Bücher mit dem Tag "lynn austin"
5 Bücher
- Lynn Austin
Bibliothek der Träume
(42)Aktuelle Rezension von: Walking_in_the_CloudsLynn Austin ist eine begnadete Erzählerin, die es immer wieder schafft, ihre Leser mit den ersten Zeilen eines Romans völlig in eine andere Welt abtauchen zu lassen. Für „Bibliothek der Träume“ hat sie sich die Zeit der Weltwirtschaftskrise als spannenden historischen Hintergrund ausgesucht, vor dem sie eine nicht minder faszinierende Geschichte entspinnt, während der die Heldin von einem etwas naiven Bücherwurm zu einer patenten jungen Frau heranreift.Die ausführliche Rezension findet ihr hier: http://www.walking-in-the-clouds.de/buchrezension-lynn-austin-bibliothek-der-traeume/
- Lynn Austin
Am Anfang eines neuen Tages
(20)Aktuelle Rezension von: AnasaDer Roman erzählt die Geschichte von drei Frauen – die der
Eugenia Weatherly, Witwe eines reichen Plantagenbesitzers, ihrer zweiundzwanzigjährigen
Tochter Josephine Weatherly und die ihrer (ehemaligen) Sklavin Lizzie. Nach fast
fünf Jahren amerikanischem Bürgerkrieg verliert der Süden schließlich und die
Welt der drei Südstaatlerinnen steht Kopf. Die Sklaven sind per Gesetz
plötzlich frei – doch was bedeutet dies für Lizzie und ihre Familie? Die Frauen
müssen plötzlich Entscheidungen treffen und ihre Familien versorgen, was sonst
die Aufgabe der Männer war – doch diese sind verstorben oder so sehr von
Verbitterung erfüllt, dass sie keinen Neuanfang vorantreiben können.
Als Eugenia mit ihren Töchtern wieder auf ihrer Plantage White
Oak eintrifft, ist nichts mehr wie es war. Viele der Sklaven sind bereits
gegangen. Nur Lizzie und ihr Mann Otis bleiben bei den Weatherlys. Nur Daniel,
der jüngste Sohn der Weatherlys, kehrt aus dem Krieg zurück. Doch alle Hoffnungen
in ihn als Versorger der Familie werden enttäuscht. Eschreckend muss Eugenia
feststellen, was das aristokratische Denken, dass sie ihren Söhnen beigebracht
hat, für Folgen nach sich zieht. Während sie an der Vergangenheit festhält und
fest entschlossen ist, das alles wieder so werden soll, wie es war, bricht ihre
Tochter Josephine aus den alten Denkmustern aus. Sie will ihr Leben selbst in
die Hand nehmen und beginnt „Sklavenarbeiten“ zu verrichten. Den Glauben an einen
guten Gott, sowie an das Gebet hat sie verloren. Von ihrer Mutter wird sie für
eine Zeit zu den Blakes fort geschickt, um Mrs. Blake bei der Pflege ihres
verwundeten Sohnes Harrison zu helfen. Harrison hat im Krieg ein Bein verloren,
ist verbittert und alles andere als angenehme Gesellschaft. Und dann ist da
noch Alexander Chandler, ein Yankee der das Amt für Freigelassene innehat und zwischen
den Plantagenbesitzern und den ehemaligen Sklaven Arbeitsverträge arrangieren
will, um so beiden Seiten beim Wiederaufbau zu helfen. Josephine überredet
schließlich Mrs. Blake seine Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ausgerechnet
gegenüber Alexander kann sie offen über ihre Glaubenszweifel sprechen, dabei
ist er der „Feind“ und sie sollte sich von ihm fern halten, um ihren Ruf nicht
zu riskieren.
Während der Sieg der Yankees für die weißen Südstaatlerinnen
Demütigung und Verlust bedeutet, bedeutet er für Lizzie und ihre Familie
Freiheit. Lizzie begreift diese aber nur langsam und traut dem Ganzen lange
nicht über den Weg. Wie sich rausstellt auch zurecht. Ihre Freude ist riesig,
als sie ihre Kinder endlich in eine Schule für Schwarze schicken kann, doch die
Freude soll nicht lang anhalten. Auch Lizzie muss neu lernen, Gott zu vertrauen
und hat in ihrem Mann Otis hierin ein Vorbild.
Der Roman beschreibt einen entscheidenden Wendepunkt im Leben
all seiner Figuren und das in einem nüchtern, realistischen Stil. Dem Leser von
heute fällt es dabei wohl am schwersten, sich mit der Figur der Eugenia zu
identifizieren, deren Einstellung zu den Schwarzen zunächst unverändert bleibt.
Ihre Sturheit und Verachtung schockieren zunächst. Dennoch ist sie gerade deshalb
eine Schlüsselfigur, um die Veränderung nach dem Krieg darzustellen und erfassbar
zu machen. Schließlich muss auch sie feststellen, dass der Krieg die „falschen
Überzeugungen ebenso bloßgestellt“ hat „wie den moralischen Verfall, der mit
der Sklaverei einherging“.Einfacher ist es, sich in Josephine hinein zu versetzen,
die so pragmatisch mit der Situation umgeht und sogar Erfüllung daran findet,
endlich etwas mit eigenen Händen zu bewirken. Sie scheint die Sklaven schon
immer mehr als Menschen gesehen zu haben und tritt nun für diese ein. Auch ihr
Auftreten gegenüber Harrison ist erfrischend. Sie bildet den Gegensatz zu ihrer
Mutter in der Art und Weise, wie sie das Leben nach dem Krieg angeht. Sie ist
in vielerlei Hinsicht die Heldin des Romans.
Zwar geht es in gewisser Weise auch um die Emanzipation der
Frau - dennoch wird jeder der drei Frauen ein Mann „an die Seite gestellt“, der
sie in ein „neues“ Denken führt oder sie zumindest darin fördert und unterstützt.
Während ich die ersten 300 Seiten des Romans weniger
unterhaltend, als vielmehr zum Nachsinnen anregend empfand, überschlagen sich
die Ereignisse im letzten Teil beinah.
Inhaltlich geht es viel um Verbitterung und die Frage
danach, warum Gott Leid zulässt und Gebete, nicht erhören kann, die nicht mit
seinem Willen übereinstimmen. Hier vermittelt der Roman tiefgründige
Botschaften und Einsichten. Lynn Austin erweist sich wieder als Meisterin
darin, einen historischen Roman zu schreiben, der den Leser in die damalige Weltanschauung
und Realität eintauchen und durch sehr überzeugende Charaktere nachempfinden lässt. - Lynn Austin
Ufer der Erinnerung
(19)Aktuelle Rezension von: KleinerVampirBuchinhalt:
Chicago, 1897: Anna Nicholson steht kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Bankierssohn William, als sie eine Detektei beauftragt, nach Hinweisen auf ihre leiblichen Eltern zu suchen. Jemand hat das Gerücht gestreut, Anna wäre ledig geboren worden: ein derartiger Skandal würde sowohl ihre Adoptiveltern als auch die Familie ihres Bräutigams beschmutzten. Dabei liebt Anna William gar nicht – die Verlobung ist lediglich ein gesellschaftliches Arrangement…
Währenddessen nimmt Annas Oma Geesje, eine holländische Einwanderin, die junge Cornelia bei sich auf. Diese wird von ihrem Großvater, einem ehemaligen Geistlichen, bevormundet und vollkommen lieblos behandelt. Ist doch ihr Großvater der einzige noch lebende Verwandte nach dem Tod ihrer Eltern – aber auch Cornelia hat ein tragisches Geheimnis…
Persönlicher Eindruck:
Mit „Ufer der Erinnerung“ setzt Bestsellerautorin Lynn Austin ihren Roman „Töchter der Küste“ fort, der die Vorgeschichte zu diesem Roman bildet. Allerdings sind Vorkenntnisse nicht zwingend notwendig – die Handlung kann prima auch für sich alleine gelesen und verstanden werden.
Der Roman erzählt zwei zunächst völlig unabhängige Geschichten, die erst gegen Ende zu einer zusammenwachsen: einerseits geht es um die in reichen Verhältnissen groß gewordene Anna, die bei ihren Adoptiveltern im reichen Chicagoer Bürgertum lebt und ihre Hochzeit mit dem Bankierssohn William plant. Das klingt alles märchenhaft – doch Anna ist nicht wirklich glücklich. Das Arrangement dient mehr oder minder dem Abwenden des Bankrotts von Annas Adoptivvater. Gerüchte über ihre Herkunft machen die Runde und Anna steht vor dem Entschluss: sie muss die Wahrheit über ihre leiblichen Eltern herausfinden.
Auf der anderen Seite erzählt der Roman die Geschichte der jungen holländischen Auswanderin Cornelia, die mit ihrem gestrengen Großvater in die kleine Ortschaft Holland in Michigan kommt und ein trauriges Geheimnis hütet. Das Mädchen ist von Schuldgefühlen und der Lieblosigkeit ihres einzigen Angehörigen derart geplagt, dass sie sich nur mit Mühen öffnet.
Verbindendes Glied bei alledem ist Annas leibliche Großmutter Geesje, ebenfalls aus Holland in die USA ausgewandert. Geesje ist eine fromme und liebevolle Frau, eine Säule ihrer Kirchengemeinde und Dreh- und Angelpunkt für die beiden Einzelgeschichten. Durch Geesje fand Anna im 1. Band zum Glauben an Jesus und auch hier ist Geesje es, die Cornelia Stück für Stück aus ihrer Verzweiflung holt und der Liebe Gottes anvertraut.
Die Autorin schafft es auch in diesem Buch vortrefflich, eine heimelige, angenehme Atmosphäre und einen gut recherchierten Hintergrund für ihre Erzählung zu schaffen. Man erfährt viel über das Leben in zwei völlig unterschiedlichen Gesellschaftsschichten im ausgehenden 19. Jahrhundert. Während Anna ein Leben im Luxus vor sich hat, Zofen und Bedienstete ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen, leben die Menschen im kleinen Dorf Holland in Michigan eher bodenständig, um nicht zu sagen ärmlich. Der Tagesablauf ist harte Arbeit und das Leben verläuft hier einfach so, wie in jedem Westerndorf zwischen Farmen, Schulhaus, Gemischtwarenladen und Kirche – es wird hier aber echte Gemeinschaft gelebt.
Dennoch sind beiden Hauptfiguren (Anna und Cornelia) nicht glücklich mit ihrer Situation. Was ihnen fehlt: der Bezug zu Nächstenliebe, Geborgenheit und der Glaube an Gottes Plan im Leben. All das sind Themen des stark ausgeprägten christlichen Aspekts dieses Buches – zusammen mit der Frage nach Schuld, Vergebung und unerschöpflicher Liebe.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, es bietet dem Leser allerhand Stoff zum Nachdenken und Reflektieren des Gelesenen. Dennoch empfand ich zweitweise die Handlung auch ein bisschen zäh, besonders in den Passagen um die reiche Anna. Trotz allem kann ich den Roman guten Gewissens weiter empfehlen!
- Lynn Austin
Luisas Töchter
(24)Aktuelle Rezension von: Walking_in_the_CloudsUnsentimental und doch so berührend skizziert Lynn Austin in ihrem ersten auf Deutsch übersetzten Buch das Leben und die unterschiedlichen Liebesgeschichten von vier Frauen aus ebenso vielen Generationen einer Familie.Die ausführliche Rezension findet ihr hier: http://www.walking-in-the-clouds.de/buchrezension-lynn-austin-luisas-toechter/
- Lynn Austin
Ein letzter Flug
(16)Aktuelle Rezension von: peanjoWilhelmina ist eine Musikprofessorin, deren Leben und Leidenschaft aus Musik und ihren Studenten besteht. Als sie für sie völlig überraschend in den Ruhestand geschickt wird, fällt sie in ein tiefes, schwarzes Loch, denn ihr Leben ist auf einmal sinn-los. Zwar ist sie noch Organistin in ihrer Kirche, engagiert sich in der Hospizarbeit (wobei sich diese Mitarbeit auf das Verteilen von Flyern und kleinere Vorspiele auf dem Klavier im Warteraum der Ärzte beschränkt), aber eigentlich möchte sie den ganzen Tag im Bett liegen und weinen. Aber bei einem dieser Vorspiele im Ärztehaus lernt sie den Piloten Mike Dolan kennen. Unternehmungslustig, spontan, weltoffen, fröhlich, mit Sohn und Enkelkindern ist er das genaue Gegenteil von dem, was Wihelmina bisher geprägt hat. Als die beiden ins Gespräch kommen, offenbart Mike ihr, dass er gerade erfahren hat, dass seine Krebserkrankung zurückgekehrt ist und er nur noch ein paar Wochen oder Monate zu leben hat. Diesmal will er keine Behandlungen mehr vornehmen lassen, sondern mit seinem Flugzeug einfach aufs Meer hinausfliegen und vergessen, umzukehren. Wilhelmina ist geschockt. Selbstmord ist doch eine Sünde, aber da Mike sich als Atheist bezeichnet, macht er sich keine Gedanken um sein Seelenheil. Wilhelmina kann als Kirchenmitglied das natürlich nicht einfach so stehen lassen und obwohl sich alles in ihr sträubt, Kontakt mit ihm aufzunehmen, möchte sie von seinem Entschluss abbringen und ihn mit Jesus bekannt machen. Aber ganz plötzlich wird Wilhelmina in Mikes Leben mitgenommen und erlebt, was ihr gut tut. Und um ihr Ziel bei Mike zu erreichen, muss sie sich dem wichtigsten "Hilfsmittel" Jesu öffnen - der Liebe.
Ein herzergreifender Roman über das Ende des Lebens und die Zukunft danach (wobei der Hinweis der Autorin auf die ewig lebende Seele natürlich nicht biblisch ist). Die neuen Erfahrungen, die Wilhelmina macht, sind so spannend und fesselnd dargestellt, dass man das Buch nicht weglegen kann, sondern immer weiter erfahren will, was Mike noch alles einfällt, um Wilhelmina aus der Reserve zu locken und wie Mike wiederum auf Wilhelminas "Bekehrungsversuche" reagiert.