Bücher mit dem Tag "lokalkolorit"
180 Bücher
- Linus Geschke
Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)
(152)Aktuelle Rezension von: ZahirahMit „Das Lied der toten Mädchen“ liefert der Autor bereits den dritten Band um den Kölner Journalisten Jan Römer und Stefanie Schneider, genannt „Mütze“ ab. Auch diesmal nimmt sich Jan eines ungelösten Kriminalfalls an, über den er später in seiner gleichnamigen Rubrik schreiben wird.
Linus Geschke versteht es meisterlich den Leser von Anfang an in die Geschichte „hineinzuziehen“. Das geschieht nicht nur durch seinen flüssigen Erzählstil. Nein auch die Story an sich und das überzeugende Ermittler-Duo tragen ihren Teil dazu bei. Ein ungelöster Kriminalfall treibt Jan und Stefanie bei ihren Recherchen diesmal direkt in die Arme des Verfassungsschutzes. Es geht um Macht, Rache, Geld und Sex. Und dieses doch wieder sehr komplexe Konstrukt hat der Autor super verflochten, so dass sich der Spannungsbogen bis zum explosiven Ende halten kann.
Kurzum: Dies ist ein absolut lesenswerter Krimi mit einer gut konstruierten Handlung und einem tollen Ermittler-Duo, welches durch ihre unterschiedlichen Charakteren der Geschichte das gewisse Etwas verleihen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
- Sabine Vöhringer
Das Ludwig Thoma Komplott
(58)Aktuelle Rezension von: abuelitalese ich gerade diese Bände – das habe ich zu spät gemerkt, aber trotzdem kam ich bis jetzt ganz gut klar. Anderen würde ich allerdings doch empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten, denn dann wäre man mit den vielen Personen schon etwas vertrauter….
Julia Frey, Verlegerin und Schulfreundin von Tom Perlinger, findet im Nachlass ihres Großvaters ein unveröffentlichtes Manuskript von Ludwig Thoma. Allerdings entdeckt sie dabei auch etwas und meint, den Mörder eines Cold Cases zu erkennen. Zwar wurde im Fall Rosi damals jemand verurteilt, aber Tom und seine Kollegen, die das wieder aufrollten- gegen den Willen Ihres Chefs- meinen, dass der Mörder zu Unrecht im Gefängnis sitzt. Was liegt für Julia also näher, als Tom um Hilfe zu bitten. Aber bevor es dazu kommt, wird sie erschossen und das Manuskript geraubt….
Es sind wieder sehr viele Personen involviert und man muss wirklich aufpassen, damit man den Faden nicht verliert und diese Menschen nicht durcheinander bringt. Doch Sabine Vöhringer beschreibt Ihre Figuren so bildhaft, dass man bald meint, sie selber zu kennen.
Was mir ebenfalls gut gefiel, war dass wirklich einziges vom bayrischen Schriftsteller Thoma in diesem Buch vorkam. Wer kennt nicht den Aloisius…😊 den Münchner im Himmel.
Es gibt einige Handlungsstränge, und man kann von Anfang an mit rätseln. Erschwerend kommt dazu, dass Tom bei seinen ehemaligen Schulfreunden ermitteln muss und wenige sind komplett unverdächtig. Liest und verfolgt man die spannende Geschichte allerdings mit der gebotenen Aufmerksamkeit, so ahnt man irgendwann, wer dahinter stecken könnte. All die anderen Fragen beantwortet die Autorin zufriedenstellend am Ende des Buches.
- Anja Bogner
Bülent Rambichler und die fliegende Sau
(86)Aktuelle Rezension von: Normal-ist-langweiligMeine Meinung:
Ich habe im Bloggerportal nach neuen Bücher geschaut und da wurde mir Band 3 dieser Reihe angezeigt (Mai 2022). Ich lese zwischendurch gerne unterhaltsame, kurzweilige Regionalkrimis. Von diesen habe ich auch schon einige rezensiert.
Da ich die Autorin noch nicht kannte, habe ich Band 1 dieser Reihe gebraucht gekauft. Falls man das Buch doch nicht mag, ist es nicht ganz so schlimm, wenn man nicht so viel bezahlt hat.
Bülent Rambichler ist ein Unikum, wie man so schön sagt. Ein Polizist, der eigentlich gar nicht ermitteln will, sondern lieber im Büro auf seinem Hintern hockt. Leider hat er weder mit seinem Vater noch mit seiner ambitionierten neuen Kollegin gerechnet, die ihn endlich an den Schauplatz eines Verbrechens locken wollen.
Wie bei diesen Provinz- bzw. Regionalkrimis bisher immer üblich steht der Fall für mein Verständnis nicht im Mittelpunkt. Die Figuren und das Miteinander dieser stehen im Vordergrund und machen den Großteil der Geschichte aus. Der Fall löst sich irgendwie von selbst.
Bei Bülent Rambichler sind es vor allem seine Eltern, die dem Ganzen Pep verleihen. Sein Vater ist ein wirklich sympathischer Mann, der nur das Beste für seinen Sohn möchte, teilweise aber übers Ziel hinausschießt. Seine Mutter ist einfach genial – mit einem trockenen Humor und genau den richtigen Sprüchen. Bülents Kollegin ist sehr speziell, wie ich finde und dadurch immer für eine Überraschung gut. Bülent ist Büli – irgendwie niedlich, aber irgendwie auch sehr anstrengend. Aber er muss ja auch noch was lernen…und über sich hinauswachsen.
Tatsächlich höre ich solche Geschichte eigentlich lieber, da oft auch verschiedene Dialekte zum Tragen kommen, hier fränkisch. Bei diesem Buch aber hat auch das Lesen wirklich Spaß gemacht. Leicht, flüssig, schnell zu lesen – gute, kurzweilige und seichte (nicht negativ gemeint) Unterhaltung. Band 2 habe ich schon bestellt und ich bin gespannt, wie es mit Büli und Astrid weitergeht. Die Probleme haben ja erst angefangen! 🙂
(4 / 5)
Eine Kleinigkeit hat mich tatsächlich gestört. Kerstin – das Opfer – wird nackt gefunden und wird des Öfteren als sehr, sehr dick beschrieben und sehr fleischig. Irgendwo heißt es dann aber zwischendurch, dass sie Größe 44 trägt. Ähm ok….bei diesen Beschreibungen hätte ich mit Größe 50 aufwärts gerechnet.
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Reiheninfo:
Band 1: Bülent Rambichler und die fliegende Sau (Mai 2018)
Band 2: Bülent Rambichler und der störrische Karpfen (November 2019)
Band 3: Bülent Rambichler und der verliebte Bulle (Mai 2022) - Lisa Lercher
Faule Marillen
(35)Aktuelle Rezension von: BeiterSonjaLisa Lercher - Faule Marillen
DER PFARRER - EIN SKELETT?
Ein schauerlicher Knochenfund reißt die friedliche Wachauer Gemeinde Klein Dürnspitz aus dem besinnlichen Advent. Schon bald ist klar, dass es sich bei dem Skelett um die Überreste des ehemaligen Ortspfarrers handelt. Der ist nämlich vor mehr als einem Jahrzehnt auf mysteriöse Weise verschwunden. Was wurde dem umtriebigen und weltoffenen Pfarrer zum Verhängnis?
EINE MAUER DES SCHWEIGENS
Major Paul Eigner soll als erfahrener Kriminalist Licht in die Angelegenheit bringen. Keine leichte Aufgabe, stößt er doch bei seinen Ermittlungen auf eine eisige Mauer des Schweigens. Als diese langsam zu bröckeln beginnt, bekommt die ländliche Idylle tiefe Risse: Gerüchte über ein uneheliches Kind des Pfarrers, der seinen weiblichen Schäfchen offenbar mehr als nur ein guter Hirte war, ein gewalttätiger Ehemann und die Anhänger einer katholischen Sekte halten den Major bei seiner Spurensuche enorm auf Trab.
SCHWARZER HUMOR VOM FEINSTEN UND VIEL LOKALKOLORIT
Es gärt heftig hinter den Kulissen der friedlichen Wachau! Und Lisa Lercher spinnt rund um den charakterstarken Major Paul Eigner einen äußerst spannenden und schwarzhumorigen Krimi.
Die Schilderungen des Dorfleben wie die niederösterreichische Atmosphäre sind gelungen und glaubhaft; dies ist die eigentliche Stärke des Buches.
- Isolde Peter
Der halbe Russ
(60)Aktuelle Rezension von: SeraphinablackDaisy Dollinger ermittelt, Band 1
Undercover mit Dackel:
In München steht ein Hofbräuhaus, davor liegt ein Mann, der schaut betrunken aus … Ist er aber nicht, wie eine resolute Passantin feststellt, als sie die vermeintliche Alkohol-Leiche freundlich anstupst: Der Straßenmusiker Oleg Wodka ist ganz und gar tot, und auf natürliche Weise ist er nicht gestorben.
Weil Olegs Straßenmusiker-Kollegen der Polizei gegenüber äußerst maulfaul sind, hat der junge Kripo-Beamte Sepp Leutner schließlich eine geniale Idee: Seine gute Bekannte Daisy Dollinger – Sekretärin der Münchner Staatsanwaltschaft und weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen –, spielt Akkordeon, und ein Dirndl besitzt sie auch. Ehe sie sich's versieht, befindet sich Daisy nebst Dackel Wastl als Straßenmusikerin auf ihrem ersten Undercover-Einsatz
Meine Meinung:
Ich mag normalerweise bayrische Krimis sehr gerne, aber leider hat es bei diesem Buch ganz und gar nicht gefunkt .
Nach mehrmaligem weglegen, sacken lassen und nochmals in die Hand nehmen habe ich das Buch mehr oder weniger schnell und quer fertiggelesen.
Das Cover finde ich sehr gelungen und passt auch zur Geschichte.
Der Schreibstil ist mir zu abgehackt und wirr. Die Story begann eigentlich ganz gut, flachte aber dann sehr ab und auch die Auflösung des Falles hat mich nicht überzeugt.
Die Protagonisten waren jedoch gut beschrieben allen voran die wirre Familie von Daisy Dollinger. Gut gefallen haben mir auch die beschrieben Orte in Minga und die Einblicke in die Straßenmusikerszene.
Leider hat mich ausgerechnet die charmante „Miss Marple“ Daisy nicht als Hauptfigur überzeugt.
Mein Fazit :
Für ein Debüt ganz passabel mit sehr viel Luft nach oben bei Teil 2 .
Deshalb nur 3 Sterne von mir
- Claudia Rossbacher
Steirernacht
(50)Aktuelle Rezension von: peedeeSandra Mohr, Band 6: Sandra Mohr und ihr Chef, Sascha Bergmann, Ermittler beim LKA Graz, werden zu einem Tatort gerufen – ein Ehepaar und ihr elfjähriger Sohn wurden erschossen aufgefunden. Handelt es sich um erweiterten Suizid? Das Ehepaar hatte hohe Schulden. Doch da die dreizehnjährige Tochter noch lebt, spricht gegen diese Theorie. Sie ist eine wichtige Zeugin in diesem Fall…
Erster Eindruck: Wie immer ist das Herz das zentrale Coverelement dieser Reihe – wieder sehr schön umgesetzt.
Dies ist Band 6 der Reihe, lässt sich aber unabhängig von den Vorgängerbänden lesen.
Es sind beinahe vier Jahre her, seit Sascha aus Wien nach Graz versetzt worden ist. Seither arbeiten Sandra und er im Team und haben schon einige Fälle gemeinsam gelöst. Der neuste Fall geht beiden an die Nieren – wie immer, wenn ein Kind involviert ist. Was ist bloss passiert, dass jemand fast eine ganze Familie auslöscht? Welch‘ ein Horror, wenn ein Kind gleichzeitig die Eltern und den Bruder verliert! Es hat sich herausgestellt, dass die These des erweiterten Suizids falsch ist. Also muss es eine andere Person gewesen sein. Die ersten Ermittlungen verlaufen jedoch ergebnislos.
Privat läuft es für Sandra nur suboptimal. Sie ist seit ein paar Monaten mit ihrem Freund Paul, einem Berufskollegen, zusammen, aber ihm liegt sehr wenig an intimer Zweisamkeit. Sandra will dies ändern, schliesslich möchte sie auch in nicht allzu ferner Zukunft Mutter werden. Sandra und Paul müssen unbedingt einen für beide gangbaren Weg wählen. Sie kommen auf eine aussergewöhnliche Idee und planen ein ganz spezielles Wochenende…
Erweiterter Suizid, finanzielle Probleme, Familienbande, Pubertät, Cybersex, Waffenbesitz – dies sind nur einige der behandelten Stichworte. Das Buch hat sich wie gewohnt flüssig lesen lassen und es war sehr spannend. Die Spuren, die die Autorin gelegt hat, um den Leser zu verwirren, waren sehr gut. Ein interessanter Ausgang! Von mir gibt es dieses Mal die volle Punktzahl.
- Nele Neuhaus
Im Wald (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 8)
(611)Aktuelle Rezension von: HornitaIn seiner Komplexität erinnert mich diese Geschichte ein bisschen an die Krimis von Elizabeth George. Mir gefällt die Art und Weise, wie sich der Fall langsam entwickelt, indem immer mehr Details aufgedeckt werden. Ganz besonders die Einbeziehung eines alten, ungelösten Falles fand ich sehr gelungen, da die daraus folgenden Handlungen und Verhaltensweise gekonnt beschrieben wurde und ich sie als sehr glaubhaft und nachvollziehbar empfunden habe. Das dörfliche Leben vor 50 Jahren und die Abhängigkeiten über Jahrzehnte werden sehr gut beschrieben. Um den Überblick über die vielen Personen nicht zu verlieren gibt es am Anfang eine Übersicht über die Hauptfiguren mit Kurzbeschreibungen und Lagepläne, die ich sehr hilfreich fand. Für mich war es ein schönes, langes Lesevergnügen.
- Monika Mansour
Luzerner Totentanz
(28)Aktuelle Rezension von: peedeeCem Cengiz, Band 4: Heiligabend – ein Abend der Besinnung und Ruhe? Nicht für Ermittler Cem Cengiz, denn im Luzerner Männliturm wurde ein kleines Kind, als Engel verkleidet, schlafend vorgefunden. Es wurde entführt, angeblich von der Sträggele, einer Sagenfigur. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren, doch schon schlägt die Sträggele erneut zu. In den Medien verbreitet sich die Story im Lauffeuer – und eine öffentliche Jagd auf die Hexe beginnt…
Erster Eindruck: Ein schlichtes Cover mit einem lodernden Feuer – gefällt mir.
Dies ist Band 4 um den Ermittler Cem Cengiz. Dieser Band ist auch ohne das Wissen aus den Vorgängerbänden zu lesen, aber ich würde trotzdem mit Band 1 beginnen (oder zumindest nach diesem Band mit den ersten drei Episoden „nachsitzen“). Aufgrund dreifacher 5-Sterne-Bewertung habe ich hohe Erwartungen an das Buch. Und? Die Autorin hat es erneut geschafft, diese zu erfüllen. Doch nun der Reihe nach…
Der Prolog war schon sehr beklemmend: ein Mädchen, das offensichtlich Mobbingopfer wurde, weiss keinen Ausweg mehr aus seinem Leiden, als den Tod – dann wäre sie ein Engel und flöge dem Himmel entgegen.
Dem Kind, das im Männliturm gefunden wurde, wurden ominöse Symbole auf den Bauch gemalt. Und was sollten die Zeichen an der Wand? Und das Blut? Cem Cengiz kann mit diesen Hinweisen vorerst nichts anfangen. Er erhält unerwartet Hilfe von einem Journalisten, Marius van Roijen. Er kennt sich gut in diesen Bereich aus: Hexen, Sagen, Luzerner Geschichte. Cem ist in Sachen Luzerner Geschichte entschuldigt, da er ja nur ein zugezogener Zürcher ist. Er erfährt von Marius, dass die Sträggele ein wildes Weib, eine übermütige Jungfer sei, die auf ihrem Ross durch die Wälder jagte und in den Adventsnächten ungezogene Mädchen aus den Häusern entführte. Okay, eine Sagenfigur aus dem Mittelalter – was hat die mit dem Heute zu tun? Und woher hat Marius eigentlich so schnell Wind von der Sache bekommen?
In dieser Geschichte gibt es natürlich auch ein Wiedersehen mit Barbara Amato, Cems Chefin. Sie ist in Trauer um ihren heimlichen Geliebten und Boss Rolf Wymann, der bei seinem letzten Einsatz ums Leben kam. Sie fragt sich, wieso sie nie offiziell zu dieser Beziehung stehen konnte. Nun ist es zu spät. Da sie sich nicht dazu entschliessen kann, seine Nachfolge im Job zu übernehmen, kommt eine andere Kandidatur zum Zug: Susanne Oggenfuss. Gleich beim ersten Treffen wird klar, dass die beiden nicht auf der gleichen Wellenlänge sind. Auch Lila, Cems Freundin, ist wieder mit dabei (ich bin nach wie vor kein Fan von ihr) und Eva, die Staatsanwältin.
Was die Hexenjagd im Mittelalter war, ist Mobbing heute; früher der echte Pranger, heute der virtuelle im World Wide Web. Ein eindrücklicher Krimi – absolut wohlverdiente 5 Sterne. Ich freue mich auf Band 5. - Ann Baiano
Sizilianische Rache
(24)Aktuelle Rezension von: ZahirahMit „Sizilianische Rache“ hat Ann Baiano ihren 2. Krimi um den sizilianischen Journalisten Luca Santangelo vorgelegt. Die Geschichte wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, was auch zum Verständnis der Story nötig ist. Man verliert aber nie die Übersicht. Man erfährt so einiges über die Historie Siziliens. Nicht nur die Tradition des Thunfischfangs, die gut recherchiert scheint und einen guten Teil der Geschichte einnimmt, auch informatives über alte Götter und Sagen, die bis heute zum Lebensgefühl Siziliens gehören, werden dem Leser nahegebracht. Das geschieht allerdings so „beiläufig“, dass es wiederum gut in den Krimiplot passt. Neben den beiden Hauptfiguren Luca und Ada sind auch die Nebencharaktere gut beschrieben und durch die verschiedenartigen Persönlichkeiten wird ein komplexes Konstrukt gesponnen, bei dem ein lesenswerter Kriminalroman entstanden ist. Durch die Beschreibungen Siziliens und der Lebensweise der Insulaner kann der Krimi nochmal extra punkten. Die Informationen rund um den Thunfischfang waren für mich jedenfalls neu.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, deshalb spreche ich gern eine Leseempfehlung aus und vergebe 5 von 5 Sterne.
- Katharina Lankers
Der Himmel über München
(31)Aktuelle Rezension von: UlrikeBodeWas für ein entzückendes Buch. Das Cover ist wunderbar gestaltet, auch von der Farbgebung finde ich es wunderschön. Die Federn, die das Cover zieren und auch der Klappentext zeugen von einer himmlischen Geschichte.
Die Protagonisten sind sehr eindrucksvoll beschrieben, vor allem die beiden Schutzengel finde ich allerliebst, die voll in ihrer Aufgabe aufgehen.
Sie machen das Buch zu einem ganz besonderen Erlebnis, denn ihre Kommunikation untereinander und der Spaß, den sie an ihrer Aufgabe haben ist einfach zu köstlich.
Diese Geschichte darf man nicht einfach als Liebesgeschichte lesen, sonden sie macht auf wunderbare Art und Weise darauf aufmerksam, was ein Schutzengel für einen aufreibenden Job hat, dass unser aller Leben einem Plan folgt, der schwerlich zu durchkreuzen ist.
Es macht nachdenklich und trotzdem Hoffnung, denn viel zu oft machen wir uns Gedanken wie es weitergehen soll und dabei ist eigentlich versteckt immer eine Lösung schon in den Startlöchern.
Wieviele Umwege wir gehen und dass wir aber trotzdem an unser Ziel gelangen ist für mich die Aussage dieses Buches, ja das Leben mit Spannung zu leben und zu erwarten.
Und das ist der Autorin in einem sehr schönen und flüssigen Schreibstil toll gelungen.
Eine erfrischende Geschichte die ich, allein durch die Ortswechsel, bei denen der Himmel immer im Vordergrund stand, nur empfehlen kann, denn auch hier wird am Ende alles gut, nur anders als an erwartet. - Elisabeth Florin
Commissario Pavarotti küsst im Schlaf
(31)Aktuelle Rezension von: LesezeichenfeeFee erzählt von der Geschichte
Der ehemalige Chefingenieur eines italienischen Kreuzfahrtschiffes wird umgebracht. In einer etwas seltsamen „Irrenanstalt“, wo vieles anders ist und alles faul scheint.
Fee meint zu dem Krimi
Teil 2 finde ich schon viel besser, als Teil 1. Die Serie kommt so langsam in Fahrt und man ist wirklich gespannt, wie es mit Lissi und Pavarotti, dem Hund und dem Kind weitergeht.
Es war erst mal ein schönes Wiedersehen, mit den ganzen Hauptakteuren. Das gefiel mir sehr gut.
Was mir nicht so sehr gefiel ist, dass Pavarotti „nur“ etwa 20 kg (ich kann mich nicht recht erinnern, oder 15?) kg Übergewicht hat. Ich dachte, dank der Beschreibung in Band 1 an 50! Also dass die Autorin da so drauf rumreitet, lässt mich vermuten, dass sie ein erhebliches Gewichtsproblem hat. Allerdings eher im Kopf als in Wirklichkeit!
Das ganze war ein wenig verwirrend und manchmal hatte ich den Eindruck, dass ich nicht so ganz mitkam. Ich hatte den Krimi zuhause angefangen und dann im Urlaub zu Ende gelesen, weil der Anfang etwas zäh war. Es traten da einfach zu viele Personen auf, es gab zu viele verwirrende Nebenhandlungen, die nichts mit dem Fall zu tun hatten. Man muss sich wirklich sehr konzentrieren, damit man überhaupt mitkommt.
Hätte ich nicht noch Band 3 und 4 zuhause, hätte ich die Serie einfach so zur Seite gelegt und nicht weiter gelesen.
Und wenn Lissi und Pavarotti sich weiter so „unprofessionell“ und charakterschwach und –schwankend zeigen, dann stirbt Lissi in einem Band! Denn sie begibt sich in total unnötige Gefahren. Und seit neuestem auch Pavarottis Mitarbeiter, was ich schade finde.
Das Cover
Schön, es ist ein Emons-Buch, man kann es von weitem erkennen. Aber warum es im Haus brennt, erschließt sich mir nicht so recht. Ich kann nur denken, dass die Zuständigen gedacht haben, dass das symbolisch für die „Irrenanstalt“ gedacht ist. Sagen wir so, es gibt schönere und treffendere Cover von Emons (einem meiner Lieblingsverlage).
Fees Fazit
Eine durchaus empfehlenswerte Serie. Nur das herumreiten des Gewichtes und das „Krimidurcheinander“ haben mich etwas gestört. Das ganze fand ich – persönlich – nicht vorhersehbar und mir gefiel das Buch schon besser, wie Teil 1, trotzdem vergebe ich wieder 3 Sterne und eine Empfehlung. Nun freue ich mich auf Teil 3. - Nele Neuhaus
Eine unbeliebte Frau (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 1)
(1.024)Aktuelle Rezension von: engineerwifeIch fand das Buch gut und spannend geschrieben, das Ermittlerpaar sehr sympathisch aber einen Abzug gibt es, ich finde, es wurde einfach zu viele Handlungsstränge in die Ermittlungen gepackt. Ich fand es stellenweise recht verwirrend. Dennoch will ich natürlich wissen, wie es mit Pia und Oliver weitergeht und werde auch die nächsten Teile lesen.
- Rainer Wittkamp
Stumme Hechte
(26)Aktuelle Rezension von: takabayashiWieder ist Rainer Wittmann ein vielschichtiger, spannender und temporeicher, gleichzeitig aber auch amüsanter Krimi mit viel Witz gelungen.
Sein Ermittler, Martin Nettelbeck, muss dieses Mal einen Fall aufklären, in den vier hochrangige Polizeibeamte verwickelt sind. Die vier kennen sich seit der Ausbildung und waren unter ihren Mitstudenten als "Die Viererbande" bekannt. Obwohl aus unterschiedlichen Ecken Deutschlands stammend, haben sie es geschafft, über viele Jahre ihre Freundschaft zu pflegen, indem sie sich zwei Mal im Jahr treffen. In Berlin soll eine Konferenz stattfinden, an der alle vier teilnehmen, und diese Gelegenheit haben sie zu einer gemeinsamen Radtour vor Beginn der Konferenz genutzt. Auf einem Campingplatz nahe Berlin wird am frühen Morgen einer der vier Freunde tot aufgefunden. Mord oder Selbstmord? Das bleibt ziemlich lange unklar. Die anderen Freunde haben nach einem alkoholgetränkten Abend tief geschlafen und (angeblich?) nichts von den nächtlichen Geschehnissen mitgekriegt.
Während es Nettelbeck und seinen Kollegen immer klarer wird, dass es sich um einen Mord handelt, wird ihnen von höherer Stelle im LKA nahegelegt, den Fall als Selbstmord möglichst schnell abzuschließen, um das Image der Polizei nicht zu beschmutzen.
Und Nettelbecks Situation wird noch komplizierter, denn die Tochter seiner Lebensgefährtin wird entführt. Wie sich später herausstellt von einer psychisch labilen jungen Frau, die gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde; sie gibt dem Polizisten die Schuld an all ihrem Leid und will sich so an ihm rächen.
Die Handlung ist spannend bis zum rasanten Ende und immer wieder wird man als Leser durch unverhoffte Wendungen in die Irre geschickt. Die Auflösung ist vom Autor gut konzipiert und für den Leser absolut nachvollziehbar. Die kurzen Kapitel mit den damit verbundenen häufigen Perspektivwechseln verleihen dem Roman ein enormes Tempo.
"Stumme Hechte" ist der vierte Band einer Reihe um Kommissar Nettelbeck. Es ist nicht unbedingt erforderlich, die Vorgängerbände zu kennen. Für mich war es der zweite nach "Frettchenland". Viele der Protagonisten waren mir schon vertraut. Alle Charaktere sind gut und lebensecht beschrieben, Nettelbeck und sein Team wirken sympathisch und menschlich. Inhaltlich hat mir die gelungene Mischung aus Privatem und Ermittlungstechnischem sehr gut gefallen.
Fazit: Diesen zugleich spannenden und humorvollen Krimi kann ich uneingeschränkt empfehlen!
- Carolina Conrad
Tödliche Algarve
(30)Aktuelle Rezension von: Botte05„Tödliche Algarve“ ist der 3. Band der Kriminalromanserie um Chefinspektor Almeida und seine Freundin, die Journalistin Silva. Wie der Titel schon verrät, befinden wir uns in Portugal. In der Region gibt es einen alten, fast vergessenen Pilgerweg, der sich bei Wanderern einer angenehmen Beliebtheit erfreut sowie willkommene Gelder in die Kassen der Region spült. Der finanzielle Aspekt veranlasst den verantwortlichen Staatsanwalt, die polizeilichen Ermittlungen zu deckeln, als eine verstümmelte Frauenleiche auf dem Wanderweg gefunden wird.
Für mich ist dies der erste Band der Portugal-Krimi-Reihe aus der Feder von Carolina Conrad, was jedoch keinerlei Problem darstellt, da die Protagonisten und die lokalen Gegebenheiten im Rahmen der fortschreitenden Handlung hinreichend vorgestellt werden. Als Kennerin der Region gelingt es der Autorin, mir die Besonderheiten der Region, das Wesen der Portugiesen, aber auch örtliche Probleme in angenehmem Ambiente nahezubringen.
Es gelingt meines Erachtens, ein Buch für Jedermann geschrieben zu haben, gibt es doch nicht nur Mord und Polizeiarbeit, sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen mit den Nickligkeiten des Alltags. Neben der Brutalität eines Mordes an sich kommt dieses Buch weitgehend ohne aus, was es zu einem angenehmen, unbeschwerten Lesegenuss macht. Im - leider relativ vorhersehbaren - Finale zieht die Spannung ein klein wenig an, rundet die Geschichte angenehm ab. Das passende Cover lädt dazu ein, genau an jenem Ort dieses Buch lesen zu wollen.
Ein leichter Kriminalroman mit Lokalkolorit und einem Augenzwinkern.
Carolina Conrad, Tödliche Algarve, Kriminalroman, Taschenbuch, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 10,00 €, 336 Seiten, Erscheinungstermin 16.06.2020
- Mareike Albracht
Erzähl mir vom Tod (Ein Fall für Anne Kirsch 3)
(30)Aktuelle Rezension von: ZahirahNach "Katz und Mord" und „Dornentod“ führt Mareike Albracht uns in „Erzähl mir vom Tod“ nun in die Welt des Mittelalters. Der gut durchdachte Plot mit seinen lebensecht anmutenden Charakteren und das Ambiente eines Mittelaltermarktes ergeben hier einen interessanten und spannenden Regionalkrimi. Dieser dritte Teil der Reihe ist als eigenständiges Buch lesbar. Die Hauptfiguren, sprich Anne Kirsch und ihre Kollegen, bekommten weiter mehr Profil und entwickeln sich stetig weiter, was mir gut gefällt. Der Kriminalfall hier ist spannend und dank des Lokalkolorits ist für die richtige Atmosphäre gesorgt.
Fazit: Alles in allem ein unterhaltsamer Regionalkrimi, der wie es sich für dieses Genre gehört, dem Leser vieles aus der Gegend näherbringt, den zu erzählenden Kriminalfall dabei aber nicht vernachlässigt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.
- Monika Mansour
Die Tote vom Titlis
(26)Aktuelle Rezension von: eriSEva und Cem möchten in Engelberg ein ruhiges Wochenende nach ihrer Hochzeit verbringen. Ein Ausflug auf den Titlis macht ihre Pläne aber zunichte. Eine Hochzeitsfeier in der Gletschergrotte findet einen tödlichen Abschluss. Die Braut wird vor dem Jawort erschossen. Ein aufkommender Orkan verhindert, dass die Ermittler auf den Titlis hoch können und von den Hochzeitsgästen schaffen es auch nicht mehr alle ins Tal. So sind Eva und Cem zusammen mit 20 anderen Hochzeitsgästen auf dem Titlis gefangen und müssen die Ermittlungen selbst in die Hand nehmen. Doch bei der einen Toten bleibt es nicht. Wer unter diesen 20 Hochzeitsgästen ist der Mörder und was ist mit der Leiche der Braut passiert? Seltsame Vorfälle, die zahlreichen verwinkelten Gänge und Gebäude sowie ein Geist machen es den beiden Ermittlern nicht einfacher und sie begeben sich selbst in Gefahr. Wer ist verantwortlich für die Vorfälle und die Morde? Kommen Cem und Eva heil aus der Sache raus?
'Die Tote vom Titlis' fesselt den Leser bereits auf der ersten Seite. Die beiden Charaktere Eva und Cem wachsen einem ans Herzen und als Leser hofft man sehr, das alles aufgeklärt wird und dabei niemand weiteres zu Schaden kommt. Da es immer wieder zu seltsamen Vorfällen kommt, ist es sehr lange nicht klar, wer wirklich dahinter steckt und man beginnt richtig mit zuraten, wer ein Motiv gehabt hat und wer von der ganzen Sache profitiert. Erst in den letzten Kapiteln fügen sich die einzelnen Puzzlestücke zusammen und ergeben ein klares Bild. Die Spannung wird bis zur letzten Seite aufrechterhalten und das Buch zur Seite legen ist nur sehr schwer möglich. Der Titlis als mehr oder weniger einzigen Schauplatz ist perfekt in Szene gesetzt. Der Sturm, der viele Schnee, die Kälte und die verschiedenen Räume in der Bergstation geben dem Krimi die Atmosphäre für einen wirklich packenden Lesespass.
Das Cover vermittelt den Hauptschauplatz des Krimis, könnte jedoch noch ein bisschen dramatischer sein.
Die weiteren Charaktere scheinen teilweise so einiges zu verbergen und sorgen immer wieder für Explosionsstoff auf dem Titlis. Die vielen Zwischenfälle und Ablenkungsmanöver sind teilweise fast ein bisschen zu viel und gerade zu Beginn ist es schwierig den Überblick zu behalten, welche Charaktere wie zu einander stehen.
Dieser Krimi ist sehr zu empfehlen. Man lernt nicht nur die Hauptcharaktere in einer aussergewöhnlichen Situation kennen, sondern auch den Hauptschauplatz auf dem Titlis. - Sven Regener
Herr Lehmann
(1.209)Aktuelle Rezension von: berlinerkatzeMusste ein paar mal schmunzeln, der Sprachgebrauch ist erfrischend und kurzweilig. Herr Lehmann überzeugt mit Berliner Charme und einem authentischen Einblick in das Leben eines ganz normalen Typen
- Astrid Plötner
Todesgruß
(30)Aktuelle Rezension von: sinsaDie Hauptfigur in diesem Roman ist Kommissarin Maike Graf. Vor kurzem hat sie sich von ihrem Lebensgefährten und Kollegen Hauptkommissar Hübner getrennt. Außerdem hat sie sich auf eigenen Wunsch nach Unna versetzen lassen. Eigentlich, damit sie nicht jeden Tag mit ihrem Ex zusammenarbeiten muss, aber der Mörder macht ihr da einen Strich durch die Rechnung.
Insgesamt gehen aber alle sehr professionell mit der Situation um. Das finde ich sehr gelungen. Auch insgesamt ist die Kommissarin sehr menschlich und sehr sympathisch dargestellt. Sie gefällt mir sehr gut. Auch ihre Probleme bei der Renovierung ihrer Wohnung sind aus dem Leben gegriffen. Kann man gut nachvollziehen.
Der Täter führt die Mordkommission ziemlich gekonnt an der Nase herum und auch als Leser kommt man ganz schön ins Schwitzen, bis der Täter endlich gefasst wird.
Sehr schön geschriebener Krimi. Hat mir gut gefallen. Besonders, dass man nicht gleich auf den Täter kommt, sondern die Spuren so raffiniert angelegt sind, dass man völlig in die falsche Richtung denkt. Weiter so! - Katharina Eigner
Salzburger Dirndlstich
(27)Aktuelle Rezension von: SikalZur Abschlussmodenschau der Halleiner Modeschule sollen die Absolventinnen das Thema Nachhaltigkeit umsetzen, wenn sie ihr designtes Dirndl präsentieren. Anfangs steht die Nervosität vor dem großen Auftritt an erster Stelle, doch plötzlich der Name Ella Krumbichler, genannt Kruella, die sich zielstrebig in den Vordergrund drängt. Rosmaries Tochter Susi wünscht Kruella daraufhin den Tod – doch als Besagte tatsächlich tot umfällt, gerät Susi unter Mordverdacht. Denn der Dorfpolizist Roderich wünscht sich einen schnellen Abschluss des Falles. Wenn da nicht Rosmarie selbst und deren beste Freundin Vroni mit gründlichen Recherchen beginnen würden, wäre Susi ganz schnell hinter Schloss und Riegel. Doch erstmal ist und bleibt sie verschwunden. Hat sie tatsächlich etwas mit dem Mord zu tun oder etwas Verdächtiges bemerkt?
Mittlerweile dürfen Vroni und Arzthelferin Rosmarie bereits zum zweiten Mal einen Fall lösen. Herrlich gelacht habe ich als Rosmarie die Patienten in der Praxis insgeheim als Furunkel oder Hämorrhoide benennt.
Gelungen finde ich die detaillierten Beschreibungen rund um Tradition und Tracht gepaart mit dem Thema Nachhaltigkeit. Herrlich finde ich Schwiegermutter Hermi, die immer für eine Überraschung gut ist.
Der Schreibstil ist humorvoll, hält die Spannung hoch und zuguterletzt wartet der Krimi mit einer überraschenden Auflösung auf. Zwischendurch etwas Lokalkolorit und fertig ist das Lesevergnügen. Und für alle, die dem Salzburgischen nicht mächtig sind, ist ein ausführliches Glossar enthalten.
Ein gelungener Regionalkrimi, dem ich gerne 4 Sterne gebe.
- Simone Dorra
Nachtruhe
(22)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch liebe regionale Krimis, und wenn sie dann auch noch aus meiner Gegend kommen, kann meistens auch nicht mehr schief gehen. Auch im vorliegenden Krimi lässt sich einiges an Lokalkolorit finden. Da wäre zum Einen die dialektische Sätzen. Obwohl ich diesen Dialekt tagtäglich höre, finde ich es immer wieder seltsam, ihn zu lesen. Es sieht geschrieben so unwirklich aus. Aber bei Schwierigkeiten kann man ja die Sätze vorlesen. Denn oft wird es beim Hören etwas einfacher. Wie dem auch sei, ich habe dieses Problem nicht und konnte mich direkt in den Krimi fallen lassen und mit auf Ermittlungssuche gehen.
Sehr interessiert habe ich die Ausführungen über die Pfadfinder gelesen. War die Autorin selbst bei den Pfadfindern? Oder kann all das Wissen wirklich nur angelesen sein? Wie dem auch sei, ich fand es sehr spannend und habe mit Erstaunen gesehen, dass es in meinem Wohnort ebenfalls eine Pfadfinder Gruppe gibt. "Den Stamm VCP Landstreicher" und den "Pfadfinder Stamm Askola".
Die Autorin hatte es geschafft, die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite hoch zu halten. Der Spannungsbogen war somit durchgängig gegeben. Durch die sehr interessante Spurensuche, in der immer wieder kleine Details zum Vorschein kamen, wurde es in der Story nie langatmig.
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken.Das Cover zeigt die Schlinge, die hervorragend zur Story gewählt wurde. Sehr stimmig, auch von der Farbgestaltung. Der Klappentext macht neugierig. Er verrät nicht zuviel oder zuwenig, gerade so, dass man unbedingt mal in dem Buch blättern möchte und schwupps...schon hängt man in der Geschichte fest.
Lesespaß oder Lesefrust?
Für mich war es Lesegenuß pur, insofern auch Lesespaß. Ich habe einiges über die Pfadfinder gelernt und konnte auch mitraten, da die wahren Motive bis zum Schluß im Unklaren blieben. Zwar war der Täter bekannt, aber wie und weshalb sich alles so zugetragen hatte, wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte des Krimis klar.
Spannung auf 256 Seiten und das für 9,90 €, da kann man nichts falsch machen.
Einen Tipp möchte ich dennoch geben. Liebe Leser, lasst euch nicht von dem Titel "Nachtruhe" blenden. Es geht keinesfalls ruhig zu. Und nachts würde ich ihn auch nicht lesen, da ihr ansonsten eine ziemlich schlaflose Nacht haben werdet.
- Kriminalinski
Ministermord
(27)Aktuelle Rezension von: WildponyMinistermord – Kriminalinski
Kurzbeschreibung Amazon:
Hendrik "Pommes" Willen ist Dorfpolizist in Cappeln, einer kleinen Gemeinde in Niedersachsen. Er wird zu einem Verkehrsunfall gerufen. Auf der Landstraße ist ein Auto explodiert und vollständig ausgebrannt. Es handelt sich dabei um den Dienstwagen des Landwirtschaftsministers, der in Cappeln seine Privatwohnung hat. Im Auto befinden sich zwei bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Leichen. Die Hure Dausen-Dörte, eine gute Freundin von Willen, befürchtet, dass es sich bei einer der beiden Leichen um ihre Freundin Anna, eine Escort-Dame bzw. Edel-Prostituierte, handeln könnte. Die Kripo stuft den Vorfall aber als Verkehrsunfall ein und schließt die Akte. Daher bittet Dörte Willen, weiter zu ermitteln, was er natürlich nicht kann, da das Sache der Kripo ist. Um Dörte den Gefallen zu tun, ermittelt er daher auf eigene Faust. Willen findet heraus, dass der Minister die Dienste von Anna regelmäßig nutzt. Dem Minister gefallen Willens eigenmächtige Ermittlungen nicht. Er befürchtet, der Polizist macht ihn für den Tod der Escort-Dame verantwortlich. Willen macht weiter und findet Ungeahntes heraus.
Mein Leseeindruck:
Ministermord ist der erste Krimi, den ich von dem Autor Andreas Kaminski, der sich Kriminalinski nennt, lesen durfte. Und mit diesem ersten Werk hat mich der Autor schon richtig überzeugen und fesseln können.
Der Protagonist Hendrik Willen, genannt Pommes, ist ein normaler Dorfpolizist in Niedersachsen. Aber ich fand die Figur von Anfang an gut gezeichnet und beschrieben und so konnte ich ihn mir auch vor meinem inneren Leserauge gut vorstellen.
Mit der Geschichte an sich sticht unser Autor schon irgendwie in ein Wespennest und so ist es auch super das hier Hendrik auf eigene Faust ermittelt. Schließlich schließt die Kripo viel zu schnell die Akte in diesem Fall und ermittelt nicht weiter, da die Explosion als Unfall eingestuft wird. Aber unser Dorfpolizist zeigt war wirklich in ihm steckt!
Kriminalinski hat es sofort geschafft mich in die Geschichte mit hinein zu ziehen und ich hatte interessante, spannende und humorvolle Lesestunden. Für einen Debütkrimi ist dieses Buch für mich ein absoluter Volltreffer. Und daher kann ich es auch noch wärmstens empfehlen.
Fazit:
Spannende Story, interessante Protagonisten, nachvollziehbare Handlungsweisen und ein zufriedenstellendes Ende – all das ist verpackt in diesen tollen Krimi von Andreas Kaminski.
Für mich heißt das beide Daumen hoch und zu meiner uneingeschränkten Leseempfehlung gibt es natürlich noch wohlverdiente 5 Sterne *****
- Elisabeth Kabatek
Laugenweckle zum Frühstück
(83)Aktuelle Rezension von: LesezeichenfeeRezi vom August 2013, Erstveröffentlichung bei Ciao.de und Bambali.de
Die Story in Fees Worten
Das ganze spielt in Stuttgart, der Hauptstadt der Laugenweckle. Pipeline Praetorius (31) hat einen supertollen schwäbischen Namen ;-), sie wird aber nur Line genannt. Sie wurde grad arbeitslos, ist Single und wohnt im Stuttgarter Westen. In einem Mietshaus, wo die Kehrwoche noch perfektioniert praktiziert wird. Sie ist die Chaos-Queen, um es mit Janet Evanovichs Worten zu sagen. 😉
Ein Kataströphle folgt dem anderen. Sie hat natürlich Bewerbungsstress und das Arbeitsamt macht es ihr nicht leicht. Dazu noch Beziehungsstress wegen Eric und Leon. Ein Amerikaner und ein Hamburger. Klar, dass dies alles Stress macht.
Mr. Right zu finden ist sehr schwierig und das Nord-Süd-Gefälle macht dies nicht einfacher. Es ist total easy, sich in einen gutaussehenden Billig-Ami zu verlieben.
Ihre Nachbarn Herr Tellerle, Frau Müller-Thurgau und Dande Dorle bringen allerlei Leben ins Buch.
Fees Meinung
Elisabeth Kabatek hat die Eigenheiten der Schwaben humorvoll in eine Buchgeschichte verwandelt. Nach dem Lesen dessen halte ich sie für die deutsche Janet Evanovich. Nur, was jetzt sehr seltsam anmutet, eher als die Reich-Ranicki-Janet-Evanovich. Denn die Autorin hat eine sehr freundlichere, gehobene Umgangssprache, denn sie lässt die Schwaben nicht fluchen und keine bösen Ausdrücke benutzen. Das fehlt in dem Buch, denn irgendwie sind die Schwaben, sehr humorvolle, lustige, Halbheilige. 😉 Na ja, die Schimpfwörter der Schwaben sind ohne Ende und die Sprache der Schwaben kommt eigentlich nicht ohne Heiligsblechle und Halbdackel aus.
Die Charaktere sind total schön ausgearbeitet, auch die Leute mit „Migrationshintergrund“ und ein Türkenehepaar darf auch nicht fehlen. Man kann sich die Akteure des Buches sehr gut vorstellen, irgendwie sehe ich alle bildlich vor mir.
Lila ist die Freundin von Line und sie erinnert mich stark an ein Lieblingsciao-Mitglied von mir. Nur, dass diese eine sehr liebe Badenerin ist, aber da sieht man es mal wieder, Badener und Schwaben sind sich sehr ähnlich. Ich würde sie sofort für diese Rolle vorschlagen, wenn das Buch verfilmt wird. Diese Freundin ist absolut lieb und nett und immer da, wenn Line sie benötigt. Sie unternehmen sehr viel zusammen. Ich bin sicher, jede Frau wünscht sich so eine Freundin. Sie hat mir neben Line am Besten gefallen. Irgendwie hat sie ja auch die 2. Hauptrolle in diesem Buch.
Jedenfalls habe ich sehr viel gelacht und fand das Buch total lustig und habe es sehr gerne gelesen. Inzwischen kenne ich noch 2 weitere Leute, die das Buch gelesen haben und auch toll fanden. Das Buch lebt auch von Missverständnissen und vielen Klischees. Jedenfalls gefiel mir das Buch besser, als Bridget Jones. Es ist ein Regionalroman. Man findet total viel Lokalkolorit. Besser geht es fast nicht mehr. Das ist das, was ich in vielen Krimis schon kritisiert habe (mal von den meisten Allgäu-Krimis abgesehen).
Schön ist, dass es nicht einfach ein Liebesroman ist, denn das gefällt mir nicht. So wie bei Janet Evanovich kann man im nächsten Buch wieder alles umstoßen und verändern. Soweit ich weiß, wird es da auch noch in den weiteren Romanen in der Beziehung spannend.
Fees Fazit
4 Sterne, also eine klare Empfehlung. Die einzige Anmerkung, die ich noch hätte ist: Warum hab ich nicht das Buch geschrieben? 😉
- Anton Leiss-Huber
Gnadenort
(43)Aktuelle Rezension von: tigerbeaMax Kramer kehrt als Kommissar zurück in seine Heimat Altötting. Doch es hat sich einiges verändert. Seine große Liebe Maria ist als Novizin ins örtliche Kloster eingetreten, beide begegnen sich schnell wieder. Als Max und Maria einer Messe beiwohnen, bricht der Wirt Bichler tot zusammen. Kurze Zeit später wird auch dessen Frau tot im Klostergarten aufgefunden. Max beginnt mit den Ermittlungen, jedoch benötigt er die Hilfe von Maria. Sie stoßen auf jede Menge Lügen, Intrigen und dubiose Machenschaften. Und: beide kommen sich wieder näher.
Das Buch ist echt eine Wucht. Kaum fängt man mit dem Lesen an, ist es auch schon zu Ende. Denn: es liest sich wirklich einfach toll, ist spannend, humorvoll und man muß die Charaktere einfach mögen. Maria als Novizin ist wirklich gut. Sie lebt sozusagen in zwei Welten. Einerseits kann sie ihr früheres Leben nicht loslassen, andererseits fühlt sie sich im Kloster heimisch. Zu urig, wenn Max und sie ihre kleinen Geheimtreffen haben. Aber auch der Charakter des Fräulein Schosi ist einfach gelungen. Über sie und ihre Eigenheiten kann man herzhaft lachen, denn schließlich hat man selbst ja nicht darunter zu leiden. Aber vorstellen kann man sich diese Situationen einfach zu gut.... Dafür sorgt schon der Schreibstil des Autors, der wirklich gelungen ist. Aber auch Altötting wird sehr gut beschrieben. Man kann sich richtig vorstellen, wie die Bewohner die Touristen mit ihren katholischen Souvenirs ködern. Genial.
- Helmut Scharner
Mostviertler Jagd
(18)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDieser Krimi ist der Abschluss der Trilogie rund um Kommissar Leopold Brandner.
Nachdem er in seinem letzten Fall (Mostschlinge) einige Fehler begangen hat, ist er zum LKA in St. Pölten strafversetzt worden. Er pendelt nun jeden Tag nach St. Pölten, was ihm gehörig auf die Nerven geht und sucht nach einem geeigneten Haus für sich und seine Familie. Doch die will lieber in Wien bleiben. Und überhaupt ist Leo bei „seinen“ Frauen untern durch. Die pubertierenden Töchter zeigen ihre Verachtung unverhohlen und auch die Frau Gemahlin scheint auf Abwege geraten zu sein.
Neben diesen privaten Zores muss er sich mit einem Wilderer herumschlagen, der scheinbar unmotiviert Wild erlegt und weder Trophäe noch Kadaver mitnimmt. Erst als ein Forstaufseher erschossen wird, bekommt Brandner die Chance, seine Fähigkeiten auszuspielen. Allerdings führt die eine oder andere Spur zu der, aus den Vorgängern („Mostviertler“ und „Mostschlinge“) bekannten Unternehmerfamilien Schuster und Chan.
Wird es Leopold Brandner schaffen sich zu rehabilitieren und den oder die Täter rechtzeitig aus dem Verkehr zu ziehen?
Meine Meinung:
Helmut Scharner hat seinen neuen Kriminalroman atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Wechselnde Orte und Perspektiven sorgen für Dynamik. Das sorgt zweifellos für ausreichend Spannung.
Für Brandners persönlichen Zores habe ich nur bedingtes Verständnis. Dem täglichen Stau auf der Autobahn könnte er durch die Benützung von öffentlichen Verkehrsmitteln entgehen. So fährt die ÖBB in weniger wie 30 Minuten nach St. Pölten und ein eigener Pendlerbus fährt auch regelmäßig. Natürlich ist während der Ermittlungen, die sich nicht an die Bürozeiten handeln, ein Auto vorteilhaft. Brandner scheint in der Frage des Wohnortes nicht kompromissbereit zu sein. Ich hätte mir in der Zwischenzeit eine kleine Wohnung in St. Pölten genommen und eine Rückkehr nach Wien angestrebt. Der Polizeiapparat inklusive Innenministerium ist groß genug, um eine adäquate Stellung zu finden. Denn als vom BKA ins LKA abgeschobener Kriminalbeamter hat Brandner keinen allzu guten Stand.
Nun gut, der Krimi lebt natürlich auch von der Unzufriedenheit und der inneren Zerrissenheit Brandners, die gut dargestellt ist. Auch die anderen Charaktere haben so ihre Ecken und Kanten sowie Brüche in ihrem Leben.
Da ist als erstes natürlich Hans Mayer zu nennen, der zwar im letzten Band „Mostschlinge“ zwar so etwas wie ein stiller Held geworden ist und die Polizei düpiert hat, aber zu welchem Preis? Seine Freundin tot, die Schwester ein psychisches Wrack und die Mutter als Mörderin im Gefängnis. Er ist beseelt davon, an der Familie Schuster endgültig Rache zu nehmen. Doch wird ihm das seinen Frieden bringen? Kurz scheint er durch eine neue Liebe von seinem Vorhaben Abstand nehmen zu wollen, doch dann überstürzen sich die Ereignisse.
Langsam werden auch die Machenschaften Familie Chan klar. Doch das eigentliche Motiv wirkt für mich ein wenig überzogen. Wenn jeder, der im Geschäftsleben den kürzeren gezogen hat oder beleidigt worden ist, die ganze Familie des Konkurrenten ermorden lassen wollte ...
Natürlich ist es für uns Mitteleuropäer schwer, die Gedanken von Chinesen zu verstehen. Immerhin, gelingt nicht alles, was geplant war, was auch Jennifer Chan zu verdanken ist.
Da dieser Krimi nicht nur für den österreichischen sondern für den deutschen Markt gedacht ist, kommen die deutschen Bezeichnungen für die Kriminalbeamten vor. Bei uns in Österreich ermitteln keine Kommissare.
Fazit:
Ein gelungener Abschluss der Mostviertler-Trilogie. Trotz der oben genannten Anmerkungen, gebe ich 5 Sterne.