Bücher mit dem Tag "kuba"
266 Bücher
- María Dueñas
Wenn ich jetzt nicht gehe
(90)Aktuelle Rezension von: awogfliWas für eine Lese-Qual war dieses langatmige Abenteuerbuch fast ohne Abenteuer, diese furchtbare Schmonzette. Ich fragte mich die ganze Zeit, was die Spanier so an dieser Autorin und ihrer Art zu erzählen finden. Dramaturgisch hat dieses Werk die Qualität einer Telenovela mit gefühlten 1000 Folgen, die Handlung ist alles andere als rasant, es passiert sehr wenig aber es zieht sich ewig laaang. Sprachlich hatte ich ohnehin keinen Anspruch an dieses Werk. Ständig zählte ich die Seiten, die ich noch lesen musste, aber wegen der Autorinnenchallenge habe ich bis zum Ende durchgehalten.
Am Ende ist ist der beinharte Abenteurer auch noch in einer romantischen schmalzigen Verwicklung gefangen, ihm schlottern die Knie und Schmetterlinge flattern im Bauch - wäh das ist furchtbar und total glaubwürdig (Ironie off). Ganz zum Schluss wollte ich aber dann auch wie bei einem Autounfall, bei dem man nicht wegschauen kann, wissen, wie die Autorin die gesamten Intrigen auflöst.
Fazit: Wer kein Spanier ist und Telenovelas nicht liebt, sollte tunlichst die Finger von diesem Buch lassen. - Theresia Graw
Mit Hanna nach Havanna
(74)Aktuelle Rezension von: GumpiiiDas buch ließ sich gut durchgehend lesen. Anfang ein bisschen schleppend aber um so näher man dem ende kommt um so besser wird es 😅 - Ken Follett
Kinder der Freiheit
(464)Aktuelle Rezension von: Erwin-ReaderDave, Wally, Beep, Jasper, Dimka, George, Tanja ... Die Protagonisten des Romans bilden die dritte Generation der bekannten Familien. Was einst mit "Billy with Jesus" und Ethel begann, findet seinen Abschluss mit Dave, Wally und Eevy.
Gewohnt flüssig erzählt, angereichert mit den für Follett charakteristischen Sexszenen navigiert das Werk durch vier Jahrzehnte des kalten Krieges. Allerdings bringt die Fülle der Ereignisse eine derartige Erzählung an seine Grenzen. Was noch bei den ersten beiden Bänden für Tiefgang der Charaktere sorgte, artet hier in ein Blitzlichtgewitter aus, das der Historie nicht immer gerecht wird.
- Dennis Lehane
In der Nacht
(97)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchEinfach ein toller Krimi aus den Zeiten der Prohibition in den USA. Steht keinem Roman von Chandler oder Co nach. Gut geschrieben und recherchiert, keine Sekunde Langeweile, man möchte einfach weiterlesen. Allein der Beginn des ersten Kapitels ist grosse Klasse und mit einer schönen Prise Ironie gewürzt.
- Javier Marías
Mein Herz so weiß
(300)Aktuelle Rezension von: wandablueJavier Marías (1951-2022) Roman „Mein Herz so weiß“ ist alt. Sozusagen verstaubt. Geschrieben 1992, übersetzt 1996 ins Deutsche. Zunächst ungeliebt, ein Ladenhüter, bis Marcel Reich-Ranicki sich im Literarischen Quartett seinerzeit überaus lobend äußerte. Seither oft gekauft. Und selten gelesen.Vielleicht jetzt nach dem Versterben des Autors 2022 wieder öfter aus dem Bücherschrank gekramt.
Nun, ich habe den Roman tatsächlich erst jetzt (2022), genau aus diesem Anlass, nach all diesen Jahren gelesen und wenn ich auch nicht ganz so enthusiastisch bin wie Marcel Reich-Ranicki, so stimme ich doch generell in sein Lob ein. Und das von ganzem Herzen. Allerdings gibt es so ein paar Hürden für die Leserschaft.
Spanische Literatur ist nun einmal nicht deutsche Literatur. Spanische Literaten holen weit aus oder verlieren sich (scheinbar) in ihren Schachtelsätzen. Das ist bei modernen spanischen Literaten wie bei Miqui Otero zum Beispiel der Fall oder bei weniger modernen wie Javier Marías. Es sind Spanier. Das muss als Erklärung genügen. Jedenfalls, die Hälfte der anvisierten und durchaus sich der spanischen Weltliteratur auszusetzen gewollten und gewillten Leserschaft geht durch die Schachtelsätze verloren und durch die vielen Klammerzusätze. Sie brechen die Lektüre ab und das ist sehr schade.
Denn so bekommt diese Hälft gar nicht mehr mit, dass wir mit dem Roman „Mein Herz so weiß“ eine raffinierte Verdichtung von Shakespeares Drama Macbeth vor uns haben. Ja, man könnte es bereits aus der Titelgebung erraten, denn diese Zeile „Mein Herz so weiß“ ist ein Zitat aus Shakespeare. Aber wer ist schon so gebildet? Und da ich keine Shakespeareliebhaberin bin, habe ich es auch nicht gewusst. Aber es schwant einem doch irgendwann einmal, dass Juan, unser Icherzähler, nicht so ganz ohne Grund ständig aus Macbeth zitiert.
Kommen wir zur Sache: Juan, ein vierunddreißigjähriger spanischer Übersetzer und Dolmetscher lernt Luisa kennen, die denselben Beruf ausübt und nach einiger Zeit geht er mit ihr die Ehe ein. Dies verändert alles. Denn in Juans Familie gibt es einige seltsame Vorkommnisse, denen Juan aber, aus Lethargie und Furchtsamkeit nie auf den Grund gegangen ist. Luisa ist da anders gestrickt, wohl auch, weil es ja nicht ihre Familie ist, nicht ihr Hintergrund. Sie will wissen.
Der Kommentar:
Der Autor verrät schon in den ersten Szenen des Buches, worum es letzten Endes geht. Ein Auftakt mit Knall. Buchstäblich. Denn es fällt ein Schuss! Das Familiengeheimnis wird vorgestellt. Dann aber, verzögert der Autor. Und zwar gekonnt!Mit Juan, dem Icherzähler geht die Leserschaft in allerhand philosophische Überlegungen. Und man denkt sich, insgeheim, wie langweilig. Aber das ist es nicht! Diese Überlegungen sind philosophisch-intellektueller Unterbau der Story.
Juan ist kein Akteur, er ist ein recht passiver Mensch. Und doch eigentlich ein Grenzgänger wie sein Vater, was eine mitten im Roman liegende Geschichte verdeutlicht, in der sich eine Frau demütigt, indem sie für einen Mann, den sie gar nicht kennt, ein unzüchtiges, sie herabwürdigendes Video dreht. Hier wird Juan Beteiligter.Juan macht sich Gedanken, das ist das, was er hauptsächlich tut, denn die Handlung des Romans ist spärlich. Juan überdenkt das Leben anhand seines Berufs. Wie Friedrich Schiller, dessen Lebenskreis im Gegensatz zu dem seines Freundes und Kollegen Johann Wolfgang v. Goethe begrenzt gewesen ist, schließt er vom Kleinen auf das Große. Von dem, was Juan in seinem Beruf erlebt, zieht er Schlüsse auf das Ganze. Und er hat recht damit. Gibt es eigentlich irgendwelche Gewissheiten? Nein.
So erzählt er der Leserschaft, dass die meisten Gewissheiten, deren die Menschen sich sicher glauben, lediglich auf einer stillschweigend vereinbarten bzw. angenommenen Vertrauensbasis beruhen und er macht sich alsbald daran, dies, immer mit einem Augenzwinkern, unter Beweis zu stellen.Denn wer, zum Beispiel, kontrolliert die Dolmetscher, diese unscheinbaren Gestalten, die bei internationalen Veranstaltungen in ihren gläsernen Kabinen sitzen und die Worte der Regierenden (oder deren Vertretern) übersetzen? Wie leicht wird durch Weglassen, Übertreiben und Umschreiben durch diese unauffälligen Menschen regelrecht Zensur geübt?
Javier Marías macht sich in ausgesucht dezenter Art über die Bürokratie internationaler Organisationen und deren Würdenträger lustig mit ihrer Horde sie umgebender Simultandolmetscher, wo jeder sich so wichtig vorkommt und wo nichts wirklich Wichtiges verhandelt wird, aber eine Menge Papier von links nach rechts geschoben wird und ohne Wirkung im Papierkorb landet.
Über eine Politikerin, die gerade „abgeschossen“ wurde und ihre Sachen zusammenpackt, wird gesagt: „Die schlimmsten Feinde sind die Freunde, mein Freund, hatte sie unseren Staatenlenker, dessen Weg von ausgelöschten Freunden gesäumt war, gewarnt“ – solche Sätze sind es, die mich entzücken!
In ironischer Manier sind viele philosophische Ansätze in Marías Schachtel- und Klammersätzen verpackt, man muss sie jedoch auswickeln, diese Geschenke: über die Beziehung von Wort und Tat wird da geredet, letztlich über die Beziehung zwischen Idee und Realität. Über die Kraft der Worte, über die Kraft des Schweigens und Leugnens, eigentlich über die Bedeutung des Lebens überhaupt.über Moral und Unmoral geht die Story allemal, über Ehe … eher weniger. Obwohl auch dazu Thesen in den Raum gestellt werden, Abenteuerliche Liaison oder Gewöhnung im Alltag, Vertrauen und Misstrauen, Reden oder Schweigen. Teilen oder Sich entziehen, Kontrolle oder Kontrollverlust. Das Bild, das man sich über die mitspielenden Personen macht, wird allmählich rund. Und dann sind wir endlich angekommen. Bei der Tat.
Fazit: Ein kleiner, feiner Bildungsroman über die Bestandteile des Lebens, Drama oder nicht Drama ist hier die Frage, Sein oder nicht sein. Dem deutschen Leser wird einiges abverlangt wegen der Sprache, aber am Ende lohnt es sich. Man muss wohl kaum erwähnen, dass es in einem solchen Roman keine Phrasen gibt.
Kategorie: Ein Klassiker. Weltliteratur
Verlag:Spiegel Edition, 2006. - Ernest Hemingway
The Old Man and the Sea
(118)Aktuelle Rezension von: Mira123Was haben die Amerikaner eigentlich mit ihren großen Fischen? Zuerst "Moby-Dick" und jetzt "The Old Man and the Sea". Weiß irgendwer, was es damit auf sich hat? Falls es überhaupt eine größere Bedeutung hat, natürlich. Allerdings hab ich in meinem Studium vor allem eines gelernt: Wenn mir irgendetwas Seltsames auffällt oder mich irgendwas irritiert, dann hat das immer eine Bedeutung. Und die kann man meistens irgendwie entschlüsseln. Also falls da irgendwer was weiß: Lasst es mich ganz dringend wissen!
Bei diesem Text handelt es sich wieder mal um eine Kurzgeschichte, wenn auch um eine etwas längere mit ungefähr hundert Seiten. Ich entschuldige mich also jetzt schon dafür, sollten in diesem Absatz irgendwelche Spoiler passieren. Es ist einfach sehr, sehr schwierig, die Handlung einer Kurzgeschichte zusammenzufassen, ohne zu viel zu verraten. Und auf diesen hundert Seiten begleiten wir nicht irgendeinen alten Mann auf seinem Fischerboot, sondern DEN alten Mann. Ich weiß gar nicht mehr, ob der einen Namen hatte. Ups! Ich glaub aber nicht, das wüsste ich sonst ziemlich sicher. Auf jeden Fall wird der alte Mann vom Unglück verfolgt: Schon seit Ewigkeiten hat er keinen Fisch mehr gefangen. Doch noch hat er die Hoffnung nicht aufgegeben. Und tatsächlich: Dieses eine Mal beißt einer an. Und was für einer! Der Fisch ist riesig, wahrscheinlich ein Wal. Und stark ist er auch. Es wäre unmöglich, den an Land zu ziehen. Also beschließt der alte Mann, ihn so lange das Schiff ziehen zu lassen, bis der Fisch müde wird. Immer weiter und weiter ins Meer hinaus...
Nun, eines muss man Hemingway lassen: Er hat es geschafft, dass ich hundert Seiten über einen alten Fischer lese. Und das ohne, dass mir dabei langweilig wurde. Respekt! Vor allem war die Lektüre deswegen spannend, weil ich einfach die ganze Zeit damit beschäftigt war, irgendeine Interpretation für die verschiedensten Details des Texts zu finden. Ich konnte es einfach nicht lassen - ich musste das tun. Und ich freu mich jetzt schon sehr darauf, die Notizen meiner Professorin zu diesem Text durchzulesen. Durch das Distant Learning hab ich ja jetzt mehr Kontrolle drüber, wann ich was lerne, vor allem auch, weil ich bei dieser Leselistenprüfung sowieso erst im Herbst antreten werde. Warum also Stress verbreiten und mir meinen ersten Eindruck mit den Notizen von jemand anderem verfälschen? Da interpretiere ich lieber zuerst alles mögliche in den Text hinein! Dadurch lern ich viel, viel mehr!
Stellenweise hatte ich mit diesem Text so meine Probleme. Vor allem, weil halt einfach nicht wirklich viel passierte. Und trotz des spannenden Schreibstils war es nicht immer so mitreißend, den alten Mann zu begleiten. Außerdem fand ich das Ende richtig deprimierend!
Mein Fazit? Kann man auf jeden Fall mal lesen und ist vom Schreibstil her auch ziemlich spannend. Zu hundert Prozent glücklich bin ich aber trotzdem nicht. - Guadalupe Nettel
Nach dem Winter
(29)Aktuelle Rezension von: HopeandliveIn diesem fast humorvoll beginnenden Buch reisen wir mit den beiden Protagonisten Claudio und Cecilia nicht nur auf verschiedene Kontinente, sondern erleben alles durchdringende Melancholie und tiefen Schmerz.
Guadalupe Nettel schreibt in einer wunderschönen Sprache und nimmt den Leser mit auf die Reise in die Seele der Menschen sowie mit in die Städte wo sie leben.
Claudio arbeitet als Lektor in einem Verlag und lebt seit vielen Jahren in New York, nachdem seine erste große Liebe in Havanna starb und ihn dort nichts mehr hielt.
Cecilia studiert in Paris uns stammt ursprünglich aus Mexiko. Sie hat seit ihrer Kindheit ein besonderes Faible für Friedhöfe und liebt es, zwischen den Gräberndes Pere - Lachaise spazieren zu gehen.
Als Claudio und Cecilia sich über gemeinsame Freunde kennenlernen, verlieben sie sich ineinander obwohl sie noch in jeweils anderen Beziehungen verwickelt sind.
Die Beiden tauschen über die Distanz E-Mails und erzählen sich ihre tiefsten Gedanken, schicken sich Gedichte, tauschen selbst zusammengestellte CDs aus und alles wirkt sehr romantisch und wirkt echt.Doch dann besucht Cecilia ganz überraschend Claudio in New York und alles entwickelt sich ganz anders.....
Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Roman mit sehr eigenwilligen Protagonisten , die es einem nicht immer leicht machen , sie zu mögen. Sie mögen sich selbst auch nicht immer , sie mögen auch nicht alle Menschen und sehnen sich doch nach dem einen der oder die sie versteht und so nimmt wie sie sind und stehen sich letztendlich selbst im Weg, das gemeinsame Glück zu finden.Auch wenn es sehr melancholisch und sehr traurig war , dieses Buch zu lesen , hat es mich doch gefesselt nicht zuletzt der schönen Sprache von Guadalupe Nettel und ihren wunderbaren Beschreibungen von Paris.Auch wenn es nicht das klassische Happy End gibt, erscheint zumindest für eine Person wieder ein Hoffnungsstreifen am Horizont und ich habe mich auf eine stille und melancholische Weise in Paris verliebt.
Es lohnt sich auf jeden Fall dieses Buch zu lesen!
- Michael Wallner
Die Frau des Gouverneurs
(30)Aktuelle Rezension von: jaylinnDiese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.
Allgemeines:
Die Frau des Gouverneurs ist bereits im August 2014 im Luchterhand Verlag erschienen. Als gebundene Ausgabe hat dieser Roman 320 Seiten.
Ich möchte euch auf das Cover des Buches aufmerksam machen, das die Dramatik der Geschichte sehr gut widerspiegelt: tosendes Meer und am Strand eine einsame Palme, die sich dem Sturm widersetzt, genau wie die beiden Protagonisten, die man im Laufe der Handlung kennen lernt.
Inhalt:
„Lübeck 1928: Christian Tolmein, ein vielversprechender junger Chemiker, ist mit Carlotta Dücker, der Tochter des Inhabers eines großen Stahlwerks, verlobt – eine Beziehung, die mehr auf hanseatischem Pragmatismus und Vernunftgründen basiert als auf tiefer Leidenschaft. Beide schätzen einander und fühlen sich freundschaftlich zueinander hingezogen, und beide glauben, das sei schon Liebe. […]“ (Verlagsgruppe Random House)
Meine Meinung:
Michael Wallners Die Frau des Gouverneurs hat alles, was ein gutes Buch braucht: Spannung, Liebesgeschichte, Drama und eine gute erzählte Story. Die Handlung ist in den 1920er Jahren angesiedelt. Handlungsorte sind Lübeck und Kuba. Themen sind Interessen der Europäer und Amerikaner an Rohstoffen und die politische Situation auf Kuba.
Beides verträgt sich nicht sonderlich gut miteinander. Es kommt zu Intrigen, internationalen Verwicklungen und Gewaltexzessen. Wer nun glaubt, er habe ein ausschließlich politisches Buch vor sich, wird sich wundern. Zwar spielen Politik und Machtansprüche eine wesentliche Rolle, die Einbettung in eine wirklich gut und spannend erzählte Geschichte gelingt aber ganz hervorragend.
Protagonisten sind der Lübecker Chemiker Christian Tolmein und die Kubanerin Yamilé. Ihre Geschichte mit all ihren dramatischen Verwicklungen hält den Leser in Atem und lässt ihn das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Fazit:Der Ausgang des Romans ist schon vorhersehbar, aber das tut dieser wunderbar erzählten Geschichte keinen Abbruch. Ein Buch gleichermaßen für den Strandkorb oder einen stürmische Herbstabend auf der Couch.
- Sabine Giebken
Über uns das Meer
(41)Aktuelle Rezension von: ameliesseifenblaseInhalt: Auf Elba trifft Lou, die von Zuhause abgehauen ist, auf den Freitaucher Angel. Zusammen mit ihm und seinem Tauchteam lernt sie das Apnoetauchen kennen und lieben. Mit dem Ziel, einen neuen Tauchrekord aufzustellen, arbeitet Lou im Sommer in der Tauchschule mit und kommt Angel immer näher. Doch kann ihre Verbindung unter Wasser auch den Problemen an Land standhalten?
Ich habe mir das Buch auf der Buchmesse in Frankfurt 2019 gekauft und seitdem ist es eine Regalleiche gewesen (das Problem habe ich aber oft mit gekauften Büchern, weil die in der Bücherei ausgeliehenen Sachen eben zuerst gelesen werden müssen). Eine Freundin hat mir das Buch auf der Messe angepriesen, und ich habe sogar noch ein Autogramm von Sabine Giebken abgestaubt. Zwei Jahre später (wie schnell die Zeit vergeht...) bin ich jetzt sehr, sehr froh, das Buch gelesen zu haben. Wie es immer so bei Empfehlungen ist, waren meine Erwartungen an "Über uns das Meer" sehr hoch, aber zum Glück wurden diese absolut erfüllt.
Es ist Juli, wir können alle schwimmen gehen (haha. Im doppelten Sinne haha) und was braucht es da dringender als ein wunderschön leichtes, unterhaltsames Sommerbuch? In dem Jugendbuch von Sabine Giebken habe ich dieses Sommerbuch, nach dem eine Stimme in mir nicht nur im Sommer verlangt, gefunden. Hier sind 5 Gründe, warum "Über uns das Meer" ein tolles Sommerbuch ist.
- Das Cover. Ich meine, Meer, die Farben blau und rosa, was braucht man mehr? Zugegeben, die Gestaltung des Hardcovers reizt mich etwas mehr als die Taschenbuch-Ausgabe. Meiner Meinung nach spiegelt diese noch ein bisschen besser den Inhalt wider, und ist noch dazu noch etwas individueller gestaltet, sodass es sich von der Konkurrenz abhebt. Bei beiden steigt aber eine riesige Vorfreude auf das Meer in mir, wenn ich die Cover anschaue. Und so eine Taschenbuchausgabe lässt sich eben einfach wunderbar in einer Strandtasche verstauen.
- Der Handlungsort. Well, that's obvious. Der Strand, die Natur, die Restaurants und natürlich das Meer - die Beschreibung von Elba und dem ganzen italienischen Flair hat eine riesige Sehnsucht geweckt, mal wieder zu verreisen. Vielleicht ist es deshalb nicht so empfehlenswert, das Buch zu lesen, wenn Reisen gerade nicht möglich ist ;)
- Apnoetauchen. Ein unfassbar spannendes Thema, das damit in dem Roman behandelt wird, und von dem ich sehr fasziniert war. Selbstverständlich hat mich der YouTube-Algorithmus in eine neue Bubble geschickt (schaut euch unbedingt dieses Video an: https://www.youtube.com/watch?v=uQITWbAaDx0), und außerdem habe ich natürlich gemessen, wie lange ich meinen Atem anhalten kann (1:44 Minuten, ich bin sehr stolz und stelle demnächst einen neuen Tauchrekord). Ich liebe es, dass so ein ja fast schon nischiges Thema behandelt wird, das macht das Buch außergewöhnlich und besonders.
- Eine starke Protagonistin. Wenn ich mir zwei Dinge aussuchen sollte, die Bücher unterhaltsam machen, dann sind das 1. Rätsel für den Leser (die gibt es hier eher weniger, aber das wäre sonst wirklich zu viel des Guten) und 2. Starke Hauptpersonen. Und zweiteres wird absolut erfüllt, juhu! Lou ist eine junge Frau, die sich von ihrer Familie lösen will und dabei eine beneidenswerte Eigenwilligkeit beweist. Die ekelhaft übermäßig gebrauchte Formulierung "harte Schale, weicher Kern" trifft auf Lou leider exakt zu, und das macht sie aus meiner Sicht so sympathisch (Lou, definitiv nicht die Formulierung).
- Die Liebesgeschichte. Na klar, sie gehört dazu. Normalerweise bin ich ein großer Fan von richtig viel Drama, aber hier wird das nicht geboten. Okay, es gibt schon ein paar Problemchen in der Beziehung zwischen Lou und Angel, aber das ist jetzt kein harter Colleen-Hoover-Tobak. Im Vordergrund steht das Erwachsenwerden der beiden Protagonisten. Es gibt keine ekligen Bad-Boy-Klischees (halleluja) und keine Stiefbrüder (sonst hätte ich das Buch auch gleich in das Bücherspenden-Regal in meiner Stadt ausgesetzt), stattdessen entwickelt sich Liebe über eine gemeinsame Leidenschaft, das Meer. Und das ist schön.
Wem "Über uns das Meer" gefallen hat, dem kann ich übrigens auch "Orcasommer" der gleichen Autorin sehr ans Herz legen. Anscheinend hat Sabine Giebken ein großes Faible für das Meer, aber ich kann es ihr nicht verübeln ;)
- Harry Mulisch
Die Entdeckung des Himmels
(279)Aktuelle Rezension von: FerrumWas macht der Himmel, wenn er mit den Menschen unzufrieden ist? Richtig, er will seine 10 Gebote zurückholen und somit die Verbindung zur Erde auflösen. Und darum gehts, beginnend vor der Zeugung der Akteure bis hin zum großen FInale in Jerusalem.
Kaum eines der großen gesellschaftspolitischen Themen wird dabei ausgelassen, und dennoch hat man nie das Gefühl, dem hocherhobenen, moralinsaurem Zeigefinger ausgesetzt zu sein. Hat einen ewigen Ehrenplatz in meiner Bibliothek. - Ildefonso Falcones
Das Lied der Freiheit
(34)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchIch bin zwar durch die Geschichte geflogen, aber eine leicht zu lesende Lektüre ist auch dieses Buch von Ildefonso Falcones nicht. Er hat eine gute historische Recherche zu einem sehr anspruchsvollem, historischen Roman verarbeitet. Seine teilweise verschachtelten Ausführungen, Abschweifungen in Beschreibungen von Landschaften, Städten und Kirchen können manchem Leser leicht zuviel werden.
Entweder mag und liest man das gerne - oder man verliert den Faden und damit auch die bildhaften Darstellungen im Kopf, die unerlässlich zum Verstehen des Buches sind. Die Protagonisten hat er geschickt mit dem geschichtlichem Kontext verknüpft und damit eine sehr schöne Symbiose von Historie und Fiktion geschaffen. Liebhaber/rinnen von romantischer Liebe, Musik ,Flamenco kommen beim Lesen voll auf ihre Kosten. Es ist allerdings auch bei den Zigeunern eine von Männern beherrschte Welt und die weiblichen Protagonisten können sich nur mit Zusammenhalt, weiblicher List und Intelligenz dieser oft rohen Einflussnahme auf ihr LIEBEN und LEBEN erwehren. Gewalt und Hass bedrohen alle Gesellschaftsschichten - und Kulturen im Andalusien dieser Zeit.
Dieses Buch ist ein ganz besonderes , langes Leseerlebnis, welches ich nur weiterempfehlen kann. - Ernest Hemingway
Der alte Mann und das Meer
(1.010)Aktuelle Rezension von: Sahos65Der kubanischen Fischer Santiago fährt allein in einem kleinen Ruderboot aufs Meer, um zu fischen, leider hat er schon vierundachtzig Tage lang nichts gefangen. Sein junger Helfer, der ihn achtet und bewundert und von ihm lernen möchte wurde von seinen Eltern auf ein anderes Boot geschickt, da der alte Mann vom Unglück verfolgt sei. Doch am fünfundachtzigsten Tag endlich beißt ein sehr großer Fisch an, der wohl größte und herrlichste Schwertfisch, den er je gefangen hatte. Dieser zieht ihn und das Boot hinaus aufs offene Meer, ein Kampf um Leben und Tod beginnt, entweder stirbt der Fisch oder der alte Mann. Santiago hat keine andere Wahl, als den Fisch zu töten, um endlich seine Pechsträhne zu beenden und um so eine riesige Menge an Fisch, der viele Menschen satt machen kann, nach Hause zu bringen. Das Ganze tut ihm jedoch auch leid, denn er respektiert auch seinen Gegner, den Marlin.
Zitat: "«Der Fisch ist auch mein Freund», sagte er laut. «So ein Fisch ist mir noch nie untergekommen. Aber ich muss ihn töten. Ich bin froh, dass wir nicht versuchen müssen, die Sterne zu töten.»“
In sehr einfachen Sätzen und teilweise sehr poetisch beschreibt der Autor den Kampf des alten Mannes mit sich, mit dem Fisch, ja mit seinem Leben. Am Ende gewinnt und verliert er zugleich.
In knapp 160 Seiten wird eine einfache Geschichte in kraftvollen Worten und ohne überflüssige Schnörkel erzählt. Nicht umsonst ein Klassiker, ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis 1953, ein Jahr später wurde er Anlass zur Auszeichnung Hemingway’s mit dem Literatur- Nobelpreis.
Ich kann das Buch nur allen empfehlen.
- Wylie Overstreet
Adam ist jetzt mit Eva befreundet
(39)Aktuelle Rezension von: HoldenEine interessante Idee: Was wäre passiert, wenn Mark Z. (bzw. die Winklevoss-Zwillinge) Facebook viel früher erfunden hätten, was hätte man damals nicht alles schon im Vorraus wissen können? Schön ironisch-humorvolle Gedankenspielereien, bei dem einem auch manchmal das lachen im Halse stecken bleibt, zB wenn Hitler Nationalismus bereits 1920 für eine "gute Idee" hält. Sehr amüsant so für zwischendurch, durchaus weiterzuempfehlen. - Alexey Pehov
Dunkeljäger
(31)Aktuelle Rezension von: Gina_GrimpoGleich vorab: wer klassische High-Fantasy erwartet (und davon kann man bei diesem Cover und Klappentext wirklich ausgehen) wird hieran wohl keine Freude haben.
Ich habe das Buch auf Empfehlung eines Bekannten gelesen und war positiv überrascht. Coverbild und Buchbeschreibung haben so gut wie gar nichts mit dem Buch zu tun, aber wenn man erstmal über die anfängliche Verwunderung hinweggekommen ist, macht das Buch vor allem eins: Spaß.
Denn so düster wie es aussieht, ist es gar nicht. Zugegeben, der Anfang beginnt recht dramatisch, immerhin wurde der Elf Lass verbannt und ist gezwungen zu fliehen. Der Schreibstil ist dabei aber so locker und immer mit einem Augenzwinkern, dass die restliche Geschichte beim Lesen immer mit einem kleinen Schmunzeln einhergeht. Es gibt viel Spannung, viel Action, aber nie absolut auswegs- oder hoffnungslose Situationen.
Lass gerät immer mal wieder vom Regen in die Traufe, bevor sein Leben dann doch eine positive Wendung nimmt. Wenigstens für eine gewisse Zeit.
Die Idee mit den Aeroplanen fand ich super, die Welt selber mutet schon fast eher nach Science-Fiction an und ich fand es sehr erfrischend, mal kein klassisches Mittelaltersetting zu lesen.
Für mich ebenfalls sehr unterhaltsam waren die sehr langen Kapitelüberschriften, die teilweise schon ein wenig die Spannung genommen haben, wenn sie zu viel verraten haben, aber für sich schon toll geschrieben sind.
Definitiv keine klassische Fantasy, aber schon allein für die ungewöhnliche Welt und den etwas anderen Schreibstil hat es sich gelohnt.
- Meike Winnemuth
Das große Los
(243)Aktuelle Rezension von: SamadevaFrau Winnemuth hat nicht nur das Geld für diese Reise, sondern auch den Mut dazu. Als Reiselustige habe ich mich zeitweise selbst in manche Situationen hineinversetzen können. Vor allem als Alleinreisende. Die Frau ist viel herum gekommen. Das prägt. Im positiven Sinne. Nut wenige Seiten in dem Buch fand ich ein wenig langatmig, dafür einen Stern Abzug. Ansonsten finde ich den Schreibstil der Autorin sehr ansprechend. Das Buch weckt Reise- und Abenteuerlust.
- Elizabeth Camden
Die Grenzen der Wahrheit
(20)Aktuelle Rezension von: Sonnenblume19881897, Washington D.C.: Seit ihre Stimmbänder als Kind beschädigt wurden, fällt es der 27-jährigen Anna O´Brien schwer, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Deshalb genießt sie ihre Arbeit als zurückgezogene Bibliothekarin. Eines Tages entdeckt sie bei einer Recherche Unstimmigkeiten in einem fünfzehn Jahre alten Bericht der Navy über einen Schiffsuntergang, bei dem auch Annas Vater starb. Sie setzt alles daran, um die Wahrheit herauszufinden. Bei ihrer Arbeit begegnet sie dem Kongressabgeordneten
Luke Callahan. Er sucht Informationen, um seinem Konkurrenten Korruption nachzuweisen und seinen eigenen guten Ruf wiederherzustellen. Aus der Not heraus bittet Anna Luke um Hilfe, auch wenn sie seine blendende Selbstsicherheit sehr unsympathisch findet...
Dies ist mein erstes Buch von Elizabeth Camden, von der bereits das Buch "Ein Schritt ins Ungewisse" 2016 auf Deutsch erschienen ist. Da historische Romane sehr unterschiedlich geschrieben sind, war ich gespannt was mich erwartet und schon nach den ersten Seiten positiv über den Schreibstil und die gut dargestellten Charaktere überrascht. Mir hat besonders die Bibliothek als Schauplatz gefallen, sicher ein Ort, an den sich jeder Bücherfreund gerne in Gedanken träumt.
Die Handlungsstränge von Anna und Luke wechseln sich ab. Beide haben in ihrer Vergangenheit sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die sie bis heute prägen. Anna ist sich z.B. sicher, dass Luke nicht weiß, wie es ist gehänselt zu werden und gibt dem charismatischen Mann keine Chance. Durch viele Dialoge wirkt das Buch sehr lebendig und lässt sich fließend lesen. Historische Aspekte kommen nur am Rande vor. In den Anmerkungen am Ende des Romans erfährt der Leser ein wenig über den Spanisch-Amerikanischen Krieg, der während der Geschichte Thema ist.
Fazit: Insgesamt ein unterhaltsamer historischer Liebesroman, der sich gut zum Entpannen und Abschaltet lesen lässt. - Chanel Cleeton
Wir träumten von Kuba
(23)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDieses Buch ist die Fortsetzung der Kuba-Reihe von Chanel Cleeton. Hier wird die Wut über Fidel Castros Machtergreifung auf Kuba aus Sicht von Beatriz Perez, einer Tochter des Zuckerbarons im Exil erzählt.
Die Familie Perez versucht sich im Exil in Florida, eine neue Existenz aufzubauen. Vorteilhafte Ehen ihrer Töchter spielen hier eine wichtige Rolle. Während Elisa sich der Familienräson beugt und heiratet, bietet Beatriz ihren Elten die Stirn.
Sie lässt sich in ihrem Zorn auf ihre Eltern, die sie nicht studieren lassen, und auf Castro von der CIA als Agentin anheuern, um den neuen Machthaber zu ermorden. Denn die Revolutionäre rund um Fidel Castro und Che Guevara haben ihren Zwillingsbruder Alejandro getötet. Gleichzeitig geht sie ein Liebesverhältnis mit einem angehenden amerikanischen Senator ein.
Meine Meinung:
Auch wenn sie viele Elemente eines Frauen- bzw. Liebesromans enthält, erzählt die Autorin die Geschichte der Beatriz Perez spannend. Chanel Cleeton ist selbst Nachfahrin von Exilkubanern, die ihren Traum, wieder nach Kuba zurückzukehren, nicht aufgegeben haben.
Dieser zweite Teil der Kuba-Reihe ist wesentlich politischer. Die Leser erfahren einiges über die Intrigen innerhalb der CIA, der missglückten Landung der Amerikaner in der Schweinebucht und treffen auf historische Persönlichkeiten wie JFK. Geschickt werden die historischen Tatsachen und das politische Geschehen um Kuba und dem Kalten Krieg verwoben.
Fazit:
Der Roman lässt sich leicht und locker lesen. Ich habe ihn innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.
- Sabine Strick
Der Himmel über Havanna
(34)Aktuelle Rezension von: KikiAndersWie immer hat mich ein Roman von Sabine Strick in Gefilde geführt, auf die ich zwar neugierig bin, aber als "Hasenfuss" viel zu ängstlich bin um selbst dorthin zu reisen.
Von Kuba war ich immer fasziniert. 1957 geboren, war ich von Che Cuevera so fasziniert, dass mein Vater mich als "Revoluzzerin" verprügelte.
Deshalb habe ich es geliebt, diesen Roman zu lesen. Es ist ein bisschen viel Lovestory, aber auch ein guter Ausgleich für Leser*innen, die weniger an der Historie der Revolution interessiert sind, sondern sich auf eine wunderschöne Romanze einlassen wollen.
Mir hat das Buch prima gefallen ind ich fand es spannend und lesenswert bis zum Schluß. Wer mich kennt, weiß dass ich den als erstes lese 😄
Klare Leseempfehlung!
- Michael Gerwien
Schattenrächer
(21)Aktuelle Rezension von: maria61
Wolf Schneider ist immer noch auf der Flucht vor seinen Verfolgern und der Polizei, die ihn für einen Mörder hält. Schwer verletzt und ausgeraubt wacht er auf einer Müllhalde außerhalb Lissabons auf. Mit letzter Kraft schleppt er sich in die Stadt und kann gerade noch seine Halbschwester Eva erreichen, die sofort nach Portugal fliegt, um ihm zu helfen.
Der Autor, Michael Gerwien, hat einen interessanten und spannenden Schreibstil. Die Protagonisten sowie die Umgebung sind gut recherchiert und bildhaft beschrieben.
Es wird in zwei Erzählsträngen geschrieben, diese haben durchweg kurze Kapitel sind zum einem Wolf Schneider und der andere dem Bösen gewidmet. Diese knappen Kapitel bringen diese beiden Erzählstränge halten die Spannung auf einem hohen Niveau.
Die Protagonisten kann man als Freund bezeichnen, man hat die Meinung man steht daneben und erlebt alles hautnah mit.
Wie bei dem ersten Teil, sind sehr viele lose Enden vorhanden, diese sich am Ende aber alle entwirren und keine Fragen offen bleiben.
Auch dieses mal ist es dem Autor, Michael Gerwin, gelungen einen temporeichen und spannenden Thriller zu schreiben, dieser auch unabhängig vom ersten Teil zu lesen ist.
Dies ist eine Leseempfehlung, die sich für jeden Thriller Fan eigentlich ein muss ist.
Hoffentlich muss man nicht so lange auf Teil drei warten, denn dies kann man schon am Ende erahnen das dieser folgen kann. - Eva Karnofsky
Opferfläche
(14)Aktuelle Rezension von: ThaliomeeDer US-Konzern Drillex will am beschaulichen Niederrhein Hydraulic Fracturing (kurz Fracking) betreiben. Weil es um viel Geld geht, ist die Bereitschaft der Politik groß, die Fläche zu opfern, sie zur Opferfläche zu machen. Doch es regt sich Widerstand, angeführt vom Bürgermeister Reinhard Wilke. Als Wilke getötet sind, steht für viele sofort fest: Dahinter steckt Drillex. Auch die Journalistin Karola Krauss beginnt in diese Richtung zu recherchieren. Unerwartet meldet sich ihr Exmann Andres um sie zu unterstützen. Als Karola herausfindet, warum Andres sie vor Jahren verlassen hat und welche Informationen er ihr nun bieten kann, schweben beide schon in großer Gefahr.
Trotz dem brisanten Thema ist das Buch doch ein guter und leicht zu lesender Krimi, mit einer sympathischen Hauptfigur. An vielen Stellen mischen sich Fakten und Fiktion und die Autorin überrascht mit überraschenden Wendungen.
Ein wirklich gut zu lesendes Buch, in dem auch das Privatleben der Protagonisten nicht zu kurz kommt.
- Helge Timmerberg
In 80 Tagen um die Welt
(103)Aktuelle Rezension von: pfudelBin eigentlich immer angetan von den Timmerberg-Büchern, finde seinen Stil einzigartig und erfreue mich an den Geschichten. Dieses Werk jedoch hinkt. Die Erlebnisse auf der Reise sind schwach, die Geschichten seicht und wirklich packt mich der Stil diesmal auch nicht. Kein Vergleich zum " Jesus vom Sexshop" oder "Märchentante". Schade!
- Leonardo Padura
Die Durchlässigkeit der Zeit
(14)Aktuelle Rezension von: JosseleDas Original dieses Krimis mit Paduras bekanntem Ermittler Mario Conde in Havanna erschien 2018 unter dem Titel La Transparencia del Tiempo. Mario Conde erhält Besuch von einem ehemaligen Schulkameraden Bobby, der ihn bittet, ihm eine ihm von seinem Liebhaber Raydel entwendete Heiligenfigur, die Jungfrau von Regla, wieder zu beschaffen.
Einmal mehr nutzt Padura das Genre Krimi, um den Zustand seines Heimatlandes Kuba zu beschreiben. Neben der Kriminalhandlung, die dabei ein wenig in den Hintergrund gedrängt wird, liefert er dem Leser einen tiefen Einblick in den Zustand des Landes und seiner verschiedenen Menschen.
Dabei nimmt Padura die ganze Bandbreite der kubanischen Gesellschaft in den Blick, von den Elendsvierteln, in denen die Zuwanderer aus Kubas Osten, Palästinenser genannt, hausen bis hin zu exklusiven Luxusrestaurants, die sich nur reiche Geschäftsleute leisten können. „Zwei parallele Welten und dazwischen eine Mauer. Ganz wie in der Epoche, aus der Bobbys schwarze Jungfrau zu stammen schien. Der gemeine Pöbel und der Adel. Hatte man nicht versucht, genau diese Mauer auf der Insel einzureißen?“, schreibt er auf Seite 306.
Padura spart, wie auch schon in anderen seiner Bücher, nicht mit deutlicher Kritik am kubanischen Regierungssystem und der Politik. Es ist keinesfalls so, dass der Leser diese Kritik zwischen den Zeilen suchen muss. Den Hasenzahn z.B. lässt er auf S. 373 folgendes sagen: „ Aber du hattest nie die Möglichkeit, nach Paris zu fahren. Auch nicht nach Alaska. Denn sich auch nur vorzustellen, irgendwohin zu fahren, war genau das, Selbstbefriedigung. Das Land war verriegelt und verrammelt, und den Schlüssel hatten jene, die bestimmten, wer wohin reisen durfte. Die darüber entschieden, was gut und was schlecht für dich war, welche Bücher du lesen oder nicht lesen solltest, wie du dir die Haare zu schneiden und welche Musik du zu hören hattest.“
Padura gelingt es wie kaum einem anderen Autor den Leser, in dem Fall mich, die Geschichte wirklich miterleben zu lassen. Selten habe ich mich beim Lesen eines Romans so „anwesend“, so dabei gefühlt. Das gilt auch für andere Werke Paduras.
Leider konnte ich mit dem Ende nicht so richtig was anfangen. Die Szenen in der Klinik waren mir zu übertrieben lebenslustig und die Reflexionen des Autors standen für an unpassender Stelle. Vier Sterne.
- David Gilmour
Unser allerbestes Jahr
(290)Aktuelle Rezension von: Eva_GJesse, Davids Sohn, möchte nicht mehr zur Schule gehen. Doch das ist für David eigentlich nicht in Ordnung, denn mit 16 Jahren gibt es noch so viel zu lernen. Deshalb beschließt er, seinem Sohn einen Deal vorzuschlagen. Jesse darf die Schule für ein Jahr pausieren, wenn er wöchentlich drei Filme ansieht, die sein Vater für ihn auswählt. Dafür bekommt er allerdings freie Kost und Logis. Ab jetzt haben beide sehr viel Zeit für Gespräche und sich näher mit wichtigen Themen auseinander zu setzen.
David Gilmour erzählt hier eine wahre Geschichte, denn ihm erging es mit seinem Sohn so. Der Autor hat einen sehr guten Schreibstil und mich hat sein Handeln beeindruckt, denn nicht jeder besitzt die Stärke, sich auf so intesive Art und Weise mit seinem pubertierenden Kind zu befassen. - Ursula Hauser
Die Rebellin
(8)Aktuelle Rezension von: Diana182Dass Cover zeigt eine ältere, sympathische Dame mit einem offenen Lächeln im Gesicht. Bisher war sie mir leider noch nicht bekannt, die Buschbeschreibung klang jedoch sehr ansprechend. Daher wollte ich sehr gerne mehr erfahren.
Dieses Leben ist alles andere als Alltäglich und Durchschnittlich. Die Hauptperson berichte von so einigen Höhen und Tiefen in ihrem Leben, welche anderen Leuten schon den Boden unter den Füßen weggerissen hätte- nicht aber Ursula Hauser! Sie lässt sich nicht unterkriegen und geht ihren Weg, so steinig er auch sein mag. Dieser Lebenswille und das Durchhaltevermögen haben mir sehr imponiert.
So habe ich dieses Buch auch fast am Stück verschlungen und wollte mit dem Lesen gar nicht mehr aushören. Frau Hauser wirkt direkt vertraut und sympathisch und die Beschreibung der einzelnen Begebenheiten fand ich sehr interessant und lesenswert.
Mein Fazit:
Eine tolle, spannende, lesenswerte Geschichte über eine starke Frau, die ihren Weg geht und niemals aufgibt!