Bücher mit dem Tag "iran"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "iran" gekennzeichnet haben.

318 Bücher

  1. Cover des Buches Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (ISBN: 9783328102366)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

     (5.913)
    Aktuelle Rezension von: Moidlvomberch

    Das Buch ist mir anhand seines Cover sofort aufgefallen, es war ein absoluter Hingucker, auch der Klappentext las sich wirklich vielversprechend und lustig, ich hatte mir von diesem Buch eine sehr lustige und komische Geschichte erhofft.
    Nachdem dieses Buch ja vor einiger Zeit der totale Hype war dachte ich mache damit nichts falsch....tja dem war dann wohl nicht so.

    der Schreibstil ist für mich ziemlich schwierig ich bin immer wieder hängen geblieben und konnte mich nicht so wirklich darauf konzentrieren.
    Der Anfang war eigentlich noch ganz okay und Lustig, es gab tatsächlich einige komische stellen die mir sehr gefallen haben, dennoch kam ich durch den Schreibstil immer wieder durcheinander und schweifte ab unter anderem fielen mir auch die schwedischen Namen sehr schwer und ich konnte mir dazu leider einfach kein Bild machen.

    Dennoch habe ich mich durch das Buch gekämpft und gequält. die Vergangenheits Passagen waren mir tatsächlich irgendwie viel zu viel politisch und hat mich tatsächlich einfach nicht interessiert, gerade diese Kapitel haben eeeewig gedauert und sich ziemlich in die länge gezogen - was meinen Lese Spaß deutlich runter zog. die Kapitel in der Gegenwart hingegen waren viel zu kurz, die waren ja noch einigermaßen in Ordnung.

    Schade eigentlich, hätte es doch eine wirklich tolle Story werden können ich schau mir mal bei gelegenheit den Film dazu an, vielleicht gefällt mir dieser besser.

    Ich habe noch ein Buch des Autors, werde es aber wohl jetzt nicht mehr lesen und beide Bücher wieder zurück in den Bücherschrank stellen, da wo sie her kommen.


  2. Cover des Buches Der Medicus (ISBN: 9783453503946)
    Noah Gordon

    Der Medicus

     (2.224)
    Aktuelle Rezension von: Quaaltagh

    Um es gleich vorweg zu nehmen: Es gibt Bücher, die sind völlig zurecht Bestseller – und „Der Medicus“ ist ein beeindruckendes Beispiel hierfür. Eigentlich der Fantasy und Science-Fiction zugetan, lese ich hin und wieder Werke anderer Genres und gelegentlich mischt sich auch ein Bestseller darunter. Meist kann ich dann zwar verstehen, weshalb sich der Roman gut verkauft, in der Regel aber lasse ich mich nach dem Lesen dennoch nicht unbedingt zu überschwänglichen Lobpreisungen hinreißen. Bei dem Historienepos von Noah Gordon ist das aber anders.

    Journalist mit Hang zur Medizin

    Der amerikanische Schriftsteller Noah Gordon (geb. 1926 in Worcester, Massachusetts) befasst sich in seinen Romanen ausführlich mit der Religion und hier besonders mit dem Judentum. Zweites, immer wiederkehrendes Thema in seinen bisher acht Romanen ist die Medizin. Aus Lust am Schreiben studierte Gordon Journalismus und bereits mit seinem ersten Roman „Der Rabbi“ gelang ihm der Durchbruch. „Der Medicus“ machte Noah Gordon weltberühmt und ist der erste Roman einer Trilogie rund um die Mediziner-Familie Cole.

    Die Lehrjahre eines Medicus

    Robert Jeremy Cole wird mit neun Jahre plötzlich zum Waisen. Das ist im London des Jahres 1021 ein schweres Schicksal. Eher zufällig gerät er an einen Bader, der ihn in die Lehre nimmt. Dort lernt er, Menschen zu heilen, aber auch kaufmännisches Geschick und ein gewisses Maß an Verschlagenheit. Und er entdeckt, dass er eine Gabe besitzt: Durch die Berührung der Hände seiner Patienten spürt er, wenn sie dem Tode nahe sind. Diese Entdeckung weckt sein Interesse an der Medizin derart, dass er nach dem Tod des Baders beschließt, sich zum Medicus ausbilden zu lassen. Es ist jedoch kein jüdischer Medicus bereit, ihn, einen Christen, aufzunehmen, da es gegen das Gesetz wäre. Allerdings hört er von einem Heiler im fernen Persien, dessen legendärer Ruf bis nach Europa hin bekannt ist: Ibn Sina. Rob macht sich auf eine zwei Jahre dauernde Reise nach Isfahan, während der er seine spätere Frau Mary kennenlernt. Um an der Madrassa, einer medizinischen Universität, aufgenommen zu werden, muss er sich als Jude ausgeben, denn auch hier ist einem Christen der Zugang verwehrt. Während seines Studiums freundet er sich mit dem etwas oberflächlichen Karim und dem vernünftigen Mirdin an. Als der junge Schah Ala auf die drei aufmerksam wird, versammelt er sie immer wieder um sich und bezeichnet die Runde stolz als „Die vier Freunde“. Bald stellt sich aber heraus, dass diese Freundschaft eher eine Laune des Herrschers ist – mit tragischem Ende: Karim und Mirdin werden sie nicht überleben. Nachdem auch Ibn Sina, gleichzeitig Lehrer und Mentor von Rob, stirbt und Isfahan kurz vor der Eroberung durch die Seldschuken steht, ergreift der junge Medicus Rob mit seinen drei Kindern und Mary die Flucht. Sie kehren zurück nach London. Doch Mary kann sich nicht an die graue und unfreundliche Stadt gewöhnen. Schließlich reist sie in ihre Heimat Schottland ab. Rob Cole arbeitet zunächst weiter als Arzt. Als er aber vor der Kirche seine Identität nachweisen soll, was ihm wegen seiner langen Abwesenheit kaum möglich ist, macht auch er sich ebenfalls auf den Weg nach Schottland.

    Konfliktpotenzial Medizin vs. Religion

    Was erhebt den „Medicus“ vom herkömmlichen Historienroman zum Epos? Wikipedia erklärt diesen Begriff mit „… weitläufige oder ausschweifende Erzählung“. Und diese Definition trifft es im Falle von Gordons Roman auf den Punkt. Der Autor erzählt die Geschichte der Lehrjahre von Robert Jeremy Cole über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. In sehr detailreichen, atmosphärischen und farbigen Bildern beschreibt er, wie der etwas starrköpfige, aber dennoch ängstliche Junge zu einem aufopferungsvollen Mediziner heranreift und wie dieser später mit an Fanatismus grenzender Akribie die Heilkunst erforscht. Dabei lässt sich Cole weder von strengen Gesetzen noch dem Unmut von Freunden und Familie abhalten. Gordon zeichnet ein erzählerisches Bild des 11. Jahrhunderts in ganz unterschiedlichen Gesellschaften, voller Leben, aber auch voller Grausamkeiten. In dem Aufeinandertreffen von Islam, Judentum und Christentum zeigt er deutlich Unterschiede und auch Parallelen auf und bringt sie stets in Verbindung mit ihrer aus heutiger Sicht rückständigen Einstellung zum Leben und zur Medizin.

    Insbesondere bei der eingehenden Beschreibung von Krankheiten verliert sich der Autor hin und wieder in Details, die man als Leser eigentlich lieber nicht kennen möchte. Doch verfällt er nie in Geschwafel. Vielmehr wird durch diesen Detailreichtum die Leidenschaft des Protagonisten deutlich, der in seiner Arbeit eine Berufung sieht, die auch seinem Talent geschuldet ist, den nahen Tod von Menschen vorhersehen zu können. Interessant und gleichzeitig befremdlich wirken die Rituale der Juden, denen Rob Cole auf seiner langen Reise begegnet. Jemand der sich wie ich noch nie mit dieser Religion ernsthaft befasst hat, ist versucht, angesichts der bizarren Bräuche ständig den Kopf zu schütteln. Doch schnell wird einem klar, dass es bei Christen oder Moselms nicht anders aussieht. Jede Religion zeigt ihren Glauben auf ihre ganz eigene Weise – und die ist objektiv betrachtet oft nicht weniger bizarr.

    Die Religionen in „Der Medicus“ dienen als Projektionsfläche für die gesellschaftlichen Moralvorstellungen angesichts Leid und Tod. Was erlaubt der Glaube? Welche Rolle spielt er in der Gesellschaft? Und welchen Anspruch erhebt die Religion bei der Versorgung der Menschen? Rob Cole stößt auf vielen Hürden, die heute, 1000 Jahre später, vielfach noch immer bestehen. Auch heute beanspruchen die Religionen noch für sich, den richtigen Weg zu kennen. Nur wird es nicht mehr so plakativ wie damals vorgetragen. Man geht subtiler vor, weil die Menschen mehr verstehen. Der Medicus hingegen hat mit der Unwissenheit und Ignoranz einer tief religiösen Umwelt zu kämpfen, und dabei begibt er sich so manches Mal in Lebensgefahr.

    Am Ende gibt es allerdings trotz zahlreicher Schicksalsschläge, die Rob Cole erfahren muss, ein geradezu hollywood-gleiches Happy End im schottischen Hochland. Als Leser schließt man den Buchdeckel mit dem guten Gefühl, Zeuge eines ereignisreichen Abenteuers geworden zu sein, bei dem man viel über Medizin, Religion und den nahen Osten um das Jahr 1000 gelernt hat.

    Fazit

    Ich habe selten ein Buch gelesen, das so bunt, so detailreich und so erzählerisch spannend war. Immer wieder fragte ich mich während der Lektüre, wieviel Zeit Noah Gordon wohl in die Recherche gesteckt haben mag. Es muss immens gewesen sein. Religionen, Medizin, Lebensweise im Jahr 1000, London und vieles mehr ist so ausführlich beschrieben, dass ich die Handlung fast greifbar vor Augen hatte. So entstand ein überaus lebendiges Portrait einer Zeit, die längst vergangen ist, die aber bis heute in vielerlei Hinsicht nachwirkt. Der Roman „Der Medicus“ ist eine absolut fesselnde Geschichte und mit Fug und Recht ein Bestseller geworden. Meine Urteil: Sehr empfehlenswert! Ich werde mit Sicherheit auch die beiden Nachfolge-Teile „Der Schamane“ und „Die Erben des Medicus“ lesen.

  3. Cover des Buches Das Einstein Enigma (ISBN: 9783946621003)
    J.R. Dos Santos

    Das Einstein Enigma

     (80)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Der portugiesische Kryptanalyst Tomás Noronha soll ein Geheimmanuskript Albert Einsteins entschlüsseln: „Die Gottesformel“ – die vermeintliche Bauanleitung für eine billige Atombombe.

    Tatsächlich geht es jedoch um die fundamentalen Fragen nach der Entstehung des Universums, dem Sinn des Lebens und Gott. Eine spannende Reise in die Welt von Wissenschaft und Religion. Denn im Rahmen seiner Ermittlungen kommt Tomás einem der größten Rätsel der Welt auf die Spur: dem wissenschaftlichen Beweis für die Existenz Gottes. 

    Man muss sich auf das Buch einlassen und kann es nicht einfach so nebenbei lesen.

  4. Cover des Buches Auf der Flucht (ISBN: 9783218009898)
    Karim El-Gawhary

    Auf der Flucht

     (36)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    Inhalt:
    Karim El-Gawhary und Mathilde Schwabeneder haben für ihr Buch verschiedene Fluchtgeschichten zusammengetragen und erzählen in 'Auf der Flucht' von der politischen Situation in und Flüchtlingen aus Syrien, Irak, Afghanistan, Sudan, Gambia, Somalia und Nigeria. Dabei erklären sie Hintergründe, sprechen die Folgen von Krieg und Bürgerkrieg an (vor allem in Bezug auf Syrien) und vermitteln Wissen über Schlepper (Organisationen, Strategien etc.).

    Mein Eindruck:
    Auf der Frankfurter Buchmesse habe ich letztes Jahr eine Diskussionsrunde verfolgt, an der unter anderem Karim El-Gawhary teilnahm. Schon bei diesem Gespräch war ich beeindruckt von seiner Art zu erzählen, bewegt von seinen Schilderungen und gespannt auf sein Buch. Nun habe ich 'Auf der Flucht' gelesen und bin sehr begeistert von seinen und Mathilde Schwabeneders Reportagen.

    Das Buch ist sehr informativ und von der ersten Seite an bewegend. Die Einblicke in die politische Situation in verschiedenen afrikanischen und (vorder-) asiatischen Ländern waren sehr gut auf den Punkt gebracht, so dass ein Leser, der sich noch nicht mit der jeweiligen Region befasst hat, einen guten Überblick zu Geschichte, Politik und Leben im Land erhält.

    Die Reportagen sind detailreich geschrieben und fangen die jeweilige Stimmung im Land gut ein, informieren und bewegen den Leser durch die vielen persönlichen Schicksale, die näher beschrieben werden.

    Gefallen hat mir auch, dass die Autoren oft ihre Gedanken und Gefühle schildern sowie zeigen, wie man als Journalist mit Schilderungen extremer Gewalt und Traumatisierung umgehen kann (oder wie man bisweilen trotz jahrzehntelanger Erfahrungen nicht ohne Weiteres damit umgehen kann).

    Sehr gelungen fand ich auch den Lichtblick am Ende des Buches: die scheinbar endlose Hilfsbereitschaft der Einwohner des oberösterreichischen Dorfes Großraming.

    Mein Resümee:
    'Auf der Flucht' sollte jeder lesen, der mehr über Flüchtlinge, Schlepper und die politische Situation in verschiedenen Ländern wissen möchte. Vor allem sollte das Buch von denjenigen gelesen werden, die nicht verstehen, wieso Menschen ihre Heimat verlassen und nach Europa/Deutschland kommen, um ein neues Leben in Sicherheit und mit einer Aussicht auf eine positive Zukunftsperspektive zu beginnen.
  5. Cover des Buches Zorn und Morgenröte (ISBN: 9783846600641)
    Renée Ahdieh

    Zorn und Morgenröte

     (918)
    Aktuelle Rezension von: keberger

    Hallo,

    ich habe nur die Kurzgeschichte aus Shahrazans Sicht gelesen, doch ich wurde einfach verzaubert.


    Schreibstil:

    Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig und hat mir sehr sehr gut gefallen.


    Cover:

    Das Cover ist sehr mysteriös und lässt einen schon ahnen aus welcher Perspektive das Buch geschrieben ist. Ich muss aber sagen, die Farben gefallen mir sehr gut, denn für meinen Geschmack passen diese Farben einfach ausgezeichnet zusammen.


    Fazit:

    Mir hat es sehr gut gefallen und möchte jetzt gerne weiterlesen.

    Ich würde das Buch allen weiterempfehlen die 1001 gerne haben und sich dafür interessieren.


    In Liebe 

    Kerstin

  6. Cover des Buches Ein Mann namens Ove (ISBN: 9783442493951)
    Fredrik Backman

    Ein Mann namens Ove

     (812)
    Aktuelle Rezension von: Leseknopf

    Ich mochte Ove und seine Lebensgeschichte sehr. Es gab soviele Emotionen und richtig was fürs Herz. Erst fand ich Ove komisch, aber durch die Rückblenden und seine Entwicklung ist mir Ove richtig ans Herz gewachsen. Aber auch die Nebencharakter fand ich toll und liebenswert. Vor allem natürlich Parnaveh:-)  Das Ende hat mich dann auch etwas zum weinen gebracht.  Das Buch ist auf jeden Fall eine Leseempfehlung. 

  7. Cover des Buches Ein Teelöffel Land und Meer (ISBN: 9783442481224)
    Dina Nayeri

    Ein Teelöffel Land und Meer

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Miia

    Inhalt: 

    Saba ist elf, als die islamische Revolution ausbricht und ihre wohlhabende christliche Familie Teheran verlassen muss, um sich, fern von den prüfenden Blicken der Mullahs, auf ihre Ländereien in der Gilan-Provinz zurückzuziehen. Kurz darauf verschwinden Sabas Mutter und ihre Zwillingsschwester Mahtab spurlos. Ihr Vater und die Nachbarn im Dorf behaupten, Mahtab sei bei einem Bad im Kaspischen Meer ertrunken und die Mutter sei bei dem Versuch, den Iran zu verlassen, festgenommen worden. Doch Saba glaubt ihnen nicht. Für sie ist klar, dass ihre geliebte Schwester jenseits des Ozeans ein neues Leben begonnen hat ...


    Meine Meinung: 

    In diesem Buch geht es um Saba, die im Iran aufwächst. Ihre Mutter und ihre Schwester verschwinden, aber Sabas Erinnerungen sind schwammig. Ist ihre Schwester ertrunken oder nach Amerika geflohen? Niemand scheint wirklich die Wahrheit zu sagen und Saba selbst lässt sich immer wieder neue Geschichten zu dem Leben ihrer Schwester einfallen. Was ist wahr, was ist Lüge?

    Das Buch lebt meiner Meinung nach von der Kultur im Iran. Das Leben im Iran, die Bräuche und Traditionen dort, sind sehr inspirierend und sehr interessant. Ich weiß nicht viel über das Leben und die politischen Zustände im Iran, aber durch das Buch ist mir das Land etwas näher gekommen und ich habe viel interessantes erfahren. Ganz besonders toll, fand ich die Lebensweisheiten, die immer mal wieder in die Geschichte eingeflochten wurden. Das Buch kann einen daher wirklich inspirieren und zum Nachdenken anregen. Das ist meiner Meinung nach aber auch die Stärke des Buches, denn der Rest hat mir leider gar nicht gut gefallen. 

    Saba ist der Hauptcharakter in dieser Geschichte und leider gefällt sie mir gar nicht. Sie ist verwöhnt, eingebildet, egoistisch und meiner Meinung nach auch kaltherzig. Man hat immer das Gefühl, dass sie nur für sich selbst und nie für andere handelt. Das macht es extrem schwer Mitgefühl zu empfinden, obwohl Saba wirklich viel Schlimmes erlebt und auch viel mitmachen muss. Aber Saba ist mir einfach so unsympathisch, dass ich mich weder mit ihr freuen kann, noch jemals mit ihr leiden kann. Mir war daher wirklich egal, wie ihre Zukunft aussehen wird. Dazu fand ichs teilweise wirklich anstrengend, dass sie sich Geschichten über ihre Schwester ausgedacht hat. Mir war das immer zu viel Fantasie, zu wenig Fakt. Hätte da manchmal gerne etwas Schlüssigeres gelesen. Am Lesen hat mich daher nur das Geheimnis um Mahtab gehalten. Ich habe so sehr gehofft, dass da noch eine überraschende Wendung kommt. Ich habe am Ende nur noch quer gelesen, weil mich die Geschichte von Saba nicht interessiert hat, aber ich wissen wollte, was damals mit Mahtab und der Mutter passiert ist. Leider ist die Auflösung mehr als vorhersehbar und absolut nicht überraschend. Ich habe zwar verstanden, worauf das Buch hinaus wollte und finde auch gut, dass insbesondere die Mentalität, die Entwicklung des Lebens und das Aufarbeiten von Geschehnissen bezüglich Saba im Vordergrund stehen, aber irgendwie hatte ich mir trotzdem mehr erhofft, was das Geheimnis um Mahtab angeht. 


    Fazit:

    Ich kann hier leider nur 2 Sterne vergeben, weil die Geschichte mich nicht gepackt hat. Die Stärke des Buches liegt insbesondere in der Aufarbeitung des Lebens und der Kultur im Iran. Man erfährt viel über die politischen Verhältnisse, das Leben dort und es werden einem auch viele Lebensweisheiten nahe gelegt. Das ist wirklich gelungen. Die Hauptfigur Saba ist leider aber sehr eingebildet und unsympathisch. Obwohl sie ein schweres Leben hat, kann man kein Mitgefühl empfinden. Die Auflösung um ihre Schwester und ihre Mutter ist mir persönlich zu vorhersehbar. Ich vergebe gutmütige 2 Sterne für die wissenswerten Details über das Leben und die Kultur im Iran.
  8. Cover des Buches Traumsammler (ISBN: 9783596520718)
    Khaled Hosseini

    Traumsammler

     (508)
    Aktuelle Rezension von: bookmeetscoffee


    Der Traumsammler ist das dritte Werk von Khaled Hosseini und erzählt die bewegende Geschichte zweier Geschwister, welche aus einem kleinen Dorf in Afghanistan stammen.

    👨‍👧‍👦Nach „Drachenläufer“ und „Tausend strahlende Sonnen“ nimmt der Autor uns in „Der Traumsammler“ auf eine weitere Familiengeschichte aus Afghanistan mit. Ein weiterer Roman, der nicht bahnbrechender, gefühlsvoller und tief bewegender sein kann. Hosseini-Anhänger sind sogar der Meinung, dass diese Publikation sein bis jetzt bestes Werk sei.

    👫Die Trennung zweier Geschwister ist der Beginn und die Grundlage dieser Erzählung. In Form eines Episodenreigens wird der Leser von einer Geschichte in die nächste eingetaucht und wieder herausgeholt. Es ist vergleichbar mit einem Puzzle-Spiel. Zu Beginn wirkt es chaotisch, da man viele einzelne Teile vor sich liegen hat. Nach und nach ergibt alles einen Sinn, da die Einzelstücke zusammengeführt werden und das Große und Ganze ersichtlich ist.

    🧠So ist es auch mit diesem Roman. Am Ende ergeben die verschiedenen Kapitel ein Bild und man wird durch eine endlos lange Reise geführt, in dem die Geschwister wieder vereint werden.

    🤨Für den Leser ist es nicht immer einfach am Ball zu bleiben, ich denke deshalb existieren auch die negativen Rezensionen zum Buch. Es ist kein Roman, der dich an der Hand nimmt und dich durch eine Erzählung führt. Du musst selbst mitdenken, dir eine Klarheit verschaffen, es ist anspruchsvoll. Die Geschichte springt zwischen unterschiedlichen Charakteren, Zeitebenen und Ländern hin und her. Wenn man denkt, den roten Faden zu besitzen, verliert man ihn wieder und begibt sich erneut auf die Suche und das, zieht sich durch das komplette Buch hindurch.

  9. Cover des Buches Tödliche Sure (ISBN: 9783738024739)
    Wolf Thorberg

    Tödliche Sure

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Melly0908
    Ich hatte anfänglich ein paar Schwierigkeiten mit den Charakteren, das hat sich aber recht schnell wieder gelegt. Das Buch bleibt die ganze Zeit super spannend und ich hatte Schwierigkeiten das Buch weg zu legen. Die Auswahl des Landes war für mich recht neu und die auch zum Teil Religiösen Hintergründe waren für mich neu. Ich hatte mich davor damit nicht auseinandergesetzt.
    Mir hat das Buch so gut gefallen das ich es auf jeden Fall jeder meiner lesenden Freundinnen empfehlen kann, einzige Voraussetzung ist natürlich das sie Krimis mögen ;)
  10. Cover des Buches Halva, meine Süße (ISBN: 9783570402665)
    Ellen Alpsten

    Halva, meine Süße

     (71)
    Aktuelle Rezension von: MelE
    "Plötzlich begriff Halva, was Kindheit bedeutete. Kindheit war Unsterblichkeit, denn alles schien endlos und unerschöpflich. Zeit. Hoffnung. Glaube. Freiheit. Diese Unsterblichkeit endete hier und heute."
    Zitat S. 170

    "Halva, meine Süße", stand schon eine ganze Weile in meinem Buchregal. Nun war es endlich Zeit es zu erlösen und im Nachhinein ärgere ich mich ein klein wenig, dass ich mir dieses wunderbare Buch selbst so lange vorenthalten habe. Die Story ist sehr bewegend und zeigt sehr deutlich die Unterschiede der kulturellen und moralischen Werte eines jungen Mädchens, welches in Teheran geboren wurde und einem jungen Mann, der durch und durch Deutscher ist. Auch wenn Halva in Deutschland aufgewachsen ist, macht sich ihre Kultur rasch bemerkbar, als sie sich in Kai verliebt und anfängt mehr und mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Plötzlich ist alles westliches Denken vergessen und die iranischen Wurzeln schimmern durch. Für Halva bricht eine harte Zeit an und sie muss sich entscheiden zwischen ihrer Familie und dem jungen Mann den sie liebt. Im Hintergrund wird gegen Halva und Kai integriert, wobei dies nicht das richtige Wort ist, um auszudrücken, was letztendlich geschieht und welchen Wandel das am Anfang erfrischende und lebensbejahende Buch nimmt . Wem kann Halva trauen? Es scheint, als wäre sie in diesem Spiel ganz alleine auf sich gestellt. Ich habe oft den Atem angehalten, denn ich empfand das, was Halva widerfährt als sehr ungerecht und regelrecht weltfremd. Ich würde dies Verhalten allerdings nicht allein  auf den Hintergrund der Religion schieben, obwohl deutlich wird, das dies großen Raum einnimmt. Es ist die Rede von Entehrung, Ehre und vielen anderen Dingen, die uns von Iranern unterscheidet. Mir würde es leichter fallen, ein gegebenes Wort / Ehrenwort zu brechen, für eine iranische Familie heißt es, das Gesicht verlieren und Schlimmeres. Für Halva ändert sich alles, als die ersten Briefe aus Teheran eintreffen. Es kommt zum Eklat und zum Bruch innerhalb der Familie. Welch Schmerz, welche Schande. Ich litt mit Halva und Kai und hatte bis zuletzt Hoffnung auf ein glückliches Ende. 
    "Halva, meine Süße" ist ein wundervolles Jugendbuch, welches für das vorgesehene Lesealter unbedingt geeignet ist. Der Geschmack von Halva, einer wunderbaren Süßwarenspezialität  liegt mir immer noch auf der Zunge und der Geruch in der Nase. Ellen Alpsten ist die Gradwanderung innerhalb der verschiedenen Kulturen wunderbar gelungen. Gerne empfehle ich "Halva, meine Süße" trotz Traurigkeit und Drama hier und da gerne weiter, da es zum Nachdenken anregt. Es bietet auch sehr viel Schönes und verdeutlicht, wie schmerzlich es ist zu lieben, wenn man es nicht darf und Heimlichkeiten beginnen. Die Heimlichkeiten geben dem Buch die gewisse Romantik, die in einem Jugendbuch nicht fehlen darf, wenn es einen Wohlfühleffekt erzielen will. In "Halva, meine Süße" vereinen sich die Emotionen und daher empfand ich das Buch als ganz besonders wertvoll.
  11. Cover des Buches Kompass (ISBN: 9783492312349)
    Mathias Énard

    Kompass

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Insiderwitz

    Was sich nach einer interessanten Geschichte über einen Mann angehört hatte, dessen Leben stark mit dem Orient verbunden ist, ließt sich in Wahrheit mehr wie ein "Who's Who der Orientliebhaber". Anstatt sich komplett auf die Lebensgeschichte von Franz Richter zu konzentrieren, besteht fast ein Großteil des Buches aus Erzählungen über berühmte Leute, die dieses Gebiet mochten, oder aus anderweitigen Anekdoten über den Orient während Episoden aus seinem Leben immer wieder kurz eingestreut werden- es scheint schon fast so, als ob sich Franz mit den Taten anderer Menschen mehr identifiziert als mit seinem eigenen Leben... 


    Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass der Autor nicht ganz wusste, ob das Buch jetzt ein Sachbuch oder ein Roman werden wollte, was auch erklären würde, warum ständig zwischen Wahrheit und Fiktion gewechselt wurde- allerdings schafft es das Buch weder, ein gutes Sachbuch oder ein guter Roman zu sein. Für ein Sachbuch ist das Buch zu schlecht in Unterthemen gekliedert und für einen Roman konzentriert es sich zu wenig auf die Geschichte des Hauptcharakteres. Spaß hat es deshalb nicht wirklich gemacht, das Buch zu lesen- nur mit Mühe konnte ich mich durch das Buch quälen und hätte es mehrmals fast abgebrochen.

  12. Cover des Buches Per Anhalter durch den Nahen Osten (ISBN: 9783959102452)
    Patrick Bambach

    Per Anhalter durch den Nahen Osten

     (15)
    Aktuelle Rezension von: BeiterSonja

    Das Cover gefällt mir.

    Am Anfang gibt es eine Karte, wo man als Leser die Reise mit verfolgen kann.

    Der Schreibstil ist im Tagebuch - Stil. Finde ich persönlich gut, daher hat man das Gefühl mit dabei zusein. Den Mut die Strecke komplett zu trampen und bei Leuten zu übernachten, welche ich nicht kenne - Couchsurfing - finde ich mutig. Gerade in gewissen Ecken auf der Strecke.


    Ich hätte gerne mehr erfahren über manche Orte bzw. von der Bevölkerung, Fotos fehlen auf jeden Fall. Das macht einen guten Reisebericht aus. Es gibt am Ende einige Fotos aber für einen Reisebericht zu wenig. 

  13. Cover des Buches Für immer der Deine (ISBN: 9783453423954)
    Nicholas Sparks

    Für immer der Deine

     (830)
    Aktuelle Rezension von: Buechergeplauder

    Logan Thibault ist Soldat und hat auf dem Schlachtfeld ein Foto von einer wunderschönen Frau gefunden. Ohne groß darüber nachzudenken behält er das Foto. Es dient ihm als eine Art Glücksbringer. 


    Die Zeit als Soldat nimmt sein Ende und Logan macht sich auf die Suche nach der Frau auf dem Foto. Durch einen Zufall, erfährt er wo er sie finden kann. 


    Die beiden lernen sich kenn und schnell stellt sich heraus, dass er Schicksal war, dass sich die beiden finden.


    Mein erster Nicholas Sparks Roman. Ich kenne den Film zu dieser Geschichte und war umso gespannter auf das Buch. Bis jetzt habe ich nur positives darüber gehört und wollte mir meine eigene Meinung dazu machen.


    Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen. Ich hatte Schwierigkeiten hineinzufinden und mich in die Geschichte fallen zu lassen. Erst nach einigen hundert Seiten habe ich es geschafft, mich mit dem Buch anzufreunden.


    Von Kapitel zu Kapitel wurde es dann besser und die Geschichte hat angefangen mich mitzureisen. 


    Im Großen und Ganzen, ein lesenswertes Buch, das ich jedem empfehlen kann, der eine schöne Liebesgeschichte lesen möchte.

  14. Cover des Buches Einmal mit der Katze um die halbe Welt (ISBN: 9783833871238)
    Martin Klauka

    Einmal mit der Katze um die halbe Welt

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Lynn11

    Martin Klauka gelingt auf Anhieb ein Meisterwerk. Seine unglaubliche Reise mit Mogli ist beeindruckend.  Beim Lesen ist man mitten in fernen Ländern, begegnet anderen Kulturen, staunt über die Gastfreundschaft der Menschen und hält den Atem bei heiklen Situationen an. Es ist ein spezielles und einzigartiges Buch, welches nicht nur die Abenteuer-/Reiselust widerspiegelt, sondern auch eine Symbiose zwischen Mensch und Tier. Grossartig! Geschätzt habe ich auch die Qualität des Buches (dickes Seitenpapier und sehr schöne Fotos!).

  15. Cover des Buches Die Tochter des Emirs (ISBN: 9783765543098)
    Soheila Fors

    Die Tochter des Emirs

     (16)
    Aktuelle Rezension von: TrustInTheLord
    Inhalt

    Soheila wächst im Iran als Prinzessin auf. Denn ihre Familie war früher die Königsfamilie und ist zum Zeitpunkt ihrer Kindheit noch immer sehr einflussreich. Doch als Soheila erst 6 Jahre alt ist, wird ihr Vater inhaftiert. Aufgrund seines Einflusses und seiner Macht ist er eine Gefahr für die amtierende Herrschaftsfamilie. Die Jahre der Haft waren für Soheila sehr trüb und belastend. Sie liebte ihren Vater unglaublich stark. Er erzog sie nicht wie andere iranische Mädchen. Dank ihm genoss sie viele Freiheiten, die anderen muslimischen Mädchen nicht vergönnt waren und noch sind.
    Jahre später, immer noch ein Kind, muss sich Soheila während des Krieges um ihre ganze Großfamilie kümmern. Diese Umstände lassen Soheila sehr schnell erwachsen werden. Doch all dieses erlebte Leid ist nicht das letzte in ihrem Leben …
    Nicht nur ihr Ehemann, sondern auch dessen Familie und später auch dessen zweite Frau behandeln Soheila wie eine Sklavin. Sie findet zwar immer wieder Unterschlupf bei ihrer Familie, doch sie entkommt nie ganz ihrem Ehemann. Aber dann begegnet sie Jesus und für sie beginnt eine lange Reise zu einem besseren Leben …


    Meine Meinung


    Soheila beschreibt eindrucksvoll und absolut nachvollziehbar ihre Erlebnisse aus der Kindheit. All ihre Gefühlen und Erinnerungen waren für mich so greifbar nah, so real. Ich wurde 1995 geboren und habe nichts von dem Krieg im Iran und all die Machenschaften mitbekommen. Doch als ich Soheilas Geschichte las, hatte ich zumindest einen Eindruck davon bekommen, wie es ist, ständig in Gefahr und später in einem Krieg zu leben. Auch wenn Soheila unglaublich gut die Ereignisse und Umstände beschreiben konnte, sage ich bewusst, nur einen Eindruck von den Umständen bekommen zu haben. Denn egal wie real und greifbar ein Buch auch geschrieben sein mag, solange man nur davon liest, wird man nie vollständig nachvollziehen zu können, wie es ist, all diese Schreckenstaten mitzuerleben. Ich kann mir nur im Entferntesten vorstellen, wie das ist. Ich habe nun eine leise Ahnung. Und allein diese Ahnung, trieb mir die Tränen in den Augen.
    Soheilas Geschichte ist auch zum Teil die Geschichte Irans, da sie als Teil einer der mächtigsten kurdischen Familien die politischen Machenschaften selbst erlebt hat. Allein wegen ihrer Kindheitsgeschichte ist dieses Buch so unglaublich wertvoll und lesenswert!
    Doch dabei bleibt es nicht. Ihre Geschichte zeigt auch, wie Frauen im Islam behandelt werden; welche Rechte sie haben – oder besser gesagt, welche Rechte sie nicht haben. Es schmerzt so sehr zu lesen, wie so viele muslimische Frauen und Mädchen ausgenutzt und misshandelt werden. Und das noch immer.
    Doch dann kommt die große Wende in Soheilas Leben. Sie begegnet Jesus in ihren Träumen. Ihr Leben ändert sich danach nicht schlagartig. Aber Stück für Stück – auch mit einigen Rückfällen und Stürzen – geht ihr Leben bergauf. Es war ein langer Weg, denn auch als sie endlich nach Schweden flüchten darf, ist sie noch immer nicht sicher vor ihrem Mann und ihrer Verwandtschaft. Aber Soheila ist eine so unglaublich starke Frau, sodass sie all diese Hürden überwindet und nun mit ihren Tee- und Frauenhäusern unglaubliche Arbeit in Schweden leistet!


    Fazit


    Auch wenn es schon ein paar Woche her ist, als ich dieses fesselnde Buch gelesen habe, bin ich noch immer fasziniert – und auch schockiert – von Soheilas Leben im Iran und dann in Schweden. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich kann es nur jedem weiterempfehlen. Egal, ob Du Dich über den Islam oder über den Iran informieren möchtest; ob Du eine Geschichte über die Kurden lesen möchtest, Dich für die Flüchtlinge in Europa interessierst oder Jesus begegnen möchtest. Dieses unglaublich gut geschriebene Buch wird Dich in jedem Fall in seinen Bann ziehen! Ich kann es jedem uneingeschränkt weiterempfehlen!
  16. Cover des Buches Paincakes und andere Kuriositäten (ISBN: 9783740765729)
    Elyseo da Silva

    Paincakes und andere Kuriositäten

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Schneefloeckchen

    Ich habe es endlich geschafft dieses Buch durchzulesen nach sage und schreibe einer gefühlten Ewigkeit. Es hat mich einfach nicht mitreissen können. Es machte für mich den Anschein, als wäre alles einfach nur aneinander gereiht, was natürlixh daran lag, dass es Blogeinträge waren. Aber mich hat weder die Reiselust gepackt noch wären die Erlebnisse etwas gewesen, was auf's Papier gebracht hätte. Schade eigentlich...

  17. Cover des Buches Das verlorene Kopftuch (ISBN: 9783492406345)
    Nadine Pungs

    Das verlorene Kopftuch

     (21)
    Aktuelle Rezension von: daniel_kasselmann

    Die Düsseldorfer Kleinkünstlerin und Reisejournalistin Nadine Pungs zieht es  auf der Suche nach Intensität und Schönheit immer wieder in die Welt hinaus. Als allein reisende Frau lässt sie sich 2016 auf das Abenteuer Iran ein und entdeckt für sich und die Leser das ebenso widersprüchliche wie schillernde Persien neu.

    Ihre Reiseroute führt sie von Teheran über Qom, Kashan, Esfahan bis in den Süden des Landes nach Bandar Abbas und von dort aus wieder nach Norden über Yazd, Shiraz, Kermanshah, Hamedan, Tabriz und wieder zurück nach Teheran. Darüber hat sie mit ihrem Buch zunächst einmal einen Reiseführer zu den kulturell bedeutenden Stätten Persiens geschrieben, mit der ausklappbaren Landkarte samt Reiseverlauf im Buchcover vorne  kann man ihre Route gut nachvollziehen.

    Sie vermisst außerdem die historische Entwicklung von Persien hin zum heutigen Iran, insbesondere die religiöse und politische Entwicklung seit der Zeit des Schahs und Khomeinis. Ebenso vermisst sie die religionspolitisch-gesellschaftliche Entwicklung seit dieser Entwicklung. Ihre immer wieder aufflammende explizite religionspolitische Kritik an der Geschlechter-Apartheid ist vor dem Hintergrund der emanzipierten, engagierten und autarken Autorin mit ihrem Verweis auf konsensuelle westliche Werte wie Humanismus, Aufklärung nur konsequent; sie hadert immer wieder mit dem gesellschaftlichen Bild der Frauen und deren konsequenter Entrechtung.

    Die Gesellschaft im Iran heute, Stichworte Couchsurfing, ihre Couchsurfing-Gastgeber Omid und Kourosh, sowie ihre zeitweiligen Führer – wie ein gewisser Herr Jafari, der von einem längeren Aufenthalt in Österreich einen austrischen Deutsch-Dialekt mit Wiener Schmäh mitgebracht hat - sind nur Beispiele für diesen integralen Bestandteil ihrer Reiseaufnahme auf einer sehr privaten Ebene. Das Bild bzw. die Vorurteile über den Iran in der westlichen Welt beschäftigen Nadine Pungs genauso regelmäßig wie ihre eigenen Vorurteile.

    Damit kommen wir zu ihren philosophischen Selbstreflexionen über den Iran. Juden im Iran und das Verhältnis zwischen Iran und Israel, liebenswerte  Eigenheiten der Perser wie Fahrstil, Höflichkeit, Telefonieren, Übertreibung, Speisen sind weitere Themenfelder. Liebe und Sex im Gottesstaat, Geschlechter-Apartheid, der Hijab, der Feminismus und die iranischen Heldinnen, die das Kopftuch abnehmen gehören da schon wieder zu ihren philosophischen Reflexionen über Freiheit, die schließlich in ihren Versuchen, die Gegensätze des Iran zu einer Synthese und Erkenntnis zu bringen, kulminieren.

    „De facto lässt sich der Iran nicht in Kategorien einordnen. Nur von Despotie auf der einen Seite und Bevölkerung auf der anderen Seite zu sprechen ist zu kurz gegriffen. Denn auch hier verwischen die Grenzen. Natürlich treffe ich Frauen und Männer, die unter den Vorschriften leiden und frei sein wollen. Wie die beiden Studentinnen in Esfahan, die von Frankreich träumen. (…) Wie kann das alles sein? Wie fügt sich das alles zusammen? Freiheitsdrang und Koran? Nasenkorrektur und Tschador? Turbanträger und Twitter? Glaube und Unglaube? Westen und Osten? Weshalb passt der Iran nicht in meine verdammte Schublade? Wieso sprengt er mein Gitternetz?
    Weil es nicht nur Schwarz oder Weiß gibt. Das ahnt jeder Vollidiot und gleichwohl denken wir ständig in schwarz-weißen Rastern, bemühen wir ständig binäre Vereinfachungen. Dabei hat die Wahrheit Graustufen. Und iranische Wahrheiten schimmern in Myriaden von Nuancierungen.“ (214)

    Ihre Erinnerungen an die eigene Jugend, die Nichtreisen mit Eltern und die klaustrophobische Enge der Kleinstadtspießigkeit mit dem Hinweis darauf, dass sie selbst genau deswegen damals den Entschluss fasste, autark, emanzipiert, großstädtisch und umtriebig-reisefluchtsuchend, immerweitersuchend zu leben, sind da nur noch mal zarte Hinweise darauf, wer da schreibt, und dass man es sich als Leser knicken kann, von ihr kein politisches Statement zu erwarten, selbst wenn das manchmal ein wenig flammend ausfällt.

    Die Szenen, die sie beschreibt, egal ob Privatparty oder ein Nachmittag am Grab Hafis, Tabriz, Basar, Busfahrt oder Warten als Qual für die Weltstürmerin und schließlich zarte Szenen in denen leise eine mögliche Liebesgeschichte anklingt, machen die vorliegende „Vermessung der persischen Welt“ zu einer Reiseerzählung, die ihrerseits in ebenjenen Myriaden von Nuancierungen schimmert, wie das Land und die Erfahrungen, welche die Autorin darin beschreibt. Reisekarte, Fotostrecke, Zeittafel und Glossar komplettieren mit dem Literaturverzeichnis das  reiseliterarische Werk.

    „Hätte ich für diese Erkenntnis so weit reisen müssen? Hätte ich das nicht schon längst wissen können? Ja und ja. Zwischen Wissen und Fühlen liegt ein Unterschied. Und der ist 5000 Kilometer breit.“ (230)

    Der Reiseschriftsteller Andreas Altmann bringt es in seiner „Gebrauchsanweisung für die Welt“ auf den Punkt:

    „Ein Reiseschriftsteller schenkt dem Leser einen Gedanken, der ihn zu anderen Gedanken verführt. Er benimmt sich wie ein gewiefter Fremdenführer, der einem Fremden die Fremde erklärt und ihn dabei immer tiefer in die Wunderlichkeiten und Verblüffungen der Welt blicken lässt. Schafft er das nicht nur Kraft seines Wissens, sondern auch dank seiner verführerischen Sprache, dann will man ihn, sprich sein Buch, nicht mehr loslassen.“ (Andreas Altmann, München 2012, S. 178)

    Die Art und Weise, wie Nadine Pungs die Dinge, die Situationen, ihre Erlebnisse und Gefühle beschreibt, ist so dermaßen eindringlich, dass man als Leser zwischendurch abwechselnd schwer schluckt und schallend lacht. Das beginnt schon im ersten Kapitel der Taxirückfahrt zum Flughafen.

    "Ich könnte sagen, dass sich meine schwarz-weißen Vorstellungen in tausendundeine Graustufe aufgelöst haben. Und wie mich der Iran berührte..."

    Ihre Fragen sind immer auch wieder philosophische Fragen: Die Betrachtungen ihrer ersten Tage mit ihren Vermietern Omid und Yasemin sind  sehr von ihrer bereitwilligen Annahme liebevoller Gastfreundlichkeit und  Freundlichkeit generell getragen. Die Anekdote mit einem Taxifahrer, der sie aufgrund einer Straßensperrung zu Fuß zum Nationalmuseum begleitet, eine  Tschadorträgerin, die für die Autorin einen günstigen Taxitarif heraus handelt, das Erlebnis des Nouruz-Festes, das sind alles Momente, in denen es für sie darum geht, ihr vorheriges Bild des Iran einer Revision zu unterziehen.

    In ihrer Wutsuada "Für mich gibt es keinen Gott..." die wieder mit Fragen endet "Wo ist der Geist der Aufklärung? Wo ist der Humanismus?" verbindet den  Reisebericht mit den ganz großen Fragen über die iranische Gesellschaft und den religiösen Faschismus.

    Die Dramaturgie von "Das verlorene Kopftuch" lebt gerade davon, dass die Autorin virtuos zwischen Reisebericht, philosophischen Betrachtungen, Ausflügen in die politische Regimekritik mitsamt dessen religionsgesellschaftlichen Unmündigkeitsvorschriften und liebevoll-zärtlichen Tönen im zwischenmenschlichen Bereich hin und her wechselt und jedes Thema und Unterthema in seiner jeweiligen erzählerischen Melodie und Tonalität gleich einer Klaviersonate auf den Punkt präzise trifft. Ihren Ausflug in die Ruinenstadt Persepolis beschreibt sie in dem Kapitel „Stadt der Perser“:

    „Die Ruinenstadt ist himmelschön, auch wenn viele Steintafeln, Reliefs und Statuen zerstört sind. Im ‚Saal der Hundert Säulen‘ reihen sich etliche Stümpfe. Die Wohnpaläste und das Schatzhaus sind verfallen, aber vorstellbar. Die Löwenköpfe, geschlagen aus goldgelbem Gestein, schleudern den Besucher zurück in vorislamische Zeiten. Hier atme ich Geschichte.
              Nun ist es so, dass ich zu Sentimentalitäten neige – manch einer nennt es gar Theatralik – und solche Orte bringen mein Gemüt aus der Fassung. Wenn ich mir vorstelle, dass Alexander der Große genau hier, wo ich stehe, vor 2346 Jahren umherstolzierte und seine Füße denselben Boden berührten und seine Hände an derselben Säule entlangstreiften, dann reicht das locker für eine halbtätige Ergriffenheit. Das passiert mir grundsätzlich an allen geschichtsträchtigen Orten weltweit. Und so eine Ergriffenheit kommt den Museumsshop-Besitzern zugute. Denn in meiner Verzückung kaufe ich überteuerte Postkarten, Kühlschrankmagnete, Porzellanpüppchen oder Wandteller. In Versailles erstand ich aufgrund des Taumels ein hochpreisiges Sofakissen, dessen Polstermuster detailgetreu der Tapete in Marie Antoinettes Schlafzimmer nachempfunden war. Dazu einen kleinen Spiegel, eine Westentaschenuhr und ein gerahmtes Bild einer adeligen Frau. Ich weiß bis heute nicht, wer das ist.
    In St. Petersburg mussten es vier Matroschkas sein, ein Kupferstich mit dem Portrait Katharina der Großen und eine Kaffeetasse auf der Putin abgebildet ist – mit entblößtem Oberkörper auf einem Bären reitend. An der Nordsee kaufte ich drei Muschelschatullen und eine Dose Erdbeertee, den ich nie trank und nach zwei Jahren wegwarf. Als ich den Vatikan besuchte, war ich fest entschlossen, einen Rosenkranz zu erwerben, obwohl ich Ketzer bin.
    Ich denke also, wir können durchaus von einer Krankheit sprechen. Die museumsshopspezifische Oniomanie oder im Volksmund auch der melodramatische Kaufzwang genannt. In meinem Hirn knallt einfach eine Sicherung durch. Wie bei Verliebten. Dagegen bin ich machtlos.
              Und während ich überlege, ob es von Alexander dem Großen und dem brennenden Persepolis nette Bettwäsche zu kaufen gibt, braut sich ein Unwetter zusammen. Ein Grollen in der Ferne, Blitze zucken am Himmel. Eine dunkelgraue Wolkenwand schiebt sich über die Ruinen. Satt und kalt fällt der Regen herab. Menschen hetzen durch den Schlamm, spannen Regenschirme auf, eilen vorbei an geköpften Säulen und wachenden Löwen. Schleier kleben auf nasser Haut, Wimperntusche zerläuft. Das Perserreich geht unter, versinkt in einer Sturzflut. Ein so epochales Bild an einem so epochalen Ort, dass mir die Augen übergehen. Ein Gemälde aus Trümmern und verregneten Leibern. Den einzigen Unterschlupf bietet der Museumsshop. Und ich kaufe mir ein Postkartenbuch.“ (135 ff.) 

    Nadine Pungs legt mit ihrem Debüt "Das verlorene Kopftuch" eine fulminante Reiseerzählung hin, die ihresgleichen sucht. Für diejenigen, die wirklich wissen wollen, was und wie Persien heute ist und was es dem Reisenden an Möglichkeiten der Welterfahrung bieten kann: Uneingeschränkte Leseempfehlung!

    Nadine Pungs: Das verlorene Kopftuch. Wie der Iran mein Herz berührte. München 2018
    250 Seiten, Klappenbroschur

    EAN 978-3-89029-494-0
    € 16,00
  18. Cover des Buches Mein bunter Schatten (ISBN: 9783355018517)
    Pari Roehi

    Mein bunter Schatten

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Mila_1981
    Mein Bunter Schatten

    Hallo meine lieben Flauschies,

    An dieser Stelle möchte ich euch ein wirklich herausragendes Buch vorstellen. Pari Roehis Lebensgeschichte - die mich zuweilen wirklich Tränen wegblinzeln ließ.
    Generell bin ich eigentlich keine große Biografienleserin. Nicht, dass ich nicht am Leben anderer Menschen Anteil nehmen wollte - das ist es nicht. Ich bin zu sensibel. Biografien sind das echte Leben. Sie spiegeln wieder, was tatsächlich um uns herum vor geht. Auch wenn bestimmte Ereignisse literarisch sicherlich ausgeschmückt werden, so ist die Geschichte dahinter immer real. Davor kann man die Augen nicht verschließen. Nicht, wenn man sich ernsthaft mit der Materie auseinandersetzen will.
    Trivialliteratur ist da bedeutend einfacher. Man taucht in eine fiktive Welt ein. Was dort passiert hat keinen Einfluss auf unser Leben. Wir können mit den Akteuren mitfiebern und wissen doch zugleich, das alles gut ausgehen wird. Romane sind meistens Feel-Good Stoff...auch die Psychothriller und Horror-Romane. Das Gute siegt meistens. Fiktive Welten sind gute Welten.
    Biographien sind anders. Der beschriebene Schmerz ist echt. Verluste sind real. Verstorbene Menschen fehlen wirklich Jemandem, der sie geliebt hat. Menschen haben Schmerzen erlitten - seelisch und körperlich. Im echten Leben. Das ist keine Feel-Good-Lektüre. Das ist eine Auseinandersetzung mit dem Leben; mit dem was um uns herum passiert. Jeden Tag...

    Dieses Buch erzählt die Geschichte von Pari Roehi, einer jungen Frau die im Körper eines Jungen im Iran das Licht der Welt erblickte. Pari Roehi ist vielen bereits ein Begriff, die Heidis Supermodels verfolgt haben, denn dort hat sie 2015 in den ersten 3 Folgen mitgemacht. Zu meinem Bedauern, ist es damals völlig meiner Aufmerksamkeit entgangen, dass ein Transmädel bei der Show dabei war (aber ich hatte, so glaube ich, auch erst bei den späteren Folgen eingeschaltet). Wie meine Recherchen seit dem ergeben haben, hat sie einen eigenen YouTube-Kanal, sowie einen Instagram-Account.

    Das Buch:

    Die ersten Jahre ihres Lebens verbrachte sie  mit dem Namen Parham Robabe - und machte schreckliches durch. Pari wurde während des Regimewechsels im Iran geboren. Ihre Mutter litt fürchterlich unter ihrem Ehemann, der sich keinen Deut um sie scherte. Als sich im Laufe der Jahre die Situation immer weiter verschärfte und die Mutter sogar um Leib und Leben bangen musste, fasste diese den mutigen Entschluss sich dem Ehemann gänzlich zu entziehen und mit Pari und dem älteren Bruder aus dem Iran zu fliehen. Eine Thematik die leider immer aktuell war und sicherlich noch lange aktuell bleiben wird...

    Dank gefälschter Pässe war es der kleinen Familie möglich, sich als Touristen auszugeben und so über den türkischen Flughafen in Antalya nach Europa zu reisen. Nach einem ersten Stopp in Deutschland sollte es in die Niederlande weitergehen, um dort ein neues Leben zu beginnen...nur um dort in einem Auffanglager nach dem anderen dahinzuvegetieren...

     Für die junge Pari, damals noch ein schmächtiger kleiner Junge der gerne mit Puppen und Barbies spielte, war das eine furchtbare Zeit. Anschluss zu finden war nicht leicht und der Kontakt zu Mädchen schon immer leichter. Die Mutter ist unter der Last fast zusammengebrochen, um die Familie zu ernähren.

    Später hat die kleine Familie endlich eine eigene Wohnung beziehen können, aber die Situation wurde nicht leichter. Die Schule war ein notwendiges Übel und mit den Lehrern kam Pari gar nicht klar. Die Jahre zogen in Land und irgendwann stellte Pari fest, dass ihre Zukunft im modeln liegen sollte und setzte alles daran von Agenturen gebucht zu werden - damals noch als androgynes Wesen, das nicht weiß, wo es wirklich hingehört. Erste Erfolge gaben dem Kind Mut und auch die Situation in der Schule besserte sich etwas...im Gegensatz zur heimischen Situation. Pari war ein aufmüpfiges Kind und versuchte irgendwann in Amsterdam auf eigenen Beinen zu stehen und verfiel dabei in einen Strudel aus Alkohol und Drogen...

    Das alles sollte sich erst ändern, als die große OP in greifbare nähe rückte...

    Mein Fazit:

    Ich lese, wie gesagt, selten Biografien, aber durch dieses Buch bin ich in zwei Nächten durchgerauscht. Als selbst Betroffene, ist es für mich spannend, nachzuerleben wie das Leben anderer Transgender verlaufen ist. Paris Start in ihr neues Leben begann unter den widrigsten Umständen, aber sie hatte eine Familie als es darauf ankam die Weichen zu stellen. Es ist längst nicht alles glatt und perfekt gelaufen, aber ich bewundere die Frau für ihre Zielstrebigkeit. Sie konnte Leben was sie war und wurde in kein konformes Muster gepresst. Sie konnte sich entdecken. Das rührt mich zu Tränen. Ich musste erst 30 Jahre als Mann verbringen, um meine Bestimmung schlussendlich zu erkennen.

    Ist das Buch gut geschrieben? Darüber lässt sich streiten - ihre Geschichte hat mich sehr mitgerissen, auch wenn der Schreibstil teils etwas holprig war und auch nicht jedes Detail so 100% passte. Ist die Frau wirklich nach 5 Tagen nach der GA nach Hause entlassen worden? Aber daran will ich mich nicht aufhängen...ich habe das selbst erlebt und kann die kleinen Fehlerchen ganz gut ausblenden, so denn es den wirklich Fehler sind (die vermutlich auf die Co-Autorin zurückzuführen sind). Beeindruckt bin ich von der gesamten Erzählweise, die nichts mit dem Voyeurismus typischer Bild-Artikel oder RTL zu tun hat!

    Für wen ist das Buch interessant? Paris Weg ist sicherlich nicht stellvertretend für alle Transfrauen, gibt aber einen schönen Einblick in das Chaos, welches uns während unserer Selbstfindung begleitet. Bei manchen schon in der Kindheit, bei anderen erst im fortgeschrittenem Alter. Es ist erhellend zu lesen, wie sie mit ihrer Situation umgegangen ist - ja, bis wo sie sich hingearbeitet hat. Jeder der sich für die Entwicklung eines Menschen interessiert, also eines echten lebenden Menschen, der kann das Buch ruhig lesen. Er wird uns Transfrauen besser verstehen. Es muss keine medizinische Abhandlung sein - dieses Beispiel aus dem Leben zeigt, dass auch wir nur Menschen mit Gefühlen sind.

    Mich persönlich hat das Buch wirklich sehr angesprochen und ich kann es bedingungslos weiterempfehlen!


  19. Cover des Buches Die dunkle Seite (ISBN: 9783954514304)
    Frank Schätzing

    Die dunkle Seite

     (305)
    Aktuelle Rezension von: AnjaP

    Nach „Limit“ war dieses Buch für mich das zweite von Frank Schätzing. Es kommt jedoch an Limit nicht heran.

    Das Hintergrundthema ist der Golfkrieg 1990/1991, in welchem die Protagonisten auf düstere Weise miteinander verbunden waren. Der Hauptteil der Geschichte spielt in der Gegenwart und rankt sich um die Privatdetektivin Vera Gemini. Eine tolle selbständige Frau, die sehr sympathisch und authentisch rüberkommt.

    Die erste Hälfte des Buches baut die Story auf. Zur Mitte hin hat sich das Lesen ganz schön gezogen. Dann gab es erste Hinweise, welche zu ersten eigenen Vermutungen geführt haben. Ab da wurde es echt spannend. Auch wenn die Auflösung schon ab Mitte des Buches zu vermuten war.

    Die Protagonisten sind toll beschrieben. Die Sichtweise von Bathge auf die Welt, auf unseren Umgang mit Medien und der Flucht ins Internet haben etwas sehr reales. Beim Lesen wurde mir düster bewusst, dass viel Wahres darin liegt.

    Insgesamt ein empfehlenswertes Buch! Ich hätte mir noch mehr Geschichtliches in der Vergangenheits- Story gewünscht. Daher und wegen des langen Spannungsaufbaus: drei Sterne.

  20. Cover des Buches Im Meer schwimmen Krokodile (ISBN: 9783328106654)
    Fabio Geda

    Im Meer schwimmen Krokodile

     (126)
    Aktuelle Rezension von: bookxn_belly

    Da ich Geschichten, welche auf wahren Begebenheiten ruhen besonders gut finde, hat mich dieses Buch zunächst angesprochen. Leider konnte mich der Inhalt dann nicht wirklich überzeugen.

    Zuerst einmal etwas Positives. Das Buch enthielt eine Karte zu Enaiats Reise, welche die Städte in den einzelnen Ländern mackierte, die er durchreiste. Diese war wirklich sehr hilfreich, da ich persönlich nicht jede angesprochene Stadt direkt örtlich zuzuordnen wusste und so aber jederzeit einen tollen Überblick  hatte.

    Der Schreibstil kam mir leider etwas lieblos und stumpf vor. Der Autor hat viel wörtliche Rede verwendet, diese aber keiner Zeit kenntlich gemacht. Mich persönlich hat diese Tatsache doch schon enorm gestört. Ich wusste nicht immer welche Person gerade spricht, bzw. wann eine Person aufhört zu sprechen und die nächste beginnt. Dementsprechend konnten an mich als Leser auch keinerlei Gefühle und Gedanken transportiert werden, was mir persönlich gerade in einer wahren Geschichte, echt wichtig gewesen wäre.

    Ein weiterer Hinweis wäre zu Beginn des Buches eine Unterteilung mit kleinen Unterüberschriften gewesen, da man nicht immer wusste ob man sich gerade im "Jetzt" oder in der "Vergangenheit" befindet.

    Alles in allem wirklich schade, da es sich um eine wirklich erstaunlich tolle, spannende und emotionale Geschichte handelt, aus welcher man sicherlich sehr gut etwas draus machen könnte. Meiner Meinung nach ist dies hier aber leider nicht gelungen...

  21. Cover des Buches 33 Bogen und ein Teehaus (ISBN: 9783551317469)
    Mehrnousch Zaeri-Esfahani

    33 Bogen und ein Teehaus

     (14)
    Aktuelle Rezension von: tintenwoerter

    "Verliebt sein war auch verboten" - Mehrnousch verbringt die ersten Jahre ihrer Kindheit in Isfahan im Iran. Doch als der Krieg dort ausbricht, bleibt der Familie keine andere Wahl: sie müssen aus ihrem geliebten Heimatland fliehen. 14 Monate ohne Heimat folgen...

    Mehrnouschs Autobiografie hat mich total umgehauen. Darauf war ich wirklich nicht gefasst. Sie hat es mir ermöglicht, nochmal eine ganz neue Sichtweise zu verstehen und ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben. Ich wünschte wirklich, dass jeder dieses Buch lesen würde, denn ich bin der Meinung, dass es viele Menschen wirklich nötig haben. Denn leider sind nicht alle Menschen tolerant und die Flucht der Familie war eine sehr harte Reise. Das "Thema fremd" sein spielt in diesem Buch eine große Rolle und ich fand ihre Erfahrungen sehr berührend. Sie verliert ihre Heimat und fast alles, was sie liebt, in einem sehr jungen Alter und das auch noch mehrmals im Laufe der Flucht. Dieses Buch öffnet einfach Augen.

    Ich liebe übrigens auch ihren Schreibstil sehr und ich habe mir unzählige Zitate rausgeschrieben, die mir total im Kopf hängen geblieben sind. Es lohnt sich also doppelt, dieses Buch zu lesen!

  22. Cover des Buches CIA (ISBN: 9783596190591)
    Tim Weiner

    CIA

     (24)
    Aktuelle Rezension von: eskimo81
    CIA - Amerikanischer Geheimdienst, wer kennt ihn nicht?

    Tim Weiner offenbart in über 600 packenden Seiten, was die CIA ist.
    Ein unorganisierter Haufen Menschen, die denken, sie können alles und dabei so ziemlich alles vermasseln, was es zu vermasseln gibt. In wie weit weiss der jeweilige Präsident Bescheid? Ein Buch, das Details offenbart, die einen sprachlos, wütend, enttäuscht und einfach nur - ja, wie sagt man dem, geschockt? zurücklassen.

    Einziger Kritikpunkt; es gibt sehr viele Anmerkungen zu den jeweiligen Kapiteln. Mir fehlte einfach der Bezug dazu. Es wurde nicht mit Nummern gearbeitet oder anderen Hinweisen, so dass ich nun etliche Seiten Anmerkungen habe, aber irgendwie nicht weiss, wo ich diese dazu packen soll, das finde ich sehr, sehr schade.

    Der Schreibstil von Tim Weiner ist hervorragend, man merkt, dass er sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und was mich persönlich am meisten überraschte, ein Geschichtsbuch, dass auch noch spannend und fesselnd geschrieben ist. Das muss man mal schaffen. Es ist schwere Kost und man kann es nicht einfach "durchfuttern", es ist aber nicht lahm oder zäh, dass man kaum vom Fleck kommt, es ist spannend in einer eigenen sehr speziellen Art und Weise. Man braucht einfach Lesepausen um das ganze zu verdauen.

    Fazit: Wer sich für die Geschichte Amerikas und den Geheimdienst interessiert muss dieses Werk lesen. Jedoch Vorsicht; man liest vielleicht vieles, das man lieber nie gelesen / erfahren hätte. Der Blickwinkel zu Amerika könnte sich auf einmal verdüstern oder die schöne heile Traumwelt platzen...
  23. Cover des Buches Roadtrip mit Emma (ISBN: 9783426790304)
    Christina Klein

    Roadtrip mit Emma

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Mary2

    Christina Klein und ihr Freund Paul möchten Christinas Großmutter besuchen. Die wohnt allerdings in Sibirien und der Weg wird nicht etwa mit dem Flugzeug, sondern mit einem umgebauten Mercedes-Camper zurückgelegt. Dieser Camper wurde von seinen Besitzern Emma genannt und ist tatsächlich älter als seine Reisenden: als Oldtimer hat Emma bereits mehr als 30 Jahre auf dem Buckel…

    Der Reisebericht, den Christina Klein geschrieben hat, gibt die Erfahrungen dieses abenteuerlichen Trips wieder, der zunächst durch Südosteuropa, dann über Moldawien und das Schwarze Meer nach Georgien und Kasachstan führt, bis schließlich nach ca. 10.000 km das heimatliche Dorf erreicht ist.

    Zwischendurch gibt es jede Menge Erlebnisse, viele davon hängen mit der etwas zickigen Emma zusammen und den schlechten Straßen, die einem Oldtimer zu schaffen machen. Einen anderen Schwerpunkt bilden das Essen und der Alkohol-Konsum während der Reise. Über politische Systeme, kulturelle Höhepunkte oder die wirtschaftliche Situation der bereisten Länder erfährt man in diesem Buch kaum etwas, dafür mal mehr oder weniger über die Stimmung der Reisenden. Der Rückweg aus Sibirien führt schließlich über Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan zum Kaspischen Meer mit einem längeren Abstecher in den Iran. Hier endet etwas abrupt die Reiseerzählung. Der Karte in der Umschlagklappe ist zu entnehmen, dass der Trip über die Türkei und Griechenland bis nach Österreich fortgesetzt wird, zu lesen ist davon aber nichts mehr. Der Bildteil in der Mitte des Buches ergänzt den Text immerhin auf hilfreiche Weise.

    Das Buch liest sich in einem flotten Tempo. Durch die doch ziemlich andere Lebenseinstellung der Autorin ist bei mir der Funke aber nicht übergesprungen. Die Ungenauigkeiten des Verlags (40.000 km waren es schlichtweg nicht bis nach Sibirien und die Karten bezeichnen die Orte mit anderen Namen als die Autorin, um nur einige ärgerliche Auffälligkeiten zu nennen), kommen hinzu.

    So kann ich nur mit 3 Sternen bewerten.

    Für Leser, die selbst gerne Roadtrips unternehmen, kann das Buch bei der Planung eines Sibirien-Trips hilfreich sein.

  24. Cover des Buches Joseph Anton (ISBN: 9783328110330)
    Salman Rushdie

    Joseph Anton

     (17)
    Aktuelle Rezension von: sumsidie
    Ich mag Salman Rushdies Bücher, seinen Schreibstil und finde seine Arbeit bermerkenswert. Dies war die erste Autobiographie, sonst lese ich eher Biographien und muss sagen, dass mir letzteres Genre wahrscheinlich mehr liegt. Insgesamt war ich leider etwas enttäuscht von diesem 700 Seiten Wälzer, der sich vor allem mit den Jahren, in denen der Autor durch eine Fatwa zu Tode verurteilt wurde beschäftigt.

    Dafür, dass Rushdie nicht müde wird zu artikulieren, dass sein Schicksal nur eines von vielen ist und auch viele andere Künstler wegen ihrer Arbeiten verfolgt werden, gerade auch weil sie sich mit dem Thema Religiosität oder dem Islam im Besonderen beschäftigen, hätte ich mir gewünscht, dass er dies noch plastischer herausarbeitet. Ich bezweifele nicht, dass Rushdies Geschichte symptomatisch war, für die zahlreichen bestehenden und danach entstandenen Konflikte zwischen westlicher und arabischer Welt, wie auch dem Terrorismus. Aber gerade weil Rushdie selbst von Hause aus Historiker ist und ich ihm zutraue seine Geschichte noch stärker in den historischen Kontext einbinden zu können, habe ich dies vermisst. Es handelt sich also, wie der Titel sagt um eine AUTObiographie, mit Betonung auf dem Auto. So gesehen hält das Buch, was es verspricht, nur war mein Interesse eben etwas weiter gestreut.

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