Bücher mit dem Tag "kanada"
1.080 Bücher
- Frank Schätzing
Der Schwarm
(5.439)Aktuelle Rezension von: Rebecca_DgdDas Buch hat ca 1000 Seiten, da muss man etwas Zeit dafür haben. Allerdings passiert nicht immer all zu viel auf diesen Seiten und es wird etwas langatmig. Die Idee ist sehr gut und es ist gut geschrieben. Eine Serie ist mittlerweile auch raus, die ich nicht so brilliant finde. Da ist wahrscheinlich Buch und Hörbuch noch besser!
- David Foster Wallace
Unendlicher Spaß
(178)Aktuelle Rezension von: GAIADieses fast 1600 Seiten starke Machwerk von David Foster Wallace (DFW) in inhaltlich in einer kurzen Rezension darzustellen, erscheint ein fast unlösbares Unterfangen. Wartet doch der 1996 erstmals im englischsprachigen Original veröffentlichte Roman mit einer massiven Themendichte auf.
Die „Rahmenhandlungen“ (Plural!) spielen sich grob in einer Tennisakademie für 10 bis 18jährige angehende Profisportler, einem nahegelegenen Entzugswohnheim für Drogen- und Alkoholabhängige sowie auf einem Felsbrocken zwischen zwei Agenten. Im ersten Setting geht es hauptsächlich um die Sucht nach Erfolg, Leistungsdruck und Belastungen der jugendlichen Sportler:innen, aber auch um das familiäre System einer der Schüler und gleichzeitig Hauptprotagonist Hal Incandenza. Dessen durch Selbstmord bereits verstorbener Vater gründete die Akademie, widmete sich danach dem Drehen von post-avangardistischen Filmprojekten. Eines dieser Projekte ist der Film „Unendlicher Spaß“, welcher zur Hirnerweichung und dem Tod führt. Das holt die Agenten franko-kanadischer Separatistengruppen sowie des US-Geheimdienstes auf den Plan. Jetzt auch noch verständlich den Erzählstrang in dem Entzugswohnheim hier zu erklären, ist mir einfach nicht sinnvoll möglich.
Sie verschiedenen Erzählstränge werden in nicht-chronologischer Reihenfolge, in wechselndem Muster im Buch angebracht, über die ersten 500 Seiten hat man prinzipiell keine Ahnung, was so wirklich vor sich geht, im Mittelteil hat man das Gefühl, langsam zu verstehen, wohin der Autor mit der ganzen Sache möchte, und verliert diese Idee zum Ende hin wieder vollständig. Das klingt wirr? Ist es auch. Warum lohnt sich trotzdem potentiell eine Lektüre?
Der Roman spielt hauptsächlich im Jahre 2012, was also ca. 16 Jahre vom Entstehungszeitpunkt in der Zukunft liegt. DFW beschreibt die Zersetzung von Individuen und damit auch einer Gesellschaft in einem Maße, was im Jahre 2022 den Leser:innen eine Gänsehaut bescheren kann. Für mich grandios an diesem Roman war jedoch nicht unbedingt die hier erschaffene Welt als Ganzes, sondern bestimmte Textsegmente zu speziellen Themengebieten, die dermaßen authentisch geschildert sind, dass sie Augen öffnend sind. So wird Drogenkonsum, -trips, -abhängigkeit, -entzug usw. wirklich so ausführlich wie – zumindest von mir – noch nie gelesen dargestellt. Auch der Themenkomplex um Anhedonie und schwere Depressionen ist mehr als gelungen. Mit dem Wissen, dass sich DFW in 2008 selbst nach jahrzehntelanger schwerer Depression suizidiert hat, lässt die Beschreibungen diesbezüglich noch einmal in einem ganz intensiveren Licht dastehen. Noch nie hat mir ein Text so stark verdeutlicht, warum es Menschen mit dem Krankheitsbild der schweren Depression den Suizid als einzige alternativlose Möglichkeit sehen zu handeln.
Womit aber dieser Roman und damit auch der Autor DFW am meisten brilliert ist die Sprache. Es ist nicht in Worte zu fassen, wie kreativ der Autor die Sprache zu seinem Mittel macht, um nicht nur eine bitterböse Analyse der Gesellschaft und Kritik an ebendieser zu vermitteln, sondern einfach auch amüsante Plotbausteine einzuweben. Gerade wenn man versucht die aberwitzigen Geschehnisse in diesem Roman einer anderen Person, die das Buch nicht gelesen hat, zu vermitteln, wird das Ausmaß des Humors erst so richtig sichtbar. Bisher habe ich in noch keinem Buch so viele kreative Ideen im Umgang mit Sprache und Handlung erlebt. Was sich vor allem in den kongenialen Anmerkungen des Autors zeigt. Diese umfassen fast 200 Seiten allein, gehören definitiv zum Plot dazu, können und sollten also keinesfalls übersprungen werden, und erzählen mitunter eigene Geschichten für sich. Eigentlich lese ich lieber Fußnoten direkt unten auf der entsprechenden Seite, wie es bei kürzeren Werken DFW‘ gehandhabt wird, aber hier ist dies nicht ansatzweise möglich, wenn allein die „Filmografie“ von Hals Vater ganze 12 Seiten einnimmt.
Und wenn von Sprache die Rede ist, dann muss in Verbindung mit „Unendlicher Spaß“ zwingend der Übersetzer Ulrich Blumenbach - nicht nur genannt, nein - geehrt werden! Glücklicherweise bekam er die Zeit zugestanden, die er für die Übersetzung eines solchen Werkes auch brauchte, nämlich sechs (!) Jahre. Was dieser Mensch hier erarbeitet hat, kann man nicht hoch genug loben. Es handelt sich um Zauberei.
Ich habe das Gefühl, meine Rezension ist einfach nur wirr und zerfasert. Und ganz ehrlich? Der vorliegende Roman ist eine wirre, zerfaserte Zettelkiste. Ein wilder Montageritt, der gleichzeitig unglaublich zäh sein kann. Durch diese knapp 1600 Seiten habe ich mich in vier vierhundert Seiten Abschnitten genähert, durchgekämpft, sie bezwungen. Unverhohlen: Die Lektüre von „Unendlicher Spaß“ kann unendlich anstrengend sein und lässt sich keinesfalls süffig runterlesen. Deshalb ist das Buch keinesfalls etwas für jede Person. Viele werden es frustriert abbrechen. Also kann ich trotz meiner vergebenen vollen Punktzahl hier keinesfalls eine allgemeine Leseempfehlung aussprechen, kann aber garantieren, wer sich die Mühe macht, sich durch diesen Zettelkasten mit den Stimmen von vielen wirklich schwer beschädigten Figuren durchzukämpfen, wird mit einer genialen Gesellschaftskritik, Humor, Kreativität und Spaß an der Sprache belohnt werden.
- E. L. James
Grey - Fifty Shades of Grey von Christian selbst erzählt
(1.134)Aktuelle Rezension von: Sandra8811Diese Rezension wird nicht ganz so ausführlich, da es sich im Prinzip um die gleiche Story und die gleichen Charaktere handelt wie Fifty Shades of Grey Geheimes Verlangen.
Trotzdem möchte ich hier meine Meinung teilen:
Ich bin immer noch begeistert von der Serie und selbst wenn man die Story bereits kennt, es ist trotzdem schön, wieder drin zu sein und das ganze aus Christians Sicht zu erleben. Die Story ist (auch wenn man sie ja kennt) mitreißend und erotisch prickelnd. Dieses Buch hat Details, die man bei Geheimes Verlangen nur erahnen kann. Viele schreiben, dass es das nicht gebraucht hätte, ich bin froh, dass es die Trilogie aus Christians Sicht gibt, denn nur so kann ich meine Sucht danach stillen. Das Buch lies sich super gut lesen und ich war wieder vollends mitgerissen. Klare Leseempfehlung für Fifty Shades of Grey Fans.
- Stephenie Meyer
Biss zur Mittagsstunde (Bella und Edward 2)
(7.705)Aktuelle Rezension von: NephilimleserBella ist glücklich mit ihrer Beziehung zu Edward. Sie hadert aber am älterwerden. Er bleibt immer 17, sie wird 18. Und an ihrem 18.Geburtstag passiert ein kleiner Unfall. Bella schneidet sich am Geschenkpapier. Sie wird verletzt. Und Edward zieht Konsequenzen. Er verlässt Bella.
Ab diesem Moment, ist sie nicht mehr dieselbe. Nur Jacob, ihr Quileutefreund, kommt noch an sie ran. Durch ihn, lernt sie wieder etwas Freude im Leben zu haben.
Mehr möchte ich nicht verraten.
Mir hat der 2.Band sehr gut gefallen. Vor allem die Zerissenheit von Bella wird toll beschrieben. Allein die Monate, in denen nichts passiert, sagen alles. Eine Weile ist im 2.Band alles offen, da sich Bella zu Jacob hingezogen fühlt.
Aber auch hier, es gibt 2 Lager, die Twilight liebenden und die hassenden.
- Margaret Atwood
Der Report der Magd
(775)Aktuelle Rezension von: mayakuZu den Themen „Dystopien, Verfilmungen und Klassiker“ gibt es hier einen Hattrick: „Report der Magd“ von Margaret Atwood.
Geschrieben 1985, aber gerade eigentlich ja top aktuell, habe ich den Roman auch erst vor ein paar Wochen gelesen. Die Serie hatte ich schon vor längerer Zeit mal angefangen, aber bin nicht wirklich warm mit geworden.
Das Buch habe ich allerdings gelesen, auch wenn ich ein paar Passagen ziemlich überflogen habe. Es ist gut, es ist gruselig gut, aber manches war mir dann doch etwas zäh.
Es geht um einen Staat in den USA, der die Nummer mit den Ultra-Konservativen Christen mal komplett durchgezogen und einen „Theokratischen“ totalitären Staat geschaffen hat. Männer haben wenig Rechte, Frauen eigentlich gar keine und die Regeln des Staates werden alle irgendwie aus der Bibel gezogen. Unfruchtbarkeit scheint such ein großes Problem, weshalb einige Frauen, die es nicht „geschafft“ haben ordentlich zu heiraten, von einem „ehrbaren“ Mann der Gesellschaft zum nächsten gereicht werden, damit sie von denen schwanger werden. Die Kinder dürfen sie natürlich nicht behalten, die bekommen die Ehefrauen von den „ehrbaren“ systemtreuen Männern.
Alles ziemlich schrecklich, aber es ist ja auch eine Dystopie. Zur Zeit soll sie ja als abschreckendes Beispiel gelten, was aus USA werden könnte, aber derzeit scheint es ja eher, als würden Dystopien als Gebrauchsanweisung gesehen 🤔
Ist auf jeden Fall ein Klassiker und dazu noch von einer Frau - was sie sicher dazu befähigt hat, das Grauen für Frauen so realistisch und nachvollziehbar darzustellen - also schon Leseempfehlung, den sich ziehenden Kram kann man ja einfach etwas schneller überlesen.
- Emma Hooper
Etta und Otto und Russell und James
(78)Aktuelle Rezension von: OrishaAls Otto aufwacht, ist Etta gegangen. Seine Etta, die er vor mehr als 50 Jahren kennenlernte - auf und davon. Doch Etta hat ihn nicht verlassen, vielmehr will sie sich einen Traum erfüllen und zieht los das Meer zu besuchen. Nur Russell, Ottos und Ettas Freund und Nachbar, hält es nicht und er zieht los Etta zu finden ... Doch auch in ihm löst sie etwas aus, was er kaum glaubte gesucht zu haben.
Emma Hoopers Roman ist hinreißend - und das schreibe ich im vollsten Ernst - denn er ist weder kitschig noch rührseelig, vielmehr einfach hinreißend. Die Geschichte von Otto, Russell und Etta handelt von Freundschaft, von Liebe. Vom Leben auf dem Land, von verschiedenen Lebenskrisen und -träumen. Und ohne dass Hooper, die Geschichten der drei bis ins kleinste Detail auslotet - was eben auch Spielraum für eigene Gedanken lässt - ist sie hinreichend gut gestrickt.
Wir folgen vor allem Otto und Etta in ihrem 80-jährigen Dasein und erhalten gleichzeitig ihre und auch Russells Lebensgeschichte im ländlichen Kanada der 1940er Jahre. Ein Leben das hart war, das Entbehrungen mit sich brachte, aber eben auch familiäre Bande über die Kernfamilie hinaus zuließ und Kinder in eine Welt hinausziehen ließ, von der nicht immer klar war, dass sie sie heil zurückbrachte.
Kurzum: Hoopers Roman ist hinreißend, leicht, ohne sentimental zu sein und dabei noch kurzweilig zu lesen.
- David Safier
Mieses Karma
(5.066)Aktuelle Rezension von: FaiditEs gibt gute Ansätze, auch einer Botschaft, die der Roman hätte gerne eindringlicher transportieren dürfen. Trotz der üblichen Klischees von, schöne junge Frau ( 33 Jahre zählen bereits als alt in diesem Roman, worüber der Autor heute sicher anders denkt) ist berühmt, dicke ältere Dame lebt von Hartz IV und arbeitet in Imbiss-Bude usw., besitzt das Buch ebenfalls ein paar humorvolle Szenen. David Safier scheint sich außerdem einigermaßen gut in die weibliche Psyche einfühlen zu können. Doch mit seinem Verständnis von Liebe und Egoismus hapert es noch. Mir unverständlich ist außerdem, dass der arme Casanova schon hunderte von Jahren kein besseres Karma erreicht haben sollte. Hier scheint der Autor umverklemmten Umgang mit Sexualität doch sehr zu verurteilen, zumal Casanova nach seinen eigenen Memoiren beurteilt, der heutigen Männerwelt einiges an Selbstlosigkeit, Intelligenz und Charme beibringen könnte - lach!
- Emma Hooper
Etta and Otto and Russell and James
(63)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeEines Tages macht sich die 82jährige Etta auf den Weg ans Meer, quer durch Kanada. Ihr Mann Otto bleibt zu Hause und versucht, alleine zurechtzukommen. Doch Etta vergisst allmählich Dinge, Otto erinnert sich an fast alles. Und dann ist da noch Russell, der Nachbar, der selbst in Etta verliebt war. Und James, ein Koyote, der Ettas Begleiter auf der Wanderung ist. Auf dem Weg erzählen sie ihr Leben: von der Liebe, vom Krieg und einer Farm in der staubigen Einöde Saskatchewans, vom Backen und vom Briefeschreiben.
Emma Hoopers Roman mit dem langen Titel ist ein bezaubernder, ein leiser Roman, der sich nicht vieler Worte bedient. Manchmal erschließt sich die Bedeutung nicht direkt, viele Passagen sind näher an einem Traum als an der Realität, z.B. Ettas Unterhaltungen mit James. Die Autorin überlässt dem Leser die Entscheidung, was geschieht und was nicht. So ist das Ende sehr offen für verschiedene Interpretationen. Diese Unbestimmtheit der Erzählung war mir manchmal etwas zu viel des Guten und ich habe nach tieferen Bedeutungen gesucht. Ich habe viel über die Handlung nachgedacht und bin mir bei den phantastischeren Elementen immer noch nicht sicher, was ich davon halten soll. Daher schwanke ich zwischen 4 und 5 Sternen.
Die Sprache ist sehr spartanisch und auf das Wichtigste beschränkt. Trotzdem konnte mich die Erzählung vom ärmlichen Leben auf einer Farm, von der Beziehung von Etta mit Otto und Russell und von Ottos Erlebnissen in Europa im 2. Weltkrieg fesseln und zutiefst berühren. Letzten Endes kommt es bei „Etta and Otto and Russell and James“ wohl auch eher auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Erinnerungen der Charaktere als auf die äußere Handlung an. In dieser Hinsicht konnte mich das Buch überzeugen. - Yann Martel
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 3D, 1 Blu-ray
(1.035)Aktuelle Rezension von: Fiona_CamarsEines der schönsten und ungewöhnlichen Bücher, die ich je gelesen habe. Das Setting ist merkwürdig, mit einem indischen Zoobesitzer Sohn. Die Geschichte mäandern erst hier hin und dorthin, bis plötzlich der (im Deutschen) namensgebende Schiffbruch passiert, bei dem sich der Junge auf einem kleinen Rettungsboot mit einer Handvoll bedauernswerten Tieren wiederfindet. Ungewohntes Ende. Tolle Geschichte!
- Nick Cutter
Das Camp
(63)Aktuelle Rezension von: book_cactusMeine Meinung
Der Anfang hat mich sofort begeistert und ich war sofort mitten in der Geschichte gefangen. Das Inselfeeling und dieses «abgeschottet» sein, hat die Spannung nur noch verstärkt, denn was auf diesem, erst harmlosen, «Ausflug» passiert, ist schlimmer als jeder Albtraum.
Der Autor beschreibt jede noch so grausige Szene im kleinsten Detail – es bleibt einem nichts erspart. Ein extrem fesselnder Pageturner bis zur letzten Seite, der mich noch lange verfolgt hat.
Nichts für Menschen mit Wurm- oder Schlangenphobie! Und auch ansonsten wirklich sehr eklig!Meine Bewertung
Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen. - Jutie Getzler
10 Tage in Vancouver
(74)Aktuelle Rezension von: UlrikeBodeDas Cover ist sehr treffend gestaltet und zeigt eine Szene aus dem Inhalt, paßt also toll zur Geschichte.
Die Protagonisten sind sehr sympathisch und gut beschrieben. Der Klappentext macht neugierig. Toll fand ich die Möglichkeit die Wahl treffen zu können wie die Geschichte von Lara weitergeht, so habe ich mich für die Möglichkeit entschieden, die ich selbst in der Situation gewählt hätte und wurde nicht enttäuscht.
Insgesamt sehr kurzweilig und amüsant, aber auch zum Nachdenken anregend, vielleicht einfach mal mutig zu sein und spontan seinem Leben eine andere Richtung zu geben. Denn unverhofft kommt oft.
Die anderen beiden Möglichkeiten werde ich bestimmt auch zu einem späteren Zeitpunkt lesen, da ich natürlich neugierig bin was sonst noch passieren könnte und wie sich die Geschichte entwickelt hätte, wäre man zu einer anderen Entscheidung gekommen. Und auch ein weiteres Buch werde ich sicher noch lesen, da es eine schöne Auszeit zu ist und man durch die nachvollziehbaren Ortbeschgreibungen das Gefühl hat selber vor dort zu sein. Schon fast ein Kurzurlaub.
Eine schöne Lektüre, die ich empfehlen kann - Wendi Stewart
Ein unbesiegbarer Sommer
(36)Aktuelle Rezension von: NelingWer sagt: "Ich hatte eine schreckliche Kindheit!", wird wohl nach der Lektüre dieses Buches denken "es hätte noch schlimmer kommen können".Die Schicksale der Kinder waren total traurig, aber ich fand es wenigstens gut, wie sich die Kinder gegenseitig halfen und Mut machten.
Inhaltsangabe:Kanada: Ein großer Unglücksfall steht gleich zu Beginn des Romans. Das Auto der Familie Archer bricht durchs eis eines gefrorenen Sees ein und der Vater kann nur seine Tochter Rebecca retten. Der Vater resigniert völlig und gibt sich auf und seine Tochter kümmert sich um alles. wie kann sie weiterleben? Und wie werden Chuck und Elisabeth, die ebenfalls eine schlimme Kindheit hatten ihr Leben meistern?
Meine Meinung:Ich fand das Buch sehr traurig. Der Schreibstil war ungewöhnlich und lag mir nicht richtig. Irgendwie war alles sehr melancholisch und trostlos. Einiges fand ich unglaubwürdig, so z.B. dass ein 6 jähriges Mädchen sich um alles kümmert und die Verantwortung für ihren Vater und die Farm schon so früh übernimmt.Die Protagonistin fand ich irgendwie sehr kühl und bestimmend, was durch die Erfahrungen die sie gemacht hatte, natürlich auch kein Wunder war. Ich fand es aber gut, wie sie für Chuck und Elisabeth, die ebenfalls eine schlimme Kindheit hatten, Freundin und Halt wurde. Das Buch erzählt wirklich von einer Freundschaft dreier ausgestoßener Kinder, allerdings fehlte mir die im Klappentext angepriesene Komik total und auch der unbändige Lebenswille war für mich von großer Resignation durchsetzt.Versöhnt hat mich allerdings das Ende, welche sich gelungen fand.
Fazit:Kein 08/15 Buch und keine einfache Lektüre aber ein Plädoyer für eine Freundschaft dreier vom Leben sehr benachteiligter Kinder.Von mir erhält es 3 Sterne. Wer es liest, sollte nicht zu nah am Wasser gebaut haben.
- John Irving
Bis ich dich finde
(391)Aktuelle Rezension von: Nicole_SutterEs gibt Bücher, die kommen und gehen und es gibt John Irving, der bleibt einfach - für lange Zeit. Jedes Buch ist eine kleine Schatztruhe, die von vielen geöffnet werden sollte.
Jack auf der Suche nach seinem Vater, seinem Ich, seiner Liebe, umgeben mit all den skurrilen Charakteren, die einen Irving einzigartig machen.
Und was hält „man“ bzw. eher Frau im Kino natürlich in der Hand? Nein, es ist weder Popcon, noch Cola. Einfach Irving.
- Wiebke von Carolsfeld
Das Haus in der Claremont Street
(95)Aktuelle Rezension von: MissRose1989Das Cover ist recht schön gestaltet, der Junge könnte für Tom stehen, aber an sich ist es ein ruhiges Cover, was wirklich ansprechend ist, kein Coverhighlight zwar, aber trotzdem ein nettes Cover.
Tom musste miterleben, wie seine Eltern umgebracht werden, was ihn hat verstummen lassen. Neben der Trauer, die der Verlust auslöst, muss Tom sich auch noch mit einem Wechsel der Umgebung anfreunden, der ihn zudem noch mehr verunsichert, weil seine Verwandten, die ihn aufnehmen, auch keine einfachen Charaktere sind. Nach einem erneuten Umzug scheint es aber so, dass sich die Familie im Kompletten mehr aufeinander einlassen kann...
Man merkt, wie zersplittert die Familie vor dem Unglücksfall war und wie schwer und auch sprachlos nicht nur Tom sondern auch alle anderen in der Familie sind, ein sehr bewegendes Thema. Wiebke von Carolsfeld versucht aber die grossen Emotionen sehr gut zu verpacken. Man merkt aber schon auf den ersten Seiten des Romans, dass es hier nicht um einen Wohlfühlroman geht.
Wiebke von Carolsfeld schneidet in ihrem Roman viele grosse Themen an, natürlich geht es um Familie, Zusammenhalt, aber auch eben um Verlust und Trauer. Trotz des wirklichen Knall zu Beginn des Buches schafft es die Autorin leider nicht, eine echten Spannungsbogen zu kreieren, was manchmal im Buch zu einigen Längen führt, die man vielleicht hätte anders nutzen können.
Wiebke von Carolsfeld hat einen sehr emotionalen Schreibstil, sie schildert das Geschehen auch aus verschiedenen Perspektiven, was dem Leser, der den Roman als Beobachter erlebt, viel Einblick in die Gefühlswelt von den Charakteren bekommt. Die Autorin zeichnet in dem Roman sehr individuelle, aber gleichzeitig auch authentische Figuren, die man in ihrem Handeln sehr gut nachvollziehen kann.
Fazit:
"Das Haus in der Claremont Street" ist das Debüt von Wiebke von Carolsfeld und ist definitiv kein Buch, was man eben mal so weg liest, man sollte sich komplett auf das Buch einlassen und sich dann auch allen Emotionen gegenüber offen zeigen. Man begegnet einer sehr emotionalen Geschichte, die viel Stoff zum Nachdenken mit auf den Weg gibt, die aber sehr viele Themen anschneidet und es dann nicht schafft, sie komplett aufzulösen, was ein bisschen schade ist.
- Martin Michaud
Aus dem Schatten des Vergessens
(81)Aktuelle Rezension von: Zahirah
Von Anfang an passiert hier eine Menge, was das Auseinanderhalten der einzelnen Handlungsstränge nicht einfach macht. Man sollte also gerade zu Beginn am Buch bleiben, um den Durchblick nicht zu verlieren. Das ändert sich dann aber mit dem weiteren Verlauf. Die Ermittlungen samt Überlegungen zur Ermordung J. F. Kennedys passen gut in die Story und bieten viel Raum für Verschwörungstheoretiker. Die Charakterisierung der beiden Hauptprotagonisten Victor Lessard und Jacinthe Taillon fand ich gelungen, haben sie doch ihre kleinen Macken und sind nicht immer leicht im Umgang mit einander bzw. zu Anderen. Der Autor versteht es die Spannung stetig aufzubauen und die doch sehr komplexe Thriller-Handlung logisch und schlüssig am Ende auf den Punkt zu bringen. Der Schreibstil ist eingängig und flüssig zu lesen.
Mich hat der Thriller gut unterhalten, auch wenn er für mich an einigen Stellen zu weit schweifend erzählt wurde. Nichtsdestotrotz ist es ein gelungener Thriller mit einem interessanten Ermittlergespann von dem ich gern noch mehr lesen würde. - Alice Munro
Himmel und Hölle
(100)Aktuelle Rezension von: rumble-beeIch habe schon viel von Alice Munro gelesen. Immer - oder zumindest oft - geht es um ungewöhnliche Frauen und ihre Schicksale, um die Bedeutung von lebensverändernden Ereignissen, um die Verstrickungen innerhalb von Familie und Freundeskreis. Dieses Buch habe ich jedoch, aus welchem Grund auch immer, als "besonders" empfunden. Besonders düster in den Untertönen, besonders weitreichend in den Konsequenzen, die man gedanklich ziehen kann.
Ungewöhnlich oft geht es in diesen neun Geschichten zum Beispiel um den Tod und das Lebensende. In "Trost" sucht zum Beispiel eine Frau nach dem Tod ihres schwer kranken Mannes verzweifelt nach einem Abschiedsbrief - und entdeckt dabei Unglaubliches. Vielleicht hat sie ihren eigenen Mann kaum wirklich gekannt...? In "Was in Erinnerung bleibt" begegnen sich ein Mann und eine Frau auf einer Beerdigung. Was nicht ohne Folgen bleibt. In "Eine schwimmende Brücke" macht eine schwer krebskranke Frau eine charmante Spritztour mit einem jungen Mann. Und in "Der Bär klettert über den Berg" schließlich sieht sich ein alternder Universitätsdozent mit der schwierigen Situation konfrontiert, seine an Alzheimer erkrankte Frau in ein Heim geben zu müssen.
Gerade letztere Geschichte hatte mich dazu bewogen, dieses Buch zu lesen. Denn sie ist vor einigen Jahren grandios verfilmt worden, mit Julie Christie in der Rolle der an Alzheimer erkrankten Frau. "An ihrer Seite" heißt der Film, soweit ich mich erinnere. Mich hat beeindruckt zu sehen, dass die Kurzgeschichte eigentlich mit einem Minimum an Worten und Szenen mindestens ebenso viel ausgedrückt hat wie der ganze Film! Das kann eine Alice Munro! Sie zieht einige Pinselstriche, porträtiert ihre Figuren gekonnt, und schon entstehen ganze Landschaften und Schicksale vor dem inneren Auge des Lesers. Auch die moralische Problematik fand ich hervorragend getroffen. Ist ein Mensch, der sich nicht mehr an mich erinnert, für mich überhaupt noch derselbe...? Ich hatte einen dicken Kloß im Hals.
Ja, ich fand es diesmal nicht ganz leicht zu lesen, dieses Buch. Man musste schon nach jeder Geschichte pausieren. Manchmal auch mittendrin. Aber der Titel der Sammlung - zumindest der deutschen Fassung - ist ausgesprochen gelungen. (Das englische Buch wurde hingegen einfach nach der ersten Geschichte benannt. Nicht immer sind veränderte deutsche Buchtitel ein Fehler!) Denn wer definiert schon Himmel und Hölle? Immer ist auch ein Körnchen des einen im anderen enthalten. Das verdeutlicht diese Sammlung auf zutiefst berührende Weise. - Sarah Sprinz
What if we Drown
(747)Aktuelle Rezension von: zeilenschwesterDas Buch hat mir gut gefallen. Es hat mich von Anfang in seinen Bann gezogen und die Seiten flogen nur so da hin. Der Schreibstil war total angenehm zu lesen und ich würde jederzeit wieder zu einem Buch der Autorin greifen. Am Meisten hat mir jedoch der medizinische Aspekt in der Geschichte gefallen, der toll integriert wurde.
Laurie hat mir als Protagonistin gut gefallen. Sie war eine emotionale Protagonistin, die im Laufe der Geschichte sich immer weiterentwickelt hat und dabei gelernt hat, mit der Vergangenheit besser umzugehen.
Sam habe ich von Anfang an gemocht, auch wenn er erst etwas unnahbarer wirkte. Er hat sich aber im Laufe der Geschichte immer weiter geöffnet und man konnte seine Handlungen und Emotionen dann besser nachvollziehen.
Beide zusammen haben mir echt gut gefallen.
Fazit:
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der emotionale Geschichten und den medizinischen Aspekt in Büchern liebt. Es hat mich von Anfang an gefesselt und ich freue mich schon total auf Band 2 der Reihe.
- Karin Salvalaggio
Eisiges Geheimnis
(49)Aktuelle Rezension von: MissNorge✿ Kurz zur Geschichte ✿
Ein eiskalter Wintermorgen im verlassenen Norden Montanas. Blutüberströmt bricht eine Frau vor dem Haus von Grace zusammen. Beim Versuch, sie zu retten, erkennt Grace in der Toten ihre vor vielen Jahren spurlos verschwundene Mutter. Die hochschwangere Polizistin Macy Greeley übernimmt den Fall. Sie kehrt zurück in die raue, eingeschworene Gemeinschaft nahe der kanadischen Grenze. Vor elf Jahren hat sie vergeblich versucht, Grace’ Mutter aufzuspüren. Grace ist in großer Gefahr. Jemand verfolgt sie. Im Krankenhaus wird auf sie geschossen. Dennoch lässt sie Macy zunächst nicht an sich heran. Bis die beiden Frauen dem Mörder immer näher kommen.
(Quelle: Amazon.de)
✿ Meine Meinung ✿
Tolles Cover und der Beginn einer neuen Thriller-Serie mit Detective Macy Greeley. Der Plot lässt sich rasch lesen, da die Kapitel ziemlich kurz gefasst sind und der Schreibstil sehr einfach gehalten ist, doch ansonsten fällt mir nicht viel positives dazu ein. Ok, an einigen Stellen ist die Spannung greifbar und ein wenig Action gibt es erst zum Ende hin zu lesen, aber im Mittelteil sind doch viele Längen eingebaut. Man erfährt zwar die wichtigsten Fakten zu den Charakteren, aber mehr auch nicht. Dadurch blieben sie mir fern und nicht emotional genug, vor allem da auch Jugendliche und Kinder in den Fall involviert sind. Eine richtige Auflösung wird auch nicht direkt präsentiert, sondern man erfährt erst durch den Epilog davon und das wirkt sehr nacherzählt, nicht so, als wäre man direkt dabei.
✿ Mein Fazit ✿
Keine Geschichte die mir lange in Erinnerung bleiben wird. - Laetitia Colombani
Der Zopf
(766)Aktuelle Rezension von: Anni04In "Der Zopf" begleiten wir drei Frauen, die exrem unterschiedliche Leben haben. Die Perspektiven wechseln sich kapitelweise ab. Teilweise endet ein Kapitel mit einem Cliffhanger, sodass man wieder einige Seiten warten muss, bis man erfährt wie es weitergeht. Das hat dafür gesorgt, dass ich das Buch an einem Tag nahezu komplett gelesen habe.
Alle drei Protagonistinnen waren auf ihre Art spannend und ich könnte nicht sagen, welche meine Favoritin war. Alle Handlungsstränge haben mich berührt, wobei ich am meisten mit Smita aus Indien mitgelitten habe. Da weiß ich wieder sehr zu schätzen, wie gut es mir in Deutschland geht. Ich freue mich sehr, dass die Geschichte ihrer Tochter ein eigenes Buch bekommen hat, da ich hier am meisten darauf brenne, zu erfahren, wie es weitergeht.
Ich finde es sehr gelungen, wie die Handlungsstränge in einem Punkt verwoben wurden. Das macht den Roman für mich in Verbindung mit dem Titel sehr stimmig. Ich hatte am Ende der Geschichte richtig Gänsehaut und das hat das Buch für mich zu einem absoluten Highlight gemacht. Ich denke, dass ich dieses Buch nicht so schnell vergessen werde.
- Katharina Hagena
Das Geräusch des Lichts
(26)Aktuelle Rezension von: The iron butterflyAch, wie schade, denn "Das Geräusch des Lichts" von Katharina Hagena hat sich so richtig angehört für meinen Moment und dann habe ich mich im Buch verlaufen, denn es war so still und dunkel dort und ich habe mich nicht zurechtgefunden. Zwei Sterne gehen vielleicht zu meinen Lasten und sollten niemanden von der Lektüre abhalten, vielleicht war es nicht unsere Zeit, liebe Katharina...so schade! - Ilsa J. Bick
Ashes - Brennendes Herz
(773)Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen"Ashes - Brennendes Herz" von Ilsa J. Bick liegt seit Septemeber letzten Jahres auf meinem SuB. Ich habe es mir damals gekauft, weil mir das Cover gefallen hat. Es hat mir eine Aussage von Dunkelheit vermittelt, mich mit einer geheimnisvollen Geschichte gelockt und der romantische Touch, der einem im Klappentext eröffnet wird, hat den Kauf endgültig besiegelt.
Doch dieses Buch beweist, wie sehr man sich von Covern und Klappentexten in die Irre führen lassen kann! "Ashes" ist ein Endzeit-Szenario, dass irgendwann in der Zukunft spielt, sich aber von anderen Dystopien mehr als unterscheidet!
Zu Beginn der Geschichte lernen wie die 17-jährige störrische Alex kennen, die von ihrer Tante ausgerissen ist. Sie schwänzt die Schule und will einen Tripp durch den Nationalpark machen, auf andere Gedanken kommen, über ihr Leben nachdenken und eine Entscheidung treffen, wie es mit ihr weitergehen soll. Denn was so langsam durchsickert: Alex hat ein Monster im Kopf, einen Gehirntumor, der irreaparabel ist. Die Chemotherapie schlägt nicht an und auch die Sensoren, die man ihr in den Kopf gepflanzt habt, entfalten ihre Wirkung nicht.
Ihre Eltern sind schon seit Jahren tot und auch Alex spielt mit dem Gedanken sich das Leben zu nehmen.
Als sie bei ihrer Wanderung auf einen alten Mann namens Jack und dessen Enkelin Ellie, samt Hündin Mina trifft, will sie einfach nur alleine sein, doch dann passiert etwas grauenvolles. Ein lauter Knall und ein Blitz durchschlägt die Luft, mitten in ihr Gehirn. Jack ist auf der Stelle tot und auch Ellie ist sehr mitgenommen. Die Vögel und Hirsche drehen durch, stürzen sich von Klippen und fallen einfach tot vom Himmel. Was ist hier los?
Nur mühselig schafft sie es sich fortzubewegen und muss schnell feststellen, dass ihre einzige Rettung immer unwahrscheinlicher wird. Und nachdem schon die Tiere durchgedreht sind, stößt Alex schnell auf Jugendliche, denen das Gehirn völlig durchgeschmort zu sein scheint. Denn wie kann es sonst sein, dass sie sich in hässliche Kannibalen verwandelt haben?
Und dann begegnet sie einem jungen Mann, der sie vor seinem durchgedrehten Freund rettet und nur mit Tom haben Alex und Ellie eine Chance der Ursache für all das auf den Grund zu gehen...
Das erste, was mir nach beenden des Buches durch den Kopf gegangen ist war "Was ist das denn für eine merkwürdige Geschichte?" Und auch nach kurzem Rückblick fiel mir die Bewertung schwer, denn Storymäßig war es mal was völlig anderes. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven und manche - kannibalische - Szenen werden etwas zu detailliert beschrieben. Aber das Ende der Welt ist nah und wie soll man ein Blutbad und Krieg sonst beschreiben? Dafür gibt es keine schönen Worte.
Anfangs kam ich überhaupt nicht in die Geschichte rein, habe Alex nicht verstanden und konnte mich überhaupt nicht mit ihr anfreunden. Nur durch die Inhaltsangabe wusste ich, dass sie siebzehn ist, was im Buch leider nicht deutlich wurde. Ihre Wesenszüge waren mir zu gekünstelt und wirklich entwickelt hat sie sich im Laufe der Geschichte auch nicht.
Und immer noch frage ich mich: Worum geht es in diesem Buch wirklich? Wurde die Welt wirklich durch einen EMP-Anschlag ins Chaos gestürzt? Dadurch, dass die Hauptperson der Geschichte nur am Rande ist und nicht mitten in den Städten, konnte man als Leser nur Eventualitäten aufschnappen. Schade, denn ich hätte mir gern ein genaueres Bild über die Lage gemacht.
Aber genau das hat Bick wiederrum gut gelöst, denn egal wie sehr ich dachte den Geheimnissen auf der Spur zu sein: Die Autorin hat mir immer wieder einen anderen Weg gezeigt, so dass ich mich irgendwann einfach nur noch habe tragen lassen. Ich habe meine eigenen Gedanken abgstellt und auf den entscheidenden Punkt gewartet, an dem ich wieder in die Geschichte einsteigen konnte - doch so wrklich ist das nicht passiert.
Die Story ist sehr gut ausgedacht, aber ob sie wirklich gut durchdacht ist, wird sich wohl erst im zweiten Band zeigen, der im August erscheint. Denn meiner Meinung nach gibt es zu viele offene Handlungsstränge, die noch erklärt werden müssen. Vorallem will ich wissen was aus Ellie und Tom geworden ist. Was Alex alleine in dem Dorf Rule erlebt ist verstörend. Sie ist dort zwar in Sicherheit, aber das fordert einen hohen Preis! Die Rule-Bewohner sind mir sehr undurchsichtig gewesen und nach der letzten Seite war ich wirklich geschockt.
Am besten haben mir die Szenen zwischen Alex, Ellie und Tom gefallen. Auch die Hündin Mina hat es mir schwer angetan und ich hoffe wirklich sehr, dass in Band zwei der ganze Informations-Wirrwarr, den ich nun schlucken muss, einen Sinn ergibt, denn das ist das größte Manko dieses Buches: Wo geht die Reise hin? Was will Ilsa Bick uns erzählen? Es ist alles sehr schwammig, aber interessant. Wahrschienlich bin ich als verwöhnte Leserin gar nicht mehr gewohnt selbst nachzudenken. ^^ Das macht den Reiz des Buches aus, hat mich aber auch wahnsinnig gemacht, deshalb sehne ich Band zwei jetzt schon herbei!Fazit:
Undurchschaubar schreibt Bick eine Geschichte über ein Mädchen, was eigentlich dem Tode geweiht ist. Nur die Auswirkung einer Katastrophe, die die Welt in ein Endzeit-Szenario verwandelt, scheint sie auf den ersten Blick zu retten. hr Gehirnturmor hat ihr Erinnungen an ihre Eltern und den Geruchssinn genommen, doch nun ist Alex mit einer Gabe gesegnet. Sie kann Emotionen an den Menschen riechen und vorallem ob sich ein Jugendlicher verändert und zum Kannibalen wird. Denn die Katastrophe hat nur die Jugendlichen verändert und die ganz Alten getötet. Doch um was es sich handelt ist ungewiss.
Ilsa J. Bick hat mit "Ashes - Brennendes Herz" ein völlig anderes Buch geschrieben, was für mich als Leserin eine einzige Herausforderung war. Sie schmückt nichts aus, schreibt schonungslos und in meinen Augen nicht immer Jugendfrei.
Jeder, der dieses Buch lesen möchte, sollte sich nicht von dem Klappentext in die Irre führen lassen, denn die romantische Seite dieses Buches ist hauchdünn.
Auch wenn meine Rezension ein wenig verworren klingt, kann ich dieses Buch nur empfehlen! - Scott Thornley
Der gute Cop
(37)Aktuelle Rezension von: LillianneDetective Superintendent MacNeice wird als der klügste Kopf der Mordkommission bezeichnet und zeigt auch in diesem Band ganz besondere Fähigkeiten. Besonders gefällt mir, dass er ein Grappa-Genießer ist und er keine unüberlegten Alleinaktionen startet. Dennoch hat er mehrere Situationen zu meistern, die so nicht vorgesehen waren.
Was für ein Krimi! Einerseits habe ich ihn verschlungen, andererseits brauchte ich dazwischen Pausen, um von der angespannten Situation wieder runter zu kommen. Ein Schlachtfeld in mehreren Fällen. Ein durchgeknallter Psychopath schlitzt erfolgreiche Frauen mit Migrationshintergrund auf und stellt auch noch die Bilder ins Netz. Parallel dazu eskalieren die Ermittlungen mit alten Fällen von rivalisierenden Biker-Gangs und 'Betonmafia' in brutalster Weise. Der Krimi war so spannend, dass ich ihn gerne weiterempfehlen möchte. Allerdings wird es nicht jedem gefallen, da die Brutalität doch gewaltig ist.
- Krystyna Kuhn
Das Tal. Das Spiel
(1.013)Aktuelle Rezension von: fasiannaEs hat für mich gedauert ins Buch einzusteigen aber wenn man in der Story fortgeschritten ist, dann möchte man auch einfach wissen, wie es nun weitergeht.
Wir folgen zu Beginn Julia und Robert, welche neu am Grace-College sind und auch verspätet im Schuljahr eintreffen und werden direkt mit dem Mysterium des Colleges konfrontiert. Der Sucht-Faktor ist bei dieser Geschichte gegeben, da immer mehr Ungereimtheiten aufkommen und man nun wissen möchte was da wirklich vor sich geht oder ob man sich das alles einfach nur einbildet. Wir werden in eine Gruppe von Studenten des Colleges eingeführt und jeder davon hat seine eigene Geschichte, die man im Laufe der Buchserie erfahren kann und zum Weiterlesen anspornt.
Mir sind alle Charaktere wirklich ans Herz gewachsen und die Story fesselte mich aber Chris und Debbie sind zwei wirklich schlimme und nervige Charaktere, welche einige Glücksmomente im Buch wirklich gedämpft haben und mir im Nachhinein noch in Erinnerung geblieben sind.
- Jacques Poulin
Volkswagen Blues
(41)Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-PapeAmerikanische Franzosen oder französisches Amerika
Es ist ein langer Weg. Und es ist eine Art zu Reisen, die in der Regel eher jungen Leuten mit Abenteuerlust zugeschrieben wird und nicht mittelalten Schriftsellern, wie Jack es ist.
Mit einem alten VW „Bulli“ ist er auf Fahrt. Auf der Suche. Nach seinem Bruder, von dem wenig mehr aktuell geblieben ist als eine alte Postkarte.
Es beginnt in Gaspé, genauer in der Meeresbucht etwas außerhalb des kleinen Ortes.
„Vor der Abfahrt prüfte er wie immer drei Dinge: dem Ölstand, das Eis im Kühlschrank und den Keilriemen des Lüfterrads.
„Der VW war uralt und verrostet, aber der Motor lief bestens“. Was sogar die Heizung im Bulli angeht, wo der Kenner weiß, dass nicht wenige der alten Camping Gefährte Probleme mit den Heizbirnen haben.
Aber um den Wagen muss man sich erstmal keine Sorgen machen. Alt aber zuverlässig, wenn man gewisse Regeln beachtet. Mit hochklappbarem Dach versehen und gemütlich.
Eine Fahrt, auf der Jack nicht lange, eigentlich nur zwei Seiten zu Beginn der Lektüre, alleine bleibt. Ein junges Mädchen in Begleitung einer Katze steigt ein. Eigentlich nur für fünf Kilometer in die Stadt, aber auch das wird anders werden, als was sich Jack eigentlich vorgenommen hatte.
Wie das junge Mädchen, so ist die Fahrt mit verschiedenen Begegnungen versehen, kreuz und quer durch den Nordamerikanischen Kontinent und damit kreuz und quer durch die Zeit, durch die Traditionen, die Klischees, die Träume und Visionen ebenso, wie durch abgehalfterte Realitäten und Menschen mit je eigener Geschichte, die Spuren hinterlassen hat.
Und allmählich schält sich ein roter Faden der Erzählung heraus. Jack, der Bulli , die Katze und das Mädchen finden Spur um Spur längst vergangener Zeiten. Zeiten der Gewalt gegen Indianer, Zeiten der französischen Dominanz in verschiedenen Gebieten, die eine Spur der Verwüstung damals hinterlassen, die in der Gegenwart mehr als nur zu ahnen noch ist.
„Das „Feld“, wie sie es nannten, war eigentlich nur eine von Grasbüschelnd bewachsene Brachfläche hinter dem Trailer Park. Der Kater streunte dort gerne herum. Offenbar hatte er nicht sehr viel übrig für Asphalt“.
Vielleicht auch nicht viel über für die Trostlosigkeit, die an manchen Stellen dem Land wie ein Geruch aus den Poren dringt in anonymen und verwahrlosenden Trailerparks genauso, wie im latent Gewaltgeschwängerten Chicago.
Und doch bietet diese Kulisse an Landschaften, Schönheit und Hässlichkeit, Moderne Erfolge und längst versiegte Träume den Hintergrund für nicht nur eine „Reise zu sich selbst“, die auch Leser außerhalb Amerikas an ihre Träume und die Veränderungen der Welt im Lauf der Jahrzehnte erinnert mitsamt der Frage, was das eigentlich ist, die eigene Person. Wie man so geworden ist, wie man ist und ob es einen Ausgang hinein in erfülltere und glücklichere Zeiten hingeben kann. Es ist dabei nicht unerheblich, dass Jack genau 40 Jahre alt geworden ist. Halbzeit im Leben quasi. Und Zeit für das eigene Erwachsenwerden, was in diesem Werk heißt, sich auf die Reise zu vielen orten hin zu begeben und am Ende darauf zu achten, ob und was all die Begegnungen innerlich auslösen.
Ein „privaten Talk“ mit einer „nackten Frau“, auch wenn dieser nur einen Dollar kostet, wird da nicht sonderlich hilfreich sein. Außer einen schalen Geschmack zurückzulassen.
In kurzen Kapiteln und sehr flüssig im Stil zieht Pulin den Leser unentwegt tiefer in die Persönlichkeiten und Lebensgeschichten seiner Protagonisten herein und bietet so am Ende eine wunderbare Lektüre über das Leben selbst und die große Reise, die dieses an sich darstellt.