Bücher mit dem Tag "kinderarbeit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kinderarbeit" gekennzeichnet haben.

68 Bücher

  1. Cover des Buches Als wir uns die Welt versprachen (ISBN: 9783596700561)
    Romina Casagrande

    Als wir uns die Welt versprachen

     (168)
    Aktuelle Rezension von: RebeccaCole

    +++ Achtung, diese Rezension wurde bereits einmal hochgeladen. Scheint jedoch verloren gegangen zu sein +++

    Hmm, ich bin immer noch nicht ganz sicher, was ich zu diesem Buch sagen kann bzw. wie ich es bewerten soll. Vielleicht ist das Thema der „Schwabenkinder“ zu weit weg von mir (mir war Begriff vor der Lektüre dieses Buches nicht geläufig) und ich hatte zu Beginn immer mal wieder den Eindruck, dass mir ein wenig Hintergrundwissen fehlt, um mich in die Protagonisten einzufühlen.

    Dennoch hat mir der Teil in der Vergangenheit deutlich besser gefallen, als die Gegenwartsgeschichte. Die Geschichte von Edna und Jakob als Kinder, die teilweise schreckliche Dinge erleben musste, hat mich im Verlaufe des Buches tief berührt und war wohl auch der Grund, warum ich das Buch nicht abgebrochen habe.

    Der Gegenwartsstrang hat mich aber gar nicht gefallen. Es war zu weit hergeholt. Zuweilen habe ich mich gefragt, ob es eher eine Fantasy-Geschichte ist oder ob es sich um einen Traum handelt, aber eine 90 Jährige, die mit einem Papagei im Rucksack und sämtlichem Hab und Gut auf dem Rücken die Alpen überquert, dabei Regen und Unwetter trotz, wo schon ein sportlicher junger Mensch dies mit gesundem Menschenverstand abbrechen würde. Dabei verliert es sich auch immer wieder in für mich als Lesenden unwichtige Details.

    Leider hat mich der Gegangenwartsstrang sehr von der gut erzählten und tiefgründigen Vergangenheit abgelenkt und da konnte auch der angenehme Schreibstil der Autorin nicht aushelfen.

    Sehr schade, ich hätte es gerne gesamt mehr gemocht ☹

  2. Cover des Buches Oliver Twist (Klassiker der Weltliteratur in gekürzter Fassung, Bd. ?) (ISBN: 9783764171186)
    Dirk Walbrecker

    Oliver Twist (Klassiker der Weltliteratur in gekürzter Fassung, Bd. ?)

     (688)
    Aktuelle Rezension von: dieNachteule

    Ich verzichte einmal darauf eine weitere Inhaltsangabe zu schreiben und möchte sogleich zu meinem Resümee gelangen. Zugegebenermaßen habe ich den Roman ,,Oliver Twist“ aus nur einem Grund gelesen, und zwar, dass es sich hierbei um einen Literaturklassiker handelt, der den Leser aufklärt über das alltägliche Leben bestimmter Gesellschaftsschichten im viktorianischen Zeitalter Großbritanniens. Gleichermaßen handelt es sich um das erste Werk, welches ich von Dickens gelesen habe. 

    Die altmodische Sprache stellt kein Stolperstein da, der Lesefluss wird dadurch nicht beeinträchtigt. Schachtelsätze, die Orte, Situationen oder Figuren detailreich schildern, sind vorherrschend. Dasselbe gilt für die Dialekte gewisser Figuren, die überwiegend vorzufinden sind. Diese beiden Aspekte haben dafür gesorgt, dass ich mich durch manche Kapitel regelrecht durchkämpfen musste. Möglicherweise hätte ich das nicht getan, wenn die Geschichte spannungslos gewesen wäre. Anlässlich der Haupt- und Nebencharaktere kann ich behaupten, dass Oliver Twist in seinem Leben eine enorme Menge an Menschen kennenlernt, welche ebenfalls weitere Bekanntschaften schließen. Infolgedessen geben prinzipiell die Nebencharaktere Aufschluss über das Leben des Waisenkindes, zugleich werden deren Schicksale mal mehr und mal weniger beleuchtet. Jedenfalls wurde ich mit vielen Eindrücken und Lebensgeschichten überhäuft, sodass diese Mehrsträngigkeit meine Konzentrationsfähigkeit herausgefordert hat – und das ist gut so.
    Die Darstellung dieses Zeitalters ist meisterlich, deshalb hat sie mich des Öfteren in schieren Schock versetzt. Die düstere Atmosphäre, die sich über mehr als die Hälfte des Romans erstreckt, hat mir gut und gerne zugesetzt. Das trifft auch auf die Verhältnisse, in denen Oliver seine ersten Lebensjahre verbringt, zu. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, wenn er an Personen geraten ist, die ihm ausnahmsweise nichts Böses wollen, doch stets mit einer Spur von Misstrauen. 

    Alles in allem bin ich ebenfalls der Meinung, dass das Buch mit Sicherheit empfehlenswert ist, um einen Einblick in die britische Gesellschaft des neunzehnten Jahrhunderts zu bekommen. Nichtsdestotrotz reden wir hier von einem Roman, der zum Nachdenken anregt und keinen einfachen Lesegenuss für zwischendurch darstellt. 

  3. Cover des Buches Ich wollte Liebe und lernte hassen! (ISBN: 9783257300536)
    Fritz Mertens

    Ich wollte Liebe und lernte hassen!

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Nadine_Riede
    Wem empfiehlt man ein Buch, dessen Inhalt fast ausschließlich aus Hass und Gewalt besteht, das eine schonungslose Geschichte eines schonungslosen Lebens erzählt? "Ich wollte lieben und lernte hassen" ist für mich die tragische Erkenntnis, dass man sich nicht immer aussuchen kann, zu welchem Menschen man wird. Wo keine Liebe ist, kann keine Liebe wachsen. Ein Lebensbericht, den ich trotz allem Schmerz ans Herz legen möchte.
  4. Cover des Buches David Copperfield (ISBN: 9783125147881)
    Charles Dickens

    David Copperfield

     (231)
    Aktuelle Rezension von: Eco_Le_Fort

    Dickens hat hier Teile seines Lebens in die fiktive Geschichte des Waisenkindes David Copperfield verarbeitet. Eindrücklich die Schilderung Davids Kindheit, man bekommt ein lebendiges Bild der Zeit!

  5. Cover des Buches Rupien! Rupien! (ISBN: 9783462304961)
    Vikas Swarup

    Rupien! Rupien!

     (314)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Vicky Rai wurde ermordet! Sein Vater ist der indische Innenminister und Vicky war durch seine arrogante und kaltblütige Art alles andere als beliebt. Er wurde wegen Mord angeklagt, aber wurde frei gesprochen. Auf der anschließenden Party wird er erschossen. Es gibt sechs Verdächtige und jeder hätte einen Grund gehabt ihn umzubringen. Mohan Kumar war einst Staatsminister und nach einem Besuch einer fragwürdigen Show, fühlt er sich als Gandhi und verurteilt Vicky Rais Art. Ein arbeitsloser Mann der sich durch Handydiebstähle über Wasser hält gelangt durch Zufall an viel Geld, dass Rai gehört, Eketi wird von seinem Stamm nach Indien geschickt um eines der größten Schätze seiner Kultur zurück zu holen und auch Rais Vater zählt zu den Verdächtigen. Der größte weibliche Filmstar Indiens wird mit der Ermordung in Verbindung gebracht und hat doch ganz andere Sorgen. Und dann gibt es noch einen Amerikaner, der nach Indien kommt um seine Brieffreundin zu heiraten und fest stellen muss, dass man ihn auf den Arm genommen hat. Swarup beschreibt diese sechs unterschiedlichen Charaktere wunderbar, großartig, spannend und mit einem oft bösen Blick auf korrupte Politiker und intrigante Machenschaften. Ein ganz großes Leseabenteuer!

  6. Cover des Buches Dunkelkinder (ISBN: 9783426521939)
    Nora Luttmer

    Dunkelkinder

     (13)
    Aktuelle Rezension von: abuelita
    Mixed Emotions löste dieses Buch in mir aus. Einerseits ist das Thema wirklich sehr interessant, andererseits ist es in meinen Augen schlecht geschrieben.

    Ermittlerin Mia Paulsen wurde von einem Fall so mitgenommen, dass sie in psychologische Behandlung musste und ist nun zurück in ihre Heimatstadt Hamburg. Dass Ihr neuer Chef ein Ex-Freund von ihr ist, erleichtert ihren Start nicht und dass sie nur alte Fälle zugeschoben bekommt, spricht für sich.

    Auch dass sie sich damit nicht zufrieden gibt und selbst zu ermitteln beginnt, weil sie eine Verbindung von einem alten Fall zu einem neuen sieht, finde ich reichlich unglaubwürdig.

    Die ständig wechselnden Perspektiven von vielen verschiedenen Personen waren nicht schlecht, aber da hier auch die Täter zu Wort kommen, weiß der Leser viel mehr als die Ermittler und das nimmt einfach die Spannung, die so oder so nicht groß da ist.

    Wie gesagt, ich weiss nicht so recht, ob ich das Buch empfehlen soll oder nicht…am besten macht Ihr Euch doch selber ein Bild davon.

  7. Cover des Buches The Call of the Wild (ISBN: 9781843915867)
    Jack London

    The Call of the Wild

     (126)
    Aktuelle Rezension von: Mira123

    Heute habe ich mal wieder einen Klassiker für euch, mit dem ich mich an der Uni intensiv beschäftigt habe: "Oliver Twist" von Charles Dickens. Dieses Buch habe ich für ein Proseminar im Hinblick auf den Atem untersucht. Hört sich schräg an, oder? Immerhin ist das ein Buch und natürlich atmen Bücher nicht. Die Figuren darin aber schon, zumindest in ihrer eigenen Welt. Und ich habe in meiner Arbeit die These aufgestellt, dass sich ihre Atmung unterscheidet und zwar abhängig davon, welcher gesellschaftlichen Schicht sie zuzuordnen sind. Meine Argumentation reichte von Dingen wie dem ständigen Husten Fagins über die Gerüche, denen Oliver in unterschiedlichen Umgebungen ausgesetzt ist, bis hin zum Tod durch Erhängen. Ich sage das nicht oft über wissenschaftliche Arbeiten (außer natürlich vor Professor:innen), aber ich habe es genossen, diese Arbeit zu schreiben. Ich hatte hier die Chance, einen Klassiker mal aus einer komplett anderen Perspektive zu betrachten und musste mich mit Theoretiker:innen beschäftigen, die ich ohne diese Lehrveranstaltung nie kennengelernt hätte. Diese Lehrveranstaltung war für mich "nur" ein Wahlfach, aber ich habe trotzdem das Gefühl als wäre das einer der Kurse im letzten Semester, die mir am meisten gebracht haben.

    Nun aber zum lieben Oliver. Von dem haben wir doch alle schonmal gehört, oder? Ich selbst musste Ausschnitte davon im Englischunterricht lesen und habe Teile des Films gesehen. Damals hat mich dieser Roman aber nicht wirklich interessiert. Natürlich nicht, ich war Schülerin. So kam es auch, dass ich nicht mal mehr genau wusste, worum es in "Oliver Twist" geht. Ich wusste, dass Oliver ein Waisenjunge ist und Ärger bekommt, weil er um eine zusätzliche Portion Essen fragte. Das wars auch schon. Dabei ist das nur der Beginn des Romans: Oliver Twist ist tatsächlich ein Waise. Zuerst lebt er bei einer geizigen Pflegemutter, dann wird er in ein Arbeitshaus geschickt und dort als Lehrling an einen Totengräber verkauft. Von dort flüchtet er nach London, wo er gezwungen wird, sich einer Diebesbande anzuschließen.

    Ich war überrascht, wie modern sich "Oliver Twist" liest. Vom Stil her hätte dieser Roman genauso gut auch vorgestern erscheinen können. Klar kommen manchmal ältere Phrasen, die ich erstmal nachschlagen musste, aber hätte ich diesen Roman nicht für eine Proseminararbeit gelesen, wäre ich wohl einfach in der Lektüre versunken. Auch wenn Oliver für meinen Geschmack aus moralischer Sicht fast schon ein Heiliger ist und dadurch einiges an Tiefe verliert, hatte die Geschichte ihren Reiz und konnte mich fesseln. Ich kann total nachvollziehen, warum dieser Text auch heute noch bekannt ist und warum er so lange überliefert wurde. Er ist einfach gut geschrieben.

    Besonders spannend ist auch der historische Kontext. Wenn ihr also plant, "Oliver Twist" zu lesen, recherchiert davor auch ein bisschen war über die Armengesetze und über Charles Dickens Aufwachsen. Als Jugendlicher musste der Autor nämlich selbst einige Zeit in ein Armenhaus und dort die Schulden seines Vaters abarbeiten. Deswegen hat er sich in seinen Werken auch immer gegen die damaligen Armengesetze Großbritanniens eingesetzt. Super spannendes Thema, über das ich mich gerne eingelesen habe!

    Das einzige, was mir als Leserin aus dem Jahre 2022 wirklich unangenehm war, ist der offensichtliche Antisemitismus dieses Werks. Klar, zu Charles Dickens Zeit war so ein Blick auf Menschen anderen Glaubens vielleicht normal. Das ist mir bewusst. Aber wir leben nicht mehr im Viktorianischen Zeitalter und aus heutiger Sicht ist die Darstellung des Antagonisten Fagins (der meistens einfach nur "the Jew" genannt wird) einfach nur unmöglich und fühlt sich falsch an.

    Mein Fazit? Interessanter Klassiker, mit dem ich mich gerne beschäftigt habe.

  8. Cover des Buches Köln 300 °C (ISBN: 9783740807924)
    Marco Hasenkopf

    Köln 300 °C

     (16)
    Aktuelle Rezension von: AngelaK

    Judith Mertin und Markus Kaiser werden zu einem Autobrand gerufen. Hinterm Steuer ist ein Mann verbrannt. Ein Unfallgeschehen kann ausgeschlossen werden. Im Fußraum des Autos bemerkt Judith Mertin ein verkohltes Etwas, das aussieht wie ein Brikett. Keiner hat eine Ahnung, um was es sich dabei handelt. Und wer ist der Tote? Gibt es Parallelen zu anderen Bränden in Köln?

    Etwa dem in dem Heim für unbegleitete Flüchtlinge? Irgendwie scheint alles zusammenhanglos.

    Das Ermittlerteam Mertin/Kaiser kann man nicht als harmonisch bezeichnen. Judith fühlt sich von Kaiser im Stich gelassen. Kaiser nervt gerade jeden. Er kann sich selber nicht ausstehen. Judith, die sehr gut in Selbstverteidung ist, schießt manchmal etwas übers Ziel raus. Das Ganze gipfelt darin, daß Judith um eine Versetzung bittet, obwohl sie doch gerade erst begonnen hat mit Kaiser zu arbeiten.

    Neben der eigentlichen Krimihandlung und dem Hickhack des Ermittlerteams sind die Hintergründe der im Heim für unbegleiteten Flüchtlinge interessant. Sie sind wie Judith im Kongo aufgewachsen. Die Flüchtlingskinder haben unter menschenunwürdigen Bedingungen in einer Coltanmine gearbeitet, einem für die Handyproduktion notwendigem Rohstoff.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Protagonisten waren überzeugend dargestellt, die Handlung sehr spannend. Klare Leseempfehlung von mir.

  9. Cover des Buches Das neue Schwarzbuch Markenfirmen (ISBN: 9783548373140)
    Klaus Werner-Lobo

    Das neue Schwarzbuch Markenfirmen

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dies ist ein Buch, das wirklich aufrüttelt und berührt - und wütend macht. Aber wie Hannes Jaenicke sagt: "Wut allein reicht nicht!", und so zeigt es auch, was man tun kann. Durch dieses Buch werden viele Dinge, die man vorher nur unklar im Kopf hat, konkret, und man bekommt viele Fakten an die Hand, die auch handfeste Argumente bieten, und ich empfehle es uneingeschränkt weiter. Der erste Teil des Buchs behandelt verschiedene Themenfelder: Die Bekleidungsindustrie, die Medikamentenindustrie, Elektronik, Ernährung, Wirtschaft etc. Es wird gezeigt, was z.B. der Konzern Bayer mit dem Bürgerkrieg im Kongo zu tun hat, dass die Happy Meal-Figuren, an denen unsere Kinder sich so erfreuen, in Asien von Kindern hergestellt werden, die wie Sklaven schuften müssen, dass es in Westafrika sogar tatsächlich noch Sklaven gibt, auch Kinder, die dort Kakao pflücken, damit wir uns möglichst billig mit Milka vollstopfen können... Ja, jedem von uns ist irgendwo klar, dass es diese Dinge gibt. Jeder von uns weiß wohl irgendwo in einer Ecke seines Gedächtnisses, dass unsere Klamotten von H&M, Nike und Co. wohl nicht unter den besten Bedingungen hergestellt werden. Auch ich wusste das, aber es ein riesiger Unterschied, das irgendwie nur zu ahnen, oder die grausamen Fakten tatsächlich schwarz auf weiß zu lesen - denn sie sind grausamer als ich es gedacht hätte. Da gibt es Betriebe, in denen die Frauen nur einen Tag im Jahr frei haben, Betriebe, in denen sexuelle Belästigung an der Tagesordnung ist, das werden Kinder von ihren Eltern an die Kakaoplantagen verkauft mit der Hoffnung, dass sie dort ein besseres Leben finden, usw. usw... Es wird klar, dass die Verantwortung für das alles auch von den Konsumenten getragen wird. Denn indem wir diese Produkte kaufen, unterstützen wir diese Konzerne und die Praktiken, die sie betreiben. Aber das Buch will dennoch keine Schuldgefühle machen - es will eher informieren und dazu anregen, bewusster zu konsumieren. Dazu dient der zweite Teil. Hier werden einzelne Konzerne - Procter & Gamble, Microsoft, Coca Cola, McDonalds und viele mehr - einzeln vorgestellt. Es wird gezeigt, welche Produkte zu ihnen gehören (denn oft weiß man das gar nicht - man nimmt z.B. Pampers, Pringles und Pantene nur als einzelne Marken wahr, weiß aber meist nicht, dass sie alle drei zum gleichen Konzern, nämlich Procter & Gamble, gehören). Dazu gibt es Beschreibung davon, was genau an diesen Konzernen kritisiert wird, und am Ende gibt es Alternativvorschläge und Protestmöglichkeiten. Die Alternativvorschläge fallen leider manchmal etwas mau aus, aber ich bin der Meinung, dass man mit etwas Nachdenken schnell Alternativen finden kann. Natürlich hat nicht jeder die Mittel, sich komplett in Fairtrade-Kleidung einzukleiden (das weiß ich als Studentin nicht unbedingt wohlhabender Eltern sehr gut), aber jeder kann Fairtrade-Schokolade anstatt normaler Schokolade kaufen, auch wenn man sich dann vielleicht nur noch zwei Tafeln im Monat statt zwei pro Woche leisten kann. Jeder kann versuchen, auf regionale Produkte umzusteigen, jeder kann sein Shampoo von Alverde statt von Procter beziehen, jeder kann sein Handy und Laptop erstmal benutzen, bis es wirklich kaputt geht, statt sich jedes Jahr direkt ein Neues zuzulegen. Keiner von uns kann perfekt leben - etwas, dass man meistens direkt als Gegenargument an den Kopf geworfen bekommt, wenn man anfängt, über dieses Thema zu reden - aber das ist kein Argument, GAR NICHTS zu tun. Jeder von uns kann im Rahmen seiner Möglichkeiten seinen Konsum verändern und aufhören, diese Praktiken zu unterstützen. Zum Abschluss ein Zitat aus dem Buch, das mir am meisten im Gedächtnis geblieben ist: "Es geht gar nicht ums Gewissen. Wir sind in der westlichen Welt von so viel Luxus umgeben, dass wir den Luxus eines guten Gewissens nicht auch noch in Anspruch nehmen müssen. Es geht darum, die Verhältnisse zu ändern."
  10. Cover des Buches Das Kindermädchen (ISBN: 9783442475452)
    Elisabeth Herrmann

    Das Kindermädchen

     (172)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Der Roman "Das Kindermädchen" erschien bereits 2005 und ist bis heute ein sehr guter Kriminalroman.

    Joachim Vernau ist Anwalt in einer angesehenen Kanzlei in Berlin und mit der Tochter des Hauses liiert. Die nächsten beiden Schritte auf der Karriereleiter sind zum Greifen nach, Heirat mit Sigrun (von) Zernikow und Partner in der elterlichen Kanzlei.

    Da taucht eine alte Frau, eine Ukrainerin, auf und möchte eine Bestätigung über geleistete Zwangsarbeit als Kindermädchen während des 2. Weltkrieges in eben dieser Familie. Und damit nimmt die Geschichte ihren Lauf.

    Bis dato war mir bekannt, dass Zwangsarbeiter*innen in Fabriken und in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Das auch blutjunge Mädchen zur Arbeit in Familien - z.B. als Kindermädchen - gepresst wurden, war mir nicht bekannt. Gut, dass auch dieses dunkle Kapitel thematisiert wird. 

    Elisabeth Herrmann hat einen spannenden, gut recherchierten Roman abgeliefert. Die Personen sind gut getroffen und glaubwürdig. Dabei gelingt es ihr immer wieder lustige Passagen einzubinden. Vernau's Verhältnis zu seiner Mutter und ihrer Haushälterin haben mich immer wieder zum Lachen gebracht. 

    Fazit:

    Sehr guter, lesenswerter Krimi, der nicht einen Tag gealtert ist. Dabei erfährt man noch einiges neues über die Zeit des 2. Weltkriegs und vor allem über die letzten, chaotischen Monate des "1000-jährigen Reiches".

  11. Cover des Buches Wie Marshmallows mit Seidenglitzer (ISBN: 9783551312921)
    Sophia Bennett

    Wie Marshmallows mit Seidenglitzer

     (50)
    Aktuelle Rezension von: leas_leseliebe

    Krähes erste Kollektion verkauft sich bestens und die junge Designerin wird sogar darum gebeten, noch eine zweite Kollektion für Miss Teen zu entwerfen. Bei Nonie und Krähe herrscht also fabelhafte Stimmung und auch Jenny befindet sich im siebten Himmel, da sie eine Rolle in einem großen Londoner Theaterstück bekommen hat. Nur bei Edie läuft es im Moment alles andere als rund. Jemand hat sich in ihre Website gehackt und verbreitet dort Gerüchte, Krähes Kollektion sei durch Kinderarbeit hergestellt und Edie nutze ihre Seite nur, um berühmt zu werden und die Wohltätigkeitsorganisationen seien bei allem nur ein Mittel zum Zweck. Edie ist verzweifelt und weiß nicht, was sie tun soll, vor allem als sie dann noch ein Foto erreicht, auf dem man Kinder unter schrecklichen Bedingungen an Krähes Entwürfen arbeiten sieht. Ist das Foto nur eine Fälschung? Können sie den Produzenten von Miss Teen überhaupt noch vertrauen?
    Um die Wahrheit herauszufinden gibt es nur eine Möglichkeit: Die Freundinnen müssen selbst nach Indien reisen und sich dort einen Überblick über die Arbeitsbedingungen verschaffen.

      

    Nachdem "Wie Zuckerwatte mit Silberfäden" für mich eine geschlossene Handlung war, konnte ich mir erst nicht vorstellen, dass man noch eine sinnvolle Fortsetzung schreiben kann, doch "Wie Marshmallows mit Seidenglitzer" konnte mich vom Gegenteil überzeugen. Der zweite Teil hat mir genauso gut gefallen wie der erste und in diesem Roman hat mir vor allem zugesagt, dass die Produktion von Billigmode, die Arbeitsbedingungen in ärmeren Ländern und Kinderarbeit im Vordergrund standen. Es war nicht einfach nur wieder ein fantastisches Modemädchen, in dem junge Mädchen großartige Dinge auf die Beine stellen, sondern hat auch auf die Problematik in der Realität hingewiesen und es wurde an den Leser appelliert, dass auch er etwas tun kann. Diese Mischung fand ich überaus gelungen und so konnte mich das Buch sowohl unterhalten als auch zum Nachdenken bringen. Auf jeden Fall bin ich jetzt schon unheimlich gespannt auf den dritten Teil.

    Bei der Rezension von "Wie Zuckerwatte mit Silberfäden" hatte ich angemerkt, dass die Bücher vor allem für Mädchen bis 14 Jahre adressiert sind, aber bei diesem Buch hatte ich nun den Eindruck, dass die Zielgruppe doch etwas breiter ist und die Bücher auch für 15- und 16-Jährige noch gut geeignet sind, zumal die Protagonistinnen im zweiten Teil auch schon um die 16 Jahre alt sind. 

    Generell kennt eine gute Geschichte meiner Meinung nach auch keine Altersbegrenzung (also nach oben hin, nach unten hin ist es natürlich schon oft sinnvoll) und so würde ich diese zauberhafte Reihe an all diejenigen von euch weiterempfehlen, die Mode lieben, ganz egal wie alt ihr seid.

     

  12. Cover des Buches Oliver Twist (ISBN: B0752QWRRC)
    Dirk Walbrecker

    Oliver Twist

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater
    Eine überaus gelungene Hörspiel-Umsetzung dieses Klassikers von Charles Dickens. Auf den Erzähler wurde gottseidank nicht verzichtet, sodass Dickens Sprachwitz und die zum Teil bittere Ironie erhalten blieben. Insofern ist OT ein beeindruckendes Zeugnis sozialen Elends. Unvermeidlich war aber wohl auch, dass die Schwächen der Vorlage nicht vertuscht werden konnte, nämlich die schematische Unterscheidung von Guten und Bösen. Und dadurch wird Oliver auf eine Weise gut, dass er einem so wenig sympathisch wird wie der klassische Streber in der Schule. Aber Dickens hat sich ja gesteigert!!!
  13. Cover des Buches Montedidio (ISBN: 9783548611877)
    Erri De Luca

    Montedidio

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Der 13jährige Erzähler arbeitet schon früh in der Werkstatt von Meister Erricos, zusammen mit dem Schuster Don Rafaniello, der hier eine NIsche gefunden hat, um "die Schuhe Neapels zu reparieren. Der Junge hat einen wertvollen Besitz, einen Bumerang, den er von seinem Vater geschenkt bekommen hat. Er trainiert unablässig auf den Tag zu, an dem dieser Bumerang fliegen wird. Mit den Übungen wird er zum Mann, die Muskeln stählen sich und diese Entwicklung wird von Maria unterstützt, die zwar gleichaltrig, aber dennoch viel erwachsener ist. Der Junge wird ihr Verlobter. Alles arbeitet auf die Neujahrsnacht hin, an dem der Bumerang zum ersten Mal fliegen soll. Fliegen will an diesem Tag auch Don Rafaniello, unter dessen großem Buckel sich Flügel befinden, wie er dem Jungen erklärt.
    Eine große Liebesgeschichte aus Neapel in der Nachkriegszeit, erzählt von einem Autor, der seine wunderschönen Sätze wie aus einem Füllhorn über den Leser ausschüttet. Liebe, wahre Gefühle und echte Zuneigung können jederzeit die bösen Mächte besiegen ist sein Credo und das vermittelt er in einer Sprache, die an Musik in ihrer perfektesten Ausführung erinnert. Ein Buch, das keinen Satz zu viel enthält, dessen Zutaten geeignet sind, ein Stück Literatur für die Ewigkeit zu schaffen. Ruhe und Gelassenheit sollte man sich nehmen, wenn man dieses Werk geniessen will.
  14. Cover des Buches Ich war erst 13 (ISBN: 9783847514145)
    Julia Manzanares

    Ich war erst 13

     (50)
    Aktuelle Rezension von: buchfeemelanie
    Lon, eine von vielen Kinderprostituierten in Thailand. Mit 13 Jahren das erste Mal missbraucht, ist eigentlich ein Weg in die Prostitution schon vorprogramiert. Auf der Straße will sie genug Geld verdienen um sich schöne Sachen zu kaufen und ihrer Schwester ein besseres Leben zu ermöglichen. Bei der Bewertung gibt es einiges zu beachten: Generell gut finde ich, dass sie für ihre Schwestern aufkommen möchte. Andererseits hat Lon es beispielsweise nur aufs Geld abgesehen und geht damit über Leichen .. upps, über Männer. Somit weiß sie nicht, ob es mal einer erst meint, wenn sie sich nur Männer sucht, die sie aushalten und wenn sie einen besseren findet fährt sie gleich mehrgleisig oder wendet sich dem hören Geldbetrag zu. Das macht sie stellenweise so unsympatisch, wie ich es in einem Buch noch nie erlebt habe. Es ist nicht so, dass ich es nicht verstehen kann. Welcher geistig normal entwickelte Mann von 40, 50 oder vielleicht 60 Jahren vergreift sich an einem Kind bzw jungen Mädchen (und ja, für mich ist es "vergreifen"), und denkt, dass es ihr Spaß macht und das sie ihn liebt. Es träumt bestimmt keiner davon, von vielleicht stinkenden und fetten alten Männern zum Sex gezwungen zu werden und in einem armseeligen Verhältnissen zu leben. Da zerbricht eine unschuldige Kinderseele. Solche " Perverse" haben es meiner Meinung (fast) verdient, um einiges an Geld erleichtert zu werden. Allerdings wird mit immer fortschreitenderen Lesen immer mehr die geldgierige Lon sichtbar, die nur Männer mit Geld ausnutzt; Geld, Geld und noch mehr Geld für schöne Sachen sind die Wichtigsten Begriffe, die ihr Verhalten prägen.
  15. Cover des Buches Mitternacht ist ein Ort (ISBN: 9783257612578)
    Joan Aiken

    Mitternacht ist ein Ort

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Mitternacht ist ein Ort von Joan Aiken ist ein schöner, klassisch- historischer Roman.
    Zu Zeiten der industriellen Revolution in England: Lucas Bell, Ziehsohn Sir Randolphs, beobachtet eines Nachts von seinem Zimmer auf Schloss Mitternacht aus, die Ankunft eines neuen Gastes. Dieser entpuppt sich schnell als ein recht jähzorniges kleines Mädchen aus Frankreich namens Anna-Marie. Widrige Umstände führen dazu, dass beide Kinder ihrer Kindheit beraubt werden und für ihr Überleben arbeiten gehen müssen.

    Joan Aiken schildert sehr authentisch die Lebensbedingungen zu Zeiten der Industrialisierung in England. Die Armut, der Kampf ums Überleben und zu welch schrecklichen Bedingungen Kinder damals als Arbeitskraft missbraucht wurden – ja wie wenig sie im wahrsten Sinne des Wortes wert waren.
    Die Hauptcharaktere wachsen einem gleich ans Herz und man leidet mit ihnen. Der Roman ist spannend und temporeich erzählt, der Sprachstil ist flüssig.
    Eine bewegende Geschichte über Freundschaft und Familie, Leid aber auch Hoffnung und Mut.
    Dieser Roman macht auf jeden Fall Lust auf mehr von Joan Aiken und ich denke auch Leser die mit dem klassischen und historischen Genre noch nicht so vertraut sind könnten Gefallen an diesem Buch finden.

    Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.

  16. Cover des Buches Die Not der Familie Caldera (ISBN: 9783473580316)
    Gudrun Pausewang

    Die Not der Familie Caldera

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Sarii
    Die Geschichte „Die Not der Familie Caldera“ von Gudrun Pausewang spielt auf dem südamerikanischen Kontinent und beschäftigt sich mit der Thematik der Armut und der daraus resultierenden Klassenunterschiede. * Im Fokus der Geschichte steht die Familie Caldera. Zunächst wird jedoch erst das Aufeinandertreffen der Eltern Ramon & Rafaela beschrieben. Ramon, ein Indio aus den Bergen, zieht in die Großstadt, um „weiterzukommen“ und er möchte lesen und schreiben lernen. Schon bei seiner Ankunft merkt er, dass es schwierig werden könnte, da ihn viele sofort abstempeln und er keine Chance bekommt arbeit zu finden. Durch einen Zufall lernt er einen reichen Mann kennen und erhält Arbeit in einer Papierfabrik. Rafaela, Dienstmädchen des reichen Mannes, verliebt sich eines Tages in Ramon, sodass die Familie Caldera geboren ist. Ihr ganzes Leben scheint gut zu laufen, jedoch ändert sich dies als der Vater Caldera einen Unfall hat und die Arbeit in der Fabrik verliert. Die ganze Familie muss nun Hunger leiden und ist nur noch von dem Gedanken bestimmt etwas zu essen zu finden. Trotz ihrer schwierigen Lage handelt Vater Caldera immer nach dem Grundsatz: das nur ehrlicher Reichtum wahrer Reichtum ist. Doch ihre Not nimmt immer mehr zu, sodass selbst dieser Grundsatz in Frage gestellt wird.... * Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass die Erzählungen in einen besonderen Rahmen eingebettet wurde. Der Sohn Joselito erzählt nämlich seine Familiengeschichten einer weißen reichen Frau als er bei dieser bettelt. Daher ist die Geschichte sofort der Erklärungsgrund weshalb der Junge so handeln muss. Von Anfang an entwickelt der Leser Symphatie für die Familie und kann dementsprechend ihre Entwicklung auch emotional begleiten. Leider muss ich jedoch auch anmerken, da die Geschichte ein wenig dem 0815- Schema von Geschichten über Armut entspricht, von Anfang an ist deutlich, dass das Glück der Familie nicht auf Dauer bestehen wird und das diese um ihr Überleben kämpfen müssen. Ich denke auch, dass die Charaktermerkmale stereotypisch verwendet werden, was sehr Schade ist. Arm ist wie immer der Indio, der am Ende nicht mehr weiter weiß und all seine Grundsätze über Bord wirft... * Fazit: Nettes Buch für Kinder, um Empathie zu entwickeln und mit dem Thema Armut in Südamerika konfrontiert zu werden. Allerdings entspricht die Geschichte dem 0815 Schema und birgt keine besonderen Überraschungen.
  17. Cover des Buches Sklavin (ISBN: 9783426426609)
    Mende Nazer

    Sklavin

     (218)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Ich habe das Buch verschlungen und freue mich sehr, dass diesem armen Mädchen/junge Frau, die in ihrem jungen Leben so viele Grausamkeiten erlebt hat, letztendlich – bedingt auch durch viele mitfühlende Mitmenschen – geholfen werden konnte und sie die schrecklichen Wahrheiten zu Papier bringen konnte. Auch den Nachfolgeband „Befreit“ möchte ich gerne noch lesen.

  18. Cover des Buches Die unheimliche Mühle (ISBN: 9783570220863)
    Lemony Snicket

    Die unheimliche Mühle

     (81)
    Aktuelle Rezension von: Marcsbuecherecke
    Inhalt:
    Die Baudelaire Waisen werden mal wieder zu einem Neuen Vormund gebracht, doch diesmal scheint es das Schicksal besonders übel gemeint zu haben: die drei Kinder werden nicht zu einem liebenswerten Menschen gebracht. Nein, sie werden nicht nur nicht von ihrem neuen Vormund begrüßt, sondern müssen auch noch in seinem Sägewerk arbeiten. Eine Arbeit, die nun wirklich nicht für Kinder und schon gar nicht für Sunny, doch ihr gesetzlicher Vertreter findet die Situation mehr als normal. Doch die Baudelaires möchten sich nicht unterkriegen lassen, immerhin ist Graf Olaf nicht in der Nähe ...
     
    Meine Meinung:
    Da es sich bei der "Reihe betrüblicher Ereignisse" primär um eine Reihe für die jüngere Leserrschaft handelt, dachte ich anfangs, dass  spätestens jetzt die Geschichte vorhersehbar wird, doch Snicket hat es irgendwie geschafft, auch in diesem Band noch einige Überraschungen bereit zu halten.
    Die drei Waisen sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und finde es immer wieder herzzerreißend, wenn den Dreien etwas geschieht und sei es auch noch so banal.
     Generell kann ich zu diesem Buch nicht mehr viel Neues sagen, bis auf die Tatsache, dass ich danach sofort den nächsten Teil geschnappt habe und innerhalb eines Tages gelesen habe.
     
    Fazit:
    Wer die Reihe noch nicht kennt: unbedingt anfangen! Auch Band 4 kann noch vollends überzeugen.
     
    Viel Spaß beim Lesen!
     Bis bald! 
  19. Cover des Buches Malalas magischer Stift (ISBN: 9783314104411)
    Malala Yousafzai

    Malalas magischer Stift

     (10)
    Aktuelle Rezension von: SternchenBlau

    „Aber sie hat doch nicht wirklich einen magischen Stift“, hat mein Sohn beim Titel gefragt, nachdem er wusste, dass Malala Yousafzai die jüngste Friedensnobelpreisträgerin ist. Am Ende des Buches war klar, dass jeder Stift magisch werden kann.

    Die Magie zeigt sich schon in den Rotgold glänzenden Ornamenten, die auf dem Cover aus dem Stift fließen und immer wieder auf den Seiten auftauchen. Schönheit und Message fließen in diesem Buch ineinander wie die Ornamente und machen dieses Buch trotz des ernsten Themas zu einem Genuss. Und auch die Sprache ist in ihrer Prägnanz absolut gelungen, schon auf der ersten Seite:

    „Glaubst du an Magie?“

    Mein Sohn hat genickt.

    Malala wünscht sich einen magischen Stift, wie sie ihn aus einer Fernsehserie kennt. Zunächst wünscht sie sich ganz alltägliche Sachen, wie wir sie uns alle wohl wünschen würden. Aber dann sieht Malala ein Mädchen, dass nicht zur Schule gehen darf.

    „Als erstes würde ich Krieg, Armut und Hunger ausradieren. Dann würde ich Mädchen und Jungen zusammen als Gleichberechtigte zeichnen.“

    „Sie zeichnet die Häuser wieder ganz!“, hat sich mein Sohn gefreut, als die goldenen Linien die Umrisse eines kaputten Hauses wieder auferstehen lassen. Malalas Träume werden aber mit einer noch bitteren Realität konfrontiert, als die Taliban Einzug in ihrem Tal halten. Nun nutzt sie den Stift für Briefe an die Welt, um die Situation aller der Mädchen zu schildern, die sich nicht mehr zur Schule trauen.

    Manche Menschen muss man einfach bewundern, wie unbeirrbar sie in ihrem Kampf für eine gerechte Welt bleiben. Mit „Malalas magischer Stift“ hat Yousafzai ihre eigene Geschichte für Kinder erzählt. Sie ist deswegen so inspirierend, weil sie das alles selbst erlebt hat und die Kindheit bei ihr noch nicht lange verstrichen ist: Als das Buch erschien, war sie erst 20 Jahre alt.

    Obwohl das Bilderbuch wunderschön anzusehen ist und klare Bilder aufweist, würde ich es frühestens ab Vorschul-, eigentlich erst ab Grundschulalter empfehlen.

    „Meine Stimme wurde so mächtig, das die gefährlichen Männer versuchten, mich verstummen zu lassen. Aber es ist ihnen nicht gelungen.“

    Der Text steht auf einer schwarzen Seite, die Illustrationen von Kerascoët ist ganz reduziert und zeigt Malala im Krankenhausnachthemd am Fenster. Und gerade durch diese Schlichtheit ist die Wucht des Attentats für Kinder spürbar. „Was ist passiert“, hat mein Sohn auch sofort gefragt. Das ganze Buch gibt einen sehr reduzierten Hinweise auf das Attentat oder einen Angriff. Dennoch war für meinen Sohn sofort klar, dass Malala Yousafzai ihr Leben riskiert hat.

    „Malalas magischer Stift“ konfrontiert Kinder damit, dass es „gefährliche“ Menschen gibt, Leid und Ungerechtigkeit, aber Malala gibt ihnen zugleich die Hoffnung, dass auch Kinder eine machtvolle Stimme haben und etwas verändern können. Die Geschichte wird durch ein kleines Nachwort von Malala Yousafzai und eine kurze Biografie abgerundet.

    So konnten wir das Buch mit Hoffnung zuklappen. Der Kampf um eine gerechteres Leben geht allerdings weiter, Tag für Tag, und Bücher wie dieses helfen, damit wir gemeinsam mit unseren Kindern diese Hoffnung weiter nähren.

  20. Cover des Buches Erinnerungen einer Überflüssigen (ISBN: 9783847245278)
    Lena Christ

    Erinnerungen einer Überflüssigen

     (10)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Pünktchen und Anton (ISBN: 9783855356065)
    Erich Kästner

    Pünktchen und Anton

     (373)
    Aktuelle Rezension von: living_in_a_bookworld

    Pünktchen und Anton kommen aus zwei verschiedenen Welten. Sie ist die Tochter des Direktors, lebt in einem großen Haus und wird von ihrem Kindermädchen Fräulein Andacht betreut. Anton dagegen kümmert sich nach der Schule um seine kranke Mutter, kocht und putzt die kleine Wohnung. 

    Trotz der Unterschiede stehen die beiden Freunde jeden Abend gemeinsam auf der Weidendammer Brücke mitten in Berlin und verkaufen Streichhölzer und Schnürsenkel an die Passanten. 

    Rührend und eindringlich, mit einer ordentlichen Portion kindlichen Charme und jeder Menge Lebensweisheiten erzählt Erich Kästner in diesem Kinderbuch eine Geschichte über die Gegensätze zwischen arm und reich, über Freundschaft und falsche Versprechen. 

    Mit einer Mischung aus Spannung und Leichtigkeit werden jungen wie alten Lesern hier etliche Anregungen zum Nachdenken geliefert.

    Die letzten Sätze der Geschichte: "Die Welt könnte wieder ein Paradies werden. Alles ist möglich."

  22. Cover des Buches Weiße Nana (ISBN: 9783426784266)
    Bettina Landgrafe

    Weiße Nana

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Xirxe
    Bettina Landgrafe ist eine beeindruckende Person. Nachdem sie in ihrem Urlaub mit einer Organisation in Gambia war, um die Menschen dort mit medizinischer Hilfe zu unterstützen (sie ist Krankenschwester), war sie so begeistert von diesem Land, dass sie fortan regelmäßig wiederkehrte, allerdings auf eigene Faust. Zudem begann sie Spenden zu sammeln, um in 'ihrem' Dorf eine Toilettenanlage zu installieren - der grösste Wunsch der BewohnerInnen. Tatsächlich gelang es ihr - und nicht nur das. Auch ein Brunnen konnte gebaut werden und mit jedem weiteren Erfolg stieg ihre Bekanntheit und damit auch das Spendenaufkommen, sodass ihre Projekte sich mittlerweile beinahe über ganz Gambia erstrecken. In 'ihrem' Dorf wurde sie sogar zur Königin ernannt, eine größere Ehre ist kaum vorstellbar.
    Mittlerweile hat sie ihr Leben praktisch Gambia verschrieben und fühlt sich dort mehr zuhause als in Deutschland. Wie es dazu kam und was sie dort Alles bewegt und erreicht hat, davon erzählt sie in diesem Buch. Es ist eine fast unglaubliche Geschichte und wäre ihr Tun durch die Medien nicht so gut dokumentiert, könnte es man auch für bloße Übertreibung halten. Daher wäre allein der Inhalt ohne jede Frage sofort fünf Sterne wert, doch leider ist die Umsetzung nicht so gelungen. Bestimmte Dinge, die ihr offenbar sehr wichtig sind, werden so häufig wiederholt, dass ich sie nur noch quer gelesen habe. Beispielsweise, dass man den Menschen auf Augenhöhe begegnen, sie in Entscheidungen einbeziehen und ihre Erfahrungen berücksichtigen muss. Natürlich ist dies wichtig, sogar sehr wichtig (und wird dennoch noch immer nicht ständig berücksichtigt). Und keine Frage, es muss auch immer wieder in Erinnerung gebracht werden. Doch in der Häufigkeit, wie es in diesem Buch geschieht, ist es einfach des Guten zuviel, weshalb es 'nur' für vier Sterne reicht.
  23. Cover des Buches Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte (ISBN: 9783442718474)
    Mikael Bergstrand

    Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Dani_EbSch

    Habe den Anfang gelesen und den Rest beim Sport als Hörbuch gehört.
    Egal wie alt "Mann" ist , ob25 oder 52. Er kann sich immer zum "Horst"machen.
    Es war sehr lustig, nie langweilig und sehr unterhaltsam. Das Hörbuch würde 5 Sterne bekommen, obwohl gekürzt, war es mit einer männlichen Stimme erzählt sehr sehr amüsant und brachte beim Joggen einige Lacher.....
    Bin gespannt auf Teil 2...

  24. Cover des Buches Reisebericht eines T-Shirts (ISBN: 9783548369457)
    Pietra Rivoli

    Reisebericht eines T-Shirts

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Arun

    Ein Sachbuch von Pietra Rivoli „Reisebericht eines T-Shirts“

    Untertitel: Ein Alltagsprodukt erklärt die Weltwirtschaft

    Ein Buch über ein sehr gebräuchliches Kleidungsstück welcher wir wahrscheinlich zuhauf im Schrank haben!

    Die Autorin zeigt uns den Werdegang sozusagen das Leben eines T-Shirts von Geburt bis zum Tod.

    Berichtet wird von dem Grundstoff Baumwolle, seinem Anbau und der Verarbeitung im laufe der Zeit. Auch der technische Fortschritt und seine Folgen für Farmer und Fabrikarbeiter wird aufgezeigt, weiterhin die Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer, der Re -import und der Vertrieb der Ware mit allen seinen Auflagen und Folgen.

    Am Ende erfahren wir sogar noch was mit den Kleidungsstücken geschieht welche zum Beispiel in der Altkleidersammlung landen.

    Grob gesagt der Ausgangsstoff Baumwolle erlebt nach seiner Ernte eine Weltreise und ist für ein Geschäft rund um den Globus jederzeit gut!

    Viele interessante Aspekte wechseln aber auch mit einigen trockenen Passagen ab, von der Textilindustrie und der Handelspolitik besonders aus US-amerikanischer Sicht.

    Aber trotzdem eine erhellende Lektüre.

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