Bücher mit dem Tag "lenz"
27 Bücher
- Siegfried Lenz
Deutschstunde
(298)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchEin ausgiebig erzählter Blick auf Einzelpersonen unter den Nationalsozialisten. Mit Pflicht als starkes Leitthema und atmosphärischer Sprache ist "Deutschstunde" eine Heimaterzählung mit großem literarischen Wert
- Siegfried Lenz
Schweigeminute
(311)Aktuelle Rezension von: bookstoriesAusführliche Rezension auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/schweigeminute
- J. M. R. Lenz
Die Soldaten
(46)Aktuelle Rezension von: winter-chillEin typisches Sturm-und-Drang-Drama. Den Ansatz find ich eigentlich ganz gut, die Idee fast revolutionär. Trotzdem hat es mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. - Jan Josef Liefers
Soundtrack meiner Kindheit
(44)Aktuelle Rezension von: engineerwifeVor einigen Wochen habe ich das Hörbuch mit Hape Kerkelings Biografie Der Junge muss an die frische Luft gehört und geliebt. Beide, er als auch Jan Josef Liefers wurden 1964 geboren und sind somit meinem eigenen Alter recht nah. Hiermit hören die Gemeinsamkeiten jedoch auch schon auf. Während Hape, wie ich, im Westen Deutschlands aufwuchs, verbrachte Jan Josef seine Kindheit, Jugend sowie seine jungen Erwachsenen Jahre in Osten Deutschland, in und um Dresden. Wie unterschiedlich wir aufwuchsen, wurde mir durch dieses Buch erst bewusst. Wir lebten wirklich in sehr ungleichen Ländern, hörten unterschiedliche Musik, kannten andere Schauspieler und Filme und schlugen uns doch oft mit völlig andersartigen Problemen rum. Um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen möchte ich hier jedoch betonen, dass ich von Herrn Liefers als Schauspieler und Musiker absolut begeistert bin. Lediglich diese Biografie wurde für mich zwischendurch immer wieder ein bisschen zäh. - Siegfried Lenz
Die Klangprobe
(63)Aktuelle Rezension von: SusanneEichholzDieser Roman ist sicher ganz besonders für diejenigen lesenswert, die aus gesundheitlichen Gründen ihrem Beruf nicht mehr nachgehen können und sich umorientieren müssen. Er zeigt, wie schmerzlich es sein kann, einen neuen Lebensentwurf zu entwickeln, um dadurch neues Glück zu suchen.
- Siegfried Lenz
So zärtlich war Suleyken
(92)Aktuelle Rezension von: Neuneuneugierig... wenn man sich auch zugegebenermaßen erst einmal an die Sprache gewöhnen muss. Alleine hierfür, selbst wenn einem die Geschichten selber nicht so interessieren lohnt es sich. Sehr liebevoll, blumig und phantasievolle Schilderungen, längst vergessener Zeiten, die nicht nur in Masuren spielen hätte können. Die Charaktere sind liebenswürdig oder auch verabscheuungswürdig, auf jeden Fall ziehen sie einen mit in ihren Bann.
Auf jeden Fall lesenswert!
- Georg Büchner
Lenz
(130)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEine beeindruckende Erzählung! Büchner beschreibt die psychische Zerrüttung des Sturm und Drang-Schriftstellers Lenz sehr eindringlich und nahegehend. Die Sprache ist gewaltig, die Erzählung lässt sich gut und aufgrund der Kürze auch schnell lesen. Beachtenswert sind auch die Gedanken zur Kunst, die Büchner entfaltet: Er fordert eine realistische Kunst, die die Wirklichkeit und nicht ein Ideal anstrebt. Im zweiten Teil dieser Ausgabe findet sich der Hessische Landbote, eine Flugschrift von 1834, die sich gegen die Obrigkeiten wendet und die Arbeiterschicht dazu bewegen will, aktiv zu werde. Einige Freunde Büchners wurden wegen dieser Flugschrift verhaftet, Büchner selbst entkam durch einen Zufall. Der Landbote erleichtert sehr das Verständnis des Vormärz und der politischen Ansichten Büchners, und ich finde diese Schrift als geschichtliches Zeugnis sehr beeindruckend. - Sigrid Neureiter
Burgfrieden
(26)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisAutorin Sigrid Neureiter entführt ihre Leser in das von Burgen geprägte Südtirol.
Ein altes Pergament mir Versen des Dichters Walther von der Vogelweide soll auf Burg Runkelstein gefunden worden sein. Doch ist das vergilbte Stück Tierhaut auch wirklich echt?
Um das herauszufinden, ersucht Burgdirektor Blasius Botsch, seinen alten Studienkollegen und Freund Arthur Kammelbach um Hilfe. Der trommelt einige seiner ehemaligen Studenten zusammen und reist mit großem Gefolge an. Mit dabei auch Mordred, sein etwas eigenwilliger Neffe, die Studenten Tina und Lukas sowie die Absolventin und jetzige PR-Beraterin Jenny Sommer. Auch die Walther-Kennerin und überzeugte Emanze Xenia sowie der Südtiroler Lenz Hofer schließen sich dem Expertenteam an.
Doch bevor das Schriftstück in Augenschein genommen werden kann, ist es auch schon wieder verschwunden.
Es beginnt eine Schnitzeljagd, die auf den Ritten, nach Bozen und durch die schöne Landschaft Südtirols führt.
Lange gehütete Geheimnisse werden aufgedeckt und die Lösung liegt recht nahe.
Mein ursprünglicher Verdacht hat sich bestätigt.
Gut hat mir das Wortspiel rund um die Beziehung „Arthur“ und „Mordred“ gefallen.
Fazit:
Ein leichter sommerlicher Krimi, der ja noch zwei Nachfolgebände hat. - Sigrid Damm
Vögel, die verkünden Land
(4)Aktuelle Rezension von: FanjeSigrid Damm erzählt das Leben des Dichters Lenz. Dabei versucht sie, ein anderes Bild zu zeichnen als das, das jahrelang von ihm bekannt war und vor allem von Goethe in "Dichtung und Wahrheit" negativ geprägt worden war. Ich fand das Buch sehr gut geschrieben, Damm gibt einen guten Überblick über Lenz' Leben und seine Krankheit, über seine Werke. Bei Interesse für den Dichter Lenz kann ich auch noch die Erzählung "Lenz" von Georg Büchner empfehlen; dort zeichnet Büchner ein schönes Bild von Lenz, das positiver ist als jenes, welches von Goethe dargestellt worden ist. - Georg Büchner
Lenz / Woyzeck
(9)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIn Verbindung mit dem Theaterstück, einfach ein Gedicht. Es ist spannend, witzig und fasziniernd zugleich - Matthias P. Gibert
Pechsträhne
(10)Aktuelle Rezension von: manu1983Nachdem mir der neunte Fall von Kommissar Lenz sehr gut gefallen hatte, wurde ich auch von seinem elften Fall nicht enttäuscht. Das dunkle Cover und der Klappentext haben mich neugierig auf den Inhalt gemacht.
Ein unbeliebter leitender Bankangestellter wird tot aufgefunden. Vermutlich wurde er grausam ermordet. Zwei seiner Mitarbeiter erfahren von seinem Tod und sterben kurz danach bei einem Autounfall. Doch was steckt dahinter? Warum mussten diese Menschen ihr Leben lassen?
Die Ermittlungen von Kommissar Lenz und seinem jüngeren Kollegen Thilo Hain ergeben dubiose Machenschaften seitens der Bankangestellten. Werden sie herausfinden, warum diese sterben mussten?
Von der ersten Seite an war ich an dieses Buch gefesselt. Der spannende und flüssige Schreibstil, aber auch lustige Szenen zur Auflockerung ließen keine Langeweile aufkommen. So schaffte ich es auch, die Geschichte in einem Rutsch zu lesen.
Die Charaktere waren gut beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und fühlte mich teils, als wäre ich mitten in die Handlung involviert.
Mir gefällt es, dass Matthias P. Gibert in seinen Werken über sehr aktuelle und brisante Themen schreibt.
Fazit:
Ein toller und spannender elfter Fall für Kommissar Lenz. Ich freue mich auf weitere Fälle. - Siegfried Lenz
Das Feuerschiff
(33)Aktuelle Rezension von: PuzzelineRezension: In der Nordsee haben Kapitän Freytag und seine Mannschaft die letzte Wache auf ihrem Feuerschiff. Diese Zeit soll möglichst friedlich und entspannt ablaufen. Dies wird jedoch verhindert, als die Mannschaft ein Boot auf dem Meer treiben sieht, dem sie zu Hilfe kommen müssen. Dessen Besatzung stellt sich jedoch als alles andere als friedlich heraus. Wer wird die Oberhand auf dem Schiff gewinnen? Siegfried Lenz hat einen wunderbaren Schreibstil. Er beschreibt das Meer so eindrücklich, dass man meint, man segele gerade selbst über die Nordsee. Es wird auch keineswegs langweilig, wenn der Autor die Umgebung über mehr als zwei Seiten beschreibt. Ich habe innerlich gebettelt, er möge doch noch weiter über das Meer schreiben, damit ich die Wellen förmlich hören kann. Auch haben mir die Charaktere sehr gut gefallen, da sie sehr viele Facetten zeigen. Freytag ist ein friedliebender Kapitän, der seine Mannschaft nicht richtig im Griff hat, wodurch es oft zu Problemen kommt. Caspary, der Chef der Gruppe des Bootes, nutzt dies aus, um die Oberhand auf dem Schiff zu gewinnen. Es kommt zu wunderbaren Diskussionen zwischen den beiden, voller Ironie. Nie weiß man, wie es im Innern Casparys wirklich aussieht, da er eine Fassade um sich herum aufbaut. Nichts an ihm scheint wirklich echt zu sein. Dieser Aspekt macht diese kurze Geschichte dann auch so spannend. Das Ende ist einfach nicht vorherzusehen. Caspary und Freytag stehen sich ebenbürtig gegenüber, es kommt zu Meutereien und mehreren Machtkämpfen, auch unter der Besatzung selbst. Die Geschichte mag sich vielleicht so anhören, als wenn eher Männer an ihr Gefallen finden könnten. Schließlich geht es um das Segeln und Gewalt unter „echten“ Männern. Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Viele Charaktere haben ein trauriges Schicksal hinter sich, sodass es nicht nur um Gewalt und Seefahrt geht. Am Ende dieser Schullektüre findet man noch Zusatzmaterial zu den Themen Gewalt und Vater & Sohn, unter anderem von Bertolt Brecht. Dieses Material ist zwar interessant zu lesen, hat aber teilweise wenig mit dem Buch selbst zu tun. Das Thema Vater und Sohn kommt in der eigentlichen Geschichte nämlich nur am Rande vor. Stattdessen hätte ich mir Informationen zu Siegfried Lenz und zum Entstehen des Buches erhofft. Fazit: Siegfried Lenz hat mit „Das Feuerschiff“ sein ganzes schriftstellerisches Können unter Beweis gestellt. Obwohl der Großteil der Geschichte Spannung mit facettenreichen Charakteren bietet, kommen auch Gefühle nicht zu kurz. Einzig das Zusatzmaterial hätte mehr Bezug zur Geschichte haben können. - Siegfried Lenz
Deutschstunde
(10)Aktuelle Rezension von: PongokaterLenz ist ein sympathischer, aber kein großer Leser, und so ist hier nur der Roman zu bewundern und keine Leseleistung. Und dieser Roman gehört für mich, seitdem ich ihn vor vielen Jahren das erste Mal las, zum interessantesten und wichtigsten in der deutschen Literatur. Ein Sohn rechnet mit seinem Vater ab, genauer mit dem, was der Vater in der Nazizeit gemacht hat als Polizist in Rugbüll. Der hat das Malverbot überwacht, das die Nazis über den Maler Nansen (d.i. Emil Nolde) verhängt hatten. Einer, der seine angebliche Pflicht tat gegenüber dem Mann, der ihm als KInd das Leben gerettet hatte. Siggi Jepsen, der Erzähler, versucht schreibend den schwierigen Weg zu finden, sich von diesem Vater zu distanzieren. Obendrein auch ein Roman, der der Landschaft um Niebüll und ihren Menschen ein Denkmal setzt. Mein Nobelpreis für Literatur! - Karl-Heinz Göttert
Deutsche Literatur
(4)Aktuelle Rezension von: Viv29Das Buch gehört zu der Serie „Wissen auf einen Blick“, in der 100 wesentliche Aspekte eines Themas - hier eben Deutsche Literatur - auf je einer Doppelseite kurz dargestellt werden. Die Ausstattung ist hervorragend, das Buch ist gebunden, das Papier der Seiten hochwertig und, da glänzend, auch für die zahlreichen Abbildungen gut geeignet. Jede Doppelseite zeigt auf der linken Seite den Text, auf der rechten Seite eine -meistens farbige - Abbildung. Diese Abbildung ist auf der linken Seite neben der Überschrift noch mal klein abgedruckt, was harmonisch und ansprechend wirkt. Der Aufbau der Textseite ist immer gleich: Zuerst gibt es fast immer eine Kurzbiographie des Autors, dann eine Zusammenfassung des behandelten Werkes und in einer Box einige Hintergrundinformationen. Das Buch endet mit einer Zeitleiste, die die einzelnen Themen mit ihren Abbildungen noch einmal enthält und auch die literarischen Epochen darstellt. Dies ist alles gut gelungen.
Wir reisen chronologisch durch die deutsche Literaturgeschichte, angefangen mit dem Hildebrandslied von 830, endend mit Julia Franks „Die Mittagsfrau“ von 2007. So lernt der Leser die wichtigsten Werke und Autoren der deutschsprachigen Literatur kennen. Nun ja, nicht alle - hier schon mein erster Kritikpunkt: auch hier (wie in ähnlichen Überblicken) wird leider Walter Kempowski mit keiner Silbe erwähnt. Günter Grass findet sich mit zwei Werken im Buch, Kempowski überhaupt nicht. Leider kein Einzelfall, was es nicht weniger unerfreulich macht.
Mein anderer Kritikpunkt ist, daß sich die Informationen zu den meisten Werken und Autoren auf trockene Kurzbiographien und Nacherzählungen der Werke beschränken. Natürlich kann ein solches Format nicht ins Detail gehen, möchte das auch gar nicht. Das ist völlig in Ordnung und auch sinnvoll. Aber die Entscheidung, die meisten vorgestellten Werke einfach nur nachzuerzählen, führt dazu, daß das Besondere dieser Werke häufig verloren geht. Bei vielen literarischen Werken ist es nicht per se der Inhalt, der sie ausmacht. Es wird in den Hintergrundboxen zwar noch ein wenig zu Literaturströmungen, Zeiterscheinungen, Sprache oder anderen Besonderheiten erwähnt, aber aus Platzgründen bleibt dies sehr an der Oberfläche. Dies kann man zB an der Doppelseite über Faust I & II sehen. Diese Werke auf etwa einer halbe Seite zusammenzufassen, ist eine Herausforderung, der man kaum gerecht werden kann. Und so erfährt der Leser zwar in etwa, worum es in Faust I und II geht, mehr aber nicht. Die Hintergrundbox enthält drei Sätze zum Thema „Vom Faustischen als angeblichem Wesen der Deutschen“. Die ganze Bedeutung des Faust, die vielfältigen Themen, Hintergründe sind hier nicht mal annähernd eingefangen. Niemals würde ich nach der Lektüre dieser Doppelseite darauf kommen, Faust zu lesen und mich damit zu beschäftigen. Daß es auch anders geht, zeigt der Eintrag zu Büchners Woyzeck, in dem die Nacherzählung summarischer ist und mit Hintergrundinformationen verknüpft wird. Das war es, war ich mir von diesem Buch eigentlich erhofft hatte. Informationen, nicht Nacherzählungen.
Auch die Lebensläufe sind oft wenig erhellend. Eine Jahreszahl reiht sich an die andere, eine Station an die andere. Greifbare Informationen über die jeweiligen Schriftsteller erhält man ab und an, aber leider zu selten. In manchen Fällen werden wichtige Informationen gar nicht erwähnt, oder so knapp angedeutet, daß der Text mehr Fragen als Antworten aufwirft.
Die Hintergrundboxen sind dagegen meist recht nützlich, wenn auch naturgemäß ausgesprochen knapp. Wenn die Dreiteilung Lebenslauf - Zusammenfassung - Hintergrundbox zugunsten eines zusammenhängenden Textes aufgegeben worden wäre, hätte man individueller auf das jeweilige Werk eingehen und sich auf mehr Erklärungen und weniger Nacherzählungen und Auflistungen konzentrieren können. Auch die großen Abbildungen hätten auf eine halbe Seite reduziert werden und somit mehr Raum für Text liefern können. Dies alles wäre weiterhin übersichtlich und verständlich gewesen.
Insofern ist Gedanke und visuelle Umsetzung zwar durchaus gelungen, die textliche Umsetzung leidet aber an den Vorgaben. Richtig viel konnte ich mir aus diesem Überblick leider nicht mitnehmen. - Matthias P. Gibert
Müllhalde
(4)Aktuelle Rezension von: AndreayyyAus der Fulda wird die Leiche des verhassten Kasseler Immobilienentwicklers Dominik Rohrschach gefischt. Die Kommissare Paul Lenz und Thilo Hain finden heraus, dass er pleite war und sich absetzen wollte. Zudem wollte er seine exzellenten Verbindungen ins Rathaus offenbar dazu nutzen, eine riesige Menge Sondermüll loszuwerden. Mit dem Verschwinden seines Ansprechpartners bei den Stadtreinigern nimmt der Fall eine dramatische Wendung …
Nachdem mir der vorherige Krimi von Gibert nicht so dolle gefallen hat, fand ich diesen wieder klasse. Die Story ist aktuell und spannend geschrieben und hat wieder das genau richtige Maß an Lokalkolorit. Das Geplänkel zwischen den Kommissaren ist schön zu lesen und nicht zu übertrieben. Am Ende wird es richtig spannend und - im wahrsten Sinne des Wortes - fesselnd. Empfehlenswertes Buch - nicht nur für uns Fans aus Nordhessen. - Ursel Hosch
Lyrik unterwegs
(1)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyDein Tag war anstrengend, du bist erledigt und willst nur noch nach Hause. In der Straßenbahn schweift dein Blick über die Werbeflächen...und bleibt hängen an einem Gedicht! Es bewegt dich, erfreut dich, tröstet dich vielleicht, versöhnt dich mit diesem verkorksten Tag. Ursel Hosch hat die Idee der "Lyrik unterwegs" für die SSB von der amerikanischen Literaturdozentin Judith Chernaik übernommen. Die hat in der Londoner U-Bahn mit "Poems on the underground" diese inspirierende Idee umgesetzt. Seit 1987 veröffentlicht nun die SSB in ihren Fahrzeugen Gedichte und hat mit Sicherheit schon den einen oder anderen Tag damit gerettet. Im Band "Lyrik unterwegs" wurden die 180 veröffentlichten Gedichte sowie 15 Beiträge zur 1999 stattfindenden Mittelmeerkonferenz in Stuttgart zusammengestellt. Eine schöne und breitgefächerte Anthologie, die sich in Rubriken, wie z.B. "Im Wort ruht Gewalt", "Schweigende Fahrgäste" oder "Der Schnee fällt nicht hinauf" unterteilt. - Jakob Michael Reinhold Lenz
Der Hofmeister
(60)Aktuelle Rezension von: ArithDafür dass es meine erste Komödie aus dem Sturm und Drang war, hinterließ sie einen schalen Nachgeschmack. Ich fand das Ende war zu gestellt. Es kam praktisch aus dem Nichts, als ob man gezwungener Maßen ein glückliches Ende wollte. Für alle... Sie Überlegungen zum Hofmeisterum in jener Zeit wiederum, genauso wie ersten Anschläge, das Schulsystem zu reformieren, haben mir persönlich sehr gut gefallen. - Matthias P. Gibert
Zeitbombe
(25)Aktuelle Rezension von: stephanie_bauerfeindDer 8. Fall von Paul Lenz war gleichzeitig das erste Buch, welches ich von Matthias P. Gibert gelesen habe. Aber soviel sei verraten, es bleibt mit Sicherheit nicht das Letzte. Gibert greift so brisante Themen wie Justizirrtum und ganz aktuell Sicherheitsverwahrung auf. Zwei Polizisten verlieren innerhalb kürzester Zeit ihr Leben in identischen Situationen. Wurde beim ersten noch ein Selbstmord für wahrscheinlich gehalten, dreht der Tod des zweiten, der keinerlei Grund zu einem Suizid zu haben scheint die Situation. Einzig der Kriminalrat und Vorgesetzt von Paul Lenz und Thilo Hain möchte nicht an eine beginnende Mordserie an Polizisten glauben und verbietet den beiden ganz klar, in diese Richtung zu ermitteln. Tun sie natürlich trotzdem, sonst wäre dieser gut geschriebene und sehr stimmige Kriminalfall ja bereits nach den ersten Seiten keiner mehr gewesen. Der Hauptverdächtige, den Lenz und Hain nach einem Gespräch mit Ihrem früheren Vorgesetzten Ludger Brandt, recht schnell ausfindig gemacht zu haben, scheint körperlich nicht in der Lage gewesen zu sein, einen erwachsenen Mann transportieren zu können. Zugang zu einem Narkosemittel scheint er auch nicht zu haben. Nach einiger Zeit findet sich ein weiterer Verdächtiger, ein dritter Mord geschieht. Leider scheint auch der zweite Verdächtige ein körperliches Wrack zu sein. Ein spannender, intelligenter Kriminalroman mit sehr viel "nichts ist wie es scheint"-Flair, gut gezeichnete Protagonisten und bis auf eine winzige Kleinigkeit ist unstimmig oder bleibt unerklärt. Die winzige Kleinigkeit ist die Tatsache, dass Marihuana schmerzlindernd wirkt. Um nicht zuviel zu verraten ende ich hier, da ich fürchte, mit weiteren Ausführungen einfach zu viel zu verraten. - Eduard Habsburg
Lena in Waldersbach
(2)Aktuelle Rezension von: JuanaIn seinem zweiten Roman schickt Eduard Habsburg eine Schülerin aus Frankfurt am Main allein in die Vogesen, ohne Handy und Laptop, aber mit einer zerfledderten Reclam-Ausgabe von Büchers „Lenz“ im Rucksack. Der Pfarrer von Waldersbach und seine Frau nehmen sie freundlich auf und staunen darüber, dass eine 17-Jährige so fasziniert vom „Lenz“ und dem historischen Vorbild ist, dass sie bei Ihnen auf dessen Spuren wandeln will. Was sie nicht wissen: Lena identifiziert sich so sehr mit dem traumatisierte Lenz, dass sie dessen Ängste und Wahnvorstellungen nachlebt. Der Leser ahnt schnell, dass Lenas eigentliches Problem ein anderes ist, das Ende des Romans überrascht dann doch. Von Habsburg spielt gekonnt mit Fantasie, Illusionen, Wahn und Realität und zeigt, welche Kraft Literatur entfalten kann, wenn sie auf fruchtbaren Boden trifft. - Matthias P. Gibert
Nervenflattern
(28)Aktuelle Rezension von: engineerwifeEine für mich neue Reihe mit einem sehr sympathischen Ermittlerteam, den beiden Kollegen Lenz und Hain. Der Fall ist spannend aufgebaut und durch die Bedrohung durch einen Terroranschlag ist das bereits in 2007 veröffentlichte Buch natürlich aktueller denn je. Bis fast zum Schluss rätselt und fiebert man als Leser mit und stellt sich natürlich auch vor, was eine solche Katastrophe in der eigenen Stadt auslösen würde. Es gibt ein ganz, ganz kleines Manko, in dem Buch scheint nie einer zu schlafen … das hält doch kein Mensch aus! Und … die ganz dezente Liebesaffäre im Hintergrund erinnerte mich ein bisschen zu sehr an einen meiner Lieblingskommissare, Kommissar Alexander Gerlach, den der Autor Wolfgang Burger in Heidelberg ermitteln lässt. Welcher der beiden Autoren allerdings als erstes auf diese Idee kam, ist mir eigentlich egal. Der nächste Teil der spannenden Reihe um Kommissar Lenz ist auf jeden Fall auf meine Wunschliste gewandert.
- Siegfried Lenz
Gespräche unter Freunden
(3)Aktuelle Rezension von: ClariSiegfried Lenz, 1926 -2014, ist uns allen bekannt durch seine Romane, Hörspiele und Bühnenwerke.
Sein schriftstellerisches Werk zeichnet sich durch einen gewissen Ernst, Heiterkeit, Melancholie und Wehmut aus. Wehmut in Erinnerungen an Masuren, Ernst über die Zeitgeschichte, Gelassenheit durch die Ruhe, die seinen Werken inne wohnt.
In dem Buch „Gespräche unter Freunden“ gesellen sich nach und nach zusammengestellt aus fünf Jahrzehnten Schriftsteller und Journalisten von Rang und Namen zu gemeinsamen Gesprächen mit Siegfried Lenz.
Hier kommt uns dieser liebenswerte, weise und kluge Autor noch einmal ganz nahe.
Er war keiner, der sich produzierte, keiner, der laut wurde, und dennoch gehörte er zu den bedeutendsten Autoren Nachkriegsdeutschlands nach dem 2. Weltkrieg. Mit seiner leisen Unaufdringlichkeit hat er sich mit den allgemeinen Fragen von Gut und Böse auseinandergesetzt, hat seine Stimme zu wichtigen politischen Themen erhoben und blieb doch immer einer im Schatten.
In den Gesprächen dreht sich u.a. alles immer wieder um das Schreiben und die richtige Position, die Lenz im Leben und im Schreiben einnahm. Klar und deutlich artikuliert er seine Vorlieben für nördliche Landschaften, seine Vorstellung von Pflichtgefühl und seine persönliche Einstellung zu seinen Werken, über die er befragt wird.
Neben dem Freund von Siegfried Lenz, Marcel Reich- Ranicki, kommen Persönlichkeiten wie Manfred Durzak, Ekkehard Rudolf, Pavel Kohut und natürlich Günter Grass zu Wort. Weitere bekannte Namen wie Fritz Raddatz, Heinrich Böll und so viele, die uns im Zusammenhang mit der Gruppe 47 bekannt wurden,tauchen hier noch einmal auf. Die Gruppe 47 war eine Vereinigung deutscher Schriftsteller zur Förderung junger deutscher Talente und zur Reflexion über die eigenen Werke.
Die Spiegelredakteure Volker Hage und Martin Doerry möchten S. Lenz aus der Reserve locken, in dem sie ihn zu kritischen Stellungnahmen ermuntern. Doch S. Lenz lässt sich nicht provozieren.
Eine der schönsten Anmerkungen finden sich im Gespräch mit Loki Schmidt. Hier geht es u.a. um das Thema „ Altern“. Beide, Lenz und Loki, können diesem nichts abgewinnen. Loki aber meint, vielleicht ginge es einem gut, wenn man nicht mehr so viel mit bekäme und schon dankbar wäre „...wenn man sich darüber freut, dass man ein Süppchen bekommt, oder dass einen jemand mit einer Decke warm zudeckt“. Auch in diesem sehr anregenden Gespräch bleibt Lenz der Skeptiker und der zurückhaltende Melancholiker, während Loki die frische Zuversicht eines ganzen Lebens in sich trägt.
In den Gesprächen unter Freunden finden sich zahlreiche Einsichten, Stellungnahmen zu politischen und gesellschaftskritischen Themen und immer wieder Einlassungen zu den eigenen Werken.
Sie zeigen einen Schriftsteller, der einen sehr eigenen Weg gesucht und gefunden hat. Sein Ruhm wird hoffentlich anhalten und durch dieses Dokument einen Nachhall finden! - Marc Buhl
Der rote Domino
(3)Aktuelle Rezension von: emeraldeyeDer Verlag: Im Weimarer Goethe-und Schiller-Archiv geht nicht alles mit rechten Dingen zu. Doch davon ahnt Udo Stahl, gescheiterter Akademiker und eigentlich für anderes zuständig, noch nichts, als eines schönen Sommertages ein besorgtes Elternpaar in seinem Büro steht und ihn für einen sonderbaren Auftrag engagieren will: Ihre Tochter Bettina, eine Studentin, die in ein riskantes Promotionsvorhaben verstrickt ist, ist spurlos verschwunden. Sicher scheint nur, dass sie etwas Unerhörtes entdeckt hat. Die Eltern bitten Stahl, ihre Tochter zu suchen. Nur widerstrebend nimmt Stahl den Job an. Krimi, Demontage eines literarischen Genies, das Scheitern einer Existenz, Besessenheit bis zur Selbstaufgabe und das Spiel mit unterschiedlichen Zeitebenen hat Marc Buhl gekonnt und spannend in seinem Roman verpackt. Mich hat der Inhalt, der auf reale Ereignisse hinweist, total überrascht. Was aber vielleicht auch nicht verwunderlich ist für jemanden, der fast völlig auf Literatur aus dem englischsprachigen Raum fixiert ist. Ein Mitglied meiner Literaturrunde hat, nachdem ich den Inhalt von "Der rote Domino" kurz vorgestellt hatte, mit einer minutenlangen Verteidigungsrede ihrer Empörung Ausdruck gegeben und den Rest von uns völlig sprachlos gemacht. Trotzdem werden wir es jetzt alle lesen und es bei unserem nächsten Treffen diskutieren. Streitgespräche sind nicht ausgeschlossen! Was kann ein Autor mehr mit seinen Geschichten erreichen?