Bücher mit dem Tag "kriminalistik"
98 Bücher
- Simon Beckett
Totenfang
(728)Aktuelle Rezension von: naevia3,5 Sterne
Inhalt:
David Hunter wird zur Hilfe einer Bergung und Identifizierung einer Wasserleiche an der Ostküste hinzugezogen. Der Fall ist brisant, da es sich bei der Leiche um den Sohn eines Politikers handeln soll, der seit einer Weile vermisst wird. Vieles an der Leiche weist drauf hin, aber es regen sich auch Zweifel...
Durch einen Unfall strandet David bei der Familie einer ebenfalls Vermissten Person, die mit dem Sohn des Politikers in Verbindung gestanden haben soll
Meine Meinung:
Gerade am Anfang hat das Buch seine Längen. Beckett versteht es sehr die Umgebungen und Landschaften sehr ausführlich zu beschreiben, was am Beginn keine Spannung aufkommen lässt. Beckett schreibt in der Ich Perspektive. Daher kann man sich sehr gut in David Hunter und deine Gedankengänge hineinversetzten. Jedoch fehlt Hunter öfter ein "Puzzleteil" im Kopf, oder ein Gedanke kratzt nur am Rande, was mich persönlich gestört hat und die Spannung nur hinauszögert.
Nichts desto trotz hat mir der Fall sehr gut gefallen. Ab ca. der Hälfte des Buches wurde es richtig spannend und ich konnte das Buch kaum weglegen. Ich werde auch noch das nächste Buch der Reihe lesen, wohlwissend, dass der Schreibstil für mich persönlich teilweise anstrengend ist.
- Isa Maron
Dunkle Flut
(28)Aktuelle Rezension von: walli007Vor vier Jahren verschwand Sarina die ältere Schwester von Kyra. Nun ist Kyra 19, genauso alt wie ihre Schwester damals, ebenfalls im Schulabschluss. Kyra weiß ganz genau, was sie will, auch wenn es den Eltern nicht gefällt. Sie wird irgendwas mit Kriminalistik studieren, sie wird das Geheimnis um das Verschwinden ihrer Schwester aufklären. Als ihr Bruder zufällig dabei ist, wie ein offensichtlich erhängter Toter gefunden wird, ruft dieser Kyra hinzu. Mit einem Fall muss man schließlich anfangen zu üben. Kommissarin Maud Merten ist davon überhaupt nicht begeistert. Gewissenhaft beginnt sie den Spuren nachzugehen, immer auf der Hut Kyra nicht zu sehr in die Ermittlung einzubeziehen.
Sie sind schon kein Team, die junge Kyra, die Polizistin werden will, um dem Schicksal, das ihre Schwester erlitten hat, auf den Grund zu gehen, und die erwachsene Kommissarin, die von einer Schülerin gar keine Hilfe gebrauchen kann. Doch man sollte eine junge Frau, die in den Abschlussprüfungen steht, nicht unterschätzen. Auf ihre laienhafte Art, aber gemäß ihrem Berufswunsch, geht Kyra sehr methodisch vor. Mit manchen unkonventionellen Gedanken ist sie der Polizei in manchen Momenten voraus. Was allerdings nicht heißt, Mertens sei eine schlechte Ermittlerin, nein, auch sie ist zielstrebig und akribisch. Auch Mertens macht sich so ihre Gedanken.
Dieser erste Band einer bisher vierteiligen Reihe stellt die Kommissarin Maud Mertens und die Schulabsolventin Kyra Slagter vor. Ihre Charaktere werden vorgestellt und erste Schlagabtausche werden vorgenommen, wobei Kyra sich einiges an Respekt verschafft. Die Morduntersuchung ist spannend, wenn auch in Auflösung und Begründung etwas schwer nachzuvollziehen. Gelungen ist dagegen, wie dem Leser Kyras Wunsch nach der Aufklärung des Verschwindens ihrer Schwester nahegebracht wird. Einleuchtend auch ihr Wille, zur Polizei zu gehen. In Kyra kann man sich gut hineinversetzen, zwar fragt man sich, ob sie ohne große Ausbildung tatsächlich so gewitzt sein kann, aber ihre Hartnäckigkeit nimmt man ihr ab. Blasser ist dagegen Maud Mertens, obwohl sie auch mit einigen Problemen zu kämpfen hat. Für einen ersten Band, in dem ein nicht geringer Akzent auf die Vorstellung der Personen gelegt wird, ist dieser Kriminalroman gerade in diesem Bereich sehr gelungen.
3,5 Sterne
- Ken Follett
Der dritte Zwilling
(893)Aktuelle Rezension von: leipzigermamaWieder mal ein Thriller von dem ich direkt gefesselt wurde. Denn hier waren so viele Personen direkt miteinander vernetzt, dass man nur schwer glauben konnte, wie normal sie trotz all der Vorfälle noch im Umgang miteinander sein konnten.
Dabei ist das Werk von Ken Follett gar nicht so neu und wurde sogar verfilmt. Wie konnte dieses Thema dann nur so an mir vorbei gehen? Denn mich faszinierten hier die Abgründe der menschlichen Seele, die Follett wirklich gut ausgearbeitet hat.
Doch wie fantastisch es am Ende wirklich wird, konnte ich beim Titel und der Kurzbeschreibung noch gar nicht absehen. Denn hier geht es nicht einfach darum, dass sich Zwillingsbrüder nicht kennen und wohl bei der Geburt getrennt wurden. Es ist tatsächlich eine viel dramatischere, sogar verrücktere, Geschichte, die dahinter steckt. Schön geschmückt mit aktuellen Ereignissen wie der Vergewaltigung, Brandstiftung und Zerstörung der Karriere.
Definitiv lesenswert! Und ich geh jetzt mal auf die Suche nach dem Film. Der reizt mich. Wobei ich hoffe, dass er nicht zu arg vom Buch abweicht. - Reinhard Haller
Das Böse
(28)Aktuelle Rezension von: wschEines der aufschlussreichsten, zugleich auch aktuellsten Büchern zu der Frage, was ist "das Böse".
Manche sagen zu einem flunkernden Kind oder einer keifenden dementen alten Dame, es/sie sei böse. Darum geht es Reinhard Haller nicht. Es geht zum einen auch um die Antwort, wie ist das Böse überhaupt zu definieren.
Eigentlich unmöglich, weil die destruktive Phantasie vieler Menschen unvorstellbar grausam ist. Wozu der Autor aus seiner Praxis als forensischer Gutachter gar manches der Realität entnommenes Beispiel bringt. Dessen jeweilige Grausamkeit und Brutalität schwer bis gar nicht vorstellbar ist.
Seien es Morde an Ehegatten, Morde, die Kinder an einem Elternteil begangen haben; seien es Massaker wie der Massenmord durch Schüsse aus einem Fenster des Hotels Mandalay Bay Resort & Casino in Las Vegas am 01.10.2017 mit 58 ermordeten und weiteren 869 verletzten Menschen.
Der Autor erläutert auch Taten von Schul-Massakern, von Terroranschlägen, Sexualmorden etc. Soweit möglich, versucht er die Hintergründe , die Täterbiographie und die Tätermotive zu erläutern. Eben und logischerweise nur so weit möglich.
Auch die Versuche, derart 'böse' Taten mit genetischen Eigenarten, die bei manchen Tätern nach der Tat gefunden wurden oder die Versuche, die 'bösen' Taten auf Krankheiten wie einem Hirntumor zu begründen, erläutert er. Und zeigt auf, weswegen diese Erklärungsversuche sich als Irrweg herausgestellt haben.
Besonders bemerkens- und merkenswert ist das Kapitel mit dem Titel "Die böse Trias: Amok, Terror, Massaker".
Zitat Seite 123: "Ähnlich wie Amokläufer sind Terroristen von ihrer psychosozialen Situation und ihrem Schicksal oft enttäuscht, haben eher gesellschaftspolitische als persönliche Kränkungen erlitten und sind auf unterschiedliche Weise frustriert worden. Meist fehlen ihnen Lebensziele und Lebenssinn. In den erhobenen psychologischen Profilen von Terrorattentätern zeigen sich chronische Identitätskrisen, gestörte Partnerbeziehungen, hohes Aggressionspotenzial sowie Neigung zu Egozentrizität und Allmachtsgefühlen, somit Faktoren, die in verschärfter Form auch bei Serienkillern zu finden sind. Es ist aber zu fürchten, dass viele Terrorakte von psychisch nicht gestörten Menschen völlig rational geplant werden, womit wir wieder bei der bösen Tat im Sinne dieses Buches sind."
- Bianca Iosivoni
Die letzte erste Nacht
(374)Aktuelle Rezension von: LauraDieBlume98Ein sehr interessanter Band war das. Ich bin gut reingekommen in das Buch aber hatte nach 100 Seiten ca. dasselbe Problem wie bei der letzte erste Kuss und zwar das der Mittelteil sich irgendwie zog und ich nur schleppend vorankam. Das Ende war aber wieder einfacher zu lesen und total spannend.
Die ganze Geschichte war sehr besonders. Sie war die reinste Gefühlsachterbahn mit Herzschmerz, Trauer, Wut, Hass aber auch Liebe und Freundschaft. Diese Freundschaft unter ihnen finde ich so toll. Wenn es jemandem schlecht geht sind sie einfach für dich da ohne nachzufragen, was eigentlich los ist. Das bewundere ich sehr.
Die Vergangenheit von Trevor war überraschend und schlimm. Ich an Tates Stelle hätte große Probleme im Umgang mit ihm danach gehabt, auch wenn ihre Eltern und Luke und Mason recht haben, das kann man nicht einfach so hinnehmen.
Der dritte Band war ok, bin gespannt ob mir der letzte auch nicht so zusagen wird oder mir so gut gefallen wird wie der erste.
- Mark Benecke
Aus der Dunkelkammer des Bösen
(133)Aktuelle Rezension von: KarenAydinIn diesem Buch werden völlig unterschiedliche Taten und Tätertypen angesprochen, Pädophile, Nekrophile, Sadisten, Psychopathen. Die Beispiele sind zum Teil bekannt (Priklopil oder Fritzl), andere wie H.H. Holmes oder diverse andere Täter aus dem amerikanischen Raum waren mir vorher unbekannt. Es wird nicht nur der Fall geschildert, sondern es wird ein Schwerpunkt auf die Erläuterung auf die Hintergründe gelegt. Warum handeln diese Menschen so? Ich fand das Buch gut geschrieben, interessant und informativ. Zum Teil war mir aber die Gewichtung nicht so klar. Warum wird ein Mord auf über 30 Seiten geschildert, der aus meiner Sicht nicht besonders spannend war, auf der anderen Seite kommen aber andere TAten etwas zu kurz. Auch die Pädophilie wird "nur" auf 18 Seiten beschrieben. Dabei wird zwar erwähnt, dass Frauen auch zu den Täterinnen gehören und es war spannend zu lesen, dass sie vor allem auf kleinere Kinder beschränkt sind, hier gab es aber keinerlei Informationen zu den Hintergründen und Motiven. Das hat mir etwas gefehlt. Insgesamt ist das Buch aber natürlich absolut zu empfehlen.
- Marc Elsberg
Blackout. Das ungekürzte Hörspiel
(97)Aktuelle Rezension von: GrefIraLeseerlebnis/ Hörerlebnis
„Blackout“ ist eine gehypte Geschichte, die ich unbedingt näher kennenlernen wollte. Die Beschreibung hat mich neugierig gemacht und so landete das Hörbuch auch bei mir.
Die Idee hinter der Story ist mega. Allerdings habe ich mir die Umsetzung ganz anders vorgestellt. Spannender, packender, emotionaler und auch ereignisreicher. Man mag es sich gar nicht vorstellen, wenn es tatsächlich zu einer Katastrophe in dieser Größenordnung kommen sollte. Gerade deshalb hatte ich eine bestimmt Erwartungshaltung an das Buch. Diese wurden jedoch nur teilweise erfüllt. Die technischen Details, die ausführlich beschrieben wurden, sind in meinen Augen für eine derartige Katastrophe für den Leser eher wenig von Bedeutung. Hätten um die Hälfte gekürzt werden können. Schnell wurde es langatmig und sehr mühsam vom Kapitel zu Kapitel zu kommen. Außerdem wurde sehr viel Wert auf die „Detektivarbeit“ gelegt, um Fragen wie: Wie oder warum kam es dazu? Wie aber die Bevölkerung sich dabei fühlte - Emotionen, Gefühle o. ä. wurden nur am Rande erwähnt. Die Tiefe blieb aus.
Durch die vielen unterschiedlichen Schauplätze und Charaktere hatte ich auch anfangs richtig Schwierigkeiten dem Handlungsverlauf zu folgen. Eine Bindung zu den Protagonisten konnte leider auch kaum aufgebaut werden.
Insgesamt konnte mich leider diese Geschichte nicht überzeugen. Gut recherchiert, jedoch für mich nicht überzeugend umgesetzt. Evtl. liegt es aber auch an meiner Erwartungshaltung... die mich auf eine falsche Spur geführt hat. Mir fehlte einfach das MENSCHLICHE - der eigentliche Überlebenskampf.
- Nikola Hahn
Die Farbe von Kristall
(57)Aktuelle Rezension von: Viv29Der Gedanke, einen tatsächlichen – ungelösten – Kriminalfall als Grundlage für einen historischen Krimi zu nehmen, ist ausgezeichnet. Sehr schön finde ich auch, dass tatsächliche Zeitungsartikel aus jener Zeit den Kapiteln vorgestellt werden. Hinten im Buch gibt es zudem einige Fotos und Informationen zu im Buch vorkommenden historischen Personen. Die Verbindung historischer Fakten und fiktiver Geschichte ist gelungen. Die historische Recherche ist ebenfalls sorgfältig und interessant, auch wenn vielleicht nicht jedes recherchierte Detail Eingang ins Buch hätte finden müssen. Und das ist letztlich auch der Grund, warum mir das Buch nicht so gefallen hat, wie die vielversprechende Idee es vermuten lassen würde.
Es wurde einfach viel zu viel hineingestopft. Das Buch hat über 800 Seiten und diese sind bis zum Bersten mit Handlungssträngen und Personen angefüllt. Neben dem interessanten Kriminalfall und der – wie alles andere gut recherchierten – Polizeiarbeit des anfänglichen 20. Jahrhunderts lesen wir noch über sämtliche privaten Probleme sämtlicher erwähnter Mitarbeiter der Frankfurter Polizei. Da ist bei einem die Frau an Alzheimer erkrankt, ein anderer trinkt, die weibliche Mitarbeiterin sieht sich ständig benachteiligt (obwohl man zu ihr nicht weniger unfreundlich ist als untereinander – es herrscht allgemein ein unangenehmer Ton) und hat noch eine Vorgeschichte, ein weiterer Mitarbeiter verliebt sich, und der mit dem Mordfall betraute Richard Biddling kommt mit so vielen familiären und beruflichen Verwicklungen – und ebenfalls einer traumatischen Vorgeschichte – daher, dass alleine das schon fast zu viel ist. Das ist bei Serien (dies ist Teil 2) in gewisser Weise natürlich zu erwarten, aber es sollte nicht übertrieben werden. Neben Richard selbst kommen auch seine Frau, seine Schwägerin, sein Schwager, sein Schwiegervater mit ihren Problemen vor. Diese Familie an sich hätte einen historischen Roman bereits gefüllt, hier werden sie auf den Kriminalfall und die zahlreichen Ermittlerschicksale und Schicksale weiterer Charaktere noch draufgepackt.
So springt man alle paar Seiten wieder in eine neue Geschichte, zu neuen Charakteren und der Mordfall gerät ziemlich in den Hintergrund. Ich fand dieses ständige Umherspringen zwischen allerlei Handlungssträngen und Personen zu viel, es war nicht möglich, sich einer Geschichte wirklich zu widmen. Dazu kommen dann doch allerhand historische Betrachtungen über Frankfurt, die an sich durchaus interessant wären, aber diesen schon überfüllten Topf dann zum Überkochen bringen. Auch die Erzählweise war oft nicht mein Fall. Viele der Dialoge sind völlig unrealistisch – gerade wenn es um Richards Frau geht, dachte ich dauernd: „Kein Mensch würde solche Unterhaltungen führen.“ Auch die reichlich übertriebenen Verweise auf Literatur und Mystik wirken hier etwas aufgepfropft, weil sie von so vielen Charakteren benutzt werden. Dazu kommen teils langatmige Passagen, gerade wenn uns (etwas plump) gezeigt werden soll, wie reich Richards angeheiratete Familie ist und wie nichtssagend seine Frau mit ihren Töchtern plaudert. Das arm-und-reich-Thema kommt wie auch andere Einzelthemen ohnehin ein wenig mit dem Holzhammer daher. Es ist schlichtweg von allem zu viel. Der Kriminalfall verliert sich dann leider in diesem Überfluss auch sehr und das Lesen machte irgendwann einfach keinen Spaß mehr.
- Stephan Harbort
Das Hannibal-Syndrom
(92)Aktuelle Rezension von: Bärbel_ZimmerIn dem Buch werden von Stephan Harbort mehrere echte Fälle von Serienmördern beschrieben. Er beschreibt die Kindheit der Täter, wie ihr Umfeld aussah und wie sie töteten. Der Autor hat selbst mit Serienmörder gesprochen, um einen Einblick in ihr Leben und ihre Motive zu bekommen. Es sind nicht immer nur sexuelle Motive, die jemanden zum Mörder werden lassen. Beim Lesen bekommt man tiefe Einblicke in die Verhaltensmuster, Beweggründe und Fantasien eines Serienmörders sowie die Mordmotive.
Für das Buch wurde hervorragend recherchiert. Der Schreibstil ist einwandfrei.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.
- Uta Seeburg
Der falsche Preuße
(97)Aktuelle Rezension von: kunterbunt79Die Optik des Buches gefällt mir sehr gut. Schlicht, elegant und macht einen neugierig. Da es sich um ein gebundenes Buch handelt habe ich zum Lesen sofort den Umschlag zur Seite gelegt, sowas hindert mich nur beim Lesen. So hielt ich also das Buch mit dem schwarzen Einband in Hände und….kam absolut nicht rein. Zu Beginn schaute ich mir die Karte vom damaligen München an, welche direkt zu Beginn und Ende zu sehen ist.
Der Schreibstil aber hat mir einfach nicht zugesagt. Zum einen war es interessant viel über das damalige München zu erfahren und die Kriminalistik, die noch sehr in den Kinderschuhen steckte, aber es war für mich zu viel Input, so dass der eigentliche Krimi für mich so unterging. Auch sind die Protagonisten eher nichtssagend und unscheinbar, wenngleich der Ermittler Gryszinski schon hier und da Witz und Humor zeigt. Er möchte die neuen Methoden der Kriminalistik anwenden und ist deswegen auch nach München geordert worden. Als dann ein Mann in einem Federumhang im Park tot aufgefunden wird und man seitens Kollegen noch nicht so mit seiner Sammlung der Spuren vertraut ist, beginnt der Krimi und eigentlich sollte man schon hier gefesselt sein.
War ich aber leider bis zum Ende nicht. Es ist eher ein seichter Krimi, der für mich zu wenig Spannung hat und eher so vor sich hin dröppelt. Immer wieder sind die kulinarischen Genüsse im Fokus, was mich so gar nicht reizt. So zieht er sich für mich auch in die Länge und es wäre nun kein Buch, welches ich meiner Freundin in die Hand drücken würde und sagen würde: musst du lesen.
Der Grundgedanke ist nett, aber es fehlt der rote Faden und schweift mir zu viel ab, als dass eine wirkliche Spannung für mich aufkommt. Schon das Lesen der ersten 100 Seiten fiel mir schwer und viel besser wurde es bis zum Ende des Buches nicht. - Craig Russell
Wolfsfährte
(156)Aktuelle Rezension von: abuelitadenn die Geschichte ist derartig in die Länge gezogen und mit vielen unnötigen Informationen überfrachtet; da fiel mir das Lesen echt schwer. Wollte ich doch nur wissen, wer der Mörder ist und nicht ganze Abhandlungen über Märchen oder alte Sagen hören und auch die sich ständig wiederholenden Dinge hemmten den Lesefluss.
Dabei fing es nicht mal schlecht an - eine Reihe mysteriöser Verbrechen beunruhigt Hamburgs Bevölkerung und bei jedem neuen Opfer findet man Hinweise, dass der Täter sich gezielt an den Märchen der Gebrüder Grimm orientiert.
Hauptkommissar Jan Fabel versucht verzweifelt, das Motiv des Täters- und damit ihn - zu finden. Zeitgleich macht noch ein Buch Furore, in dem es auch um die Gebrüder Grimm geht.
Wie gesagt, wäre der Schreibstil nicht so dröge und eben das Ganze nicht so ausgewalzt -dann, ja dann wären es sicher mehr Sterne geworden….
- Oliver Pötzsch
Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
(268)Aktuelle Rezension von: JethroInhalt:
Der junge Leopold von Herzfeld kommt im Jahre 1893 als Inspektor nach Wien. Doch mit seinen modernen Ideen zur Kriminalistik und seiner arroganten Art macht er sich schnell bei seinen Kollegen unbeliebt. Und gerade jetzt erschüttert eine Serie von seltsamen Morden an Dienstmädchen Wien. Seine Ermittlungen führen ihn auf den Wiener Zentralfriedhof, wo er den Totengräber Augustin Rothmayer kennenlernt, einen Experten für den Tod.Oliver Pötzsch schafft mit dem ersten Band um den Totengräber Augustin Rothmayer einen atmosphärischen und spannenden Auftakt. Man merkt dem Buch die intensive Recherche an. Als Leser befindet man sich sofort in der faszinierenden Welt des Großstadt Wien im Jahre 1893, auch mit all ihren Schattenseiten.
Der Piefke Leopold von Herzfeld (spricht Hochdeutsch und ist zu elegant gekleidet) muss sich da erst einfinden, so dass der Kontrast zu dem Totengräber aus den beiden ein großartiges Ermittlerpaar macht. Profiler und Forensiker im Jahre 1893, als Verbrecherkarteien, Fingerabdrücke und Fotographie noch in den Kinderschuhen steckten und allerlei abenteuerliche Vorstellungen über den Tod herrschten.
Dass die Handlung um die bizarren Todesfälle zuweilen etwas klischeehaft ist, verzeiht man gerne, denn die Charaktere sind perfekt aufeinander abgestimmt und entwickeln sich ständig überraschend weiter. Auch die Stadt Wien und besonders der Wiener Zentralfriedhof wirken zuweilen wie eigene Charaktere. Die Kapitel werden durch Informationen über den Tot, Verwesungsprozesse und Absonderlichkeiten eingeleitet, die einen zuweilen staunen lassen, zudem integriert Pötzsch historische Personen (Die Familie Strauß und Hans Gross, der Erfinder der Kriminalistik aus Graz) perfekt in die Handlung, so dass die Grenzen zwischen Fiktion und Realität zuweilen verschwimmen.
Pötzschs Schreibstiel ist sehr gut. Detailreichtum verbindet er mit einer spannenden Handlung, die leicht zu lesen ist und zuweilen eine Sogwirkung entwickeln kann. Ich freue mich schon auf die weiteren Bände.
- Thomas Müller
Bestie Mensch
(72)Aktuelle Rezension von: APL_Bookslounge„Es ist nicht entscheidend, was jemand sagt, sondern das, was er tut, denn jeder Mensch hat das Recht zu lügen, bestimmte Dinge beschönigend darzustellen und Fakten zu verdrehen. Aber es gibt einen Augenblick der Wahrheit: Die Handlung – die Tat.“
Warum habe ich mir das Buch gekauft?
Gute Frage.
Vielleicht deswegen, da ich ein wenig zu einem Buch, dass ich irgendwann vollenden werde, mir Hintergrundwissen aneignen wollte.
Jetzt könnte man natürlich sagen, da gibt es Bücher, die mehr ins Detail gehen oder psychologischere Bücher, um in das Wesen einzutauchen.
Natürlich, aber ich weiß nicht, warum ich mir dachte, dass das das Richtige war.
Normalerweise schrecken mich auch solche Romane ab, da ich ehrlich gesagt, die Psyche hinter den Gräueltaten nicht wissen will. Die Welt ist schon schrecklich genug, aber darum geht es hier nicht. Sondern darum, was dieses Werk so besonders macht.
Der Schreibstil von Thomas Müller ist gelinde gesagt: fesselnd.
Als ich mit dem Buch anfing, konnte ich nicht mehr aufhören. Es macht neugierig und da ich von Grund auf neugierig bin … Muss ich mehr sagen?
Er erklärt, was wir alle nicht sehen wollen. Zum Beispiel der nette Mann von nebenan, der immer hilfsbereit ist und mit seinen Nachbarn kommuniziert. Diesem Mann würde man nie eine Gräueltat zutrauen, aber wenn sie dann kommt, dann denken alle nach und kommen nach einer gewissen Zeit zu dem Schluss, dass er doch nicht so astrein war.
Oder Thomas Müller nimmt uns mit zu den Gefangenen (Unterweger & Co.), um mit ihnen zu sprechen. Es ist eine Erfahrung, bei der ich sehr gerne dabei gewesen wäre, aber im selben Atemzug dann lieber doch nicht.
Es ist die Psyche, die einen so gefährlich macht und ich weiß nicht, ob ich mich mit Serientätern wirklich so befassen will.
Das ganze Buch ist einfach erstaunlich und ich kann es jedem empfehlen, der einmal wissen will, was in so einem Psychopathen oder Serienkiller vor sich geht.
Um das einzige, dass ich Thomas Müller beneide:
Er kam auf Besuch zur Verhaltensforschung in die FBI-Akademie. Da war ich richtig neidisch, denn das würde ich auch sehr gerne machen.
Aber ob ich dann wieder als Ich-selbst hinauskommen würde … Das bezweifle ich sehr stark.
Ich kann nur sagen: Es ist ein tolles Buch und ich kann es empfehlen.
- Mark Benecke
Mein Leben nach dem Tod
(44)Aktuelle Rezension von: melli.die.zahnfeeWer sich - wie ich für True Crime, und Rechtsmedizin interessiert, dem ist wohl der Name Mark Benecke ein Begriff. Der "Herr der Maden" hat einen ganz eigenen Stil, sowohl vom Äußeren, als auch in seinem Beruf. Genauso wie der Schreibstil dieses Buches ist alles ein wenig" verschoben". Allerdings für meinen Geschmack zum Positiven. Lustig und charmant plaudert der Autor über sich selber und seinen beruflichen Werdegang. Von seiner Kindheit, über das Studium und die Zeit in New York. Gut fand ich , dass er ausschließlich seine eigenen Eindrücke verarbeitet hat, was ganz besonders in den Kindheitskapiteln zum Tragen kommt, diese Kindheit kenne ich so auch noch, zwar eher aus der Sicht eines Dorfkindes, aber es war noch nicht alles so spezifiziert und differenziert wie heute. Auch plaudert er ein wenig über Fälle, die in Zusammenhang mit seinem Werdegang stehen. Der Sprachstil ist wie schon erwähnt ein wenig eigenwillig, aber super zu lesen und extrem unterhaltsam. Auch, dass der Autor freimütig über seine kleinen Eigenheiten spricht, finde ich sympathisch. Ein großer Vorteil des Buches (und des Menschen Benecke) ist die absolute Objektivität, die das Buch einfach nur zu einem spannenden Erlebnis macht und niemals abdriftet in Selbstdarstellung oder Fishing for Compliments.
Fazit: Absolute Leseempfehlung
- Stephan Harbort
Wenn Frauen morden
(15)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerStephan Harbort ist KHK in Düsseldorf und hat über Serienmörderinnen recherchiert. Daraus ist dieses Buch mit Fallbeispielen entstanden, die die unterschiedliche Facetten von serial mordenden Frauen darstellen. Selber als Recherchebuch gelesen für eine Figur in einem Thriller, habe ich einen Einblick erhalten. Die Psychologie dessen ist schwer zu erfassen, da Motive oft entweder sehr primitiv oder äußerst verwoben sind. Kleines Büchlein, was schnell gelesen ist. Vom Blaubeer-Mariechen über Todesengel bis zur fremdbestimmten Mörderin sind verschiedene True Crime Storys vorhanden.
- Stephan Harbort
'Ich liebte eine Bestie'
(22)Aktuelle Rezension von: Anett_GlWer den Blogg kennt, der weiß, dass ich solche Bücher liebe. Es ist einfach immer wieder spannend, in die Abgründe der Menschen zu blicken und sie von Fachleuten analysiert zu bekommen.
In diesem Buch gibt es die eine oder andere Geschichte, wo ich aber an der Menschelt gezweifelt habe. Ich kann es einfach nicht verstehen, wie ein Mensch daran Spaß haben kann, einen anderen Menschen zu foltern und umzubringen. Was muss bei denen falsch gelaufen sein, damit sie absolut keine Reue empfinden und diese Grenze überschreiten?
In dem Buch werden vor allem Frauen vorgestellt, die dem Täter hörig sind, die kaum in der Lage sind, eigenen Entscheidungen zu tun und richtig abhängig sind. Das Buch ist zwar schon ein bisschen älter, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es Heute auch noch genug Frauen gibt, die leider ein sehr geringes Selbstwertgefühl haben. Vielleicht ist es auch die Angst vorm alleine sein, dass sie einem Mann beim verwischen der Spuren helfen oder den Fluchtwagen fahren und mit dem Mann untertauchen oder ihm den Ausbruch aus dem Knast erleichtern.
Es gibt aber auch eine interessante Story, die von einer Frau handelt, die sich, obwohl sie wusste, welche Taten der Mann begangen hat, in ihn verliebt hat. Und sie ist glücklich. Zwar versteckt sie die Beziehung vor der ganzen Familie und sie führen auch keine richtige Beziehung, weil er für den Rest seines Lebens in der Psychiatrie bleibt. Ich mein, wenn man die Kraft in eine Beziehung investiert, wo es nie wirklich Zweisamkeit geben wird und man dann aber trotzdem glücklich ist, ist es dann nicht wirklich Liebe. Auch wenn die Umstände noch so beschissen sind?!
Ich finde das Buch spannend und interessant, Ist auf jeden Fall etwas, für Alle, die sich auch für True-Crime interessieren.
- Mark Benecke
Mordmethoden
(76)Aktuelle Rezension von: weltenrauschDas war mein erstes Buch von Mark Benecke, obwohl mir der Name schon seit Jahren gehäuft über den Weg läuft. Und ich bin echt froh, nun endlich mal ein Buch von ihm gelesen zu haben.
Das war auch mein erstes True Crime Buch. Ich hatte schon länger mal halbherzig nach sowas Ausschau gehalten, da mich solche Fälle sehr interessieren. Und auch hier bin ich froh, als allererstes zu diesem Buch gegriffen zu haben – wenn auch mehr durch Zufall.Keines meiner gelesenen Bücher hat so viele Pagemarker aufgedrückt bekommen wie dieses. Ich habe mir durchweg Stellen markieren müssen, die mich überrascht oder fasziniert haben, die ich mir merken und später weitererzählen wollte. Denn das Buch ist nicht nur voller spannender realer Geschichten, sondern erklärt nebenbei auch Ermittlungsmethoden – von ihren Anfängen bis „heute“ (das Buch ist ja nun schon 20 Jahre alt, mittlerweile wäre ich wahrscheinlich noch sehr viel überraschter davon, was so alles möglich ist). Manche Stellen waren nicht hundertprozentig verständlich, da mir unbekannte Fälle mit eingestreut wurden, ohne näher darauf einzugehen. Oder auch davon ausgegangen wurde, dass der Leser berühmte Namen – sei es von Politikern oder anderen geschichtsträchtigen Menschen – kennt. Das war für mich leider nicht der Fall, was aber vermutlich an meinem Alter und dem eben schon erwähnten Alter des Buches liegen mag. Diese Stellen habe ich mir aber einfach ebenfalls markiert, um selbst noch einmal nachlesen zu können. Oder noch tiefer in bestimmte Fälle eintauchen zu können.
Fazit:
Inhaltlich war dieses Buch für mich genau das, was ich erwartet hatte und konnte mich sehr begeistern. Die Art, wie das Wissen vermittelt wurde, fand ich jedoch leider eher mangelhaft. Aber durch den Inhalt konnte ich darüber leicht hinwegsehen. Ich freue mich schon, das nächste Buch von Mark Benecke zu lesen und hoffe, daraus eben so viel mitnehmen zu können wie aus diesem!
- Jeffery Deaver
Der Knochenjäger
(424)Aktuelle Rezension von: Lynn11Das Buch ist praktisch identisch mit dem Film "der Knochenjäger". Die Geschichte ist voller Spannung und gruseligen Details...
- Ivar Leon Menger
Monster 1983 - Staffel 1
(89)Aktuelle Rezension von: pardenLAHME STORY...
Oregon, Sommer 1983 - eine Serie mysteriöser Todesfälle rüttelt das Küstenstädtchen Harmony Bay aus seinem friedlichen Schlaf. Sheriff Cody, den es nach dem Tod seiner Frau dorthin verschlagen hat, wird bereits kurz nach seiner Ankunft zur Pflicht gerufen, denn es geschehen merkwürdige Dinge: Ein Gefangenentransport zerschellt an einer Klippe, ein russischer Spion ist wie vom Erdboden verschluckt und es tauchen immer mehr Leichen auf, die merkwürdige Einstiche im Rücken aufweisen. Cody und sein Team gehen davon aus, dass die Morde von einem Serienkiller begangen werden, der seine Opfer bestialisch im Schlaf ermordet. Doch wer steckt wirklich dahinter? Welches Geheimnis verbirgt der Bürgermeister? Was führen die Regierungsbeamten im Schilde? Und wohin ist eigentlich Sheriff Codys Vorgänger verschwunden? Bald wird klar: Hinter der idyllischen Fassade des kleinen Küstenörtchens lauert etwas Unheimliches. Dunkle Geheimnisse bahnen sich bedrohlich ihren Weg ans Tageslicht. Und das monströse Treiben, das die verträumte Stadt heimsucht, wird schließlich auch zu Sheriff Codys schlimmsten Albtraum. (Verlagsbeschreibung)
Der Name Harmony Bay sagt es schon: hier geht es meist friedlich und harmlos zu. Sheriff Cody hätte sich kein freundlicheres Städtchen aussuchen können für einen Neubeginn nach dem Tod seiner Frau. Wirklich? Anfangs erscheinen einzelne Ereignisse zusammenhanglos - der Unfall eines Gefangentransporters beispielsweise oder auch eine Leiche, die offenbar unter mysteriösen Umständen ermordet wurde. Erst als sich die Leichenfunde häufen, ahnen Cody und der obduzierende Arzt, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Aber was steckt nur hinter den Morden?
Cody erkennt allmählich, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht stimmt. Aber die Ermittlungen erweisen sich als schwierig. Codys Kollege ist ihm offenbar nicht wohlgesonnen, der Bürgermeister möchte jede Unruhe unter den Teppich kehren, und mysteriöse Regierungsbeamte kochen da ihr ganz eigenes Süppchen. Und auch andere Bewohner des idyllischen Küstenörtchens setzen alles daran, ihre Geheimnisse zu wahren.
Was hier doch recht spannend klingt, ist als Hörspiel (10 Stunden und 56 Minuten) zwar sehr professionell und stimmig umgesetzt, ist als Story jedoch eher lahm. Es geht nicht so recht voran, und ich fühlte mich mehr als einmal an die zugegeben kultigen John Sinclair Geschichten erinnert. Aber als ähnlich belanglos empfand ich auch diese Geschichte, zumal sie mit Klischees nur so um sich wirft. Komplex angelegt mit einer Vielzahl an Figuren, die z.T. nur als Mordopfer fungierten, und einer stattlichen Anzahl an Handlungssträngen, die wechselnd in den Fokus rückten, dümpelte die Erzählung lange vor sich hin, erging sich allenfalls in Andeutungen und ließ sich endlos Zeit, bevor Cody und seine Kolleg:innen entscheidende Erkenntnisse gewannen.
Gut gelungen ist dagegen das 80er Jahre Flair, das auch in den Details stimmig erscheint. Zudem gab es hier sehr offensichtliche Anleihen bei Horror-Kult-Filmen wie "Poltergeist". Diese Erkenntnis hätte für mich u.U. ein Hinweis darauf sien können, wer oder was hinter den Morden steckt, doch wurde ich davon genauso überrascht wie Sheriff Cody. Immerhin. Gleichzeitig wird man dann aber mit dieser Erkenntnis im Regen stehen gelassen und soll dadurch offenbar motiviert werden, auch zu den Fortsetzungen der Reihe zu greifen. Hier bin ich jedoch noch unschlüssig - ich weiß wirklich noch nicht, ob meine Neugierde dafür ausreicht. Mal sehen...
© Parden
- Marcus Schwarz
Wenn Insekten über Leichen gehen
(33)Aktuelle Rezension von: Schneeflamme„Wenn Insekten über Leichen gehen-Als Entomologe auf der Spur des Verbrechens“ von Marcus Schwarz mit der ISBN 9783426302149. Ein muss für alle die sich für Gerichtsmedizin interessieren. Als studierter Forstwissenschaftler und Entomologe ist er einer der wenigen Forensiker, die in Deutschland ermitteln. Nicht nur mit einem sympathischen Schreibstil glänzt dieser Autor.Der Leser wird in die Welt der Insekten entführt und welche Rolle sie zur Aufklärung von Verbrechen haben vor allem für True Crime Fans bietet es Hintergrundwissen was Spaß macht zu lesen und auch um bei seinem Genre weiterhin am Ball zu bleiben. Arten und Entwicklungsstadien werden dargestellt. Schwarz erklärt wie man mit Hilfe von Insekten die Liegezeit einer Leiche bestimmen kann bzw. erkennen kann ob die Leiche am Tatort getötet wurde. Für Simon Beckett-Fans ist dieses Buch ein Muss und Fans von True Crime.
- Michael Tsokos
Der Totenleser
(117)Aktuelle Rezension von: VivienneFuhrerEchte Fälle, super spannend geschrieben und sehr informativ.
- Michael Jürgs
BKA
(9)Aktuelle Rezension von: heberschDer Journalist (zuletzt "Seichtgebiete") stellt am Beispiel verschiedener Organisationen, mit Schwerpunkt auf dem BKA (Bundeskriminalamt), dar, wie gegen organisierte Kriminalität, Terrorismus, Finanzbetrüger oder Pädophile ermittelt und vorgegangen wird. Viele der Beispiele sind leider nur allzu bekannt (Ermordung Detlev Rohwedder, Fall Dutroux oder das Verschwinden von Maddie). An ihnen und allgemein werden die Arbeit und die Bedeutung der Verbrechensbekämpfung erläutert. Gesprächspartner waren u.a. der frühere Leiter Horst Herold und viele Ungenannte aus dem BKA. Der internationale Anteil (Europol und Scotland Yard) fällt eher knapp aus. Das aktuelle Sachbuch gibt einen Überblick zur heutigen Verbrechensbekämpfung. - Sibylle Tamin
Das Böse von nebenan
(6)Aktuelle Rezension von: WortklauberEs gibt ein – der reinen Anzahl an Publikationen nach zu urteilen – sehr erfolgreiches Genre, wahre Kriminalfälle abzubilden: die True Crime. Nicht nur in der Literatur, sondern auch in Film und Fernsehen. Oft genug haben diese Bücher reißerische Titel und berichten auch genau davon: Von den grauenhaftesten aller grauenhaften Taten, die man sich vorstellen kann. Wenn das im Vordergrund steht, ist der Thrill zwar da, aber an der Umsetzung kann’s schon mal hapern. Das Buch „Das Böse von nebenan – Wahre Kriminalfälle aus der Provinz“ der – lt. Klappentext preisgekrönten – Journalistin Sibylle Tamin ist eine bemerkenswerte Ausnahme. Jeder einzelnen der vier Geschichten merkt man an, dass sie ausgesprochen gründlich recherchiert sind und von Tamin bezeichnend, nicht wertend, aber trotzdem entlarvend (Dummheit, Dünkel, Geltungssucht …), reflektiert werden. Außerdem hat die Journalistin nicht nur Fälle ausgesucht, in denen möglichst viel – oder überhaupt – Blut fließt. Böses geschieht auch, wenn keine Kettensägen im Spiel sind. Ein besonderer Aspekt ist außerdem der des Schauplatzes, der Provinz. Vielleicht wäre manche Tat auch in der Großstadt möglich – das besondere Gefüge einer Kleinstadt oder gar eines Dorfes, die Strukturen, die Abhängigkeiten, letztendlich auch die Reaktion der Nachbarn nach der Enthüllung der Tat, sind jedoch verschieden.
Das Buch beginnt konventionell mit dem wohl spektakulärsten Fall: Ein Sohn bringt, zusammen mit einem Freund, seine Eltern und seine beiden Schwestern um. Eine unvorstellbare Tat, scheinbar im schönsten Frieden. Missbrauch mag man da vermuten, oder einen zumindest despotischen Familienvater. Warum aber dann die Mutter, warum die Schwestern? Eine Bilderbuchfamilie war das, scheint es – aber auch ein Blick hinter die Fassade bringt keine eindeutigen Antworten. Ein strenger Vater, war das, aber kein Despot, dem man sich nur durch seine Ermordung erwehren konnte. Manche Motive und Mechanismen, die einen Menschen befähigen, eine solche Tat zu begehen (und einen Dritten in seine Tat miteinzubeziehen, ihn dazu zu bringen zu töten), heißt es, bleiben, abgesehen von dem Offensichtlichen, für immer im Dunkeln.
Im zweiten Fall geht es tatsächlich um sexuellen Missbrauch: begangen von mehreren Männern, über Jahrzehnte, an zig Mädchen. Als eine Frau nach Jahrzehnten aus Amerika zurück in ihr Heimatdorf kommt (solche Dinge geschehen also offenbar tatsächlich nicht nur im Roman!), bricht sich die Erinnerung an den erlittenen Missbrauch Bahn. Sie fährt in die Kreisstadt, zeigt an – und mehrere andere, inzwischen längst erwachsene Frauen, tun es ihr gleich. Ein beschuldigter Großbauer, ein Mann von Einfluss, hängt sich auf. Und das Dorf? Erklärt sich solidarisch mit den Tätern. Ausgegrenzt werden nicht die, die Kinder missbraucht haben, sondern die, die den Missbrauch erlitten haben. Wenn’s tatsächlich so gewesen wäre, warum haben sie nicht längst den Mund aufgemacht? Aber selbst wenn: So dramatisch wird’s nicht gewesen sein! Was ist denn dabei, einem Madl unter den Rock zu fassen! Szenen geradezu hysterischer Natur entspinnen sich: Männer mit Mikrophonen. Ja, natürlich: Irgendwo war schon was dran. Aber das hat man immer „unter sich“ geregelt. Und dabei hätte man es doch bitte belassen sollen! Dem schließt sich auch die Pfarrerin des Ortes an: Das Dorffest solle doch trotz der Vorwürfe stattfinden – und die und die und die doch bitteschön der Beerdigung des Großbauern fernbleiben. Stattdessen läuten eine halbe Stunde die Kirchenglocken.
Die dritte Geschichte erzählt von einem Justizirrtum: Ein Lehrer wird für die Vergewaltigung einer Kollegin schuldig gesprochen und eingesperrt. Der Lehrer, ein Außenseiter, die Lehrerin, eine blendende Erscheinung. Seltsamerweise – oder auch nicht – werden die Stimmen, die Zweifel an der Tat hegen, meist erst im Nachhinein laut. Diese Geschichte ist ein erschreckendes Beispiel dafür, wie Verleumdung, trotz offenbar eklatanter Unstimmigkeiten, gar Unmöglichkeiten, begleitet von Weisungen politischer Natur, funktionieren kann, durch alle Instanzen.Der letzte Fall beleuchtet das Ansinnen, einer Schule einen Namen zu geben. Nach zwei Personen soll sie benannt werden, die in der Geschichte des Ortes eine Rolle gespielt haben: nach dem ehemaligen Dorfpolizisten und einer Bäuerin. 13 jüdische KZ-Häftlinge hat jener Polizist Ende April 1945 im Stall der Bäuerin untergebracht, entgegen seines Befehls, versteht sich, denn die Häftlinge sollten nach Dachau gebracht werden. Am nächsten Morgen sind die Amerikaner da. Und dann wird 2001 also der Antrag gestellt, die Schule, die bisher keinen Namen hat, nach diesen beiden Personen zu benennen. Immerhin, 1997 hatte es eine Gedenkfeier im Pfarrsaal gegeben, als man die beiden als Gerechte unter den Völkern in Yad Vashem gewürdigt hat. Das mit der Schule aber ist ein Politikum, weil: Wo man wusste, dass die Amerikaner doch eh kommen würden, dann noch schnell was Gutes tun, also nein! Da kann man ja gar nicht wissen, war das Menschlichkeit oder doch Eigennutz! Dann doch lieber Benediktinergymnasium (für eine Grund- und Hauptschule)! Und die Kinder! Hat jemand an die Kinder gedacht? Denen kann man so eine Geschichte doch nicht zumuten! In 20 Jahren redet sowieso keiner mehr davon! Eine Tafel im Rathaus, ja, eine Schule nach ihnen benennen: ausgeschlossen! Irgendwann muss Schluss sein mit dem Krampf!
Ich halte diese Fallgeschichten, jede einzelne, für ausgesprochen lesenswert – nicht nur für die, die in ähnlichen kleinstädtischen oder dörflichen Strukturen leben und vielleicht schon einmal ähnliche Vorgänge menschlichen Miteinanders, wenn auch im nicht ganz so spektakulären Maßstab, beobachten konnten.
- Jeffery Deaver
Der gehetzte Uhrmacher
(215)Aktuelle Rezension von: P_GandalfEin typischer 3,5 Sterne Fall.
Der gehetzte Uhrmacher ist kein schlechter Thriller um das Ermittler-Duo Lincoln Rhyme und Amelia Sachs. Der Roman ist spannend und unterhält den Leser sehr gut. Der Charaktere haben sich weiterentwickelt. Auch das K. Dance in diesem Band eine entscheidende Rolle spielte, hat mir gut gefallen.
Warum dann nur 3,5 Sterne? Ich finde, Deaver hat es hier ein wenig übertrieben. Der Fall wirkt arg konstruiert und ich kann mir nicht vorstellen, dass es so vielschichtige Pläne gibt, die sich von so wenigen Personen so annährend perfekt umsetzen lassen. Der Faktor Zufall ist praktisch eliminiert.
Daher diese Bewertung. Ich hoffe, Band 8 gefällt mir wieder besser.