Bücher mit dem Tag "ketzerei"
65 Bücher
- Ken Follett
Die Tore der Welt
(1.310)Aktuelle Rezension von: VespasiaNachdem ich von „Die Säulen der Erde“ so begeistert war, habe ich mich schon sehr auf die Lektüre gefreut. Jetzt, wo ich fertig bin, hadere ich allerdings mit meiner Meinung. Ich fand das Buch nicht schlecht – wie auch bei den „Säulen“ gab es hier sehr viel Positives: die Art und Weise, wie der Autor seine Geschichte aufbaut, wie er die Charaktere zeichnet und man auf jeder Seite dabei ist und wissen möchte, wie es weitergeht, um am Ende das Gefühl zu haben, von liebgewonnenen Freunden Abschied nehmen zu müssen. Das schafft nicht jeder Autor so gut, und auch, wenn es ihm im 1. Band etwas besser gelungen ist, war es auch hier so. Mit 1200 Seiten ist das Buch natürlich auch wieder sehr lang, man muss sich also die Zeit nehmen und darauf einlassen, aber genau das macht die Bücher auch spannend, denn auf so vielen Seiten ist Platz für Details, man hat Zeit, die Charaktere richtig kennenzulernen, in die Welt einzutauchen und ich hatte am Ende auch nicht das Gefühl, dass hier gestreckt wurde. Besonders spannend fand ich den Ausbruch der Pest und den Umgang damit, der einen Großteil des Buches einnimmt, nicht nur, aber gerade auch in Anbetracht unserer aktuellen Situation. Daher muss ich sagen: mir hat das Buch eigentlich gefallen. Aber.
Was mir unglaublich auf die Nerven ging, waren die ständigen Sex- und Vergewaltigungsszenen, die weit jenseits des guten Geschmacks waren und mich fragen lässt, was zur Hölle einen Autor dazu verleitet, das so zu schreiben. Ich möchte hier gar nicht ins Detail gehen, aber weniger wäre hier mehr gewesen. Dabei meine ich nicht, dass solche Szenen nicht in einem Buch vorkommen dürfen, aber wie sie geschrieben waren, fand ich absolut fragwürdig. Zumal ich oft das Gefühl hatte, dass gerade die gewaltvollen Szenen eher zum Schock reingeschrieben wurden, aber sich mit dem Thema dann nicht weiter befasst wurde, zumindest nicht mit den seelischen Folgen, die solche Ereignisse für die betroffenen Personen eigentlich haben müssten. Und dass, obwohl Follett seine Charaktere auch hier wieder recht gut ausgearbeitet hat (wenn ich auch sagen muss, dass er hier einen deutlicheren Hang zur Eindimensionalität hatte, als im Vorgänger).
Dazu kommt, dass Follett kaum mal zehn Seiten auskommt, ohne die tollen Brüste irgendeiner Frau zu erwähnen oder, der Abwechslung halber, ihre wohlgeformten Schenkel, ihre Schamhaare o.ä. Vergleiche von Brüsten mit Eiern, Erkennung von Schwangerschaft (Brüste größer!), der Körper von Müttern (Brüste schlaffer), der Körper von älteren Frauen (tonnenförmig, aber mit grooooßen Brüsten!) – vielleicht war das im 1. Band auch so und ich habe es irgendwie geschafft, darüber hinwegzulesen, aber hier fiel es mir zumindest auf, bis ich jedes Mal, wenn schon wieder irgendein Mann irgendeiner Frau auf die Möpse glotzen muss, das Buch kurz weglegen musste, um ausgiebig mit den Augen zu rollen. Normalerweise sehe ich über sowas gerne hinweg, aber hier war das in einer Häufung, die schon nicht mehr feierlich ist. Tatsächlich hat das, gerade zum Ende hin, mein Lesevergnügen doch deutlich geschmälert. Ich hoffe wirklich, dass im nächsten Band wieder weniger Brüste und dafür mehr relevanter Inhalt zu finden ist. Nicht, dass es auf den 1200 Seiten nicht auch so viel Inhalt gegeben hätte, aber ohne den ganzen Mist wäre das Buch mir fünf Sterne wert gewesen.
Obwohl es sicherlich noch andere Kritikpunkte gibt. Beispielsweise fällt auf, dass Follett ein ähnliches Muster benutzt, wie im Vorgänger: hassenswerte Charaktere, denen zunächst alles zu gelingen scheint und die „Guten“, die hart arbeiten, aber die immer wieder zurückgeworfen werden. Fairerweise muss ich sagen: es funktioniert auch ein zweites Mal. Hätte der Autor vielleicht mal das warme Gefühl in den Lenden ausgeschaltet und den ganzen Nonsens weggelassen, wäre „Die Tore zur Welt“ ein würdiger, wenn auch nicht an den ersten Band heranreichender, Nachfolger gewesen.
Fazit: Ich habe das Buch gerne gelesen. Ich würde es auch weiterempfehlen. Aber meine Güte, ich möchte nie wieder irgendwas von den wohlgeformten Rundungen eines weiblichen Busens lesen.
- Umberto Eco
Der Name der Rose
(1.602)Aktuelle Rezension von: Boris_GoroffTolle spannende Geschichte, gehobener Erzählstil, dieser Roman ist ein Kunstwerk zwischen zwei Buchdeckel.
- Jay Kristoff
Nevernight - Die Prüfung
(659)Aktuelle Rezension von: exploringbookworldsEhrlich gesagt: es fiel mir sehr schwer in die Geschichte von Mia Corvere zu finden.
Komplizierter Schreibstil, derbe Äußerungen/Wortwahl, zähe Story, zu viele Informationen, zu viele Fußnoten ... 🥴
Nach etwa 150 Seiten kam dann aber langsam die Erkenntnis: Wow, es wird immer besser.
Dran bleiben lohnt sich ⚠️
Die Grundidee der Assassinenschule "die rote Kirche' fande ich genial umgesetzt.
A L L E Charaktere waren einzigartig und haben perfekt in die Geschichte gepasst ... vorallem Husch, Ash, Tric, Mauser und Spinnentod haben es mir angetan!😍
An der Protagonistin Mia war das Besondere, dass sie nicht die typische Heldib war, sondern teilweise auch eher eine Antagonistin - was sicherlich nicht jedem zusagen wird, mir aber sehr gut gefallen hat.
Es gab so viele grandiose, düstere Fantasyelemente, dass die Spannung nie ausblieb.
Beim Plot ist mir tatsächlich fast die Brille von der Nase geflogen, so schockiert war ich ... 🤯 (Trotzdem gab es ab und an ein paar kleine Hints, die dann am Ende alle Sinn gemacht haben).
Wenn ich so darüber nachdenke, frage ich mich immernoch: Was ist da eigentlich passiert? Wie konnte der Autor nur?
Ich habe mitgefiebert, gelacht, (eventuell auch ein bisschen geweint😅) und allem voran: riesengroßen Spaß beim Lesen gehabt! - Donna W. Cross
Die Päpstin
(4.379)Aktuelle Rezension von: Renate1964Ich habe die Taschenbuchausgabe des Aufbau-Verlages gelesen und mir gefällt deren Cover viel besser als die Frau von hinten. Der Roman beginnt 814 mit Johannas Geburt. Man erfährt über die lebensumstände zu dieser Zeit, über Glauben und Aberglauben. Der Lebensweg der Protagonistin ist abenteuerlich und wird spannend erzählt, egal,ob es nun Fiktion oder Wahrheit ist .Die Autorin nimmt im Nachwort kurz dazu Stellung.
Mir gefällt gut, dass die Beweggründe der Figuren aufgezeigt werden. Viele Motive sind zeitlos. Von mir eine absolute Leseempfehlung
- Jeremiah Pearson
Die Täuferin
(37)Aktuelle Rezension von: HubertMEine historische Geschichte, in der Art von von Ken Follett und Noah Gordon. Sehr gut zu lesen
- Hilary Mantel
Brüder
(150)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeDieses Buch zu bewerten, fällt mir nicht ganz leicht. Ich habe mich so auf diesen Roman gefreut, denn eigentlich ist das Thema genau meins. Ich interessiere mich sehr für König Heinrich VIII und sein Umfeld. Daher würde ich dem Buch inhaltlich auch fünf Sterne geben.
Ich mag Historische Romane am liebsten, wenn sie mich mitnehmen in die Zeit. Wenn ich mich zurückversetzt fühlen kann in die Vergangenheit. Wenn ich mit den Charakteren mitfühlen kann.
Das war hier leider nicht so. Das Problem ist der Schreibstil. Sehr anspruchsvoll, sehr sachlich irgendwie. Das ist eigentlich kein Kritikpunkt, aber ich persönlich mag es lieber, wenn der Schreibstil ein bisschen flüssiger ist, ein bisschen "umgänglicher".
Trotzdem ist es ein sehr gutes Buch, und irgendwann werde ich mich wohl auch an den zweiten Band wagen, da das Thema mich einfach viel zu sehr reizt!
- Petra Schier
Frevel im Beinhaus
(87)Aktuelle Rezension von: bettinahertzInhalt: „Ein gottloser Frevel empört die Kölner Bürger: Aus einem Beinhaus wurden Schädel und Knochen entwendet. Kurz darauf wird im Hinterhof der Apothekerin Adelina eine schwangere Frau ermordet. Sogleich gerät Medicus Neklas Burka, Adelinas Gemahl, in Verdacht, die Frau für seine Experimente missbraucht zu haben.
Adelina ist entschlossen, seine Unschuld zu beweisen. Doch selbst ihr kommen Zweifel, als sie wenig später in ihrem Keller einen geheimen Raum mit menschlichen Schädeln und Knochen findet …“
Im Roman „Frevel im Beinhaus“ reisen wir wieder nach Köln ins 14. Jahrhundert. Autorin Petra Schier nutzt als historischen Hintergrund die Verurteilung eines Klerikers, die in Zeiten der Absetzung König Wenzels in den Geschichtsakten auftauchte. Daraus strickt Petra Schier einen packenden historischen Roman, der mit hervorragenden Krimielementen gespickt ist.
Der Schreibstil ist wieder toll zu lesen, sehr anschaulich erleben wir Köln im 14. Jahrhundert und tauchen buchstäblich in eine andere Zeit ab. Petra Schier kann herrlich lebendig schreiben, ich hatte alles stets vor Augen und konnte mich in allen Situationen hineinversetzen.
Zu Beginn des Romans tauchen wir wieder in Adelinas Haushalt bzw. in ihre Apotheke ein. Es war mir eine Freude, alle Personen der Familie, Freunde und Bekannte wieder zu treffen. Es ist einige Zeit zum Vorgängerband vergangen und man konnte von jedem seine persönliche Entwicklung verfolgen. Hinzu kommt die persönliche Geschichte des städtischen Hauptmanns Tillmann Greverode. Diesen Part finde ich absolut gelungen!
Adelinas Mann Neklas Burka, städtischer Medicus, gerät in einem schlimmen Verdacht und wer Adelina kennt, weiß, dass sie nicht eher ruhen wird, bis der wahre Schuldige gefunden ist. Dabei gerät sie in immer verstricktere Situationen und ein Ausweg erscheint schier unmöglich. Wer hat es auf ihre Familie abgesehen? Ist es Bruder Thomasius, um den es lange Zeit ruhig war? Holt Neklas Vergangenheit ihn wieder ein?
Petra Schier glänzt nicht nur mit historischen Aspekten, sondern knüpft auch hier einen spannenden Kriminalfall ein. Ich fand es außerordentlich interessant, wie damals ermittelt wird, für einen Unschuldigen keine leichte Kost. Der Spannungsbogen ist enorm hoch, man mag das Buch kaum aus der Hand legen.
Ein Personenverzeichnis, Nachwort und ausführliches Glossar machen diesen Roman zu einer kompletten Einheit. Insgesamt ist es ein weiterer lesenswerter Roman aus der Adelina Reihe. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne. - Robert Merle
Das Königskind
(113)Aktuelle Rezension von: Lisa_GuarcelloWen n jemand mehr über die französische Geschichte erfahren will, ist richtig da. Merle hat viel nachgeforscht, vorher er die Buchreihe geschrieben hat. Sehr unterhaltsam, leichte Lektüre - kein Geschichtsbuch.
- Bettina Szrama
Der Henker von Lemgo
(43)Aktuelle Rezension von: Karina_LenhartIch war von Anfang an gefesselt. Maria ist eine extrem starke Frau, die allen Vorwürfen trotzt. David finde ich super sympathisch, seine Gefühle zu Maria... Respekt, dass er ihr im Bezug auf Hermann hilft. Das Ende war ziemlich brutal, ich hätte nicht mit diesem Finale gerechnet - Brandon Sanderson
Elantris
(328)Aktuelle Rezension von: Natiibooks4 🌟🌟🌟🌟
Inhalt:
Einst war Elantris, die magische Stadt im Lande Arelon, ein Paradies, in dem die Götter wandelten. Aber dann wurde es von einem schrecklichen Fluch getroffen und die vormals blühende Stadt verwandelte sich in eine tödliche Falle für ihre Bewohner. Kronprinz Raoden, der in der gefallenen Stadt gefangen ist, muss gemeinsam mit der Königstochter Sarene das Geheimnis von Elantris ergründen ...
Meinung:
Da ich schon lange von Branden Sanderson lesen wollte komme ich jetzt endlich dazu und kann endlich das Buch lesen das in schon paar mal auf meine TBR Liste war aber immer wieder verschieben musste da ich es nicht geschafft habe. In dieser Geschichte folgen wir denn Prinzen der von einem auf denn anderen Tag nach Etlantirs gerissen wurde und Festellen muss das es da nicht ist wie es scheint. Da ich bisher noch nichts von dem Autor gelesen habe war das mein erstes Buch bei ihn und sein Schreibstil war ganz okay ich konnte es leicht lesen und auch wenn die Geschichte etwas Komplex war. Außerdem folgen wir mehrere Perspektiven oder besser gesagt 3 bestimmt Personen die jeweilig ein Zweck erfüllen in der dritten Perspektive. Wie bei Fantasy Büchern erwartet war der Anfang relativ langsam und etwas schwierig was das Aufbau der Welt und Charaktere auf sich hat. Deswegen habe ich etwas gebraucht um zu verstehen und wer was eine Rolle spielt aber es wurde im laufe des Buches besser. Denn ersten Charakter denn wir kennenlernen ist Raodon denn Prinzen der einfach in die Stadt gerissen wurde und uns somit nach Etlantris führt. Er war ein Interessanter Charakter da er während des Buches wirklich an stärke gewonnen hat besonders als er versteht das es darauf ankommt das er Kämpfen muss wenn er leben will. Sarene dagegen hat mich vom ersten momentan fasziniert ich mochte ihre Stärke und wie sie einfach in ein fremdes Land reißt und alles dafür tut um ihre Heimat zu retten und dabei vielen beweist das sie mehr kann als man von Frauen annimmt. Ich mochte ihre Sicht sehr das sie immer für eine Überraschung übrig hatte. Der Dritte Charaktere war für mich dagegen am schwierigsten eine Bindung aufzubauen da ich etwas schwer hatte seine Sicht zu verstehen auch wenn es dennoch Interessant war da er ganz andere Ansichten hatte als die beiden anderen Charaktere. Im ganzen war dieses Buch gut ich hab zwar eine weile gebraucht um mich in der Geschichte wohl zu fühlen dennoch mochte ich die Welten Aufbau und sowohl die Politischen intrigieren im laufe der Geschichte und wie alles am Ende zusammenhängt und auf das eine ganze hinausläuft. Für denn Anfang für ihn war es okay und ich bin gespannt was mich noch mit seinen Büchern erwartet.
- Rebecca Gablé
Der dunkle Thron
(454)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannDer dunkle Thron ist - zu unrecht, wie ich finde - als Rebecca Gablés schwächster Roman abgestempelt. Dabei finde ich es genial, dass dieser erfrischend anders ist, als die anderen Waringham-Romane. Dieser spielt in der Renaissance, nicht im Mittelalter. Und das ist eine gewaltige Änderung!
Nebenbei empfinde ich Nick of Waringham zwar als den kompliziertesten Waringham-Charakter, doch trotzdem, oder gerade deswegen, ist er hier mein persönlicher Lieblingscharakter. Er ist Kind seiner Zeit und gewiss nicht der "nette Junge von nebenan", doch er ist eine sehr interessante Figur mit positiven Eigenschaften von der Art, wie sie die meisten seiner Zeitgenossen nicht haben: Er ist kein Heuchler, wahrheitsliebend, ehrlich, mutig, aufrichtig gläubig ... Kurzum: Ich empfinde ihn trotz aller Ecken und Kanten nie als unsympathisch und gewiss nicht als dumm (er ist mit den aufgezählten Eigenschaften ziemlich oft auch das, was in der heutigen Zeit vielen fehlt).
Dass Nick es als entwürdigend sieht, eine Magd heiraten zu müssen: Logisch! Er ist eben ein Adliger des 16. Jahrhunderts. Die pflegten keine Mägde zu heiraten.
Gut finde ich ebenso, dass Der dunkle Thron sich nicht der üblichen Dämonisierung der Katholischen Kirche anschließt, dabei jedoch auch nicht vor deren Fehlern und Misständen die Augen verschließt.
Dass Nick und Henry VIII. manchmal ihre gegenseitigen Spiegelbilder sind, obwohl sie einander so rigoros ablehnen, halte ich für einen besonderen, gelungenen Kunstgriff.
- Richard Dübell
Die Pforten der Ewigkeit
(83)Aktuelle Rezension von: DoschoDer Stauferkaiser Friedrich II. stirbt und hinterlässt seinem engsten Vertrauten kurz vor dem Tod ein Geheimnis. Gleichzeitig versucht die Zisterzienserin Schwester Elsbeth in Wizinsten ein Kloster zu errichten.
„Die Säulen der Erde für Arme“ – das war mein erster Gedanke beim Lesen von „Die Pforten der Ewigkeit“. Und stellenweise stimmt das tatsächlich: Das Buch ist mit rund 860 Seiten ein ziemlicher Wälzer, spielt im Mittelalter mit all seinen Intrigen und politischen Unruhen und es steht ein Bau eines Gotteshauses im Mittelpunkt der Handlung.
Doch das ist absolut kein Nachteil, im Gegenteil: Richard Dübell hat einen durchweg spannenden historischen Roman geschaffen. Nirgendwo hatte ich das Gefühl, dass die Handlung verflacht oder sich mit Nebensächlichkeiten aufhält, ich hatte eher im Gegenteil die Mühe, alle Handlungsstränge mitzubekommen und im Kopf zu behalten.
Zudem zeichnet sich das Buch durch seine starken Charaktere aus. Ob gute Hauptcharaktere, wie Rogers und Schwester Elsbeth oder die eher düsteren wie Meffridus oder der wirklich ekelhafte Rudolf von Habisburch – jede und jeder wurde überzeugend dargestellt, selbst wenn der Anteil an der Handlung eher gering ausfällt.
Ein weiteres Highlight ist das hochdramatische Ende, das sehr eindrücklich beschrieben wurde und für die Lesenden einige grausame, aber auch trotz der Ereignisse erfreuliche und überraschende Wendungen bereithält.
„Die Pforten der Ewigkeit“ ist für mich genau so, wie ein guter historischer Roman sein sollte: Eine spannende Handlung mit einem regelrechten Auf und Ab der Gefühle, tollen Charakteren und realem historischen Hintergrund. Dafür kann es nur die Höchstpunktzahl und eine klare Kaufempfehlung geben.
- Bernard Cornwell
Der Erzfeind
(71)Aktuelle Rezension von: Isar-12"Der Erzfeind" ist der Abschlussband einer Trilogie um den heiligen Gral von Bernard Cornwell. Während nach der Belagerung von Calais 1347 der Hundertjährige Krieg mit einem Waffenstillstand ausgesetzt wird, gibt es für den Bogenschützen Thomas von Hookston keine Rast. Der Earl von Northampton schickt ihn in die Gascogne, wo er das Schloss von Astarac zurückerobern und sich auf die Suche nach dem heiligen Gral machen soll. Thomas wird an seine Wurzeln zurückgeführt und es kommt zum Aufeinandertreffen mit seinem Vetter Guy Vexille, dem Schwarzen Ritter. Dieser tötete einst Thomas Vater und Frau, der Zeitpunkt der Vergeltung ist gekommen. Bernard Cornwell setzt in diesem letzten Band der Trilogie konsequent die Geschichte um den englischen Bogenschützen und seine Gefährten fort. So verwebt er die Gralssuche geschickt mit dem persönlichen Schicksal des Protagonisten, mit Ketzerei und Pestilenz. Nur die ersten und letzten Passagen von "Der Erzfeind" basieren auf wahren Ereignissen, alles andere ist fiktiv. Und trotzdem entführt einen Cornwell geschickt in das Jahr 1347 und die Ereignisse rund um den Kampf auf Leben und Tod und das Schicksal Thomas von Hookton. Dabei kommen wie vom Autor gewohnt ausführliche Schlachtenbeschreibungen und brutale Kämpfe nicht zu kurz. Innerhalb der Trilogie ist dieser letzte Band für mich zwar nicht der beste, trotzdem aber ein unterhaltsamer Abschluss. Kein fundierter historischer Roman, aber eine gute Abenteuerlektüre in historischem Setting. Die Trilogie ist mittlerweile im Rowohlt-Verlag neu aufgelegt, meine Rezension ist noch zur deutschen Ersterscheinung im Ullstein-Verlag.
- Peter Berling
Die Kinder des Gral
(92)Aktuelle Rezension von: FaiditAls Kennerin der historischen Hintergründe kann ich sehr gut mitfühlen, mit wie viel Herzblut der Autor bei der Sache war. Seine akribische Recherche ist auch besonders zu loben und zeigt sich durchgängig im Roman.
Die Thematik des Buches gibt normalerweise eine Unmenge an Kopfkino her, das teilweise leider sprachlich langweilig dargestellt wurde und andererseits durch abrupte Szenenwechsel verwirrt, wodurch mir der rote Faden verloren ging.
Ich habe den Roman dreimal in zeitlichen Abständen zu lesen begonnen, weil ich nur zu gerne in diese Zeit und Welt aus der Sicht Peter Berlings eingestiegen wäre. Leider war es mir mit diesem Buch viel zu mühselig und verschaffte mir weder Entspannung, noch Gefühlsregung, so dass ich das Ende nie erreicht habe. - Holger Karsten Schmidt
Isenhart
(97)Aktuelle Rezension von: CalipsoEin Triller aus der Zeit der Kreuzzüge von einem Autor der es versteht Spannung aufrecht zu erhalten. Kein Triller mit Gänsehaut aber dennoch möchte man das Buch nicht weglegen. Es wird eine Spannung erzeugt die einen mit nimmt. Man wird sofort in die Zeit um 1100 zurück versetzt und man kann sich vorstellen das es sich so zu getragen hat.
- Patrick Graham
Das Evangelium nach Satan
(148)Aktuelle Rezension von: LadyMayIm „Evangelium nach Satan“ geht es um Maria Parks, die FBI-Ermittlerin ist und nach einem Verkehrsunfall spezielle Fähigkeiten hat, die ihr erlauben sich durch Visionen in die Opfer zu versetzen. Sie wird zu einem Vermisstenfall hinzugezogen und so auch in Machenschaften der Kirche und ihrer Gegenspieler gezogen. Der Thriller ist meiner Meinung nach sehr speziell. Nicht nur das er sehr brutal und vulgär ist, es wiederholen sich oft Szenen und Ereignisse, wodurch sich die über 600 Seiten doch sehr ziehen. Alles in allem konnte mich die relativ gute Grundstory nicht über den eigenwilligen Schreibstil hinwegtrösten. - Noah Gordon
Der Medicus von Saragossa
(259)Aktuelle Rezension von: HasniDas Buch lässt sich schnell und leicht lesen. Es hat einen flüssigen und klaren Erzählstil. Die Handlung gut verständlich beschrieben. Ich mag historische Romane sehr gern, allerdings hat mir bei diesem Buch etwas die Spannung gefehlt. Zwischenzeitlich hatte ich nicht unbedingt den dringend Wunsch zu erfahren, wie es weitergeht. Außerdem finde ich den deutschen Titel des Buches etwas irreführend, denn der Medicus wird erst nach über der Hälfte des Buches in die Handlung einbezogen. Alles in allem ist es ein guter historischer Roman, den man zur Unterhaltung flüssig und schnell lesen kann und der sicherlich auch einige spannende Einblicke in das Zeitalter bereithält.
- Arnulf Zitelmann
Ketzerschwestern
(29)Aktuelle Rezension von: Nessi0808Inhalt: Kathie und ihre Schwester Ina leben seit dem Tod ihrer Eltern bei den Schwestern in ST.Sixtus in Regensburg. Kathie arbeitet zusammen mit Effelin im Garten, während Ina Bücher abschreibt. Als Effelin eines Tages plötzlich verstirbt, bricht für Kathie eine Welt zusammen. Dann erfährt sie auch noch an was Ina arbeitet. Kathie ist verunsichert. Plötzlich tauchen auch noch schwarze Mönche auf und beschlagnahmen die Büchertruhe. Als dann noch Ina verschwindet, muss KAthie sie unbedingt finden.
Bewertung: Die Idee ist eigentlich ganz gut, aber an der Umsetzung habbert es leider. Die Geschichte dreht sich um die Ketzerei. Kathie befindet sich in eine Zwickmühle, diese Gefühl kommt kaum rüber. Desweitern wird nicht deutlich, wie kathie sich in bestimmten Situationen fühlt. Das Ende kommt sehr plötzlich. Wenn ich jemanden lieb, dann versuche ich doch alles diesen Menschen wiederzufinden. Doch Kathie zieht sich einfach in einer stillen Gegend zurück und bleibt dort.
Ich würde es nicht unbedingt weiterempfehlen. Es hat auf jeden Fall nicht meinen Geschmack getroffen, obwohl ich die Idee gut fand. - Javier Sierra
Das geheime Abendmahl
(62)Aktuelle Rezension von: Arun„Das Geheime Abendmahl“ von Javier Sierra erschien in Deutschland 2006 als Club Premiere, nachdem ich eine Leseprobe konsumiert hatte fand ich dieses Buch recht interessant und es kam auf meine Wunschliste.
Einige Jahre fand ich es auf einem Bücherbasar sehr günstig und nahm es mit.
Klappentext:
Mailand im Jahr 1497. Trauer herrscht am Hof des Herzogs Ludovico Sforza, denn die junge Herzogin Beatrice ist an den Folgen einer Frühgeburt gestorben. Kurz darauf spielt ein anonymer Absender dem Vatikan eine ungeheuerliche Nachricht zu: Leonardo da Vinci, Günstling des Herzogs, soll in seinem neuen Gemälde 'Das letzte Abendmahl ' ketzerische Botschaften verstecken! Zudem häufen sich mysteriöse Todesfälle um das Kloster Santa Maria delle Grazie, in dem Leonardo sein Fresko malt. Unverzüglich bricht der dominikanische Inquisitor Augustin Leyre nach Mailand auf, um Licht in die Angelegenheit zu bringen. Wird er den größten Künstler der Renaissance der Ketzerei überführen?
Meine Meinung:
Nach Beendigung des Romans „Das geheime Abendmahl“ von Javier Sierra machte sich Ernüchterung breit.
Hatte mir eigentlich viel mehr von diesem Buch versprochen, die Beschreibung klang vielversprechend doch die Umsetzung hat mir weniger gefallen.
Da werden Geheimnisse angedeutet die in meinen Augen keine sind, es wird mit Zahlen und Symbolen hantiert bis es irgendwie passt.
Vielleicht hat mich aber auch der religiöse Bezug etwas in meiner Lektüre beeinträchtigt.
Positiv fand ich allein die Darstellung der Figur des Leonardo da Vinci!
Dies macht Lust mehr Hintergrundwissen zu diesem Mann – Künstler zu erfahren.
Der Roman hat mir ansonsten eine gepflegte Langeweile vermittelt. - Petra Schier
Das Kreuz des Pilgers
(156)Aktuelle Rezension von: SummseBeeReinhild und ihr Gemahl Gottfried wollen in ihre Heimat Koblenz zurückkehren. Doch leider werden sie von einer Räuberbande überfallen und Reinhild entgeht nur knapp dem Tod. Für Gottfried endet dieser Überfall tödlich, weil er einem kleinen Mädchen das Leben rettet. Nur langsam erholt sie sich von diesem schrecklichen Ereignis. Doch ihr ist auch schnell bewusst, dass sie allein für ihren Sohn, wieder heiraten muss. Auch wenn ihr immer klarer wird, dass für sie da nur ein Mann in Frage kommt, weiß sie auch das eine Verbindung mit ihm vor allem ihr Vater nicht gutheißen wird…
Dieser neue Reihenauftakt schließt an die Kreuz-Trilogie an. Aber auch ohne Vorwissen, kann man diesen Roman gut lesen. Mir war auch anfangs nicht bewusst, dass es eine Vorgänger-Reihe gibt. Es werden ein paar Geschehnisse kurz angedeutet und gut in die Geschichte eingebaut, so dass man keinerlei Nachteile als Neueinsteiger hat. Außerdem gibt es zu Beginn des Buches ein sehr hilfreiches Personenregister, da man gerade am Anfang erstmal vielen Personen begegnet und die jeweiligen Verwandtschaftsbeziehungen vielleicht nicht gleich klar werden. So dass es sehr gut ist auf dieses zurückgreifen zu können.
Vorrangig wird diese Geschichte aus der Sicht von Reinhild, Palmiro und Conlin erzählt. Die drei kennen sich schon seit der Kindheit und treffen jetzt wieder aufeinander. Ich fand es sehr spannend mit der Zeit ihre jeweiligen Geschichten und Beziehung zueinander zu erfahren. Die Autorin schafft es sehr gut dem Leser häppchenweise immer mehr Details und Geheimnisse über die Figuren zu präsentieren. So dass für mich die Figuren wirklich bis zum Ende hin teilweise noch sehr geheimnisvoll, aber vor allem interessant wirkten.
Mal etwas ganz anderes und besonders fand ich die Geschichte um die alte Reliquie. Dieses Kreuz, dass jetzt im Besitz von Palmiro ist, tauchte wohl schon in der vorherigen Trilogie auf und birgt so einige Geheimnisse. Die natürlich noch längst nicht alle gelüftet sind. Mit dieser Reliquie bekommt diese Geschichte auch einen fast mystischen oder fantastischen Anstrich, den ich anfangs erstmal etwas merkwürdig fand. Aber im Nachwort erklärt die Autorin für mich sehr logisch diesen Aspekt. Und ich bin sehr gespannt wie es dahingehend im zweiten Band weiter geht. Vor allem weil man nach diesem offenen Ende sowieso unbedingt weiter lesen muss.
Wer gut recherchierte Romane mag und auch nicht gegen etwas Mystik in historischen Geschichten abgeneigt ist, kommt hier auf seine Kosten.
- Oliver Pötzsch
Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
(159)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannFaust kennt wohl jeder - den reisenden Astrologen und Betrüger Johann Georg Faustus (1478-1538) aus Knittlingen im Kraichgau eigentlich niemand und der Autor bekennt sich auch dazu, ihn früher selbst nicht gekannt zu haben.
Da die Quellenlage um Faustus sehr dünn ist, blieb Herrn Pötzsch hier reichlich Raum für seine Fabulierkunst - auch wenn diese manchmal etwas auszuschweifen scheint, besonders in Bezug auf die (ebenfalls reale) Person des Gilles de Rais (sein teuflisches Nachleben erscheint mir etwas arg weit hergeholt, daher auch der Stern Abzug).
Trotz mancher leichter Übertreibungen und Überspitzungen zeichnet Oliver Pötzsch ein stimmiges Bild der Renaissance: Alles ist in Bewegung, nichts hat Bestand. Passend, dass in solchen Zeiten sich Menschen zu absolutem Bösem verführen lassen ... Dabei umgeht der Autor auch nicht ein in heutigen Zeiten recht unpopulär gewordenes Thema: Die Gefahren der Wissenschaft und des Wahns, alle Zusammenhänge der Welt "beweisen" zu können. Er lässt den jungen Faustus auf diesem Wege immer wieder mit zweifelhaften Personen in Kontakt geraten, die mit früh-atheistischen Anklängen versuchen, den Jungen aus seiner Ordnung und auf ihre Seite, die der angeblich "aufgeklärten Wissenschaftler" zu ziehen - da finden sich Facetten, die traurig modern klingen, denn heute haben wir genug solcher Menschen. Als Faustus bemerkt, dass hinter alldem der Teufel wirkt, ist es für ihn schon zu spät und eine Katastrophe steht ihm bevor. (Ein, wie ich zu vermuten wage, bei Atheisten nicht gerade beliebtes Bild, mit dem der Roman aber erfrischend anders ist als die Fülle historischer Romane, die stets auf die "böse Kirche" zielt.)
Fazit: Spannend, etwas "anders" und bei näherer Betrachtung erstaunlich heutig und gesellschaftskritisch.
- Nicole Steyer
Die Hexe von Nassau
(46)Aktuelle Rezension von: Lit-Trip1676: Der Teufel soll in Nassau sein Unwesen treiben und die Frauen zur Hexerei verführen. Graf Johannes initiiert eine Hexenverfolgung, um dem Einhalt zu gebieten. Der Henker Leonhard Busch, dem es sichtlich Freude bereitet, Menschen zu quälen, steht ihm mit seinen Folterdiensten zur Seite. Er hat es besonders auf Katharina Heinemann abgesehen, deren Mutter er schon zu einem Geständnis und schließlich auf den Scheiterhaufen gebracht hat. Katharina macht es ihm allerdings sehr schwer, was den skrupellosen Henker noch fanatischer werden lässt. Kein Preis ist ihm zu hoch, sie brennen zu sehen ...
Der Roman basiert auf wahren historischen Begebenheiten bezüglich der Hexenverfolgung und der kleinen Stadt Idstein. Am Ende des Buches beschreibt die Autorin die Daten und Fakten zu einigen der Hauptfiguren. Dieses Wissen macht neugierig auf die Geschichte, doch sollte man nicht zu viel erwarten - besonders als erfahrener und anspruchsvoller Leser historischer Romane.
Drei Figuren ragen besonders heraus und dienen als Konfliktträger der Handlung: Graf Johannes, Henker Leonhard Busch und Katharina. Auch wenn der Graf die Erlaubnis zur Hexenjagd erteilt hat, tat er dies mit der Einschränkung, dass nur Frauen ab einem Alter von vierzig Jahren einberufen werden durften. Busch ist nicht einverstanden und widersetzt sich in vielerlei Hinsicht seinem Herrn, indem er die junge Katharina zu sich holen lässt. Eigensinn, Verrat, Misstrauen und eine gebrochene Loyalität zur Obrigkeit zeichnen die Beziehung zwischen dem Grafen und dem Henker aus. Hass, Wahnsinn und ein verletztes Ego stehen zwischen dem Henker und Katharina. Die Konstruktion dieses Figuren- bzw. Konfliktdreiecks mag interessant und spannungserzeugend wirken, doch die Umsetzung ist leider nur mäßig gelungen.
Angefangen bei den Charakteren, die zu gesichtslos gestaltet sind. Leonhard Busch verkörpert ganz offensichtlich das Böse, Katharina das Gute und Graf Johannes den Schlichter. Darüber hinaus gibt es jedoch nicht viel über die Persönlichkeit der Figuren zu erfahren. Katharina und ihre Freundin Maria hätten aufgrund des Mangels an spezifisch beschriebenen Eigenheiten im Charakter durchaus dieselbe Figur sein können. Dem Henker und dem Grafen fehlen ebenfalls die nötige Tiefgründigkeit, um eine Verbindung zwischen dem Leser und den Figuren zu schaffen.
Wird die Erzählung aus einer historischen Perspektive betrachtet, dann fehlt es dem Buch in manchen Punkten an Authentizität, besonders in Bezug auf Leonhard Busch. Henker waren im 17. Jahrhundert allgemein geächtet. Sie hatten kein Ansehen, lebten oftmals außerhalb der Stadt und galten als unsozial. Dem gegensätzlich ist Leonhard Busch eine Figur, die sogar ein vergleichbar gutes Sozialleben zu haben scheint. Er ist zwar gefürchtet, doch er hat Freunde, Menschen, die ihm Folge leisten und sogar dem Grafen sind seine Ratschläge stets willkommen.
Der einfache Schreibstil ist eher modern, als historisch anmutend. Eine Atmosphäre von vergangenen Zeiten, einer anderen Welt und anderen Sitten kann nicht aufkommen. Auch im Punkt Stil spiegelt sich die Oberflächlichkeit wieder. Aufgrund der auktorialen Erzählperspektive wechselt in manchen Passagen innerhalb weniger Sätze die Perspektive. Wertvolle Informationen oder tiefgründige Einblicke werden durch diese Wechsel allerdings nicht vermittelt. Spannung kommt immer mal wieder auf, kann sich aber nicht vollends entwickeln. Daher hält sie nicht lang genug an, um zum Höhepunkt zu gelangen und den Leser fest einzuspannen.
Letztendlich hat die Autorin auf einer ursprünglich interessanten, spannenden und sogar wahren Basis eine eher profane Geschichte gebaut, die sich durch Oberflächlichkeit und Normalität auszeichnet. - Sabine Weigand
Die Seelen im Feuer
(156)Aktuelle Rezension von: Kristin1202Das Cover des Romans passt gut zu einem historischen Roman, hätte aber vielleicht etwas mehr in Richtung der Hexenverbrennung gehen dürfen.
Die Schriftart lässt sich angenehm lesen und der Roman ist in viele kürzere Kapitel unterteilt, die immer einen anderen Schauplatz darstellen.
Darum geht´s
In Bamberg herrscht die Zeit der Hexenverfolgung, kaum jemand der als Drude/Drudner bezichtigt wurde hat Aussicht dem Feuer zu entkommen. Durch schreckliche und langwierige Foltermethoden gesteht fast ein jeder den Pakt mit dem Teufel. Der Fürstbischof von Dornheim und der Weihbischof Förner geben ihr bestes, um die Hexenvertreibung voran zu treiben und greifen zu immer drastischeren Mitteln.
Auch die junge Apothekertochter Johanna wird eines Tages der Hexerei bezichtigt und wird ins Malefizhaus gebracht. Ob ihr die Flucht gelingt?
Später schließen sich einige mutige Bürger zusammen um den Grauen ein Ende zu bereiten. Werden sie es schaffen?
Meine Meinung
Mich hat das Thema der Hexenverfolgung sehr interessiert und ich bin der Meinung, ich hätte kein besseres Buch über diese Zeit erwischen können.
Man erfährt sehr viel über die Hexenverfolgung und die Machtverhältnisse von damals. Der Roman ist perfekt recherchiert. Die Geschichte war spannend, man konnte häufig nur den Kopf schütteln und war oft sehr aufgebracht. Die Ungerechtigkeit, die damals an den Tag gelegt wurde ist kaum zu übertreffen.
Das Ende des Romans kam für mich recht erwartet, aber das ein oder andere Ereignis hatte ich so nicht kommen sehen.
Zwischen den Kapiteln sind häufig kurze Absätze eingefügt, die im altertümlichen Dialekt verfasst wurden. Hier habe ich etwas länger gebraucht, mich hinein zu versetzen. Nachdem ich aber das System dahinter verstand, nämlich dass es sich um Bestandteile der Geschichte handelt und teilweise auch um wahre Begebenheiten, war ich von diesen Absätzen sehr begeistert.
FAZIT
Ich kann den Roman jedem ans Herz legen, der gerne gut recherchierte historische Romane liest und der gerne mehr über die Zeit der Hexenverbrennung erfahren möchte.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung. - Dieter Breuers
In drei Teufels Namen
(14)Aktuelle Rezension von: NeonsonneHier geht es um Märchen und Mythen, Wunder und Visionen, Glaube und Aberglaube, Kampf den Ketzern, Justizmorde, Teufelsbuhlschaft, den Hexenhammer, Verlies und Folterkammer, um weise Frauen, Hexensabbat, Hirten und Wölfe, unschuldige Kinder, habgierige Halunken und um Angst und Abscheu. In diesem Buch geht es um Einzelschicksale, deren grausame Verurteilungen sehr detailliert beschrieben werden. Verfügte jemand über medizinische heilende Kentnisse, kam dies fast einem Todesurteil gleich. Machtpolitische Motive spielten in dieser Zeit eine grosse Rolle. Auch ging es häufig um Geld. Mit dem Christentum kam auch die Verteufelung der Frau und somit der Scheiterhaufen, Tod durch verbrennen.. ... Dieses Buch ist keineswegs ein Roman, geschrieben zur Unterhaltung. Sondern vielmehr finden wir hier Tatsachen, die von Dieter Breuers unglaublich gut erzählt werden. Dies ist keine monotone Auflistung der Urteile und deren Opfer, sondern Einzelschicksale die sich zugetragen haben und unter die Haut gehen. Ein geschichtlich tolles Buch, dass einige meiner Sichtweisen verändert hat. Ich fühlte mich teilweise mittendrin vor Ort und konnte die armen gefolterten Frauen, eingesperrt in einem stinkenden Kerker, sehen und kann zum Glück nur erahnen, was sie monatelang durchmachen mussten, mit der Gewissheit ganz bald auf dem Scheiterhaufen unschuldig verbrannt zu werden.. . Lieblingsstelle: In den nächsten Tagen gingen die Verhöre weiter. Ihre Hände hatten sich inzwischen in zwei blutige Klumpen verwandelt. Ihre Unterschenkel schienen mehrfach gebrochen, und die stachelige Walze an der Leiter hatte Lenden, Rücken und Schultern zerfleischt...!