Bücher mit dem Tag "luftfahrt"
57 Bücher
- Margot Shetterly
Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen
(54)Aktuelle Rezension von: RunenmädchenAuf das Buch Hidden Figures bin ich aufmerksam geworden, weil ich zuvor den gleichnamigen Film gesehen habe. Ich mag die Schauspielerin Oktavia Spencer unheimlich gerne und ich fand den Film großartig. Von daher wollte ich natürlich auch das Buch lesen.
Die Autorin Margot Lee Shetterly hat sehr gut recherchiert, soweit ich das beurteilen kann. Es gab unheimlich viel zu erfahren, langweilig wurde es keineswegs. Allerdings ist es als Sachbuch bzw. als biografisches Sachbuch mit dem Film weniger vergleichbar, da natürlich im Buch viel Augenmerk auf Daten gelegt wurde. So etwas ist filmisch selbstverständlich zweitrangig bzw. weniger sachlich dargestellt.
Ich mochte beides und kann das Buch jedem empfehlen, der ergänzend etwas über die Geschichte erfahren möchte. - Ariel Lawhon
Flug der Träume
(20)Aktuelle Rezension von: engineerwifeEs ist gut 80 Jahre her, dass sich das riesige Luftschiff „Hindenburg“ in die Lüfte hob. Keine der 97 Personen an Bord konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass es ihre letzte Reise sein würde …
Obwohl viele von uns von diesem realen Unglück natürlich gehört haben, schafft es die in den USA gefeierte Bestseller Autorin für historische Literatur von Anfang an zu fesseln. Sie pickt sich eine Handvoll Schlüsselpersonen aus dem Passagierregister und haucht ihnen neues Leben ein. Dabei legt sie ein besonderes Augenmerk auf Max, einen der Navigatoren des Zeppelins, und Emilie, die erste angestellte Frau an Bord eines Luftschiffs. Und während die Beiden eigentlich ineinander verliebt sind, trägt Emilie schwer an ihrer Vergangenheit und muss schließlich eine folgenschwere Entscheidung treffen. Doch auch andere Passagiere hatten es mir beim Lesen angetan … die Journalistin Gertrud, deren vorwitziges Mundwerk sie schon so manche Bredouille gebracht hat. Die Familie mit den drei Kindern, die auf dem Weg nach Mexiko ist. Der mysteriöse Amerikaner, der „up to no good“ zu sein scheint und natürlich der junge Werner, der als Schiffjunge der jüngste Mitarbeiter der Bordcrew ist …
Die Geschichten der Passagiere werden in ständig wechselnden Perspektiven erzählt, die aber so reibungslos ineinander übergreifen, dass daraus eine richtig spannende Story wird. Die Einzelschicksale, die manche Passagiere am Schluss ereilen, sind ja eigentlich bekannt aber erschüttern dennoch. Wer hätte gedacht, dass man Geschichte so spannend verpacken kann. Von mir bei voller Punktzahl eine unbedingte Empfehlung. Man kann sich nur wünschen, dass Ariel Lawhons andere Bücher bald übersetzt werden und ihr damit in Deutschland mehr Bekanntheit zu teil wird.
- Stephan Orth
Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt
(244)Aktuelle Rezension von: claidaIn der urkomischen Sammlung von Kuriosem aus dem Cockpit mit dem Titel „Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt“ ist eben dieser Satz nur einer von vielen witzigen in diesem Buch.
Die vielen Zusammengestellten und nach Themen sortierten kurzen Beiträge von Leuten aus aller Welt, haben mich sehr amüsiert und unterhalten. Manchmal wackelt der Sitz des Piloten, dann wird die Landebahn nicht gefunden oder Tiere laufen darauf herum, die Stewardess macht einen Witz auf Kosten der Passagiere, das sind nur ein paar der Geschehnisse auf die man sich freuen kann. Die kurzen Erlebnisse der Leute sind unglaublich und sehr unterhaltsam. Wenn man Flugangst hat sollte man sie aber besser nicht lesen, sonst bekommt man noch mehr Angst. 😊
Ich kann dieses Buch nur empfehlen, hier gibt es für Jung und Alt was zu lachen!
- Phillip Rock
Abingdon Hall - Stürmische Zeiten
(11)Aktuelle Rezension von: engineerwifeDieser zweite Teil der Trilogie um Abingdon Hall lag schon eine ganze Weile auf meinem SUB und starrte mich immer wieder vorwurfsvoll an. Schließlich hatte es gewirkt, nun war er fällig. Etwas vorsichtig wagte ich mich an diese Lektüre, fand ich den ersten Teil doch recht schwer zu lesen. Umso positiver überrascht war ich deshalb von diesem Buch. Es gelang mir ohne Probleme an der ersten Geschichte anzuknüpfen und mir gefiel die Schreibweise um Längen besser. Die Protagonisten waren fast durch die Bank sympathisch und machten es mir mit ihrer jungen, frischen Art leicht, der Storyline zu folgen. Doch auch die Spuren des vergangenen Krieges waren noch überall sichtbar und die Männer, die die Schlachten überlebt haben, kämpfen mehr oder weniger schlimm mit ihren Folgen. Wie auch schon im ersten Band, fallen die Abschnitte mit den großen und kleinen Liebesgeschichten spärlich aus, dafür wird an der Politik nicht gespart. Alles in allem möchte ich wieder behaupten, dass man merkt, dass der Roman von einem Mann verfasst wurde. Und wieder möchte ich auch diesmal anmerken, dass wahrscheinlich aufgrund des doch recht femininen Covers kein Mann diesen Roman in einer Buchhandlung in die Hand nehmen würde. Schade eigentlich … darüber hätte man mal nachdenken sollen … - Stephan Martin Meyer
Mit dem Zeppelin nach New York
(19)Aktuelle Rezension von: KinderbuchkisteDies ist ein Sachbilderbuch der besonderen Art.
Vom Verlag selbst für Kinder ab 8 Jahren empfohlen
möchte ich hier jedoch keine Altersempfehlung aussprechen.
Viele Kinder, gerade auch Kleinere, sind an der Thematik Zeppelin sehr interessiert, haben vielleicht schon einmal einen gesehen oder waren sogar schon mal im Zeppelinmuseum. Das sind alles Gründe wieso ein Kind auch schon in jüngeren Jahren mehr wissen möchte.
Diese Buch liefert Informationen, in eine Geschichte gebettet. Die Geschichte des Kabinenjungen Werner Franz.
Nicht alle Informationen und Bilder, grade auch über das Ende der Hindenburg sind so, dass sie kleinen Kindern vollständig erklärt werden sollten. Aber auch 8 Jährige, die sensibel sind (sogar 10 Jährige noch) können Teile des Gelesenen eventuell noch nicht richtig verarbeiten.
Daher rate ich dazu, das Buch vorher einmal vollständig selbst zu lesen. Die Bilder genau zu betrachten und dann zu entscheiden, wie man dieses Buch, orientiert an dem eigenen Kind, am besten vermittelt. In vielen Infoveranstaltungen für Eltern und Erzieher rate ich dazu Bücher ohnehin nicht immer stur vorzulesen sondern der Situation angepasst auch mal zu improvisieren und einfach nur zu erzählen. So kann man grade bei kleineren Kindern die Spitze der Realität nehmen und dem Alter entsprechend in eigene Worte kleiden.
Also auch hier, ein Buch, dass hervorragend gemacht ist aber vorher von einem selbst gelesen werden sollte.!
Es ist ein wirklich tolles Buch, dass selbst mich als Techniklaien sehr fasziniert hat. Kindern bietet es sehr viele, vielfältige Eindrücke. Es ist glaube ich das Beste für die Zielgruppe was ich in den letzten Jahren in die Hände bekommen habe. Als ich es kaufte waren vor allem die autobiografischen Aspekte das was mich reizte.
Meine Kinder kennen Zeppeline seit vielen, vielen Jahren, denn wir fahren regelmäßig einmal im Jahr nach Friedrichshafen zur Hamradio. Das ist eine Messe, die auch einen Messekindergarten hat. Der Hangar der Zeppeline liegt unmittelbar neben dem Kindergarten. Wenn die Kinder im Sommer in der Sandkiste sitzen fahren regelmäßig Zeppeline, zum greifen nah, über ihre Köpfe.
Klar, dass das Interesse weckt.
Im Museum kann man viel über die Zeppeline, die Entwicklungsphasen etc. erfahren. Es in Verbindung mit einer autobiografischen Geschichte in einem Buch nachlesen zu können ist da eine wunderbare Nach- aber eventuell auch Vorbereitung.
Thorwald Spangenberg hat dies Geschichte illustriert.
Einzigartig, die Kombination aus Elementen der Graphic-Novels. verschiedenen Kartendarstellungen, den Stil der Gouache-Illustration in Verbindung mit informativen Grafiken.
Durch den gezielten Einsatz dieser unterschiedlichen Illustration Stile hat er es geschafft ein Sachbilderbuch in die Verbindung zu einer erzählenden Geschichte zu bringen. Geschichte und Sachvermittlung gehen eine Symbiose ein wie sie besser nicht sein könnte.
Eindruck- und gleichzeitig stimmungsvoll und sehr detailreich verbindet er technische Detailzeichnungen mit Elementen der erzählten Handlung.
Erzählt man die Geschichte kleineren Kindern rate ich dazu sich vorher Passagen zu markieren, die man vorlesen möchte, vieles würde ich geleitet von den Bildern einfach frei erzählen, denn auch die politische Situation vergangener Jahre ist nicht unbedingt das was wir kleineren Kindern vermitteln möchten. Für die größeren ist es jedoch wichtig und interessant.
Die Geschichte in Ich Form beginnend erzählt von einem Jungen, der oft zu Besuch bei seinen Großeltern ist. Gern entdeckt er dort auch dem Dachboden Neues und wird auch immer fündig. Eines Tages findet er eine alte Mütze auf der vorne eine Weltkugel zu sehen ist.
Der Junge nimmt die Mütze und bringt sie seinem Großvater um mehr darüber zu erfahren.
Der Opa erzählt, dass diese Mütze seinem Vater gehörte, der Kabinenjunge auf der Hindenburg war.
Er erzählt, dass die Hindenburg ein Luftschiff von über 250m Länge war und Passagiere über den Atlantik folg. Also ein fliegendes Hotel, denn ein solches Luftschiff fuhr nicht so schnell wie die heutigen Flugzeuge. Damals gab es alternativ nur die Schiffe, die jedoch wesentlich länger brauchten.
Der Großvater erzählt die Geschichte seines Vaters, der 1936 die Schule mit der 8. Klasse ( das so üblich) beendete und eine Arbeit suchte. New York kannte er aus einem Kinofilm und die Sehnsucht nach weiter Welt war so geweckt.
Der Bruder war Dienstbote im Hotel und hatte mitbekommen, dass ein Kabinenjunge auf der Hindenburg gesucht wurde. Und tatsächlich bekam der Vater des Großvaters die Stelle.
In kleinen Schaukästen wir über die politische und wirtschaftliche Lage Deutschlands 1936 berichtet.
Werner, so heißt der Vater des Großvaters steht dann wenige Tage später in seiner Uniform, die er selbst nähen lassen musste, im Hangar vor dem riesigen Zeppelin.
Sehr anschaulich vermittelt Thorwald Spangenberg in dem dazu gehörigen Bild die Dimensionen dieses riesigen Luftschiffes.
In der Geschichte werden erste technische Informationen geliefert so z.B. das Sandsäcke am Bauch des Zeppelins hingen. Für jeden Passagier wurden zwei Säcke abgenommen. Für sehr dünne, kleine auch schon mal nur ein Sack. Das Gewicht wurde genau berechnet.
Es wird berichtet aus welchem Material er gebaut wurde und wie so ein Aufstieg vor sich ging.
Die erste Fahrt von Werner ging von Frankfurt nach Rio de Janeiro in Brasilien und dauerte 12 Tage. Was Werner dort so alles erlebte erfahren wir Leser genauso wie eine technische Erklärung mit maßstabsgetreuer Zeichnung des Zeppelins. Wir bekommen Einblick in due Führergondel, in der der riesige Koloss gesteuert wurde, in den Funkraum, in dem ein Funker ständig Kontakt zum Boden hielt aber auch über das Postwesen zu dieser Zeit, denn auch das war eine Aufgabe eines Luftschiffes, Post in Postsäcken zu transportieren, die über dem Flughafen des Bestimmungsortes abgeworfen wurden.
Wir werden mitgenommen auf eine Entdeckungstour durch die einzelnen Decks. Die Schemazeichnungen lassen einen Blick darauf werfen, welche Räume es überhaupt alles gibt.
Es wird üner die Außenhaut des Zeppelins berichtet, über die Motorengondel, die Küche, über Werners Arbeitsplatz und Aufgaben und auch über Graf Zeppelin, nach dem die Luftschiffe benannt wurden. Wenn man über den Atlantik fährt heißt das auch man bekommt eine Zeitverschiebung mit und es gibt ein Ritual bei der Äquatorüberquerung.
Es wird von der Landung im Rio und den Erlebnissen in dem fremden großen Land berichtet, ja und auch davon, dass der Zeppelin nicht immer fahren konnte. Im Winter gab es eine lange Pause in der er im Hangar lag und überholt wurde
Mehrere Fahrten an unterschiedliche Orte mit unterschiedlichen Erlebnissen hat Werner mitgemacht und zuhause davon berichtet.
Auch von der Reise nach New York bei dessen Ankunft in Lakehurst es gewitterte.
Daher konnten sie nicht landen und fuhren zurück Richtung New York.
Erst als das Gewitter etwas abgezogen war wagte er der Kapitän die Landung, die schon von zahlreichen Schaulustigen, darunter auch Reportern erwartet wurde. Es war eine ruckelige Angelegenheit und endete tragisch. Unbemerkt setzte sich die Außenhaut des Zeppelins in Brand. Werner gelang es aus einer der Ladelucken zu springen. In die ungewisse Tiefe, des immer noch nicht ganz am Boden befindlichen Zeppelins.
Die Hindenburg stürtz ab und geht in Flammen auf.
62 Menschen konnten gerettet werden 35 starben.
Werner und einige andere kehrten mit der MS Europa nach Bremerhaven zurück. Von dort geht es für ihn mit dem Zug nach Frankfurt wo er von seiner Familie in empfang genommen wird. Da war Werner grade 15 Jahre alt.
Vor noch nicht all zu langer Zeit 2014 verstarb Werner im hohen Alter von 92 Jahren.
Noch einmal erfahren wir etwas über die Geschichte des Zeppelins, über eine Stiftung ganz nah am Menschen, Die Zeppelinstiftung und das Buch endet mit einem kleinen Einblick über das Zeppelinmuseum.
Nicht ganz einfach, aber unglaublich informativ und intensiv erzählt Stephan Martin Meyer diese Geschichte. In Verbindung mit den großartigen Bildern wird es zu einem ganz besonderen Buch.
Einem Buch nicht nur für Kinder. - Antoine de Saint-Exupéry
Nachtflug
(65)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Gecshichte ist definitv lesenswert. Man wird auf eine Reise der Luftfahrt mitgenommen, zu einer Zeit, in der diese mit vielen Risiken verbunden war. Das verschwinden des Flugzeugs von Fabian ist hier das Hauptthema.
Es werden verschiedene Blickwinkel mit eingebaut sowie Einblicke in die Charaktere, hier die zuständigen vorgesetzten.
An einigen Stellen war das Buch doch etwas schwerer zu lesen da der schreibstil nicht so flüssig war. Der Ausgleich wurde jedoch mit wundervoll poetisch geschriebenen Szenen geschafft.
- Torben Kuhlmann
Lindbergh
(13)Aktuelle Rezension von: kinderbuchschatzKennt ihr schon die Hörbücher von Torben Kuhlmann? Wir mögen seine Bücher unheimlich gerne und haben uns nun sein erstes Mäuseabenteuer „Lindbergh“ angehört.
Inhalt: „Vor vielen Jahren lebte in einer riesigen Stadt eine neugierige, belesene Maus“ ( Zitat ). Doch mit der Zeit werden es immer mehr Mausefallen und immer weniger Mäuse. Seine Freunde müssen geflüchtet sein. Doch nicht etwa über den großen Atlantik nach Amerika? So beginnt der große Traum vom Fliegen...
Fazit: Die Geschichte als Hörbuch ( ca. 43 Minuten ) hat nicht weniger Charme als das Bilderbuch. Das mag zum einen am Sprecher Bastian Pastewka liegen und zum anderen an der Erzählweise. So begegnen sich Erzähler und Zeichner und es entsteht aus einem weißen Blatt eine interessante und zugleich auch neugierig machende Geschichte. Durch die instrumentale Untermalung wird eine ganz besondere Atmosphäre zum Träumen und Nachdenken geschaffen. Dies alles harmoniert perfekt und verleiht der Geschichte den typischen Torben Kuhlmann Charakter. 💕
- Emily Benedek
Die letzte Plage
(28)Aktuelle Rezension von: Jules113Ein großartiger und realistischer Roman: mehrere Flugzeuge werden entführt und stürzen ins Meer. Der israelische Geheimdienst findet (nicht zuletzt durch die Hilfe einer amerikanischen Reporterin) heraus, dass die Abstürze erst der Anfang eines noch größeren geplanten Anschlages ist.
Der Roman wirkt sehr realistisch. Es werden die Namen der wirklichen Präsidenten aller beteiligten Länder verwendet, die geschilderten Konflikte und Kriege beruhen auf wahren geschichtlichen Ereignissen. Die Schilderungen des Arbeitsalltags von FBI-Agenten und Reportern im Irak ist mehr als eindrucksvoll.
Ein spannendes Buch, das super viel Spass macht! Sehr zu empfehlen!! - Markus Heitz
Drachenkaiser
(114)Aktuelle Rezension von: benfiKURZBESCHREIBUNG:Die Großmeisterin Silena ist tot - zumindest offizieller Art. Als Anastasia Zadornov und Ehefrau von dem Hellseher Fürst Grigorij Wadim Basilius Zadornov lebt sie in der Abgeschiedenheit Schottlands und bildet die 'Skyguards', ihre eigene Staffel zur Bekämpfung von Drachen aus. Allerdings ist es nach der finalen Schlacht am Triglav ruhiger um die Herrscher der Erde geworden. Diese Chance wollen sich die asiatischen Drachen nicht entgehen lassen und Europa sich nun endgültig Untertan machen. Auch für Silena alias Anastasia und ihren Gatten Grigorij gibt es keine Ruhe, werden die fanatischen Drachenfreunde immer radikaler gegenüber den Drachenjägern und attackieren sogar den Hauptsitz des Officium Draconis - Silenas ehemaliger Arbeitgeber. Keiner ahnt, dass ein erneuter Kampf um den mächtigen Weltenstein begonnen hat, welcher anscheinend doch nicht vernichtet wurde. Wer von diesen vielen Interessengruppen kann sich behaupten und können die Drachenjäger überhaupt Paroli bieten?
KOMMENTAR:Musste ich mich beim ersten Band namens 'Die Mächte des Feuers' der Drachen-Romane des deutschen Autors Markus Heitz erst hineinlesen, war dies mit der Fortsetzung 'Drachenkaiser' kein Problem. Der Schriftsteller bringt seine Leser schnell zurück in seine fiktive Welt der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, welche heimlich von Drachen beherrscht wird. Und der Schriftsteller hetzt den Leser mit mehreren Handlungssträngen regelrecht durch das Buch. Dabei sollte man konzentriert Lesen, denn manch beschriebene Geschehnisse sind nach den folgenden Seiten geschehen - daher die Empfehlung, immer ein Augenmerk auf das Datum am Anfang eines Kapitels zu haben. So bietet Heitz wieder einiges Spektakuläres auf; es ist schon eine intrigante Zeit, in der Selina und ihre Freunde leben. Auch die kleine Prise Steam-Punk mit den eigensinnigen Waffen gegen Drachen und natürlich den imposanten Luftschiffen ist in dem Buch wie in seinem Vorgänger enthalten. Der Autor lehnt sich an einigen realen zeitlichen Geschehnissen an, wobei ich das Stichwort Wirtschaftskrise in den Raum werfen möchte - ohne nun zu viel zu verraten. Andere wiederum verdreht er ein wenig, in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts waren die Zaren in Russland schon Geschichte. Aber das tut der Spannung keinen Abbruch, welche in 'Drachenkaiser' schon fast von der Action dominiert wird. Damit entwickelt sich der Roman zu einem echten Pageturner; wenn auch einige Szenarien etwas gestreckt wirken - Selina bleibt in China schon eine echt lange Zeit und der Handlungsstrang um die Geister von York ist wirklich schön zu Lesen, jedoch irgendwie der Haupthandlung nur zweit- oder drittrangig dienend. Allerdings eröffnen solche Stränge natürlich noch Optionen für einen weiteren Roman; stehen die Bände inhaltlich schon für sich und diese Fortsetzung ist mehr aus einer Laune des Autors entstanden und drei Jahre nach dem ersten Drachen-Roman erschienen. Heute wissen wir, dass ja sogar noch ein Band folgte. Aufgrund dem zweiten wirklich allen Fantasy-Fans zu empfehlenden Roman um die Altvorderen Drachen, Selina und dem faszinierenden Grigorij, kann man sich ungetrübt auf den dritten Drachen-Roman aus der Heitzschen Feder freuen...8,0 Sterne
- Scott Westerfeld
Leviathan - Die geheime Mission
(69)Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJanePrinz Aleksandar, der Sohn des in Sarajevo ermordeten Erzherzogs Franz Ferdinand, ist auf der Flucht. Seine eigenen Leute jagen ihn gnadenlos und plötzlich steht er zwischen allen Parteien. Alles, was ihm bleibt, ist ein Sturmläufer, eine der perfekten neuartigen Lauf- und Kriegs-Maschinen seines Landes. Doch auch in den Schweizer Alpen ist Alek nicht sicher, als dort das britische Luftschiff „Leviathan“ landet – eine Tierschöpfung und das Meisterstück der britischen Armee. Die „Leviathan“ befindet sich auf geheimer Mission ins Osmanische Reich. Mit an Bord: die als Junge getarnte Deryn, der nichts so wichtig ist wie das Fliegen ... Alek rettet sich an Bord der »Leviathan« und muss mit Deryn gemeinsame Sache machen. (Klappentext Band 1 - Leviathan)
Das ist das erste mal, dass ich ein Buch aus dem Bereich „Steampunk“ (moderne und futuristische technische Funktionen mit Mitteln und Materialien des viktorianischen Zeitalters verknüpft) lese.
Anfangs war ich noch skeptisch und ich habe wirklich fast die Hälfte des ersten Bandes gebraucht, bis ich mich daran gewöhnt hatte, doch die Geschichte hat mich einfach mitgerissen und nicht mehr los gelassen. Die detailliert ausgearbeiteten und beschriebenen Maschinen, die unglaublichen Tierschöpfungen und dazu auch noch der teils reale, geschichtliche Hintergrund.
Auch die vielen extrem detaillierten Illustrationen verschiedener Szenen haben mich restlos begeistern können.
Die Charaktere sind wundervoll in Szene gesetzt und ich habe sowohl Alek, als auch Deryn schnell ins Herz schlißen können. Dadurch, dass die Kapitel abwechselnd aus der Sicht der Beiden geschrieben sind, erhält man verschiedene Einblicke in ihre verschiedenen Leben und Lebensweisen. Auch die sich aufbauende freundschaftliche Beziehung zwischen den beiden ist herrlich und ich habe mehr als einmal schmunzeln müssen.
Die Handlung der drei Bände spielt eigentlich in einem relativ kurzen Zeitraum und so empfand ich manche Kapitel doch als etwas langatmig und andere dagegen barsten beinahe vor Action und Kämpfen.
Allerdings irritierte mich, dass Alek irgendwann begann nur noch von Schicksal zu reden. Für jemanden, der sein ganzes bisheriges Leben verloren hat mag das vielleicht nachvollziehbar sein dadurch einen Sinn in alldem zu finden, da es jedoch erst erst am Ende des zweiten Bandes begann, wirkte es auf mich doch ziemlich unglaubwürdig und hat mich des öfteren aus dem Lesefluss gerissen.
Alles in allem war es aber eine gute Reihe und ich kann sie auch Neueinsteigern des Genres empfehlen, da hier viel erklärt und beschrieben wird, außerdem helfen einem die Illustrationen wirklich sehr.
- Pierre Lemaitre
Die Farben des Feuers
(127)Aktuelle Rezension von: Tausendléxi1927, der berühmte französische Bankier Marcel Péricourt soll zu Grabe getragen werden. Ein großes Staatsbegräbnis wurde anberaumt. Alles was Rang und Namen hat, ist zu Ehren des mächtigen Bankiers erschienen. Madeleine, seine Tochter, steht unvermittelt an der Spitze des Imperiums. Madeleine ist geschieden, ihr Ex-Mann verbüßt noch eine Haftstrafe, und Mutter des siebenjährigen Paul. Paul verunfallt am Tag des Begräbnisses seines geliebten Großvaters schwer.
Mit dem Tode von Marcel Péricourt verändern sich viele Leben. Madelaine sollte zwar die Geschäfte ihres Vaters weiterführen, doch ist sie nach dem Unfall ihres Sohnes ganz auf seine Gesundung bedacht und überlässt die Führung dem langjährigen Buchhalter Gustav Joubert. Der Privatlehrer von Paul, André Delcourt, beziehungsweise Liebhaber von Madelaine, wird nur noch geduldet. Doch er hat schon längst andere Pläne. Charles, der Bruder von Marcel, befindet sich in einer heiklen Lage, denn sein Bruder half ihm immer wieder großzügig mit Geld aus. Nun muss er sich anders behelfen. Er hat auch schon ein besonderes Vorhaben im Auge.
Um Paul macht sich Madelaine sehr große Sorgen, denn der Junge wirkt hochgradig depressiv. Erst als die junge, polnische Krankenschwester Vladi, sich seiner annimmt, scheint es mit Paul aufwärtszugehen. Vladi führt ihn ein in die Welt der Oper und Paul entdeckt seine hingebungsvolle Begeisterung für die Opern-Diva Solange Gallinato. Und gerade in dem Moment, an dem Madelaine wieder Hoffnung schöpfen könnte, wird sie Opfer eines gemeinen Komplotts. Sie verliert Hab und Gut. Die Vorboten des Zweiten Weltkrieges warten auf und Madelaine beginnt ihren ganz persönlichen Rachefeldzug.
Mit einem rasanten Tempo überschlagen sich die Ereignisse in diesem Roman. Es ist faszinierend was sich Pierre Lemaitre so alles einfallen lässt, wie er die Fäden geheimnisvoll und ausgeklügelt zusammen fügt. Das ist Unterhaltung vom feinsten. Gehaltvoll wartet der Roman mit bitterbösen Intrigen und mannigfaltiger Spannung auf.Sehr große Leseempfehlung!
- Florence de Changy
Verschwunden
(3)Aktuelle Rezension von: BuechermonsterBlog„Goodnight, Malaysian Three Seven Zero.“ Mit diesen fünf Worten meldete sich Flugkapitän Zaharie Ahmad Shah am 8. März 2014 um 1.19 Uhr bei der malaysischen Luftverkehrskontrolle in Kuala Lumpur ab, kurz bevor er den Luftraum des südostasiatischen Staates verlassen würde – es sollten die letzten Worte sein, die man von einem Menschen an Bord des Malaysia-Airlines-Fluges MH370 jemals hören wurde. Kurz danach riss die Verbindung zum in Kuala Lumpur gestarteten Flugzeug ab, welches niemals an seinem Ziel in Peking ankommen sollte.
Flug MH370: Das größte Rätsel in der Geschichte der Luftfahrt
Statistisch betrachtet zählt das Flugzeug zu den sichersten Verkehrsmitteln der Welt und die Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugzeugunglück ums Leben zu kommen, beträgt ungefähr 1 zu 7 Millionen. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen sorgen Abstürze immer wieder für ein gewaltiges Medienecho, dabei ist es viel wahrscheinlicher an einem Insektenstich zu sterben (ca. 1 zu 60.000) oder vom Blitz tödlich getroffen zu werden (ca. 1 zu 470.000). Flugzeug-Katastrophen sind also extrem selten, doch der Fall des Fluges MH370 ist zusätzlich so außergewöhnlich, dass er eigentlich undenkbar ist: seitdem der Kontakt zur Maschine in der schicksalhaften Nacht ziemlich exakt an der Luftraum-Grenze von Malaysia zu Vietnam abbrach, gilt das Flugzeug nämlich als vermisst – ebenso wie die 239 Menschen an Bord der Boeing 777. Auch die nachfolgende langwierigste und teuerste Suchaktion aller Zeiten führte bisher zu keinem Ergebnis und das Verschwinden des Fluges MH370 gilt so als das vielleicht größte Mysterium der Luftfahrtgeschichte – denn bei der heute möglichen detaillierten Flugüberwachung und dem aktuellen Stand der Technik sollte es theoretisch nahezu unmöglich sein, dass ein derart großes Flugzeug einfach so von der Bildfläche verschwindet.
Eine Journalistin auf der Suche nach der Wahrheit
Die französische Journalistin Florence de Changy lebt seit 30 Jahren in Hongkong und gehörte als Korrespondentin der Asien-Pazifik-Region für die Zeitung „Le Monde“ zu den ersten, die im März 2014 über die Tragödie berichteten. Auch in den Jahren danach sprach de Changy immer wieder mit Angehörigen, Experten und Verantwortlichen über das rätselhafte Verschwinden von MH370 und hat ihre Ergebnisse im Buch „Verschwunden – Was geschah wirklich mit Flug MH370?“ gesammelt. Zwar erschien das Werk auf Französisch bereits im Jahr 2016, wurde für den internationalen Markt aber nun noch einmal überarbeitet und ergänzt, sodass das Sachbuch nun auf dem Stand von Anfang 2022 ist.
Was geschah in der Nacht vom 8. März 2014 im Himmel über Malaysia?
Die Autorin beginnt ihre Reportage mit einer minutiösen Schilderung der Ereignisse aus der Nacht vom 7. auf den 8. März 2014, zumindest so weit sich diese anhand von Funksprüchen, Radarüberwachungen und anderen Quellen und Dokumenten rekonstruieren lassen. Dabei geht de Changy gewissenhaft und detailliert vor und lässt kaum ein Detail aus, ebenso bei der Berichterstattung über die anschließenden Aufklärungsversuche in den Tagen nach dem Abbruch des Kontakts zur Boeing 777. Für die Lesenden bedeutet dies eine Vielzahl an Informationen wie die Namen der Beteiligten, Abkürzungen von Organisationen, Geräten oder Wegpunkten und technische Details, die in der Regel jedoch gut erklärt bzw. verknüpft werden, sodass man den Zusammenhängen gut folgen kann. Schon früh macht die Französin dabei auf Ungereimtheiten in der offiziellen Darstellung aufmerksam, wodurch das Buch trotz der sachlichen Auseinandersetzung auch schnell ein gewisses Spannungsniveau aufbaut.
Zwischen Fakten und Verschwörungstheorien
In der zweiten Hälfte von „Verschwunden“ geht Florence de Changy dann auf mögliche Theorien zur Aufklärung des Mysteriums ein. Aufgrund der vielen ungeklärten Fragen bietet das Unglück von MH370 natürlich reichlich Nährboden für Verschwörungstheoretiker auf der ganzen Welt, dennoch bemüht sich die Autorin um eine glaubwürdige Darstellung der denkbaren Geschehnisse und greift nicht blind das Geschwurbel von Menschen in fragwürdigen Internetforen auf, sondern sammelt Argumente für und gegen geäußerte Theorien und widerlegt auch absurdere Erklärungsversuche bestimmt. Das Buch endet letztlich mit ihrer eigenen Vermutung, die sie anhand der über Jahre gesammelten Informationen anstellt, ohne diese jedoch als in Stein gemeißelt zu betrachten.
Verstörend, unfassbar, hochspannend – eine Reportage wie ein Thriller
Insgesamt ist „Verschwunden“ eine beeindruckende Reportage, die trotz des doch beachtlichen Umfangs von knapp 500 Seiten und einer Fülle an Details und Informationen durchweg fesselnd geschrieben ist und alle erdenklichen Aspekte des Mysteriums um den Flug MH370 abzudecken scheint. Der Aufwand hinter diesem Buch scheint gigantisch, wenn man die jahrelange Recherche der Journalistin in allen Ecken der Welt betrachtet und wenn man alle in diesem Werk dargelegten Fakten und Theorien gelesen hat wirkt das Verschwinden dieses Flugzeugs noch einmal unglaublicher als ohnehin schon. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: da die Boeing-Maschine mit der Flugnummer MH370 immer noch als vermisst gibt und bisher keine offizielle Erklärung zu deren Verschwinden präsentiert wurde, kann auch Florence de Changy hier letztlich (noch) keine definitive Antwort auf die Frage „Was geschah wirklich mit dem Flug MH370“ liefern. Dennoch bekommt man hier wohl alles an Informationen geboten, was ohne Sicherheitsfreigaben oder Geheimdienstkenntnisse zugänglich ist und das macht „Verschwunden“ zu einem Standardwerk zum MH370-Rätsel. Ein packendes Buch nicht nur für Nachrichten-Junkies oder Verschwörungsfans, sondern auch für Anhänger von True-Crime-Reportagen – denn de Changys Erzählung hat zweifellos das Potenzial, für schlaflose Nächte zu sorgen.
- Michael Crichton
Airframe
(85)Aktuelle Rezension von: scarlett-ohToller Einblick in den Flugzeugbau, das Thema ist gekonnt umgesetzt und erklärt. Spannde Story ein typischer Crichton. - Jörg Pilawa
Pilawas Allgemeinwissen - Das Quiz
(3)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEin nett geschriebenes Jugendbuch, über alles was man so wissen sollte. Aufgebaut wie ein kleines Lexikon mit 10 Kategorien, vermittelt es Kindern mit Freude und Spaß Allgemeinwissen. Zwischendrin sind immer kleine Fragen eingebaut, die man durch das Lesen des Textes leicht beantworten kann. Für wissensdurstige Große und Kleine Leute ein schönes Buch. - Maiken Nielsen
Und unter uns die Welt
(30)Aktuelle Rezension von: majaloewenzahnEin deutscher Matrose, der vom Fliegen träumt. Eine Amerikanerin, die Journalistin werden möchte. Die Zeit des Aufbruchs und der großen Zeppeline auf der einen und des aufsteigenden Nationalsozialismus auf der anderen Seite. Maiken Nielsen führt ihre Leser anhand der Lebensgeschichte ihres Großvaters und einer bezaubernden Liebesgeschichte in die 1930er Jahre.
Inhalt
Schon als kleiner Junge will der Sylter Christian Nielsen fliegen lernen. Aber die Nielsens sind arme Inselbewohner und der Traum vom Fliegen scheint unerreichbar. 1929 – im Jahr des großen Börsencrashes – kann der junge Matrose immerhin auf der Yacht eines amerikanischen Millionärs anheuern und mit ihm auf Weltreise gehen.
Die auf Hawaii aufgewachsene Lil Kimming will Karriere als Journalistin machen und klappert die Redaktionen der großen New Yorker Zeitungen ab. Doch eine Frau will Ende der 1920er kaum ein Redaktionshaus einstellen.
Zufällig begegnen sich Christian und Lil. Sie haben keine Zeit, sich miteinander bekannt zu machen, aber sie können sich auch nicht vergessen. Monate vergehen, ehe sie sich ein weiteres Mal treffen und endgültig ineinander verlieben. Doch die Umstände ihrer Zeit arbeiten gegen die beiden.
Dann scheinen Christians Träume in Erfüllung zu gehen: Er wird erst Flieger, dann Luftschiffer und findet Jahre später einen Weg, seine Seelenverwandte wiederzutreffen. Im Mai 1937 macht er sich schließlich auf dem Luftschiff LZ 129 Hindenburg nach Lakehurst bei New York auf, um seine Lil wiederzusehen. Doch dann geht der Zeppelin in Flammen auf und nicht nur dieses Unglück verändert alles.
Mein Eindruck
Maiken Nielsen ist mit „Und unter uns die Welt“ ein bezaubernder Roman gelungen. Anhand der Geschichte ihres Großvaters führt sie ihre Leser in die 1920er und 1930er Jahre, in denen zunächst noch alles möglich scheint: Luftschiffe verkehren zwischen den Kontinenten und mit seiner Weltumrundung versucht Hugo Eckener, auch politisch zu vermitteln. Doch der Nationalsozialismus gewinnt an Stärke und entzweit die Welt ein weiteres Mal.
Die Figur des Christian Nielsen hat ebenso wie die Akteure und Geschehnisse rund um die Zeppelin-Ära einen realen Hintergrund. Eingebettet hat die Autorin ihre Erzählung in eine fiktive Liebesgeschichte.
Die Geschichte hat mich sofort gepackt und ich wollte gar nicht mehr auftauchen. Maiken Nielsens Beschreibungen der Weltumrundungen – sei es mit der Yacht Orion oder dem Luftschiff LZ 127 Graf Zeppelin – haben mich gefesselt. Der Schreibstil ist lebendig, oft mit einem zwinkernden Auge und man fühlt sich mitgenommen auf die Reise in vergangene Zeiten und über die Kontinente. Ich kann andere Rezensenten durchaus bestätigen, die schreiben, sie hätten beim Lesen das Salz des Atlantiks riechen können.
Etwas kitschig fand ich die Szene, als Christian und Lil sich (mithilfe einer Wahrsagerin) auf Hawaii begegnen. Doch insgesamt gesehen ist die Liebesgeschichte um die beiden sehr herzlich und packend geschrieben.
Für die letzten Seiten des Romans würde ich eine Triggerwarnung aussprechen: Wie die anderen Geschehnisse beschreibt Maiken Nielsen auch das Unglück der Hindenburg sehr realistisch. Die Bilder bekommt man anschließend möglicherweise nur schwer aus dem Kopf. Und ein Happy End hat der Zweite Weltkrieg für Lil und Christian leider auch nicht parat.
Fazit
Alles in allem ist der Autorin hier ein sehr lesenswerter, gut recherchierter und packender Roman gelungen. Ich habe nicht nur einiges gelernt, sondern bleibe auch mit dem Gefühl zurück, selbst mit einem Zeppelin um die Welt gefahren zu sein.
- Maggie Shipstead
Kreiseziehen
(16)Aktuelle Rezension von: Havers„Great Circle“, so der Originaltitel von Maggie Shipsteads „Kreiseziehen“: Shortlist Booker Prize 2021, Nominierung für den Women’s Prize for Fiction, Best Book of the Year von unzähligen amerikanischen und englischen Publikationen. Alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Aber worum geht es in diesem von allen Seiten hochgelobten Roman?
Hadley Baxter, eine Hollywood-Actress, die weniger wegen ihres schauspielerischen Talents als vielmehr wegen zahlreichen Skandalen in den Schlagzeilen ist, wird quasi als letzte Chance die Rolle in einem Biopic über Marian Graves angeboten. Marian Graves, Fliegerin aus Leidenschaft, in den fünfziger Jahren spurlos vom Radar verschwunden. Als erster Mensch wollte sie die Erde entlang der Längsachse von Pol zu Pol umrunden, ein waghalsiges Vorhaben, das nicht gelang. Alles, was von ihr geblieben ist, ist ihr Logbuch, das Jahrzehnte später in einer verlassenen Forschungsstation in der Antarktis entdeckt wird und das Leben einer Frau beschreibt, die seit frühester Kindheit einen Traum hatte, für den sie alles in die Waagschale geworfen hat. Eine Frau, die Vorschriften und Grenzen nicht akzeptierte, die ihren Weg trotz aller Widrigkeiten gegangen ist, ihren Traum von grenzenloser Freiheit mit allen Konsequenzen gelebt hat. Bis zum Ende.
Zwei Frauen, zwei Zeitebenen, zwei Erzählstränge. Vergangenheit und Gegenwart.
In der Vergangenheit, wesentlich umfangreicher, detaillierter und gelungener, begleiten wir Marian Graves von frühester Kindheit, hinein ins Erwachsenenalter und schließlich bis zu ihrem letzten Flug. Die Mutter tot, der Vater verschwunden, mit ihrem Bruder in prekären Verhältnissen bei einem Onkel aufgewachsen, dessen Interesse weniger den Kindern als vielmehr dem Hochprozentigen gilt. Die Bekanntschaft mit einem Kunstflieger und dessen Frau weckt in ihr den Wunsch nach Freiheit. Davonfliegen ohne Beschränkungen, alles hinter sich lassen. Und diese Abenteuerlust, dieses Verlangen, das sie ausmacht und dem sie alles unterordnet, wird zum Antrieb für ihr weiteres Leben.
Die Gegenwart gehört Hadley Baxter, die sich in der Vorbereitung auf den Film intensiv mit Marians Leben beschäftigt. Viele Punkte in deren Biografie decken sich mit Erlebnissen, aber auch mit Einschränkungen, die sie während ihres Lebens und ihrer Karriere hinnehmen musste, insbesondere in den Bereichen, in denen sie von männlichem Goodwill abhängig war.
Ich könnte noch ewig weiterschreiben, aber das würde diesem üppigen, abwechslungsreichen Roman in keinster Weise gerecht, der in seiner Stoffvielfalt so facettenreich und fesselnd, bis in die Nebenfiguren voll mit vielschichtigen, glaubhaft agierenden Charakteren und dazu noch sprachlich auf höchstem Niveau ist. Lesen. Unbedingt!
- Luzia Pfyl
Cesario Aero
(19)Aktuelle Rezension von: ZsadistaDrei Menschen, die nicht verschiedener sein könnten, treffen hier zusammen. Abby, die Journalistin, Takeo der japanische Diplomatensohn bei dem man nicht weiß, ist er jetzt Samurai oder Beamter und der ungarische Pilot Vincent.
Eigentlich geht es darum, dass im ungarischen Königreich die Tausendjahrfeier bevorsteht. Doch diese wird erschüttert, als auf die Parade ein Anschlag verübt wird.
Abby und Takeo kommt das Ganze gleich seltsam vor und sie fangen mit eigenen Ermittlungen an. Vincent, eigentlich ein Pilot, der für das Cesarioi Aero in Ungarn ist, sträubt sich erst noch, den beiden zu helfen. Erst als das Flugzeugrennen auf dem Spiel steht, glaubt er Abby und hilft ihr, bei den Ermittlungen.
„Cesario Aero“ ist ein Steampunk Roman aus der Feder der Autorin Luzia Pfyl.
Das Cover mit dem Schädel und den Schwingen ist mir gleich ins Auge gefallen. Zwar sah der Roman zuerst für mich nach etwas historischem aus, auch durch das Lesen der Inhaltsangabe war nicht klar, dass ich hier einen Steampunk Roman in den Händen hielt. Egal, mit oder ohne Steam hätte ich den Roman gelesen.
Das Buch ist innen sehr schön gestaltet. Bei jedem Kapitelanfang findet man dieses Totenkopf Schwingen Zeichen als Wasserzeichen auf den Seiten. Dazu ist jede Seitenzahl von einem Totenkopf Zahnrad Zeichen umgeben. Auch sind die großen Kapitel mit Zeichen in kleine Kapitel geteilt. Das alles hat wirklich was.
Die Story an sich ist humorvoll und rasant geschrieben. Manchmal wachsen die Personen über sich hinaus und wissen schon Dinge, die noch gar nicht geschehen sind. Dann könnte man sich fragen, woher weiß die das eigentlich?
Auch weiß man mit Takeo nicht Recht, was er eigentlich ist oder werden wollte oder sollte. Leider benimmt er sich auch so. Eigentlich könnte man fast schon denken, dass er einfach nur nettes Beiwerk ist. Trotzdem mochte ich ihn.
Die Story hat mit Sicherheit ihre kleinen Fehler. Auch fehlt mir ein bisschen mehr Steampunk für die Geschichte. Trotzdem hat mir das Werk recht gut gefallen. Als Debütroman ist er der Autorin doch wirklich gut gelungen.
Lockere, recht spannende, humorvolle Unterhaltung mit der Würze von Steampunk und der Geschwindigkeit von Flugmaschinen. Dafür vergebe ich dann auch gerne mal überschwängliche 4 Sterne. - Alexis von Croy
Abenteurer der Lüfte
(1)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚In ein bis zehn Millionen Jahren [...] könnte durch die vereinten Anstrengungen von Wissenschaftlern und Technikern vielleicht eine funktionierende Flugmaschine entwickelt werden.‘
Inhalt:
Alexis von Croy erzählt in ‚Abenteurer der Lüfte‘ diejenigen Geschichten rund ums Fliegen, die er selbst für die faszinierendsten hält. Er berichtet unter anderem von den Wright-Brüdern und Kitty Hawk, dem Nordatlantikflug von John Alcock und Arthur Whitten-Brown, von Charles Lindbergh und seinem Transatlantikflug, von Amelia Earharts gescheiterter Weltumrundung, von NASA und Weltall, von der Notlandung des Flugs UA232 in Sioux City, von der Geschichte und dem Ende der Concorde sowie von der spektakulären Landung der US Airways 1549 im Hudson River.
Mein Eindruck:
Ich habe leichte Flugangst, bin gleichzeitig aber sehr fasziniert vom Fliegen und interessiert an Flugzeugtechnik etc. Das Buch von Alexis von Croy hat mir sehr gut gefallen, denn es vermittelt viel Wissen und ist zudem durchweg spannend geschrieben.
Man merkt dem Autor seine Begeisterung fürs Fliegen an und lässt sich gerne anstecken. Dabei ist ‚Abenteurer der Lüfte‘ lebendig geschrieben und liest sich bisweilen wie ein Krimi. Vor allem die Schilderungen der Notlandungen in Sioux City und im Hudson River haben mich gefesselt, aber auch die Beschreibungen der ersten Flugversuche und -erfolge konnten mich beim Lesen mitreißen und begeistern.
Alexis von Croy schreibt sehr detailliert, und so fühlt man sich oft wie ein Zeitzeuge, der an Bord des jeweiligen Flugzeugs ist und alles vor Ort miterlebt.
Alles in allem kann man beim Lesen immer wieder staunen: wie genial die Pioniere waren, wie schier unglaublich es ist, was Menschen leisten können, wie ruhig und bedacht Piloten in Notfallsituationen (re-)agieren können, wie viel wir in den letzten 100 Jahren in Sachen Fliegen erreichen konnten und wie normal Fliegen in dieser relativ kurzen Zeitspanne für uns geworden ist.
Mein Resümee:
Sehr gelungene Auswahl, packend erzählt, reich bebildert. Sehr empfehlenswert. - Torben Kuhlmann
Lindbergh
(74)Aktuelle Rezension von: EleonoraDie kleine Maus verbringt gerne sehr viel Zeit in den Bibliotheken der Menschen um heimlich in deren Büchern zu lesen. Als sie eines Tages nach Hause geht, fällt ihr auf, dass alle ihre Mäusefreunde fort sind. Doch wo sind sie hin? Etwa nach Amerika geflohen um der grausamen neuen Menschenerfindung, der Mausefalle, zu entkommen? Sie beschließt ihnen zu folgen. Doch der Seeweg ist zu gefährlich, denn die Schiffe werden streng von gefräßigen Katzen bewacht. Eine neue Idee muss her und so beschließt die Maus nach Amerika zu fliegen. Doch dazu muss sie erst ein Flugzeug konstruieren und bauen. Viele Versuche und viel Arbeit sind nötig um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, noch dazu schwebt die Maus in ständiger Gefahr von hungrigen Eulen verspeist zu werden. Doch sie gibt nicht auf um sich ihren Traum vom Fliegen und von Amerika zu erfüllen📖
Ein wirklich wunderschön illustriertes Kinderbuch. Über die vielen ideenreichen Bilder kann man auch als Erwachsene nur staunen. Viel Text gab es zwar nicht, aber ich denke, der Fokus sollte hier auf den Zeichnungen und Bildern liegen und zum Vorlesen und für Leseanfänger ist es so perfekt geeignet. Neben der Maus und ihren Flugzeugkonstruktionen war ich auch besonders von den Eulenbildern beeindruckt.
Im hinteren Teil gab es noch den kleinen Anhang ,,Eine kurze Geschichte der Luftfahrt", in dem kurz die Pioniere wie Otto Lilienthal, Die Gebrüder Wright und Charles Lindbergh vorgestellt wurden. Eventuell hätte man hier auch noch Gustav Weißkopf erwähnen können, aber das nur nebenbei.
Ein wirklich rundum gelungenes Kinderbuch, dessen Illustrationen man sich gerne mehrmals ansieht. Ein Augenschmaus für Groß und Klein🙂 - Gunnar Kunz
Zeppelin 126
(20)Aktuelle Rezension von: britta70Im Jahr 1924 finden sich eine Vielzahl unterschiedlicher Charaktere zusammen, um vor der Reparationsauslieferung an die USA eine Probefahrt mit dem Zeppelin 126 zu machen. Unter den Passagieren befinden sich auch der Professor Hendrik Lilienthal sowie die Frau seines Bruders Diana. Bald schon entstehen Spannungen unter den Passagieren und die Situation eskaliert gänzlich als eines nachts ein Mord geschieht. Wer hatte ein Interesse daran, den verarmten Grafen aus dem Weg zu schaffen? Ein Tatmotiv hätten mehrere, so gab es zum Beispiel einen Konflikt mit dem Spekulanten Alois Kahl und auch das Verhältnis zum Sohn Ferdinand war sehr angespannt. In Ermangelung anderer Möglichkeiten übernehmen Hendrik und Diana die Ermittlungen und versuchen, den Täter zu entlarven...
"Zeppelin 126" erschien im Sutton Verlag. Der Autor überzeugt durch eine flüssige Sprache und fundiertes Hintergrundwissen, dass er in eine verständliche Form zu verpacken weiß. Der Leser erfährt auf diese Weise sehr viel Wissenswertes sowohl über technische Details des Zeppelins als auch die politische und wirtschaftliche Situation in den 1920er Jahren. Die Charaktere mit all ihren Ecken und Kanten wurden plastisch gezeichnet. Die Beziehungen und und Spannungen zwischen ihnen sorgen von Beginn an für eine knisternde Atmosphäre. Bis zur überraschenden Auflösung konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Denn obwohl der Täter recht früh enttarnt wird, bleibt die Spannung erhalten. Eine unbedingte Leseempfehlung für alle Krimifans!