Bücher mit dem Tag "jugendamt"
85 Bücher
- Sebastian Fitzek
Das Joshua-Profil
(1.377)Aktuelle Rezension von: mrsmietzekatzemiauzgesichtMEINE MEINUNG
Ich bin ein großer Fitzek Fan, deshalb musste ich das gute Stück endlich vom SuB befreien. Das Cover finde ich ehrlich gesagt wenig ansprechend aber die Geschichte hat mir gut gefallen.
Der erfolglose Autor Maximilian Rhode versucht schon etwas länger den nächsten Durchbruch mit einem neuen Buch zu erringen. Mit dem Erfolg seines Buches "Die Blutschule" hat niemand gerechnet, am wenigsten Max selbst, weshalb es ihm schwerfällt daran anzuknüpfen. Durch seinen Beruf bringt er sich wenig in seine Ehe ein und noch weniger in die Erziehung seiner Adoptivtochter Jola, obwohl er diese über alles liebt. Als er eines Tages mit seiner Tochter unterwegs ist bekommt er einen Anruf aus dem Krankenhaus. Ein fremder Mann bittet Max zu sich auf die Intensivstation zu kommen und lockt ihn mit Dingen die niemand über Max wissen kann. Als Max dort ankommt erfährt er, dass der Mann einen Suizidversuch gerade so überlebt hat jedoch in den nächsten Stunden an den Folgen sterben wird. Max kennt den Todgeweihten nicht und denkt dieser sei verrückt. Er wird gewarnt vor "Joshua" und er solle die Stadt verlassen. Völlig verdutzt kehrt Max zum Auto zurück bloß fehlt von Jola jede Spur. Was ist passiert? Ein perfides Spiel beginnt denn Max ist schon längst im Visier von Joshua gelandet.
Ganz in der Fitzek Manier wurde ich gut unterhalten auch wenn es nicht ganz so spannend geschrieben ist wie andere seiner Werke. Die Geschichte baut nicht direkt auf "Die Blutschule" auf aber hin und wieder wird auf das Buch verwiesen und ich persönlich halte es gut vorher eben dieses gelesen zu haben. Die Sicht wechselt zwischen verschiedenen Personen ab was ich abwechslungsreich und gut finde. Einige Wendungen konnte mich total überraschen andere nicht so sehr.
Die Charakterisierung der Figuren gefällt mir bei jedem Einzelnem. Besonders Cosmo ist mir ans Herz gewachsen obwohl er ein schwierige Persönlichkeit ist.
LESEEMPFEHLUNG ?
Absolut! Als Fitzek Fan ein Muss und auch sonst auf jeden Fall einen näheren Blick wert. Spannung bis zum Schluss.
- Carmel Harrington
Ist die Liebe nicht schön?
(57)Aktuelle Rezension von: Angela2011Das Cover verleitet den Leser dieses Buches auf jeden Fall zum Kauf, wenn man sich wie ich auf eine unterhaltsame Weihnachtslektüre freut. Dies ist es aber nicht nur, denn die Geschichte rund um Belle, berührte mich und geht viel tiefer als man denkt.
Der Klappentext verrät nicht, das es sich hierbei um die Themen "Pflegeeltern", "Vergangenheitsreise" und ein bisschen "Weihnachtsstimmung" handelt.
Es gibt einige Zeitsprünge in dem Buch, und am Anfang wird dem Leser direkt schon das Ende präsentiert. Ich finde so etwas nicht schlecht, denn so lernt man durch die Zeitsprünge Belle richtig kennen.
Belle ist eine tolle Protagonistin, und ihre Entwicklung die sie gemacht hat, fand ich sehr gelungen.
Auch wurde hier sehr gut von der Autorin beschrieben, was Belle alles durchmachen musste, und warum sie es in ihrem Leben nicht immer leicht gehabt hat.
Ich würde eher sagen, das das Buch übers ganze Jahr hinweg gelesen werden kann, auch wenn das Cover etwas anderes zeigt. Die Weihnachtsstimmung baut sich nach und nach erst beim lesen der Geschichte auf.
4/5 Cupcakes
- Antonia Michaelis
Der Märchenerzähler
(1.522)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeAbel Tannatek gilt als Außenseiter, gerüchteweise ist er Drogendealer aus dem Sozialbau- Viertel der Stadt. Zufällig belauscht seine Mitschülerin Anna, wie er seiner kleinen Schwester Micha ein Märchen erzählt. Anna vermutet einen wahren Kern in der Geschichte und wird neugierig. Zwischen Anna und Abel entwickelt sich eine Art ungewöhnlicher Freundschaft oder Zweckbeziehung. Das Märchen verbindet sie und Micha auf eine ganz besondere Art. Doch das Drama lässt nicht lange auf sich warten.
Anfangs fiel es mir schwer mich an den Erzählstil zu gewöhnen, weil er eher einschläfernd als fesselnd wirkte. Doch recht schnell zog mich die Geschichte und natürlich das Märchen in Bann und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Die Protagonisten wirken authentisch, wenn auch stellenweise etwas klischeehaft: kluger Streber und Mathegenie, Partygänger in On-Off-Beziehung, ignorante Wegseher. Trotzdem ergibt sich ein Bild des Abiturjahrgangs von 17- bis 18-Jährigen.
Ich habe bis zum Schluss nicht alle Figuren im Märchen mit einer Figur in der Buch-Realität verbinden können. Personen, die ein Vergnügen am Interpretieren finden, könnten die Märchen-Sequenzen sicher mehr genießen und möglicherweise auch der „Wahrheit“ hinter der Geschichte schneller auf die Spur kommen.
Als besonders angenehm zu lesen empfand ich die Tatsache, dass die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Das hatte ich in zu vielen Büchern mit ähnlicher Thematik und es schränkt den Ereignishorizont stark ein. Obwohl Anna im Mittelpunkt der Handlung steht, werden auch andere Figuren beleuchtet. Das erhöhte die Spannung zusätzlich.
Für empfindsame Lesende hier eine Triggerwarnung: Drogen, Gewalt, Vergewaltigung, Missbrauch
- Nicole Obermeier
Ben & Judy. Riskier dein Herz (Herz-an-Herz 1)
(58)Aktuelle Rezension von: PizzzaGute Story, gut geschrieben, kann man schnell und leicht lesen. Ist halt ne reine Liebesgeschichte und für mich nicht spannend genug. Mir fehlt Action oder Drama, aber das war mir im Vorhinein schon klar. Wer auf sowas steht, sollte es lesen, ansonsten vielleicht eher ein kleines Lesevergnügen für zwischendurch mit Durchhaltevermögen.
- Simon Beckett
Obsession
(1.198)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderNach dem Hype um seine Thriller, hat man nun ein altes Buch ausgegraben und übersetzt. Das Cover ist Irre führend, denn es ist eine zähe und langweilige Geschichte. Der Klappentext sagt eigentlich schon alles. Nach dem Tod seiner Frau fühlt sich Ben allein und ist froh, über ihren Sohn. Jacob ist Autist und als Ben Sarahs Sachen durchschaut findet er Hinweiße, dass Jacob nicht ihr leiblicher Sohn ist. Er forscht nach und tritt eine Lawine los. Was eigentlich recht spannend beginnt, verläuft sich in Nichtigkeit und ständigen Wiederholungen. Es sind soviele Nichtigkeiten in das Buch mit hinein gearbeitet, dass es einfach nur zäh und langweilig ist. Krimi oder Thriller? Nein. Es gibt schon eine gewisse Spannung, aber von einem Krimi/Thriller erwarte ich doch viel mehr.
- Christiane F.
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
(2.280)Aktuelle Rezension von: Ein_buchmenschDas leben der Christiane F. ist von mehr tiefen als höhen gekennzeichnet. Mich hat von Anfang an eine enorme Wut gegen ihre Eltern geplagt. Denn hätten diese etwas weniger an ihre eigenen und nur ein Hauch mehr an die Bedürfnisse ihrer Kinder gedacht, hätte diesen Leben ein ganz normales werden können. Dann hätte es dieses Buch zwar nicht gegeben. Aber ein Mädchen, hätte einen deutlich weniger steinigen Weg gehabt.
Beim Lesen musste ich mir auch regelmäßig vor Augen führen, dass das alles schon vor vielen Jahren passiert ist. Denn bei gewissen Aussagen der Mutter, konnte ich mir nur die Hände über den Kopf zusammen schlagen.
Beim Schreibstil merkt man deutlich, dass sich die Autoren an der Sprache der Christiane F orientiert haben. Er ist authentisch aber dadurch nicht grade leicht zu lesen. Auch dreht sich das Leben der ``Protagonistin´´ab einem bestimmten Punkt nur noch im Kreis. Entzug - der erste Freigang - Rückfall - Entzug und wieder von vorne. Es ist schwierig das ganze zu kritisieren, denn es ist nun mal biografisch. Jedoch wünscht man sich eine helfende Hand, die Christiane rettet.
Mich hat das Buch noch lange nach dem Lesen beschäftigt. Es hat mir wieder einmal klar gemacht in was für einer privilegierten Situation ich aufwachsen durfte.
- Sophie Seeberg
Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey
(77)Aktuelle Rezension von: Lese-Eule-SteffiSophie Seeberg erzählt in diesem Buch, wie ihr Alltag als Gerichtsgutachterin in Familien- und Sorgerechtsangelegenheiten gestaltet ist.
Das Buch besteht aus einzelnen Kapiteln, in dem jedes Kapitel einen neuen, in sich abgeschlossenen, Fall beschreibt. Ihre Aufgabe ist es, zu entscheiden, ob bzw. unter welchen Bedienungen Kinder bei ihren Eltern weiterleben können/sollen. Hier ist immer auf das Wohl des Kindes zu achten und für dieses im Besten Fall zu entscheiden.
Der Lesefluss ist angenehm und leicht verständlich. In diesem Buch trifft man auf die unterschiedlichsten Charaktere, die einen manchmal selbst an der Menschheit zweifeln lässt. Man trifft auf überforderte oder gar durchgeknallte Eltern- oder Familienteile, Manipulative oder Müllbeherbergende Charakter.
Jeder einzelne Fall und jedes einzelne Kind geht einem hierbei sehr nahe und man fragt sich, womit sie es verdient haben, solche Eltern zu haben. Oft kann man bei den Erzählungen mit dem Eltern nur den Kopf schütteln, einige sind so unwahrscheinlich, dass man es sich nicht verkneifen kann, kurz über diese schmunzeln zu müssen.
Der Einblick in diese Familiären Situationen ist gleichermaßen erschreckend wie schwer verdaulich. Die Fälle sind derart spannend, dass dieses Buch auf jeden Fall lesenswert ist.
- Poppy J. Anderson
Charmante Küsse
(56)Aktuelle Rezension von: ChristinashoerparadiesInhaltsangabe:
Kyle Fitzpatrick ist ein sehr charmanter, gutaussehender Kinderarzt, im Liegen die Krankenschwestern zu Füßen. Bei ihm steht aber stets der verantwortungsvolle Job im Mittelpunkt und wenn, dann will Kyle nur die Eine finden.
Nach einer schlimmen Schicht im Krankenhaus, in dem er den kleinen Cody versorgt, lernt er in der Kneipe Morgen kennen. Bei ihr kann er endlich abschalten und fühlt sich wohl. Zeitgleich beschließt er sich mehr, um den kleinen Cody zu kümmern, da er Morgen mit seinen Plänen nicht überrumpeln möchte, sagt er ihr leider nicht von Anfang an alles. Dumm nur, dass ausgerechnet Morgen die Frau vom Jugendamt ist, die alle Entscheidungen in der Hand hat und die kleinen Schwindeleien absolut nicht gutheißt und durch eine berufliche fehl Entscheidung eh noch etwas labil ist.
Meinung:
Der vorerst letzte Band der Hörbuchreihe hat mich absolut in den Band gezogen. Die Geschichte von Cody ist so herzzerreißend und Kyle macht seinen Job absolut gut. Was ich besonders gut fand, war, dass es echt bis zum Schluss spannend war und sich die Ereignisse nur so überschlagen haben. Absolute Weiterempfehlung und mein Favorit aus der Reihe.
Mega, mega, mega!!!!
Ich bin schon gespannt, wann die nächsten Boston Romane vertont werden.
Empfehlung: (0-5)
Gesamt: 👨⚕️👨⚕️👨⚕️👨⚕️👨⚕️
Sprecher: 🚨🚨🚨🚨🚨
Story: 🩺🩺🩺🩺🩺
- Marc-Oliver Bischoff
Golanhöhen
(27)Aktuelle Rezension von: BlausternIm sozialen Brennpunkt von Frankfurt gibt es gleich zwei Todesfälle. Zum einen wurde ein Neugeborenes im Müll gefunden und kurz darauf ein Suizid der Ex-Prostituierten Jennifer Baur. Kriminalkommissar Gideon Richter soll sich der Fälle annehmen, und gerade das grausam ermordete Baby macht ihm richtig zu schaffen, zumal er gerade selbst Vater eines Sohnes geworden ist. Deshalb kann er sich auch aufgrund des Schlafmangels schlecht auf die Arbeit konzentrieren. Zudem folgen Albträume. Und dann auch noch neuerdings diese Blackouts, die ihn immer mehr Fehler machen lassen. Außerdem hat der Obduktionsbericht ergeben, dass Jennifer Baur keinen Suizid begangen hat. Und sie ist die Mutter des toten Säuglings. Wer hat die beiden umgebracht?
„Golanhöhen“ ist der 3. Band der Trilogie mit Kommissar Gideon Richter und seinem Team. Man kann diesen Teil aber auch unabhängig von den anderen lesen. Das Thema ist aktuell und herausfordernd und nicht leicht, jedoch durch all die Recherchearbeit ist der Krimi daraus sehr gut gelungen. Das Lokalkolorit kommt so perfekt zur Geltung. Außerdem kann man den Ermittlungen hier wunderbar folgen und auch dem Treiben in diesem Viertel, denn alles wird sehr detailliert beschrieben, sogar ohne, dass es dadurch an Spannung mangelt. Gideon ist schon eine Marke für sich. Allerdings wird er durch seine Aktivitäten, die halt auch durch das gestresste Umfeld entstehen, erst richtig menschlich. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. - Karin Ernst
Überflieger
(24)Aktuelle Rezension von: AHaEin Buch das zum Nachdenken anregt und definitiv nachwirkt.
- Tabitha Suzuma
Forbidden
(850)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenMeine Meinung:
In ihrem Buch "Forbidden" lässt Tabitha Suzuma ein totgeschwiegenes Thema der Gesellschaft aufleben. Sie erzählt eine Geschichte zweier Geschwister, die sich ganz allein um ihre jüngeren Geschwister kümmern müssen, weil der Vater fort, und die Mutter nur mit sich selbst beschäftigt ist.
"Forbidden" erzählt die Geschichte von Lochan und Maya Whitley, die schon immer mehr waren als einfach nur Bruder und Schwester.
"Wie kann sich etwas Falsches so richtig anfühlen?"
Lochan ist der älteste von fünf Geschwistern. Sein Vater haute früh auf einen anderen Kontinent ab und seine Mutter lässt ihn immer spüren, dass es ihn nur gibt, weil es der Wunsch seines Vaters war.
Maya, die Zweitälteste, kümmert sich gemeinsam mit ihrem Bruder um ihre drei jüngeren Geschwister. Kit, dreizehn, ist der typische rebellische Teenager, der Lochan immer wieder auf die Spitze treibt und ihm klar macht, was er von Lochans Status als ältester Mann im Haus hält. Tiffin ist ein kleiner Spaßvogel und Willa, das fünfjährige Nesthäckchen.
Seit ihre Mutter wieder einen neuen, jüngeren Freund hat gibt sie das meiste Geld für sich selbst aus. Teure Kleidung und Make Up als Fassade um jung zu bleiben und ihrem Lover zu gefallen. Ihre Kinder vernachlässigt sie immer weiter, bis sie schließlich kaum noch zu Hause ist und es Lochan und Maya überlässt sich um die Familie zu kümmern.
Die Beiden kümmern sich aufopferungsvoll um ihre Geschwister. Schule, Hausaufgaben, saubere Kleidung, Freizeitaktivitäten, Essen kochen, Gute-Nacht-Geschichten und am nächsten Tag alles wieder von vorne.
Für Maya ist Lochan wie ein bester Freund. Sie sieht in ihm einen Vertrauten, nicht nur einfach ihren Bruder.
Und dann bricht endlich das raus, was so lange im Verborgenen geblieben ist. Als Maya eines Abends ein Date mit einem Jungen hat, kann sich Lochan nur mühsam beruhigen. Er macht sich Sorgen und würde seine Schwester am liebsten zurückholen. Als sie wieder zu Hause ist, stellt er sie zur Rede, will wissen ob sie sich geküsst haben, vielleicht sogar weiter gegangen sind. Lochan kann sich nicht länger zusammenreißen und aus einem ersten Kuss wird schließlich mehr.
Doch die Beiden leben in ständiger Angst die Familie könnte auseinanderreißen. Jahrelange Verschleierungen über die Vernachlässigung ihrer Mutter haben sie geprägt und vorsichtig werden lassen. Lochan und Maya wissen, dass ihre Liebe verboten ist, doch sie haben ein großes Ziel: Sobald ihre Geschwister Erwachsen sind werden sie abhauen und irgendwo ihre neugewonnene Freiheit gemeinsam genießen...
Also erstmal muss ich sagen, dass das Komplettpaket (Buchumschlag, Titel, Klappentext) wirklich verdammt viel versprochen hat und ich auch nicht enttäuscht wurde! Irgendwie hat mich dieses Buch schon nach dem ersten Blick gefesselt und als ich einmal ins Lesen versunken war, gab es kein Zurück mehr. Die Kapitel wechseln zwischen Lochans und Mayas Sicht ab und gewähren tiefe Einblicke in eine kaputte Familie, die von zwei Jugendlichen, die viel zu schnell in die Erwachsenenrolle gezwungen wurden, aufrecht gehalten wird. Von der ersten Seite an hat mich diese Geschichte gepackt und ich war gleichermaßen geschockt und positiv überrascht.
Wie stark Lochan und Maya sind hat mich tief beeindruckt. Diese Stärke war von Beginn an zu spüren, aber je weiter die Geschichte vorranschritt, umso intensiver wurde sie.
Der Buchtitel "Forbidden" fasst die komplette Grausamkeit gut zusammen. Grausamkeit deswegen, weil Lochan und Maya wirklich zusammen gehören. Sich die Beiden alleine vorzustellen wäre so, als würde man einem Menschen alle Gliedmaßen abtrennen. Die Verbindung und das Vertrauen zwischen den Beiden ist mehr als nachvollziehbar und das sich eine wirkliche Liebe daraus entwickelt ist ein vorhersehbarer Schritt gewesen. Und dennoch hätte ich das Buch am liebsten oft genug wieder zugeklappt, weil mein Unterbewusstsein mich schon darauf vorbereitet hat, dass dieses Buch kein Happy End haben wird.
Lochan ist ein junger Erwachsener, der in diesem Buch die größte Entwicklung durchlebt und mich am meisten berührt hat. Für seine Familie tut er alles und als er sich seine Liebe zu Maya eingesteht, scheint ein großer Druck von seinem Herzen genommen zu sein. In der Schule hat er nur Spitzennoten und dennoch hat er panische Angst laut zu sprechen. Nur im Umfeld seiner Familie kann er tief durchatmen und sich frei fühlen. Er weiß was richtig und falsch ist, doch dagegen anzukämpfen macht ihn kaputt.
Die Thematik dieser Geschichte hat mich wirklich stark beschäftigt, so dass ich mir oft die Frage gestellt habe ob es wirklich auch eine falsche Liebe geben kann? Denn eigentlich vertrete ich die Meinung, wenn es einvernehmlich ist, intensiv, offen und vertrauensvoll, dann ist sie nicht falsch. Doch egal wie man es versucht zu drehen und zu wenden, dieses Wort "Falsch" bleibt am stärksten im Kopf hängen und ist unabänderlich.
Wenn man dieses Buch liest, bekommt man einen ganz anderen Blickwinkel und will am liebsten hoffen, dass die Gesellschaft mal versucht anders darüber zu denken. Doch wenn man Realist ist, weiß man, dass das nie passieren wird und dafür gibt es genug gute Gründe.
Und auch wenn das hier nur ein Buch ist... Irgendwo gibt es Menschen, die genau dieses Problem haben. Und die Liebe zwischen Lochan und Maya ist in meinen Augen nicht falsch. Es ist eine einfühlsame, nachvollziehbare Geschichte die Tabitha Suzuma erzählt, die mich stark bewegt hat und die ein Ende gefundne hat, was mir wiklich Tränen in die Augen geschossen hat.
Ich bewundere Suzuma für den Mut, so eine Geschichte zu erzählen. Ihr Schreibstil hat mich berührt. Leicht und emotional. Stellenweise wiederholend, aber dennoch autentisch. Die Beschreibungen der Charaktere beschränkte sich mehr auf die Familienmitglieder, aber dennoch haben auch andere Charaktere eine größere Stimme gegeben. Zum Beispiel Lochans Lehrerin, die ihm Stück für Stück hilft, seine Panik in den Griff zu kriegen. Aber auch Mayas Freundin Francie, mit der Maya schließlich ein Gespräch über falsche und richtige Liebe führt, ist mir in Erinnerung geblieben. Sie ist nur eine Randstatistin, hat mich mit ihren Ansichten aber stark zum Nachdenken angeregt.
Dieses Buch kann ich absolut empfehlen. "Forbidden" ist eine eindrucksvolle, bewegende Geschichte, die lange nachhallt und wirklich Fragen aufwirft. Auch wenn es nur eine erfundene Geschichte ist, muss man sich vor dem Lesen klar sein, was da auf einen zurollt. Ich war mir dessen ehrlich gesagt absolut nicht bewusst. Ich dachte, es sei eine Geschichte mit der ich mir ein paar nette Lesestunden machen kann und gut ist, doch so schnell werden Lochan und Maya nicht aus meinem Kopf verschwinden.
Die Entwicklung hat eine harte Wendung und wenn man nur Happy Ends gewöhnt ist, muss man bei diesem Buch ein paar Mal mehr schlucken. Dennoch: Absolut empfehlenswert!!!
- Jodi Picoult
Zerbrechlich
(393)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderCharlotte und Sean sind im Glück, denn Amelia bekommt bald eine Schwester. Piper ist die beste Freundin und Frauenärztin von Charlotte und spricht von einem perfekten Kind. Es gibt aber Probleme und Komplikationen und die kleine Willow hat Glasknochen. Eine seltene Krankheit, aber die jungen Eltern wollen voll und ganz für ihre Tochter da sein. Der Alltag ist nicht unproblematisch und Charlotte zweifelt immer mehr. Hätte Piper nicht schon viel früher erkennen müssen, was mit Willow ist? Sean und seine Frau streiten immer mehr und Amelie zieht sich in ihre Welt zurück. Dann gehen die Eltern zu einer Anwältin und wollen Piper und die Ärzte verklagen und Geld für die Behandlung einfordern. Die Zerbrechlichkeit der Familie und vor allem von Willow leiden sehr. Jodi Picoult schreibt wieder einmal eine große Familiengeschichten mit einem großen Problem. Alle Protagonisten erzählen die Geschichte aus ihrer Sicht und so entsteht ein ganz unterschiedliches Bild von dem Fall. Picoult kann tolle Spannung erzeugen, aber leider verliert sie sich an manchen Stellen in Wiederholungen und ermüdet durch die vielen Wechsel.
- Michael Robotham
Adrenalin
(435)Aktuelle Rezension von: BuecherbaroninWenn Michael Robotham eins kann, dann ist es Spannung erzeugen. Sind die Zusammenhänge anfangs noch eher holprig miteinander verbunden, ergibt sich spätestens zum Finale ein passendes Gesamtbild.
Okay, für mich hätte das Finale gern etwas umfangreicher ausfallen können. Das Warum hat sich mir erschlossen, war aber einen Tick zu konstruiert und zu knapp abgehandelt. Dafür war ich wieder mal begeistert vom Stil, vor allem von dem unterschwelligen Humor, der sich durch den Thriller zieht. Es ist dieser typisch britisch trockene Humor – dabei ist Robotham Australier!
Erzählt werden die Geschehnisse von Joe in der Ich-Form, als Leser ist man also ganz nah dran an seiner Figur. Und die ist absolut interessant: Joe ist nicht der strahlende Ritter oder der gebrochene Held, wie man es in vielen vergleichbaren Thrillern hat. Vielmehr ist er ein Normalo mit eigenen Sorgen und Problemen. Nur manchmal hätte ich ihn gerne geschüttelt und ihn ausgeschimpft, weil er zu unlogisch gehandelt hat, vor allem zum Nachteil für sich selbst.
- Connie Roters
Endstation Neukölln
(16)Aktuelle Rezension von: Vampir989Klapptext:
Zwischen Drogen, Dämonen und Gedichten: ein atmosphärisch dichter Berlin Krimi, schonungslos und eindringlich erzählt.
Zwei Tote in Neukölln: ein Drogendealer und ein Rechtesextremer. Hauptkommissar Breschnow stößt auf entwurzelte Existenzen, die den Weg zurück ins Leben nicht finden, und auf andere, die daraus ihren Nutzen ziehen. Unaufhaltsam dringt er in ein Geflecht aus Schmutz und Verrat ein und bringt sich und andere damit in tödliche Gefahr.
Dies ist der 3.Fall einer Krimireihe mit Kommissar Breschnow.Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse der Vorgänger gelesen werden.
Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen und ich wurde sofort in den Bann gezogen.Der Schreibstil ist leicht und flüssig.Man kommt mit dem Lesen sehr gut voran.Die Seiten fliegen nur so dahin.Einmal angefangen mit Lesen,konnte ich gar nicht mehr aufhören.Die Protoganisten wurden sehr gut beschrieben und ich konnte Sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedliche Charaktere die sehr heraus gearbeitet wurden.Besonders interessant fand ich wieder Kommissar Breschnow.Aber auch Kimmie habe ich gleich in mein Herz geschlossen.Ich wurde in den Berliner Stadtteil "Neukölln" entführt.Dort habe ich die Ermittlungen des Herrn Brechnow und seinem Team verfolgt.Besonders der alkoholkranke Brechnow hat es nicht leicht bei diesem Fall.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Ich habe mit gefiebert,mit gelitten und mit gebangt.Durch die sehr beeindruckende und packende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Auch versteht es die Autorin uns den Berliner Stadtteil näher zu bringen.Menschen die dort leben,haben meist mit Drogen,Obdachlosigkeit und Armut zu tun.Die daraus resultierenden Folgen sind meist verhängnisvoll und erdrückend.Ich war schockiert und es hat mich tief berührt davon zu erfahren.Es gibt immer wieder unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse.Dadurch wird es nie Langweilig .Die Spannung steigt von Anfang bis Ende stetig an.Ich habe selten einen so fesselnden und mit reissenden Krimi gelesen.
Das Cover finde ich auch sehr ansprechend und genau passend zu dieser Geschichte.Es rundet das brilliante Werk ab.
Ich bin total überwältigt von diesem 3.Teil Er hat mir sehr gut gefallen.Für Leseliebhaber von Regionalkrimis ist diese Lektüre sehr zu empfehlen. - Lilly Lindner
Splitterfasernackt
(440)Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks,,Einmal in diesem Leben möchte ich morgens aufwachen und verstehen, warum ein Mann eine Frau vergewaltigt. Ich möchte begreifen, warum Männer kleine Kinder ficken.‘‘ - Seite 242, Splitterfasernackt; Lilly Lindner
In diesem Buch geht es um Lilly Lindner selbst, die mit sechs Jahren regelmäßig von ihrem Nachbarn missbraucht wird. Als sie dann dreizehn Jahre alt wird, rutscht sie in die Magersucht und fängt an zu hungern. Außerdem entwickelt sie Depressionen und fängt an sich selbst zu verletzen. Doch all das, scheint nicht zu helfen. Also beschließt sie ihrem Körper zu verkaufen, der lange nicht mehr ihr gehört…
Ich finde es unfassbar schwierig, eine Rezension zu einer Autobiografie zu verfassen. Letztendlich ist es ja immer noch die Geschichte der Autor*innen und ich glaube nicht, dass man darüber urteilen kann. Ich möchte dennoch versuchen, meine Worte zu diesem Buch zusammen zufassen, denn dies war ein Buch, das mich unglaublich oft zum Weinen gebracht hat. Und nicht nur das, in vielen Punkten (ohne darauf näher einzugehen), die sie beschreibt, kann ich mich wieder finden.
Lilly Lindner hat mit so einer grandiosen Sprache ihre grausame Geschichte zu Wort gebracht, was oft dafür gesorgt hat, dass ich an vielen Menschen und auch an das Vertrauen in die Menschen gezweifelt habe. Ich werde niemals verstehen können, dass Menschen so etwas kleinen Kindern antun können und ihnen somit ihre Kindheit, nein, ihr ganzes Leben rauben. Diese Dinge passieren heutzutage leider viel zu oft hinter verschlossener Tür & meistens bekommen wir all das gar nicht mit.
Das ist ein Grund dafür, warum ich Lilly Lindner so bewundere. Ich finde, dass es eine Menge Mut, Stärke und Vertrauen braucht, um diese Geschichte an die Öffentlichkeit zu tragen. Erst einmal muss es furchtbar sein, all die Dinge aufzuschreiben, die ihr passiert sind, da man ja immer wieder beim Schreiben an all die Grausame Dinge denken muss. Außerdem finde ich es sehr mutig von Lilly Lindner, dass sie auch die Folgen dieser schrecklichen Tat beschreibt. Denn ich hoffe sehr, dass es manche Menschen vielleicht die Augen öffnen kann.
Ich finde es so faszinierend, mit welchen Worten Lilly Lindner ihre Geschichte niederschreibt. Ihre Worte haben dafür gesorgt, dass ich weinen musste und oftmals das Buch aus der Hand legen musste, um einmal kurz durchzuatmen, bevor ich mich weiter diesen grausamen Dingen widme. Lilly Lindner benutzt so viele emotionale und gefühlvolle Worte, die einen so sehr in ihre Geschichte reinziehen. Lilly Lindner benutzt in diesem Buch Worte, die ich noch nie in meinem Leben gehört habe. Und doch weiß man ganz genau, was die Autorin uns damit sagen möchte.
,,Splitterfasernackt‘‘ war für mich ein Buch, dass mich sprachlos zurückgelassen hat. Ich möchte anmerken, dass dieses Buch keine leichte Kost ist und man es nicht mal ,,zwischendurch‘‘ lesen kann. Dieses Buch ist tiefgründig und zeigt uns eine Welt, die viele Menschen gar nicht sehen wollen. Dafür bin ich Lilly Lindner ebenfalls dankbar, dass sie über diese dunkle Seite der Welt spricht. Ich möchte gerne auch noch ,,Winterwassertief‘‘ lesen und hoffe darauf, dass Lilly Linder in diesem Band endlich die Möglichkeit findet, mit all den Dingen etwas besser zu Recht zu kommen.
- Jeannette Walls
Schloss aus Glas (Filmausgabe)
(422)Aktuelle Rezension von: secretworldofbooksJeannette Walls erzählt in dem Buch "Schloss aus Glas" ihre Lebensgeschichte aus ihrer Sicht. Ihre Kindheit verbrachte sie in vielen verschiedenen Städten, zeitweise lebte sie auch mit ihrer Familie im Auto. Manchmal war es so schlimm, dass nicht mal mehr Geld für Essen da war. Fließend Wasser und Strom war etwas Besonderes. Geschenke gibt es auch nicht. Trotz allem blieb die Familie zusammen und stehen sich zur Seite. Früh musste Jeannette sich um ihre Geschwister kümmern. Sie wurde dadurch sehr schnell erwachsen. Erkannte schnell was gut ist und was nicht. Das lockere Leben ihrer Eltern stand für kein Kind als Vorbild. Sie schafften den Schritt in ein geregeltes Leben.
Ein angenehmer Schreibstil lässt die Lebensgeschichte wie einen Film vorbei ziehen. Ich bin froh über das Ende. Das die Kinder ein normales Leben haben und sich nicht so gehen lassen wie ihre Eltern.
- Charlotte Link
Der fremde Gast
(560)Aktuelle Rezension von: schnegge1998Es ist ein sehr spannendes Buch und sicherlich nicht das letzte, was ich von Charlotte Linke gelesen habe. Ich bin immer noch total geplättet. Anfangs konnte ich die verschiedenen Personen, die sich in vollkommen unterschiedlichen Lebenslagen befinden, gar nicht miteinander verbinden. Im Verlauf werden dann jedoch immer mehr wichtige Details bekannt und man kann einen Zusammenhang erahnen. Ich persönlich habe relativ schnell geglaubt, den Täter zu erkennen und war schon etwas enttäuscht. Aber ich wurde dermaßen überrascht. Der gesamte Fall ist komplexer, als ich anfangs vermutet habe. Das macht für mich diese Geschichte so unfassbar interessant und spannend. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist super und auch die gute Beschreibung von der Umgebung ließ mich direkt in das Buch eintauchen. Das Buch wird mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Mensch, was für ein Buch!!!
- Gabi Kreslehner
Das Regenmädchen
(120)Aktuelle Rezension von: mamenuKlappentext
Eine regennasse Fahrbahn. Einzelne Autos, die vorbeirauschen. Ein grauer Morgen. Als Kommissarin Franza Oberwieser an den Tatort kommt, trifft sie der Anblick der Toten wie ein Schlag. Ein schönes junges Mädchen in einem glitzernden Ballkleid liegt verrenkt am Straßenrand. Franza beginnt Fragen zu stellen und begegnet nur Menschen, die etwas zu verbergen haben. Dunkle Seiten, Abgründe, Lügen. Die Tote kannte sie alle. Musste sie deshalb sterben?
Meine Meinung
Ich weiß gar nicht so genau, wie ich dieses Buch bewerten soll. Ich fand den Schreibstil schon etwas komisch und musste mich erstmal dran gewöhnen. So hatte ich dann auch meine Schwierigkeiten beim lesen. Die Autorin hat hier nur mit kurzen Sätzen gearbeitet, was ich schon manchmal als abgehackt empfand und mitunter sehr komisch beim lesen war. Ich muss auch gestehen, das mich einige Wiederholungen doch sehr gestört haben. Es gab auch einiges gutes, was mir gefallen hat. Besonders das, man beim lesen über Marie erfährt.
. Also ich würde dieses Buch nicht als Krimi bezeichnen, da doch alles irgendwie ohne Spannung ist und von Anfang bis Ende die Geschichte nur so dahin plätschert. Ich habe manchmal gedacht, ob ich überhaupt noch weiter lesen soll. Ich habe aber beschlossen, nicht auf zu geben um zu sehen wie es bis zum Ende weiter geht. Da sich keine richtige Spannung beim lesen aufgebaut hat war ich wohl auch nicht richtig bei der Sache und kann nicht mal richtig sagen welche Figuren für mich Sympatisch waren und welche nicht. Ich konnte keinen richtigen Bezug aufbauen. Für mich war diese Geschichte eher ein Familiendrama als ein Krimi.
- Gina Mayer
Der magische Blumenladen - Zaubern ist nichts für Feiglinge
(15)Aktuelle Rezension von: Maikes_PrivatbibliothekNachdem Violet in den letzten beiden Bänden entgegen Tante Abigails Wünschen doch immer wieder heimlich mit dem magischen Blumenbuch gearbeitet hat, bleibt der guten Tante nun kaum noch eine Wahl. Die Situationen im Leben ihrer 9-Jährigen Nichte werden auch weiterhin abenteuerlich bleiben und das Kind wird kaum davon abzuhalten sein, den Menschen in ihrer Umgebung helfen zu wollen.
So betrachtet ist das ja auch eine liebenswerte Eigenschaft, die man unterstützen sollte. Obwohl sie Violet noch nicht für alt genug hält, beginnt nun also die Ausbildung im Zaubern. Doch die ist längst nicht so spaßig, wie Violet sich das vorgestellt hat. Sie soll so viel auswendig lernen und das noch neben ihren Schulaufgaben.
Als sei das nicht anstrengend genug, kündigt sich das Jugendamt zu einer Überprüfung an. Warum eigentlich? Violet, die ihre Eltern verloren hat, lebt seit ihrem ersten Lebensjahr, bei June und Nick. 8 Jahre sind eine lange Zeit und längst sind die Beiden ihre Familie. Ein Umstand, den auch die Behörden anerkennen müssen, oder?
Meine Einschätzung
In diesem Band wird mit den kindlichen Ängsten des Verlustes gespielt. Es geht darum, sich einer willkürlichen Macht vollkommen wehrlos ausgeliefert zu sehen und zu spüren, dass es Erwachsenen oft nicht anders geht. Die für dieses Beispiel gewählte Situation fand ich ungeschickt. Im Moment des Lesens wusste ich nicht, wie ich das finden soll, denn eigentlich ist es wichtig, dass das Vertrauen in Institutionen, die das Wohl von Kindern im Blick haben, nicht zu untergraben. Es wird aufgeklärt, wenn auch etwas fragwürdig.Ich muss an dieser Stelle kurz spoilern, denn es ist in meinen Augen nicht unwichtig. Ich gehe davon aus, dass eher die Eltern der Zielgruppe hier lesen werden. Es geht um das Thema Bestechung. Wir erfahren also, dass manchen Erwachsenen Geld so wichtig ist, dass sie darüber ihren moralischen Kompass verlieren. Wie viel Geld geflossen ist, um Violet quasi kaufen zu können, kann man sich anhand der aufgezählten Luxusgüter ungefähr ausrechnen. So eure Kinder dieses Buch lesen, solltet ihr also auf diese Fragen und Ängste vorbereitet sein. In Violets Fall wird sich alles zum Guten wenden. Vielleicht ist dein Kind damit bereits beruhigt. Falls nicht, wäre es gut darüber zu sprechen, dass die Situation im Buch nicht realistisch dargestellt ist und alles gut zu erklären. Generell bin ich dafür, dass in diesem Alter die Eltern noch einen Blick auf den Konsum der Kinder haben.
Was man dem Buch aber auf der anderen Seite lassen muss, ist dann doch mehr, als eine schön erzählte Geschichte. Insbesondere den Bruch mit Geschlechterklischees rechne ich der Reihe schon seit Beginn hoch an. Violet hat zwei Freunde. Das Zwillingspaar Zack und Jack. Kaum einer weiß, dass Jack eigentlich Jaqueline heißt und ein Mädchen ist. Das geht eigentlich auch keinen etwas an, findet diese. Sie trägt die Haare wie ihr Bruder und verachtet die typischen Mädchenfarben und Normen. Sie spielt lieber Fußball und ist auch ansonsten nicht auf den Mund gefallen.
Ihr Bruder Zack hingegen schnappt sich gern die Puzzle, die seine Schwester von der lieben Verwandtschaft geschenkt bekommt und betätigt sich lieber geistig als körperlich. Jedes der Kinder geht selbstbewusst mit seinen Stärken und Schwächen um. Neidlos wird anerkannt, wenn irgendjemand in etwas besser ist. Hier schafft das Buch eine angenehme Atmosphäre und Insel der Freiheit. Ich finde es insgesamt sehr erfrischend, dass das junge Publikum so etwas lesen darf.
Gut finde ich hier auch die Darstellung von Violet selbst. Sie hat ein außergewöhnliches Talent in die Wiege gelegt bekommen. Doch das befähigt sie keineswegs automatisch dazu alles im Schlaf zu beherrschen. Sie macht Fehler und braucht Hilfe und muss viel lernen und üben. Tante Abigail ist dabei ein guter Mentor. Sie lässt Violet ihre Fähigkeiten erkunden und unterstützt den Lernprozess. Violet darf ihre Erfahrungen machen und wird selbst dann nicht gebremst, wenn etwas schief gehen könnte, denn sie weiß, dass man dadurch oft am besten lernt. In den letzten Bänden hat die Tante bewiesen, dass sie weiß, wann sie eingreifen muss und wann sie ihrer Nichte den Freiraum lassen kann. Denn nicht jeder magische Patzer endet direkt in einer Katastrophe. Auch hier finde ich gut, dass an dieser Stelle nicht noch künstlich erzeugtes Drama hinzu kommt.
Zum Schluss der Geschichte erwartet euch wieder ein einfaches und leckeres Rezept, was einen schönen familiären Backanlass bieten kann.
Die Geschichten in dieser Reihe sind alle in sich abgeschlossen, wodurch man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann.
- Lola Renn
Drei Songs später
(69)Aktuelle Rezension von: JosBuecherblogDieses Buch war auch in meinem rebuy Paket enthalten und ich habe mich eigentlich super auf "Drei Songs später" gefreut. Es stand schon ewig auf meiner Wunschliste, da ich mich auch fürs Tanzen interessiere und, wie im Klappentext beschrieben, dachte ich auch, dass es vor allem ums Tanzen geht, aber dazu später mehr.
Das Cover finde ich wirklich schön. Das hat meine Vorfreude nur gesteigert. Das Mädchen sieht aus, als ob sie gerade springt und sich frei fühlt. Das habe ich auch gleich aufs Tanzen bezogen. Den Titel fand ich auch sehr interessant, allerdings fand ich ihn eher unpassend. Gleich am Anfang wird die Wortgruppe "drei Songs später" mehrfach benutzt, allerdings taucht danach nichts mehr wirklich auf. Ab und zu werden ein paar Lieder, die ihre Freundin Sarah hört, genannt, aber das trägt auch nichts weiter bei.
Die Charakter allgemein fand ich etwas schwach und sie hatten nicht wirklich Charakter. Über die Protagonistin hat man nicht wirklich viel Hintergründe erfahren und auch allgemein war sie eher oberflächlich. Auch ihre Eltern waren eher schwache Charaktere. Die Rollenverteilung fand ich sehr klischeehaft und ihr Vater hat mich einfach nur genervt. Auch über ihre Freundin Sarah und ihren Freund Micha hat man nur wenig erfahren, was mir einfach zu wenig war.
Die Handlung war mir auch zu wenig. Es war jedes Kapitel fast das Gleiche und das hat mich ab und zu wirklich gelangweilt. Außerdem blieben sehr viele Fragen offen und manches war auch irgendwie unlogisch. Das Ende war auch sehr kurz gehalten und sehr abrupt. Der Epilog konnte das auch nicht mehr wirklich retten.
Hinzu kommt, dass ich mir einfach was ganz anderes erhofft hatte. Der Klappentext macht wirklich Hoffnung auf eine schöne Tanzgeschichte, aber es kommt einfach nix. Sie geht ein paar mal zur Tanzstunde, aber wirklich viel wird auch nicht beschrieben.
Am Ende war ich wirklich enttäuscht, da es am Ende um ein komplett anderes Thema ging, als ich mir erhofft hatte. Außerdem sind die Handlung und die Charaktere schwach und oberflächlich beschrieben.
Ich finde auch das Preis-Leistungsverhältnis nicht fair. 13€ für 160 Seiten scheinen mir wirklich zu viel! Allgemein kann man sagen: mir hat es gar nicht gefallen. - Ella Amah
Ainoa & Mian
(12)Aktuelle Rezension von: VibieDie Geschichte wird in zwei Erzählstränge jeweils von beiden Figuren unabhängig voneinander erzählt, die dann das ganze ergeben. Der Anfang der Geschichte wird kurz von zwei Familien unterschiedlich eingeleitet erzählt und die Geschichte geht weiter mit Ainoas und im Wechsel mit Mians Erzählung weiter. Im Ganzen wird alles so immer zusammengetragen und das ist der gesamte Geschichtenverlauf.
In dem Buch wird ganz toll viele Sachen im Erzählstil verknüpft. Da wären z.b. die verschiedenen Lebensereignisse und Lebensstile verknüpft mit altem und Raritäten zusammen mit neu modernen.
Der Anfang der Geschichte konnte mich sofort packen denn dieser war unglaublich spannend was auch am Anfang einige Seiten so weiterging und ich mich richtig auf die Geschichte freute und vor allem richtig drinne steckte,doch........
Ab Seite 120 schon vergingen die anfängliche Spannung und vom Lesegefühl her entwickelte es sich bei mir fast so als würde der Inhalt sich nun leicht im Kreis drehen wo sonst schon alles erzählt werden könnte. Spannung war weg doch die Geschichte musste irgendwie ja weitergehen um nicht vorschnell zu enden, wo ich leider aber schon ahnte wie die Verbindung von Mian zu Ainoa schon ist, dafür hätte ich aber nicht noch so viel restliche Seiten erzählung gebraucht denn für mich fühlt es sich einfach nur noch wie ein hin und her und ein leichtes Verwirrspiel an was mich dann irgendwann nervte und mir leider die Spannung und die Neugier bis zum Schluss immer mehr wegnahm.
- Rona Cole
Koch zum Frühstück
(51)Aktuelle Rezension von: NiWaChefkoch David Klein interessiert nur eins: Wie er auf schnellsten und besten Weg zum nächsten Stern für seine kulinarischen Leistungen kommt. Vom Drang nach perfekten Speisen getrieben, vernachlässigt er sein Privatleben vollends, bis er merkt, dass sogar er familiäre Verantwortung hat.
"Koch zum Frühstück" ist eine reizende Liebesgeschichte, die voll von herzhaften Speisen, amüsanten Episoden und familiärer Verantwortung ist. Angemerkt soll sein, dass es sich um einen Gay-Romance-Roman handelt, der gleichgeschlechtliche Liebe in den Mittelpunkt stellt. Wer dies nicht verträgt, sollte es von vornherein bleiben lassen.
David Stern ist mit Leib und Seele Koch. In seiner Küche treibt er das Personal mit Kochlöffel und Fluchen an. Der Sternekoch gilt als cholerischer Perfektionist, den man lieber nicht im Weg steht.
Gar so auf die Karriere fixiert, hat er darüber hinaus sein Privatleben vollkommen verdrängt. Seine Beziehung kriselt, Freizeitaktivitäten sind ihm fremd, und Familie hat er nicht. Bis plötzlich ein tragischer Unfall geschieht und er notgedrungen die Verantwortung für ein kleines Mädchen übernimmt. Gleichzeitig lernt er den attraktiven Nachbarn einer Freundin kennen. Zwei Ereignisse, durch die sein Leben eine Wende nimmt.
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Ich mag, dass Rona Cole die Homosexualität an sich nicht in den Vordergrund stellt, sondern eine unterhaltsame Liebesgeschichte gespickt mit ernsten Themen erzählt.
Natürlich geht es in erster Linie darum, dass zwei Menschen zueinanderfinden. Dennoch beschreibt die Autorin die Umstände, wie der sture, grummelige Starkoch unerwünschterweise die Vaterrolle übernimmt. Dabei geht sie sehr behutsam vor, lässt das fünfjährige Mädchen ankommen und sie beschnuppern sich vorerst mal.
In diesem Zusammenhang veranschaulicht Cole - eingehend charmant und amüsant - wie schwierig es für einen eher ruppigen Menschen ist, Nähe aufzubauen, jemand anderen an der Hand zu nehmen, und, es geschehen zu lassen, selbst gehalten zu werden.
Dieser Part hat mir exzellent gefallen und dank Rona Coles bezaubernden Schreibstil hat er viele heitere Situationen mit sich gebracht.
"Ich hab' nämlich echt keinen Bock, mit einer Fünfjährigen darüber zu diskutieren, mit wen ich wann knutsche und mit wem der Typ knutscht ..." (S. 262, eBook)
Man merkt, der Schreibstil ist unterhaltsam, mit witziger Finesse ausstaffiert und dem Protagonisten entsprechend grob, wenn der unter anderem das Regime in seiner Küche führt.
Die Liebesgeschichte ist wunderbar eingefädelt, und schleicht sich sachte in die Handlung ein. Langsam und mit etlichen Komplikationen herausgeputzt, tasten sich David und der Freundin-Nachbar Flori aneinander heran, obwohl sie beide eigentlich vergeben sind. Es knistert und der Atem stockt, bis endlich die Funken fliegen.
Ab einem gewissen Punkt ist die Luft ein bisschen aus der verliebten Annäherung raus. Fakten werden nicht ausgesprochen, zahlreiche Missverständnisse stehen im Raum, und ein nerviges Gezerre nimmt seinen Lauf, was etwas das Lesevergnügen hemmt.
Nichtsdestotrotz ist „Koch zum Frühstück“ ein bezaubernder Roman, der dank witzigen Charmes und liebevoller Ausarbeitung eine schöne Liebesgeschichte - zum Schmunzeln - ist. Mir hat es insgesamt richtig gut gefallen, und ich habe herrlich unterhaltsame Lesestunden gehabt.
- Debra Moerke
Ein Mord, zwei Mütter und die Macht der Liebe
(11)Aktuelle Rezension von: annislesewelt
Ein Mord, zwei Mütter und die Macht der Liebe.
Pflegeeltern - die Menschen die unsere Bewunderung verdienen. Habt ihr euch schon mal damit beschäftigt?
Diese Menschen, die Kindern in Not ein Zuhause und Liebe schenken, die erleben manches was wir uns kaum vorstellen können.
Doch was Debra erlebt ist extrem.
Autorin: Debra Moerke mit Cindy Lambert
Erschienen: 2020 bei @franckebuch
Debra und ihr Mann Al haben sich dafür entschieden Bereitschaftspflegeeltern zu werden und nehmen im laufe der Zeit viele Kinder aus schwierigen und ungeklärten Verhältnissen in ihr Herz und Haus.
So auch die fünf Bower Kinder.
Als deren Mutter wegen Drogenproblemen die Kinder nicht mehr versorgen kann finden sie bei Debra ein Zuhause.
Fast elf Monate leben sie dort und dann muss Debra sie wieder zu ihrer Mutter zurückbringen.
Alles geht schnell, irgendwie überstürzt und es bleibt ein ungutes Gefühl.
Debra sorgt sich um die Kinder, besonders um zwei: Hannah und Andrew.
Karen, die Mutter, hat kein gutes Verhältnis zu den beiden und vor allem Hannah möchte nicht zu ihr zurück.
Doch es ist nicht zu ändern, die Gerichte haben entschieden und Debra ist machtlos.
Sie betet und betet, doch es kommt der Tag der alles verändert.
Hannah wird tot aufgefunden, ermordet von ihrer Mama.
Debras Schmerz ist so eindrücklich beschrieben das mir beim lesen fast das Herz brach.
Sie hatte sich so um Hannah gesorgt, das Jugendamt damit "genervt" und doch nichts ausrichten können und nun ist sie tot.
Dazu kommt das Karen erneut ein Baby erwartet und sich wünscht das Debra diesem Kind ein Zuhause bietet.
Debra geht einen schweren Weg, die Trauer um Hannah und dem Gebot Gottes: Liebe deinen Nächsten.
Eine Frau lieben die ihr Kind, das Debra so geliebt hatte, umgebracht hat? Das ist doch unmöglich.
Es ist sehr aufwühlend dieses Buch zu lesen, ich habe mich so in Debra hineinversetzten können. Ich habe mir ihr gefühlt, gelitten und sie gleichzeitig sehr bewundert.
Das Buch ist in der "Ich-Form" geschrieben, was mich meist stört, aber hier hat es dazu beigetragen alles mitzufühlen und Debras Schmerz zum eigenen zu machen.
Diese Geschichte ist krass, sie hätte nie passieren dürfen und doch findet Gott auch in so einem zerrüttenden Leben Möglichkeiten sich zu zeigen.
Debra und Als Gedanken, Sorgen aber auch Freuden sind ehrlich und authentisch erzählt.
Ich war gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen auch wenn es sein sehr aufwühlender Bericht ist.
Insgesamt ein sehr gut geschriebenes Buch das Einblicke in eine große Not gewährt aber auch den Frieden in Gott deutlich zeigt.
Die Begriffe "Liebe schenken" und "Vergebung gewähren" finden hier eine ganz tiefe Bedeutung. - Simona Ahrnstedt
Alles oder nichts
(113)Aktuelle Rezension von: ZahirahTom ist ein Elitesoldat der schreckliches erlebt hat und nun in Kiruna wieder zu sich selbst finden will. Ambra kam aus einem anderen Grund hierher – als Journalistin ist sie auf der Suche nach einer Story. Allerdings verbindet sie diese Gegend nicht mit ihren schönsten Erlebnissen. Als sie sich treffen empfinden sie eine eigenartige Anziehungskraft zu einander. Doch beide haben ihre eigenen Dämonen, mit den sie sich erst einmal auseinander setzen müssen. Können sie dem anderen vertrauen? Oder wird dadurch alles nur noch auswegloser?
Wie die Geschichte aufgebaut ist, also das warum beide in Kiruna sind, die Beschreibung der Stadt und der Gegend und nicht zuletzt das Kennenlernen und Zueinanderfinden der beiden, hat mir gut gefallen.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und schnell hatte ich das Buch ausgelesen. Wer die ersten beiden Bände gelesen hat muss diesen für das Verständnis nicht unbedingt lesen. Aber ich muss sagen, es ist ein schöner Abschluss der Reihe um die de la Grip-Familie.