Bücher mit dem Tag "madame bovary"
15 Bücher
- Gustave Flaubert
Madame Bovary
(585)Aktuelle Rezension von: Lenja_SeekerHat mir insgesamt sehr gut gefallen. Obwohl das Buch so alt ist, mutet der Schreibstil stellenweise fast modern an. Viele der Sprachbilder und Beschreibungen fand ich überaus gelungen. Natürlich muss man die Protagonisten und ihre Ansichten in ihrem zeitlichen Kontext betrachten. Insbesondere die Sicht auf Frauen ist mit heutigen Vorstellungen selbstverständlich kaum noch zu vereinbaren. Die Protagonistin wollte ich abwechselnd tröstend in den Arm nehmen und dann wieder für ihr selbstsüchtiges Verhalten zurechtweisen. Besonders spannend fand ich den authentischen Einblick in das Alltagsleben und die Denkweisen der damaligen Zeit. Insgesamt muss man in der richtigen Stimmung für so ein Buch sein, aber dann lohnt es sich allemal.
- Stefan Bollmann
Frauen und Bücher
(80)Aktuelle Rezension von: UlenfluchtFrauen lesen etwas anderes als Männer. Pi mal Daumen kann dem jeder zustimmen, der mal eine Buchhandlung besucht hat. Dass Frauen aber auch anders lesen, ist jedoch der Mehrheit nicht klar gewesen. An dieser Stelle setzt das Buch an. Es ist eine Kulturgeschichte des weiblichen Lesens und dabei nicht nur leicht zu lesen, sondern anschaulich, erhellend und äußerst vergnüglich.
Der Autor führt den Leser/die Leserin (es ist zu hoffen, dass dieses Buch auch Männer lesen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, Frauen zu verstehen) durch fast 300 Jahre Geschichte und greift dabei die großen Errungenschaften und Werke heraus, die seines Erachtens weibliches Lesen geprägt haben. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann nicht bestehen. Wir erfahren vom Aufstieg des Romans, der vermeintlichen weiblichsten aller Textarten, und bekommen den Weg von der Leserin (18. Jhr) zur Schriftstellerin (Jane Austen) und schließlich zur Literatin (Susan Sonntag) und Verlegerin (Sylvia Beach) vor Augen geführt.
Die große Stärke des Buchs ist es, die Geschichten der Akteurinnen selber sprechen zu lassen. Durch deren Leben scheint die Bedeutung des Lesens durch und ermöglicht Identifikation. Gleichzeitig wird das Neue herausgestellt und mit großer Eloquenz seitens des Autors eingeordnet. Einige, wenige Schwachstellen zeigen sich dort, wo eben jene Geschichten ein wenig lang sind, wie jene Klopstocks, und dort, wo sie nur angedeutet sind, wie die von Marilyn Monroe. Hier wünscht man sich mehr Augenmaß.
Dieses Buch ist trotzdem ein unverzichtbares Muss für Leser, Leserinnen, Kulturinteressierte, Historiker, Literaturwissenschaftler, Leseratten… also für alle.
- Christoph Wortberg
Der Geist der Bücher
(94)Aktuelle Rezension von: natti_LesemausInhalt:
Der rachsüchtige Gondar hat der Weltliteratur den Kampf angesagt. Doch er hat nicht mit dem Widerstand der Schriftstellerin Lynn und ihres Neffen Ben gerechnet.
Die berühmte Schriftstellerin Lynn aus New York kann nicht länger die Augen davor verschließen, dass die Welt der Literatur in Gefahr ist. Gondars Schergen meucheln Helden, zerstören Schauplätze und löschen die Erinnerung an ferne Zeiten. Lynn muss die Welt retten, die ihr so viel bedeutet. Ihr fünfzehnjähriger Neffe Ben folgt ihr, denn schließlich ist sie seine letzte Verwandte. Mit Hilfe eines Amuletts nimmt er ihre Spur auf und gelangt so in das Verona Romeo und Julias. In letzter Sekunde rettet er Julia vor den Häschern Gondars. Mit ihr und Romeos Freund Mercutio an der Seite setzt er seine Reise durch die aufregende Welt der literarischen Abenteuer fort – immer auf der Suche nach seiner Tante und dem Rätsel der Zerstörung dieser Welt. Dann nimmt Gondar auch ihn und seine Freunde ins Visier.
Meinung:
Ein Werk für Jugendliche das einen in die Welt der Bücher und Literatut führt.
Das Buch ist gut lesbar und interessant, und vor allem, wenn man so ziemlich alle literarischen Figuren, die auftauchen, kennt, muss man weiterlesen.
Kapitän Ahab mit seiner Mannschaft, Robinson Crusoe und Freitag, Don Quijote und Sancho Panza, Oliver Twist, Madame Bovary, Anna Karenina, der junge Werther, das Fräulein von Scuderi und viele andere Protagonisten berühmter Klassiker kreuzen den Weg von Ben und helfen ihm bei der Suche und dem Kampf gegen den finsteren Gondar, was viele mit dem (vorläufigen) Tod bezahlen müssen.
Einige große Sprünge plötzlich verwirren etwas und man fragt sich, wie können die Sprünge zwischen den einzelnen Büchern überhaupt funktionieren.
Für Liebhaber der Literatur bestimmt ein gutes Werk, aber manchmal hätte es an einigen stellen weiter ausgebaut werden können. - Ken Follett
Die Leopardin
(350)Aktuelle Rezension von: roxfourFelicity Claire, eine mit einem in der Resistance aktiven Franzosen verheiratete Britin, führt ein sechsköpfiges Frauenkommando an, das als Ziel die Zerstörung einer Telefonzentrale.
Es werden zwar immer wieder mal Folterszenen sehr detailliert geschildert, alles in allem war das Buch aber sehr flüssig und spannend geschrieben. Die Story hat an sich hat mich sehr angesprochen, wenngleich ich auf die künstlich aufgeblähte, detailverliebte Schilderung vieler Szenen gut hätte verzichten können (was bei mir dazu geführt hat, dass ich einige Abschnitte schlichtweg nur überflogen habe, weil es mich irgendwann etwas generbt hat). Alles in allem trotzdem ein gelungenes, spannendes Buch.
- Gustave Flaubert
Madame Bovary: A novel by Gustave Flaubert (English-language translation by Eleanor Marx-Aveling)
(17)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeDer Inhalt ganz kurz: Emma heiratet den Arzt Charles Bovary, doch ihre Träume von romantischer Liebe und Reichtum zerschellen in der Alltäglichkeit und an der Höhe ihres eigenen Anspruchs. Emma nimmt sich zwei Liebhaber: dem einen ist genauso langweilig wie ihr, der andere sieht in ihr das perfekte Opfer für seine Avancen.
Neben der untreuen Ehefrau Emma Bovary, ihrem langweiligen Ehemann Charles bevölkern die Bewohner des Örtchens Yonville Gustave Flauberts Roman, allen voran der opportunistische Apotheker Homais.
Neben den detailreichen Beschreibungen der Landschaft und der Bewohner Yonvilles kamen mir Emmas Eskapaden zunächst zu kurz. Die Handlung zog sich in den ersten zwei Dritteln für mich daher sehr und ich hatte kaum Lust zum Weiterlesen. Erst am Ende habe ich die Vielzahl der Charaktere schätzen gelernt. Sie tragen auf ihre Weise zur Handlung bei und nun machten auch die Details einen Sinn. Zum Schluss gefiel mir „Madame Bovary“ sehr gut, so dass ich vier Sterne vergebe.
Emma ist einfach ein Charakter, den man nicht besonders mag. Das muss ich als Frau leider sagen, wobei ich ihre Situation als Frau im 19. Jahrhundert trotz allem verstehen kann. Emma fühlt sich gefangen. Sie hat sehr hohe Ansprüche aber im Gegensatz dazu auch überhaupt keinen Antrieb. Ihre Vorstellungen von Liebe entsprechen nicht der Wirklichkeit. Sie hat keine Skrupel, ihren Mann zu betrügen und hat sich am Ende hoffnungslos in eine Sackgasse hineinmanövriert. Ihren Ausweg hatte ich nicht erwartet, daher Lob an den Autor! Auf ihre Liebhaber kann Emma sich nicht verlassen, denn die machen sich aus dem Staub, als es brenzlig wird.
Charles ist ein ruhiger, etwas schüchterner Mann, der zunächst meine Sympathien hatte. Über sein Leben bestimmt hauptsächlich seine Mutter. Charles wurde im Laufe der Handlung immer langweiliger und inkompetenter.
Ich könnte vermuten, dass man viele Details, so wie die Beschreibungen des ländlichen Frankreichs beim zweiten Lesen des Romans noch mehr beachtet. Nun war ich eher auf den Ausgang der Geschichte um Emma Bovary fokussiert.
- Charles Baudelaire
Wein und Haschisch
(8)Aktuelle Rezension von: Julia79Eigentlich war der 1821 geborene Franzose Charles Baudelaire Lyriker. Vielen ist "Les Fleurs du mal" (Die Blumen des Bösen) viel eher ein Begriff, ich bin jedoch durch die Optik des kleinen in Samt gewandeten Büchleins und dem illustren Titel auf ihn aufmerksam geworden.
Auf knapp 200 Seiten kommt 2017 erstmals diese Zusammenstellung Essays in Neuübersetzung zum Thema Genuss und Ästhetik heraus. Und Baudelaire versteht etwas vom Genießen und davon, was trügerisch ablenkt - vom Schreiben wie vom Leben überhaupt. Neben Wein und Haschisch werden die Oper und andere Künste genannt, gute und schlechte Literatur kommt zur Sprache, wie mit Gläubigern und Misserfolgen umzugehen ist.
Charles Baudelaire schreibt auf hohem Niveau und dabei mit so leichter Hand und unterhaltsam, dass dieses Buch eine große Freude war. Teils mag er überheblich klingen, doch seine Nüchternheit und Sprachgewandtheit (und sicher auch die hervorragende Übersetzung von Melanie Walz) lässt auch Spitzen gegen Kollegen nie bösartig, sondern stets amüsant klingen.
"Wein und Haschisch" lässt sich nicht wirklich flüssig lesen, es hat einen roten Faden, die Essays sind jedoch ohne Übergang aufeinanderfolgend, es endet somit ohne abschließende Erkenntnis, die ganze Textsammlung ist vielmehr sehr erhellend.
Wie von den kleinen Klassikern des Manesseverlages gewohnt sind auch hier Ergänzungen zum Text und zur Übersetzung im Anhang, sowie ein Portrait mit wissenswerten Hintergründen zum diesem interessanten Schriftsteller.
Absolut zu empfehlen, eine Praline unter meinen Büchern!
- Leïla Slimani
All das zu verlieren
(172)Aktuelle Rezension von: buchstaeblichverliebt📌 "Ihre Obsessionen verzehren sie. Sie kann nichts dagegen tun." (S. 96)
Adèle, verheiratet, berufstätig und Mutter bricht regelmäßig aus ihrem Alltag aus, um sich auf Männerabenteuer einzulassen.
Ohne Rücksicht auf Mann und Kind und etwaige Konsequenzen, gibt sie sich fortwährend ihrem Verlangen hin, bis das ganze stabile Grundgerüst ihres Lebens einzustürzen droht.
Dieses schmale Büchlein kam sprachlich und inhaltlich richtig gut daher und hat mir ganz ausgezeichnet gefallen.
Empfehlung. 🤍
- Gustave Flaubert
Madame Bovary
(35)Aktuelle Rezension von: OriodoranNachdem seine erste, zweckmäßige Ehe scheitert, schätzt sich der Landarzt Charles Bovary glücklich, als er mit der klugen und attraktiven Emma verheiratet wird. Er sieht in ihr die perfekte Frau, er verehrt sie und legt ihr die Welt zu Füssen.Doch Emma fühlt sich in der Ehe gefangen und empfindet ihren Mann als einen Taugenichts. In ihrer Phantasie lebt sie ein Leben voller gesellschaftlicher Höhepunkte, Prunk und Geld. Als sie an Depressionen erkrankt, zieht Charles mit ihr in eine andere Stadt, in der Hoffnung, ihr damit zu helfen. Emma aber wird nicht glücklich, sie stürzt sich in hohe Schulden bis hin zu Affären mit Männern guten Standes.Immer weiter verwickelt sich Emma in ihr Streben nach einem besseren Leben, in ihre Lügen und ihre Schulden. Doch glücklich wird sie auch dadurch nicht.
Flaubert hat mir in jeder Zeile des Buches eines vor Augen gehalten: Du wirst nie zufrieden, mit dem, was du hast. Sobald du es erreicht hast, hast du schon wieder ein neues Ziel. Was ja durchaus sein Gutes hat.Mit seiner von Traurigkeit und Verzweiflung geschwängerten Geschichte vermittelt er uns etwas, was damals wie heute Wert hat.
Trotz ihrer unsymphatischen Art, litt ich mit Emma mit, denn es war mir ein Leichtes, mich in ihre Lage zu versetzen. Denn geht es nicht uns allen so? Sind nicht wir Madame Bovary? So wie Flaubert eins sagte "Madame Bovary - C'est Moi"? - Alexander Aciman
Twitteratur
(20)Aktuelle Rezension von: der_buchschubserWenn die bedeutendsten Schriftsteller der Literaturgeschichte wüssten, dass ihre revolutionären Werke als verhasste Lektüren in Schule und Studium endeten, würden sie sich im eigenen Grabe umdrehen. So oder so ähnlich mussten die beiden Autoren dieses Buches, Alexander Aciman und Emmett Rensin, gedacht haben, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, Studenten Anfang 20 gewesen sind und eigentlich Schriftsteller und Schiffskapitän werden wollten.
Also hatten es sich die beiden zum Ziel gemacht, vermeintlich tote Literatur eine neue Kunstform zu geben und den Abiturienten und Akademikern zugänglicher zu machen. Denn das ist das, was ‚Twitteratur‘ sein soll: Die Nacherzählung und Revitalisierung von Legenden und Klassikern in einer modernen und jugendlichen Umgangssprache und mit maximal 140 Zeichen. Seit 2017 wird auch Gegenwartsliteratur in 280 Zeichen diskutiert, da sich Twitter in den letzten Jahren gewandelt hat. Für jene, die nicht wissen, wie Twitter funktioniert, gibt es am Ende des Buches ein Glossar, das das erklärt.
Ich fand die Sprache der Tweets zu plump, inszeniert und vulgär, als dass ich diesen Schund hätte zu ende lesen können. Ich habe mir Vorwort und Vita durchgelesen und mich an der Inhaltsangabe orientiert, um die Tweets über die Titel zu lesen, die ich kenne und selbst gelesen habe, darunter zum Beispiel „Die Verwandlung“ von Franz Kafka und eine spöttische Zusammenfassung aller 7 „Harry Potter“-Romane. Ich war im Glauben, dass Twitteratur eine eigene literarische Gattung ist, die Fiktion, Lyrik und Aphorismen thematisiert, wurde aber eines Besseren belehrt und enttäuscht. Sogenannte 'Tiny Tales' gehen da eher in die Richtung.
Jene, die Klausuren schreiben müssen und eine Zusammenfassung suchen, denen sei mit diesem Buch nicht geholfen. Für den kurzfristigen Lesebedarf sind sogar Wikipedia und die kleinen Lektüreschlüssel von Reclam aufschlussreicher. Denen sei auch der YouTube-Kanal ‚Sommers Weltliteratur to go‘ zu empfehlen, der einem Goethe und Schiller näher bringt als dieses Buch.
- Julian Barnes
Tour de France
(3)Aktuelle Rezension von: Anja_LevFlaubert, Flaubert, Flaubert. Leider hat Barnes nicht, wie auf der Buchrückseite beschrieben, eine "einzigartige Liebeserklärung an Frankreich geschrieben", sondern maximal eine an Gustave Flaubert. Eine Bewertung dessen Bücher, eine Beschreibung diverser Biographien und Kriitken zu Flaubert und dessen Büchern, einen Bericht über das Verhältnis von Flaubert zu anderen Schriftstellern seiner Zeit, aber abgesehen von Flauberts Nationalität, hat das Buch wenig mit Frankreich zu tun - leider. Für mich waren leider nur wenige Kapitel interessant, für einige fehlte mir auch schlicht das Hintergrundwissen zu Flaubert - ich habe die zweite Hälfte meist nur noch überflogen. - Robb Pearlman
Der Schwan stirbt
(3)Aktuelle Rezension von: HoldenDas Buch "enttarnt" in humorvoll-ironischer Weise die Enden bekannter Filme und Bücher, dadurch wird aus diesen sozusagen "die Luft raus gelassen", und man erkennt, wie falsch-hochtrabend doch manche Titel sind. - Elke Schmitter
Frau Sartoris
(25)Aktuelle Rezension von: Angel10Vergleiche mit dem Roman Madame Bovary von Flaubert bieten sich an, Frau Satoris lebt jedoch in den 50er Jahren in einer kleine westdeutschen Stadt. Das unerwartete Ende ist gelungen. - Wolfgang Matz
Die Kunst des Ehebruchs
(1)Aktuelle Rezension von: lesestundenAllen begeisterten Lesern von Madame Bovary, Anna Karenina und Effi Briest kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Es hat Spaß gemacht in die doch sehr unterschiedlichen Werke einzutauchen, einige Details und Hintergründe dazu zu erfahren. Insgesamt ergeben sich aber nicht sonderlich viele neue oder überraschende Einblicke und für jeden, der die drei Bücher nicht mehr ganz so präsent hat oder von ihnen nicht begeistert war, dem dürfte dieses Buch als ausführliche Besprechung eher langweilen. Mehr als einige fragmentartige Eindrücke zu diesen umfangreichen Meisterwerken sind in einem Buch mit recht geringem Umfang auch kaum möglich. Der zweite Teil mit der Betrachtung der einzelnen Werke macht dieses Buch aber definitiv lesenswert.
Ausführliche Rezension: http://www.lesestunden.de/2015/06/die-kunst-des-ehebruchs-wolfgang-matz/ - 8
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