Bücher mit dem Tag "kaiser wilhelm"
13 Bücher
- Andreas Dresen
Wilhelmstadt. Die Abenteuer der Johanne deJonker. Band 1 - Die Maschinen des Saladin Sansibar
(19)Aktuelle Rezension von: loraleeJa, was soll ich zu diesem Buch sagen? Es ist durch und durch Steampunk und ein fantastischer Einstieg in die Reihe um Wilhelmstadt und der plietschen Ingenieurin Johanne de Junker. Mein eReader fing schon an, sich solidarisch in ein mechanisch betriebenes Lesegerät zu verwandeln.
Wilhelmstadt im ausgehenden 19. Jahrhundert ist eine Stadt am Puls der Zeit, aufstrebend, auf wirtschaftliches Wachtum gepolt. Hier wimmelt es von spannenden dampfbetriebenen Erfindungen. Eine fantastischer als die andere. Ich bin begeistert von der Kreativität des Autors. Es gelingt ihm, die Aufbruchsstimmung, die damals historisch tatsächlich herrschte, einzufangen und mit der rein fiktiven Steampunk Welt zu verknüpfen. Das macht seine Welt authentisch. Die ersten Autos überholen ganz selbstverständlich Kutschen, die von mechanischen Pferden gezogen werden, der neue Roman des jungen Autors Jules Verne ist in aller Munde und die Reformbewegung ist auf dem Vormarsch. Es ist eine Gesellschaft, die glaubt, unendliche Ressourcen zur Verfügung zu haben, sich im Industrierausch befindet, sich aber auch sehr schwer aus ihren preußischen Zwängen lösen kann.
Wilhelmstadt ist eine flexible Stadt, die auf Stahlplatten gebaut ist. Wenn alle Rohstoffe in der Umgebung abgebaut sind, zieht die Stadt samt Gebäuden, Bewohner, etc. einfach um - und wird Stahlplatte für Stahlplatte abgebaut und am neuen Standort wieder zusammengesetzt. Johanne ist Mechanikerin und Tochter eines stadtbekannten Ingenieurs und Erfinders. Der ist einer Machtintrige zum Opfer gefallen und Johanne versucht heraus zu finden, wer dahintersteckt.
Johanne und ihre Freunde kommen allerdings eher skizzenhaft bei mir an. Ich hätte mir mehr Charakter gewünscht. Die ausführlichen Beschreibungen der dampfbetriebenen Stadt drängen die Handlung und die Charaktere an den Rand. Dennoch ist die Geschichte spannend bis zuletzt, wo sie allerdings in eine recht plakative Richtung abdriftet. Ich würde es schon fast schrill nennen. Das muss man mögen.
Ich mag es. Und empfehle dieses Buch allen eingefleischten Steampunk Fans, die sich der Faszination von dampfbetriebenen Welten nicht erwehren können. - Heinrich Mann
Der Untertan
(381)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDas Buch ist von der Handlung, immer noch sehr aktuell. Eigentlich kann man es auf alle Zeiten übertragen und findet immer Aspekte und Parallelen. Im Deutsch LK habe ich mich durch das Buch gequält und habe es jetzt mal wieder versucht. Klar, die Handlung ist und bleibt in jeder Zeit aktuell, aber es ist einfach immer noch recht zäh. Manche Bücher die man in der Schule gelesen hat, fand man aus Prinzip doof und später dann richtig gut. Leider ist es hier nicht der Fall. Sprachlich toll, aber das bringt auch nichts, wenn die Story nicht vom Fleck kommt.
- Alex Capus
Eine Frage der Zeit
(146)Aktuelle Rezension von: CalderonEin See in Afrika, zwei Schiffe zweier verfeindeter Nationen, die beide allen Ernstes über Land geschleppt werden. Als der Krieg ausbricht, kommt es zum Showdown. Man mag das nicht glauben, doch die Geschichte stimmt in ihren Grundzügen mit den historischen Ereigenissen überein. Erbsenzähler gibt es immer und sie begründen ihre Bewertungen mit zwei oder drei Sternen gern durch Ungenauigkeiten. Sollen sie. Der Roman bietet einen großen Lesespaß, denn er ist auch noch gut gechrieben.
- Karsten Flohr
Zeiten der Hoffnung
(36)Aktuelle Rezension von: LeelaDeutschland im Vorfeld des Ersten Weltkrieges: Wilhelms Liebe zur Französin Adèle ist nur eines der Probleme, denen sich die Charaktere in diesem Buch stellen müssen. Die Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich werden außerdem immer stärker, weshalb Wilhelm eingezogen wird und an der Front kämpfen muss. Im Reich selbst beginnt die Frauenbewegung zu dieser Zeit, sich zu etablieren, tut sich aber nicht leicht damit, gegen alte Zausel wie die gängigen Rollenbilder anzukommen. Diese und noch einige weitere Geschichten werden in Flohrs Buch erzählt, so dass sie letztendlich ein gut gezeichnetes Bild vom wilhelminischen Deutschland zeichnen. Puh, daran, wie man die Inhaltsangabe eines Buches gestaltet, sollte der Verlag noch einmal arbeiten, denn eine Liebesgeschichte enthält dieses Buch wirklich nur am Rande. Mir war es ganz recht, weil ich eher auf den historischen Inhalt aus war (die Rezensionen hier haben mich sogar darin bestätigt, das Buch zu lesen), ich kann es aber nachvollziehen, wenn sich jemand ärgert, weil er etwas ganz anderes bekommen hat, als das, was hinten auf dem Buchrücken steht. Für mich war dieses Buch aber sehr interessant, denn die Art, wie der Autor versucht, allerlei Themen anzuschneiden, die die damalige Gesellschaft berührten, gefiel mir sehr gut - endlich wird mal nicht nur ein Thema behandelt und dabei alles andere außen vor gelassen. Leider wirkt alles ob der begrenzten Seitenzahl jedoch etwas gehetzt und schnell abgehandelt, weshalb ich nicht die volle Punktzahl geben kann. Mit einigen Seiten mehr hätte das hier jedoch ein sehr guter Roman werden können, der zeigt, wie man es machen sollte. - Sabine Weigand
Die englische Fürstin
(59)Aktuelle Rezension von: TochterAlicewie das früher ablief: Daisy von Pless, die als schönste Frau ihrer Zeit bezeichnet wurde, musste einen langweiligen, älteren deutschen Fürsten heiraten und zwar nur aus dem Grund, dass er steinreich war und ihre bankrotten Eltern aushalten konnte.
Wie es ihr dabei ging, das war egal. Wobei sie in jeder Hinsicht das Beste daraus machte, obwohl ihr Mann nicht nur reizlos, sondern regelrecht unsympathisch war und sie nach Strich und Faden betrog! Dabei konnte ihn eigentlich niemand leiden, weswegen er in der politischen Landschaft des Kaiserreichs vor dem Ersten Weltkrieg überhaupt keine Schnitte hatte, so sehr er sich auch bemühte!
Daisy hingegen hatte neben ihrer Schönheit auch noch was zwischen den Ohren und zudem ein ganz schön lautes soziales Gewissen.
In ihrer spannenden und eindringlichen Romanbiographie bringt Sabine Weigand die englische Fürstin, die es nach Schlesien verschlug, dem Leser unglaublich nahe. Ich habe richtiggehend darin geschwelgt. Nur stand für mich Herzschmerz ein bisschen zu sehr im Mittelpunkt. Dennoch ein sehr empfehlenswertes Buch für alle historisch Interessierten.
- Silke Ellenbeck
Im Leiden beginnt mein Sterben - Das kurze Leben der Großherzogin Caroline von Sachsen-Weimar-Eisenach, Prinzessin zu Reuß, ä. L., 1884-1905
(15)Aktuelle Rezension von: mabuerele„...Jener Tag hatte einmal etwas besonderes in meinem Leben werden sollen, so wie im Leben jeder Frau, und doch hatte ich keine müden Füße, zertretenen Schuhe von den schwungvollen freudvollen Tänzen gehabt. Stattdessen ließ ich mich widerwillig von meinem Manne im Takt drehen...“
Prinzessin Caroline Elisabeth Ida zu Reuß ä. L. erblickt 1884 in Greiz das Licht der Welt. Die Mutter stirbt 1891 bei der Geburt der Tochter Ida. Der Vater hat nie wieder geheiratet. Zuvor hat schon ein anderer Schicksalsschlag die Familie getroffen. Heinrich, einziger Sohn und Nachfolger, ist behindert und wird das Haus Reuß nie führen können.
Nach dem Tode des Vaters regiert deshalb Heinrich XXVII. zu Reuß j. L. mit den Stammsitz in Gera und Schleiz. Die Vormundschaft für die Mädchen geht an Fürst Georg zu Schaumburg-Lippe.
Emma ist schon verlobt, für Caroline wird dringendst ein Bräutigam gesucht. Da kommt der Antrag von Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach gerade recht.
Die Autorin hat einen tiefgründigen Roman über das Leben der Großherzogin Caroline von ihrer Hochzeit bis zum Tod geschrieben.
Das Buch zeuigt von intensiven Quellenstudium der Autorin. Sie hat dem eigentlichen Geschehen die Lebensläufe der Protagonisten Caroline und Wilhelm Ernst vorangestellt, sie beiden selbst in den Mund legt. Schon hier werden die künftigen Probleme deutlich. Während das Geschlecht Reuß eher zu den kleineren gehört, hat der Weimarer Hof Beziehungen bis zum Kaiserhaus. Das zeigt sich auch bei der Erziehung der Kinder. Die war in Greiz relativ frei und kulturell orientiert. Kontakte zu den Untergebenen waren die Regel, nicht die Ausnahme. Großherzog Wilhelm Ernst dagegen wurde von den Prinzipien des preußischen Militärs geformt. Darauf gründet auch seine Jagdleidenschaft.
Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Die Geschichte wird in Tagebuchform erzählt. Allerdings hat Caroline nie Tagebuch geführt. Hier wirkt die schriftstellerische Freiheit. Der Vorteil davon ist, dass die Erzählung sehr lebendig ist und die Gedanken der jungen Frau in die Handlung einfließen.
Caroline hätte am liebsten die Hochzeit abgesagt. Doch da selbst der Kaiser involviert war, war dies keine Option. Auch Wilhelm Ernst ist sich kurz vor der Hochzeit nicht mehr sicher, ob diese Ehe eine gute Idee ist. Zu verschieden sind die Vorstellungen der beiden. Wilhelm Ernst erwartet, dass sich Caroline dem strengen und steifen Regime des Weimarer Hofs beugt. Hinzu kommt, dass Caroline aus ihrem Elternhaus weder Missgunst, noch Intrigen der Bediensteten gewöhnt ist, damit in Weimar aber schnell konfrontiert wird. Die Etikette erlaubt ihr nicht einmal, an der Hochzeit ihrer Schwester Emma teilzunehmen, da sie unter Stand geheiratet hat. Allerdings ermöglicht Wilhelm Ernst häufig den Besuch der beiden anderen Schwestern.
Das Eingangszitat gibt Carolines Eindruck von ihrer Hochzeit mit bitteren Worten wieder.
Die Briefe, die zwischen den Geschwistern ausgetauscht werden, zeugen vom innigen Verhältnis. Sie zeigen aber auch, wie unterschiedlich die Schwestern charakterlich sind. So nimmt sich Hermine durchaus heraus, Caroline für ihr Verhalten gegenüber Wilhelm zu tadeln.
Gekonnt werden in das persönliche Geschehen die historischen Gegebenheiten eingeflochten.
Dem Buch sind viele Originalfotos beigefügt. Die Bilder veranschaulichen das Leben der Protagonisten und geben ihnen ein Gesicht.
Eine Bibliographie und ein Nachwort vervollständigen den biografischen Roman.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, welchen Zwängen Frauen in der damaligen Zeit unterworfen waren.
- Anja Marschall
Feuer in der Hafenstadt
(59)Aktuelle Rezension von: bigpandaEs passiert viel in der kleinen Stadt an der Elbe. Der ehemalige Kapitän Hauke Sötje kommt 1894 in die Stadt um noch einmal das Grab seiner verstorbenen Frau zu besuchen und dann sein Leben zu beenden. Doch er trifft einen alten Bekannten in dessen Schuld er steht. Er soll für ihn vor Ort vermitteln und so gerät Sötje immer tiefer in die Geschehnisse und wird sogar des Mordes verdächtigt. Nach einem Brand nimmt sich ein vormals angesehener Glückstadter Bürger sein Leben und seine Tochter Sophie steht alleine da und muss sich durchkämpfen. Doch dieses Schicksal bringt sie Sötje näher und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen und versuchen die Intrigen aufzudecken.
Anja Marschall schafft es brillant die Kaiserzeit in dieser Kleinstadt aufleben zu lassen. Sie hat sehr gründlich recherchiert. Der historische Krimi ist sehr empfehlenswert.
- Elsa Dix
Der tote Rittmeister
(82)Aktuelle Rezension von: KartoffelschafEin wundervoller Krimi, der in der Kaiserzeit angesiedelt ist. Die Autorin schafft es durch perfekte Recherche und den gekonnten Umgang mit Wörtern, die Atmosphäre der damaligen Zeit glaubhaft rüber zu bringen. Ich bin ob des tollen Erzählstils und des stets recht straff gespannten Spannungsbogens nur so durch die Seiten geflogen.
Es handelt sich um den 2. Band einer Reihe, allerdings ist es gar kein Problem, dieses Buch zu lesen, ohne den vorangegangenen Band zu kennen.
Ich fühlte mich bestens unterhalten und habe durch diesen historischen Roman einmal mehr meinen Horizont erweitern können. Denn bis dato wusste ich mit dem Wort "Sommerfrische" so gar nichts anzufangen.
Insgesamt ein spannendes, kurzweiliges Lesevergnügen, ich kann sowohl Autorin als auch Buch uneingeschränkt empfehlen. Wer historische Krimis mag wird diese Geschichte lieben.
- Angelika Godau
Vier Morde und ein Weihnachtsbraten
(24)Aktuelle Rezension von: Buchwurm05Granny taucht nach 1 1/2 Jahren wieder bei Sabrina auf und sieht nicht gut aus. Sie sorgt sich sehr um ihren Sohn Heinz, der an Diphtherie erkrankt ist und im Sterben liegt. Dringend bittet sie Sabrina um Medizin, denn in ihrem Jahrhundert gibt es noch kein Heilmittel dagegen. Da Sabrina's Freund Karsten Tierarzt ist, erzählt sie ihm von ihrer zeitreisenden Urgroßmutter und bittet ihn um Hilfe. Er hilft zwar, aber der Haussegen hängt schief. Denn nur Sabrina kann Granny hören und sehen. Dann aber taucht Heinrich, Grannys Verlobter, auf und diesen kann Karsten sehen. Wohl oder übel muss er an die Zeitreisegeschichte glauben. Viel Zeit für Erklärungen bleibt nicht. Granny wurde entführt und Heinrich ist in großer Sorge. Wird es ihnen gelingen Granny zu retten?Dieser 3. Band der Granny Reihe konnte mich wieder voll begeistern. Zeitweise habe ich Tränen gelacht. Granny geht immer selbstbewusster durch ihr Jahrhundert, eckt dadurch so manches Mal an. Zudem möchte sie unbedingt Heinrich helfen, der immer noch ein Verbrechen aufzuklären hat. Ganz Miss Marple mäßig ermittelt sie auf eigene Faust und bringt dabei nicht nur sich, sondern auch Heinrich selbst in Gefahr. Vom guten Ruf ganz zu schweigen. Der gute Heinrich tat mir schon fast leid. Ist er doch für die damalige Zeit sehr tolerant, aber was Granny da treibt, geht nun mal gar nicht. Amüsiert habe ich mich auch über Grannys Doppelmoral. Auf der einen Seite gibt sie Sabrina Tipps über ihr respektloses Verhalten gegenüber Karsten, aber auch über deren lockere Beziehung, ohne zumindest verlobt zu sein. Auf der anderen Seite verhält sich Granny gegenüber ihren Heinrich nicht besser und ihre Moral lässt auch sehr zu wünschen übrig. Wie gut das es Kondome gibt. Noch ein außereheliches Kind kann Granny nun wirklich nicht gebrauchen.Fazit: Ein sehr lesenswerter und humorvoller Zeitreiseroman. Action inbegriffen. Der aber auch elegant beschreibt, wie man die damaligen Konventionen umschifft hat. Bitte mehr davon. - Wolfgang Brenner
Führerlos
(21)Aktuelle Rezension von: RitjaHitler wird bei einem Attentat getötet. Die gesamte Führungsriege steht Kopf. Jeder versucht seine Macht zu sichern bzw. auszubauen. Der Kampf zwischen Göring und Goebbels beginnt. Zudem behauptet Eva Braun schwanger zu sein - vom Führer. Die Geschichte ist etwas verworren, zum Teil nicht nachzuvollziehen. Leider nicht so gut gelungen. - Theodor Lindner
Der Krieg gegen Frankreich und die Einigung Deutschlands. Zur 25jährigen Wiederkehr der Gedenktage von 1870/71
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