Bücher mit dem Tag "judith vogt"
7 Bücher
- Judith Vogt
Die Geister des Landes: Das Erwachen
(28)Aktuelle Rezension von: spookytreeFiona wird von intensiven Träumen geplagt, die sich als wahre Geschehnisse herausstellen. Ihr fällt nur eine Person ein, der sie von solchen Visionen erzählen kann, ohne Angst haben zu müssen, ausgelacht zu werden: Dora, eine Mitschülerin, die aufgrund ihres Interesses an okkulten Themen als Freak verschrieen ist. Dora erklärt sich bereit, der Sache gemeinsam mit ihren Freunden Gregor und Edi auf den Grund zu gehen. Bei ihren Nachforschungen treffen sie auf Wesen, die alles, an was sogar Dora bisher glaubte, in den Schatten stellen. Es scheint, als würde die Landschaft selbst, die sagenumwobene Eifel, Angriffe erleiden und um Hilfe rufen.
Ich war erfreut und überrascht, als ich auf diesen Roman, den ersten Teil einer Trilogie, stieß, denn so sehr ich Urban Fantasy liebe, die mit den spezifischen Orten und Legenden der Schauplätze arbeitet, so frustriert bin ich oft davon, dass solche Bücher meistens in anderen Ländern spielen, wo doch Deutschland auch einiges an Mysterien zu bieten hat. Die Art und Weise wie die alten Geschichten hier in das zeitgenössische Setting eingebunden sind, hat mich auch voll und ganz überzeugt. Die Atmosphäre der Wälder und Berge ist spürbar und man kann sich gut vorstellen, dass die Gestalten lokaler Legenden mit diesen Orten noch immer fest verbunden sind.
Was mir auch sehr gefiel war, dass dem Alltagsleben und den Interessen der Charaktere ebenfalls genügend Raum gegeben wird. Mich haben schon bei der Harry-Potter-Reihe das ganz normale Leben in Hogwarts und die Freundschaften und Feindschaften der Schüler*innen fast mehr interessiert als der Hauptplot, und auch hier bin ich sehr froh, dass man Einblicke in das Leben von Dora, Gregor, Edi und Fiona gewinnt: dass sie wie echte, lebendige Jugendliche wirken und nicht nur wie Zahnräder in einerPlotmaschine.
Nur zwei Aspekte haben mir weniger gefallen: Zum einen die obligatorische „Tatsache“ dass Menschengruppen in Büchern nicht schlicht befreundet sein können – nein, es muss immer Beziehungsgeplänkel und Eifersüchteleien geben! Zum anderen liegt für für mich ein unangenehm großer Schwerpunkt auf der Frage, ob jemand noch Jungfrau ist, oder nicht, was zwar zu den Wertvorstellungen der Märchen, um die es so viel geht, passt, sich zu lesen aber einfach sehr seltsam anfühlte. Auch wenn mit dem Thema weder in die eine noch in die andere Richtung wertend umgegangen wurde, ich empfand es einfach als äußerst unnötig.
Das sind aber nur kleine Mäkel. Abgesehen davon empfehle ich das Buch allen, die Urban Fantasy, Folk Horror und Jugendbücher mit übernatürlichem Einschlag mögen! - Judith Vogt
Roma Nova
(26)Aktuelle Rezension von: Fantasie_und_Träumerei"Roma Nova" ist mein Einstieg in die Science Fiction für Erwachsene. Ich habe wenig Erfahrung mit diesem Genre und war mir lange Zeit unsicher, ob es was für mich ist, aber "Roma Nova" hat mir gezeigt, dass es ganz egal ist, in welchem Umfeld gute Geschichten spielen.
Dennoch ist gerade in diesem Roman das Setting sehr interessant. "Römer im Weltall" mit diesem Slogan wird das Buch vielerorts beworben. Klingt irgendwie abgefahren und sehr der Fantasie entsprungen. An den Haaren herbeigezogen? Ist es gar nicht. Die Römer waren gar nicht so viel anders, als heutige Gesellschaftsgruppen. Gruppen, Strukturen, Machtverhältnisse die es immer gegeben hat und vermutlich auch immer geben wird, wenn nicht doch irgendwann ein großes Umdenken stattfinden wird.
Genau das war es auch, was mich am Roman reizte. Aufmerksam geworden durch einen Podcast, in dem das Autorenpaar Judith und Christian Vogt über Bücher, über ihre Bücher sprechen, und die Autorin erklärt, dass sich deutliche Parallelen zeigen. Parallelen in der Struktur der Gesellschaft, im System der Politik, aber auch im Kleinen. Allzeit vorhanden ist die Gier nach Macht und das Ausspielen derselbigen, sobald man sie besitzt. Wer in einer Position über wem anders steht, spielt das aus. Psychologie, die auch in "Roma Nova" deutlich zum Einsatz kommt.
Der Einstieg ins Buch fiel mir etwas schwer. Ich wurde recht zügig mit einer komplexen Denkweise, einer Unbekannten Daseinsform mit nicht sehr leicht greifbaren Ideen und vielen weiteren Personen konfrontiert. Namen kamen mir bekannt vor aus dem Lateinunterricht (endlich macht er sich bezahlt! Ist aber absolut kein Muss, um das Buch zu verstehen), aber es sind direkt recht viele.
Nach kurzer Orientierungslosigkeit konnte mich der Roman schnell in seinen Bann ziehen. Festgelage, die beherrscht wurden von Hemmungslosigkeit und eben jenem Ausspielen der eigenen Macht. Menschen werden benutzt wie Gegenstände, man suhlt sich darin eine provokative Außenwirkung auf andere zu haben. Reichtum steht über Schönheit über Charakter. Die Protagonisten sind zunächst unangenehme Zeitgenossen. Judith Vogt spielt mit ihren Lesern, lässt sie nicht einmal ahnen, wer Gut und wer Böse ist.
Später gibt es dann einen Twist. Mit dem Auftauchen der Kämpfe in einer Arena, treten auch Heldenfiguren auf. Klassisch, aber nicht herkömmlich und schon gar nicht sympathisch und doch gibt es schon schnell Figuren, denen ich wünsche, dass sie auch die letzte Seite überleben.
Zum konkreten Inhalt möchte ich gar nicht zu viel verraten. Fakt ist: Römer in der Science Fiction funktioniert. Meiner Meinung nach sehr gut. Es gibt viele Dinge, die an historische Sagen und Fakten angelehnt sind, die aber dank des Phantastik Hintergrunds des Romans viel mehr Freiraum bekommen. Nicht nur in der Handlung, sondern auch im Denken. Ich habe mir sehr oft Gedanken darüber gemacht wie angesprochene Themen in der Realität ablaufen und sehr viele Parallelen entdeckt.
"Roma Nova" hat mich gefordert. Im positiven Sinn. Ich musste mich auf einiges einlassen, dass ich aufgrund meines Wissens über Geschichte anders im Kopf hatte, und ich musste mich einigen unangenehmen Themen stellen, die der Gesellschaft, in der ich lebe, auch in der Realität begegnen. Aber ich bin auch unterhalten worden. Sehr gut sogar. Mit vielen spannenden Handlungen, überraschenden Wendungen und interessanten Charakteren. von mir gibt es für "Roma Nova" eine ganz klare Leseempfehlung.
- Judith Vogt
Schwertbrüder
(9)Aktuelle Rezension von: Darayos-von-WichelkusenDer Roman über den Aufstand der Gallier, welche in Galius Julius Caesars Eroberung Galliens gipfelte, liest sich ganz angenehm und versucht einen Einblick in die Zeit um 50 vor Christus zu geben.
Da sich die Quellenlage auf Caesars Gallishen Krieg beschränkt, der in vielen Teilen übertreibt und ein sehr einseitiges Bild zeichnet, ist es für Autoren nicht leicht das Leben der Gallier zu der Zeit einigermassen gut darzustellen. Dies ist den Autoren hier ganz ordentlich gelungen.
Man erfährt auch einiges über die Militärtaktik der damaligen Zeit, aber nicht mehr als für den Fortgang der Geschichte nötig ist. Meiner Meinung nach ist das einer der Hauptschwachpunkte des Buches, das man über das ganze Leben damals genau soviel erfährt wie nötig ist, um die Geschichte am Laufen zu halten.
Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat ist die Tatsache, auch wenn der Schwerpunkt definitiv bei den Ebruonischen Hauptfiguren liegt, einzelne Römer werden gut genug beschrieben, das man mitfiebert, wenn sie vor eine Aufgabe gestellt werden und ihnen Erfolg wünscht. Allerdings wird dies wieder dadurch geschmälert, das sich die Aktion eines einzelnen Legionärs nicht gegen die Gallischen Hauptfiguren direkt, sondern gegen ihre Wiedersacher, die Verbündete Roms sin d, richtet. Dadurch bleibt eine direkte Konfrontation zwischen Charakteren die man lieb gewonnen hat, die aber auf verschiedenen Seiten stehen, aus.
Das auch Sitten sowohl der Römer als auch der Gallier, die uns heutzutage eher barbarisch anmuten, gut genug beschrieben werden um Teile der jeweiligen Kultur abstoßend zu finden, ist meiner Meinung nach ein weiterer positiver Aspekt des Buches.
Insgesamt ein Buch das angenehm zu lesen ist und Einblicke in die römische und die gallische Kultur um 50 v Chr bietet. - Judith Vogt
Schildmaid
(36)Aktuelle Rezension von: KagaliSchildmaid war mein Buddy Read im November, was ich zusammen mit Nenatie gelesen habe. Wir haben uns viel vom Buch versprochen, erntete es doch bereits sehr viel Lob und wurde für seien Progressivität gefeiert. Leider muss ich aber sagen, dass der Funken weder bei mir, noch bei Nenatie übergesprungen ist. Warum,weshalb, wieso, will ich jetzt näher erläutern.
Ein Buch, dass die Vielfalt feiert
Doch fangen wir mit dem positiven an. Das Buch hat eine klare Mission: Es möchte Vielfalt abbilden, Gesellschaftsstrukturen hinterfragen und mit Rollenbildern brechen. Alles Ziele, die ich ohne weiteres begrüße und unterstütze. Besonders das Hinterfragen der Rolle der Frau, was Mutterschaft bedeutet und das Beleuchten verschiedener Lebensmodelle fand ich gut gelungen."Die größte, schrecklichste Macht, die es gibt, ist die Illusion, dass es nur eine mögliche Art und Weise gibt, wie wir leben können."
(Schildmaid: Das Lied der Skaldin von Judith & Christian Vogt, Piper, 2022, S. 335)
Ebenso positiv fand ich, wie die AutorInnen ihre queeren Charaktere in historischer Kulisse umschrieben, ohne auf moderne Begriffe zurückgreifen zu müssen. Das hatte zudem die Wirkung, dass man sich solchen Charakteren als LeserIn ganz anders nährte. Es war nicht sofort klar, diese Person ist Trans und die andere Genderfluid, man fand es erst nach und nach hinaus, indem die Charaktere ihre eigenen Worte fanden, um das, was sie sind und fühlen zu umschreiben.
Auch sonst gehen Judith und Christian Vogt sehr sensible mit ihren Charakteren um und wenden viel Zeit und Seiten dafür auf, ihre Gefühlswelten zu erkunden, wobei sich viele Charaktere tatsächlich erst im Verlauf der Handlung bewusst werden, wer sie sind und wer sie sein wollen, was zu einigen gut gelungen Charakterentwicklungen führt.
Irgendwo ist auch ein Plot versteckt
Doch so sehr ich die Diversität in diesem Buch an sich begrüße, hat mir manches nicht zugesagt. Mein Hauptproblem mit dem Buch lässt sich im Grunde auf zwei Faktoren reduzieren: 1. Die AutorInnen wollen zu viel und 2. Sie wollen es zu sehr. Man ist bemüht, wirklich jeder marginalisierten Gruppe von Menschen einen Platz auf der Skjaldmaer zu verschaffen, Was in der Theorie eine lobenswerte Idee ist, führt in der Praxis jedoch dazu, dass wir eine Schiffsbesatzung von 20 Frauen haben, von denen wir bei den meisten nicht viel mehr wissen, als ihre “besondere” Eigenschaft. Natürlich erwartet niemand komplette Backgroundstorys zu jedem Nebencharakter, trotzdem fühlte sich für mich ein Großteil der Besatzung der Skjaldmaer wie pures Dekowerk an, damit es eben eine genderfluide Person, eine asexuellen Person oder einen Menschen mit Behinderung im Team gibt. Als gäbe es eine Quote zu erfüllen. Das ist insoweit schade, als dadurch deren eigentlich wichtigen persönlichen Geschichten untergehen.
Doch nicht nur mit den Charakteren, auch sonst haben sich die AutorInnen thematisch viel vorgenommen. Da steht an vorderster Front natürlich der Kampf gegen patriarchale Strukturen und feste Rollenbilder, aber auch Mutterschaft, Endometriose, Rassismus, offene Familienmodelle und viele weitere gesellschaftlich höchst relevante Themen wollen angesprochen werden, das benötigt Zeit und Seiten, da Dialoge zwischen den Charakteren hier das Mittel der Wahl sind, gesellschaftskritische Themen zu verarbeiten. Und zwischen all diesen Gesprächen geht der Plot dann leider völlig unter. Der Auftrag der Götter wird zur Nebensache, der Viking Raubzug zur Kulisse und das Buch beginnt ziemlich zäh zu werden. Für mich persönlich sogar umso mehr, da ich Skade, eine der Hauptprotagonistinnen, echt nicht leiden konnte und sie wahnsinnig nervig fand, sodass ich jedes Mal, wenn eine Passage aus ihrer Sicht kam, nur hoffte, er möge schnell wieder vorbei sein.
Letztendlich erfüllt Schildmaid nicht mehr das, wofür ich es lese: um eine interessante Geschichte mitzuerleben. Stattdessen kommt man sich vor wie in einer Podiumsdiskussion, was an sich ja nicht uninteressant ist, aber dafür hätte ich eben nicht zu einem Fantasybuch greifen müssen. Ich denke es hätte dem Buch gut getan, wenn weniger Themen im Vordergrund gestanden hätte, diese aber gekonnter mit der Handlung verknüpft worden wären, sodass beides, Plot und Gesellschaftskritik, mehr Raum zur Entfaltung gehabt hätten.
Komm liebe*r Leser*in, ich nehm dich an die Hand
Vielleicht hätte mich all dies gar nicht so sehr gestört, wenn ich nicht permanent das Gefühl gehabt hätte, ich sei ein Kleinkind, dass von dem AutorInnenpaar an die Hand genommen muss, damit es auch ja keine tiefgründige Stelle verpasst. Alles von der ersten, bis zur letzten Seite wirkt rigoros durchkonstruiert. Die Geschichte entfaltet keinen Lesefluss, der sich “natürlich” anfühlt. Stattdessen fühle ich mich als Leserin herumgeschubst und belagert. Jeder Satz wurde mit Bedeutung aufgeladen, jede Äußerung der Charaktere ist bewusst tiefgründig arrangiert. Es ist eine einzige Inszenierung, die trotz gut gemeinter Absicht auf Dauer einfach nur noch anstrengend ist. Man hätte den LeserInnen hier durchaus mehr Eigenständigkeit zutrauen können und sie selbstständig gewisse Problematiken entdecken lassen können, als es ihnen immer direkt ins Gesicht zu werfen. Manchmal erzeugt Subtilität ein umso größeres Echo und manche Botschaften zwischen den Zeilen hallen umso länger beim Leserin nach, weil man sie sich selbst erarbeitet hat. Beides ist bei Schildmaid leider nicht zu finden.Fazit:
Ich habe größten Respekt vor dem, was das AutorInnenduo Vogt hier erreichen wollte, trotzdem bleibe ich dabei: Diversität allein macht noch kein gutes Buch. Es ist toll gesellschaftskritische Themen einzuarbeiten und marginalisierten Gruppen eine Stimme geben zu wollen, wenn darüber hinaus aber sämtlicher Plot flöten geht und ich permanent das Gefühl habe in bestimmte Richtungen geschubst zu werden, dann macht es einfach keinen Spaß zu lesen, schade.
Folge mir ;)
Diese und andere Rezensionen (mit zusätzlichem Coververgleich Deutsch/Original) findet ihr auch auf meinem Blog Miss PageTurner (https://miss-pageturner.de)
- Tim Akers
Die Untoten von Veridon
(8)Aktuelle Rezension von: TefelzNach einem absolut abgedrehten und faszinierendem ersten Teil, musste ich mir sofort die Fortsetzung besorgen und war sofort wieder von der bizarren Welt Veridons gefangen.
Geschichte: Veridon ist eine Stadt, irgendwo , umgeben von Wasser und anderen Kontinenten, die nicht erkundet sind und von denen die Bewohner Veridons nur wissen, daß im Fluss ab und an Maschinenteile liegen, die sie ebenfalls zur Herstellung von Maschinen oder als Teile zur Reparatur Ihrer Körper benutzen können. Im Fluss leben die Fehn, wiedererweckte Tote die im Fluss umgekommen sind und sich noch genau an Ihr Leben vor dem Tod erinnern können, bis sie eines Tages in der Gesamtheit aufgehen. Und natürlich Jacob Burn der nach wie vor Zwielichtige Geschäfte betreibt und einen Auftrag annimmt, den Fehn etwas als Bote zu überbringen. Der Auftraggeber ist Anonym und Jacob bereut den Job als er ein Gefäß den Fehn übergibt. Kurze Zeit später brodelt das Wasser und es wimmelt von Leichen der Untoten auf dem Wasser , die nun endgültig tot sind, aber auch verwandelte Fehn, die alles lebendige angreifen und die Schiffsbesatzung als auch die Stadt Veridon angreifen. Jacob wird somit wieder als Überbringer der Seuche von allen gesucht und verfolgt....
Veridon ist eine Stadt aus Dampftechnik, Untoten, gefallenen Engeln, einer Kirche die Technik anbetet, Spinnenähnliche Wesen, Verbrecher, korrupte Ratsmitglieder. Das Buch bietet nur 2 Möglichkeiten. Man tauch in diese komplett bizarre Welt ein und lässt sich auf einen besonderen Trip mitnehmen oder man kann damit gar nichts anfangen.In jedem Fall macht der 2. Teil ohne den ersten gelesen zu haben, absolut keinen Sinn.
Wahnsinnig viele Ideen. Action von Anfang bis Ende, Spannung und sich treiben lassen. Keine Ahnung was und wo Veridon ist, es wird auch nicht wirklich erklärt wer auf den anderen Kontinenten lebt oder warum diese Teile im Wasser liegen. Wer nach viel Erklärungen sucht, wird enttäuscht sein. Akzeptieren dass über die Vergangenheit kaum etwas bekannt ist. Ab und zu wird ein Spritzer enthüllt, nur um wieder neue Ratlosigkeit auszulösen. Die Geschichte spielt im hier und jetzt.
Jacob Burn ist ein Held, der keiner sein will, aber der unbändige Wille die Lösung der Probleme zu finden, lässt ich nicht aufgeben. Es ist Fantasy , aber doch so komplett anders als gewohnt und doch so gut, dass ich wirklich mehr will. Für mich eine absolute Empfehlung.
- Judith Vogt
Wasteland
(51)Aktuelle Rezension von: bellas_ausleseInhalt:
Europa, ehemaliges Deutschland, 2064
Der Wasteland-Virus und drei Kriege haben die besiedelten Gebiete zerstört. Nichts ist mehr wie vor 40 Jahren, die Gesellschaft hat sich neu geordnet. An der Tagesordnung sind Gangs, eine lebensfeindliche Umgebung und keine Insekten.
Laylay, immun gegen das Virus, reist mit ihrem Vater durch Europa, immer auf der Suche nach Medikamenten. Für diese geht sie einen Deal ein und soll Zeeto in der Todeszone finden. Hierbei überschlagen sich die Ereignisse...
Meinung:
Das Endzeitsetting gefällt mir ausgesprochen gut. Ab den ersten Seiten hatte ich absolute Borderland Vibes (ein Konsolenspiel von FromSoftware) und war total begeistert. Die Gangs herrschen mit Gewalt über die letzten bewohnbaren Gebiete. Hier wird die Sprache sehr derb, was aber absolut stimmig ist.
Judith und Christian zeichnen die Figuren Layla und Zeeto ausführlich und detailliert. Ich konnte mich mit den Beiden sofort identifizieren und habe jede Szene gerne gelesen. Besonders Zeeto und seine Gedankenwelt mit bipolarer Neurodivergenz haben mich fasziniert und ich habe ihn in mein Herz geschlossen.
Außerdem wurde einfach mal das Internet aus der Gesellschaft gestrichen, was ich super interessant fand. Nur noch die wenigsten Menschen können sich daran erinnern und die Jüngeren vergöttern das WWW im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Gedanken erscheinen mir sehr logisch und die Abschnitte hierzu haben mich zum Nachdenken angeregt.
Wasteland ist nicht nur eine Dystopie, sondern behandelt wie Schildmaid nebenbei wichtige Themen wie z.B. Neurodivergenz, elterlichen Machtmissbrauch und unsere Abhängigkeit vom Internet.
Dies macht das Buch zu einem Highlight für mich, das ich beim Lesen sehr genossen habe. Die komplette Palette an Gefühlen habe ich durchlaufen können.
Daher bleibt mir nichts anderes übrig, als den zweiten Band Laylayland vorzubestellen und mich heftigst auf Oktober zu freuen.! - Judith Vogt
Die Geister des Landes II
(10)Aktuelle Rezension von: isabella_benzSchon vor bald zwei Jahren habe ich den zweiten Band dieser Trilogie gekauft und mich eigentlich sehr aufs Lesen gefreut. Leider ließen mir Universität und andere Hobbies in den letzten anderthalb Jahren kaum Zeit zum Lesen und so bin ich erst jetzt dazu gekommen, darin zu schmökern. Wie Band 1 habe ich es dann jedoch schnell verschlungen. Auch in Band 2 gelingt es Judith Vogt, den Spannungsbogen kontinuierlich hoch zu halten. Ich brauchte zwar am Anfang ein wenig, um wieder in die Story rein zu finden, und ich musste zu meinem Bedauern feststellen, dass ich einiges von Band 01 vergessen hatte. Dennoch hatte mich die Geschichte innerhalb von wenigen Seiten gepackt. Ein paar Rätsel, die in Band 1 aufgeworfen wurden, werden nun geklärt, aber einiges hat sich Frau Vogt auch für den finalen Band aufgehoben, auf den ich nun sehr gespannt bin!
Um einige positive Aspekte hervorzuheben: Sehr gelungen fand ich die Gestaltung der Sagenfiguren. Besonders angetan haben es mir Pest und Tod. Judith Vogt gelingt es irgendwie, dass ich die beiden ekelhaft und faszinierend attraktiv zugleich finde *lach* Zum anderen gefiel mir das Lokalkolorit. Da ich immerhin schon einmal in Aachen war, konnte ich mir die Szenerien dort doch besser vorstellen als die kleinen Ortschaften in der Eifel. Super waren auch die Anspielungen an diverse Klassiker aus Filmen, Serien, Computerspielen und Büchern. Es brachte mich häufiger zum Schmunzeln, ab und an musste ich auch herzhaft lachen.
Mit „Die Geister des Landes 2“ hat man also supergute Unterhaltungsliteratur, die einem einige angenehme Lesestunden beschert!
Warum ich diesmal aber nicht wie bei Band 1 die volle Anzahl an Sternen geben kann, hat zwei Gründe: Zum einen empfand ich die Charaktere in Band 1 doch etwas liebevoller gestaltet. Ich mag Edi, Fiona, Dora und Gregor nach wie vor! Allerdings war es mir mit den Vieren nun doch ein wenig zu viel Beziehungschaos. Ich kann verstehen, dass das zu einem Jugendbuch dazu gehört. Aber etwas nervig fand ich es trotzdem. Zudem ist mir eine der Schlüsselfiguren mittlerweile ziemlich unsympathisch, ob das Absicht ist oder nicht, kann ich nicht so ganz einschätzen.
Da die Geschichte dennoch in sich schlüssig ist, hätte ich alleine aus diesem Grund keinen ganzen Stern abgezogen. Hinzu kam aber noch, dass diesmal dem Lektorat deutlich mehr Flüchtigkeitsfehler unterlaufen sind, als beim letzten Mal. Um ein Beispiel zu nennen: Ziemlich in der Mitte des Buches findet sich der Satz „Bin ich es Schuld?“, vermutlich eine Mischung aus „Bin ich jetzt Schuld?“ und „Ist es meine Schuld?“ Über solche Flüchtigkeitsfehler bin ich häufiger gestolpert, was den Lesefluss der ansonsten spannenden Geschichte leider geschmälert hat. Daher gibt es, trotz wirklich hervorragender Story, 4/5 Sternen.
Fazit: Ein spannendes und lesenswertes Jugendbuch. Wer Sagengestalten mag, keine Angst vor Rollenspielern hat und gerne einen Blick in die magische Anderswelt der Eifel werfen mag, der sollte diese Trilogie unbedingt lesen!