Bücher mit dem Tag "matrix"
85 Bücher
- Dan Brown
Das verlorene Symbol
(2.014)Aktuelle Rezension von: Frank1Klappentext:
Robert Langdon ist zurück – und er begibt sich auf eine Jagd, die in der Geschichte des Thrillers ihresgleichen sucht.
Als Robert Langdon von seinem ehemaligen Mentor gebeten wird, einen Vortrag in Washington zu halten, erwartet er dort ein gespanntes Publikum, das seinen Ausführungen zur Symbolik in der Architektur der Hauptstadt folgen möchte. Stattdessen findet er die mit rätselhaften Tätowierungen versehene, abgetrennte Hand eines Menschen vor. Und es erwartet ihn ein perfider Killer, der von einer geheimnisvollen Mission erfüllt ist. Die Suche nach etwas, das tief im Herzen der amerikanischen Metropole verborgen liegt – und dessen Entdeckung den Lauf der Geschichte für immer verändern würde.
Mit seinen subtilen Verknüpfungen von erstaunlichen Fakten, geheimnisvollen Codes und mysteriösen Artefakten fasziniert Das verlorene Symbol auf jeder Seite mit Überraschungen und atemberaubenden Wendungen. Und Robert Langdon muss schon bald erkennen: Nichts ist so schockierend wie das, was direkt vor unseren Augen liegt.
Rezension:
Als Robert Langdon gerade frühstücken will, ruft der Assistent eines guten Freundes an, ob er am selben Abend als Redner bei einer Veranstaltung im Capitol einspringen kann. Er wird sogar mit einem Privatflugzeug abgeholt. Als er jedoch im Capitol eintrifft, stellt sich heraus, dass gar keine Veranstaltung angesetzt ist. Stattdessen taucht im Besucherbereich eine abgetrennte, über und über tätowierte menschliche Hand auf. An einem auffälligen Ring erkennt Robert diese als die seines Freundes. Sowohl der Entführer des Freundes als auch die CIA setzen ihn schon bald unter Druck, das Rätsel zu lösen.
„Illuminati“ und „Sakrileg“ kenne ich nur aus den Verfilmungen. Dan Browns 3. Thriller um seinen Protagonisten Robert Langdon habe ich jetzt, 14 Jahre nach der Veröffentlichung, in Buchform konsumiert. Ich muss zugeben, dass der Schreibstil wirklich fesseln kann. Der Hintergrund der Handlung ist eng mit den Ritualen des Freimaurertums verknüpft. Leider gibt es keinen Anhang, in dem verraten wird, was konkret auf Tatsachen beruht und was der Fantasie des Autors entspringt, wie ich es aus einigen anderen, an realen Vorgaben orientierten Büchern kenne. Da kann man als Leser leider nur raten. Bei einigen technischen Gegebenheiten sind allerdings erhebliche Logikschwächen erkennbar, weshalb man wohl durchaus auch bei dieser Thematik ein gesundes Misstrauen an den Tag legen sollte. Das hat jedoch keinerlei Einfluss auf das Funktionieren der Geschichte, die einen schnell in den Bann zieht und bis zum Ende nach knapp 800 Seiten gefangen hält. Wie der Autor immer wieder neue Überraschungen einbaut und das Ganze am Ende doch logisch zusammenpasst, zeigt Können. Alleine die Aufdeckung der Identität des Täters überrascht, obwohl sich herausstellt, dass alle zuvor eingebauten Informationen korrekt sind.
Für die Übersetzung kann man dieses große Lob nicht uneingeschränkt übernehmen. Hier fallen nämlich einige Eigentümlichkeiten ins Auge. Das fängt damit an, dass das Capitol in Washington manchmal (nicht immer!) eingedeutscht mit „K“ geschrieben wird. Auch Einheiten werden mal im amerikanischen Maß, mal im metrischen angegeben. Man gewinnt beinahe den Eindruck, einzelne Teile des Buches wären von unterschiedlichen Übersetzern bearbeitet worden, zwischen denen keine Absprachen stattfanden.
Der Autor wechselt häufig zwischen den unterschiedlichen Protagonisten beziehungsweise dem Antagonisten. Dabei setzt sich das Puzzle nur langsam zusammen. Auffallend ist auch, mit wie wenigen namentlich bekannten Charakteren ein Buch dieses Umfangs auskommen kann.
Fazit:
Trotz kleiner Schwächen im Detail kann dieser Robert-Langdon-Thriller mit seinem gekonnten Handlungsaufbau überzeugen.
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- William Gibson
Die Neuromancer-Trilogie
(146)Aktuelle Rezension von: HaliaxNeuromancer hat mir mein Leseleben sehr schwer gemacht, denn einerseits wollte ich das Buch auslesen, da mir die futuristische Welt gefällt aber anderseits sind einige Aspekte aufgetreten, die mir beim Lesen Mühe bereiten.Bei einer komplexen Welt wie der von William Gibson haben mir die Erklärungen zu einigen Begriffen gefehlt und manche Erklärungen waren für mich zu wenig wie z.B die Erklärung zu den Voodoo Göttern.
Außerdem haben die Charaktere eine Sprache, die mir das Lesen schwer macht. Das ständige „verstehst?“, „He“, „Mann“ wird auf Dauer anstrengend.
Der 1. Teil mit den künstlichen Intelligenzen hat mir sehr gut gefallen, obwohl Schauplätze vorkamen, die ich mir schwer vorstellen konnte. Chase und Molly sind Charaktere, die man ihre Rolle abnimmt. Außerdem finde ich es aufregend mehr über künstliche Intelligenzen zu erfahren.
Der 2. Teil der Trilogie ist allerdings weniger aufregend, denn obwohl aus 3 Perspektiven eine jeweils andere Geschichte erzählt wird, konnte mich keine einnehmen. Weder Möchtegerncowboy, noch Kunsthäschen konnten mich packen. Der Headhunter hat dann doch etwas Action in die Geschichte gebracht und mein Durchhaltevermögen dadurch angespornt. Dennoch hat es für den 3.Teil nicht gereicht.
Obwohl es meinen Geschmack nicht getroffen hat, ist es ein unglaubliches Buch, wenn man bedenkt, dass es in den 80er Jahren veröffentlicht wurde.
Fazit: Cyberpunk wird aus der Liste meiner Genre gestrichen.
- Lissa Price
Starters
(1.281)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenMeine Meinung:
Als ich das erste Mal "Starters" von Lissa Price entdeckte, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch lesen musste! Das Cover hat mich auf düstere Art gelockt und der Klappentext hat mich sofort begeistert! Eins kann ich vorweg nehmen: Dieses Buch hat einen Platz auf der Liste meiner Lieblingsbücher erhalten und mich mehr als begeistert!
In "Starters" erzählt die Drehbuchautorin Price eine aufwühlende Dystopie, die mich stellenweise schockiert hat. Denn die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Nach einem Sporenbefall, der die Bevölkerung langsam aber sicher dahinrotten ließ, wurde mit dem lebensrettenden Impfstoff gegeizt, so dass es nur noch junge Leute - die sogenannten Starters - und die alten Leute gibt, die Enders genannt werden. Minderjährige Waise werden in Waisenhäuser gebracht, wo sie ein mehr als unwürdiges Leben führen müssen, während sich die Enders auf ihrem Wohlstand und reichtum ausruhen. Und es gibt die Seite, auf der die Hauptprotagonistin Callie Woodland steht: Die der minderjährigen Straßenkinder, die vor dem Gesetz flüchten und in Armut leben.
Callie schlägt sich zusammen mit ihrem siebenjährigen Bruder Tyler und ihrem guten Freund Michael durch, doch ihr Bruder ist krank und Callie sieht nur eine Möglichkeit, wie sie ihn retten kann: Sie will ihren Körper vermieten, an die Body Bank, die es reichen Enders ermöglicht noch einmal jung zu sein. Callie hat große Probleme mit diesem System, zumal es illegal ist, aber das viele Geld lockt sie und so entschließt sie sich der Body Bank auszuliefern.
Was Callie nicht weiß: Ihre Mieterin hat einen grauenvollen Plan gefasst, den sie auf Callies Rücken austragen will. Schnell muss sich Callie entscheiden auf welcher Seite sie stehen will und was die Wahrheit ist.
"Starters" hat mich von der ersten Seite an gepackt. Da das Buch aus Callies Sicht geschrieben wurde, war ich sofort mit ihrem Emotionen verbunden. Callies Gedankengänge sind sehr erwachsen und vernünftig. Sie ist zielorientiert und bereit alles für ihren kleinen Bruder zu tun. Man spürt ihre Verzweiflung und die Wut, aber nichts davon wirkt aufgesetzt. Lissa Price hat eine autentische Schreibweise, die mich beeindruckt hat. Ich wollte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, denn jede Seite strotzt vor lauernden Gefahren, Geheimnissen und neuen Entdeckungen. Die Welt in der Callie lebt ist ein einziges Drama und doch scheinen auch noch ein paar Sonnenstrahlen durch. Denn Callies Liebe und Fürsorge für ihren Bruder gibt der düsteren Athmosphäre einen Widersacher.
Die Idee der Geschichte hat mich wirklich umgehauen. Hast Du kein Geld, keine Perspektive, keine Zukunft? Dann vermiete Deinen Körper! Hinter jedem System stehen gierige Menschen, die davon profitieren und die Charaktere, die die Body Bank verkörpern haben mich wirklich mit Ekel befallen. Was für ein Schmierentheater! Doch genauso oft habe ich gelacht und für Tyler ein paar Tränchen verdrückt.
Ein rundum gelungenes Buch. Überzeugende Charaktere und eine verdammt geile Geschichtsidee - gibt es noch mehr dazu zu sagen?
Wer es noch nicht kennt, sollte es kennen lernen! ;-)
Fazit:
Dieses Buch hat sich wirklich zu meinem Lieblingsbuch gemausert - das war mir schon nach nur fünfzig Seiten klar, denn Price hat mich mitgezogen und Callie ist eine wunderbare Protagonistin, wie die Leserwelt sie lieben wird! Echt, zu allem bereit, aufopferungsvoll und verdammt mutig! Kombiniert mit dieser düsteren Stimmung und einer weltverändernden Idee hat Price wirklich ein Meisterwerk geschrieben. Als Drehbuchautorin weiß sie am besten wie man Worte zu Bildern werden lässt und das hat sie bei mir deutlich geschafft.
- Daniel Kehlmann
Ruhm
(636)Aktuelle Rezension von: Alexa_FrancaDer „Roman in neun Geschichten“ verwebt kunstvoll die Erzählebenen und lässt dabei die einzelnen Figuren immer wieder in neuen Perspektiven erscheinen. Kehlmann passt seine Erzählweise und Sprache der jeweiligen Geschichte an. Am Ende entsteht ein großartiger Zirkel an Handlung und Stilen, der mit herkömmlichen Erzählweisen bricht.
- Tad Williams
Otherland. Band 1
(311)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchStadt der goldenen Schatten der spannende Auftakt einer intelligenten, wenn auch sehr komplizierten Geschichte. Aber für solche Bücher ist Tad Williams ja bekannt.
Wortgewaltig und wie üblich auf vielen, vielen Seiten erzählt Williams die Geschichte einer Verschwörung mächtiger Männer (der Gralsbruderschaft), die das Simulationsnetzwerk Otherland entwickelt haben. Und dieses ist wirklich ein "anderes Land", denn seine Benutzer treten ein in eine virtuelle Welt der unbegrenzten Möglichkeiten.
Der erste Band dient größtenteils der Vorstellung jener neun Menschen, die sich der mächtigen Gralsbruderschaft entgegenstellen werden. Unter ihnen sind Bürger Afrikas, wie die Lehrerin Renie Sulaweyo und ihr Schüler, ein Buschmann namens !Xabbu, der versucht, seine von der immer fortschrittlicher werdenden Welt bedrohte Kultur zu erhalten. Auch ein kranker Junge namens Orlando, der - ans Bett gefesselt - in der virtuellen Welt von Otherland ein muskelstrotzender Krieger ist, gehört zu diesem Personenkreis.
Ich kann am Ende von Stadt der goldenen Schatten nur über Williams Einfallsreichtum staunen! Unendlich viele Ideen breitet er vor seinen Lesern aus und relativ einleuchtend gelingt es ihm, die Cyberwelt zu erklären. Zusätzliche Atmosphäre schafft er durch Netfeed, ein Newsticker, der jedem Kapitel voran gestellt ist und - von der Geschichte unabhängige - Nachrichten verkündet, die irgendwie auch in unsere Zeit gehören könnten. In Band eins hat Williams nur den Grundstein für eine komplexe Geschichte gelegt. - Matthias Clostermann
Simulation
(27)Aktuelle Rezension von: FrechdachsGleich eines vornweg Matthias Clostermanns Buchdebüt "Simulation" ist für mich ganz großes Kino, so wie es sein soll.
Seit Jahren arbeitet Herr Clostermann in der Film und TV-Branche und das merkt man seinem Schreibstil sehr schnell an. Man ist mittendrin satt nur dabei und die Bilder entstanden bei mir sehr schnell im Kopf - quasi Kopfkino pur vom Anfang bis zum Ende.
Zum Buchinhalt selbst möchte ich nicht allzu viel vorab spoilern, um nicht zu viel verraten. Nur vielleicht soviel, im Mittelpunkt der Storyline steht der Computerspieleentwickler Alex Stein, dem ein Coup gelingt und einen sehr gewieften künstlich intelligenten Algorithmus erschafft, der sich nach um nach dann selbstständig macht. Ein für mich sehr spannendes Thema, denn die VR-Welt wie auch die vielzitierte KI nimmt immer mehr zu.
Was macht es dann mit uns Menschen wenn wir vor unserer eigenen Realität in künstliche Welten fliehen?
Welche Chancen und Risiken beinhalten künstlich gestaltete Räume?
Beim Lesen wurde ich sehr schnell an Goethes Zauberlehrling von 1797 erinnert, der ja auch die gerufenen Besen dann gar nicht mehr so schnell los wird, wie er sie gerufen hat.
Alles in allem ein sehr starkes Buchdebüt bei dem man sich dann selbst nicht sicher sein konnte, welche Szenerien in der realen Welt spielten und welche dann der virtuellen Inszenierung geschuldet waren.
PS: Aus aktuellem Anlass! - Wenn meine Leseeindrücke Beachtung und Gefallen finden freut mich dies natürlich sehr. Meine Leseeindrücke sind aber nicht zum Abkupfern da. Das erklärt sich aber denke ich normalerweise von selbst (Stichwort "Respekt"). Bitte unterlasst deshalb zukünftig, sich mit fremden Federn (aka Rezensionen und Teilen daraus) zu schmücken!
- Hervé Le Tellier
Die Anomalie
(192)Aktuelle Rezension von: SurariDer Anfang des Buches war etwas zäh. Wir lernen verschiedene Leute kennen und merken auch das diese auf besagtem Flug waren. Dann holt das FBI welche von Ihnen ab und endlich kommt heraus das der zweite Flieger am Himmel aufgetaucht ist. Ab da fand ich es wirklich interessant. Die verschiedenen Theorien die aufgestellt werden und mit denen man sich befassen muss. Im Vorfeld wurden bereits verschiedene Szenarien erklärt und Pläne dafür festgelegt und wir haben es hier mit dem unwahrscheinlichsten Fall zu tun. Mir hat es dann bis zum Ende - mit dem ich auch nicht gerechnet habe - gut gefallen. Vor allem weil die USA damit an die Öffentlichkeit geht und die restlichen Länder miteinbeziehen welche Landsleute an Board hatten. Kommt doch raus das ein anderes Land das gleiche Problem hat und das ganze weiterhin verschweigt. Wie gehen die verschiedenen Personen mit ihren Doppelgängern um als das FBI sie aufeinander treffen lässt? Da kommt es zu sehr verschiedenen Situationen. Auch ist eine wichtige Frage welcher Flug ist denn nun die Kopie und welcher das Original? Viele Fragen, auf einige bekommen wir Antworten, auf andere nicht. Den Schreibstil muss man glaube ich mögen. Ich habe von einigen gelesen das sie es abgebrochen haben. Bei mir wurde es auch erst ab so Seite 80-100 packend, aber für mich hat sich das durchhalten direkt gelohnt.
- Jo Nesbø
Der Sohn
(317)Aktuelle Rezension von: ZirbiAnhand des Klapptextes hatte ich mir viel mehr versprochen. Leider war das Buch sehr zäh und langatmig. Mir fehlte es an fast allen Stellen an Spannung. Im Buch waren meine Meinung nach viel zu viele Personen, verschiedene Perspektiven und leider auch sehr viele unnötige Ausführungen. Immer wieder wurden Szenen seitenweise beschrieben, die meiner Ansicht nach unnötig und für die Geschichte unrelevant waren.
- Tad Williams
Otherland. Band 2
(228)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchFluss aus blauem Feuer ist die klassische Fortsetzung: Alle Personen sind bekannt, die Geschichte knüpft nahtlos an die des ersten Buches an und hört ebenso abrupt auf. Man muss also den ersten Band gelesen haben.
Nachdem ich den ersten Band "Stadt der goldenen Schatten" geradezu verschlungen habe, war ich besonders gespannt auf die Fortsetzung. Und Tad Williams hält, was er verspricht. Dieses Buch enthält an die zehn verschiedenen Handlungsstränge und jeder einzelne ist auf seine Art spannend. Das virtuelle Netzwerk "Otherland" ist das Werk einer Vereinigung der reichsten Menschen der Welt, der so genannten "Gralsbruderschaft". Ihr Ziel ist es, unsterblich zu werden. Eine kleine Gruppe von Menschen versucht in dem Netzwerk gegen die Vereinigung zu kämpfen. Sie sind in dem virtuellen Netzwerk gefangen, wo sie von einer bizarren Welt in die nächste reisen. Da gibt es riesige Insekten, gefährliche Salatzangen und den Zauberer von Oz. Tad Williams' Phantasie scheint keine Grenzen zu kennen.
Wer einmal mit der Otherland-Serie angefangen hat, kommt nicht mehr davon los. Das Buch ist mit seinen fast 900 Seiten zwar sehr dick, hat aber keine nennenswerten Längen. - Neal Stephenson
Snow Crash
(132)Aktuelle Rezension von: P_GandalfSnow Crash erschien erstmals 1992.
Der Roman ist in einem 21. Jahrhundert angesiedelt, in dem die staatliche Ordnung in den USA und im asiatischen Raum zerfallen ist. Privatwirtschaftliche Unternehmen bieten Wohnraum und Schutz für Privilegierte und sehen sich als eigenes Hoheitsgebiet an. Das FBI gibt es noch, die Polizeiarbeit vor Ort übernehmen Privatfirmen.
Hiro Protagonist ist vieles. Er ist ein Hacker, der an der Entstehung des Metaversums - ein Cyberspace Universum - beteiligt gewesen; fristet sein aktuelles Auskommen als Pizza-Auslieferer für die Mafia. Y.T. ist ein Teenie und arbeitet für einen Kurierdienst. Sie besticht durch ihren Wagemut. Hiro und Y.T. sind die Hauptpersonen dieses vielschichtigen Romans.
Stephenson beschäftigt sich intensiv mit dem Thema "Viren" in jedem gebräuchlichen Sinne. Lange Passagen behandeln die sumerische Antike, den Turmbau zu Babel und die Entstehung der Sprachen. Er schlägt eine Brücke hinzu Computerviren und ihre Bedeutung für die reale und fiktive Welt.
Meinung:
Stephenson's Bücher sind nie einfach zu lesen und Snow Crash reiht sich hier ein.
Die Brücke zwischen antiker Glaubenswelt und heutigem Cyberspace ist gigantisch und wird über viele Seiten aufgebaut. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das manchem zu weit hergeholt ist.
Die Hauptpersonen müssen sich in einer Welt behaupten, die so hoffentlich nie kommen wird. Y.T. und Hiro sind aber gut gezeichnet, realistische Charaktere und haben mir gut gefallen.
Manches, was in aktuelleren Werken wie z.B. Ready Player One vorkommt, wurde hier vor gedacht und daher kann man das Werk durchaus als "Anfang des Cyberpunks" bezeichnen.
Fazit:
Auch nach 30 Jahren noch immer ein lesenswertes Buch.
- Tad Williams
Otherland. Band 4
(189)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchNach den verstrickten Handlungen der Bände 1-3 ist es kein Wunder, dass der letzte Band einen solchen Seitenumpfang hat. In spannenden Schritten kommt man nach und nach dem Geheimnis auf die Spur (sodass man auch über kurze Langeweileabschnitte hinweg sieht), bis in einem gigantischen Finale alle Lösungen geliefert werden. Hinter her ist man nur traurig, dass es nicht noch weiter geht.
- Shannon McKenna
Stunde der Vergeltung
(41)Aktuelle Rezension von: DianaEShannon Mc Kenna – Mc Cloud Brothers, 6, Stunde der Vergeltung
Die knallharte Tamara Steele, die tödliche Schmuckstücke designt und mittlerweile in den Mc Clouds und deren Frauen sowas wie ihre Familie gefunden hat, eine nervende und übervorsorgliche Familie zwar, aber immerhin..., hat eine kleine Tochter adoptiert, die nun zur Zielscheibe gleich zwei Verbrecherorganisationen wird. Aber sie steht auch im Mittelpunkt einiger Ermittlungen, und so wird sie schnell zur Gejagten.
Ausgerechnet der Auftragskiller Val Janos soll sie observieren, manipulieren und seinem Auftraggeber ausliefern, doch schon die Beschattung der kriminellen Schönheit stellt ihn vor einer Herausforderung. Das sie ein Kind hat, wurde ihm verschwiegen, dass sie ihn anturnt, darüber könnte er noch hinweg sehen, aber das er plötzlich damit konfrontiert wird, was der Auftraggeber tatsächlich mit ihr vor hat, das kann er nicht zu lassen.. aber er muss, denn ein ihm geliebter Mensch wird mit dem Leben bedroht und so geht er auf die Forderungen ein.
Als er sich in ihr Leben einschleicht und ihre harte Schale zum schmelzen bringt, ist Val absolut klar, dass er dabei sterben könnte. Denn Tamara macht keine Gefangenen, wer sie hintergeht stirbt!
Auf den sechsten Band der “Mc Cloud”-Reihe habe ich mich besonders gefreut. Wie immer kann jeder Band einzeln und unabhängig von den anderen gelesen werden, und auch wenn ein Vorwissen nicht nötig ist, empfehle ich die Storys in der Reihenfolge zu lesen. Ich persönlich bin immer noch kein Fan des allerersten Bandes, aber ich bin froh, damals die Reihe weiter gelesen zu haben.
Auch hier ist der Schreibstil von Shannon McKenna flüssig und temporeich, die Geschichte hat eine gute Balance zwischen Action, Erotik und Spannung, auch eine Portion Humor und Emotionen dürfen nicht fehlen. Ich mag den verbalen Schlagabtausch zwischen den Figuren, die immer noch eins drauf setzen.
Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet, lebendig und facettenreich. Besonders gut hat mir hier Tamara gefallen, die wir in den letzten Bänden als eiskaltes Miststück kennenlernen durften, und die eine besondere Art hat, mit ihren Mitmenschen umzugehen. Wärme und Geborgenheit? Fehlanzeige. Sie wirkt immer beherrscht und auch irgendwie durchgängig distanziert, wütend, agressiv und angespannt. Doch in diesem Buch lernen wir ihre verletzliche Seite kennen, die Val Janos hervorbringt. Der Kontrast ist gut gelungen, absolut glaubhaft und nachvollziehbar.
Val Janos ist der eiskalte Killer, der seine Aufträge ernst nimmt, aber wenn es um Kinder geht hat er (zum Glück) Hemmungen, auch wenn es seine derzeitigen Auftraggeber nicht interessiert. Deswegen hatte er schon einen Auftrag platzen lassen und steht nun unter Beobachtung. Schwer zu erraten, dass er auf der Abschussliste steht und mit dem Auftrag um Tamara eine letzte Chance erhält. Er ist dominant und auch ein wenig aufdringlich, aber seine Zerissenheit ist spürbar, die Fragen die ihn beschäftigen wirken authentisch und ich mochte ihn trotz seiner brutalen, rauen Art gern.
Die beiden Bösewichte kennen wir bereits aus den Vorgängerbänden, und ich finde gut, wie die Autorin insgesamt die Parteien ausspielt. Dabei geht es natürlich um Leben und Tod, nicht zuletzt bringen sich die Hauptfiguren selbst in Lebensgefahr um an ihre Ziele zu kommen oder diejenigen zu schützen, die sie lieben.
Diese Story war kurzweilig und unterhaltsam, für mich war es der beste Band der Reihe, auch wenn ein paar Kleinigkeiten mich nicht überzeugen konnten.
Die erotischen Szenen wirken teilweise brutal, sind detailliert ausgearbeitet und das Buch ist sicherlich nichts für jüngere Leser.
Das Cover passt sehr gut in die Reihe und ist ein netter Blickfang.
Fazit: Für mich der beste Band der Reihe. Crime, Erotik, Spannung, Emotionen... Knappe 5 Sterne.
- Marion Zimmer Bradley
Der Untergang von Neskaya
(30)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMan merkt dass sie nicht mehr selbst geschrieben hat. - Tad Williams
Otherland. Band 3
(198)Aktuelle Rezension von: dunkelbuch912 Seiten die es in sich haben! Stunde um Stunde Lesevergnügen, und dazu jede Menge ausgefeilter Ideen in simulierten Welten, aber auch Ausflüge in die futuristische Realität. Wer sich auf diese Reihe einlässt, der hat eine große High-Fantasy-Welt vor sich, in der man rasend schnelle Entscheidungen treffen muss, um am Leben zu bleiben und sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen hat.
- David Mitchell
Chaos
(62)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchOkinawa:
Er verübte im Auftrag Seiner Luzidität den Giftgasanschlag auf das U-Bahnnetz in Tokyo. Jetzt ist er auf der Flucht und macht den vereinbarten Anruf, der ihm Hilfe bringen soll...
Tokyo:
Er ist Verkäufer in einem Plattenladen, mag Jazz und ist in ein ihm unbekanntes Mädchen verliebt. Ein seltsamer Anruf verändert sein Leben...
Hongkong:
Er wäscht Geld für Drogenhändler. In einem Restaurant trifft er ein Liebespaar. Am nächsten Tag besteigt er den Heiligen Berg und stirbt...
Mongolei, Petersburg, London und noch mehr Orte. Wir treffen sprechende Bäume, körperlose Seelenwanderer, skrupellose Kunstdiebe, Schlagzeug spielende Ghostwriter und viele, viele mehr.
David Mitchell legt mit CHAOS einen Band mit 9 Geschichten vor - einen Roman in neun Teilen - wie der Umschlag uns verrät. Und tatsächlich kann jede Geschichte, jeder Teil für sich alleine stehen, doch trotzdem sind sie untrennbar miteinander verbunden.
Es geht um das Schicksal, um Liebe, um Tod und die Suche nach den Anfängen, nach dem Ende, nach alten Legenden und einer
besseren Welt; nach dem Großen Ganzen.
CHAOS ist erfrischend anders, ist interessant und auf jeden Fall lesenswert. Alle neun Teile sind in der Ich-Form geschrieben, wobei Ich immer eine andere Person, ob Mann oder Frau oder auch Seelenwanderer ist. Man verschlingt Teil um Teil, Geschichte um Geschichte auf der Suche nach der Verbindung zu den anderen Teilen und bemerkt dabei überhaupt nicht, wie schnell man sich dem Ende nähert.
Ich kann CHAOS jedem empfehlen der mal etwas Anderes lesen möchte - Marion Zimmer Bradley
Die Weltenzerstörer
(36)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMicht ich nich so. - Steven Hall
Gedankenhaie
(69)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Eric Sanderson wacht auf. Er kann sich kaum orientieren, kennt das Zimmer nicht. Neben ihm liegt ein Brief mit Anweisungen.
Er soll das Telefon benutzen und mit einer Ärztin sprechen. Nichtsahnend befolgt er die Anweisungen.
Dr. Randle erzählt ihm, dass er der „erste“ Eric Sanderson. Die Verwirrung ist jetzt perfekt. Es beschleicht ihn das Gefühl, das hier irgendetwas nicht stimmt.
Alles wirkt so fremd, so fern und so unbekannt. Nach und nach lässt er sich auf dieses Experiment ein. Er hegt Hoffnung darin, dass dieser Brief in Retten wird.
Aber wovor und ist er überhaupt Eric Sanderson?
Steven Hall lässt uns tief hinab in die Seele eines Menschen blicken. Mit geschickten Wendungen ist man als Leser stets auf der Hut. Wer sagt hier die Wahrheit oder ist das alles nur ein reines Gedankenexperiment?
- William Gibson
Neuromancer
(87)Aktuelle Rezension von: ErdbeerjunkieBei Neuromancer handelt es sich um Band 1 der Trilogie. Ich habe die dritte Auflage aus dem Jahr 2021 gelesen. Diese erschien beim Tropen-Verlag und zählt 368 Seiten. Übersetzt wurde Neuromancer von Reinhard Heinz und Peter Robert und wurde im Juli 1984 zum ersten Mal veröffentlicht.
Gibson hat einen sehr ausführlichen und komplexen Schreibstil, mit dem er das Setting genauestens beschreibt und aufbaut. Dadurch kann es immer wieder mal vorkommen, den roten Faden aus den Augen zu verlieren.
Schon zu Beginn werden dem Leser so einige neue bzw. fremde Begrifflichkeiten vorgestellt. Das führte bei mir besonders zum Anfang häufig zu Verwirrung, da ich bestimmte Begriffe noch nie gehört habe und mir wenig darunter vorstellen konnte. Im weiteren Verlauf werden immer wieder mal neue Begriffe in den Raum geworfen, mit denen man im ersten Moment wenig anfangen kann und dementsprechend das Buch an die Seite legen, um die Inhalte schnell zu googeln.
Ich empfand die Geschichte trotz der Komplexität sehr spannend und interessant, auch wenn ich dieses Genre eher weniger lese. Letztendlich empfehle ich Neuromancer jedem weiter, der gerne in die Welt des Science Fiction eintaucht und sich die Zeit nimmt, dieses Buch zu lesen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Neuromancer bei mehrmaligem Lesen mit anderen Augen betrachtet werden könnte und die Inhalte noch besser nachvollziehbar wären.
Kurz: Neuromancer ist ein guter Sci-Phi-Roman, der bestimmt auch zu Recht in der damaligen Zeit gefeiert wurde. Ich finde den Grundgedanken der Story auch sehr interessant, ebenfalls das World-Building. Dennoch ist sein Schreibstil sehr komplex, was ein „einfaches Lesen und Verstehen“ ein wenig schwieriger macht. Ich kann mir gut vorstellen, dass mit mehrmaligem Lesen die Inhalte anders gesehen und noch besser nachvollzogen werden könnten.
- Marion Zimmer Bradley
Die Winde von Darkover
(51)Aktuelle Rezension von: JaelleEs gibt Bücher, die sind wie Nach-Hause-Kommen. Man hat sie schon einmal gelesen, in meinem Falle die ganze Reihe. Dann vergehen ein paar Jahre und man liest sie wieder. Und ist – wenn es gut läuft – noch begeisterter als beim ersten Mal.
Nun ist die Darkover-Reihe neu als e-Books erhältlich. Ich wollte wissen, wie ich jetzt, mehr als zwanzig Jahre älter, auf diese Science-fiction-Fantasy reagiere, und kaufte mir »Die Winde von Darkover«.
Darkover ist ein Planet weit, weit entfernt von der Erde. Vor Jahrtausenden ist ein Raumschiff der irdischen Flotte dort abgestürzt, doch über mehrere Hunderte Generationen später erinnert sich niemand mehr an diese Ereignisse, die die Evolution der Darkovaner eingeleitet haben.
Dann entdecken die Terraner den Planeten, der weitab der interstellaren Handelsrouten liegt, und errichten dort einen Raumhafen. Allerdings sind die Darkovaner zwar zum Handeln bereit, aber interessieren sich nicht im Geringsten für terranische Technologien, scheinen diese sogar zu verachten. Ihre eigene Technologie wurde entwickelt und gefördert durch Laran. Das ist der darkovanische Begriff für diverse mächtige telepathische Kräfte, die die herrschende Klasse, die Comyn, besitzen und strengstens reglementieren.
In diese Zeitperiode der Reihe fällt der Roman. Dan Barron arbeitet seit fünf Jahren im Kontrollraum des Terranischen Raumhafens, als er plötzlich von beängstigend realistischen Visionen heimgesucht wird. Nur mit knapper Not schafft es ein Raumschiff, für das Barron verantwortlich ist, nicht abzustürzen.
Da er wenige Brocken Darkovanisch und etwas vom Linsenschleifen versteht, wird er strafversetzt. Lord Valdir Alton von Armida schickt seinen Pflegesohn Lerrys, um Barron in die Berge zur Feuerwache zu begleiten. Dort soll Barron die Herstellung von Teleskopen lehren. Lerrys bemerkt schnell, dass der Terraner Visionen hat und beschließt, ihn zu schützen.
Melitta Storn hat unterdessen ganz andere Probleme. Ihr Familiensitz Burg Storn ist zum ersten Mal erobert worden. Der neue Herr auf Storn kerkert den jüngeren Bruder ein, zwingt die älteste Schwester, sein Bett zu teilen, und sperrt Melitta ein. Der älteste Bruder ist zwar der stärkste Telepath der Geschwister, aber körperlich behindert. Während er selbst in tiefer Trance ist, umgibt er sich mit einem Schutzschild.
Telepathisch fordert er Melitta auf, nach Carthon zu gehen, dort werde sie jemanden treffen, der ihr hilft, Storn zurück zu erobern. Sie schafft es, aus der Burg zu entkommen, und weiß noch nicht, dass sich ihr Schicksal mit dem Terraner Dan Barron eng verknüpfen wird.
»Die Winde von Darkover« ist nicht das beste Buch aus dem Zyklus. Es entfaltet seine Faszination erst in der Gesamtheit der Darkover-Reihe, die ich immer noch für eine der besten Fantasy-Reihen halte, die ich kenne.
Die Welt ist gut ausgearbeitet und lässt dennoch viel Raum für Fanfiction. Die besten Geschichten wurden gesammelt und von Marion Zimmer Bradley in Anthologien herausgegeben.
Ich empfehle den gesamten Zyklus jedem, der einen gelungenen Science-fiction-Fantasy-Mix mit Mysteryanteil zu schätzen weiß.