Bücher mit dem Tag "kassel"
55 Bücher
- L.C. Frey
Die Schuld der Engel
(22)Aktuelle Rezension von: ullikenEin schwarzes Cover zeigt oben in rot die Schrift "Die Engel sind unter uns. Und sie sind mörderisch".
Darunter lesen wir in weißen Lettern "DIE SCHULD DER ENGEL" - sie sind blutverschmiert. Links von ihnen sieht man eine Zange. Der Name des Autors L.C. Frey ist ebenfalls in weiß zu lesen.
Im Prolog wird ein Junge von einem anderen bösartig in einen Schacht gestoßen und allein gelassen.
Dann geht es weiter, Kommissar Sauer, wenige Tage vor seiner Pensionierung, begleitet seine Frau zu einer Vernissage. Plötzlich durchbricht eine Wand und ein schwergefolterter Mann fällt in den Raum und verstirbt. Sauer muss diesen Fall übernehmen, weil er vor Ort ist.
Man ermittelt in unterschiedliche Richtungen und denkt bald, den richtigen Schuldigen zu haben. Die Fallakte wird geschlossen. Sauer fährt mit seiner Frau nach Ägypten, doch er kommt dort nicht zur Ruhe, etwas an dem Fall ist nicht stimmig. Und jetzt kommt der Kriminalroman, ich möchte ihn wegen der verspäteten starken Spannung nicht Thriller nennen, richtig in Fahrt.
Nichts ist, wie man denkt. Alles ist viel schlimmer! Es lohnt sich, diesen Roman durchzulesen. Man muss nur die Längen überbrücken.
L.C. Frey alias Alex Pohl hat einen stimmigen Roman geschrieben. Es wird weiteres von Kommissar Sauer zu lesen geben.
- Dolores Mey
Liebe und andere Bescherungen (Liebe)
(39)Aktuelle Rezension von: AloegirlIsabella jobbt auf den Weihnachtsmarkt, obwohl sie keine Lust darauf hat. Sie hofft so der Vergangenheit zu entkommen. Konstantin ist heuer die Marktaufsicht, da der Kollege der sonst die Aufsicht ist, krank im Spital liegt. Gleich am ersten Tag muss Konstantin bei Isabella wegen einer defekten Herdplatte einschreiten.
Wie es dann weitergeht, müsst ihr unbedingt selbst lesen. Ich habe mich richtig in das Buch verleibt. Es hat auch nachdenkliche Seiten und das ist gut so. Ich habe mit Isabella geweint als sie erfuhr, dass sie keinen Profisport mehr machen kann. Auch als ihr der windige Freund den Laufpass gab, weil er ja positives braucht und sie jetzt ja negativ sei und das könne er nicht brauchen. Also da bin ich an die Decke gegangen, dieser miese Schweinehund. Man kann wunderschön träumen aber auch nachdenken. Ich hatte ein wunderbares Kopfkino. Holt euch das Buch, ihr verpasst sonst was.
- Daniel Wehnhardt
Die Brut der Wölfe
(12)Aktuelle Rezension von: wampyBuchmeinung zu Daniel Wehnhardt – Die Brut der Wölfe
„Die Brut der Wölfe“ ist ein Kriminalroman von Daniel Wehnhardt, der 2019 im Prolibris Verlag erschienen ist.
Zum Autor:
Daniel Wehnhardt, 1984 in Fürstenhagen geboren, studierte in Kassel Spanisch und Politikwissenschaft und ist nun angehender Lehrer. Er ist Gewinner diverser Literaturwettbewerbe. 2016 erschien mit »Verpressung« sein erster Kassel-Krimi. In seiner Freizeit widmet er sich der Literatur und den asiatischen Kampfkünsten.
Klappentext:
Bahía Feliz, Gran Canaria. Hierhin hat sich André Jäger zurückgezogen. Nach dem schmerzlichen Verlust eines besten Freundes hat er alles hinter sich gelassen: seinen Beruf, seine große Liebe, seine Familie. Nun ruft der Kasseler Chef des Verfassungsschutzes ihn zurück in seine Heimat. Rechtextremisten haben einen Anschlag mit zahlreichen Toten und Verletzten verübt. Jäger soll weiteres Blutvergießen verhindern und die braune Zelle infiltrieren. Was er nicht weiß: Nicht nur die Zeit spielt gegen ihn …
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich positiv überrascht, denn kaum etwas war so wie ich es erwartet hatte. Andre Jäger, die Hauptfigur, ist durchaus komplex gezeichnet. Er hat seine Ecken und Kanten, nimmt es manchmal nicht so genau mit den Buchstaben des Gesetzes und er hat noch eine Rechnung offen. Sein bester Freund starb bei einem Kampfsportevent, weil sein Gegner nicht aufhören konnte. Für Andre, selbst Kampfsportler, war es Mord. Aber nun kehrt er nach Kassel zurück, um als V-Mann für den Verfassungsschutz in rechten Kreisen zu ermitteln. Anschaulich wird der Weg Andres in die rechtsextreme Gruppe beschrieben, die erst durch ein Spitzel möglich wird. Die Gruppe selber ist professionell geleitet und ihr Anführer ist ein angemessener Gegner. Die Leute des Verfassungsschutzes wirken da eher wie Lehrlinge.Die Spannung baut sich langsam auf, steigert sich kontinuierlich und entlädt sich in einem Showdown erster Güte. Der Schreibstil ist einfach, aber leicht lesbar und gut verständlich. Manche Stellen sind hart und grausam, da darf man nicht zu zart beseidet sein. Der Ich-Erzähler Andre vermittelt seine Gedanken, seine Sorgen und Nöte und seine Gefühle in einer Weise, die Sympathien weckt. Auch seine Verbundenheit zu Kassel, die Stadt seiner Geburt und seines Aufwachsens, findet Ausdruck in seiner atmosphärischen Schilderung. Seine Motivation wächst erheblich, als er im Anführer der Gruppe den letzten Gegner seines Freundes erkennt.
Der Leser glaubt, dass Andre alles im Griff hat, aber der Autor hat einige Überraschungen auf Lager.
Fazit:
Mir hat dieser Kriminalroman in weiten Teilen sehr gut gefallen, allein fehlt es manchmal an Glaubwürdigkeit, denn das Spektakuläre geht zu ihren Lasten. Andre kann es locker mit Ikonen aus diesem Genre aufnehmen. Von mir gibt es gute vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten). Ich kann das Buch Freunden spannender Unterhaltung empfehlen. - Zoran Drvenkar
Du bist zu schnell
(70)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen winzigen Einblick in das Geschehen kann sich der Leser hier auf der Buchseite anhand der Kurzinfo verschaffen. Ich ergänze lediglich meine persönliche Meinung:
Tja, eigentlich bin ich mir im Moment nicht so recht darüber klar, was ich eigentlich sagen soll. Handlung? Na ja, verstörend, phantastisch, verwirrend, abgedreht, psychotisch eben...!
Die Protagonisten toll gezeichnet, der Schreibstil wie immer brillant.Schöne Perspektivenwechsel zwischen den drei Hauptprotagonisten und interessante Zeitenwechsel steigern das Lesevergnügen.
Ein Buch wie ein Sommergewitter. Am Schluss bleibt leider ein gewisses Unbehagen - da hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht.
Mehr kann ich zu diesem Buch leider nicht sagen - man muss es lesen; dann wird man es lieben - oder hassen und vorzeitig beenden. Je nach dem....! - Marie Lamballe
Mode-Atelier Rosen
(21)Aktuelle Rezension von: Ramona_HElise ist zurück in Kassel und hilft ihrer Mutter Charlotte im Atelier Rosen. Das Atelier läuft sehr gut und die Damen beschreiten gemeinsam mit ihren Putzmacherinnen ihren Weg. Moritz die Kinderliebe von Elise ist immer wieder in dubiose Dinge verstrickt und versucht sich in allerlei Geschäften die wenig Erfolg haben.
Doch plötzlich taucht Elises Vater wieder in Kassel auf. Sein Skript über die Lebenserinnerungen wurden ihm in Frankfurt gestohlen. Da er sich in diesen Schriften verstärkt mit Kassel beschäftigt, ist klar, dass der Dieb dort zu finden ist. Auf Grund seiner Vergangenheit kann er aber ich einfach in Kassel auftauchen. Das gestohlene Skript führt sogar zu Erpressungen. Doch wer steckt dahinter? Und werden sie das Skript ohne größere Verluste wieder finden?
Es werden wieder einige Beziehungen und Lebensumstände beleuchtet. Leider konnte mich das Buch nicht so fesseln wie Band 1.
- Wladimir Kaminer
Mein deutsches Dschungelbuch
(113)Aktuelle Rezension von: HoldenWladi schildert seine erste Lesereise im Anschluß an "Russendisko" und berichtet humorvoll und pointiert über das,. was er in der provinz erlebt hat. Das Ganze ist subjektiv von seinem Standpunkt aus geschrieben, und ihninteressiern eher die persönlichen Eindrücke als die Stadtgeschichte o.ä. Der Leser staunt, grinst und wünscht sich, daß W.K. auch seine eigene Stadt besucht hätte. - Ulrich Detrois
Höllenritt
(75)Aktuelle Rezension von: HoldenUli ist Aussteiger bei den Hells Angels, dem größten und weltweit gefürchtesten Rockerclub der Welt. Er schildert, wie er auf die schiefe Bahn geraten ist, was für einen Spaß die Partys mit Suff, Koks und Stripperinnen gemacht haben und wie er innerhalb der Organisation kaltgestellt wurde. Inhaltlich ist das Ganze also ganz interessant, auch wenn man vieles schon aus diversen Büchern und Dokumentationen im Fernsehen kennt, aber sprachlich und von der Schreibe her ist das alles so schlecht gemacht, daß ich nicht mehr Punkte vergeben konnte. - Ulf Erdmann Ziegler
Nichts Weißes
(26)Aktuelle Rezension von: DuffyMarleen ist die begabte Tochter einer Familie, die in der Werbung arbeitet. So ist es ganz normal, dass sie mit der graphischen Umsetzung von Buchstaben aufwächst. Dass die rheinische Heimat einmal zu eng für ihre Ambition wird, eine neue, perfekte Schrift zu erfinden, scheint absehbar. Während sie zu einer ganz "normalen", jungen Frau heranwächst, verliert sie nie ihren Traum. In Paris arbeitet sie dann für den Giganten der Typologie, Titus Passeraub, der ihr das Rüstzeug für die Verwirklichung ihrer Ambitionen mitgibt. Doch die kollidiert mit der Ende der 80er Jahre rasanten Entwicklung der Technik.Zieglers Roman beschreibt den Anfang vom Ende. Eine Technlogie, die herkömmliche Arbeitsmethoden revolutioniert und alle kreativen Momente entweder ganz erstickt oder im Sinne ihrer Perfektionierung umleitet. Das macht er spannend, weil er nicht nur diesen Hauptstrang erzählt, sondern mit seiner Hauptperson auch ein lebendiges Beispiel diese Veränderungen miterleben lässt und welchen Einfluss sie auf das Leben eines kreativen Menschen hat. Marleens emotionales Durcheinander, das eigentlich gar keines ist, sondern nur einen Aneinanderreihung von Begebenheiten mit langfristigen Konsequenzen wird einfühlsam und glaubhaft zum zweiten Handlungsstrang, den der Autor geschickt mit dem ersten verknüpft. Ein ruhiger und flüssiger Stil macht das Buch zu einem sehr angenehmen und interessanten Leseerlebnis mit Potential, sich mit der rasanten Entwicklung der letzten Jahrzehnte auseinanderzusetzen.
- Matthias P. Gibert
Zirkusluft
(15)Aktuelle Rezension von: engineerwifeDer Autor Matthias P. Gibert entführte mich mit Kommissar Lenz und seinen Kollegen mal wieder in seine Wahlheimat Kassel. Auch mit diesem Kriminalroman zaudert Gibert nicht lange und präsentiert gleich auf den ersten Seiten die erste Leiche. Leiche Nummer zwei lässt nicht lange auf sich warten und schon stecken wir tief drin im kriminellen aber auch im politischen Sumpf Kassels, der drittgrößten Stadt des Bundeslandes Hessen. Wie immer geht es um politische Macht, an der auch der derzeit amtierende Oberbürgermeister, Noch-Ehemann der Geliebten von Kommissar Lenz, nicht unbeteiligt ist. Eine spannende Handlung und ein flüssiger, anschaulicher Schreibstil trugen auch in diesem dritten Teil unbedingt zum Lesevergnügen bei. Einen kleinen halben Punkt möchte ich dennoch für die hoffnungslos egoistische Maria abziehen, die bei mir – wo ich doch Lenz Fan bin – absolut keine Sympathiepunkte abgreifen konnte. Hoffentlich spielt Lenz bei diesem Spiel bald nicht mehr mit. Bin schon sehr gespannt auf die Folgebände!
- Tibor Rode
Das Rad der Ewigkeit
(45)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDas Buch handelt vom unbändigen Willen, erfolgreich zu sein und nicht aufzugeben. Es handelt von Liebe, Eifersucht und Untreue. Es handelt von Betrug, Verbrechen und Verrat. Es handelt davon, alt Bekanntes in Frage zu stellen und Grosses zu versuchen. Es handelt von Ideen, die die Welt verändern können. Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen, die im Laufe des Buches zu einem Handlungsstrang verschmelzen. Der eine spielt in der Gegenwart, der andere vor 300 Jahren. Der historische Teil des Buchs basiert auf wahren Gegebenheiten. Es scheint gründlich recherchiert zu sein.
Das Buch entführt den Leser gleichzeitig in mehrer Welten: In das abenteuerliche und teilweise gefährliche Leben vor 300 Jahren, in die verheissungsvolle Welt der Erfinder, Pioniere und Wissenschaftler, in die moderne Welt von Anwaltskanzleien und Geschäftsleuten sowie in die Schattenwelt von Betrügern, Integranten und Geheimbunden. Handlungsorte sind Deutschland (insbesondere Hamburg, Sachsen, Hessen/Kassel) sowie teilweise London. Man begegnet in dem Buch Persönlichkeiten, die es tatsaechlich gegeben hat, so wie dem Erfinder Johann Bessler (alias Orffyreus), Isaac Newton, Gottfried Wilhelm Leibniz und dem Landgrafen Karl von Hessen-Kassel. - Matthias P. Gibert
Tödliche Ferien
(3)Aktuelle Rezension von: Baerbel82Nach dem Tod seines Vorgesetzten und Freundes Paul Lenz war Thilo in ein tiefes Loch gefallen. Zwei Partner hatte er vergrault, es auf einen Rausschmiss abgesehen. Doch dann kam Pia…
„Tödliche Ferien“ ist der erste Fall für die Kasseler Kommissare Thilo Hain und Pia Ritter. Es handelt sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Eine Lehrerin und ihre Mutter werden brutal ermordet. Jede Menge Verdächtige, aber weit und breit kein Motiv. Erst ein Zufall bringt Thilo und Pia auf die richtige Spur.
Matthias P. Gibert hat seinen neuen Krimi routiniert und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Selbst wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut - und gehalten.
Es geht um eine verhängnisvolle Lehrer-Schüler-Beziehung, aber auch um Erpressung und Rache. Die Auflösung ist schockierend, aber absolut stimmig.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Pia, die Neue, ist mir sofort ans Herz gewachsen. Und so fiebert man gerne mit ihr mit. Thilo und Pia, ein sympathisches Ermittlerduo, dem ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.
Fazit: Gelungener Auftakt einer Serie um ein neues starkes Team, nicht nur für das nordhessische Publikum!
- Mechtild Borrmann
Feldpost
(168)Aktuelle Rezension von: Janisa11061994Ich bin in die Geschichte gleich reingekommen, jedoch hat mir etwas Spannung gefehlt und gegen Ende musste ich mich zwingen. Im großen und ganzen war es Lesenswert. Mann konnte lediglich mitfiebern und die Charaktere an sich auch fühlen, Spannung war leider gekippt. Ich hätte mir mehr erhofft, aber war empfehlenswert.
- Matthias P. Gibert
Schmuddelkinder
(27)Aktuelle Rezension von: engineerwifeDas Thema Kinderheim/Jugendheim mit den entsprechend oft grausamen „Erziehungsmethoden“ ist an sich kein neues Thema. Immer mal wieder findet es zu Recht seinen Weg an die Öffentlichkeit, oft verbunden mit einer Rachetat. So versteht es dann auch Matthias P. Gibert diese sensible Thematik geschickt in Szene zu setzen. Ein zunächst scheinbar sinnloser Mord an einem alten Mann ruft die beiden Kommissare Paul Lenz und Thilo Hain an einen schauderhaften Tatort. Bald schon müssen sie nach einem zweiten Mord erkennen, dass die Opfer eines gemeinsam haben: ihre Verbindung zum Karlshof, einem nicht ganz unumstrittenen Jugendheim. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Wird es weitere Opfer geben?
Diejenigen Leser, die diese großartige Krimireihe, deren Fälle stets in und um Kassel spielen, verfolgt haben, wissen, dass es Paul Lenz aber nicht ohne Maria, die Noch-Ehefrau des Kasseler Bürgermeisters „Schoppen-Erich“ Zeislinger, gibt. Auch diesmal spielt sie eine nicht unbedeutende Rolle am Rande des Geschehens. Wie wird es mit den beiden Turteltauben weitergehen? Wird Erich seine Frau für Kommissar Lenz freigeben?
Wie meistens bei Krimireihen, die auf viele Teile ausgelegt sind, gibt es stärkere und schwächere Kandidaten. „Schmuddelkinder“ gehört meines Erachtens nach in die erste Kategorie und macht Lust auf den siebten und somit nächsten Teil. Ich bleibe auf jeden Fall dran und vergebe solide 4,5 von 5 Sternen.
- Tanja Kinkel
Grimms Morde
(67)Aktuelle Rezension von: JosseleDieser historische Roman Tanja Kinkels aus der Zeit der Brüder Grimm und Annette von Droste-Hülshoffs erschien 2018. Eine frühere Mätresse des verstorbenen, alten Kurfürsten ist ermordet worden. Weil sich bei der Leiche ein Zettel findet, auf dem ein Zitat aus einem von den Märchen der Brüder Grimm steht, geraten die beiden in Verdacht. Das Märchen, um das es geht, stammt von Annette von Droste zu Hülshoff und als sie und ihre Schwester Jenny davon erfahren, reisen sie mit ihrem Onkel August von Haxthausen nach Kassel, um die beiden Brüder zu entlasten. Vor allem Annette möchte zusätzlich aktiv zur Überführung des wahren Mörders beitragen. Doch dann wird noch jemand tot aufgefunden.
Die Handlung umfasst nur wenige Wochen im Frühjahr 1821, kurz nachdem der Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Kassel seinen Vater als Regierungsoberhaupt beerbt hatte. Dennoch schafft es die Autorin, ein umfangreiches und genaues Sittenbild der damaligen Zeit nicht nur zu skizzieren, sondern zu zeichnen.Viel Zeit nimmt sich Kinkel dafür, die Restriktionen darzustellen, denen sowohl Bürgerliche als auch Adelige unterlagen, besonders wenn es um Beziehungen außerhalb der eigenen Zugehörigkeit ging. Wohl zu Recht, wenn man in die Geschichtsbücher schaut, lässt die Autorin kein gutes Haar an den zu der Zeit herrschenden hessischen Kurfürsten, denen es im Grunde um nichts anderes ging als um ihr persönliches Wohlbefinden und die mächtig genug waren, ihre Verkommenheit ungeniert ausleben zu können.
Es ist Kinkel gelungen, bei dieser fiktiven Geschichte mit erstaunlich wenigen erfundenen Personen auszukommen. Wie von ihr gewohnt, hat sie sich sehr ausführlich und nicht nur oberflächlich mit der dem Roman zugrunde liegenden Historie beschäftigt. Das betrifft nicht nur die Zeit und ihre Ereignisse an sich, sondern auch die bekannten Eigenschaften von einzelnen Personen. Einmal mehr hat mich ein Roman Kinkels dazu animiert, selbst zu der Zeit zu recherchieren.
Es geht sehr viel um die Befindlichkeiten der Personen und ihre Beziehungen untereinander, vor allem natürlich in Bezug auf die ungleichen Geschwisterpaare Grimm und Droste. In umfangreicher Weise schildert Kinkel die Gedanken und Probleme der Protagonisten mit sich selbst, mit ihrer nahen Umgebung und mit der damaligen Gesellschaft im Allgemeinen. Die eigentliche Handlung kommt dagegen etwas zu kurz, so furchtbar viel passiert nicht.
Die Auflösung des Falls finde ich, zumindest was den Tod der Mätresse angeht, sehr schön hergeleitet und gelöst, wobei es für meinen Teil etwas zu sehr im Dunkeln bleibt, wie denn die Protagonisten überhaupt auf die Lösung kamen.
Es ist ein Verdienst von Tanja Kinkel, dass sie sich darum bemüht, Frauen ihren verdienten Platz sowohl in der Geschichtsschreibung als auch im Genre des historischen Romans zu verschaffen.
Ich für meinen Teil habe mich gut unterhalten gefühlt. Vier Sterne.
- Daniel Wehnhardt
Verpressung
(15)Aktuelle Rezension von: maedchenausberlinliestIn "Verperssung" geht es um eine Studentin, die tot in einem Kasseler Hotel aufgefunden wird. Ohne den geringsten Hinweis auf den Täter tappt die Polizei jedoch völlig im Dunkeln.
Zur gleichen Zeit bekommt der frischgebackene Uni-Absolvent David Wächter eine Chance als Praktikant bei der Tageszeitung HNA. Zusammen mit seinem Mentor Klaus Borowski gerät er immer tiefer in den Strudel einer politischen Verschwörung, die bis in die höchsten Kreise reicht.
Wurde die junge Frau tatsächlich ermordet, um einen der größten Skandale in der Geschichte des Landes zu vertuschen?
"Verpressung" ist der Auftakt der Roman-Reihe DUNKLE STADT mit den Kasseler Journalisten David Wächter und Klaus Borowski.Spannend geschrieben und der Autor ist mega sympathisch.
- Matthias P. Gibert
Bruchlandung
(6)Aktuelle Rezension von: manu1983Der Klappentext des zwölften Bandes mit Kommissar Lenz hat mich neugierig werden lassen. Wie auch schon bei den vorangegangenen Büchern wurde ich auch hier nicht enttäuscht. Das Cover ist recht düster gehalten mit leuchtenden Punkten in verschiedenen Größen. Dies soll die Start- und Landebahn eines Flughafens darstellen, welche in der Geschichte noch eine große Rolle spielen wird.
Auf einer Großbaustelle in Thüringen werden zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes erschossen aufgefunden. Aufgrund ihrer Herkunft wird der Kommissar Lenz zusammen mit seinem Partner Thilo Hain zum Fall hinzugezogen. Nun liegt es an den beiden, den Fall aufzudecken und dabei eine große Katastrophe zu verhindern. Um herauszufinden, ob sie dies schaffen werden, lest das Buch selbst.
Der spannende und humorvolle Schreibstil ließ beim Lesen keine Langeweile aufkommen. Von der ersten Seite an war ich an den Kriminalroman gefesselt und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. In der Landschaft habe ich mich gut zurechtgefunden und auch die Charaktere waren detailgetreu beschrieben. Ich konnte mich gut in die einzelnen Figuren hineinversetzen.
Sehr gut gelungen fand ich den großen Showdown am Ende der Geschichte. Ich möchte hier nicht mehr dazu verraten. Lest selbst und lasst euch überraschen.
Ich freue mich schon auf mehr Fälle von Kommissar Lenz. - Matthias P. Gibert
Menschenopfer
(12)Aktuelle Rezension von: manu1983Der Klappentext und das schwarze Cover mit einem hängenden, strahlenden Fisch haben mich neugierig gemacht. Dies war mein erster Krimi von Matthias P. Gibert. Ich wurde nicht enttäuscht.
Hauptkommissar Paul Lenz ermittelt in einem dubiosen Fall. Eine Küchenhilfe verschwindet. Drei Leichen werden in einer abgebrannten Gartenhütte gefunden. In beiden Fällen handelt es sich um asiatische Menschen. Doch was haben die Leichen und die verschwundene Küchenhilfe gemeinsam?
Die Freundin der vermissten Figur bewirbt sich in einer Firma um eine Arbeitsstelle und begibt sich damit in große Gefahr. Die Rezeptionistin versucht ihr zu helfen, doch wird es den beiden gelingen die vermisste Küchenhilfe lebend zu finden? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dieser Firma? Um das herauszufinden lest am besten selbst.
Von der ersten Seite an packte mich die Geschichte. Der Schreibstil war spannend und flüssig zu lesen. Die Charaktere waren detailliert beschrieben, so dass ich mich gut in sie hineinfühlen konnte.
Die Handlung spielt in Kassel, einer Stadt, die ich nicht kenne. Sie war jedoch sehr bildhaft dargestellt. Ich konnte mich so gut zurechtfinden.
Im Wechsel wird in den Kapiteln von Paul Lenz und der Freundin der vermissten Küchenhilfe erzählt. So erfährt man nicht nur von Lenz' Ermittlungen, sondern auch von seinen Hochzeitsplänen und seinem 50. Geburtstag.
Am Ende ging mir dann doch alles etwas zu schnell und die Ereignisse haben sich nur so überschlagen. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch jedoch sehr gut gefallen.
Fazit:Ein spannender und interessanter Krimi. Ich freue mich auf die anderen neun Bände, die ich leider noch nicht kenne.
- Susanne Fröhlich
Charlottes Welt
(41)Aktuelle Rezension von: Henri3tt3In diesem Roman lesen wir den inneren Monolog von Charlotte, die es als mittleres Kind in der beginnenden Pubertät manchmal echt schwer hat, es sich oft auch einfach selbst schwer macht. Aber das gehört nunmal zum Erwachsenwerden dazu, dass man lernt, genau das zu erkennen und das eigene Verhalten zu ändern.
Mir ist hier zum ersten Mal aufgegangen, was der große Unterschied zwischen Einzel- und Geschwisterkindern ist: Einem Einzelkind können die Eltern einfach immer glauben, dass es die Wahrheit sagt und immer zu ihm halten. Ob Einzelkinder deshalb öfter oder seltener lügen und was das mit ihnen macht, weiß ich natürlich nicht. Bei Geschwisterkindern ist das nicht möglich, denn wenn eines lügt, kann man nicht allen Kindern gleichzeitig glauben, man kann aber auch nicht immer die Wahrheit herausfinden und so kommt es, dass man mal das eine Kind und mal das andere ungerecht behandelt.
Die Geschichte, die Charlotte erlebt, ist sehr ehrlich erzählt und oft lustig. Vor allem geht es um Oberflächlichkeit, Selbstbewusstsein, Freundschaft und Liebe. Mir hat sie gut gefallen.
- Heike Susanne Rogg
Endstation Herkules
(6)Aktuelle Rezension von: _jamii_So hatte sich Busfahrer Hannes den Ausflug mit einem saarländischen Kegelverein nicht vorgestellt.
Während er sich Kassel von oben ansieht, stolpert er über eine Leiche, die offensichtlich vom Herkules gefallen ist. Nicht nur, dass er in dem Toten einen seiner Fahrgäste erkennt, Hannes wird von der Kasseler Polizei auch noch als Verdächtiger eingestuft.
So bleibt ihm nichts anderes übrig, als den Fall, in bester Miss-Marple-Manier, selbst in die Hand zu nehmen.
Die Geschichte ist gut und flüssig geschrieben, es kommt Spannung auf. Trotzdem wird sie durch einiges an Humor aufgelockert. Vor allem die sprachlichen Barrieren und einige Vorurteile sorgten für den einen oder anderen Lacher. Am Ende gibt es eine unerwartete Wendung, was die Spannung aufrechterhält.
Die Fussnoten bringen zwar zusätzliche Informationen, allerdings sind sie doch eher unnötig für einen Roman. Aber eine nette Idee.
Bei so vielen wiederkehrenden Charakteren, ist das Personenverzeichnis am Anfang sehr hilfreich, so kann man jederzeit kurz nachlesen, wer wer ist.
Hannes ist mir zwar sympathisch, allerdings hatte ich doch etwas Mühe, dass er sich so selbstverständlich und aktiv in die Ermittlungen eingemischt hat… Auch mit dem Kommissar bin ich nicht ganz klargekommen, so nachlässig und fast schon naiv, dass er wichtige Schritte unterlässt, und somit von einem selbsternannten Hobbydetektiv ausgestochen wird.
Alles in Allem ein guter und humorvoller Krimi. - Matthias P. Gibert
Eiszeit
(14)Aktuelle Rezension von: engineerwifeEr hat es nicht leicht, unser Hauptkommissar Paul Lenz. Da will er nun endlich mit Maria seinen langersehnten Urlaub antreten und prompt kommen wieder zwei Mordfälle dazwischen. Gut, sein Kollege hätte diese sicher übernehmen können, aber Lenz fühlt sich schuldig. Er hat die verzweifelten Hilferufe eines der Opfer nicht ernst genommen und nun sind der Eiscafé Betreiber und seine Frau tot. Ganz offensichtlich führt die Spur zu dem Immobillien Mogul Jochen Mälzer, der es kaum erwarten kann, das Gebäude geräumt zu sehen. Doch der hat ein Alibi … wer verbirgt sich also hinter der Gräueltat?
Mit jedem Band – hier handelt es sich um den vierten der Reihe um Paul Lenz – scheint sich der Autor Matthias P. Gibert zu steigern. Ich fand diesen wieder so spannend, dass es schwer war, ihn aus der Hand zu legen. Gibert entführt uns in die Welt der Reichen und Mächtigen, in der es wenig zimperlich zuzugehen scheint. Jeder scheint jedem zu helfen aber wehe, einer kommt den gestellten Anforderungen mal nicht nach. Bei Geld hört die Freundschaft auf, bei viel Geld gibt es nur noch bittere Feinde …
Ich habe mich gefreut, alle Kollegen, besonders natürlich Lenz‘ engsten Vertrauten Thilo Hain, wieder zu treffen. Genau der Thilo, der in Pauls Urlaub eigentlich die Chance für seine eigene Karriere sieht. Doch Paul lässt nicht locker, diesen Fall will und muss er selbst klären. Tja und der Urlaub? Und Maria? Lest selbst und lasst euch überraschen … auf mich wartet bereits der nächste Teil „Bullenhitze“ auf dem SUB … ich freue mich!
- Matthias P. Gibert
Pechsträhne
(10)Aktuelle Rezension von: manu1983Nachdem mir der neunte Fall von Kommissar Lenz sehr gut gefallen hatte, wurde ich auch von seinem elften Fall nicht enttäuscht. Das dunkle Cover und der Klappentext haben mich neugierig auf den Inhalt gemacht.
Ein unbeliebter leitender Bankangestellter wird tot aufgefunden. Vermutlich wurde er grausam ermordet. Zwei seiner Mitarbeiter erfahren von seinem Tod und sterben kurz danach bei einem Autounfall. Doch was steckt dahinter? Warum mussten diese Menschen ihr Leben lassen?
Die Ermittlungen von Kommissar Lenz und seinem jüngeren Kollegen Thilo Hain ergeben dubiose Machenschaften seitens der Bankangestellten. Werden sie herausfinden, warum diese sterben mussten?
Von der ersten Seite an war ich an dieses Buch gefesselt. Der spannende und flüssige Schreibstil, aber auch lustige Szenen zur Auflockerung ließen keine Langeweile aufkommen. So schaffte ich es auch, die Geschichte in einem Rutsch zu lesen.
Die Charaktere waren gut beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und fühlte mich teils, als wäre ich mitten in die Handlung involviert.
Mir gefällt es, dass Matthias P. Gibert in seinen Werken über sehr aktuelle und brisante Themen schreibt.
Fazit:
Ein toller und spannender elfter Fall für Kommissar Lenz. Ich freue mich auf weitere Fälle. - Matthias P. Gibert
Rechtsdruck
(12)Aktuelle Rezension von: engineerwifeMal wieder eine gelungene Mischung aus Arbeits- und Privatleben des mir inzwischen direkt ans Herz gewachsenen Hauptkommissars Paul Lenz. Während ich zu Anfang noch ein wenig skeptisch war, ob dieser Krimi mal wieder mit seiner Ausländerfeindlichkeit alle Klischees bedienen würden, wurde ich doch im Laufe des Buchs immer positiver überrascht. Der Fall ist viel tiefer angesiedelt und geht – untermauert mit viel Korruption, Neid und Missgunst – bis in die Chefetagen der Politik. Ein Einblick, der mich immer wieder erschaudern lässt, wenn ich daran denke, wie viel davon wohl auch in meiner eigenen Heimatstadt vertreten ist.
Der Spannungsbogen wird permanent hoch gehalten und der Leser schließlich mit einer stimmigen Aufklärung belohnt. Von mir gibt es die volle Punktzahl und fast möchte ich behaupten, dass mir dieser Band sieben bis jetzt am besten gefallen hat. Ich freue mich auf weitere Fälle des Ermittlerduos Paul Lenz und Thilo Hain.
- Katja Montejano
Zerrspiegel
(147)Aktuelle Rezension von: nadine_imEin brutaler Überfall stürzt das Leben der neunzehnjährigen Jazz in einen Abgrund voller Angst und Grauen. Gleichzeitig verschwinden ihre Mutter und Schwester - die Polizei steht vor einem schier unlösbaren Rätsel. Wurde die Familie Zielscheibe eines perversen Serienkillers oder steckt ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit hinter dem schrecklichen Geschehen? Ein gefährliches Katz- und Mausspiel zwischen Jazz und dem wahnsinnigen Mörder beginnt. Sein Plan ist Rache! Ihr Plan ist, zu überleben!
Zum Aufbau, es wird abwechselnd aus der Sich von Jazz und dem Täter berichtet, dadurch schafft es die Autorin die Leser am Ball zu behalten, denn nur Jazz ihre Ansicht wäre für dieses Buch nicht mitreißend genug gewesen, da sie wirklich emotionslos dargestellt wird und eine lange Zeit im Buch auch nichts passiert bis am Ende wieder ein starker Höhepunkt folgt.
Also haben wir Spannungen am Anfang und am Ende des Buches, in der Zwischenzeit liest man meiner Meinung schnell Jazz ihre Kapitel durch um schnell wieder zu den Gedanken des Täters zu gelangen. Dort ist die Emotionslosigkeit, oder ab und zu die Wut recht fesselnd.
Jazz leidet am Asperger Syndrom, leider wird darauf nicht groß aufgebaut und teilweise widerspricht sich das auch in ihrer eigenen Sprache... zudem gibt es ein paar Textstellen wo Jazz Dinge erklärt die wie wortwörtlich aus dem Internet kopiert klingen, ich weis nicht ob das Teil des Syndroms ist, weil man die Dinge einfach übernimmt, oder ob es nicht anders geschrieben wurde.
Man kann sich nicht wirklich mit ihr identifizieren, da sie ja nun wirklich nicht von Emotionen sprüht, also fehlt auch die Empathie.
Und dann wird noch eine Liebesgeschichte reingeworfen, die entweder besser ausgebaut hätte werden sollen, oder eben nicht vorkommen sollte. Es ist so als würde man den Inhalt nur auffüllen wollen, trotzdem ist es schön, dass Jazz nicht mehr alleine ist und sich selbst überwinden kann!
Leider war das Ende dann irgendwie nicht so brutal wie ich es mir vorgestellt habe und vor allem gegen Ende noch schnell mit Fakten aufgefüllt um die Geschichte besser zu erläutern...
Trotz der paar Schreibfehler und den oben erwähnten Dingen ist das Buch an einigen Stellen spannend und für Zwischendurch nicht schlecht! Also von mir 2.5-3 Sterne!