Bücher mit dem Tag "jugendstil"
70 Bücher
- John Green
Eine wie Alaska
(2.536)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderMiles kommt neu ins Internat und ist ein eher zurückhaltender Junge. Schnell findet der sechzehnjährige aber Anschluss und lernt natürlich auch Alaska kennen. Sie ist wie ein Fixstern im Internat und aufgedreht, wirbelnd und ein ganz besonderes Mädchen. Wer ist dieses Mädchen? Miles ist angezogen, faszniert, verliebt und begibt sich in einen Rausch und Alaska öffnet sich etwas und Miles möchte hinter ihre Fassade blicken, aber so einfach ist das nicht. Es beginnt etwas, etwas schönes, etwas besonders, etwas zerstörerisches. John Grenn hat eine ganz besondere Gabe zu erzählen und seinen Figuren Freiräume zu lassen und das ist für uns Leser ein echtes Geschenk. Momente, Gedanken und Gefühle können sich behutsam entfalten und wir dürfen teilhaben, an etwas Großem, etwas kostabren und auch tragischen.
- Kerstin Gier
Saphirblau
(7.142)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderGwendolyn ist so verliebt mit ihrem Gideon und sie genießen Beide dieses Gefühl. Aber es ist auch nicht immer einfach für die Zeitreisenden, die Liebe zu leben. außerdem gönnt ihnen nicht jeder das Glück und so wird die Beziehung der Beiden nicht nur einmal auf die Probe gestellt.
Kerstin Gier hat mich auch mit dem zweiten Band total begeistert und es ist gradnios spannend, auch witzig und voller Gefühl.
- Richard Dübell
Das Buch der Finsternis
(36)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Quirin ist nicht gerade begeistert, als er seinen Meister und die beiden Gesellen zum Kloster Admont begleiten sollen. Die Pferde ziehen den schweren Wagen mit der Buchpresse und der Weg ist mühsam. Der junge Gehilfe steht für ewig in der Schuld des Meisters um die Ausbildung seines älteren Bruders als Buchdrucker zu finanzieren. Obwohl er nicht lesen kann, beweist Quirin großes Geschick mit den riesigen hölzernen Maschinen.
In Admont angekommen lernt er die junge Anna kennen. Das junge Mädchen hat ihn gleich ins Herz geschlossen und besticht ihn mit frischem Brot. Im Gegenzug soll Quirin ihr das Lesen beibringen. Doch wie soll das gehen?
Quirin hofft, dass bevor Anna ihren Tausch einfordern kann, der Meister und er sich wieder auf dem Rückweg befinden. Doch es kommt anders als gedacht. Sein Meister entpuppt sich als Dieb und vermacht im Todeskampf Quirin eine hölzerne Truhe und einen Auftrag.
Die Häscher sind bereits hinter ihm her, als er auf Anna stößt, die vor ihrer Familie und ihrer Zukunft flieht.
Gemeinsam geht es also auf ins Abenteuer.
Die beiden geraten mehrfach in Gefangenschaft, werden von dubiosen Figuren begleitet und wissen nie so ganz genau, wer eigentlich auf ihrer Seite steht. Dank Quirins Fähigkeiten und Annas Spürsinn gelingt es den beiden immer wieder, die Flucht zu ergreifen. Doch ist das Ziel auch wirklich die erhoffte Erlösung für die Beiden?
Von Dübells Geschichten war ich schon immer ein großer Fan. Auch dieses historische Jugendbuch macht Spaß. Hochspannend bis zum Schluss begleitet man Quirin und Anna. Während Quirin die Hoffnung aufgegeben hat, seinem derzeitigen Stand zu entfliehen, hat Anna sehr wohl eine klare Vorstellung ihrer Zukunft.
Geschicklichkeit, Mut und ja auch ein wenig Kreativität führt die beiden auf eine abenteuerliche historische Reise.
Ich hoffe doch sehr, dass dies nicht das einzige Abenteuer Quirins bleibt.
- Anna Seidl
Es wird keine Helden geben
(467)Aktuelle Rezension von: WarriorloveEs ist schwierig, Wörter dafür zu finden, doch Anna Seidl hat es geschafft und sie hat damit dieser Geschichte viel Tiefgang gegeben. Ein einschüchterndes Thema, dass die Zeit von Miriam in früher und heute unterteilt.
Lesenswert, auch wenn es ab und an einige Längen hat.
Ich würde lügen, dass ich mich gut in Miriam hinein versetzen konnte. Manchmal war ihr handeln merkwürdig, aber wer bin ich, zu sagen, ob das realistisch ist. - Gerhard Loibelsberger
Die Naschmarkt-Morde
(27)Aktuelle Rezension von: awogfliDer Erstlingsroman von Gerhard Loibelsberger wurde 2017 in einer sehr schön gestalteten Jugendstil-Sonderausgabe neu aufgelegt, und ich habe natürlich sehr erfreut zugegriffen. Diese historische Regionalkrimireihe spielt im Wien um die Jahrhundertwende und präsentiert neben viel Lokalkolorit auch noch ein wundervolles Abbild der Zeit des Fin de Siecle. Ich persönlich wurde auf den Autor aufmerksam, als ich letztes Jahr eine Graphic Novel basierend auf dieser Reihe hier in lovelybooks rezensierte, die mir ausnehmend gut gefallen hat. Nun wollte ich natürlich auch noch die gesamte doch etwas tiefergehende Hintergrundgeschichte erforschen und erleben.
Josef Maria Nechyba, ein K&K Polizeiinspector - in seiner Freizeit ein Gourmet vor dem Herrn - kann sehr ungewöhnlich für die Zeit, in der der Roman spielt auch noch recht ordentlich kochen. Er wird mit einer „schenen unbekannten Leich“ konfrontiert, von der sich nach einigen Ermittlungen herausstellt, dass es sich um eine Adelige respektive um eine Frau Baronin handelt, die sich nächtens in der Strizzi-Welt des Naschmarktes (ein historischer Wiener Lebensmittelmarkt am Tage und ein Sündenpfuhl von Prostituierten und Kleinganoven bei Nacht) auf Grund eines „schlamperten Verhältnisses“ (eine amouröse unschickliche Affäre mit einem nicht standesgemäßen Mann) herumgetrieben hat.
Wundervoll beschreibt Loibelsberger das historische Biotop der Gegend um den Naschmarkt. Die hochherrschaftlichen reichen Adels- und Staatsbeamten-Haushalte mit ihren Bediensteten an der linken Wienzeile und der Bodensatz der Gesellschaft in der Mitte am Naschmarkt und auf der rechten Wienzeile. Weiters werden ziemlich grandios mehrere wichtige Hotspots, wie Kaffeehäuser in anderen Bezirken, Heurigenlokale, Ausflugsziele und viele andere Lokalitäten der Stadt Wien und der Umgebung sehr genau - fast schon plastisch - geschildert, sodass der Leser einen recht genauen Einblick ins Wien um die Jahrhundertwende bekommt.
Wie Ihr seht, habe ich bereits im zweiten Absatz meiner Rezension mehrere österreichische Spezialausdrücke verwendet, die aus dem Tschechischen, Jiddischen etc. entstammen, dies ist auch dem Roman geschuldet, denn der geneigte deutschsprachige Leser muss sich auf eine andere Welt und eine andere Sprache einstellen, was der Autor aber ziemlich praktisch und großartig unterstützt, da auf jeder Seite in den Fußnoten die österreichischen Wörter, Speisen etc. genau und hinreichend erklärt werden. Dabei habe sogar ich noch einiges gelernt, denn die Speisen zu dieser Zeit, die in den hochherrschaftlichen Haushalten tagtäglich kreiert wurden, unterscheiden sich doch sehr von der modernen österreichischen Küche. Die Sprache - insbesondere der Wiener Dialekt - hat sich zumindest für meine Generation in den letzten 110 Jahren noch nicht wesentlich geändert. Auf jeden Fall kann auch der Leser aus Deutschland durch die guten Erklärungen sehr leicht der Geschichte folgen.
Das restliche „Personal“ abseits des Herrn Inspectors wurde in diesem Krimi derart liebevoll konzipiert, dass es die reine Freude ist. Spannend war für mich die Figur des Pospischil, der Assistent von Nechyba, der das krasse Gegenteil des vor Kraft strotzenden etwas fülligen Polizeikommissars darstellt. Rachitisch, mit teigiger Gesichtsfarbe, duckmäuserisch nach oben und nach unten tretend bzw. zu Gewaltausbrüchen gegen Verdächtige neigend, poliert er einerseits im Polizeidienst sein Ego auf und versucht andererseits durch Anbiederung an Vorgesetzte und höhergestellte Persönlichkeiten seine Karriere nicht zu verderben.
Auch die Köchin Aurelia, in die sich Nechyba ein bisschen verliebt hat, ist sehr gut gezeichnet. Zudem bereitet sie tagtäglich für die Familie des Herrn Hofrat ein köstliches Essen zu, das derart detailliert beschrieben wird, dass dem Leser das Wasser im Mund zusammenläuft. Ich empfehle, das Buch keinesfalls hungrig zu lesen, denn die Koch- und Essorgien sind mit leerem Magen kaum zu ertragen.
Zudem existieren auch noch die typischen reichen nutzlosen Lebemann-Charaktere im Stile des Joseph Roth, wie zum Beispiel der spielsüchtige Baron, der in der ganzen Stadt Schulden gemacht hat, der wegen seiner Ehre schon überlegt, sich zu entleiben und dann dennoch zu seiner Mutter betteln geht, damit diese seine Ehrenschuld begleicht.
Einer der größten Pluspunkte des Krimis ist der Umstand, dass auch historische Persönlichkeiten konsistent in die Handlung eingebaut auftreten. Da gibt es zum Beispiel einen köstlichen Dialog zwischen Gustav Klimt himself und Baron Schönthal-Schrattenbach, in dem sich der Künstler aufpudelt (aufregt), dass die feinen Leut immer über seine Bilder reden wollen, anstatt die Augen aufzumachen und sie einfach anzuschauen. Auch Otto Weininger und ein paar andere Persönlichkeiten werden glaubwürdig mit ihrer Biografie in den Plot integriert.
So könnte ich ewig weiter die Figurenentwicklung loben, aber ich möchte nun nicht mehr weiterspoilern, auf jeden Fall wird dem Leser ein genaues Bild der Bevölkerung sowohl aus der Unterschicht als auch von den oberen Zehntausend und auch von vielen irgendwo dazwischen, wie dem angestellten Hauspersonal, gegeben.
Sprachlich ist der Krimi wundervoll und der etwas bodenständigere derbe Wiener-Schmäh (Humor) blitzt auch aus allen Kapiteln reichlich hervor. Ich habe mich köstlichst amüsiert. Die Szene mit dem Hund Seppi oder die Beschreibung des Katers (im Sinne von Hangover) vom Redakteur Goldblatt inklusive der morgendlichen Körperfunktionen, die in einem solchen Zustand zu tragen kommen, haben mich vor Lachen fast vom Sessel gerissen.
„Eine Frauenstimme keifte: „Seppi! Hierher! Sapperlot! Seppi, du Rabenvieh, wirst herkommen? Seppi, hier! Wenn du jetzt nicht sofort parierst, kommst du ins Gulasch!“
Diese Drohung machte Eindruck, denn knurrend und fletschend trollte sich der Seppi zurück in den Hof, aus dem er wie ein Deus ex Machina hervorgeschossen war.
Nechyba versuchte, sich den Geschmack eines Hundegulaschs vorzustellen. Dabei kam ihm der pelzig ranzige Geruch, der den meisten Hunden im Sommer eigen ist, in den Sinn. Ob sich diese Ausdünstungen mit dem würzig-süßen Paprika-Zwiebel-Aroma eines ordentlichen Gulaschs vertragen würden? Ein Gedanke, bei dem der Inspector erschauerte.
Bei all der wundervollen Übererfüllung von erzähltechnischen Anforderungen ist der Kriminalfall letztendlich zwar ordentlich ausgeführt, aber dient irgendwie nur als Nebenhandlung zur Beschreibung des historischen Wiens. Das fand ich dann schon ein bisschen schade, denn für mich war der Täter recht schnell erkennbar.
Fazit: Ich serviere Euch ein echtes Wiener-Schmankerl mit wärmster Leseempfehlung von mir – ein wundervolles Sittenbild von Wien um die Jahrhundertwende quer durch alle Schichten inklusive kulinarischer Reise und mit ein bisschen Mord und Totschlag garniert.
*Kren: = Meerrettich - Frank Wedekind
Frühlings Erwachen
(340)Aktuelle Rezension von: Ann-SophiliusScham und Engstirnigkeit. Wie dies im Zusammenhang mit den pubertären Veränderungen des Körpers und die diesbezügliche Offenheit der Bezugsperson (meist Eltern) eine besonders wichtige Rolle spielt, wird in diesem Werk von Frank Wedekind sehr eindrücklich erklärt. Hätte die Mutter der Tochter doch erklärt, wie Kinder gezeugt werden, anstelle mit blumigen Begriffen um sich zu werden, wäre der Sohn doch nicht an seinen Schulnoten zugrunde gegangen, hätten die Lehrer und Eltern ihn besser unterstützt, so hätte er vor lauter Versagensängsten sich nicht das Leben genommen und der paradoxe Kampf des Melchior mit den Lehrmeistern, welche einer wahren Argumentation völlig aus dem Weg gehen, ohne sich auch nur einmal auf die Sicht eines jungen Erwachsenen einzulassen, der auf der Suche nach sich Selbst ist und sich gerade völlig neu entdeckt. Zwischen diesen Seiten steckt unglaublich viel (traurige) Wahrheit.
- Krystyna Kuhn
Märchenmord
(141)Aktuelle Rezension von: qhanqibe2Ein interessanter Jugend-Thriller über Gina, die die Sommerferien mit ihrer Mutter in Paris verbringen muss. Als sie am ersten Abend allein im Haus bleibt, sieht sie zufällig, wie ein Mädchen im Nachbarhaus direkt vorm Fenster ermordet wird. Doch niemand glaubt ihr, da die Leiche nicht gefunden wird und so muss Gina sich selbst um den Täter kümmern, der sie gesehen hat und jetzt verfolgt. Die Story ist durchaus mal was anderes, auch wenn zugegeben nicht so viel spannendes oder unerwartetes passiert. Sie kommt aber schnell voran und so wird einem so gesehen auch nicht langweilig und man ist damit schon zufrieden. Die Charaktere sind dabei ganz in Ordnung, auch wenn sie natürlich nicht so tief ausgearbeitet sind und man gewissermaßen ja auch keine Zeit hat, sie noch krass kennenzulernen,und der Schreibstil liest sich durch seine Einfachheit ganz gut. Insgesamt eine ganz gelungene Geschichte, die aber wahrscheinlich nur für etwas jüngere Leser so richtig spannend ist.
- Klaus Modick
Konzert ohne Dichter
(99)Aktuelle Rezension von: Emylia_dbWorpswede - die seit 1889 bekannte Künstlerkolonie am Teufelsmoor bei Bremen; berühmte Künstler lebten dort auf dem "Barkenhoff"
( Vogeler, Rilke, Macksensen, die Modersohn´s )
Viele befreundete Künstler gingen ein und aus. Oft ein fragiles Zusammenleben.
Der Autor führt in eine Welt von geschichtlicher Information und das Verhalten der Protagonisten. Teils treue Gefährten, teils eifersüchtig, aber auch diszipliniert und unterstützend.
Häuslicher Streit, oft Geldsorgen, Leidenschaften, Trennungen, große Gefühle.
Die Frauen lebten natürlich unter dem gleichen Dach.
Ein wirklich sehr spannender Einblick in die Welt und die Intrigen der damals sehr bekannten Künstlerkolonie.
- Margret Greiner
Auf Freiheit zugeschnitten: Emilie Flöge
(19)Aktuelle Rezension von: YukBookWer kennt nicht Gustav Klimt und sein weltberühmtes Gemälde „Der Kuss“? Aber Emilie Flöge, die Frau an seiner Seite? Von ihr hatte ich noch nie etwas gehört – bis ich auf dieses Buch von Margret Greiner stieß. Dank ihrer Romanbiografie lernte ich wieder einmal ein bemerkenswertes Künstlerpaar kennen, das sich gegenseitig in ihrem künstlerischen Schaffen beflügelte.
Als Emilie Flöge mit siebzehn Jahren den zwölf Jahre älteren Gustav Klimt bei einem steifen Sonntagnachmittagskaffee kennenlernte, ahnte sie ja noch nicht, welchen Einfluss der Maler auf ihr Leben haben würde. Wie spannend muss es für sie gewesen sein, die Gründer der Wiener Werkstätte mitzuerleben und Teil einer neuen Bewegung zu sein. Noch arbeitet sie mit ihren zwei Schwestern in einer Schneiderei, doch sie träumt davon, selbst Kleider zu entwerfen statt fertige zu ändern. Angesteckt von der Euphorie, die die Gründung der Wiener Secession auslöste, und von der Energie und Kreativität der jungen Künstler, festigt sich bei ihr immer mehr die Überzeugung, etwas ähnlich Innovatives leisten zu können.
Wie schon in ihrem Roman Charlotte Salomon lässt Margret Greiner viele Detailkenntnisse über Kunst, Gesellschaft und Politik einfließen und erweckt die Aufbruchsstimmung im Wien der Jahrhundertwende zum Leben. Nur die feinen Wiener Frauen waren von ihrer konservativen Einstellung schwer zu lösen. Umso bewundernswerter ist Emilies Mut und Wille, einen eigenen Modesalon zu eröffnen und die Kleidung zu reformieren, sprich sie von Mieder und Korsett zu befreien. Sie ist klug genug, die Revolution in der Mode als sanfte Neuerung zu verkaufen. Denn im Gegensatz zu vielen Künstlern, die mit ihren Ideen scheiterten, hat Emilie Flöge einen ausgeprägten Geschäftssinn und Hang zum Perfektionismus. Im ‚Salon Flöge’, den sie mit ihren Schwestern betreibt, erwarten die Kundinnen nicht nur eine ausführliche Stilberatung, sondern auch Lebensberatung.
Die Autorin lässt immer wieder ihren trockenen Humor aufblitzen, zum Beispiel wenn sie erzählt, wie Emilie die Pariser Stoffhändler mit Wiener Naschereien becirct. Geprägt durch die Wiener Werkstätte entwickelt die Modeschöpferin ihren eigenen Stil, der das Schlichte und Natürliche zum Ideal erhebt und Freiheit und Schönheit vereint. Obwohl die Biografie recht kurz ist, bekommt man doch ein sehr prägnantes Bild dieser fortschrittlichen und selbstständigen Frau, die sich von den zahlreichen Affären Klimts nicht einschüchtern ließ und selbst die Regeln in ihrer Beziehung bestimmte.
Trotzdem hätte ich mir noch mehr Details aus ihrem Arbeitsalltag und ihren Kreationen gewünscht. Zu oft drängte sich Klimt, sein Schaffen und seine Krisen in den Vordergrund. Aber er war nun einmal ein wesentlicher Teil ihres Lebens. Nach der Lektüre gewinnt man jedenfalls den Eindruck, dass sie die glücklichsten Momente ihres Lebens nicht in ihrem Atelier, sondern während der Urlaube am Attersee verbracht hat – mit ihrer einzigen großen Liebe Gustav Klimt an ihrer Seite.
- Anna Pfeffer
New York zu verschenken
(175)Aktuelle Rezension von: kersiiSchon nach den ersten paar Seiten war mit Anton irgendwie so richtig unsympathisch xD er veräppelt Liv ohne mir ersichtlichen Grund. Aber Liv ist cool und gibt ihm contra. Allerdings muss ich sagen, dass mir Anton mit der Zeit etwas sympathischer geworden ist. Er wird gefühlt etwas erwachsener, auch wenn er hin und wieder trotzdem absoluten Mist labert😅 Liv dagegen wurde für mich irgendwann etwas nervig. Das Ende war ab einem bestimmten Zeitpunkt dann fast schon vorhersehbar. Gut, aber eben etwas vorhersehbar. Trotzdem bin ich mit dem Ende zufrieden😊 Insgesamt muss ich aber sagen, dass dieses Buch einfach nicht meins war. Die Story ist nicht schlecht, liest sich sehr schnell und leicht (hab es in 2 Tagen durchgelesen), aber wirklich vom Hocker gehauen hat sie mich nicht. Ich glaube, das Buch macht seinem Genre alle Ehre und ich hätte einfach jünger für dieses Jugendbuch sein müssen😊 Vielleicht ist aber auch die Art des Romans - Der Chatverlauf - nicht mein Ding, wer weiß😄
- Martin Suter
Allmen und die Libellen
(263)Aktuelle Rezension von: Norbert_WeimperDie Buchreihe „Allmen“ von Martin Suter ist ein toller Lesestoff! Im Mittelpunkt steht der Herr von Allmen. Ein Romanheld wie aus dem Bilderbuch: überaus kultiviert, von sich selbst übermäßig überzeugt, unterwegs in den höchsten Schweizer Kreisen – und dabei ebenso marottig wie liebenswert.
Doch wie muss sich einer fühlen, der seine pompöse Villa, weil er pleite ist, verkaufen und stattdessen im Gärtnerhaus daneben wohnen muss? Genau das mutet Schriftsteller Martin Suter seinem Romandetektiv Johann Friedrich von Allmen zu. Nun ja, akzeptiert. Aber warum zum Teufel lässt er den liebenswerten Lebemann, seinen Helden, im fünften Band so gnadenlos abstürzen? Was um alles in der Welt, hat Allmen seinem Autor nur getan?
Von vorn: Gut, Allmen hat das Millionenerbe seines Vaters verschwenderisch durchgebracht. Er ist ein Aufschneider. Auch der eine oder andere Kunstraub war – weil andere Einkünfte fehlten - dabei. Als Chef der Kunstwiederbeschaffungsagentur „Allmen International Inquiries“ hat er seine Auftraggeber schon mal übervorteilt. Jedoch nur weil er musste! Herr von Allmen ist stets von ritterlicher Gesinnung! Und schließlich sind für seine steinreichen Gegenspieler ein paar Millionen mehr oder weniger kaum von Belang.
Seit Martin Suter seinem Allmen in Band eins, „Allmen und die Libellen“, literarisches Leben einhauchte, ist der stilvollendete Kunstexperte erfolgreich. Die wertvollen Jugendstilschalen mit Libellenmotiven helfen ihm, seine Schulden zu begleichen. In „Allmen und der rosa Diamant“ kommt er sogar wieder zu Geld. Und er kann es in „Allmen und die Dahlien“ weiter vermehren.
Doch dann Band vier. In „Allmen und die verschwundene Maria“ versagt der Mann von Welt und muss für die Befreiung des Entführungsopfers die Polizei um Hilfe bitten. Der nächste Tiefschlag dann in „Allmen und die Erotik“, dem fünften Band: Allmen ist am Boden, ganz unten. Er erlag nicht nur den Reizen von Jasmin, sondern hat sich reinen Herzens in sie verliebt. Und sie? Sie spielt mit ihm, nutzt seine Gefühle aus – und fertigt ihn eiseskalt ab. Gnadenlos. Erniedrigend.
Wie tief von Allmen schon vorher gesunken war, zeigt sich in einem seltenen Moment der Verzagtheit. Er gesteht seinem treuen Diener Carlos, dass er gar kein Aristokrat sei, sondern von bäuerlicher Herkunft. Die Antwort seines Dieners, „für mich schon, adelig vom Herzen“, scheint ihm kein rechter Trost.
So ist Johann Friedrich von Allmen Frauen gegenüber stets aufrichtig und galant. Selbst die verwöhnte Jojo, gelangweilte Tochter aus schwerreichem Hause, behandelt er anständig. Von Allmen ist ein Kümmerer. Sucht weder Streit noch Gewalt. Stattdessen schämt sich der weltfremde Detektiv, Toilettenpapier zu kaufen, er kennt nicht seine richtige Badewassertemperatur und traut sich nicht, angemessene Honorarforderungen zu stellen.
Wozu auch? Denn während andere meinen, es komme nicht darauf an, wieviel man verdient, sondern darauf, wie viel man ausgibt, hält der verarmte Reiche dagegen: Reichtum bemisst sich nicht an dem, was man hat, sondern an dem, was man ausgibt. Und obwohl er das sehr reichlich tut, bleibt einem dieser Typ doch sympathisch.
Und man kommt nicht umhin, mit von Almen mitzufiebern, sich mit ihm zu freuen und leidvoll mitzufühlen, wenn es ihm schlecht geht.
- Care Santos
Die Geister schweigen
(48)Aktuelle Rezension von: beccarisDie Thematik des Buches ist verlockend: Vergangenheit und Gegenwart zu verflechten, Kunst, Kultur und Geschichte miteinander zu verbinden, dazu noch eine anrührende Liebesgeschichte mit interessanten Persönlichkeiten zu erzählen und das Ganze in mediterranen Gefilden spielen zu lassen. Genau die richtige Begleitlektüre für eine Barcelona-Städtereise (das Format des Buches ist diesbezüglich jedoch weniger geeignet).
Der Aufbau des Buches überzeugt durch seine Bruchstücke der Kapitel, die sich chronologisch jeweils abwechseln. Die Autorin verwendet einerseits die erzählende Form, dann wieder den E-Mail-Verkehr zwischen zeitgenössischen Personen und andererseits werden historische Dokumente und Zeitungsausschnitte eingeflochten. Ebenso werden kunstgeschichtliche Beschreibungen und gesellschaftliche Strömungen in den Roman integriert. Das alles macht das Buch sehr abwechslungsreich. Wenn man nicht mehrere Kapitel hintereinander liest, muss man jedoch achtgeben, dass man den Faden nicht verliert.
Die geschickte Dramaturgie des Buches vermag die teilweise sehr langwierigen Abschnitte nicht ganz zu kompensieren. Die letzten 100 Seiten waren für mich am spannendsten zu lesen. Auch die Liste am Schluss der fiktiven Personen sowie den echten historischen Persönlichkeiten fand ich sehr hilfreich und das Nachwort der Autorin gibt eine sachliche Zusammenfassung des historischen Hintergrundes. - Andreas Schäfer
Das Gartenzimmer
(39)Aktuelle Rezension von: Viv29Der Gedanke, ein Haus durch die Jahrzehnte zu begleiten, hat mir sehr zugesagt und das Buch begann vielversprechend mit farbigen Beschreibungen und gelungen gestalteter Atmosphäre. Es gibt einige Andeutungen, die neugierig auf die ersten Charaktere (der Architekt und die Erbauerfamilie) machen. Nachdem wir die Anfangszeit des Hauses erlebt haben, wechselt die Geschichte in die Gegenwart - wechselnde Gegenwarts- und Vergangenheitskapitel sind leider ein sehr abgenutztes Werkzeug, mittlerweile verdrehe ich die Augen, wenn ich so etwas sehe und frage mich, ob den meisten Autoren historischer Romane denn gar nichts anderes mehr einfällt.
Die Gegenwartskapitel waren zu Beginn trotzdem noch unterhaltsam, die Eheprobleme des ziemlich unsympathischen Ehepaars inklusive köstlich beschriebener Ehetherapieszene waren gekonnt dargebracht. Dann aber lässt das Buch stark nach, wird leer und langatmig.
Zwischen den Vergangenheitskapiteln sind längere Lücken, so springen wir vom Jahr 1909 ins Jahr 1914 (auch später geht es mit großen Sprüngen weiter), zu welchem dem Autor wenig eingefallen zu sein scheint, denn hier herrscht kaum Handlung. Eine neue Person wird unvermittelt hineingeworfen, wie es auch später immer wieder geschehen wird. Die Charaktere erscheinen einfach, werden kaum noch ausgeführt und lassen kalt, das Episodenhafte lässt die Charakterentwicklung schwächeln. Auch die Gegenwartskapitel zerfransen immer mehr, die Geschichte mäandert zunehmend. Die Gegenwartskapitel ziehen sich mit allen möglichen Details, in den Vergangenheitskapiteln stimmt die Gewichtung nicht - sie sind einerseits langatmig, bleiben andererseits bei so vielem an der Oberfläche.
Ich war immer weniger an den Entwicklungen interessiert, da die Geschichte ziellos und zäh dahinwanderte. Es war eine gelungene Idee, aber die Umsetzung hat mir nach dem ersten Viertel immer weniger gefallen. - Alma Mahler-Werfel
Mein Leben
(12)Aktuelle Rezension von: MonsignoreIhre Salongesellschaften in Wien und New York waren legendär, ihre Schönheit und ihre Klugheit sollen bezaubernd und beeindruckend gewesen sein, ihre drei Ehemänner waren Gustav Mahler, Walter Gropius und Franz Werfel, zu ihren Liebhabern zählte Oskar Kokoschka, Romain Rolland. Von Alma Mahler-Werfel ging ein Zauber aus. - Nach einem unglaublich bewegten Leben zog sie sich 1951 nach New York zurück und schrieb dieses Buch. Zunächst erschien es in englischer Sprache und löste bei ihren Wegbegleitern teils vehemente Proteste aus - Taktlosigkeit, Übertreibungen, Fälschungen, reißerischer Stil, Selbstinszenierung und Egopflege wurden ihr vorgeworfen, einige Freunde wandten sich von ihr ab. Nach Erscheinen der deutschen Ausgabe wurde ihr sogar Antisemitismus vorgeworfen. - Wie dem auch sei, das Buch ist nicht vergleichbar mit irgendeinem anderen Memoirenbuch dieser Epoche. Der Leser kann gebannt in eine Welt eintauchen, so so unendlich weit von unserem heutigen Horizont entfernt ist. Alleine deshalb ist das Buch ein Erlebnis sondergleichen. Allerdings empfehle ich, zumindest bei Wikipedia ein paar Hintergründe zu Leben und Werk der Autorin nachzulesen. - Maria Rennhofer
Koloman Moser
(1)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisKoloman Moser wird gerne von seinen Zeitgenossen und Künstlerkollegen als „Tausendkünstler“ (© Hermann Bahr) bezeichnet.
Wer ist er nun, der Universalkünstler, der als Handwerker, Maler, Designer, Architekt, Grafiker und Gelehrter in die Geschichte einging?
Geboren 1868 als Sohn des Hausverwalters Josef Moser am renommierten Nobelgymnasium Theresianum und seiner Gemahlin Therese in Wien, lernt er bald in den schuleigenen Werkstätten verschiedene Handwerke kennen. Nach Willen des Vaters, soll er einen kaufmännischen Beruf ergreifen. Doch Koloman besucht die Gewerbeschule und nimmt heimlich Zeichenunterricht. Dass die Eltern die Entscheidung ihres Sohnes akzeptieren ist sowohl für den jungen Mann, als auch für die Nachwelt von großer Bedeutung.
Er studiert an der Kunstakademie und begegnet 1895 Gustav Klimt. Mit ihm und anderen Künstlern gründet er u.a. die Secession. Damit scheint der Weg vorgezeichnet. Er schreibt und illustriert die Zeitschrift „Ver Sacrum“.
Ab 1899 (bis zu seinem Tod 1918) ist er Professor an der Kunstgewerbefachschule.
Sein Talent Möbel und Gebrauchsgegenstände zu designen führt 1903 zur Gründung der „Wiener Werkstätten“. Gemeinsam mit Josef Hoffmann versucht er entwerfende Kunst und ausführendes Handwerk unter einen Hut zu bringen. Der Perfektionismus, der den Künstler anhängt, lässt die Handwerker verzweifeln und ist letztlich einer der Gründe, warum die „Wiener Werkstätten“ mehrmals am Rand des Konkurses stehen. Die Vereinigung wird 1932 aufgelöst werden.
Die Möbel, Raumausstattungen, Alltagsgegenstände und Entwürfe für Möbelstoffe, die während diese Zeit entstehen sind natürlich nichts für den einfachen Haushalt. Der größte Teil dieser Gegenstände wird vom reichen, häufig jüdischen Großbürgertum in Auftrag gegeben. So zählen Berta Zuckerkandl und ihre Freunde zu den Kunden der „Wiener Werkstätte“.
1905 heiratet Kolo Moser Editha Mautner von Markhof, die Tochter des reichen Brauereibesitzers und Essigfabrikanten. Mit dieser Heirat öffnen sich für ihn weitere Türen zur reichen Wiener Gesellschaft. Eine Türe geht zu: Weil er wegen Editha vom katholischen Glauben zum evangelischen konvertiert, werden seine Entwürfe zur Ausstattung von Otto Wagners Kirche am Steinhof von der katholischen Kirche abgelehnt. Es folgt der Abbruch der Arbeiten und in weiterer Folge der Austritt aus den „Wiener Werkstätten“.
Nun widmet sich der Künstler wieder der Malerei. Außerdem entwirft eine Briefmarkenserie zum 60-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef. Auch Entwürfe für neue Banknoten und Theaterausstattungen fallen in diese Zeit.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs entwirft er noch Kriegsmarken.
Im Jahre 1916 bricht bei Kolo Moser Kehlkopfkrebs aus, dem er am 18.10.1918 erliegt.
Meine Meinung:
Ein durch und durch gelungenes Buch, das im Format DIN A4 im Verlag Christian Brandstätter erschienen ist. Es enthält 375 teils farbige Abbildungen, die einen Querschnitt von Kolo Mosers Werk zeigen. Selbst das Vorsatzblatt ist ein Entwurf des Künstlers. Besonders gut haben mir die Schmuckstücke, die er entworfen hat, gefallen.
In acht Kapiteln, die nicht immer chronologisch geordnet sind, sondern den entsprechenden Etappen des Kunstschaffens untergeordnet sind, bringt uns Autorin Maria Rennhofer diesen vielseitigen Künstler näher. Diese acht Kapitel sind:
1. Einführung
2. Jugend und Ausbildung
3. Die Wiener Secession
4. Die Wiener Werkstätte
5. Die Kunstgewerbeschule
6. Der Tausendkünstler
7. Die Malerei
8. Später Nachruhm
Daher muss man ein bisschen beim Lesen achtgeben oder sich vorab schon mit Kolo Moser beschäftigen. Der Vorname Koloman ist der ungarischen Herkunft seiner Mutter geschuldet. Das „man“ legt er bald ab und firmiert als „Kolo Moser“.
Kolo Moser ist ein Kind seiner Zeit, ein Kind des Fin de Siècle. Wie viele seiner Zeitgenossen, ist er nicht nur in einer Kunstrichtung etwa der Malerei oder dem Design verpflichtet, nein er versucht sich in vielen Künsten. Seine Vielseitigkeit hat natürlich zur Folge, dass in den einzelnen Sparten andere besser sind oder einfach nur bekannter. Bei vielen Entwürfen für die „Wiener Werkstätte“ ist nicht ganz klar, ob sie von ihm oder von Josef Hoffmann sind.
Doch Moser kümmern Äußerlichkeiten wie Ruhm und Ehre nicht sehr. Viel wichtiger ist ihm, seine Ideen zu verwirklichen. Sein Netzwerk ist weit verzweigt und die Heirat mit Editha Mautner von Markhof hat sicherlich nicht geschadet, Geldgeber bzw. Käufer für seine Werke zu finden.
Er ist einer der ersten, der Brand Identity einführt, der eine Firma durchstylt: Vom Logo über Briefpapier und Ausstellungsräumen - alles trägt eine, seine Handschrift.
Kolo Moser zählt zu den großen Künstlern des Jugendstils. Er scheut sich nicht, ihm Teamwork mit anderen großen Zeitgenossen wie Otto Wagner oder Gustav Klimt zu arbeiten.
Mit Otto Wagner und Gustav Klimt hat er übrigens das Todesjahr gemeinsam.
Fazit:
Eine informative Biografie, die mit einem schönen Querschnitt des Werkes von Kolo Moser hinterlegt ist. Gerne gebe ich dafür 5 Sterne.
- Aimee Agresti
Die Erleuchtete - Das Dunkel der Seele
(94)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerTitel: Das Dunkel der Seele
Autor: Aimee Agresti
Reihe: Die Erleuchtete
Verlag: Goldmann Verlag
Gerne: Jugend|Fantasy
Seitenanzahl: 572
Ich schlug das Buch zu und ließ es fallen, als hätte es mich gebissen. Dann krocvh ich in eine Ecke des Bettes und lehnte mich dort so weit wie möglich von diesem Ding an die Wand. Ich hatte mir das Buch doch vorher ganz genau angesehen. Diese vollgeschriebenen Seiten konnte ich gar nicht übersehen haben, das war unmöglich. Vorsichtig streckte ich die Hand danach aus und zog es an einer spitzen Ecke zu mir herüber. Langsam schlug ich es auf und blätterte dann das weiße Vorsatzpapier um. Auf der nächsten Seite fand ich diese Worte geschrieben:
~Sei stark, Himmelsbotin~
//s.108//
Klappentext:
Ein altes Luxushotel, ein dunkler Pakt und eine fast unlösbare Aufgabe für die junge Haven Terry Sie weiß nicht, woher sie kommt oder wer ihre Eltern sind, denn sie wurde einst ohne Erinnerungen am Straßenrand gefunden. Doch nun führt Haven ein behütetes Teenager-Leben, bis sie ein Praktikum im besten Hotel Chicagos antritt. Haven ist tief beeindruckt von der glamourösen Chefin Aurelia und deren atemberaubendem Assistent Lucian. Sie genießt die luxuriöse Atmosphäre ebenso wie Lucians zunehmende Aufmerksamkeiten. Bis sie merkt, dass sich hinter Aurelias schönem Äußeren eine finstere Seele verbirgt und dass ihre Chefin einen grausamen Plan verfolgt. Doch zum Glück steckt auch in Haven mehr, als ihre Widersacherin ahnt.
Cover:
Einerseits finde ich das Cover wirklich sehr schön, weil die Schrift des Titels wirklich magisch wirkt & es eben zur Story passt.
Andererseits finde ich es doch irgendwie etwas labgweilig...das Mädchen, aus deren Rücken ein Paar Flügel angedeutet wird...naja...da hätte man sich etwas Besseres einfallen lassen können.
Meine Meinung:
Dieses Buch lag schon echt lange auf meinem SuB und erst durch die LB Themenchallange konnte ich mich endlich dazu aufraffen, es zu lesen.
Insgesamt fand ich das Buch echt gut, weil es nach und nach eine Magie entwickelt, die mich begeisterte.
Aber der Anfang gefiel mir gar nicht.
Irgendwie fiel es mir wirklich schwer, mich in das Buch zu finden. Es war nett, aber ich mochte es nicht, dachte soagr ans Abbrechen.
Naja...ich zog es aber weiter durch und wurde mit einer spannenden und mysteriösen Story belohnt, die doch einige Überraschungen bereit hielt.
Das letzte Viertel ist auch ausschlaggebend für meine Bewertung.
Ich fand es wirklich sehr spannend und die Geheimnise, die offenbart wurden, faszinierten mich.
Die Charaktere mochte ich allesamt, egal ob gut oder böse...oder dazwischen !
Ich fand sie wirklich sehr symphatisch und kein Stück klischeehaft...
Interesant fand ich es, dass mein bei einigen Charakteren nicht wusste, auf welcher Seite sie nun standen..bei dem einen oder anderen war dies sogar bis zum Schluss nicht erkennbar.
Haven mochte ich wirklich sehr. Mir gefiel ihre neugierige Art, wie sie auf die Leute zuging und nicht locker ließ.
Apropo Klischees....das gefiel mir auch wirklich sehr gut...die Story hatte zwar ein, zwei typische Klischees, aber insgesamt war sie doch herrlich klischeefrei !
Der Schreibstil war mir teils doch etwas zu anstregend...aber gesamt gesehen doch ganz okay.
Pro:
- authentische & symphatische Charaktere
- spannendes Thema
- so gut wie keine Klischees
Kontra:
- sehr langatmiger Anfang
- hätte etwas kürzer sein können
Fortsetzung ?:
Ja !
Bewertung:
Nach einem recht schwierigen Start fand ich es doch echt spannend und magisch.
Von mir gibt es:
4 von 5 Sterne
- Ole R. Börgdahl
Morgentod
(27)Aktuelle Rezension von: Kiki77„Morgentod“ von Ole R. Borgdahl ist ein Hamburg-Krimi, und der zweite Fall des Ermittlerteams um Kurt Bruckner, der als Kriminaloberkommissar bei der Hamburger Polizei arbeitet, sowie Tillman Halls, der eine Vergangenheit beim FBI in Quantico hat.
In einer Villa wird die Hauswirtschafterin erschossen. Wer hat ein Interesse am Tod der Frau, das klären Bruckner und Halls. Dabei stoßen sie auf einige Unklarheiten in der Vergangenheit der Toten, sowie beim Hausherren. Als es dann noch um eine Kindesentführung geht, wird deutlich, wer die Frau aus dem Weg haben will.
Das Buch liest sich flüssig und die Spannung steigt immer weiter an. Für den zweiten Teil des Ermittler-Duos gebe ich gerne 3,5 Sterne.
- Sandra Tretter
Gustav Klimt
(2)Aktuelle Rezension von: seschatGustav Klimt (1862-1918) war das enfant terrible der österreichischen Kunstszene zu Beginn des 20. Jh.s. Seine aufwändigen, farbigen Gemälde sind bis heute in aller Munde. Doch welche Person steckte hinter dem Künstler? Die ausgewiesenen Klimtkenner Mona Horncastle und Alfred Weidinger haben mit ihrer Biografie versucht, Klimt fernab der vorherrschenden Mainstreamklischees abzubilden - und das ist ihnen auch vortrefflich gelungen. Das 320-seitige Werk gibt nicht nur spannende Einblicke in Klimts Kindheit und spätere Künstlerkarriere, sondern auch in seine Denkmodelle und Prägungen sowie in sein vielschichtiges Œuvre. Neben dem allgemeinverständlichen Sprachstil besticht die vorliegende Biografie ebenso durch ihr edles Design; reiche Bebilderung inklusive. Originalquellen, d. h. vor allem Fotos von Klimt und dessen Malereien, wurden an passender Stelle mit eingebunden. Mir hat es besonders gefallen, dass Gustav Klimts eigenwilliger wie freiheitlicher Lebenswandel respektvoll betrachtet wurde. Er lebte für die Kunst um der Ästhetik willen, liebte und schätzte das Weibliche und setzte sich in patriarchalischer Zeit für Emanzipation ein. Mit seiner Unangepasstheit und seinem liberalen Denken war er seiner Zeit eindeutig voraus.
FAZITEine spannend zu lesende Biografie, die sowohl dem Privatmenschen als auch dem Künstler gerecht wird. - Gerhard Loibelsberger
Reigen des Todes
(12)Aktuelle Rezension von: tedescaAuch in der Fortsetzung zu "Die Naschmarkt-Morde" zeichnet Gerhard Loibelsberger wieder ein lebendiges Bild von Wien im Jahr 1908. Das 60. Thronjubiläum von Kaiser Franz Josef I soll groß gefeiert werden, und Joseph Maria Nechyba erhält die ehrenvollge Aufgabe, den Monarchen höchstpersönlich zu bewachen. Dies nur am Rande, denn eigentlich soll Nechyba das Verschwinden des Oberstleutnant Vestenbrugg klären, in dem eine gewisse Steffi Moravec eine Rolle zu spielen scheint, aber die junge Dame mit zweifelhaftem Ruf entwischt ihm immer wieder in letzter Sekunde. Einmal gewährt ihr sogar ein gewisser Herr Kokoschka Unterschlupf! Abgesehen von den herrlichen Beschreibungen der Stadt und ihrer Wirtshäuser, Cafés und Menschen, fand ich den Exkurs in die Herstellung sogenannter "Films" für Männer besonders amüsant. Skandalös! Nackte Frauen auf der Filmleinwand, so etwas kann natürlich nur aus Paris kommen! Aber das Buch hat auch seine berührenden Seiten. Das Leben der unglaublich vielen Obdachlosen (damals hießen die nicht Sandler, sondern Griasler, das war mir auch neu), die sich, wie heute, an zentraler Stelle ihr Essen abholen können - viel hat sich für sie wohl nicht gändert in diesen gut 100 Jahren. Das Schicksal einer jungen Frau, die aus ärmlichsten Verhältnissen kommt und alles versucht, um diesen zu entrinnen - beides wird mit viel Einfühlungsvermögen beschrieben, macht einen fast ein bisschen traurig. Alles in allem ein Krimi auf gutem sprachlichen Niveau mit großem Unterhaltungswert, Teil 3 (der bisher letzte) der Serie befindet sich bereits auf der Wunschliste und sicher demnächst auf meinem stetig wachsenden SuB. - Marjorie Liu
Monstress
(47)Aktuelle Rezension von: Ellaa_Meine Meinung:
•Achtung! Es handelt sich hierbei um einen Comic. Bei Monstress: Das Erwachen um den Auftakt einer Reihe.• Es war soweit! Mein erster Comic den ich gelesen habe. :3 Und ich bin wirklich zufrieden mit meiner Wahl. :) Tatsächlich war ich zunächst skeptisch- wird es mir gefallen mehr Bilder als Text vor mir zu haben? Werde ich das Ganze überhaupt verstehen? Aber ich habe mir, typisch Frau wie ich bin, eindeutig zu viele Gedanken gemacht. Die Illustrationen sind hervorragend und die Geschichte sehr spannend und recht gut nachvollziehbar, obwohl noch einiges offen bleibt. :) Eine klare Leseempfehlung. ♡
Cover & Gestaltung: Das Cover des Buches hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. :) Man erkennt hier schon, dass es ein wenig in die Steampunk Richtung geht. Zunächst einmal ist das Cover recht düster gehalten worden- der Hintergrund besteht aus einem matten Schwarzton. Was sich davor hervorhebt sieht aus wie eine riesige altertümliche Säule in Gold. Dutzende Ornamente und Verschnörkelungen sind zu sehen, aber auch etwas das aussieht wie ein Mensch in Rüstung und irgendwie auch Federn und Stoßdämpfer. Es ist schwer zu beschreiben, wenn man den Inhalt des Buches noch nicht kennt. :) Vor diesem wahnsinnig imposanten Werk, steht eine junge Frau- Maika. :) Der Hauptcharakter dieses Buches. Sie hat seidigschwarze, lange Haare und das Gesicht einer Elfe- von dem man sich allerdings nicht ablenken lassen sollte. ;) Zudem trägt sie ein wundervolles weißes Gewandt, welches ebenfalls reichlich verziert ist. Ihre linke Hand allerdings ist etwas besonderes.. Sie scheint aus Holz zu sein! Kommen wir kurz zu den Illustrationen des Buches. Diese waren wirklich ein Traum! Und so gut gemacht. *-* Egal ob Steampunk oder Horror. Hier kommt jeder auf seine Kosten, wenn man auch sagen muss, das einige Abbildungen wirklich sehr brutal waren. Es fließt viel Blut.. Wer das nicht so gerne mag, sollte hiervon besser die Finger lassen. Es gibt jedoch auch schöne und bewegende Momente.. :) Das müsst ihr selbst unbedingt einmal gesehen haben. ♡ Die meisten Abbildungen sind jedoch wirklich etwas düster.. Regen aber sehr zum Nachdenken an!
Idee: Die Idee des Comics fande ich wirklich hochinteressant! Eine Fantasywelt die tatsächlich nicht so leicht zu schlucken ist, wie andere.. Denn auch Experimente der abscheulichsten Art.. Hunger & Tod.. Und das nackte Überleben haben hier zentrale Themen besetzt. Und boten viele Gänsehautmomente.. Aber kommen wir zunächst zu den Basics. In dieser Welt existieren fünf Rassen: Die Ubasti (Katzen), Arkane (Halbblute zwischen Menschen und Altertümlichen), die Menschen, die alten Götter und die Altertümlichen. Die Altertümlichen sind aufgeteilt in zwei Höfe: Den der Abenddämmerung und den der Morgendämmerung. Mehr weiß man von ihnen aber auch nicht recht. Außerdem treffen wir immer wieder auf so genannte Cumaea- Nonnenhexen. Das sind Menschen, meist Frauen mit mentalen Kräften.. Die brutal Arkane jagen. Insgesamt kann man schon sagen, dass es hier auch um einen Krieg zwischen Menschen und Arkane geht. Und die Menschen schlachten sie völlig emotionslos ab und entlocken ihnen Lilium. Ein Serum welches der Verjüngung dient und ihre Kräfte verstärkt. Wir begleiten in dieser Geschichte Maika. Eine Arkane in Menschengestalt. Die meisten Arkane sind deutlich als Arkane durch ihr Aussehen gekennzeichnet. Manche haben Schuppen, Tierohren oder Schwänze.. Da gibt es allerlei ganz besondere Kombination. *-* Ich fande sie richtig knufflig, gerade wenn sie klein sind. :) Obwohl ihre Kräfte erstaunlich und nicht zu unterschätzen sind. Durch die Berührung einer sehr alten Maske, schlummert nun auch noch ein Monster in Maika. Ein Monster das ihr sehr lästig ist, blutrünstig.. Ihr aber auch gute Tipps gibt. Ich vermute es handelt sich dabei um einen alten Gott, denn von diesen haben wir tatsächlich noch keine weiteren Informationen erhalten.. Auch was es nun entgültig mit den Masken auf sich hat, bleibt ein angeschnittenes Rätsel.. Nur das Maika damit ein riesiges Kreuz auf den Rücken hat und alle sie jagen, ist deutlich geworden. Maika kämpft jedoch nicht nur um ihr Überleben- sie hat auch ein altes Bild bei sich und sucht nach einer Frau, die ihr mehr antworten geben kann- zu ihrer Mutter. Maika selbst kann man als überaus taff, manchmal ungeschont ehrlich (und fluchend!) beschreiben, die ihr Ziel direkt vor Augen hat und alles unternimmt um es zu erreichen. Dennoch ist sie irgendwie liebenswert, denn ein kleines Fuchsmädchen (Arkane) begleitet sie und darauf passt sie auch sehr auf. :) Tatsächlich hatte ich zunächst meine Schwierigkeiten mit der Story, denn sehr viele Dinge werden erst ganz zum Schluss aufgeklärt und fehlten mir die Story über. Ich bin halt gerne ein Informationsmensch. ^^ Vor allem die Rasse der Katzen fande ich sehr interessant! Auch wenn es scheint, dass die Katzen scheinbar überall mitmischen und keine festen Seiten haben. Tuya z.B. ist eine gute und alte Freundin von Maika, hat sie aber nicht begleitet im ersten Band. Ich bin gespannt, ob man etwas mehr über Tuya im zweiten Band erfährt. Man weiß nur das die beiden zusammen in einem Lager waren.. zusammen gehungert haben.. Und das Maika sehr oft an sie denkt und ihre Gedanken gezielt an sie richtet. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den zweiten Band und hoffe meine Fragen werden dann entgültig beantwortet werden. ♡
Mein Fazit: Ich vergebe herzliche 4,3 Sternchen. Die Illustrationen waren wirklich hervorragend und trafen vollkommen meinen Geschmack. ♡ Nur mit dem Inhalt hatte ich tatsächlich die ein oder andere Schwierigkeit, aber ein Glück wurde das ein oder andere Fragezeichen in meinem Kopf doch noch am Ende beantwortet. :) Allerdings erhoffe ich mir im Folgeband doch noch etwas mehr input, denn vieles bleibt nach wie vor offen! Mein Endfazit: Das wird nicht mein letzter Comic gewesen sein! ♡ Ich liebe die wundervollen Illustrationen in der Kombination aus Horror, Fantasy und Steampunk wirklich sehr. Genau der richtige Einstiegscomic für mich. :)
- Rainer Zerbst
Gaudi
(3)Aktuelle Rezension von: AischaAls bekennender Gaudi-Fan kenne ich zahlreiche Veröffentlichungen über den genialen Architekten aus Barcelona. Aber dieser Bildband zählt eindeutig zu meinen Lieblingsbüchern über ihn.Einen großen Anteil daran haben die wirklich erstklassigen Fotos seiner Bauwerke. Fotograf Francois Rene Roland hat ein Gespür für ungewöhnliche Blickwinkel und faszinierende Details. Ich kann stundenlang in dem Buch blättern und entdecke immer wieder Neues.Im ersten Kapitel führt Autor Rainer Zerbst durch Gaudis Leben. Anhand zahlreicher zeitgenössischer Fotografien und Abbildungen seiner Planentwürfe erhält man einen anschaulichen Eineruck von Gaudis Leben und Wirken.Im Hauptteil werden zwölf große Bauten in chronologischer Reihenfolge ihrer Entstehung vorgestellt, von der Casa Vincens bis zur weltberühmten Sagrada Familia. Infos zu Auftraggebern fehlen dabei genauso wenig wie Grundrisse oder Rezeption der Bevölkerung.Sechs weitere, nicht ganz so bekannte Bauwerke, wie etwa die Finca Miralles oder ein nicht realisiertes Hotel in New York, werden etwas knapper, aber dennoch interessant vorgestellt.Den Schluss bilden ein tabellarischer Lebenslauf Gaudis und die Entstehungsgeschichte der Sagrada Familia. Besonders praktisch für einen geplanten Besuch vor Ort ist ein Stadtplan Barcelonas, in dem die beschriebenen Bauwerke verzeichnet sind.Das Buch ist hochwertig gestaltet, Druckqualität und das große Format lassen es mich immer wieder gerne zur Hand nehmen.
- Gerhard Loibelsberger
Mord und Brand
(15)Aktuelle Rezension von: ChiefCEin echter Wiener geht nicht unter, und das gilt natürlich auch für Inspektor Nechyba, selbst wenn es im mittlerweile dritten Krimi viel brutaler als in den beiden Vorgängerbänden zugeht. Das liegt aber nicht nur am Genre, in dem es manchmal gilt, immer noch eine Schippe drauf zu packen, damit der geneigte Leser bei der Stange bleibt. Doch Loibelsberger, dessen ganz große Stärke die Milieuschilderung ist, illustriert mit der Gewalt auch die zunehmende Verschärfung der sozialen und politischen Situation Wiens in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. Der erste Band, „Die Naschmarkt-Morde“, spielt 1903, der zweite, „Reigen des Todes“, 1908, der dritte, „Mord und Brand“, 1911 und der vierte, der im August 2013 herauskommt, 1914.
Wer bis zum Schluss rätseln will, wer der Mörder ist, muss andere Krimis lesen. Wer verwickelte Plots mit atemberaubenden Wendungen mag, muss andere Krimis lesen. Wer tiefenpsychologisch fein ausgefeilte Charaktere sucht, muss andere Krimis lesen.
Aber wer sich für das Wien in der Endphase der Donaumonarchie interessiert, für die Umbrüche jener Zeit in Kunst (Stichwort: Sezession) und Politik, für die k.u.k-Küche, für den Wiener Slang, der muss Loiblsberger lesen. Es gelingt ihm, allein mit Worten eine versunkene Welt wiederauferstehen zu lassen inklusive dem, woran’s bei vielen Autoren hapert: lebenspralle, absolut authentisch wirkende Dialoge. Darin ist Loibelsberger den meisten seiner Krimi-Kollegen haushoch überlegen – der Mehrzahl jener, deren Bücher sonst so im Gmeiner-Verlag erscheinen, sowieso.
Der Leser wird Wien beim nächsten Besuch auch ein bisschen mit Nechybas Augen sehen. Unterstützung kann er dabei auch im passenden Reiseführer von Loibelsberger finden: „Nechybas Wien“.