Bücher mit dem Tag "jüdin"
116 Bücher
- Karin Slaughter
Cop Town - Stadt der Angst
(206)Aktuelle Rezension von: leipzigermamaIch habe die anderen Bücher von Karin Slaughter geliebt. Ok, bei manchen war es schwer sich durch die ersten, trägen Seiten zu kämpfen. Aber gerade Belladonna oder Gottlos blieben mir im Gedächtnis haften.
Aber leider, leider, baut Karin Slaughter von Buch zu Buch ab. Anfangs war man noch mittendrin im Geschehen. Nun gibt es einen Prolog, der Fragen aufwirft und dann unzählige, träge Seiten die erst einmal die Leben aller Protagonisten genau beleuchten muss.
Ok, das ist an dieser Stelle vielleicht etwas übertrieben. Es war einfach schwer am Ball zu bleiben. Doch ich biss die Zähne zusammen, um bis zum Ende zu kommen.
An einigen Stellen war die Story mitreißend und man wollte das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen. Dann kamen aber leider wieder viele, träge Seiten. Insbesondere die Stellen mit dem Onkel habe ich irgendwann gehasst.
Ob ich das Buch weiterempfehlen würde?
Wenn man schon andere Bücher der Autorin kennt? Vielleicht.
Wenn es das erste Buch der Autorin ist, das man lesen möchte? Nein! Definitiv nein!
Es gibt einfach bessere Werke. Wie schon erwähnt Belladonna und Gottlos. - Benjamin Monferat
Welt in Flammen
(122)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchEs geht Benjamin Monferat vielmehr um eine Beschreibung des Umbruchs, der durch die Ereignisse im Mai/Juni 1940 in Europa erfolgt ist. Symptomatisch ist ihm dafür auch der Luxuszug Orient-Express. Sein Niedergang geht einher mit dem Verschwinden der Bedeutung der adligen Elite. Wer sich auf die Szenenwechsel zwischen den verschiedenen Abteilen einlässt, wird das Buch nicht so schnell aus der Hand legen können.
- Luca Di Fulvio
Als das Leben unsere Träume fand
(124)Aktuelle Rezension von: Buchwurm05Inhalt:
1913. Aus ganz unterschiedlichen Gründen begeben sich Raquel, Rosetta und Rocco auf die Reise nach Buenos Aires. Eines haben sie aber gemeinsam. Sie möchten ihr altes Leben hinter sich lassen und einen Neuanfang wagen. Doch schaffen sie es ihre Träume zu verwirklichen? Denn sie müssen schnell erkennen: auch in der Ferne ist es nicht viel anders als zu Hause....
Leseeindruck:
Wow. Was war das denn? Mit "Als das Leben unsere Träume fand" hat Luca Di Fulvio einen bildgewaltigen und fesselnden Roman erschaffen. Er lässt förmlich seine Worte lebendig werden und schon bald war ich gefangen in seiner Geschichte. Raquel, Rosetta und Rocco sind charakterstarke Figuren, mit denen ich gelitten, mich aber auch für sie gefreut habe. Immer wenn ich dachte, dass jetzt alles gut wird, kam eine Wendung so unverhofft, dass mir der Mund offen stehen geblieben ist. Dabei geht der Autor mit seinen Figuren wahrlich nicht zimperlich um. Man muss schon starke Nerven haben, um das zu verdauen. Genau das hat den Plot für mich aber real und authentisch erscheinen lassen. Mir wurde es nie langweilig. Es war immer was los. Dabei habe ich so manche Figur aus dem Auge verloren. Ein Fehler. Denn plötzlich ist sie wieder aufgetaucht und hat für ordentlich Wirbel gesorgt. Was mich zudem fasziniert hat ist, wie leicht Luca Di Fulvio am Ende die Lebenswege der anfangs Fremden zusammengeführt hat. Nachvollziehbar und ganz natürlich. Apropos Schluss. Den fand ich raffiniert gemacht und hat sich perfekt eingefügt.
Fazit:
"Als das Leben unsere Träume fand" ist ein starker Roman. Trotz seiner Brutalität ist er auch berührend. Er hat mir kaum Zeit zum Durchatmen gelassen. Schade, dass ich die Figuren nun ziehen lassen muss. Für mich ein Highlight, welches ich gerne weiter empfehle.
- Anne Frank
Das Tagebuch von Anne Frank
(2.406)Aktuelle Rezension von: anastazjaIch fand das Buch super interessant, allerdings manchmal schwierig zu lesen. Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte es gelesen haben.
- Luca Di Fulvio
Der Junge, der Träume schenkte
(1.137)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDas Buch beginnt im Jahre 1906 in Italien und wir lernen Cetta kennen. Ein junges Mädchen, dass von seiner Mutter in eine furchtbare Ecke gedrängt wird. 1908 wird Cetta mit 14 Jahren vergewaltigt. Sie bringt einen wunderschönen blonden Jungen zur Welt. Sie nennt ihn Natale und wandert mit ihm nach Amerika aus. Immer wieder muss sie ihren Körper verkaufen um durch zu kommen. Ein Zuhälter kümmert sich um sie in Amerika und ein älteres italienisches Ehepaar kümmert sich um Natale. Natale soll es einmal besser haben und wird Amerikaner. Weil sie mit seinem Namen nichts anfangen können, wird er Christmas genannt. Er wächst in Armut auf und muss das harte Leben auf der Straße kennen lernen. Er will es aber besser haben und gründet die Diamond Dogs. Eine Gang, der sich immer mehr anschließen und durch die sich Christmas Respekt verschafft. Cetta ist stolz auf ihren Sohn. Eines Tages trifft Christmas auf Ruth, die aus einer reichen jüdischen Familie stammt und halb tot auf der Straße liegt. Sie wurde vergewaltigt und übel zugerichtet, aber Christmas möchte diesem Mädchen eine Chance geben und immer für sie da sein. Der Titel klingt einfach wunderschön und die furiosen Besprechungen machten mir noch mehr Lust auf das Buch. Anfangs war ich wegen der Brutalität und Rohheit etwas abgeschreckt, aber wenn dann die Liebe, die Wärme und Zuneigung die Oberhand gewinnt und man Cetta und Christmas ins Herz schließt, dann kann man die 800 Seiten nur noch verschlingen.
- Ken Krimstein
Die drei Leben der Hannah Arendt
(57)Aktuelle Rezension von: Sokratestochter"Am Leben zu sein und zu denken ist ein und dasselbe"
Es ist wirklich interessant den Lebensweg dieser starken Frau nachzuverfolgen. Ihr Leben ist eigentlich mehr als ein einziges, wie der Titel so treffend schon sagt. So viel wie diese Frau, erlebt nicht jeder.
Die Umsetzung als Graphic Novel finde ich besonders gut, um die Philosophie auch dem Laien näher zu bringen. Hannah Arendt erkennt man durch ihre grüne Kleidung auf jeden Bild sofort wieder und auch andere bekannte Denker ihrer Zeit werden aufgegriffen und in Verbindung gebracht.
Am meisten hat mich die Entwicklung der Beziehung zu Heidegger überrascht. Ich wusste bisher nicht viel über ihn, jetzt wurde mir allerdings deutlicher, wie wichtig es ist den Charakter hinter einer Philosophie zu kennen, um sie einzuordnen.
- Luca Di Fulvio
Das Mädchen, das den Himmel berührte
(468)Aktuelle Rezension von: Annabell-Das Cover als auch den Titel finde ich ein bisschen unpassend
Es geht eben nicht um ein junges Mädchen,
Sondern hauptsächlich um einen jungen Dieb Mercurio, einer jungen Frau Benedetta, Und um einen Betrüger und seine Tochter Giuditta; die Juden sind. Die teils Schweren Schicksale dieser Figuren treffen sich in dem Buch.
Die Schreibweise ist angenehm und fesselnd, doch ist das Buch an manchen teilen etwas langatmig. Mann kann sich, wie ich finde gut in die geschriebene Zeit hineinversetzen, es ist bildlich beschrieben. Auch die Dialoge sind Logisch, und die gesamte Geschichte lässt einem mit den einzelnen Figuren mitfiebern.
Die Emotionen und Handlungen der Charaktere sind realistisch, und geben den ganzen ein reales aussehen.
Die Geschichte handelt im Jahre 1515, zeigt einem auch die dunklen tiefen und abgründe der damaligen Zeiten.
Auch das Ende ist passend und Logisch.
Alles im ganzen ein rundes und lehrreiches Buch zum weiterempfehlen.
- Stephan Abarbanell
Morgenland
(45)Aktuelle Rezension von: StefanieFreigerichtFast inhaliert habe ich dieses Buch über die Zeit, als sowohl die Nachfolgestaaten des Deutschen Reichs als auch Israel noch vor der Gründung standen; man kann es lesen als historischen Roman, gar historischen Krimi, spannend genug finde ich es allemal, ein wenig Liebesgeschichte kommt dazu (nein, KEIN Kitschroman), ein Hauch Agentengeschichte und viel Hintergrundwissen.
Lilya Wasserfall erhält einen Auftrag: sie soll von Palästina aus nach Deutschland, jetzt, 1946, und recherchieren zu dem vermeintlich in der Zeit des Nationalsozialismus umgekommenen älteren Bruder eines knapp vorher ausgewanderten Schriftstellers. Der hat das Gefühl, dass da etwas nicht stimmen kann an der ihm aufgetischten Geschichte: Warum teilen ihm ausgerechnet die Briten, die im Land verhassten Mandatsträger, die die Einwanderung von Holocaust-Überlebenden zu verhindern trachten, den Tod seines Bruders mit? Und was hat es mit dem seltsamen Lesezeichen auf sich, das ihm zusammen mit einem Buch aus der früheren Bibliothek seines Bruders zugespielt wurde?
Lilya wurde in Palästina geboren, beide Eltern hatten bereits 1920 von Posen aus die Alyah gemacht, die Rückkehr aus der Diaspora ins Gelobte Land, als Anhänger von Herzls politischem Zionismus, die Tochter selbst ist in der Hagana, von der sie diesen Auftrag erhält, der paramilitärischen Untergrundorganisation während des britischen Mandats (man KANN das Buch auch lesen, ohne hier jeweils nachzuschlagen, doch es empfehlen sich ohne entsprechende Kenntnisse schon vielleicht knappe 10 Minuten Wikipedia, nichts Wildes). Ihre Recherche führt sie nach Großbritannien und quer durch Deutschland. Während sie über den sie faszinierenden David Guggenheim Einblick erhält in die noch weit nach Kriegsende schwierige Lage der überlebenden Juden in Europa, fühlt sie sich zunehmend verfolgt. Noch ahnt sie nicht, welche Konsequenzen sich durch ihre Ermittlungen auch für sie ergeben werden…
Das Buch lässt sich flott weglesen, ich habe fleißig mit ermittelt und fand es spannend (nein, bitte, KEIN moderner Thriller oder ähnliches), es gab hinlänglich viel zum Nachschlagen und Lernen (mit dringend fälligem Folgebuch), ich mochte das Personal und es gab häufig eine angenehm leise Ironie in den Sätzen, so beim Konzert "...eine Gitarre mit Strom habe ich noch nie zuvor gehört. ich weiß allerdings nicht, ob dieses Experiment eine Zukunft hat. Sie ist so laut." S. 237 Die leichte Schwäche ist bei dem etwas „glatten“ Ende und den doch durchgängig eher unterstützenden Begegnungen Lilyas (wobei sie zugegeben natürlich weniger bei früheren Nazis ermittelt, sondern bei überlebenden Juden, Hilfsorganisationen etc.). Definitiv eine Leseempfehlung!
Folgebuch:
Leon Uris: „Exodus“ über die Gründung des Staates Israel, die Hagana, die Irgun, die Briten in Palästina. Es ist wirklich viele Jahre her, dass mir eine Freundin das geliehen hat, ich muss es dringend wieder lesen. Auch die Verfilmung mit Paul Newman ist toll, ich meine, man hat nur aus der Abtreibung o.ä. eine Fehlgeburt gemacht?! Irgendetwas war da wohl aus „politscher Korrektheit“…Brigitte Glasers „Bühlerhöhe“ wäre ein Tipp für wenig später in der Zeit der jungen Bundesrepublik, etwas stärker in Richtung des Krimis tendierend, um einen zu der Zeit heruntergespielten Attentatsversuch auf Adenauer und was die Staatsgründung Israels damit zu tun haben könnte, mit wesentlich mehr zur deutschen Zivilbevölkerung, von Gewinnlern über Opfer über Unbelehrbare.
- Katharina Adler
Ida
(40)Aktuelle Rezension von: Ellaa_Inhaltsangabe:
Sie ist eine der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts: Dora, das jüdische Mädchen mit der petite hystérie und der verschlungenen Familiengeschichte. Dora, die kaum achtzehn war, als sie es wagte, ihre Kur bei Sigmund Freud vorzeitig zu beenden, und ihn, wie er es fasste, "um die Befriedigung brachte, sie weit gründlicher von ihrem Leiden zu befreien". Von ihr, die eigentlich Ida hieß, handelt dieser mitreißende Roman.
Meine Meinung:
🚫Achtung, enthält Spoiler. 🚫
Eine Geschichte, die nett für Zwischendurch ist, aber leider doch irgendwie ohne große Ereignisse bleibt. Sie konnte mich zwar fesseln- aber leider nicht begeistern. Schade!
Cover: Das Cover ist sehr sehr schlicht und gleicht dem Cover, welches man auch auf den Büchern vorfindet. :)
Von rechts oben nach links unten ziehen sich die Farben von dunkelbraun, zu hellbraun, creme, weiß, bis sie schließlich zu einem schönen hellblau und blau werden. Rechts oben ist ein Gesicht angedeutet, welches man allerdings nur von der Seite sieht. Diese junge Frau soll bestimmt Ida darstellen.
Das ganze Cover wirkt sehr sehr unscharf, was noch durch zahlreiche "Pixel" verstärkt wird.
Insgesamt sehr schlicht- im Laden würde ich wahrscheinlich nicht danach greifen.
Auch die CD's sind in einem schlichten grau gehalten.
Höreinschätzung: Insgesamt hören wir in 10 CD's Idas bewegende Lebensgeschichte- viele auf's, aber leider dutzende ab's prägen sie in dieser Zeit. Die Sprecherin Petra Morzé hat mir gut gefallen und es war wirklich angenehm zuzuhören, obwohl ich mich am Anfang daran gewöhnen musste. :)
Der Spannungsfaktor lag bei mir zwar nicht an allerhöchster Stelle, war aber trotzdem so angenehm, dass ich gerne weiterhören wollte.
Wer allerdings ein spektakuläres Leben erwartet ist hier definitiv verkehrt. (:
Zum Schluss wo Hitler an die macht kommt nimmt die Story aber nochmal sehr an Fahrt auf.
Die Charaktere haben mir auch gut gefallen. Besonders Pipina war ein toller, sympathischer Charakter und auch Otto war interessant mitzuverfolgen.
CD 1: Mit der ersten CD hatte ich meine Probleme- nicht durch die Art und Weise der Sprecherin, sondern eher mit der wirklich absolut langweiligen Story. Es passierte nicht allzu viel. Zunächst lernen wir Ida als 50 jährige Dame und Mutter kennen. Sie ist absolut unmöglich. Benimmt sich völlig abgehoben und unpassend. Das Verhältnis zu ihrem Sohn völlig zerrüttelt. Man merkt förmlich das etwas mit ihr passiert ist- gerade ihre unsoziale Art und dutzende Andeutungen machen dies klar. Allerdings ist noch nicht aufgedeckt worden, was es ist.
Anschließend gibt es einen Rückblick zu Idas Jugendjahren- schon hier ist sie rebellisch, absolut kalt von ihren Gefühlen her, unsozial und egoistisch. Für die Zeit irgendwie untypisch..
CD 2: Hier wurde es schon langsam spannender- Ida ist ein wenig verliebt und es scheint als würde sie, gerade sie, unter die Haube kommen.
Und tatsächlich- sie heiratet.
Und fällt danach in ein riesiges tief.. Ihr Mann Ernst hat Probleme den Lebensunterhalt für beide zu verdienen- ein absolutes No Go.
Darum soll er demnächst bei dem Vater von Ida unterkommen.
Es gibt auch einige Rückblicke- beispielsweise wie Ida sich alleine um den erblindeten Vater bis zu seiner Genesung kümmern musste und das in einem sehr jungen Alter. Dinge die sie sicherlich geprägt haben.
CD3: Zunächst erfahren wir viel mehr aus Idas Jugend- sie war immer so viel krank.. schrecklich! Mal die Stimme weg.. dann Fieber.. eine schreckliche Krankheitsgeschichte. Es soll aber laut Arzt psychischen Ursprungs sein. Auch erfahren wir endlich, warum sie Hans so gar nicht leiden mag.. nun verstehe ich Ida langsam besser.
Die veralteten Ansichten das Rauchen angeblich heilen soll ist absolut amüsant.
Ihre Mutter ist einfach nur abweisend und kalt zu ihr- Ida ganz klar ein Papa Kind.
Dann ist es soweit: Ida ist schwanger und bekommt den kleinen Kurt den sie von der ersten Sekunde an liebt. Obwohl alles auch durch eine traurige Nachricht überschattet wird: Mein persönlicher Liebling Sonnenthal ist verstorben.
CD4: Auch auf dieser CD gibt es wieder jede Menge Todesfälle- zunächst stirbt Idas Mutter, was ihren Vater bricht. Und nach schlimmer fast schon dementer Krankheit ihr Vater. Während er halluziniert kommt das Verhältnis zu Pipina ans Tageslicht.
Ernst und auch Otto kommen endlich aus dem Krieg zurück.
Ida ist erleichtert das sie ihren geliebten Bruder wieder hat- der sich politisch noch weiter hervorhebt und schließlich gänzlich an die Spitze steht.
Ernst ist darüber wenig begeistert- allgemein läuft die Ehe der Beiden nicht so besonders gut, auch weil sich Ernst vor der Arbeit drückt.
Ida bemuttert Kurt wo es nur geht- und das auch jetzt noch wo er sichtlich erwachsen geworden ist.
CD5: Hier war eine Menge los- Ida hat eine neue Geschäftsidee: Sie macht ihren eigenen Bridge Laden auf- hier können alle kommen und nach Lust und Laune trinken und spielen. Und es läuft überraschend gut. Elsa ist darüber wenig begeistert- ihr Mann verfällt nach und nach der Spielsucht. Und die beiden zerstreiten sich.
Lauter Affären werden aufgedeckt- Idas Bruder Otta, ihr Ehemann Ernst (Der eigentlich Ausstatter werden wollte) , Hans, ja sogar ihr Sohn Kurt fängt ein Tächtelmächtel an. Kurt kapselt sich mehr und mehr von Ida ab.
Schließlich verstirbt Idas Ehemann Ernst nach schwerer Krankheit.. ein heftiger Schlag für sie.. aber auch Hans ist gestorben. Pipina will sich mit Ida versöhnen, aber Ida blockt das ab..
CD6: Hier gibt es wieder einen Rückblick. Ida ist mittlerweile am Ende- ihr Vater glaubt ihr nicht was mit Hans war und auch ihre Gesundheit leidet darunter.
Auf die Empfehlung ihres Vaters hin, begibt sie sich in die Hände des Arztes Freud der Ida nun analysiert- und zu ihrer Überraschung tut es ihr gut sich den Kummer von der Seele zu reden.
Die meiste Zeit auf dieser CD hört man die Gespräche und Analysen von Freud und Ida- sehr spannend mitzuverfolgen.
Aber auch spannende Fakten kommen ans Tageslicht. Manche scheinen etwas aus der Luft gegriffen zu sein- ob sie sich bewahrheiten zeigt sich noch. Allerdings scheinen Idas Symptome tatsächlich den Rücktritt anzutreten.
Beispielsweise wollte sich Idas Vater umbringen- nur Pipina schien zu ihrem Vater durchzukommen und hat ihn "gerettet".
Für Ida bricht eine Welt zusammen.
CD7: Auf dieser CD hören wie viel über die Analysen von Ida.
Beispielsweise soll sie stark in Hans verliebt gewesen sein.. fast alle Träume und Handlungen von Ida werden so von dem Herrn Doktor Freud ausgelegt.
Ida versteht die Welt nicht mehr und möchte gerne aufhören zu den Sitzungen zu gehen. Es hilft ihr einfach nicht weiter. Von ihren Neigungen was Masturbation angeht, eimmal abgesehen- davon redet der Herr Freud am Liebsten. Interessant mitzuverfolgen in was er alles etwas hineininterpretiert.
Und noch weiteres wird aufgedeckt: Da ihr Vater vor der Ehe schon Umgang mit Frauen hatte, hat er sich eine Geschlechtskrankheit eingefangen, die auch ihre Mutter nun hat.
Das diese deshalb schlecht auf ihren Vater zu sprechen sei, könne Ida deshalb gut verstehen. Auch die Lage in der Partei spitzt sich zu- Randale stehen auf dem Plan. Man muss deutlich vorsichtiger sein.
CD8: Hier geht es hauptsächlich um Politik: Ottos Aufstand ist gescheitert- alle die daran beteiligt waren und in der Partei zugehörig sind, werden versucht zu verhaften.
Auch Otto steht im Fadenkreuz und soll verhaftet werden, er kann jedoch mit ein paar Leuten nach Tschechien fliehen..
Ida macht sich große Sorgen- und wird selbst unter die Lupe genommen, als sie versehentlich beim Frisuer erwähnt, dass sie Urlaub in Tschechien machen will.
Währenddessen ist bei Ida viel los: Sie verliebt sich neu- in einen Gentleman der zu ihr kommt um Bridge zu spielen. Moritz.. jedoch wendet der sich von ihr ab, nachdem er sich von ihr Geld geborgt hat. Sie ist einen Betrüger in die Falle gegangen.. Kurt ist darüber sehr erbost.
CD9: Die Nazis gewinnen immermehr an Oberhand- selbst im Theater. Für Idas Familie die jüdisch sind natürlich ein derber Schlag.
Sie wollen weg- Ida soll nach Frankreich zu Otto, ist davon aber wenig begeistert, während Kurt und seine Frau uneinig sind wohin sie sollen und sich schließlich trennen. Auch Otto verstirbt nach schlimmer Krankheit..
Ida ist einsam und schafft sich einen neuen Partner an: Den Schnauzer Tristan.. den sie jedoch auf der Flucht verliert..
Pipina hat ihr Geld für die Flucht geborgt.. ein wirklich schöner Zug von ihr.
Und auch mit Elsa verträgt sie sich halb.
Kurt heiratet währenddessen wieder, Diantha. Eine sehr lockere Dame wie es scheint.
Ich glaube wir kommen langsam zu dem"Start- CD 1" Anfang.
CD10: Auf dieser CD hören wir viel tragisches.
Zunächst einmal ist die Judenverfolgung im vollen Gange und Ida will in die Staaten fliehen zu Kurt. Der Weg ist sehr beschwerlich- über Schiffe werden viele Leute eingepfercht und mit nur wenig Nahrung transportiert und als dann nichts geht- für Wochen dort festgehalten. Unglaubliche Bedingungen.
Als Ida schließlich schwer erkrankt ist sie für eine lange Zeit ans Bett gefesselt.
Aber schließlich kommt sie bei Kurt an.. und verstirbt friedlich.
Mein Fazit: Ich vergebe herzliche 3,5 Sternchen. :) Für mich war es das erste Hörbuch- es wird aber definitiv nicht letzte bleiben. :) Die Geschichte von Ida ist sehr bewegend, aber leider etwas "unspektakulär". Für mich hat leider das gewisse Etwas gefehlt.
Vor allem hätte ich mir mehr Analysen und "Psychatriestimmung" gewünscht, diese kommen etwas zu kurz. - Ruben Laurin
Die Jüdin von Magdeburg
(50)Aktuelle Rezension von: MarapayaMit der „Jüdin von Magdeburg“ hat sich Ruben Laurin nach eigener Aussage den Traum erfüllt, einen Ritterroman zu schreiben. Nachdem in der „Kathedrale des Lichts“ der Dombau zu Magdeburg die tragende Rolle spielte, erweitert Laurin nun das Feld. Der Dom ist noch immer nicht fertig, aber der Heilige Mauritius steht schon in seiner Kranzkapelle und wird zum moralischen Vorbild für einen jungen, angehenden Ritter, der im Ringen einiger edler Herren um die Macht in der Domstadt unversehens zwischen die Fronten gerät.
Die Grundgeschichte ist klassisch angelegt – Junge trifft schönes Mädchen und verliebt sich, doch es gibt natürlich vielerlei Hürden und Verwicklungen zu überwinden. Den Rahmen gibt die Historie vor. Ein epischer Konflikt zwischen Markgraf Otto von Brandenburg und den Domherren in Magdeburg. Otto will seinen Bruder Erich an die Spitze des Magdeburger Erzbistums bringen, doch die Domherren wollen die Brandenburger nicht in ihrer Stadt und wählen einen anderen zum Erzbischof. Daraufhin zieht der tobende Otto mit seinen Verbündeten gegen das Erzbistum in den Krieg. Im Gefolge des Markgrafen ist der junge Ritter Wolfram von Hildesheim. Erst vor kurzem war er noch Knappe eines Ritters im Dienst der Magdeburger. Doch amouröse Verwicklungen brachten Wolfram in Schwierigkeiten, vor denen Otto ihn rettete. Nun muss er seinem Dienstherrn treu und loyal zur Seite stehen, obwohl sein Herz bei der schönen Jüdin in Magdeburg geblieben ist.
Laurins Roman ist dicht gewebt. Historische Persönlichkeiten wie die fromme Mechthild von Magdeburg werden zum Teil seines Figurenensembles, gestalten die Handlung mit. Religion und Glaube, Macht und Herrschsucht ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Die Mystikerin Mechthild fühlt sich Gott und den Menschen verpflichtet, sie unterscheidet nicht zwischen Christen und Juden. Für den Großteil der Domherren zählt nur Macht und Geld, sie sehen nichts Unrechtes darin, den Juden vor der Stadt das fehlende Geld für den Dombau zu rauben. Ungläubige Menschenleben, die weniger zählen. Ein Diskurs, der auch heute leider noch allzu aktuell ist.
Die klassischen Zutaten eines Ritterromans dürfen natürlich nicht fehlen: Minnegesang, Turniere und Schlachtengetümmel. Wolfram in schwarzer Rüstung auf edlem Rappen bewährt sich im Kampf und kann dem sinnlosen Abschlachten doch wenig abgewinnen, zumal auf der Gegenseite auch Freunde von ihm stehen. Es gibt eine Reihe von unerwarteten Wendungen und zum Finale einige überraschende Enthüllungen, die für meinen Geschmack ein wenig zu viel des Guten sind. Die Geschichte hätte auch ohne funktioniert. Doch die mittelalterliche Atmosphäre überzeugt mich. Ebenso diese Mischung aus Religion, Politik, Glaube und Menschlichkeit. In der Figurengestaltung gibt es kleine Schwächen. Während die positiv angelegten Protagonisten recht ausgewogen mit Stärken und Schwächen dargestellt werden, sind mir ihre Gegenspieler zu einseitig angelegt. Durch und durch verdorben, böse und grausam. Das braucht es zum Teil für die Handlung und fällt bei mir kritisch ins Gewicht.
Als Kind der Mark Brandenburg habe ich mich aber im Großen und Ganzen sehr aufgehoben gefühlt in dieser Geschichte an mir zum Teil gut bekannten Schauplätzen. Ich freue mich auf neue Abenteuer rund um den Dom von Magdeburg, der noch ein, zwei Jahrhunderte brauchen wird bis zur Fertigstellung und so Raum für weitere Geschichten bereit hält.
- Julia Franck
Die Mittagsfrau
(394)Aktuelle Rezension von: AlinchenDer Klappentext fasst den Prolog des Buches zusammen. Danach liest man die Lebensgeschichte von Helene/Alice, wodurch man erfährt, warum diese ihren Sohn allein am Bahnhof zurück lassen konnte.
Die sechsjährige Helene wächst zusammen mit ihrer neun Jahre älteren Schwester Martha in Bautzen auf, wo ihr Vater eine Druckerei hat. Die Mutter, die den frühen Tod ihrer drei Söhne nicht verkraftet hat, will nichts mit Helene zu tun haben und flüchtet häufiger in ihr Zimmer, wo sie Dinge sammelt, in denen kaum einer noch Verwendung sieht. Die trotzdem relativ glückliche Kindheit endet als Helenes Vater in den Ersten Weltkrieg ziehen muss. Die Mutter zerbricht daran völlig. Helene soll nun die Druckerei führen, während Martha als Krankenschwester arbeitet. Auch nach Kriegsende wird es zunächst nicht besser: Der Vater kommt verletzt zurück, ist auf Marthas Pflege angewiesen und stirbt bald darauf. Da in wirtschaftlich schwachen Zeiten die Druckerei nur rote Zahlen schreibt, muss diese geschlossen werden und auch Helene wird Krankenschwester, obwohl sie vom Besuch einer höheren Schule und vielleicht sogar einem Studium träumt. Anfang der 1920er-Jahre gelingt es Helene und Martha jedoch, es aus Bautzen heraus und nach Berlin zu schaffen, wo sie bei Fanny, einer Cousine ihrer Mutter, unterkommen. Dieser Sprung bedeutet einen Schritt in die Freiheit für die beiden. Gleichzeitig warten neue Probleme auf sie.
Das Buch hat einen ganz eigenen Schreibstil. So wird wörtliche Rede nicht als solche gekennzeichnet. Dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen Gesagtem und Gedachtem. Man gewöhnt sich aber daran und es tut der Qualität des Buchs keinen Abbruch. Im Gegenteil! Die Autorin spricht in ihrem Buch viele Tabuthemen (für die damalige Zeit) an wie zum Beispiel Homosexualität, psychische Erkrankungen oder Drogenmissbrauch. Manchmal werden Themen auch nur am Rande angesprochen, so dass dem Leser Interpretationsspielraum bleibt. Auch das Ende ist offen gestaltet. Kleiner Kritikpunkt und daher ein (halber) Stern Abzug: Der Mittelteil war etwas langatmig. Aber meckern auf hohem Niveau. Das Buch stand (viel zu) lange ungelesen in meinem Regal.
- Christian Berkel
Der Apfelbaum
(26)Aktuelle Rezension von: MAZERAKDiese wunderbare Geschichte, gelesen von Christian Berkel selbst, ist einfach hinreissend!
Wie man in den Klappentexten schon lesen kann, geht es um Christian Berkels Familiengeschichte, die sich als unheimlich vielschichtig erweist! Man reist mit ihm zurück in das Berlin der 30er Jahre, einer zunächst friedlichen Zeit, die leider auf den Zweiten Weltkrieg zusteuert. Und die Familie völlig zerreist…
Christian Berkel erzählt so voller Hingabe eine wirklich fesselnde Geschichte von ganz unterschiedlichen Charakteren, Liebe und Leid, von Krieg und Freundschaft, Verwirrung und Selbstfindung. Von Menschen, die in einer ungeheuer schlimmen Zeit gelebt haben, Hass und Verfolgung ausgesetzt waren, und doch ihr Leben wieder in den Griff bekommen haben.
Es hat mich schon immer beeindruckt, was die Generation meiner Eltern durchgemacht hat (ich bin ähnlich alt wie Christian Berkel) und wie die Menschen es nach all den Erlebnissen geschafft haben, wieder Boden unter den Füssen zu gewinnen und ein „normales“ Leben zu führen.
Seine Geschichte, sehr liebevoll, detailreich und wahrlich offenherzig erzählt, führt dem Zuhörer vor Augen, dass die Menschen zwar ihrem Schicksal ausgeliefert sind, es aber trotzdem schaffen können, aus ihrem Leben das Beste zu machen!
Eine warmherzige Familiengeschichte, der es auch nicht an Situationskomik fehlt, berührend und beeindruckend erzählt, liebevoll recherchiert – für mich ein wunderbares Hörerlebnis, das ich nachdrücklich weiterempfehlen möchte!
- Kristina Herzog
Was der Morgen verspricht
(63)Aktuelle Rezension von: ilonas_buecherweltWas für eine schöne Geschichte, die im Jahre 1904 erzählt wird. Da mir der Schreibstil sehr gefallen hat, bin ich direkt in die Geschichte um Jüdin Hannah versunken. Sie träumt von einem Medizinstudium. Leider haben ihre Eltern weder die Konventionen und auch andere Erwartungen an ihre Tochter. Sie sehen sie als verheiratete Frau und Mutter. Hannah jedoch gibt so schnell nicht auf und findet Weggefährten. Die stehen ihr auf ihrer aufregenden Reise zur Seite. Die Autorin hat die Geschichte sehr bildhaft dargestellt, so das ich alles vor Augen hatte. Für mich war es sehr interessant in die Welt der Sternbergs ein zu tauchen und einen Eindruck zu gewinnen, wie das Leben damals in einer jüdischen Familie gewesen sein könnte. Hannah ist eine starke Protagonistin, die mir sehr gefallen hat. Alma das Hausmädchen fand ich auch sehr stark. Sie und Hannah waren das starke Duo dieser Geschichte. Die Stärke beider Frauen ist der rote Faden, der sich durch die ganze Geschichte zieht. Die Liebe kommt hier natürlich auch nicht zu kurz. Diese Reise zu einer Zeit des ersten Weltkrieges kann ich jedem nur ans Herz legen. Für mich war es ein Highlight, diese Geschichte mit erleben zu dürfen und ich freue mich sehr auf die Fortsetzung.
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ klare Lese / Kaufempfehlung - Adriana Altaras
Doitscha
(24)Aktuelle Rezension von: 3erMamaAdriana Altaras, die auch Schauspielerin ist, schreibt einfach ganz fantastisch über den Alltag, das Leben, die Generationen, das jüdische Leben und die dadurch auftauchenden Probleme und Sorgen.
Ich habe oftmals herzlich gelacht und man kann sich nicht nur einmal davon eine Scheibe abschneiden, mit wieviel Humor sie Sorgen und Probleme meistert.
Danke für diesen wunderbaren Einblick. - Katja Maybach
Eine Nacht im November
(57)Aktuelle Rezension von: rose7474Diesen Roman habe ich vor einigen Jahren bereits gelesen und re-reade gerade Romane, die mir damals gut gefallen haben. Der Roman hat mich wieder genauso berührt und ab der ersten Seite gefesselt. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut und werde auf jeden Fall noch mehr von ihr lesen. Die Zeit im Dritten Reich wurde sehr authentisch beschrieben und ich fieberte mit den Protagonisten mit. Es ist sehr wichtig, dass über diese schreckliche Zeit noch geschrieben wird. Was damals geschehen ist darf niemals in Vergessenheit geraten.
Es war mir etwas zuviel Dramatik in der Geschichte und das Ende hätte ich mir anders gewünscht. Ich hätte noch gerne mehr über die Zeit in Amerka erfahren als Einwanderer. Daher ziehe ich ein Punkt ab und vergebe 4 Sterne.
Eine berührende Familiengeschichte über 3 Generationen, die ich gerne weiter empfehle.
- Erica Fischer
Aimée und Jaguar
(92)Aktuelle Rezension von: dotIm Roman "Aimée und Jaguar" von Erica Fischer geht es um die 29-jährige Lilly Wust. Lilly ist verheiratet, Mutter von vier Kindern und lebt zur Zeit des zweiten Weltkriegs in Deutschland die Rolle der Nazifrau. Als sie der 21-jährigen Felice Schragenheim begegnet, verändert sich ihr Leben. Schnell fühlen sich die zwei Frauen unergründlich zueinander hingezogen und als Lilly ("Aimée") erfährt, dass Felice ("Jaguar") Jüdin ist, bindet sie das nur noch stärker aneinander. Aimée und Jaguar leben ihre Liebe aus, solange sie können. Sie tauschen sogar Ringe und schließen einen Ehevertrag, doch sie leben auch in ständiger Angst davor entdeckt zu werden. [...] 1991 lernt die bereits 78-jährige Lilly Wust die Autorin Erica Fischer kennen. Sie veröffentlicht mit Hilfe von Lilly's Erinnerungen und Andenken an Felice das Buch "Aimée und Jaguar".
"Aimée und Jaguar" ist eine tragische Geschichte einer Liebe zweier Frauen, die in ständiger Angst aber auch Hoffnung existierte, den Krieg letztendlich aber nicht überstehen durfte. - Roma Ligocka
Das Mädchen im roten Mantel
(147)Aktuelle Rezension von: Booklovers0Also ich habe schon mehrere Erfahrungsberichte über den zweiten Weltkrieg bzw den Holocaust gelesen. Aber ich muss sagen dieses Buch hat mich echt enttäuscht. Ich bin davon ausgegangen das es, wie in den meisten solcher Biografien, hauptsächlich um den Krieg, um die Erfahrung, um das leid, um das überleben,.... geht. Aber in dem Buch dreht es sich hauptsächlich darum wie es nach dem Krieg bei ihr weiter ging. Klar, keine Frage, sie hatte es definitiv nicht leicht und mit den Kriegserfahrungen die sie im jungen Alter machen musste, echt schwer zu kämpfen. Das steht außer frage. Aber von den Buch habe ich mir wirklich was anderes vorgestellt. - Eva Ibbotson
Die Morgengabe
(60)Aktuelle Rezension von: Die-GlimmerfeenDie Nazis sind in Wien einmarschiert und für Ruth gibt es nur noch eine Möglichkeit nach England zu ihrer Familie zu gelangen. Sie muss mit dem britischen Forscher Quin eine Scheinehe eingehen. Doch so einfach, wie es anfangs schien, lässt sich der Bund fürs Leben nicht wieder lösen und da ist ja auch noch der Pianist Heini, dem sich Ruth sehr verbunden fühlt.
Ich habe mit Ruth gebangt und gehofft und mich dabei in die Welt des zweiten Weltkrieges entführen lassen. Ein sehr schöner Roman über eine Frau, zwischen zwei Männern, Missverständnissen und sehr viel Gefühl für Menschen. Dies wird mit Sicherheit nicht das letzte Buch der Autorin für mich gewesen sein. - Alois Prinz
Hannah Arendt
(29)Aktuelle Rezension von: Pantoffeltier"Ihr »Ton« sei ihre Person, hat Hannah Arendt einmal ihren Kritikern entgegengehalten, und damit gemeint dass man ihre Bücher und ihre »Philosophie« nicht trennen kann von ihrer persönlichen Haltung, ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit und ihrer Einstellung zu Politik, Freundschaft und Liebe." (aus der Nachbemerkung des Autors zur Neuausgabe)
Laut Alois Prinz kann man Hannah Arendt nur verstehen wenn man ihre Beziehungen zu anderen Menschen, die historischen Hintergründe, ihre Erlebnisse und ihre Persönlichkeit kennt. Eben dies alles versucht er in seiner Biographie zu verbinden. Da gibt es viel zu erzählen, denn Hannah Arendt hat einen wechselvollen Lebensweg und ihre Denkweise bleibt vielen ihrer ZeitgenossInnen unverständlich.
Prinz zeichnet das Bild einer scharfsinnigen Denkerin, die gern streitet, keine Kompromisse und falsche Höflichkeit zulässt und damit oft aneckt. Zentral sind für Sie die Diskussionen mit Anderen. Berühmt ist ihre Beziehung zu Heidegger mit dessen Philosophie und politischer Einstellung sie ihr Leben lang hadert, aber sie pflegte auch enge Freundschaften u.a. zu Karl Jaspers, Walter Benjamin und Mary McCarthey.
Das Ganze ist informativ und gut lesbar aufbereitet. Arendts Werke werden eher in den Kontext gesetzt, als das tiefgehend ihr Inhalt beschrieben wird.
Eine Biographie, die sich gut eignet, um sich einen Überblick zu verschaffen und Arendts Werke biographisch und historisch einzuordnen und deren Rezeption zu verstehen. Ein guter Einstieg in Arendts Denkweise.
- Sally Koslow
Ich, Molly Marx, kürzlich verstorben
(132)Aktuelle Rezension von: Nelly87Molly Marx führt ein ganz guter New Yorker-Leben. Sie ist gerade 35, mit einem Schönheitschirurgen verheiratet und Mutter einer 3-jährigen Tochter. Wäre da nicht dieses klitzekleine Detail: seit kurzem ist sie darüber hinaus auch tot. Am Ufer der Hudson River wurde Mollys Leiche gefunden und es ist absolut unklar, was der jungen Frau zugestoßen ist. Doch neben Ehemann und Kind lässt sich auch ihre Eltern zurück, eine Zwillingsschwester, die beste Freundin und auch einen Geliebten…
Allein vom Klappentext erfährt man erst einmal nur wenig darüber, was für eine Art Buch einen hier erwartet. Und die etwas kindlich angehauchte Covergestaltung lässt vielleicht den einen oder anderen Leser an dieser Geschichte vorbeigehen, womit ihnen dann aber wirklich was entgeht. Und wenn man dann die ersten Seiten gelesen hat, weiß man ehrlich gesagt immer noch nicht, wohin es gehen wird.
Molly Marx ist eines Tages unter Umständen gestorben, die scheinbar nicht nur dem Leser erst einmal unbekannt bleiben, sondern ihr selbst auch. Daher bleibt sie noch ein wenig „hier“ und beobachtet ihre Lieben (und auch die nicht so Lieben). Dabei wird ihr ein Berater zur Seite gestellt, den man wohl auch als Engel bezeichnen könnte. Allerdings ein Engel mit einem staubtrockenen Humor.
Also beginnt Molly, ihre Familie und Freunde zu begleiten, ohne dass die davon etwas wissen. Mir geht es bei „toten“ Charakteren in Büchern gerne so, dass ich diese etwas verherrliche. Selbst wenn sie im ganzen Buch keinen einzigen Fehler zeigen, fällt mir das meist nicht auf. Aber zu diesen Charakteren gehört Molly tatsächlich nicht. Denn sie hat Schwächen und Fehler und das nicht gerade wenige. Was auf den ersten Blick ausschaut wie eine Vorzeigehausfrau, entpuppt sich schnell als unglücklich Ehefrau mit Affäre.
Dass Molly so gar nicht perfekt war, mochte ich sehr. Damit war sie so viel mehr realer, als sie es andersherum gewesen wäre. Denn jeder Mensch hat eben so seine Fehler. Und Sally Koslow war da auch wirklich konsequent. Gerade Barry, Mollys Ehemann, ist ihr meiner Meinung nach wunderbar gelungen. Zunächst bekommt man den Eindruck, es mit einem Arzt zu tun zu haben, der sich für einen Halbgott in weiß hält. Und anfangs bekommt man auch kurz das Gefühl, als wäre dieser Mann vor allem eines: arrogant. Aber auch hier merkt man schnell, dass nicht immer alles schwarz und weiß ist. Natürlich hat Barry seine Fehler, aber er zeigt auch liebenswürdige Seiten und vor allem zeigt er auch Gefühl.
Recht schnell lernt man die Charaktere kennen und lieben. Durch ihre Allgegenwärtigkeit hat Molly die Möglichkeit, ihre Lieben dabei zu beobachten, wie sie mit ihrem Verlust und ihrer Trauer klar kommen. Und auch ein Thema ist die Lücke, die Molly an den verschiedensten Stellen hinterlassen hat. Molly hat dabei auch den Vorteil, dass sie die Gedanken aller Menschen lesen kann. Somit weiß man natürlich immer Bescheid.
Sally Koslows Schreibstil hat mich dabei wirklich abgeholt. Denn sie hat nicht nur das Witzige drauf oder nur das Melancholische. Sie vermischt die unterschiedlichen Emotionen miteinander, ist manchmal nachdenklich, manchmal locker humorvoll. Dabei scheint immer wieder ein ganz wundervoller Humor durch, der einfach Spaß gemacht hat.
Einen kleinen Wehmutstropfen gab es dann aber doch wieder. Und zwar das Ende… Von jetzt auf gleich zieht Molly sich von der irdischen Welt zurück. Zwar erfährt man noch, wie sie ums Leben gekommen ist, aber irgendwie wird die Verbindung zu ihr sehr rasch getrennt. Nachdem Koslow eigentlich ihre ganze Geschichte in einem sehr gemächlichen Tempo angegangen ist, kam das Ende sehr überhastet.
Die Geschichte von Mollys Leben nach dem Tod glänzt durch seine Vielfalt. Es gibt traurige Stellen, es gibt witzige Passagen und auch das Gefühl kommt nicht zu kurz. Obwohl die Frage nach Mollys Tod ständig über der Geschichte schwebt, stellt dieser nicht das Hauptaugenmerk dar. Wer gerne von jedem Genre ein bisschen hätte, der sollte sich dieses Buch mal genauer anschauen.
© Nellys Leseecke - Lesen bedeutet durch fremde Hand träumen
- Natasha Solomons
Als die Liebe zu Elise kam
(59)Aktuelle Rezension von: Kristin84Zum Inhalt:
Wien, 1938: Eigentlich führt die junge Jüdin Elise mit ihren Eltern und ihrer Schwester ein angenehmes Leben. Doch immer öfter merkt Elise, dass ihre Eltern ihr gewisse Dinge verschweigen, denn auch in Wien hat der Nationalsozialismus Fuß gefasst und das alltägliche Leben für die Familie wird immer schwieriger. Als es zu gefährlich wird, zwingen ihre Eltern Elise nach England zu reisen um dort eine Stelle als Hausmädchen im Hause Tynford anzunehmen. Wie zu erwarten ist Elise dort nicht glücklich: sie vermisst ihre Familie und macht sich Sorgen um sie. Doch auch an düsteren Tage gibt es immer wieder kleine Lichtblicke, die Elise - wenn auch nur für einen Moment - das Glück wieder zurück bringen.
Meine Meinung:
Meine Meinung zu diesem Buch ist wirklich ein wenig zwiegespalten. Die erste Hälfte war richtig gut, was man leider von der zweiten Hälfte nicht behaupten kann.
Zu Beginn des Buches lernt man zunächst Elise, ihre Familie und ihr Leben in Wien kennen. Es ist wirklich alles toll beschrieben, so dass man als Leser einen Film vor dem inneren Auge hat, in dem der Inhalt des Buches bildlich dargestellt wird - also kurz gesagt: einfach das optimale Ergebnis! Auch die erste Zeit, als Elise in England ankommt und versucht sich dort einzuleben, hat man noch das gleiche Phänomen. Man fühlt richtig mit Elise mit. Ich als Leser habe einfach ihre Hoffnung, ihre Verzweiflung und ihren Schmerz richtig mitgefühlt. Die Seiten sind nur so dahin geflogen. Doch irgendwie hat dieses Hochgefühl nicht bis zum Schluss angehalten. Ich kann nicht genau sagen, woran es lag, aber so ab der Hälfte hat das Buch stark abgebaut. Irgendwie hat mir die Liebe und das Herzblut, das die Autorin in das Buch gesteckt hat, gefehlt. Es kam mir plötzlich irgendwie ein wenig monoton vor. Selbst die Situationen, die mich vorher gefesselt habe, konnte mich nicht mehr berühren. Vielleicht lag es auch an mir, wer weiß.
Durch die letzte Hälfte des Buches musste ich mich also ein wenig quälen. Was zwei Gründe hat: Zunächst - wie bereits erwähnt - die monotone Schreibweise. Selbst zum Ende hin wurde es nicht spannender, was wirklich schade war. Aber was mich teilweise noch ein wenig mehr gestört hat, war eine aufkeimende Vermutung meinerseits, in welche Richtung das Buch sich entwickelt. Mir geht es jetzt nicht um den Nationalsozialismus oder den zweiten Weltkrieg. Die Geschehnisse hierzu haben mich natürlich auch sehr mitgenommen und bewegt, aber hier konnte man ein wenig erahnen, wo die Reise hingeht (wobei ich wieder gemerkt habe, dass ich ein absoluter Optimist bin). Nein, mich hat eher eine zwischenmenschliche Entwicklung gestört. Leider kann ich euch nicht mehr dazu sagen, ohne euch massiv zu spoilern. Nur soviel: Im letzten Drittel des Buch entwickelt sich etwas, was vielleicht nicht jeder Leser des Buches gleich geahnt hätte. Da ich aber schon mal ein Buch gelesen habe, in dem das Selbe passiert ist, sind mir die Dinge aufgefallen, die eine gewisse Vermutung meinerseits angeheizt habe. Den ganzen Rest des Buches habe ich gehofft, dass es nicht wirklich dazu kommt und ich komplett falsch liege. Aber wie das Leben so spielt, ist genau das eingetreten, was mir so gar nicht zugesagt hat. Und die ganzen Komponenten zusammen - die dauerhafte Vermutung und das Ergebnis - haben nochmal mehr dazu beigetragen, dass mir das Lesevergnügen im Laufe des Buches abhanden gekommen ist. Vielleicht übertreibe ich auch, aber für mich als Leser gibt es Dinge, die mir ein wenig die Lesefreude vermiesen. Und sowas gehört dazu.
Mein Fazit:
Der Start sowie die erste Hälfte des Buches waren wirklich nicht schlecht, doch leider hat der Rest des Buches, insbesondere das Ende, das Lesevergnügen ein wenig getrübt.
- Jana Frey
Wenn du mich brauchst
(79)Aktuelle Rezension von: linax3>>Aber bei mir war das alles über Nacht gekommen. Über mich hereingebrochen. Meine Familie war mein Terrain gewesen. Meine Sicherheit. Und jetzt hatte ich irgendwie plötzlich den Boden unter den Füßen verloren.<<
Manchmal fühlt Sky sich, als ob sie im falschen Leben aufwacht. Ihr Leben: Das ist im Moment ihre verrückte Mutter Rosie, die in ihrem windschiefen Haus in Südhollywood über sich und ihre Probleme meditiert. Das ist ihr melancholischer Bruder Moon, der nur seinen Olivenbaum und seine Gedichte liebt. Und das ist Gershon, der Junge mit der hohen Stirn und den großen Augen, der so anders ist als alle, die Sky bisher kennengelernt hat. Doch dann wirbelt ein Schicksalsschlag Skys Leben auf ein Mal durcheinander. Und plötzlich steht sie vor Entscheidungen, die alles, aber auch alles ändern werden.
>>Krankenhausgeräusche im Hintergrund. Schritte. Ein Piepser. Immer wieder. Drängend. Ein schreindes Kind. Türen gingen automatisch auf und wieder zu, begleitet von mechanischem Brummen. Auf. Zu. Auf zu. Auf zu....<< S.105
Zwei Familien, zwei unterschiedliche Lebensweisen. Doch was passiert wenn das Schicksal seine Karten neu mischt und diese zwei Familien nun miteinander zu tun haben müssen? Wenn die Vergangenheit diese Familien dazu zwingt in der Gegenwart und Zukunft miteinander zu tun zu haben? Als ich das Buch in der Hand hatte, wusste ich noch nicht welche Geschichte einen persönlich erwartet, da der Klappentext nicht besonders viel hergibt. Zu sehr ins Detail über diese Geschichte möchte ich persönlich nicht gehen, da man Euch Lesern viel zu viel vorwegnehmen könnte und dadurch die Spannung für dieses Buch nimmt. Aber auf ein Thema möchte ich näher eingehen: Familiärer Zusammenhalt.
Die Autorin Jana Frey beschreibt dieses Thema durchgehend in ihrer Geschichte. Zwei unterschiedliche Familien: Die Familie von Sky und die Familie von Hannah.
Skys Familie lebt ein totales Durcheinander: kein Geld, die meditierende Mutter, der Vater ein verrückter fremdgehender Künstler und der Bruder der sich in der Welt der Gedichte, seinem Computer lebt. Hannas Welt sieht wiederum total anders aus, eine streng religöse Familie, geprägt von der jüdischen Vergangenheit. Ihre Brüder stellen ihr Leben auf den Kopf und ihre Eltern halten den Zusammenhalt der Familie aufrecht.
Beide Familien meistern trotz ihrer eigenen Schwierigkeiten die Situation so gut es nur eigentlich gehen kann, mit einem sehr angenehmen Schreibstil wird die Geschichte erzählt. Jedes Kapitel handelt aus einer anderen Perspektive. Oft sind es aber Sky und Hannah die ihren Teil der Geschichte erzählen. Eine Geschichte die mitreißt und dazu anregt, immer weiter lesen zu wollen. Die Gefühle der Charaktere stehen im Vordergrund und es wird besonders darauf eingegangen.
Das perfekte Buch für spannende Lesestunden um sich in das Abenteuer von Sky und Hannah zu stürzen. - Sabine Weigand
Die silberne Burg
(41)Aktuelle Rezension von: november2014Klapptext:
Anno 1415: Hätte der Medicus eine Frau sein dürfen?Sie ist Ärztin, sie ist Jüdin, und sie ist auf der Flucht vor ihrem brutalen Ehemann: Sara hat viele Geheimnisse, die sie vor den Gauklern verbirgt, mit denen sie 1415 den Rhein entlang zieht. Auch der junge Ritter Ezzo schweigt über den Auftrag der ungarischen Königin, der ihn zu den Gauklern geführt hat. Und der irische Mönch Ciaran bewahrt in seiner Harfe das Vermächtnis des Ketzers John Wyclif, das die Kirche unbedingt vernichten will.Alle drei geraten auf dem Konzil von Konstanz in Machtintrigen, die sie in große Gefahr stürzen. Denn sie hüten ein Geheimnis, das die Welt von Kaiser und Papst erschüttern kann.
Meinung:
Ein sehr gut recharchierter historischer Roman. Trotz dessen ist mir der Einstieg recht schwer gefallen, da es sich, wie ich finde, am Anfang sehr gezogen hat. Dennoch hat gelohnt weiterzulesen, denn es wurde noch ziemlich spannend. Interessant fande ich, dass das Judentum viel hervorgehoben wurde. Auf Bräuche und Sitten wurde eingegangen und natürlich auf die schon damals bestehende Judenverfolgung. Was ich sehr erschreckend fande. Dazwischen werden immer wieder Heilanweisungen und Briefe in Original Wortlaut eingeschoben. Hat mir gut gefallen, obwohl es sich natürlich schwer lesen ließ.Sara als eine der Hauptprotagonisten war mir von Anfang an symphatisch. Ich habe so oft mit ihr mitgelitten und mitgefiebert. Ritter Ezzo mochte ich auch sehr gerne, auch wenn er am Anfang arg naiv war. Der einzige der 3 Hauptprotagonisten den ich nichts abgewinnen konnte, war Ciarian.
Am Ende findet sich ein ausführlichen Glossar über das Judentum und das Nachwort über die Entstehung der Geschichte, die sehr interessant war.
Fazit:
Es war mal wieder ein sehr schöner und spannender historischer Roman. Kann man auf jeden Fall weiterempfehlen. - Jodi Picoult
Das Herz ihrer Tochter
(389)Aktuelle Rezension von: martina400„Umvergeben zu können, muss man sich daran erinnern, wie man verletzt wurde. Und um vergessen zu können, muss man die eigene Rolle in dem, was geschehen ist, akzeptieren.“ S. 160
Inhalt:
June lebt nach dem Verlust ihres Mannes wieder glücklich verheiratet mit einem Polizisten, ihrer Tochter und schwanger in New Hampshire. Ein junger Mann namens Shay Bourne beginnt mit der Reparatur ihres Hauses und wird eines Tages mit Blut überströmt und der Leiche des Ehemanns und der Tochter vorgefunden. Doch Jahre später möchte er mit einer Tat alles wieder gut machen und der Wettlauf gegen die Zeit des Lebens und der Gesetze beginnt.
Cover:
Das Cover spricht mich nicht sehr an, denn mir gefallen „echte“ Bilder nicht. Auffallend ist, dass ein Teil einer Person das Cover völlig ausfüllt. Aufgrund des Covers kann man nichts über die Art des Buches erahnen.
Meine persönliche Meinung:
Das Buch berührte mich ungemein. Ich erwartete nicht, dass es sich hier um einen so ernsten Roman handelt. Das Thema Todesstrafe, Religion, Persönlichkeit eines Menschen und Organspende sind drei Themen, die zu hitzigen Diskussionen aufrühren können. Die Autorin hat diesen Roman irrsinnig feinfühlig geschrieben. Die Geschichte wird immer von den verschiedenen Personen erzählt und es gibt nahezu keine Nebengeschichte oder Personen mit einer kleinen Rolle. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel baut man zu allen Beteiligten Verständnis aus. Einzig der Täter Shay Bourne berichtet niemals aus seinem Blickwinkel. Trotzdem gewinnt er die Leser für sich. Die Religion und was man unter „Glauben“ versteht, wird auch ein zentrales Thema. Ich denke damit möchte die Autorin Toleranz schaffen und die versteiften religiösen Liturgien und Denkweisen auflockern und andere Gedanken zuzulassen. Gut beschrieben wird das Verhalten von Shay Bourne. Manche sehen die Taten als Wunder, andere finden heraus, was dahinter steckt. Da ist das Zitat von Albert Einstein sehr passend: Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Genau so habe ich auch dieses Buch in Erinnerung. Die Geschichten der Insassen, die Veränderungen der Mithäftlinge und die Wirkung der Ereignisse auf die Hinterbliebenen, kann ein Wunder sein oder einfach durch Aktion und Reaktion geschehen. Jodie Picoult ist eine außergewöhnliche Schriftstellerin, von der ich bestimmt wieder ein Buch lesen werde.
Fazit:
Ein emotionales Buch über Themen, die aufwühlen, zum Nachdenken anregen und das Herz berühren.