Bücher mit dem Tag "jugendkultur"
51 Bücher
- Wolfgang Herrndorf
Tschick
(2.883)Aktuelle Rezension von: Alejandro_WeberDie rassistischen Bemerkungen Tschick gegenüber waren auch äusserst unnötig und frech. Nicht mal lustig auch Maik war eher etwas langweilig. Die ganze Storyline hat eigentlich gar keinen Sinn ergeben und man wollte sich mehrmals den Kopf durch die Wand schlagen. Nicht böse gemeint aber das sollten keine Kinder lesen.
- J. D. Salinger
Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye
(1.547)Aktuelle Rezension von: Stephanie_Ruh"Der Fänger im Roggen" erzählt von Holden Caulfield, der mal wieder von einer Schule fliegt und in der Nacht beschließt, bereis heute und nicht erst in ein paar Tagen zu den Ferien die Schule zu verlassen. Somit streunt er ein paar Tage durch New York, bevor er den Beschluss fasst, nicht mehr nach Hause zu gehen, was er jedoch am Ende nicht durchzieht.
J.D. Salingers Klassiker hat mich leider nicht berührt. Für die Erscheinungszeit mag die Sprache und die Geschichte an sich eine Art Revolution gewesen sein, heutzutage kann das niemanden mehr "schocken". Diese Denkweise und mangelde Zielstrebigkeit des Protagonisten hätte mir "damals" in meiner Pubertät genauso wenig zugesagt wie heute. Ich habe es gelesen, um eine "Bildungslücke" zu schließen, aber es war mir eher eine Qual als ein Vergnügen. - Christiane F.
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
(2.280)Aktuelle Rezension von: Ein_buchmenschDas leben der Christiane F. ist von mehr tiefen als höhen gekennzeichnet. Mich hat von Anfang an eine enorme Wut gegen ihre Eltern geplagt. Denn hätten diese etwas weniger an ihre eigenen und nur ein Hauch mehr an die Bedürfnisse ihrer Kinder gedacht, hätte diesen Leben ein ganz normales werden können. Dann hätte es dieses Buch zwar nicht gegeben. Aber ein Mädchen, hätte einen deutlich weniger steinigen Weg gehabt.
Beim Lesen musste ich mir auch regelmäßig vor Augen führen, dass das alles schon vor vielen Jahren passiert ist. Denn bei gewissen Aussagen der Mutter, konnte ich mir nur die Hände über den Kopf zusammen schlagen.
Beim Schreibstil merkt man deutlich, dass sich die Autoren an der Sprache der Christiane F orientiert haben. Er ist authentisch aber dadurch nicht grade leicht zu lesen. Auch dreht sich das Leben der ``Protagonistin´´ab einem bestimmten Punkt nur noch im Kreis. Entzug - der erste Freigang - Rückfall - Entzug und wieder von vorne. Es ist schwierig das ganze zu kritisieren, denn es ist nun mal biografisch. Jedoch wünscht man sich eine helfende Hand, die Christiane rettet.
Mich hat das Buch noch lange nach dem Lesen beschäftigt. Es hat mir wieder einmal klar gemacht in was für einer privilegierten Situation ich aufwachsen durfte.
- Christian Humberg
Geek, Pray, Love
(32)Aktuelle Rezension von: ShalimaMoonVor einigen Jahren las ich das Buch Eat Pray Love und sah den dazugehörigen Film. Beides gefiel mir sehr gut. Als ich nun auf der German Comic Con über ein Buch mit ähnlichem Titel stolperte war mein Interesse doch geweckt.
Geeks. Was sind das für Lebewesen? Wieso geben sie all ihr Geld auf Conventions für Merchandise aus? Was hat es mit ihren Stammtischen auf sich? Welche Fehler sollte man im Umgang auf keinen Fall machen? Diese und viele weitere Fragen werden in diesem Buch von Geeks für Geeks und „Muggle“ beantwortet.
Geek Pray Love hat den passenden Beinamen „Ein praktischer Leitfaden für das Leben, das Fandom und den ganzen Rest“. Denn das Buch befasst sich von vorne bis hinten mit Geeks. Dabei werden alle gängigen Formen vorgestellt und genauer beleuchtet. Das Buch richtet sich dabei in manchen Kapiteln an die Geeks selbst und führt praktisch ein Gespräch unter Gleichgesinnten. In anderen Kapiteln wiederrum wendet sich das Buch direkt an die Menschen, die die Geeks gerne verstehen würden. Sei es weil das Kind/der Partner/jemand im Freundeskreis ein Geek ist und man seine Handlungen einfach nicht nachvollziehen kann.
Geek Pray Love besteht zum einen aus einer kleinen Geschichte über den Neugeek Lukas Lang, der in der Schule gemobbt wird, von den Eltern nicht verstanden wird und eines Tages durch Zufall in den Film „Krieg der Welten“ stolpert. Von da an ändert sich seine Welt und er lernt einen Phantastikstammtisch kennen und wird das erste Mal in seinem Leben von anderen Menschen richtig verstanden und akzeptiert. Die Geschichte wird Kapitelweise erzählt und taucht immer wieder im Buch auf. Leider spielt die Geschichte mit vielen Klitschees, nachdem ein Neugeek, wie Lukas, natürlich in der Schule gemobbt werden muss. Hier wäre ein ganz normaler Junge vielleicht wirksamer gewesen. Aber die Idee Lukas nach und nach verschiedene „Geek-Erfahrungen“ machen zu lassen, ist dann doch unterhaltsam, um die anderen Kapitel zu unterstreichen.
Die anderen Kapitel sind Erklärungen und Leitfäden für Geek und Nicht-Geek durch das Leben von Geeks. Vom Besuchen von Conventionen, über Cosplay, Rollenspiele, Stammtische, Magazine ist einfach alles vertreten. Dabei macht das Lesen dem Geek genauso viel Spaß, wie dem Nicht-Geek, der so einen guten Einblick in die Welt des Geeks bekommt. Der Schreibstil ist locker und sehr flüssig, wodurch man das Buch in zwei Tagen durchgelesen haben kann. Zwischendurch kommt der Geek dann doch immer mal wieder zum schmunzeln, wenn er bekannte Sachen wiedererkennt und sich die Hinweise für Nicht-Geeks durchliest. Trotzdem kann man mit dem Buch auch nach vielen Jahren als Geek immer noch etwas dazu lernen.Eine schöne Lektüre für Zwischendurch, die das Verständnis von Geek und „Muggle“ verbessert.
- Rocko Schamoni
Dorfpunks
(317)Aktuelle Rezension von: AnjaLG87Das Buch habe ich sehr schnell gelesen, weiles wirklich kurzweilig und unterhaltsamgeschrieben ist. In chronologischer Abfolgebegleitet der Leser den bekannten KünstlerRocko Schamoni durch seine Jugend undseine Suche nach Identität und einem Platzin der Gesellschaft, aus der der Punk auchgleichzeitig ausbrechen wollte. Besondersinteressant fand ich in diesem Zusammenhangdie Schilderung von Musiktrends undKonzertbesuchen, da sie mich an dieErzählungen meines Vaters erinnern. DerAutor bleibt dabei wunderbar unpathetischund nüchtern und stellt sich, im Nachhinein,auch oft als unreifen, pickeligen Teenager dar,der er war, und nicht etwa als coolen Heldenseiner Clique. Lesern, die sich für Jugendkulturund Rockmusik/Punk interessieren, würdeich das Buch sofort empfehlen. Für anderekönnte es allerdings zu speziell sein. - Eric Stehfest
9 Tage wach
(73)Aktuelle Rezension von: Stella_HoffmannKlappentext:
Eric Stehfest gehört zu den Shootingstars des deutschen Fernsehens, er ist Hauptdarsteller in »Gute Zeiten, Schlechte Zeiten« und brillierte in der Tanzshow »Let’s dance«. Was nur wenige wissen: In seiner Jugend war er jahrelang von der Partydroge Crystal Meth abhängig. Erst über eine einjährige Entziehungskur – Auslöser war ein neun Tage langer Rausch, den er fast nicht überlebte – schaffte er den Absprung.
Heute ist er clean und hat sich zur Aufgabe gemacht, über die Gefahren dieser Modedroge aufzuklären. In »9 Tage wach« berichtet Eric Stehfest schonungslos über seine Zeit in der Drogenszene, den schmerzhaften Entzug und ein jahrelanges Doppelleben.Fazit:
Ich habe mir das Buch damalig gekauft, weil ich ihn aus der Serie "GZSZ" kannte und seine Rolle dort sehr interssant und auch ihn als Schauspieler sympathisch fand. Eric beschreibt in dem Buch, wie er in seiner Vergangenheit unter einem starken Drogenkonsum gelitten hat und wie er aus dieser Sucht wieder herauszufinden versuchte. Es ist, wie ich finde, ein wichtiges Thema. Leider muss ich sagen, dass ich sehr lange für das Buch gebraucht habe, weil ich einfach mit dem Schreibstil nicht ganz klar kam. Zwischendurch fand ich es auch an einigen Stellen etwas verwirrend. Und immer wieder diese Zeile: "die kleine Schwester", die ihn ruft, deren Ruf er nicht widerstehen kann. Schon sehr krass, was Drogen mit dem Körper alles macht.
Es war auf jeden Fall ein wichtiges Buch und auch interessant seine Sichtweise der Dinge zu lesen. Noch einmal würde ich das Buch allerdings nicht lesen. Meine Mum war damalig für mich bei seiner Vorlesung, da ich es leider aus Zeitgründen nicht pünktlich geschafft habe. Als ich sie von dort abholen wollte, hat er dann noch mein Buch signiert und ich konnte mich kurz mit ihm unterhalten. Ich fand ihn sehr sympathisch. Ich wünsche ihm sehr, dass er die Kurve diesbezüglich geschafft hat, allein für seine kleine Familie.
3,5/5 Sterne
- Philipp Oehmke
Die Toten Hosen
(49)Aktuelle Rezension von: RadermacherLocker geschrieben und amüsant, hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Sprachliche Feinheiten habe ich nicht erwartet, ebenso wenig Tiefgang. Dennoch gab es einige emotionale Kapitel, die auch zum Nachdenken anregten. Insbesondere die Schilderung des Todesfalles auf dem "1.000 Konzert" und der Reisen in die DDR und hinter den eisernen Vorhang.
- Alina Bronsky
Scherbenpark
(292)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderSascha ist ein junges Mädchen und sauer. Der doofe Ex ihrer Mutter hat sie und ihren neuen Freund umgebracht. Nun sitzt er im Gefängnis und Sascha wünscht sich ein Buch über ihre Mutter zu schreiben und den Depp umzubringen. Nebenbei versucht sie mit ihrem Bruder war der Verwandten neu zu beginnen und ihre erste Liebe einzuordnen. Eine ehrliche, freche und tiefe Geschichte über eine wütende und sympathische junge Frau.
- Alexander Kühne
Düsterbusch City Lights
(10)Aktuelle Rezension von: Leselampe_Teilweise auktorial erzählt Alexander Kühne über Subkulturen und Widerstand in dem totalitären System seiner Jugend. Hierbei verlagert er seine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen in das fiktive Dorf Düsterbusch, bringt sein Unbehagen gegen das DDR-System durch die Waffen der Popkultur zum Ausdruck.
Kühnes fiktives Pendant Anton Kummer steht nach seinem Schulabschluss vor beschränkten Perspektiven, doch ihn interessiert die Musik, vor allem die aus dem Westen. Durch den Aufenthalt eines Freundes in Budapest kommt Anton in den Besitz einer Bowie-Platte, die ihn fortan stark prägt. In ihm findet er sein Idol - "Er sah so aus, als hätte er die Zukunft gesehen". Er beginnt, sich seinem Vorbild entsprechend zu kleiden und zu schminken, macht sich Bowies Aussehen zu seiner eigenen Identität. Von einem weiteren Freund bekommt Anton eine Zeitschrift aus Westberlin geschenkt, den Stern. Dort erfährt er erstmals vom pulsierenden Nachtleben der Londoner Metropole und von westlicher Dekadenz. Inspiriert von den Möglichkeiten, kommen ihm Visionen seiner möglichen Zukunft. Doch er will nicht in den Westen abhauen, sondern ein Stück Westen in die DDR holen und aus seinem Dorf eine glänzende Metropole des Pop erbauen. So richtig mit Casinos und Leuchtreklamen.
Als zurückhaltender, aber dennoch aufständischer Jugendlicher träumt er von der Großstadtboheme, will selbst ein wenig Großstadtflair in sein Dorf bringen und eine eigene Untergrundkultur etablieren. In der örtlichen Kneipe eröffnet er eine Disco, zunächst illegal, doch bald unter dem scheinlegalen Deckmantel eines FDJ-Clubs. Immer bestrebt danach, verschiedene Subkultur nach Düsterbusch zu holen und westliche Musik an die Jugend bringen. Und schon bald wird die Kneipe zum Austragungsort jugendlicher Abkehr des Systems.
Ich habe das Buch für die Uni gelesen, empfand es aber zu keinem Zeitpunkt als Pflichtlektüre, weil es wirklich eine schöne Geschichte über eine jugendliche Suche nach Identität, Freiheit und Lebenssinn ist. Der Schreibstil ist dem Protagonisten angepasst, frisch raus aus der Schule und daher auch für jüngere Leser wirklich sehr zu empfehlen, um etwas über Nischengesellschaften und kleinere Auflehnungen in der DDR zu erfahren. Der Protagonist spiegelt Kühnes eigene Erfahrungen zum Teil wieder, auch er gründete einen Musikclub und schmuggelte westliche Künstler in sein Heimatdorf Lugau. Kühne ist ein interessanter Autor, der wirklich was zu erzählen hat. Viel mehr möchte ich dazu auch gar nicht sagen, ich fand das Buch von vorn bis hinten wirklich super. Ganz große Lesefreude.
- Joachim Gaertner
Ich bin voller Hass - und das liebe ich
(28)Aktuelle Rezension von: HoldenEin Wust an Aufzeichnungen, Notizen und Aussagen zu den Columbine-Attentätern, erstaunlich was für ein vielseitiges abwechslungsreiches Leben die späteren Mörder hatten. Keineswegs die armen Prügelknaben, als die sie in Erinnerung blieben. Die Tagebuchaufzeichnungen zu ihren perfiden Gedanken und die Naziverehrung sind natürlich inakzeptabel, und den schrecklichen Taten kann man sich am besten über das Nachwort nähern. Auf ntv oder n24 läuft manchmal eine Dokumentation über den genauen Ablauf der tragischen Ereignisse. Die Opfer sind unvergessen!
- Jonathan Lethem
Die Festung der Einsamkeit
(42)Aktuelle Rezension von: SkruttenMich haben die tiefen Einblicke in die Gefühlswelt des in Brooklyn aufwachsenden weißen Protagonisten beeindruckt. Weitgehend auf sich selbst gestellt muß er die Strategien entwickeln, um sich gegen Gewalt und Drogen zu behaupten. Auch das winzige Quäntchen Phantasie paßt in den Roman - verschiedene Figuren fliegen durch die Luft.
Ich lese weitere Bücher von Lethem! - Bernd Siggelkow
Deutschlands sexuelle Tragödie
(23)Aktuelle Rezension von: buchfeemelanieZuerst einmal bin ich sehr dankbar, dass die Mitarbeiter so einen tollen Job machen.
Das Buch konnte mich nicht ganz überzeugen.
Was mir gut gefallen hat war, dass die Jugendlichen ausführlich genug zu Wort gekommen sind. Ich hatte gehofft, dass diese Berichte mich emotional mehr berühren.
Vieles war dann doch ähnlich. So verblassen die Schicksale dann doch etwas, was ich schade finde. Die Worte von Herrn Siggelkow und Bürscher sind richtig und wichtig.
Von daher 4 Sterne.
- Douglas Coupland
Generation X
(69)Aktuelle Rezension von: Alira“Generation X” ist seit Douglas Couplands 1991 erschienenem gleichnamigem Roman das Schlagwort für die zwischen 1960 und 1970 Geborenen, die damals keine Teenager mehr, aber auch noch keine Erwachsenen waren.
In dem Episodenroman schlagen sich drei bürgerliche Aussteiger mit diversen Jobs durch und erzählen einander Geschichten.
Auf den Rändern der Buchseiten finden sich Slogans, Comics sowie von Coupland geschaffene Begriffe, die mittlerweile in den allgemeinen Sprachgebrauch Eingang gefunden haben. So hat er den Begriff “McJob” kreiert und folgendermaßen definiert: "Niedrig dotierter Job im Dienstleistungsbereich mit wenig Prestige, wenig Würde, wenig Nutzen und ohne Zukunft. Oftmals als befriedigende Karriere bezeichnet von Leuten, die niemals eine gemacht haben."
Couplands apokalyptische Visionen betreffend den Kalten Krieg und Atombombenversuche wirken heute ein bisschen überholt, aber seine Philosophie “Lessness”, wonach Reizüberflutung und materieller Überfluss den Menschen von seinem “ich” entfernen, ist zeitlos. Er illustriert das mit einer Comicfigur, die den Immobilienteil einer Zeitung liest und sagt: "He, Papa, man muß sich entscheiden, ob man ein Haus will oder ein Leben.”
- Irmgard Kramer
17 Erkenntnisse über Leander Blum
(48)Aktuelle Rezension von: Skoob1Leander Blum ist ein so vielschichtiger und emotionaler Junge man kann es kaum in Worte fassen.
- Paulus Hochgatterer
Wildwasser
(13)Aktuelle Rezension von: awogfliBoah! Schon länger kein so dünnes Bücherl gelesen, dass mich derart genervt hat und mit dem ich gar so lange brauchte. Ich werde mich vielleicht in Zukunft vor Überraschungsautoren aus meiner Umgebung mehr hüten.
Ständige Erwähnung und Kotau vor Markenprodukten, selbstzusammengemixter Drogencocktail aus Medikamenten, sehr primitive Onaniephantasien wie von einem pubertierenden Charles Bukowski und sportliche Betätigung bis zum Zusammenbruch, so präsentiert uns Herr Paulus Hochgatterer den jugendlichen Hauptprotagonisten. Mag schon sein, dass ein Teil der jungen Durchgeknallten, die der Autor in seinem Zweitberuf als Kinderpsychiater betreut, so ticken, aber als Vorlage für ein Jugendbuch finde ich solche Figuren extrem fehlbesetzt. Mir ist völlig schleierhaft, wie dieses Machwerk auch noch einen Jugendbuchpreis des Literaturhauses Wien erhalten konnte.
Ok da gibt es dann noch einen schlampig zusammengezimmerten Plot auf der Suche nach der Todesstelle des Vaters und drei ein bisschen skurrile Figuren in einem Pfarrhaus, aber das ist alles vom Autor ohne Sinn und Verstand, völlig zusammenhanglos, ohne Aussage und Dramaturgie bzw. Ende montiert dass ich mich frage, ob dieser Handlungsablauf vielleicht den Drogenmißbrauch symbolisieren soll.
Auch die Sprache ist eher die eines Erwachsenen, der nur so tut, als ob er sich in einen Jugendlichen hineinversetzen würde, was dem ganzen vor allem bei den sexuell angehauchten Szenen noch einen zusätzlichen widerlichen fast perversen Anstrich gibt und auf jeden Fall alles andere als authentisch rüberkommt.
Den zweiten Stern vergebe ich deshalb, weil ich mehr genervt als gelangweilt war und es an und für sich schon eine grausliche einzigartige Innovation ist, solche Elemente in einem Jugendbuch zu verwenden.
Fazit: Ein Mix aus Bret Easton Ellis und Charles Bukowsky auf Jugendbuch kurz bevor der Irrsinn und die Gewalt endgültig ausgebrochen sind. - Sven Regener
Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt
(88)Aktuelle Rezension von: FortiDas Buch über Karl Schmidt, die tragische Nebenfigur in Sven Regeners "Herr Lehmann", die wohl am stärksten in Erinnerung blieb. Es sind fünf Jahre nach "Herr Lehmann", nach dem Mauerfall, nach Karls psychischem Zusammenbruch vergangen. Karl lebt jetzt in Hamburg und hat sich mit seinem Leben zwischen Drogen-WG und Hilfshausmeister- und Hilfstierpflegerjob in einem Kinderheim arrangiert. Aus dieser ruhigen Welt, in der es schon rebellisch ist heimlich einen Eisbecher zu essen und in der ihm niemand allzu viel zutraut, wird er von seinem alten Freunden aus Berliner Zeiten Ferdi und Raimund gerissen, die ihn als Fahrer für eine Tour durch Techno-Clubs engagieren. Karl wird (wieder) zu Charlie und zum Tourmanager. Ohne viel Aufhebens übernimmt die neue Rolle und managet souverän den Kindergarten bestehend aus neun DJs unter Drogeneinfluss und zwei Meerschweinchen, mit dem er quer durch Deutschland unterwegs ist. Statt dass jemand auf ihn, den Verrückten, den Ex-Multitoxer, aufpasst, passt er nun auf andere auf. Erinnerungen an alte Zeiten werden wach und im Hintergrund lauert immer die Angst vor einem Rückfall.
Die Handlung ist überschaubar und ohne große Überraschungen, stattdessen viele absurde Gespräche und Einblicke in Karl Schmidts Gedanken. Das könnte öde sein, ist bei Sven Regener sehr kurzweilig und oft sehr witzig. Dabei trifft er genau das richtige Maß und den richtigen Ton zwischen dem (Wahn-)Witz dieser Tour und den persönlichen, nicht ganz einfachen Befindlichkeiten von Karl Schmidt. - Hallgrímur Helgason
101 Reykjavik
(19)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Buch geht in Richtung Mikael Niemi's "Populärmusik aus Vittula", welches ich genial fand. 101 Reykjavik ist aber noch ein bisschen abgedrehter, der Schreibstil ist haarsträubend anders, als eben andere Bücher. Auf der einen Seite konnte ich mir ein dickes Grinsen kaum verkneifen, aber schon ein paar Seiten weiter wollte ich das Buch abbrechen weil ich der wirren Geschichte praktisch nicht mehr folgen konnte und mich das ewige rumgeschreibsel vom Dauerständer des Hlynur gewaltig auf die Nerven ging. Aber das Buch ist ganz sicher seine Lesestunden wert und auf erfrischende und kopfschüttelnde Art einfach anders. - Jürgen Teipel
Verschwende Deine Jugend
(36)Aktuelle Rezension von: elviraZugegeben, ich habe mich noch nie wirklich mit Punk beschäftigt. Trotzdem habe ich dieses Buch geschenkt bekommen und ich muss auch sagen, dass ich das Lesen nicht bereut habe. Es war ein sehr interessanter Einblick in eine wilde Zeit. Ich kannte zwar die meisten Musiker nicht, aber das hat mich kaum gestört.
Ich empfehle dieses Buch jedoch Lesern, die sich mehr mit der Zeit beschäfigt haben.
- Hanif Kureishi
Der Buddha aus der Vorstadt
(49)Aktuelle Rezension von: KarenAydinEin turbulenter, witziger Coming-of-Age-Roman, den ich sehr gern und schnell durchgelesen habe.
Worum geht es?
Der siebzehnjährige Karim Amir lebt mit seinen Eltern, einer Engländerin, die in einem Schuhgeschäft arbeitet, und einem indischen Migranten, namens Haroon Amir, der einen langweiligen Bürojob im öffentlichen Dienst ausübt, in den Londoner Suburbs. Der Roman beginnt damit, dass Haroon Yogakurse gibt und englischen Vorortsbewohnern den buddhistischen Lebensweg beibringen möchte. Natürlich ist er kein Buddhist, aber für die Teilnehmer durch seine Herkunft exotisch genug. Der Vater verlässt die Mutter, um mit Eva, einer Künstlerin, zusammenzuleben, Karim selbst zieht es nach London und auf die Bühne.
Leseprobe
„Ich heiße Karim Amir und bin ein waschechter Engländer – jedenfalls beinahe. Man hält mich oft für eine komische Sorte Engländer, als gehörte ich zu einer neuen Rasse, die aus zwei alten Kulturen hervorgegangen ist. Aber mir ist das egal: Ich bin Engländer (wenn auch nicht unbedingt stolz darauf), ich komme aus den südlichen Randbezirken Londons und gehe wer weiß wohin. Vielleicht ist es diese verrückte Mischung aus Völkern und Kontinenten, aus hier und da, aus dazugehören und nicht dazugehören, die mich so unruhig macht, die schuld daran ist, dass ich mich so schnell langweile. Vielleicht liegt es auch an der Vorstadt, der Suburbia, in der ich aufgewachsen bin. Aber warum im Innenleben herumsuchen, wenn die Erklärung doch völlig ausreicht, dass ich auf Ärger aus war, dass ich keinem Abenteuer, keiner Aufregung oder Affäre aus dem Weg ging, weil es in unserer Familie so trübselig, schlaff und stumpfsinnig zuging; woran das lag, weiß ich nicht. Ganz ehrlich, mich zog einfach alles runter, und ich war zu allem bereit. Eines Tages änderte sich dann alles. Am Morgen sah die Welt noch so aus und zur Schlafenszeit schon anders. Ich war siebzehn.“
Kritik
Es ist schwierig, die Handlung dieses Coming-of-Age-Romans zusammenzufassen, weil er nicht von einer durchgängigen Handlung lebt, sondern von den skurrilen Charakteren und absurden Situationen und er von seiner Grundstruktur her episodisch ist. Ein bisschen wie eine Sit-Com. Das macht ihn sehr temporeich und unterhaltsam.
Was ihn noch auszeichnet, ist, dass Charaktere sich nicht so verhalten, wie man es erwartet. Ein junges Mädchen (mit der Karim Sex hat) soll verheiratet werden. Der Bräutigam wird aus Indien eingeflogen. Statt aber nun eine Jammergeschichte der unterdrückten Frau zu präsentieren, bekommt man eher Mitleid mit Changez, dem neuen Ehemann, der sich alles ganz anders vorgestellt hat. Und dem Vater der jungen Frau, der seinen Schwiegersohn als Nachfolger für seinen Shop etablieren wollte, was daran scheitert, dass dieser lieber herumliegt und Romane liest. Oder sie verhalten sich eben doch genauso. Was dann wieder genauso unerwartet kommt. Auf metafiktionaler Ebene zeigt Kureishi das sehr schön mit dem Theaterstück, in dem Karim einen Klischeeinder spielen soll. Auch das verläuft nicht so, wie man sich das so vorstellt.
Der Roman behandelt viele Themen, die Zerrissenheit zwischen Kulturen, die durch Karims Pendeln zwischen unterschiedlichen Wohnungen verdeutlicht wird, Rassismus, Homosexualität (Karim ist bisexuell), Kapitalismus. Das Thema, was mich persönlich am meisten angesprochen hat, war die Zerrissenheit zwischen dem eigenen Glück und der Pflichterfüllung. Das alles macht Kureishi niemals mit erhobenem Zeigefinger, niemals moralisch, niemals belehrend und immer witzig-skurril. Und man atmet die Freiheit der 1970er Jahre, die vermutlich niemals wiederkommen wird.
Also, ich kann ihn jedem empfehlen, der gern turbulente Geschichten mag. Wer sich gern auf einen Charakter einlassen möchte und mit ihm mitfühlen, für den ist der Roman eher nichts.
- Nilz Bokelberg
Endlich gute Musik
(18)Aktuelle Rezension von: sommerlese"*Nilz Bokelberg*" schrieb seine persönliche Musik-Autobiografie "*Endlich gute Musik*". Das Buch erschien 2013 im "*Dumont Verlag*".
Nilz Bokelberg ist Viva Moderator der ersten Stunde und daher einigen Musikliebhabern bekannt. Ich habe noch nie von ihm gehört, mich aber auf eine tolle Mischung von schönen Musiktiteln in seinem Buch gefreut.
Denn dies soll eine Sammlung seiner Lieblingslieder sein, an denen er Stationen seines persönlichen Lebens erzählt.
In verschiedenen Kapiteln erklärt er z. B. Musikstil, Italia, Glücklich machende Lieder, 5 beste Saxofonsolos der Popmusik und wichtige Soundtracks aller Zeiten. Am Ende des Kapitels ist jeweils eine Auflistung der entsprechenden Musiktitel zu finden.
Soweit so gut und auch alles musikalisch gesehen sehr interessant aufgebaut! Aber wie diese Musik sein Leben beeinflusst hat, ist für mich eher belanglos.
Bei bestimmten Songs und Texten kommen mir eigene Erlebnisse in den Sinn und das macht wirklich Spaß. An viele Lieder habe ich erst durch das Buch wieder gedacht und mich an Feiern, Klassenfahrten oder Plattenkäufe erinnert. So hatte ich mir dieses Buch auch anhand des Covers vorgestellt. Eine Leerkassette mit meinen persönlichen Lieblingsliedern.
Doch hier geht es ja um den Autor und wie er sein Leben mit den Liedern erlebt hat. Dabei geht er allerdings nicht chronologisch vor, sondern springt nach eigenem Belieben vor und wieder zurück.
Das war mir als Nicht-Kenner von Nilz Bokelberg doch zu speziell. Schön finde ich allerdings, wie begeistert er von manchen Songs spricht und mit welcher Vehemenz er die Interpretationen desselben verfolgt.
Einige Titel oder Interpreten sagen mir aber leider gar nichts und mit den großen Popgrößen wie Michael Jackson, Madonna und Beatles kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Da findet sich schon eine große Fangemeinde, die HIER schreit.
Aber von der literarischen Aussage her fehlt mir etwas mehr Aussagekraft und Inhalt, aber das ist meine persönliche Meinung und soll keinen Musikliebhaber von diesem Buch abhalten. Ein kleines Fazit oder einen musikalischen Ausblick hätte ich eigentlich noch erwartet.
Wer Musik, speziell TV-POP und Nilz Bokelberg gut findet, gerne in alten Platten wühlt, der findet hier gute Musikvorschläge in breiter Bandbreite.
- Klaus Farin
Buch der Erinnerungen
(7)Aktuelle Rezension von: KyraCade
Klaus Farin, seines Zeichens weder ein unbeschriebenes Blatt noch ein Unbekannter, wenn es um Jugendkultur geht. Nun hat er sich vor einem Jahrzehnt einer der umstrittensten deutschen Bands gewidmet und deren Fans zu Wort kommen lassen.
Wie könnte es anders sein? Auch dieses Buch über die Böhsen Onkelz trägt den Titel eines Songs. Buch der Erinnerung ist vom Album Heilige Lieder von 1992. Nun ist es auch der Titel eines Buches geworden und das hat es in sich. Im Vergleich zur Danke für Nichts Rezension, die mir ein bisschen schwerer gefallen ist und mich persönlich berührt hat, hat dieses Buch Abneigung bei mir ausgelöst. Zuerst wollte ich es gar nicht lesen und es stand als Flohmarktfund unbeachtet im Regal bei all den anderen Musikbüchern. Mich hat die Aufmachung nicht überzeugt und nein, ich wollte die Fans nicht hören. Gekauft wurde später die signierte Ausgabe, nicht auf dem Flohmarkt, sondern First Hand.
Das hat einen ganz bestimmten Grund: Welcher Autor, der ein positives Werk über eine umstrittene Band verfasst, lässt denn die Hater mal zu Wort kommen? Keiner - und Pressestimmen zählen nicht. Natürlich gibt es also ein Buch der Lobhymnen der Fans auf die Onkelz. Die Seiten sind zweigeteilt, links kommen die Fans zu Wort, rechts Farin, der die Geschichte der Gruppe in knappen Worten aufrollt. Die Fans erzählen frei Schnauze, wie sie zu den Onkelz kamen und warum sie blieben, was ihnen die Idole gaben und was sie so verdammt anziehend macht. Es sind schöne Geschichten, unvergessliche Erlebnisse, Erinnerungen, die ein Fremder gar nicht nachvollziehen kann. Fotos von den Fans, mit den Fans, mit den Onkelz - ein Kritiker würde hier böse Zungen sprechen lassen.
Und warum eigentlich auch nicht? Natürlich mag der Schelm sofort denken: Klar, die Mädels stehen auf den Weidner, dessen Sexappeal sogar die Queen umhauen könnte. Außerdem ist Kevin der böse Bube und Frauen bevorzugen immer die Arschlöcher. Gonzo ist einfach knuffig und Pe hat dieses Verschwiegene an sich, das ihn interessant macht. Die männlichen Fans nehmen sich die Saufgelage und Schlägereien als positives Beispiel und wollen den Idolen nacheifern, wenn es um Härte und die Anzahl der flachgelegten Frauen geht. Es ist ganz logisch, dass keiner etwas Negatives über seine Lieblingsband sagt und dieses pseudoromantische Gewäsch von Familie, Zusammenhalt und Aufgehobensein ist irgendwie eine nette Story um eine Band, die - nun ja, die ihren Erfolg in allererster Linie gar nicht mal ihrem musikalischen Können verdankt. (Darüber können wir gerne jederzeit diskutieren!)
Das mag alles gar nicht mal so falsch sein. Richtig ist aber auch, und das steht dann am Ende doch im Vordergrund, dass die Fans eine ganze Menge zu sagen haben und eben nicht nur einen auf heile Welt machen - auch nicht, wenn es um BO geht. Die Familie existiert nun mal und wer das für dummes Gerede und eine Harmonisierung der Band-Fan-Beziehung hält, der muss sich auch mal die Mühe machen, die Band und ihre Fans live zu erleben. Das ist eine Familie und egal, wie groß das Konzert ist, es ist ein Familientreffen. Im Buch der Erinnerung haben die Fans ihre Seelen geöffnet und geschildert, warum die Böhsen Onkelz so eine Anziehungskraft ausüben. Sie fühlen sich verstanden, und genau das sagt auch Jenny, deren Zitat sogar auf dem Backcover abgedruckt wurde:
"[...] das scheiß doofe Leben, ist manchmal so aussichtslos, so einsam, so kalt und hässlich [...] Und dieser Mensch hat die Gabe, Texte darüber zu schreiben."
Genau das ist es wohl, was viele empfinden. Stephan Weidner fühlt, was er schreibt, und Kevin Russell kann es nachempfinden und schreit die Texte dann heraus. Diese Familie fühlt sich verstanden und viele haben ihre Geschichte, die genauso einsam, gewalttätig, grausam und verzweifelt ist, wie die Biographien ihrer Onkelz. Die sind eben anders als andere Bands, ehrlicher, mit ausgeprägter Fannähe, die einen an allem gerne teilhaben lassen. In diesem Werk scheint es einmal umgekehrt zu sein. Andy erzählt, wie gut er nachvollziehen kann, was BO durchmachen. Er hatte es als Aussteiger der rechten Szene immer schwer und kämpfte um Anerkennung. Madeleine und Kerstin finden viele andere Bands wegen der Eintönigkeit der Songtexte zum Kotzen. Joya weiß genau, dass man mit den Onkelz nicht viele Freunde hat, außer eben die Onkelzfamilie. Alle anderen stempeln einen nur ab. Es wird einmal aufgezeigt, dass es hier nicht um Politik geht, was der Band immer wieder vorgeworfen wird, auch 35 Jahre nach zwei Songs, die Weidner wohl lieber nicht geschrieben hätte. Es geht um etwas ganz anderes, was Kritiker einmal anerkennen und begreifen müssen, was sie recherchieren, erfahren und geistig erfassen müssen.
Gleichzeitig zeichnet Farin den Weg der Band nach, abgespeckt und vor allem immer ein Augenmerk auf die dunklen Seiten gelegt, auf die Hater, auf die Indizierungen, auf die "bösen" Texte, auf die Lügenpresse.
Nun, Buch der Erinnerungen hat durchaus seine Berechtigung und ist eine gute Sammlung von Fanzitaten und Erinnerungen. Ohne einen Zensurstreifen über die Texte zu legen, bringt Farin sowohl die Texte der indizierten Platte Der nette Mann, als auch die Auszüge des Schreibens der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (brachte man nicht in dieser Ausführlichkeit in Danke für Nichts), die begründen, warum die Scheibe überhaupt indiziert wurde. Dabei wird eine gewisse Absurdität deutlich, die weit über das hinausgeht, was man in den meisten Rückblicken auf die Bandgeschichte erfährt. Manchmal muss man sich geradezu fragen, wessen Töchterchen von Stephan Weidner entjungfert wurde, dass der gestrenge Papi bei der BPjS so scharf und grundlagenlos gegen den netten Mann vorging. (Auch das ist eine schöne Diskussion. Eigentlich geht es doch gar nicht um BO, sondern nur um Weidner, denn es sind seine Texte, seine Worte, seine vermeintlichen Verfehlungen - und Achtung, liebe Kritiker, ihr macht ihn hier zum Märtyrer, was ihr gar nicht wollt.) Kurze Interviews werden abgedruckt, die Einstellung zu Politik, der rechten Szene und einigen anderen Themen wird deutlich dargestellt. Farin stellt eben die Meinung der Band noch einmal dar und zeichnet einen guten Überblick über eine doch eigentlich bekannte Bandgeschichte.
Es ist ein ganz gutes Buch, dennoch kann ich mich nicht ganz den Lobeshymnen auf den Bewertungsportalen anschließen. Vielmehr scheint es von Fans für Fans zu sein, sie zu verstehen und so manchem außerhalb der Familie näher zu bringen, was die Onkelz für ihre Anhänger so wertvoll macht. Mal ein schöner Gegenpol zu den sonstigen medialen Schlägen gegen die Frankfurter, aber mir fehlt etwas, ohne genau greifen zu können, was es ist. Sehr positiv ist der Anhang mit Veröffentlichungen und Konzerten. Sehr gute Arbeit! - Katrin Bongard
Radio Gaga
(25)Aktuelle Rezension von: lisaaafrInhalt
Rocco zieht von München nach Berlin. Am Anfang kommt er damit gar nicht klar, denn er musste seine Freunde und seine Freundin verlassen. In der Schule findet er auch keinen Anschluss. Bis er Jens kennenlernt, der an Leukämie erkrankt ist. Sie beide werden Freunde. In seiner Freizeit hört er einen ganz bestimmten Radiosender, bis er einmal die Chance bekommt und dort hin kann. Die Moderatoren und er werden beste Freunde, sie sind alle in seinem Alter. Mit ihnen erlebt er viele verrückt Dinge. Da in seiner Familie einiges falsch läuft, flüchtet er gerne dort hin. Sein großer Bruder Giove hat überall Erfolg, aber er ist nicht so glänzend, wie die Eltern denken. Er hat ein "kleines" Drogenproblem. Roccos und Gioves Eltern glänzen mehr von Abwesenheit, der Vater ist Anwalt und hat viel zu tun. Die Mutter hat auch Jura studiert, arbeitet aber nicht als Juristin, sondern als Therapeutin, nachdem sie noch eine Ausbildung angefangen hat.
Meinung
Ich fand das Buch sehr gut. Meine Deutschlehrerin hat uns im Deutschunterricht einen Ausschnitt des Buches geben, damals haben wir die Erzählweisen behandelt und mich hat das Buch so sehr fasziniert, dass ich es unbedingt lesen musste. Auch meine Freunde waren begeistert von dem Buch.
Katrin Bongard schreibt wirklich sehr gut und kann sich in die Situation eines 16 Jährigen genau hineinversetzen. Man könnte denken, das Buch hat ein Jugendlicher im gleichen Alter wie Rocco geschrieben.
Die Charaktere sind gut ausgebaut und haben ihre eigene Persönlichkeit.
Wirklich sehr erfrischend. Ich kann es euch nur empfehlen das Buch. - Blake Nelson
Paranoid Park
(39)Aktuelle Rezension von: Holden"Man ist nie soweit für den Paranoid Park." Als der Icherzähler zum zweiten Mal (zum ersten Mal allein) den Skatepark Paranoid Park besucht, unternimmt er mit einem nicht bekannten Skatekid eine Mutprobe, die tragisch endet. Die Beschreibung der >Gefühlswelt und der Verhaltensweisen im Anschluß in den nächsten Wochen ist psychologisch schön gelungen, die Sprachlosigkeit gegenüber den sich trennenden Eltern und dem jüngeren Bruder lassen tief blicken. Die Verfilmung von Gus van Sant scheint dem Trailer nach sehr interessant zu sein, Skatermode und -lifestyle fängt man mit einem Film doch besser ein.
- Jan Drees
Kassettendeck
(27)Aktuelle Rezension von: SarahCatherine"Kassettendeck" ist für mich wie ein Mixtape zum Lesen. Das Buch bietet eine vielseitige Zusammensetzung aus Unterhaltsamem, Informativem und einer Geschichte. Ob es um die Kassette in der DDR geht, Mixtapes in der Literatur oder drei Fragen an Leute, die mehr oder weniger direkt mit Musik und damit auch der Kassette an sich zu tun haben oder hatten - Jan Drees und Christian Vorbau bieten in diesem Buch einen facettenreichen Blick darauf, wie die Kassette unzählige Menschen begleitet und beeindruckt, manchmal sogar beeinflusst hat. Zwischendurch werden dann noch Kassetten und deren Playlist abgebildet, so dass man quasi beim Lesen auch neue Ideen für neue Mixtapes (oder heutzutage vielleicht doch eher Mix-CDs) bekommen kann. Insgesamt würde ich "Kassettendeck" auf jeden Fall eher als Sachbuch bezeichnen. Ich fand es etwas schwerer zu lesen als Prosa allgemein. Noch dazu war mir die Geschichte, die zwischen den "Info-Kapiteln" erzählt wird, ein bisschen zu zerstückelt. Ich hätte sie mir gebündelter gewünscht, kann allerdings auch nachvollziehen, dass gerade das Zerstückelte insgesamt besser zum Buch passt. Ich habe lange gebraucht, um das Buch zu lesen, weil ich mich mit Sachbüchern leider eher schwer tue und nicht sooo viel hintereinander weglesen kann. Das tut der Qualität dennoch keinen Abbruch. Wer etwas über die Kassette erfahren will, der findet in diesem Buch auf jeden Fall ganz ganz viel Interessantes, mal eher nüchtern, mal auch ein bisschen romantisch (oder nostalgisch) betrachtet. Für jeden was dabei, würde ich sagen.