Bücher mit dem Tag "joachim meyerhoff"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "joachim meyerhoff" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke. Live (ISBN: 9783837142907)
    Joachim Meyerhoff

    Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke. Live

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Ich weiß nicht mehr, zu wievieltem Mal (nach langen Pausen) ich dies höre.

    Und jedes Mal ist es eine Offenbarung, ein Wahnsinnsspaß und Hörvergnügen sondergleichen im besten Sinne dieser Begriffe. Großartig vorgetragen vom Autor.

    Sobald November mit seinem Regen und Wind da ist, ist es Zeit für „Diese Lücke“.

    Und ich muss wieder lachen. Und schmunzeln. Und mich wundern ob der Weisheit dieser Geschichte(n). Und unendlich dankbar sein für dieses geniale Werk.

    So viele Sterne gibt es gar nicht, wie viele ich diesem Hörbuch geben würde. 

  2. Cover des Buches Alle Toten fliegen hoch (ISBN: 9783462000450)
    Joachim Meyerhoff

    Alle Toten fliegen hoch

     (323)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Joachim ist achtzehn, als ihm seine Großeltern ein Austauschjahr in den USA spendieren. Der Junge aus der kleinen norddeutschen Provinzstadt zieht in die große weite Welt, so dachte er jedenfalls, doch er landete in Laramie, einer Kleinstadt mitten in der Prärie in Wyoming. Dort war alles komplett anders als zu Hause, besonders das Wasserbett machte ihm Probleme. Auch mit der englischen Sprache kam er anfangs nicht zurecht. Zum Glück waren seine Gasteltern sehr nett und er verstand sich gut mit ihnen. Weniger gut war sein Verhältnis zu Don, dem jüngsten der drei Söhne seiner Gastgeber, mit dem er das Badezimmer teilen musste. Doch bald gewöhnte sich der Erzähler an sein neues Leben, an die ungewohnte Freiheit und findet erste Freunde. Der Gipfel des Glücks war für The German, wie er in seiner Schule allgemein genannt wurde, als er in das Basketballteam aufgenommen wird. Doch dann kommt ein Anruf aus Deutschland, der alles verändert … 

    Der Autor Joachim Meyerhoff, Jahrgang 1967, ist Schauspieler am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Nach seinem autobiographischen Roman „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“, in dem er über seine Kindheit und Jugend auf dem Gelände der von seinem Vater geleiteten Psychiatrie erzählt, ist „Alle Toten fliegen hoch“, in welchem er über seine Erlebnisse als Austauschschüler in den USA berichtet, sein zweiter Roman. Meyerhoff hat zwei Töchter und einen Sohn. Er lebte bis 2019 in Wien und seither in Berlin. 

    Dass er erzählen kann, beweist der Autor auch hier wieder. Großartig, wie er in seinen Erinnerungen kramt und dabei eine Anekdote nach der anderen hervorzaubert. Ob er das alles erlebt hat, weiß nur er selbst. Ist auch egal, Hauptsache er unterhält, und das tut er ausgezeichnet. Sein Schreibstil ist sehr bildgewaltig und ausdrucksstark, das Geschehen wechselt geschickt zwischen Humor und Ironie, zwischen Komik und Tragik. Bei seinem Rückblick auf die 80er Jahre ist Meyerhoff recht unsentimental und beschreibt die Ereignisse so detailliert, dass man sie als Leser bildhaft vor Augen hat. Obwohl der Humor überwiegt gibt es auch ernste und  traurige Begebenheiten, von denen er hier erzählt und verschweigt auch nicht die mannigfachen Schwierigkeiten, die sich ihm in den Weg stellten.  

    Fazit: Ein unterhaltsames Buch, gekonnt geschrieben, schonungslos ironisch und irrsinnig komisch, dennoch berührend und tiefsinnig. 

  3. Cover des Buches Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war (ISBN: 9783462001518)
    Joachim Meyerhoff

    Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war

     (347)
    Aktuelle Rezension von: Tokall

    In dem autofiktionalen Roman „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ von Joachim Meyerhoff, in dem unklar bleibt was Dichtung und was Wahrheit ist, spielt ein Handlungsort eine zentrale Rolle, der inzwischen eine unrühmliche Bekanntheit erlangt hat: Die Einrichtung für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hesterberg. Und eines vorweg: Sprachlich hat mich das Werk durchaus überzeugt, es blitzt an vielen Stellen das kreative Spiel mit Bildlichkeit auf, inhaltlich konnte ich dem Buch allerdings nur wenig abgewinnen.

     

    Der ehemalige Patient Günter Wulf hat über seine Zeit dort ein erschütterndes Dokument verfasst („Sechs Jahre in Haus F. Eingesperrt, geschlagen, ruhiggestellt. Meine Kindheit in der Psychiatrie“). Und Wulf beschreibt, wie mit dem Direktor Hermann Meyerhoff, der 1971 die Leitung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hesterberg übernommen hat, Verbesserungen eintraten. Als Direktor hat er die Klinik reformiert (Für Interessierte lohnt sich eine weitere Recherche im Internet). Und Joachim Meyerhoff setzt seinem Vater hier eine Art Denkmal. Zwischen den Zeilen wird sehr deutlich, wie sehr der Protagonist im Buch seinen Vater bewundert und zu ihm aufschaut. Hermann Meyerhoff erscheint als gebildeter, menschenscheuer Mann mit hohem Verantwortungsbewusstsein, der stets situationsangemessen reagiert. 

     

    Joachim Meyerhoff, Autor und Schauspieler, ist der Sohn von Hermann Meyerhoff und er beschreibt seine Kindheit in Hesterberg. Er wohnt mit seiner Familie mitten auf dem Gelände der Klinik und der Umgang mit psychisch und körperlich Beeinträchtigen ist für ihn etwas Alltägliches. Jeden Tag hat er mit den Patienten Kontakt. In einzelnen Episoden, die anekdotisch und ohne erkennbaren roten Faden präsentiert werden, schildert der junge Protagonist sein Familienleben. So leidet er z.B. unter seinen älteren Brüdern, die sich oft über ihn amüsieren. Die Feierlichkeiten zum 40. Geburtstag des Vaters werden ebenso beschrieben wie das Krippenspiel zu Weihnachten oder die Ausrichtung des Sommerfests in der Klinik.

     

    Auffällig für mich: Die Patienten werden nach meinem Dafürhalten recht schonungslos und direkt mit ihren Skurrilitäten beschrieben. Viele von ihnen wirken nicht sehr sympathisch und machen keinen vertrauenserweckenden Eindruck. Der Erzählton ist oft schwarzhumorig. Damit hatte ich an manchen Stellen so meine Schwierigkeiten: So ist der Blick auf die Bewohner der Einrichtung nach meinem Eindruck nicht immer wertschätzend, stellenweise werden sie der Lächerlichkeit preisgegeben. Das hat mir überhaupt nicht zugesagt. Manches war mir auch zu albern und zu überzeichnet. Eine solche Darstellung sollte man mögen. Wenn man die dunkle Geschichte von Hesterberg kennt, so finde ich die literarische Aufbereitung irgendwie unpassend. Aber Humor ist ein schwieriges Thema, andere Leser:innen mögen das ganz anders empfinden als ich. 

     

    Erstaunlicherweise scheine ich mit dieser Einschätzung aber allein dazustehen. Liest man sich auf Perlentaucher.de die Zusammenfassung der Rezensionen aus dem Feuilleton durch, so wird dieser Aspekt von keinem Rezensenten bemängelt. Martin Halter aus der FAZ meint sogar, dass manche der Geschichten „zum Brüllen komisch“ seien (vgl. FAZ vom 16.08.2013). Das hat mich schon ein wenig gewundert. Aber nun gut. Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Für mich war die Darstellung der Patienten oft geschmacklos. 

     

    Fazit: Der Roman setzt der Einrichtung in Hesterberg und ihrem Direktor Hermann Meyerhoff ein literarisches Denkmal. In sprachlicher Hinsicht ist das Buch durchaus gelungen und die Gestaltung kreativ. Joachim Meyerhoff kann schreiben und beherrscht das Spiel mit Bildlichkeit. In inhaltlicher Hinsicht konnte man das Buch nicht überzeugen. Ich fand den Erzählton an vielen Stellen unpassend, die anekdotische Darstellung ohne roten Faden hat mir auch nicht zugesagt. Die schwarzhumorige Darstellung der Patienten war stellenweise geschmacklos. Ich gebe 3 Sterne!

  4. Cover des Buches Hamster im hinteren Stromgebiet (ISBN: 9783462003697)
    Joachim Meyerhoff

    Hamster im hinteren Stromgebiet

     (74)
    Aktuelle Rezension von: leselea

    In seinem erfolgreichen Romanzyklus „Alle Toten fliegen hoch“, der aktuell fünf Bände umfasst, erinnert sich der Theaterschauspieler Joachim Meyerhoff an verschiedene Episoden seines Lebens: der Aufenthaltsaufenthalt in Amerika, das Aufwachsen auf dem Gelände einer Psychiatrie, die Zeit an der Schauspielschule, die ersten kleinen Engagements sowie die ersten großen Lieben als Mittzwanziger. Sein Blick zurück ist dabei alles andere als frei von Imagination, im Gegenteil: Obwohl alle Geschichten autobiografischer Natur sind, sind sie niemals frei von Ausschmückungen, Verzerrungen, Fiktionen. Meyerhoff erzählt einer Version, eine Möglichkeit seines Lebens, die zwar in der Wirklichkeit verhaftet ist, deren Details aber oftmals ins Reich der Fantasie gehören. Es ist diese Programmatik gepaart mit seiner besonderen Eloquenz – ich selber rede gerne von „Meyerhoff-Sound“ –, die die Bücher so besonders machen – auch wenn sie vordergründig von Banalitäten erzählen.

    Der fünfte und aktuellste Band der Reihe, Hamster im hinteren Stromgebiet, will sich aus verschiedenen Gründen nicht ganz in das Konzept der Vorgänger fügen. Während die ersten vier Bände sich auf Kindheit, Jugend und junge Erwachsenenzeit fokussieren, erfährt der fünfte Band einen enormen Zeitsprung: Meyerhoff katapultiert sein literarisches Ich sowie die Leser:innen ins Jahr 2018, als er kurz nach seinem 51. Geburtstag einen Schlaganfall erlitt. Die zeitliche Nähe zwischen Erzählung und Gegenstand der Erzählung lässt jedoch weniger Raum für Fiktion als gewohnt. Ungemein in der Realität verhaftet kommt Hamster im hinteren Stromgebiet daher; das Erinnern an diese Zeit, die vergleichsweise nur kurz zurückliegt, ist ein anders, das Überführen des Schlaganfalls in eine Geschichte unterliegt einem anderen Ziel als das Zurückdenken in die Kinder- und Jugendzeit. Meyerhoff versteht das Erzählen als rettenden Strohhalm, als Anker in einer Zeit, in der er viele Selbstgewissheiten über Bord werfen musste: "Genau darum würde es gehen. Mich durch Geschichten aufzuheitern, abzulenken, herauszulenken aus den Gedankenschleifen des allzeit auf sich selbst blickenden Betroffenen." (S. 117)

    Es verwundert daher weniger, dass Hamster im hinteren Stromgebiet deswegen deutlich bedrückender und beklemmender daherkommt. Meyerhoff hatte immer das Talent, in seinen Büchern schwere Themen zu verhandeln – tatsächlich ist der Tod eigentlich das Grundmotiv vieler seiner Bücher, zumindest die ersten drei können als literarische Denkmäler für verstorbene Familienmitglieder betrachtet werden – und dabei leichtfüßig zwischen tiefer Traurigkeit und ausgelassener Situationskomik zu wechseln. Auch im vorliegenden Band versucht er zwischen den Schilderungen von Physioterminen, Chefarzt-Visiten und Panikattacken in der Nacht Momente voller Leichtigkeit und Unbeschwertheit zu platzieren. Doch der Ort der Klinik und der Zustand als Patient limitieren die Möglichkeiten, sich von den Banalitäten des Alltags wegtragen zu lassen. Zu oft muss Meyerhoff auf Erinnerungen an längst vergangene Urlaube zurückgreifen, um Gegenbilder malen zu können. Die Wirklichkeit ist in der Stroke Unit des Wiener Krankenhauses einfach zu übermächtig!

    Ganz frei von Meyerhoff-Momenten ist natürlich auch dieser Roman nicht und wie in allen anderen Bänden bleibt auch hier zumindest immer die Sprache, an der man sich erfreuen kann: Joachim Meyerhoff ist mit einer ungemeinen Wortgewandtheit gesegnet, mit Witz und dem Talent, aus den kleinen Begebenheiten eine große Story zu machen. Hamster im hinteren Stromgebiet ist auch per se kein schlechtes oder durchschnittliches Buch. Es ist aber eben eins, das mit der Erwartungshaltung der Leserschaft bricht und eben der Band, der die Grenzen von Meyerhoffs Erzählkonzept aufzeigt: „Erfinden heißt Erinnern“ (S. 21 in Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war) ist keine Möglichkeit mehr, wenn dein Ziel ist, durch das genaue Heraufbeschwören der Vergangenheit die Bodenhaft in der Wirklichkeit nicht zu verlieren.

    Als echter Fan ist auch der fünfte Roman natürlich ein Muss. In der Gesamtschau bildet er aber tatsächlich den schwächsten, weil am wenigsten passende Roman. Eine Bewertung bleibt schwierig, ich ziehe mich mit 3 Sternen feige aus der Affäre.

  5. Cover des Buches Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke (ISBN: 9783462001891)
    Joachim Meyerhoff

    Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke

     (206)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Aus der beschaulichen Kleinstadt an der Schlei in die süddeutsche Großstadt München, schon das ist eigentlich fast unvorstellbar. Und dann dort in zwei abstruse Welten eintauchen, wobei man kaum weiß welche komischer ist. Die liebevoll beschriebene ganz eigene Welt im Haus der Großeltern. Oder die abstrusen Anforderungen an der Schauspielschule, bei denen es ganz schön Überwindung kostet sich dem zu stellen und sich so nackt zu machen. Meyerhoff springt zwischen den Welten und all ihren Zweifeln gekonnt hin und her. Ich habe beim Lesen mehr als einmal herzlich lachen müssen. Und das obwohl dieses Buch gar nicht albern ist, sondern einfach eine skurile Situation beschreibt. 

    Es ist eine Lücke dieses Buch nicht gelesen zu haben.                            

  6. Cover des Buches Die Zweisamkeit der Einzelgänger (ISBN: 9783462052893)
    Joachim Meyerhoff

    Die Zweisamkeit der Einzelgänger

     (96)
    Aktuelle Rezension von: uli123

    Inwieweit alles Erzählte biografisch ist, wie es den berechtigten Anschein erweckt, vermag ich nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall erzählt uns der Autor in seinem weiteren Band nach „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“, „Alle Toten fliegen hoch“ und „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ aus den Jahren, als er Mitte 20 war und seine ersten Engagements als Schauspieler hatte. Bei seinen Schilderungen der ihm eigentlich verhassten Tätigkeit fragt man sich wirklich, wie aus dem anscheinend untalentierten Meyerhoff (jedenfalls stellt er sich als solcher dar) ein so erfolgreicher Schauspieler werden konnte. Fahrt nimmt das Ganze dadurch auf, dass Meyerhoff privat über geraume Zeit hinweg zwei Privatleben führt – eines mit der ehrgeizigen, in geistiger Hinsicht (auch für uns Leser) sehr anspruchsvollen Studentin Hanna in Bielefeld und eines mit der rassigen Tänzerin und Nachtschwärmerin Franka in Dortmund. Außerdem gibt es noch eine von ihm ebenfalls verheimlichte dicke Bäckerin, der er regelmäßig in der Backstube hilft. Am besten haben mir aber die immer mal wieder eingestreuten Passagen gefallen, in denen Meyerhoff von Kindheitserinnerungen erzählt und die durchaus den Charakter von Anekdoten haben.

    Ein sehr kurzweiliges, empfehlenswertes Buch.

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