Bücher mit dem Tag "lesben"
186 Bücher
- Ava Dellaira
Love Letters to the Dead
(1.003)Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneiderva Dellaira stammt aus Mexiko und begründet den Anfang des Buches damit, dass sie sich ein Album von Nirvana gekauft hat. Sie hat einen Bachelor und sie bekam ein Schreibstipendium.
„Love Letters tot the dead“ ist im cbt Verlag erschienen, ein Teilverlag der Random House Gruppe.
Das Cover ist sehr ansprechend und man sieht ein Mädchen, dass quasi im Himmel sitzt und schreibt. Das spiegelt genau den Inhalt wieder und der Himmel hat eine sehr schöne Stimmung auf dem Bild.
Alles beginnt damit, dass Laurel im Englischunterricht einen Brief an eine bekannte Persönlichkeit schreiben soll. Natürlich war die Idee des Lehrers, dass man an einen Präsident oder eine andere große Gestalt schreibt. Laurel aber wählt Kurt Cobain. Er war der Lieblingssänger ihrer Schwester May und sein Tot hat May sehr erschüttert. Jetzt ist May selbst tot und fehlt Laurel jeden Tag.
Laurel hat viele Fragen an Kurt und schreibt ihm immer wieder. Aber nicht nur ihm, denn das Schreiben tut ihr gut und sie findet immer mehr Verstorbene denen sie schreiben will. Amy Winehouse, die Amy auch gerne gehört hat. Judy Garland, denn „der Zauberer von Oz“ war ein gemeinsamer Lieblingsfilm. Laurel entwickelt sich weiter, findet ihren Weg an der Highschool und sie macht erste Erfahrungen mit ihren Gefühlen, Alkohol, Freunden.
Das Buch ist sehr bewegend, nachdenklich und manchmal gar zornig. Aber es ist auch mutig, hoffnungsvoll und voller Gefühl und Lust am Leben. Ein toller Nebeneffekt ist, dass man richtig Lust bekommt Nirvana oder Amy Winehouse zu hören oder sich mal einen Film von Judy Garland anzuschauen oder eine Platte von ihr zu hören. Ava Dellaira versteht es, dass man nicht aufhören kann und von der Geschichte tief berührt wird und nicht mehr aufhören kann zu lesen.
„Love letters tot he dead“ ist für alle Bücherfans ab 14 Jahren empfohlen, aber ist auch für alle Erwachsenen ein tolles Buch, denn wir entdecken ganz andere Sachen darin wieder. - Julia Franck
Die Mittagsfrau
(396)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderEs ist das Ende des 2.Weltkriegs und Helene steigt mit ihrem sieben Jahre alten Sohn in Vorpommern in einen Zug Richtung Berlin. Sie wollen nochmal neu anfangen. Von einem Besuch auf der Toilette kommt Helene nicht mehr zurück und der Junge bleibt allein. Die Welt stand uns offen, so geht es nach dem Prolog weiter und wir lernen Helene als kleines Mädchen kennen und wachsen quasi mit ihr heran. Es gibt viel Schönes, Literatur, auch harte Schicksalsschläge, erste Liebe und die enge Bindung zu ihrer Schwester Martha. Wir begegnen einer interessanten und starken Frau, aber irgendetwas brodelt unter der Oberfläche. Ja! Das ist große deutsche Literatur und Julia Franck versteht es perfekt eine literarische, eine beeindruckende Geschichte zu erzählen.
- Anne Freytag
Den Mund voll ungesagter Dinge
(673)Aktuelle Rezension von: BookfarmDieses Buch hat mich sehr bewegt! wir begleiten Sophie auf dem Weg zu sich selbst. Es ist eine berührende Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Das Teenager Leben ist so treffend beschrieben, dass ich mich auch selbst in Sophie wiedergefunden habe. Die Charaktere haben auf mich gut durchdacht gewirkt und hatten alle ihren klaren Platz in der Geschichte. Besonders Sophies innere Monologe haben dieses Buch finde ich ganz besonders gemacht!
eine klare Leseempfehlung für eigentlich jeden, da ich dieses Thema für sehr wichtig halte und das Buch abgesehen davon einfach toll geschrieben und wirklich lesenswert ist! - Dania Dicken
Die Seele des Bösen – Blutiger Hass
(24)Aktuelle Rezension von: AlexandraSternZum Buch:
Die Familie Whitman schein gut in ihr neues Leben gefunden zu haben. Allen geht es gut. Libby ist ausgezogen, Hayley im Kindergarten, Matt wird immer besser in seinem Job und auch Sadie schein geerdet. Doch als Ihre beste Freundin Tessa und Libby mit ihrem Freund in einen schrecklichen Anschlag auf einer Parade geraten, geht es wieder richtig los. Als nach einiger Zeit eine Geiselnahme in Libbys Uni stattfindet, nimmt der Schrecken für die Familie Whitman ihren Lauf und nicht nur Sadie als Unterhändlerin, sondern ihre ganze Familie gerät in Gefahr.
Mein Fazit:
Ein sehr emotionales Buch. Schon der Beginn und die Grausamkeit gegenüber Menschen die einfach nur ein etwas anderes Leben als es scheinbar immer noch unsere "Norm" hergibt leben- einfach nur traurig und immer wieder sehr real.
Bei der Geiselnahme zeigt Sadie ihr ganzes Können und wird wieder von ihren Freunden Nick und Phil unterstützt. Leider trifft ein weswegen sie ihren Job nicht mehr machen wollte- ihre Familie gerät in massive Gefahr. Matt beweist sich als äußerst stark und souverän und spielt in diesem Teil eine tolle Rolle. und Phil ist wieder ganz wichtig für die Familie.
Mir gefiel das Buch wie immer. Allerdings habe ich gemerkt, dass es nun da Sadie keine Profilerin beim FBI mehr ist, doch zu einem Ende kommen muss- sonst wirkt es zu gestellt.
- Karin Slaughter
Vergiss mein nicht
(1.730)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueDas Buch fängt mit dem Szenario auf dem Klappentext an. Fand ich ein wirklich sehr spannender und fesselnder Einstieg. Fand in der Mitte es ein bisschen langatmig aber der Schluss war wieder gelungen. Leider war mir nicht so bewusst dass es ein Teil einer Reihe war. Konnte aber dennoch ohne Probleme die Geschichte verfolgen. Das ganze Privatleben der Ermittler hat mich jetzt nicht ganz abholen können, weil mir da einfach Band 1 fehlte.
Daher empfehle ich es nach der Reihe zu lesen. Da hat man einfach mehr davon, obwohl nur der Fall wirklich sehr interessant war.
- Marlen Pelny
Liebe / Liebe
(22)Aktuelle Rezension von: FerrAbbsDas Buch ist NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN! Triggerwarnung sollte ernst genommen werden! begann heftig und erbarmungslos. Die Protagonistin schildert unverblümt ihr Aufwachsen, die Ignoranz der Familie gegenüber ihre Leiden und ihre Versuche Reaktionen herauszufordern... Was wie eine Tragödie beginnt wird nach und nach zu einer rührenden und einmaligen Geschichte von Familienzugehörigkeit, Akzeptanz und Trauma-Bewältigung... Besonders gut finde ich persönlich, dass die Namensänderung (sowohl symbolisch als auch emotional sehr gelungen!) und die Liebesbeziehung der zwei Mädchen mit keinem Wort herunter gespielt oder angefeindet wurde. Wir brauchen mehr queer-ness Representation in den Romanen, wo das Coming Out nicht das Hauptthema ist. Die einzelnen Wendungen kamen ebenfalls aufs Heftigste um die Ecke, um die Geschichte auf seltsamer Weise. Die Schreibart und die Gedankengänge sprechen für ein einmaliges Meisterwerk der Emanzipation traumatisierter Jugendliche. Großartige Herangehensweisen an fragilen und explosiven Entwicklungen im Schreibstil. Am Ende fürchtete ich, dass die Geschichte zu einer Katastrope mutiert. Wie beruhigt ich doch bin, dass nicht nur die Episoden der Lebensgeschichte, sondern auch das Ende disskusionswürdig bleiben.
- Erich Kästner
Fabian
(321)Aktuelle Rezension von: mabo63Karikatur der Zustände Deutschlands, vorwiegend Berlin zur Zeit der Weimarer Republik. Der junge Jakob Fabian streift durch Berlin und ist meist ein ironischer Beobachter des unmoralischen Leben. Dabei schaut er mit Pessimismus der Zukunft entgegen (politische Polarisierung der Kommunisten und Nationalsozialisten) und in dieser Zeit verliert er seinen besten Freund Labude (Suizid aufgrund eines dummen Scherzes).
Seine grosse Liebe zu Cornelia löst er auf da diese sich mit einem reichen Filmdirektor einlässt - der Karierre wegen.
Ursprünglich hiess der Roman "der Gang vor die Hunde" und war eine Warnung vor dem nahenden Abgrund.
[Die große Arbeitslosigkeit, die der wirtschaftlichen folgende seelische Depression, die Sucht sich zu betäuben, die Aktivität bedenkenloser Parteien das waren Sturmzeichen der nahenden Krise. Und auch die unheimliche Stille vor dem Sturm fehlte nicht - die einer epidemischen Lähmung gleichende Trägheit der Herzen. Es trieb manche, sich dem Sturm und der Stille entgegenzustellen. Sie wurden bei Seite geschoben] ..[man lief den Rattenfängern nach, hinein in den Abgrund, in dem wir nun mehr tot als lebendig angekommen sind und uns einzurichten versuchen als sei nichts geschehen. Das vorliegende Buch das Großstädtische Zustände von damals schildert ist kein Poesie - und Fotografie Album sondern eine Satire. Es beschreibt nicht, was war, sondern es übertreibt. Der Moralist pflegt seiner Epoche keinen Spiegel, sondern einen Zerrspiegel vorzuhalten. Die Karikatur, ein legitimes Kunstmittel, ist das Äußerste was er vermag. Wenn auch das nicht hilft dann hilft überhaupt nichts mehr.
Dass überhaupt nichts hilft, ist - damals wie heute - keine Seltenheit.
Eine Seltenheit wäre es allerdings wenn das den Moralisten entmutigte. Sein angestammter Platz ist und bleibt der verlorene Posten. Ihn füllt er, so gut er kann, aus. Sein Wahlspruch heisst immer und heisst auch jetzt: Dennoch!"
Erich Kästner
Leseempfehlung.
- Kathrin Schrocke
Mein Leben und andere Katastrophen
(20)Aktuelle Rezension von: MelEIn "Mein Leben und andere Katastrophen" begleiten wir Bernadette, genannt Barnie. Barnie ist 13 und das ist ein Alter, in dem man sich in der Selbstfindungsphase befindet. Man verliebt sich, man nimmt miteinander an einem "Babyprojekt" teil und setzt sich mit Homosexualität auseinander. Barnie ist die Tochter zweier Väter und das ist ja doch schon außergewöhnlich genug. In ihrer Familie gibt es ganz viel Liebe und Harmonie, was ich als sehr schön empfunden habe, denn es ist ein Ausgleich zu dem, was Barnie täglich erleben muss. Als Teenager ist die Auseinandersetzung mit Menschen anders als als Erwachsene und dieses wurde sehr gut verarbeitet und macht das Buch daher sehr authentisch.
Kathrin Schrocke ist es gelungen in 192 Seiten Barnies außergewöhnliches Leben humorvoll, aber auch tiefgründig darzustellen. Es liegt sicher im Auge des Betrachters, wie man dieses Buch lesen will. Vieles, was im Buch eher von der humorvollen Seite gesehen werden könnte, hat auch eine Seite, die nachdenklich stimmt.
Ich hatte von der Autorin schon "Freak City" gelesen (Rezension HIER!) und schätze den Schreibstil der Autorin sehr, da sie sich auch mit Tabuthemen sehr gut auseinandersetzen vermag. Für mich sind sowohl "Freak City" als auch "Mein Leben und andere Katastrophen" Jugendbücher, die in die Hände junger Leser/innen gehören.
Absolute Leseempfehlung!
- Taya Gondar
Kyra und das Volk der Jägerinnen
(21)Aktuelle Rezension von: Zeilenweiten
Wir befinden uns in der Zeit des Neolithikums, wo sich das Volk der Jägerinnen geschworen hat, ohne Männer zu leben. Kyra, ist eine junge Priesterin, die die Führung des Volkes gerade erst übernommen hat und vor dem Prpblem steht, die Eindringline in Zaum zu halten. Vor allem aber stellt sich die Frage, wer diese Fremden sind, die so ganz anders sind, als sie selbst?
Durch die Art wie das Buch geschrieben wurde, konnte ich mich schnell in Kyra hinein versetzten. Sie ist taff und einfühlsam und kann sich in ihrer Rolle auch gut behaupten.
Der Schreibstil ist an die Zeit angepasst und das gefiel mehr sehr gut. So wirkte die Handlung noch realistischer.
Der Kern der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, indem gezeigt wurde, das man trotz fremder Sprache sich verständigen kann. Es wurde einfühlsam gelöst und auch unterschiedliches Aussehen ist kein Hindernis, um friedvoll zu leben. Beide Völker konnten von einander lernen und die Hilfestellung war gegeben.Leider fehlte mir aber ein wenig die Spannung, was ich sehr schade fand. Schon alleine die Kriegsszenen hätte viel Potenzial geboten und wurde zu schnell abgehandelt.Ansonsten ist es ein Buch, indem die Liebe zwischen 2 Frauen schön in Szene gesetzt wurde und die Kultur dabei kein Hindernis war. Sie lernten sich kennen und lieben.
- Taya Gondar
Kyra - Der Aufbruch
(13)Aktuelle Rezension von: Ellaa_Inhaltsangabe:In Kyra, der jungen Priesterin, reift der Entschluss, ihr Volk aus dem Land der grünen Hügel zu führen und gemäß dem Wunsch ihrer Geliebten den Anderssprechenden zu folgen.
Doch vor dem Aufbruch ins ferne Unbekannte verschwindet ihre Leibdienerin, trotz des Schwurs, den sie der Göttin gegenüber geleistet hat. Und mit ihrem Verschwinden bemerkt die Priesterin immer deutlicher, dass ihr Herz nicht nur für eine Frau schlägt.
Meine Meinung:
Eine tolle und interessante Fortsetzung der Reihe. :) Dies ist der zweite Band der Dilogie rund um Kyra und ihren Jägerinnen. ♡ Es handelt sich um Lesbian- Romance. :) Wer ist bereit sich in die Jungsteinzeit zurückversetzen zu lassen?
Cover: Das Cover gleicht haargenau dem des Auftaktes, nur dass dieses in einem dunklen wunderschönen blau hervorsticht. :) Auch hier sehen wir wieder die Frau mit den ausgeprägten Gesichtszügen, leicht gebräunter Haut, dunklen Augen und dunklen Haaren die kunstvoll mit Perlen und Federn geschmückt worden sind. :)
Es kann sich hierbei nur um Kyra handeln. :) Insgesamt ist es zwar etwas schade, dass beide Cover das gleiche Motiv haben, aber so passen sie natürlich gut zusammen ins Bücherregal. :)
Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin gefiel mir wieder Gut. :) Er war flüssig zu lesen, leicht verständlich und bot eine angenehme Leseatmosphäre. :) Zwar ist der Schreibstil hin und wieder anspruchsvoller, da er in eine alte Schreibstilrichtung geht, aber dies passte wiederrum perfekt zu der Zeit indem das Buch spielt. :)
Besonders die Sichtwechsel fande ich toll- so bekam man einen guten Gesamtüberblick und konnte sich noch besser in die Frauen, aber auch in die Männer hineinversetzen.
Für mich wird das nicht das letzte Buch der Autorin sein und ich bin gespannt auf weitere Werke von ihr!
Idee: Die Idee war wieder sehr toll. :)
Das Volk der Jägerinnen und der Naiset leben mittlerweile Seite an Seite zusammen in dem kleinen Tal. Lernen voneinander und helfen einander. Jedoch merkt Kyra immermehr das die Zeit gekommen ist fortzugehen, die Frauen sind hier nicht länger sicher.. Über das große Wasser direkt in das Land der Göttin und dorthin wo die restlichen Frauen der Naiset leben, dorthin sollen sie ziehen.. Eine lange, schwere Reise liegt allen bevor..
Das Buch kann generell keine allzu hohen Spannungsbögen verzeichnen, punktet aber durch die tiefen Beziehungen der Frauen untereinander und der Idylle bzw den Frieden in dem sie Leben. :) Eine geniale Leseatmosphäre.
Hier werden Frauen als starke Persönlichkeiten dargestellt, die selbst zum Kinder kriegen keine Männer benötigen. Stark, furchtlos und mutig trotzen sie den Gefahren.
Die Männer werden hier als sehr skrupellos, barbarisch und teilweise schwach dargestellt, für einige mag das ziemlich grenzwertig sein, ich muss zugeben, dass ich diese Darstellung wirklich einmal genossen habe: Warum sollen Frauen auch immer als schwach und angewiesen dargestellt werden? :) Ich finde es nach wie vor erfrischend.
Kapitel: Die Kapitel waren von einer absolut angenehmen Länge und so auch relativ schnell gelesen. :)
Nach und nach kommen ein paar spannende Wendungen und absolut interessante Szenen hinzu. :)
Insgesamt kann ich da nicht viel meckern.
Das Ende der Geschichte gefiel mir sehr Gut. :) So viel Liebe, Harmonie und Ausgeglichenheit auf diesen kleinen Fleckchen Erde. ♡
Nun bin ich allerdings extrem neugierig wie die Geschichte aus der Sicht von Raija weitergeht. :)
Charaktere: Die Charaktere gefielen mir wieder sehr Gut. :)
Besonders Yuna und Feija haben mich tatsächlich überraschen können. Sie sind im Laufe der Geschichte tatsächlich gereift und nähern sich sogar einander an. Yuna kommt zu ihrer alten Stärke und ihrem Stolz zurück. :) Und nimmt sogar Verantwortung an, die mich komplett überraschte. Ebenso wird sie ruhiger und gewissenshafter. Feija muss ich sagen, war nicht nur wie immer sehr sanftmütig, sondern auch unheimlich tolerant und verständnisvoll. Was sie mir gleich doppelt so sympathisch machte. Auch Kyra wandelt sich- wird glücklicher und vollkommender. :)
Zusammen mit geben sie ein tolles 3er Gespann ab. :)
Wer mich tatsächlich überraschen konnte war Awen, die sonst so eigenbrötlerische Medizinfrau, stellt sich als sehr emotional heraus und blüht in diesem Band sehr auf. :) Kommt richtig aus sich heraus, was mich beim Lesen echt gefreut hat.
Insgesamt kann ich sagen, dass alle Charaktere toll ausgearbeitet wurden.
Mein Fazit: Ich gebe dieser Fortsetzung 4,5 Sternchen. :) Insgesamt war das Buch genauso stark wie der Auftakt und bot wieder viele interessante Stellen.
Hier wird Frauenpower groß geschrieben! *-*
- Lina Kaiser
Tanz ins Flutlicht
(24)Aktuelle Rezension von: libriabellaEs ist schwierig, die richtigen Worte für diese Geschichte zu finden. Einerseits bin ich wegen der knallharten Ehrlichkeit und Echtheit wirklich begeistert und doch fehlt mir etwas – das Tüpfelchen auf dem I, der Wow-Effekt.
Begonnen hat das Buch unglaublich stark – selten konnte mich ein Prolog so fesseln und zum Weiterlesen bewegen. Als Leser wird man sofort in die Geschichte hineinkatapultiert, fühlt, was Katinka fühlt und kann es kaum erwarten, wie es nach diesem tollen Auftakt weitergeht. Nachdem der Prolog so mitreißend war, hat mich der Fortgang der Geschichte ein wenig enttäuscht, lange plätschert alles nur so ein wenig dahin, die Figuren waren zwar größtenteils recht sympathisch, so richtig an Tiefe gewannen sie aber nicht. Einzig und allein in Katinka konnte ich mich gut hineinversetzen und durch ihre inneren Monologe auch gut nachvollziehen, was in ihr vorgeht und wie sie sich fühlt. Das liegt wohl auch daran, dass die verwendete Sprache zum Teil unmodern und steif gewirkt hat und ich mir deshalb schwer tat, eine Beziehung zu jenen Charakteren aufzubauen, deren Gedanken man nicht mitbekommt.
Sehr sehr gut gefallen hat mir, dass Katinka sich nicht Knall auf Fall und auf den ersten Blick in Emilia verliebt. Schleichend, langsam und zu Beginn kaum vorstellbar, bahnt sich eine zarte Liebe zwischen den beiden an. Für Katinka die erste große Liebe, die ersten großen Gefühle, das erste Mal Herzklopfen und Liebeskummer. Lina Kaiser hat diese Emotionen sehr gut transportiert und dargestellt! Eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle!
Manchmal bin ich doch zu impulsiv. Schon habe ich wieder meine Krallen ausgefahren, dabei weiß ich doch, dass er nur wenig dafür kann, dass ich mir bloß selbst im Weg stehe.
Im Abseits der Lichter, Seite 101
So richtig überspringen konnte der Funken aber nicht – ich hatte das Buch zwar in wenigen Stunden verschlungen, das lag aber viel mehr daran, dass es nur knapp 200 Seiten hat. Ich tat mir zudem schwer mit dem Layout – selten Absätze und laaaange Kapitel.
Dafür gefällt mir das Cover ausgesprochen gut! Eigentlich bin ich nicht Fan von Menschen in Frontalansicht auf Covern, aber das Buch hier bildet eine Ausnahme! Zudem finde ich es gut, dass die zentralen Themen Fußball und Schauspiel aus dem Buch aufgegriffen und dargestellt wurden.
Als sich gegen Ende hin alles zuspitzt, auf einen Höhepunkt zusteuert, begann die Geschichte für mich ein wenig übereilt und gewollt zu wirken. Es passierte einiges, das mir ein wenig an den Haaren herbeigezogen erschien – Plottwists der negativen Art.
Fazit:
„Im Abseits der Lichter“ spricht das Thema Coming-In feinfühlig und ehrlich an. Katinka ist eine Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt, und bei der es einem leicht fällt, sich in sie hineinzuversetzen!
Leider blieben einige Charaktere ziemlich oberflächlich, zudem wirkte die von Lina Kaiser verwendete Sprache zeitweise ein wenig unmodern und ungewohnt. 17-19jährige Wörter wie „Ich bin es … Julius. Juli genannt.“ in den Mund zu legen, wirkt einfach ein wenig steif und formell. Hinzu kommt, dass mir gegen Ende hin einige Handlungen übereilt, wirr und ein bisschen zu sehr gewollt erschienen.
Ich kann mir gut vorstellen, den zweiten Band zu lesen – besonders, weil sich in diesem alles um das Coming-Out dreht und das mit Sicherheit zu einigen Konflikten in ihrem Umfeld führen wird, vor allem in Katinkas Fußballverein. Wird sie zu sich und ihren Gefühlen stehen? Ich bin gespannt! - Sophie Andresky
Vögelfrei
(208)Aktuelle Rezension von: MoidlvomberchDas Buch liegt hier schon seit meinen Teenie-Jahren, nun hab Ichs endlich mal geschafft es zu lesen.
Ich mag die Sprache von Sophie Andresky sehr gerne, der Schreibstil gefällt mir sehr gut, so hatte ich keinerlei Probleme in das Buch zu kommen und war sofort in der Geschichte drin.
Ich finde es gut dass es kein Dummer, Kopfloser Bumsprono ist sondern eben auch eine Geschichte dazu gibt, die ich wie ich finde sehr gut aufgebaut ist. Ebenso finde ich dass man in diesem Buch auch etwas tiefe finden kann...denn, Sex ist keinesfalls einfach nur Sex.
Ich bin wirklich beeindruckt von der Hintergrundgeschichte die die Autorin sehr gelungen umgesetzt hat - ich mag sie gerne!
Die Derbe und offene Sprache muss man Mögen, aber wenn man den Titel des Buches liest sollte man sich eigentlich dessen auch bewusst sein, dass es hier nicht um Blümchens geht - und das finde ich auch gut so!
Was ein großer Pluspunkt ist fand ich dass vor jedem sexuellen Akt tatsächlich immer auf das Kondom aufmerksam gemacht wurde, find ich klasse - hier wurde nah am realen leben geschrieben und auch auf die Verhütung eingegangen - nichts schön geschrieben nichts weggelassen, einfach so wie es im Normalen Leben auch sein sollte. find ich klasse!
Wenn jemand zu Zartbesaitet für solche Ausdrücke ist, dann sollte er dieses Buch nicht lesen.
Ansonsten hab ich dieses Buch tatsächlich innerhalb weniger stunden verschlungen und fand es klasse.
zwischendrin war es mal kurz etwas langatmig, das hat sich aber Gottseidank sehr schnell wieder gelegt.
Ich werde gleich mit ihrem nächsten Buch weiter machen und bin auch hier wieder auf die Geschichte gespannt.
Dieses Buch empfehle ich gerne weiter, jeder sollte sich aber dessen bewusst sein dass es in diesem Buch eine sehr derbe Sprache gibt!
- John Irving
Der letzte Sessellift
(37)Aktuelle Rezension von: awogfliDass dieser Roman episch breit wird, ist auf den ersten Blick erkennbar, denn mit dem Buch kann man Leute erschlagen. Nicht erwartbar war aber, dass hier nicht vordergründig Irvings Erzähltalent eskaliert, sondern schöde Redundanzen Programm sind. Diese existieren nicht nur einmal im Plot, sondern mindestens dreißig noch dazu schlechte Szenen werden zwanzigmal während der Geschichte in der Nacherzählung wieder hervorgezerrt. Das klingt nicht nur wie drei Dutzend demente Menschen, die dieselbe Story immer und immer wieder erzählen, das gipfelt schon in übelster Leserquälung. Aber hier ist noch immer nicht genug mit den Redundanzen, so etwas habe ich überhaupt noch nicht erlebt, Irving erzählt auch die Ringergeschichte aus Garp und wie er die Welt sah nochmals in einer Variation nach, er plagiiert und remixt seine eigenen Werke. Was für eine Verschwendung meiner wertvollen Lesezeit, muss ich hier konstatieren, denn trotz meines mittleren Lesetempos habe ich fast zwei Wochen für die mehr als tausend Seiten gebraucht. Ansonsten ist natürlich nicht alles schlecht in diesem Alterswerk, ganz das Schreiben verlernt hat Irving selbstverständlich nicht. Aber nun zu den Details:
Die Affinität des Autors zu Österreich und dem Schifahren kommt sehr stark durch. Da ich mit sechs Jahren (für Österreich sehr spät) Schifahren und mit acht Jahren erst Schwimmen lernte, ist das natürlich ganz mein Metier, zudem liefen bei uns auch jedes Schirennen und Schisprung am Wochenende im Fernsehen. Insofern machte mir das Namedropping und die Wintersportfigurenwuselei auf den ersten 150 Seiten wenig aus, da ich sogar die erwähnten Familien aus dem TV kenne. Leute mit wenig Liebe zu diesem Sport, werden sich wahrscheinlich bereits in dieser Phase tödlich langweilen.
Bis Seite 200 passiert fast gar nichts Essentielles. Erst bei der Hochzeit der Mutter mit dem geschätzten Stiefvati, die Protagonist Adam miteinander verkuppelt hat, nimmt die Story endlich mit einem Paukenschlag an Fahrt auf, dann ist Irving wieder in seinem Element und lässt die Katastrophen und Hoppalas wie einen Hurricane an einem Punkt der Ereignisse auf seine Figuren los. Opa wird bei der Feier vom Blitz erschlagen, Adam findet raus, dass seine Mutter lesbisch ist, indem er sie mit der Brautjungfer im Bett erwischt und stellt fest, dass die ganze Verbindung eine Alibibeziehung ist, eben nicht nur, weil sein Stiefvater schwul sein soll, wie die bösen, bigotten Tanten schon die ganze Zeit ätzen und vermuten.
Dann wird das bewährte Garp Rezept ausgepackt, peinliche Penisverletzung beim ersten Geschlechtsverkehr. Die Dimension der sexuellen Hoppala-Erfahrungen ist in diesem Roman zu Beginn sehr ungewöhnlich und tendiert anschließend während der gesamten Geschichte leider ins Bösartige, weil die Ereignisse in der Nacherzählung ständig wieder hervorgezerrt und die Frauen auch noch von der Familie verhöhnt werden: Eine fette Freundin, die sich vor dem Gespenst des Großvaters in die Dusche flüchtet, wird dort eingequetscht und es kam zu nix, eine flog die Stiege hinunter, weil sie einen Krampf im Bein hatte und es kam zu nix, dann die Penisverletzung beim Akt, ergo Coitus interruptus, mit einem Gips in der Extase verprügelt.
Bald kommt raus, dass ein Großteil der Familie nicht nur aus Lesben und Schwulen besteht, sondern es wird noch mehr aus dem Spektrum LGBTQ mit in den Plot hineingenommen. Der Stiefvater Adams, namens Elliot, entpuppt sich als Crossdresser und später als transsexuell. Ein kluger zeitgeistiger Schachzug des Autors, solche aktuellen Themen zu verwenden und da kann sich Irving auch gleich mit seinen sehr bevorzugten sexuellen Inhalten beschäftigen, die er auch schon in älteren Werken sehr gut zu beschreiben wusste.
Bei all der Beschwörung von Inklusion und Toleranz in diesem Setting stößt es mir sauer auf, dass keine einzige weibliche heterosexuelle Figur irgendwie positiv konzipiert und gezeichnet ist. Die Demütigung von Adams Partnerinnen geht weiter und wird immer wieder von den ach so diskriminierten Protagonisten im Namen der Diversität hervorgezerrt. Okey die zwei bösen, bigotten Tanten als Kontrapunkt müssen sein, aber bei Adams Freundinnen gibt es neben der Fetten, der Gelähmten, dem Penisbruch und der Eingegipsten noch eine Bluterin, die Myome hat und immer alles vollblutet, eine ältere Freundin, die beim Erscheinen des Gespenstes des Großvaters während des Verkehrs vor Schreck den Darm entleert und uriniert und so weiter. Diese inflationäre Häufung peinlicher und bösartiger Darstellungen von Hetero Frauen in der Figurenkonzeption ist nicht nur sehr fies, sie wiederholen sich auch und sind fast das Zentrum der Redundanzen. Denn immer wieder werden diese uralten Missgeschicke von der LGBTQ-Familie zum Amüsement hervorgezerrt und wird durch Bashing der Exfreundinnen permanent abgelästert. Genauso habe ich mir die Toleranz einer diskriminierten Minderheit NICHT vorgestellt, denn Toleranz ist ja keine Einbahnstraße.
Nebenbei wird natürlich in Dialogen der Familie die Klaviatur der Opferpyramide des intersektionalen Feminismus ordentlich bespielt, da wird ernsthaft diskutiert, wer denn jetzt die diskriminierteste Gruppe von allen ist: ledige Mütter, Lesben oder Transsexuelle. Nicht falsch verstehen, wir reden hier von einer bevorzugten weißen, sehr wohlhabenden Oberschicht, die sich alle nicht zu schade sind, von ihren bigotten, gehassten, bösartigen Verwandten, die sie verachten, unzählige Häuser zu erben. Die noch nie einen Tag wirklich arbeiten mussten, um sich selbst zu versorgen, die immer Häuser überall besitzen, in denen sie unterschlüpfen können, die nur arbeiten müssen, wenn es ihnen Spaß macht und sich durch die Welt treiben lassen können. Leider wird hier von Irving kein einziges Mal eine kleine kritische Reflektion eingebaut, zum Beispiel in Form einer sympathischen Figur eines oder einer wirklich unterprivilegierten Schwarzen aus der Arbeiterklasse.
Das Ganze eskaliert noch viel mehr, denn erstaunlicherweise sind alle LGBTQ-Protagonisten sehr übergriffig und boshaft bei völlig fremden Leuten, die sie als konservativ einschätzen, die eigentlich primär zuerst nur konsterniert sind, weil sie von ihnen ungewollt berührt und körperlich in die Zange genommen werden. Diese Grenzverletzungen passieren mehr als einmal. Bei solchen durchaus verständlichen Irritationen faseln die Figuren der Familie ständig von unterdrücktem Hass und Diskriminierung, wenn sich die Leute nicht ungewollt von Fremden anfassen lassen wollen, während sie selbst Kirchen anzünden wollen, wenn sie ihren Willen nicht kriegen und eine Exfreundin von Adam verprügelt werden soll.
Das geht sogar so weit, dass nach Meinung der Familie Ronald Reagan den Tod verdient hat. Okey, man muss den republikanischen Präsidenten Reagan durchaus kritisieren, denn empathisch war er in der AIDS-Krise tatsächlich nicht, aber dass er den Tod verdient hätte, weil er was machen hätte können. Also wirklich! Kondom überziehen, kann nicht Ronnie machen. Da ist sich Irving dann auch nicht zu blöd, indem er als Gegenbeispiel das schweizerische Wengen als AIDS-freies Eldorado herbeifantasiert, das Ende der 80er Jahre noch nichts von der Seuche gehört hat. Bei wem hat Irving da eigentlich recherchiert? Bei 65-jährigen sexuell inaktiven Sennerinnen?
Was für ein Mumpitz! Ich habe von 1987-1990 in der Schweiz und speziell im Berner Oberland, in einem touristisch relativ unerschlossenen Nebental von Wengen gearbeitet. Dort war AIDS unter dem Servicepersonal das Riesen-Thema. Während der amtsärztlichen Untersuchung, die für eine gültige Arbeitsbewilligung unumgänglich war, wurden neben einem TBC-Röntgen und einem Bazillenausscheider noch weitere Untersuchungen durchgeführt. Wir mussten uns in Buchs (Sanitätsstation Österreich/Deutschland/Schweiz) splitternackt ausziehen und dann wurden wir im Pulk durch die Stationen getrieben. Unsere Haut wurde abgesucht und ein kurzer gynäkologischer Blick geworfen. Da dieses Prozedere mit den vielen Menschen in Buchs so demütigend war, fuhr ich ab dem zweiten Mal quer durch das Berner Oberland nach Brigg an die italienische Grenze und konnte dort entspannt ohne andere Patienten mit der Amtsärztin über diese Untersuchung plaudern. Na was glaubt Ihr, haben die alle auf der Haut der einreisenden Gastarbeiter gesucht? Genau, Karposi-Sarkome.
Ansonsten wird die AIDS-Krise, die LGBTQ-Community New Yorks und die politischen Zerwürfnisse der 80er Jahre in den USA zwar extrem tendenziös aber recht anschaulich beschrieben.
Die Drehbücher, die in den Plot integriert waren, haben mich ebenso gestört, vor allem im Lesefluss. Zuerst wollte ich sie überblättern, aber dann passierte in Aspen unheimlich viel in diesen zwei Abschnitten. Ursprünglich dachte ich noch, das wäre die Fiktion des Schriftstellers Adam, aber da rauskam, dass alle Szenen, so passiert sind, waren sie relevant für den Plot, der ab diesem Zeitpunkt dann zwar wieder rasant, aber gehörig mit Unwahrscheinlichkeitsantrieb durch die Geschichte schlittert. So viele Dramen mit Verwicklungen und Toten auf einmal und in so kurzer Zeit kumuliert, sind genauso wie die inflationären Sexmissgeschicke der Freundinnen einfach total unrealistisch. Die vielen Gespenster die sich im Hotel Jerome herumtummeln, nerven unheimlich, aber sie ergeben letztendlich irgendwie Sinn.
Das Finale des Romans ist dann aus der Kategorie: leider verpufft.
Fazit: Redundanzen hasse ich am meisten und wenn das Werk dann dadurch auch noch viel zu lang ist, fühle ich mich betrogen. Ich habe es bereut, so viel Lesezeit in diesen Roman investiert zu haben, den ich ein bisschen unter Mittelmaß einordne. Es ist eigentlich sehr schade, dass mein bisher ausschließlich positiver Eindruck vom Autor derart revidiert werden muss. Mein Tipp: Lest einen anderen Irving. 2,5 Sterne sehr wohlwollend auf 3 aufgerundet, aus Sentimentalität zum Irving. - Carolin Schairer
Frischer Wind am Wolfgangsee
(14)Aktuelle Rezension von: steffihohIch liebe diesen Roman und nachdem ich ihn nun schon mehrfach gelesen habe, muss ich endlich auch eine Rezension dazu schreiben.
Es werden viele Themen in diesem Roman angesprochen. Von Vorurteilen bis hin zu bedingungsloser Liebe und Hingabe ist darin alles zu finden.
Ich habe mit Vanessa und Louise gelacht und geweint. Mit den beiden mitgefiebert und mitgelitten, so manches Mal geschmunzelt und einfach ein paar wunderschöne Lesestunden gehabt.Ich denke, wer einmal in seinem Leben einen "emotionalen Zusammenbruch" (egal welcher Art) erlebt hat weiß, wie wertvoll es ist, einen Menschen an der Seite zu haben, der bedingungslos zu einem steht.
Für mich ist es auch ein Roman der sehr schön aufzeigt, dass Liebe nicht nur in den guten Zeiten wächst, sondern in schwierigen Phasen des Lebens teilweise um so mehr.
Für mich eine Roman, den ich gerne weiterempfehle, da er einfach ans Herz geht.
Danke, liebe Carolin Schairer, für dieses tolle Buch...
- Helmut Barz
WestEnd Blues
(53)Aktuelle Rezension von: WoerterkatzeKlappentext von der Verlagsseite
Gute Gründe für den Westend Blues:
Der Partner tot, sie selbst vom Dienst suspendiert, zur Babysitterin degradiert, des Mordes beschuldigt und von einem rachsüchtigen Drogenboss gejagt: Genau der richtige Zeitpunkt für die Frankfurter Kommissarin Katharina Klein, sich in den völlig falschen Mann zu verlieben.
Eigentlich hat Katharina Klein, Hauptkommissarin bei der Frankfurter Kriminalpolizei, genug eigene Probleme: In einer eskalierten Polizeiaktion wurde ihr Partner getötet und sie selbst hat zwei Menschen erschossen.
Doch als ihre Nachbarin ermordet wird, muss Katharina deren Tochter, die vierjährige, altkluge Laura, bei sich aufnehmen. Und bald setzt sie alles daran, den Mörder von Lauras Mutter zu finden.
Unerwartete Hilfe erhält Katharina vom arroganten, undurchsichtigen und leider viel zu attraktiven Gerichtsmediziner Andreas Amendt.
Aber alles zu seiner Zeit: Erst muss sie Laura noch in den Kindergarten zu bringen…Meinung:
Helmut Barz hat mit Katharina Klein einen außergewöhnlichen Charakter geschaffen. Halbkoreanerin, asiatischen Kampfsport ausübend, Waffennärrin, Zeichentrickliebhaberin und Oldtimerverrückt. Eine außergewöhnliche Frau, vor allem auch darin, da sie so ihr Chef Kriminaldirektor Polanski auch Kontakte zum Frankfurter Mafia-Paten Antonio Kurtz unterhält. Dabei ist er lediglich ihr Patenonkel und auch ansonsten eine helfende Hand. Katharina hat es durch ihre direkte und manchmal auch kompromisslose Art nicht leicht im Kommissariat und seit sie nun auch noch verdächtigt wird, als ihr Partner getötet wurde, nicht in Notwehr gehandelt zu haben, ist sie suspendiert. Aber wie sollte es anders sein, kann das Kommissariat nicht auf die toughe Kommissarin verzichten als es zwei ungelöste Mordfälle gibt.
Die gesamte Handlung ist aus der Sicht von Katharina Klein geschrieben und so mit ist der Leser hautnah am Geschehen und bekommt einen guten Einblick ihre Gedanken. Ein weiteres Glanzstück sind die Rückschauen mit denen Helmut Barz arbeitet. So führt Katharina in ihren Albträumen mit ihrer Schwester Susanne Zwiegespräche um sich über einiges klarer zu werden. Dadurch wird auch dem Leser einiges deutlicher mit Katharinas Vergangenheit.
Helmut Barz gelingt es nicht nur Katharina gut zu charakterisieren, sondern auch die anderen Protagonisten der Handlung. Allen vorweg Andreas Amendt, den Gerichtsmediziner, aus dem auch der Leser nicht so ganz schlau wird. Kinderlieb, musikalisch begabt und doppelter Facharzt. Er ist geheimnisvoll und erst nach und nach wird er greifbarer. Ein weiterer schön geschriebener Charakter ist der von Laura, ein kleines altkluges Mädchen, das für ihr Alter weiter ist als sonst üblich. Auch wenn manchmal noch das Kind, dass sie vom Alter auch ist, hervorkommt. Neben diesen drei sehr gut gestalteten Charakteren hat Barz mit den beiden Handlagern vom Mafia-Paten Antonio Kurtz – Lutz und Hans, sowie der Oberstaatsanwältin, Polanski und Katharina Kleins Widersacher Hölsinger weitere tolle Protagonisten erschaffen.
Im Zusammenspiel mit Katharina kommt es dann immer wieder zu lustigen Situationen und Dialogen, bei denen ich sehr oft lachen musste.
Tolle Charaktere, witzige Dialoge und eine gute Krimihandlung – was möchte der Leser mehr. Das Buch kann ich nur empfehlen! - Simon Kernick
Gnadenlos
(227)Aktuelle Rezension von: MiiiInnerhalb weniger Sekunden verändert sich das Leben Tom Moron, als er einen angsterfüllten Anruf von einem alten Freund bekommt und nur noch zu hören bekommt, wie dieser seine Adresse nennt. In voller Panik bringt Moron seine Kinder weg und macht sich auf die Suche nach seiner Frau, nichtsahnend, was für eine Wende sein Leben nach diesem Tag nehmen wird.
Das Buch ist spannend, keine Frage. Man will immer wissen was auf der nächsten Seite passiert. Ein klassischer Fall von "Nur noch ein Kapitel." Nichtsdestotrotz hat es mich nicht wirklich umgehauen. Dafür hat es dann doch zuviele Schwächen.
Zunächst ist da der ständige Wechsel des Erzählers. Das was Tom erlebt, liest man durch die Ich-Perspektive, alle anderen durch die dritte Person. Klar, es war eine schöne Abgrenzung und man wusste sofort, wann Tom zu Wort kam. Aber dieses Hin und Her hat trotzdem oft verwirrt.
Außerdem fand ich es schade, dass oft Details weggelassen wurden wo man sie gebraucht hätte und dort, wo man drauf hätte verzichten können, wurde alles in aller Genauigkeit und Intensität durchgekauft. Ganz ehrlich, auf die Vergangenheit des "Bösewichten" den man trotz seiner ganzen Erfahrungen und seiner Fähigkeiten innerhalb von Sekunden umlegt, hätte ich verzichten können.
Mal ganz abgesehen davon, das ganz essentielle Fragen für mich einfach offen geblieben sind. Warum genau hat der Freund Tom angerufen? Was hat seine Frau zu verbergen? Was hat es mit dem Doppelagenten Daniels auf sich?
Insgesamt also spannend aber mit seinen Makeln.
- Patricia Highsmith
Elsies Lebenslust
(41)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchRalph, ein exzentrischer Atheist mit einem Hund namens God, spioniert ihr nach. Der Illustrator Jack, der mit seiner Frau Natalia eine freie, ›moderne‹ Ehe führt, begegnet Elsie zufällig. Natalia nimmt Elsie auf und verfällt ihr ebenso wie Jack. Die Ehe bleibt bestehen, aber ein Mord geschieht…
- Judith Vogt
Schildmaid
(39)Aktuelle Rezension von: KagaliSchildmaid war mein Buddy Read im November, was ich zusammen mit Nenatie gelesen habe. Wir haben uns viel vom Buch versprochen, erntete es doch bereits sehr viel Lob und wurde für seien Progressivität gefeiert. Leider muss ich aber sagen, dass der Funken weder bei mir, noch bei Nenatie übergesprungen ist. Warum,weshalb, wieso, will ich jetzt näher erläutern.
Ein Buch, dass die Vielfalt feiert
Doch fangen wir mit dem positiven an. Das Buch hat eine klare Mission: Es möchte Vielfalt abbilden, Gesellschaftsstrukturen hinterfragen und mit Rollenbildern brechen. Alles Ziele, die ich ohne weiteres begrüße und unterstütze. Besonders das Hinterfragen der Rolle der Frau, was Mutterschaft bedeutet und das Beleuchten verschiedener Lebensmodelle fand ich gut gelungen."Die größte, schrecklichste Macht, die es gibt, ist die Illusion, dass es nur eine mögliche Art und Weise gibt, wie wir leben können."
(Schildmaid: Das Lied der Skaldin von Judith & Christian Vogt, Piper, 2022, S. 335)
Ebenso positiv fand ich, wie die AutorInnen ihre queeren Charaktere in historischer Kulisse umschrieben, ohne auf moderne Begriffe zurückgreifen zu müssen. Das hatte zudem die Wirkung, dass man sich solchen Charakteren als LeserIn ganz anders nährte. Es war nicht sofort klar, diese Person ist Trans und die andere Genderfluid, man fand es erst nach und nach hinaus, indem die Charaktere ihre eigenen Worte fanden, um das, was sie sind und fühlen zu umschreiben.
Auch sonst gehen Judith und Christian Vogt sehr sensible mit ihren Charakteren um und wenden viel Zeit und Seiten dafür auf, ihre Gefühlswelten zu erkunden, wobei sich viele Charaktere tatsächlich erst im Verlauf der Handlung bewusst werden, wer sie sind und wer sie sein wollen, was zu einigen gut gelungen Charakterentwicklungen führt.
Irgendwo ist auch ein Plot versteckt
Doch so sehr ich die Diversität in diesem Buch an sich begrüße, hat mir manches nicht zugesagt. Mein Hauptproblem mit dem Buch lässt sich im Grunde auf zwei Faktoren reduzieren: 1. Die AutorInnen wollen zu viel und 2. Sie wollen es zu sehr. Man ist bemüht, wirklich jeder marginalisierten Gruppe von Menschen einen Platz auf der Skjaldmaer zu verschaffen, Was in der Theorie eine lobenswerte Idee ist, führt in der Praxis jedoch dazu, dass wir eine Schiffsbesatzung von 20 Frauen haben, von denen wir bei den meisten nicht viel mehr wissen, als ihre “besondere” Eigenschaft. Natürlich erwartet niemand komplette Backgroundstorys zu jedem Nebencharakter, trotzdem fühlte sich für mich ein Großteil der Besatzung der Skjaldmaer wie pures Dekowerk an, damit es eben eine genderfluide Person, eine asexuellen Person oder einen Menschen mit Behinderung im Team gibt. Als gäbe es eine Quote zu erfüllen. Das ist insoweit schade, als dadurch deren eigentlich wichtigen persönlichen Geschichten untergehen.
Doch nicht nur mit den Charakteren, auch sonst haben sich die AutorInnen thematisch viel vorgenommen. Da steht an vorderster Front natürlich der Kampf gegen patriarchale Strukturen und feste Rollenbilder, aber auch Mutterschaft, Endometriose, Rassismus, offene Familienmodelle und viele weitere gesellschaftlich höchst relevante Themen wollen angesprochen werden, das benötigt Zeit und Seiten, da Dialoge zwischen den Charakteren hier das Mittel der Wahl sind, gesellschaftskritische Themen zu verarbeiten. Und zwischen all diesen Gesprächen geht der Plot dann leider völlig unter. Der Auftrag der Götter wird zur Nebensache, der Viking Raubzug zur Kulisse und das Buch beginnt ziemlich zäh zu werden. Für mich persönlich sogar umso mehr, da ich Skade, eine der Hauptprotagonistinnen, echt nicht leiden konnte und sie wahnsinnig nervig fand, sodass ich jedes Mal, wenn eine Passage aus ihrer Sicht kam, nur hoffte, er möge schnell wieder vorbei sein.
Letztendlich erfüllt Schildmaid nicht mehr das, wofür ich es lese: um eine interessante Geschichte mitzuerleben. Stattdessen kommt man sich vor wie in einer Podiumsdiskussion, was an sich ja nicht uninteressant ist, aber dafür hätte ich eben nicht zu einem Fantasybuch greifen müssen. Ich denke es hätte dem Buch gut getan, wenn weniger Themen im Vordergrund gestanden hätte, diese aber gekonnter mit der Handlung verknüpft worden wären, sodass beides, Plot und Gesellschaftskritik, mehr Raum zur Entfaltung gehabt hätten.
Komm liebe*r Leser*in, ich nehm dich an die Hand
Vielleicht hätte mich all dies gar nicht so sehr gestört, wenn ich nicht permanent das Gefühl gehabt hätte, ich sei ein Kleinkind, dass von dem AutorInnenpaar an die Hand genommen muss, damit es auch ja keine tiefgründige Stelle verpasst. Alles von der ersten, bis zur letzten Seite wirkt rigoros durchkonstruiert. Die Geschichte entfaltet keinen Lesefluss, der sich “natürlich” anfühlt. Stattdessen fühle ich mich als Leserin herumgeschubst und belagert. Jeder Satz wurde mit Bedeutung aufgeladen, jede Äußerung der Charaktere ist bewusst tiefgründig arrangiert. Es ist eine einzige Inszenierung, die trotz gut gemeinter Absicht auf Dauer einfach nur noch anstrengend ist. Man hätte den LeserInnen hier durchaus mehr Eigenständigkeit zutrauen können und sie selbstständig gewisse Problematiken entdecken lassen können, als es ihnen immer direkt ins Gesicht zu werfen. Manchmal erzeugt Subtilität ein umso größeres Echo und manche Botschaften zwischen den Zeilen hallen umso länger beim Leserin nach, weil man sie sich selbst erarbeitet hat. Beides ist bei Schildmaid leider nicht zu finden.Fazit:
Ich habe größten Respekt vor dem, was das AutorInnenduo Vogt hier erreichen wollte, trotzdem bleibe ich dabei: Diversität allein macht noch kein gutes Buch. Es ist toll gesellschaftskritische Themen einzuarbeiten und marginalisierten Gruppen eine Stimme geben zu wollen, wenn darüber hinaus aber sämtlicher Plot flöten geht und ich permanent das Gefühl habe in bestimmte Richtungen geschubst zu werden, dann macht es einfach keinen Spaß zu lesen, schade.
Folge mir ;)
Diese und andere Rezensionen (mit zusätzlichem Coververgleich Deutsch/Original) findet ihr auch auf meinem Blog Miss PageTurner (https://miss-pageturner.de)
- Celia Martin
Lesbisch für Anfängerinnen 3
(3)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerGlücklicherweise habe ich Damenwahl und Cappuccino-Küsse zusammen erhalten. Ansonsten hätte ich den dritten Band nicht gelesen, welchen ich wieder genießen konnte. Ich weiß nicht, warum das zweite Buch so anders ist?
Dieses war interesannt, aber ihm fehlt der Humor des ersten Buchs. Glücklicherweise hat er mir hier nicht gefehlt. Das könnte damit zu tun haben, dass Damenwahl sehr spannend ist. Ich kann nicht viel sagen, ohne zu spoilern, aber man sollte darauf vorbereitet sein, etwas oder auch etwas mehr Wut zu verspüren.
Disclaimer: Der Butze Verlag hat mir eine kostenlose Ausgabe im Austausch für eine ehrliche Rezension zur Verfügung gestellt. Vielen Dank. - C.R. Forster
Bittersüßes Vermächtnis
(8)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer(eigentliches Rating: 3.5)
Ich muss damit beginnen, dass ich kein Fan von historischen Büchern bin. Nicht, weil ich nicht an der Geschichte oder der Vergangenheit interessiert wäre, sondern wegen der Sprache. Dieser Roman benutzt die übliche 'theatralische' Sprache wie so viele andere historische Bücher (besonders Romanzen). Beispielsweise wäre ich gut mit weniger Adjektiven zurecht gekommen. Aber das ist persönlicher Geschmack.
Die Geschichte an sich hat mich gefesselt, besonders Sofies Teil. Sie muss so viele Hindernisse überwinden und dabei überleben... und ihre Entwicklung ist interessant. Das Leben ihrer Expartnerin hat mich weniger interessiert. Rhona war eher langweilig in meinen Augen. Vielleicht hätte sich das geändert, wenn die Bedrohung der arrangierte Ehe größer gewesen wäre, aber vielleicht auch nicht.
Obwohl das Hauptaugenmerk auf der Romanze liegt, sind politische Geschehnisse wie die Revolution in Irland ebenfalls ein Thema. Es gibt sehr viel Drama in diesem Roman, zum Teil dank der politischen Situation, aber größtenfalls durch die vielen verschiedenen romantischen Affären.
Bittersüßes Vermächtnis ist C.R. Forsters erster Roman, soweit ich weiß (jedenfalls habe ich keine weiteren Bücher finden können) und es ist vielversprechend. Falls ein Buch erscheinen sollte, das nicht dem historischen Genre zu zuordnen ist, werde ich es gerne lesen.
Disclaimer: Ich habe vom Butze Verlag ein kostenloses Exemplar im Austausch für eine ehrliche Rezension erhalten. Vielen Dank. - Armistead Maupin
Noch mehr Stadtgeschichten
(62)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDeDe scheint irgendwo in Cuba verschollen zu sein und die Matriarchin leidet furchtbar und betet jeden Tag. Michael amüsiert sich mit allerhand Kerlen und lernt dann einen der größten Schauspieler aller Zeiten kennen. Du weißt schon wen! Mary Ann und Womanizer Brian werden ein Paar ohne Verpflichtungen, oder doch? Miss Madrigal wacht über ihre Schäfchen und wird zu einer Komplizin in einem sehr brisanten Fall. Auch im dritten Band schenkt uns Armistead Maupin das gewohnte zu Hause und all unsere Familienmitglieder wieder. Es bleibt gewohnt lustig, spannend, traurig und mit viel Zeitgeschichte aus den späten 70er und frühen 80er Jahren.
- Rita Mae Brown
Rubinrote Rita
(18)Aktuelle Rezension von: almaDie Autorin, als Kind in eine recht amüsante, dennoch nicht übermäßig liebevolle Familie adoptiert und sich dessen auch zeitlebens schmerzlich bewusst, scheut sich nicht, das Eigene, das Besondere, das Intime aufs Korn zu nehmen - sich und ihr weder gradliniges noch von sich aus erfolg- oder glorreiches Schriftstellerinnenleben. Feministin, Theater- und Drehbuchautorin, Dozentin, Kämpferin, Bäuerin, Lesbe, Amerikanerin, Emanze, Humoristin, Liebende, Verletze, Fleißarbeiterin und witziger als erlaubt - ich liebe Rita seit der ersten begegnung im Jahre 1998 - und das wohl für immer. - Andreas Franz
Kaltes Blut
(179)Aktuelle Rezension von: LegraIch bin nicht so sehr begeistert von dem Buch.
An mancher Stelle im Buch könnte die Story etwas mehr Tiefgang vertragen und bleibt dadurch insgesamt etwas flach. Aber trotzdem ist es spannend geschrieben bis zur letzten Seite
- Chira Brecht
Endlich angekommen
(4)Aktuelle Rezension von: TeleTabi1Verena arbeitet als erfolgreiche Chirurgin in München und ist seit über zehn Jahren mit ihrem Mann Stefan verheiratet. Augenscheinlich führt sie ein glückliches Leben, in dem sie Karriere, Ehe und Kinder unter einen Hut bringt. Doch als sie auf einem Ärztekongress ihre alte Bekannte Mona aus Studientagen wiedertrifft, beginnt Verena an ihren Gefühlen zu zweifeln. Ob Verena sich vielleicht doch zu Frauen hingezogen fühlt und mehr für Mona empfindet als sie sich bisher eingestehen wollte? Kurze Zeit später führt es Verena beruflich nach Berlin in das Krankenhaus, an dem Mona arbeitet. Doch ihre Wiedersehensfreude wird von einem ungeheuerlichen Vorfall getrübt: Verena wird mit K.O.-Tropfen gefügig gemacht und von einer angesehenen Berliner Kollegin vergewaltigt...
Sehr emotional und eindringlich erzählt Chira Brecht in ihrem Roman „Endlich angekommen“ von einer Frau, die von einer Frau vergewaltigt wird – ein bewegendes Thema, das kaum angesprochen wird und zumindest von mir in dieser Form zuvor noch nicht gelesen wurde. Es ist umso schockierender, da allgemein doch eher angenommen wird, dass es sich bei Vergewaltigungen immer um Männer als Täter handelt. Dass es eben nicht so ist, zeigt dieses Buch.
Ich habe den Roman regelrecht verschlungen, da es der Autorin auf ganz wunderbare Weise gelungen ist den Leser mit ihrer Geschichte einzufangen und zu berühren. Auch die Protagonisten selbst sind so lebensnah gestaltet, als wären sie direkt aus dem Leben gegriffen. Das führt dazu, dass man sich sehr gut in die Charaktere und die Situationen einfühlen kann und in den jeweiligen Szenen teilweise richtig mitleidet oder vor Wut regelrecht an die Decke gehen könnte. Obwohl es sich bei den Protagonistinnen dieses Romans um lesbische Frauen handelt und auch der Verlag „Krug & Schadenberg“ sich extra auf lesbische Literatur spezialisiert hat, kann ich dieses Buch wirklich JEDEM uneingeschränkt empfehlen. Es ist ein echt tolles Buch, das gut zu unterhalten weiß, aber auch sehr nachdenklich macht und auch wütend – wütend darauf, dass Vergewaltigungen durch Frauen von der Gesellschaft wohl oft immer noch nicht richtig ernst genommen werden und viele Übergriffe daher ungesühnt bleiben oder Opfer gar nicht erst Anzeige erstatten. Ich hoffe sehr, dass noch viele andere dieses beeindruckende Buch lesen werden!