Bücher mit dem Tag "ira"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ira" gekennzeichnet haben.

139 Bücher

  1. Cover des Buches Scherbenmond (ISBN: 9783839001516)
    Bettina Belitz

    Scherbenmond

     (812)
    Aktuelle Rezension von: Oktodoc

    Angefangen hat das Buch recht vielversprechend. Der Vater ist verschwunden und er hat Ellie eine Aufgabe hinterlassen. Sie soll ihren Bruder zurück holen und dabei auch einen Schlüssel in seiner Wohnung in Hamburg finden um einen Safe öffnen zu können.

    Dem Bruder geht's nicht so gut und Ellie möchte herausfinden was da nicht stimmt. Wie man sich denken kann: ein Mahr.

    Nachdem Ellie den Schlüssel gefunden hat, was schon recht schnell geschehen ist, endet die Story um den Vater auch schon bzw. wird komplett vergessen. Auch das Wiedersehen mit Colin läuft nach dem recht dramatischen Abschied vom Ende des 1. Bandes total unspektakulär ab. Kaum ist sie mal glücklich macht sie ihr Glück gleich darauf wieder kaputt. Ellies Gefühlsleben ist das totale Chaos, sehr negativ. Colin's Handlungen scheinen mir auch keinen rechten Sinn zu ergeben. Stellenweise kam es mir vor als hätte die Autorin die Handlungen einfach gewürfelt.

    Im Gegensatz zu Band 1 gab es hier mehr Abwechslung mit den Charakteren. Hauptsächlich hat sich immer noch alles um Ellie und ihr Innenleben und kaum um die Außenwelt gedreht aber durch die neuen Charaktere kam etwas Schwung in die Sache.

    Das Ende des Buches war ziemlich unkreativ.


    Nichtsdestotrotz habe ich das Buch recht interessiert und schnell fertig gelesen, habe mich immer mal aufgeregt und war gespannt was als nächstes passiert. Ich hoffe die Reihe bekommt ein gutes Ende, denn alles in allem fand ich die Story und die Idee bisher recht interessant.

  2. Cover des Buches Gun Street Girl (ISBN: 9783518467350)
    Adrian McKinty

    Gun Street Girl

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Ingrid_Davis
    Inzwischen habe ich mich an den Vorleser der englischen Audible-Version gewöhnt, und inzwischen gefällt es mir sogar recht gut, wie er es liest. Diese Nummer 4 der Serie um Sean Duffy war auf der Skala wieder ein bisschen unter Band 3. Für mich steht und fällt die Reihe mit dem Bezug zur politischen Lage in den 1980ern in Belfast/Nordirland.
    Die Romane, bei denen dieser Hintergrund eine größere Rolle spielen, sind definitiv die besseren Duffys. 
    Insgesamt gewinnt man aber den ironischen Duffy und seine lakonische Art, sein Leben und seine Fälle zu schildern lieb und will einfach wissen, wie es ihm weiterhin ergeht.
  3. Cover des Buches Lautlos (ISBN: 9783863580520)
    Frank Schätzing

    Lautlos

     (506)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman erschien erstmals im Jahr 2000. Es geht um ein geplantes Attentat auf einen der Teilnehmer des G8-Gipfels, der 1999 in Köln stattfindet. Eine unbekannte Macht beauftragt eine eiskalte Terroristin, die über Hochtechnologie verfügt, mit einem Anschlag. Ein genialer Physiker und erfolgreicher Schriftsteller auf einer Lesereise gerät unfreiwillig zwischen die Fronten, weil er einen alten Bekannten wiedererkennt. 

    Der Roman plätschert lange so dahin zwischen dem Geplauder um den Physiker, seine Eigenwilligkeiten und der Planung des Attentats, die dem Leser Rätsel aufgibt, ist dabei aber nicht wirklich spannend.

    Die Schilderung der Ankunft des betrunkenen Physikers am Flughafen gleitet ins Komödiantische ab. Für einen komödiantischen Thriller ist der Text aber zu wenig witzig, zumal es sich bald hat mit den komödiantischen Elementen, für einen ernsthaften Thriller ist er zu langatmig.

    Nachdem erste Spannung aufgekommen ist, wechseln sich leider recht spannende Episoden immer wieder mit solchen ab, die sich gewaltig ziehen und die Handlung nicht wirklich weiterbringen. Im Laufe der Zeit wird dem Leser klar, dass es im Grunde auf den Showdown des gelungenen oder im letzten Moment verhinderten Attentats hinausläuft. Doch selbst der Passage vor dem Attentat fehlt es an Spannung, weil sie sich zu sehr in die Länge zieht und weil man das Ergebnis des Mordversuchs im Grunde kennt.

    Darüber hinaus enthält der Text bedauerlicherweise auch logische Fehler. So ist z.B. sehr unwahrscheinlich, dass die eiskalte und mit allen Wassern gewaschene Attentäterin einen so unsicheren Mitwisser wie einen bestochenen Flughafenmitarbeiter in die Technik ihrer Mordwaffe eingeweiht hat. (Goldmann Tb, 23. Aufl., März 2006, S. 571)

    Eine Lieblingsvokabel des Autors scheint Vorfeld zu sein. Das wird enervierend oft verwendet.

    Positiv  erwähnenswert finde ich die politischen bis teilweise ins Philosophische reichenden Beschreibungen Schätzings. So enthält der Roman einige präzise politische Vorhersagen wie z.B. das Erstarken des Nationalismus und des Rechtsextremismus in den westlichen Demokratien, besonders in den USA. Wenn er das alles tatsächlich bereits im Jahr 2000 formuliert und nicht in spätere Auflagen wie die meine aus 2006 eingefügt hat, dann zeugt das von gutem politischen Gespür des Autors. Er beschreibt die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft und die beinahe grenzenlosen Möglichkeiten des Kapitals, das sogar die Ermordung des Präsidenten einfach kaufen kann. Dies zu einem Zeitpunkt, als das in der breiten Öffentlichkeit und in den Medien in Deutschland noch keineswegs Allgemeinwissen war.

    Sehr lobenswert ist auch das sehr ausführliche und informative Nachwort zu den Themen, die der Roman berührt.

    Einen Absatz mit Gedanken des Autors möchte ich zitieren: „Je größer der bekannte Kosmos wurde, je komplexer die Theorien über expandierende, kollabierende und inflationäre Universen bis hin zu der Überlegung, dass dieses ganze unfassbare Gebilde nur eines von unzähligen anderen in einer Art kosmischen Schaums sei, umso weniger Sinn ergab die Vorstellung eines Gottes, der den Bewohnern des dritten Planeten eines unbedeutenden Sonnensystems im Provinzwinkel einer Galaxis mittlerer Größe individuell zugetan war. Je weiter menschliches Wissen und Ahnen sich aufblähte, desto unbedeutender erschien ausgerechnet, wer dies alles zu denken vermochte – der Mensch. Warum sollte Gott – sofern er existierte – einen Haufen schlecht erzogener Gene lieben, die sich beständig an den Kragen gingen und nebenher ihren Planeten ruinierten?“ (ebd., S. 245)

    Insgesamt, da ausgesprochen gute mit weniger erfreulichen Passagen abwechseln, ist mir der Roman eine Wertung von drei Sternen wert, ordentlich. Um die Längen gekürzt, hätte es ein richtig guter Krimi werden können.

  4. Cover des Buches Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2) (ISBN: 9783548290232)
    Barbara Bierach

    Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)

     (73)
    Aktuelle Rezension von: killerprincess

    Inhalt

    Emma Vaughan ermittelt im Krankenhaus, nachdem ihr ein befreundeter Arzt anvertraut, dass er befürchtet, es würde ein Todesengel sein Unwesen treiben: Patienten, die eigentlich auf dem Weg der Besserung waren, starben alle plötzlich an Herzversagen.

    Emma, die eigentlich in eine andere Abteilung versetzt wurde, bittet ihren Vorgesetzten um die Leitung des Falls. Als während der Ermittlungen der Polizei ein weiterer Patient stirbt, spitzt sich die Lage zu. Emmas Problem ist jedoch, dass sie parallel zum Fall mit dem Gedanken noch ganz woanders ist: bei ihrem verhafteten Ex-Mann und dem ungelösten Fall aus Band 1!


    Meinung

    Viele Köche verderben den Brei - zu viele Fälle den Krimi. In "Schweigegelübde" hatte ich das Gefühl, dass der tatsächliche Fall um den Todesengel nur Beiwerk war. Er war vorhersehbar, lief nebenher und auch die Auflösung war irgendwie völlig uninspiriert. Nachdem der Todesengel gefunden war, aber noch viel Buch übrig war, war klar, dass sich Emma nun den Geistern aus Band 1 stellen wird. Das wurde tatsächlich auch noch sehr spannend - doch mir gefiel diese Kombination der beiden Fälle leider gar nicht. Hinzu kam noch die Problematik mit ihrem in U-Haft sitzenden Ex-Mann, was noch einige weitere Geschehnisse nach sich zog. 


    So kam insgesamt ein ziemliches Wirrwarr heraus. Es war unklar, wo jetzt die Prioritäten liegen. Dazu ein eher weniger guter Schreibstil, geprägt von sehr vielen inhaltlichen Wiederholungen.


    Fazit

    Schade, aber das war mir persönlich zu zäh und konnte mich nur wenig unterhalten.

  5. Cover des Buches Amokspiel (ISBN: 9783945386378)
    Sebastian Fitzek

    Amokspiel

     (2.198)
    Aktuelle Rezension von: EurekaPalmer

    Kurze Zusammenfassung: Die Kriminalpsychologin Ira Samin leidet unter dem Tod ihrer Tochter und hat eigentlich schon mit ihrem Leben abgeschlossen. Sie hat ihren Selbstmord bereits sorgfältig vorbereitet, bis sie als Vermittlerin zu einem Geiseldrama bei einem Berliner Radiosender gerufen wird. Der Psychopath Jan May hat zwei Mitarbeiter und die Teilnehmer einer Führung durch den Sender, an der auch er teilnehmen sollte, in seiner Gewalt und spielt nun ein makabres Spiel mit der Öffentlichkeit. Beim sogenannten "Cash Call" wird eine beliebige Telefonnummer angerufen. Bei Nennung der richtigen Parole gewinnt der Teilnehmer einen Geldpreis. Jan May legt jedoch eine neue Parole fest und droht bei falscher Antwort eine Geisel zu töten. Ira Samin steht nun die schwere Aufgabe bevor, die Situation zu entschärfen und die Geiseln zu retten. Es stellt sich außerdem die Frage nach Jans Beweggründen zu dieser grausamen Tat. 

    Es war das zweite Buch, das ich von Sebastian Fitzek gelesen habe. Wie beim "Seelenbrecher" (das hatte ich davor gelesen) und "Die Therapie" war ich auch vom "Amokspiel" total begeistert. Spannend und fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Die richtigen Worte zu finden ist nicht so einfach, da jedes schon zu viel verraten könnte.

    Die Geschichte hielt mich völlig in Atem. Während des Lesens schwelten unterschiedlichste Gefühle und Gedankengänge in meiner Denkfabrik. 

    Nachdem die Geschehnisse eine Aufklärung fanden, dachte ich nur: Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Auf dem Endspurt dann nochmals eine überraschende Wende.

    Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und konnte gar nicht genug davon bekommen.

  6. Cover des Buches Kein Ort ohne dich (ISBN: B015YMPH8S)
    Nicholas Sparks

    Kein Ort ohne dich

     (690)
    Aktuelle Rezension von: Brina_10

    Nach einem Autounfall wird der 91-jährige Ira einzig durch die Erinnerung an seine verstorbene Frau Ruth am Leben gehalten. In den Zwiegesprächen mit Ruth lernt der Leser das Ehepaar und ihre gemeinsame Geschichte kennen.

    In einem weiteren Handlungsstrang begegnen wir Luke und Sophia, 2 junge Leute aus unterschiedlichen Welten, deren Leben sich kreuzen. Nach und nach lernen sich die beiden kennen und lieben und doch gibt es Herausforderungen, welche ein gemeinsames Leben scheinbar unmöglich machen.

    Am Ende des Buches werden beide Erzählstränge sehr geschickt zusammengeführt, sodass man als Leser ein großes Gesamtbild erhält.

    Dies war mein erstes Buch von Nicholas Sparks, ich kenne zwar einige Verfilmungen, diesen Titel habe ich jedoch noch nicht gesehen, sodass ich wenig Erwartungen an das Buch stellte.

    Zu Beginn lernen wir die Protagonisten kennen, die Perspektive wechselt zwischen der Geschichte von Ira und Ruth sowie Luke und Sophie. Der Schreibstil und vor allem die Dialoge zwischen Ruth und Ira wirkten auf mich vor allem am Anfang etwas befremdlich, nachdem ich mich jedoch daran gewöhnt hatte, störte es den Lesefluss nicht mehr.

    Auch, dass die Perspektive zwischen Ruth und Ira in der Ich-Form  und die von Sophie und Luke aus Erzählerperspektive geschrieben war, fand ich zu Beginn etwas verwirrend. Im Laufe des Buches konnte ich mich aber auch daran gewöhnen.

    Inhaltlich konnte mich der Autor mit beiden Geschichten berühren, wobei ich Ruths und Iras Geschichte etwas interessanter fand. Bei Luke und Sophie konnte mich vor allem das Setting der Ranch begeistern.

    Der Beginn zog sich für mich etwas in die Länge, es passierte vor allem in der Gegenwart relativ wenig. Umso weiter das Buch voranschritt umso fesselnder und emotionaler wurde es jedoch für mich. Vor allem das letzte Viertel des Buches rührte mich zu Tränen und konnte mich emotional total gefangen nehmen.

    Die Charaktere waren alle sehr authentisch beschrieben und ihre Handlungen nachvollziehbar. Ich mochte jeden Einzelnen sehr gern. 

    Der Abschluss war ab einer gewissen Zeit vorhersehbar, was mich aber nicht störte, da es am Ende um eine ganz andere Message im Buch ging. Auch das zu erwartende Happy End fand ich sehr stimmig, da es Raum für eigene Gedanken lässt und es keinen, für meinen Geschmack meistens zu übertriebenen, Ausblick in die nächsten 10 Jahre gibt.

    Für mich ein Buch, welches vor allem durch seine Emotionalität bei mir punkten konnte und welches ich gern weiter empfehle. 

  7. Cover des Buches True Crime (ISBN: 9783038821106)
    Sam Millar

    True Crime

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Toxicas
    True Crime ist ein Subgenre der Sachliteratur und widmet sich primär der Darstellung realer Kriminalfälle. Und genau das ist es, was die Leserschaft dermaßen anzieht und fasziniert: die Realität. Das wahre Verbrechen, das so, wie es im Buch, Podcast oder Internetbeitrag dargestellt wird, stattfand.

    Bevor Sam Millar aka André Singleton als erfolgreicher Autor reüssierte, war er u.a. als "Blanket-Man" und Drahtzieher beim "großen Dings bei Brink's" berühmt-berüchtigt.

    Sam Millar blickt auf eine schwierige Kindheit zurück: der Vater war bei der Marine und oft nicht zu Hause, die psychisch labile Mutter geplagt vom Alleinsein, suchte Trost im Alkohol, Essen gab es meistens durch Rabattmarken und Lebensmittelgutscheine, und die strenggläubige katholische Erziehung durch den Großvater tat ihr Übriges. So erlebte er auch den "Blutsonntag" 1972 in Derry hautnah mit. Als ein ehemaliger Schulfreund erschossen wurde, wechselte Sam zu einem militanten Republikanismus. Man warf ihm vor, er würde zur IRA gehören, einer irisch-republikanischen, paramilitärischen Organisation, die aus der Spaltung der Irisch-Republikanischen Armee im Dezember 1969 hervorging. Aufgrund dieser Verbindung und späterem Vorwurf des Waffen- und Sprengstoffbesitzes wurde er im Gefängnis Long Kesh (auch bekannt als Maze Prison oder H-Blocks) untergebracht. Da er sich vehement dagegen wehrte, die Verurteilung und die Regeln des Gefängnisses anzuerkennen, musste er jahrelang unter schlimmsten, die Menschenwürde verletzenden Bedingungen leben.

    Dies alles wird im ersten Teil des Buches beschrieben. Die Kapitel sind chronologisch unterteilt und haben Überschriften, die sich auf die jeweiligen Inhalte beziehen. Dazu gibt es jeweils passende Zitate aus anderen Büchern.

    KAPITEL EINS
    Das Haus
    April 1965

    Sie versauen dich, deine Mutter und dein Vater. Vielleicht nicht mit Absicht, trotzdem tun sie es. Sie füllen dich an mit ihren eigenen Fehlern. Und geben noch welche obendrauf, nur für dich. - Philip Larkin, This Be The Verse

    Im zweiten Teil des Buches führte ihn sein Weg hinaus in die Freiheit, ab nach New York. Dort gründete er eine Familie mit seiner Frau, sie bekamen drei Kinder. Doch statt das Leben zu genießen, das Beste draus zu machen, plante er 1993 den spektakulärsten Überfall in der amerikanischen Geschichte. Bis dahin war er mir äußerst sympathisch, doch dann kam ich nicht umhin, mich zu fragen, warum jemand ständig auf der Suche nach Problemen ist. Fiel es ihm wirklich so schwer, einfach mal glücklich (oder zumindest zufrieden) zu sein? Hatte er denn aus seiner Vergangenheit nichts gelernt?

    Die knochenfarbenen Zellen, deren Trostlosigkeit der dunkle Himmel noch unterstrich, waren das erste, was ich sah, als ich aus dem Transporter stieg [...] Ein Wärter hatte sich in eine Ecke verkrochen, um eine zu rauchen. [...] Einen Moment hatte ich den Eindruck, als würde er mich kopfschüttelnd betrachten und an meinem Verstand zweifeln. (Seite 91, 92)

    Natürlich ging alles Mögliche schief, und er wurde schließlich wieder verhaftet. Das ist übrigens kein Spoiler, denn der Fall samt anschließendem Gerichtsverfahren sorgte einst für mächtig Wirbel in den Medien. Und zwar so sehr, dass Warner Brothers, die die Filmrechte erworben hatten, einen Rückzieher machten, nachdem die Bush-Regierung aufgrund der Anschläge vom 11. September behauptete, das Buch würde den Terrorismus verherrlichen.

    Im zweiten Teil erhält der Leser interessante Einblicke in die Prozessführung und in das amerkanische Rechtssystem. Dabei schreibt Millar nicht mit prahlerischem Unterton, glorifiziert seine Handlungen nicht, belehrt nicht, sondern greift auf Fakten zurück und schildert mit konsterniertem Understatement. Er schreibt locker, geradeheraus und lässt stellenweise seine politischen Ansichten mit einfließen.

    Persönliches Fazit: Ein aufschlussreicher, spannender, erschütternder und autobiografischer Krimi, der erstaunlich leicht von der Hand ging. True Crime at its best.

    © Recensio Online, 2019, Julie
  8. Cover des Buches Ein Teelöffel Land und Meer (ISBN: 9783442481224)
    Dina Nayeri

    Ein Teelöffel Land und Meer

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Miia

    Inhalt: 

    Saba ist elf, als die islamische Revolution ausbricht und ihre wohlhabende christliche Familie Teheran verlassen muss, um sich, fern von den prüfenden Blicken der Mullahs, auf ihre Ländereien in der Gilan-Provinz zurückzuziehen. Kurz darauf verschwinden Sabas Mutter und ihre Zwillingsschwester Mahtab spurlos. Ihr Vater und die Nachbarn im Dorf behaupten, Mahtab sei bei einem Bad im Kaspischen Meer ertrunken und die Mutter sei bei dem Versuch, den Iran zu verlassen, festgenommen worden. Doch Saba glaubt ihnen nicht. Für sie ist klar, dass ihre geliebte Schwester jenseits des Ozeans ein neues Leben begonnen hat ...


    Meine Meinung: 

    In diesem Buch geht es um Saba, die im Iran aufwächst. Ihre Mutter und ihre Schwester verschwinden, aber Sabas Erinnerungen sind schwammig. Ist ihre Schwester ertrunken oder nach Amerika geflohen? Niemand scheint wirklich die Wahrheit zu sagen und Saba selbst lässt sich immer wieder neue Geschichten zu dem Leben ihrer Schwester einfallen. Was ist wahr, was ist Lüge?

    Das Buch lebt meiner Meinung nach von der Kultur im Iran. Das Leben im Iran, die Bräuche und Traditionen dort, sind sehr inspirierend und sehr interessant. Ich weiß nicht viel über das Leben und die politischen Zustände im Iran, aber durch das Buch ist mir das Land etwas näher gekommen und ich habe viel interessantes erfahren. Ganz besonders toll, fand ich die Lebensweisheiten, die immer mal wieder in die Geschichte eingeflochten wurden. Das Buch kann einen daher wirklich inspirieren und zum Nachdenken anregen. Das ist meiner Meinung nach aber auch die Stärke des Buches, denn der Rest hat mir leider gar nicht gut gefallen. 

    Saba ist der Hauptcharakter in dieser Geschichte und leider gefällt sie mir gar nicht. Sie ist verwöhnt, eingebildet, egoistisch und meiner Meinung nach auch kaltherzig. Man hat immer das Gefühl, dass sie nur für sich selbst und nie für andere handelt. Das macht es extrem schwer Mitgefühl zu empfinden, obwohl Saba wirklich viel Schlimmes erlebt und auch viel mitmachen muss. Aber Saba ist mir einfach so unsympathisch, dass ich mich weder mit ihr freuen kann, noch jemals mit ihr leiden kann. Mir war daher wirklich egal, wie ihre Zukunft aussehen wird. Dazu fand ichs teilweise wirklich anstrengend, dass sie sich Geschichten über ihre Schwester ausgedacht hat. Mir war das immer zu viel Fantasie, zu wenig Fakt. Hätte da manchmal gerne etwas Schlüssigeres gelesen. Am Lesen hat mich daher nur das Geheimnis um Mahtab gehalten. Ich habe so sehr gehofft, dass da noch eine überraschende Wendung kommt. Ich habe am Ende nur noch quer gelesen, weil mich die Geschichte von Saba nicht interessiert hat, aber ich wissen wollte, was damals mit Mahtab und der Mutter passiert ist. Leider ist die Auflösung mehr als vorhersehbar und absolut nicht überraschend. Ich habe zwar verstanden, worauf das Buch hinaus wollte und finde auch gut, dass insbesondere die Mentalität, die Entwicklung des Lebens und das Aufarbeiten von Geschehnissen bezüglich Saba im Vordergrund stehen, aber irgendwie hatte ich mir trotzdem mehr erhofft, was das Geheimnis um Mahtab angeht. 


    Fazit:

    Ich kann hier leider nur 2 Sterne vergeben, weil die Geschichte mich nicht gepackt hat. Die Stärke des Buches liegt insbesondere in der Aufarbeitung des Lebens und der Kultur im Iran. Man erfährt viel über die politischen Verhältnisse, das Leben dort und es werden einem auch viele Lebensweisheiten nahe gelegt. Das ist wirklich gelungen. Die Hauptfigur Saba ist leider aber sehr eingebildet und unsympathisch. Obwohl sie ein schweres Leben hat, kann man kein Mitgefühl empfinden. Die Auflösung um ihre Schwester und ihre Mutter ist mir persönlich zu vorhersehbar. Ich vergebe gutmütige 2 Sterne für die wissenswerten Details über das Leben und die Kultur im Iran.
  9. Cover des Buches Die verschwundene Schwester (ISBN: 9783442492756)
    Lucinda Riley

    Die verschwundene Schwester

     (222)
    Aktuelle Rezension von: Monalisa73

    In diesem Buch wird die verschwundene Schwester gesucht. Alle sechs Schwestern beteiligen sich daran. Ihre Suche läuft von Neuseeland nach Toronto, von London in die Provence und schließlich nach Irland. Doch es bleiben sehr viele Fragen offen und die werden auch in diesem langen spannenden Buch nicht alle beantwortet. Die Autorin vertröstet den Leser auf ihr letztes Buch zu dieser Reihe, in der die Geschichte des Vaters Pa Salt erzählt wird und somit alles aufgeklärt werden soll. Dieses letzte Werk wird  voraussichtlich im Jahr 2024 erscheinen und nicht mehr selbst von Lucinda Riley geschrieben werden können, da sie leider inzwischen verstorben ist. Ihr Sohn möchte das Werk vollenden. Man darf gespannt sein.

    Die Geschichte der verschwundenen Schwester ist, wie all die anderen Bücher davor, spannend erzählt, mit verschiedenen Erzählsträngen, die alle miteinander verwoben sind und die dem Leser Einblicke in einen Geschichtlichen Hintergrund geben. In diesem geht es um den Unabhängigkeitskampf der Iren, um sich von Großbritannien zu befreien, was ja leider nicht vollständig geklappt hat. Es ist sehr intensiv recherchiert und so bildhaft und leidenschaftlich geschrieben, dass man sich in diese Zeit zurückversetzt fühlt. 

    Ich kann diese Buchreihe einfach nur jedem empfehlen.

     Jedoch sollte man sie tatsächlich der Reihenfolge nach lesen, um alles gut verstehen zu können, auch wenn die jeweilige Geschichte zu den Schwestern auch alleine gelesen werden könnte, weil sie in jedem Buch eine abgeschlossene Geschichte bilden.  Doch die verschwundene Schwester  würde ich als siebtens Buch erst empfehlen, denn hier werden alle anderen Schwerstern erwähnt, wie es ihnen geht, nachdem sie ihre eigenen Wurzeln gefunden haben. 

  10. Cover des Buches Die Macht der Geographie (ISBN: 9783423350433)
    Tim Marshall

    Die Macht der Geographie

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Warum kämpft Russland so erbittert um einen Hafenzugang? Was steckt hinter Chinas globalen wirtschaftlichen Tätigkeiten? Wieso klammern sich die Briten an die Falklandinseln? Und wie hat die Kolonialisierung die politische und wirtschaftliche Situation der Welt von heute geprägt? Interessant, umfassend und kenntnisreich rollt Tim Marshall Weltgeschichte und Weltpolitik vor dem verblüfften Leser aus, der so viel zu kennen meint und jetzt doch alles in einem neuen Licht betrachten muss. Entscheidungen von Politikern sind niemals frei – sie sind begrenzt von der Geographie. 

    Der Leser kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Viele Überzeugungen werden in Frage gestellt, scheinbar willkürliche Ereignisse werden verblüffend logisch erklärt. Alles kenntnisreich, fundiert und mit Witz auf fast unwahrscheinlich wenigen Seiten präsentiert. Ein Anhang mit der zugrundeliegenden Literatur lädt zum Weiterstöbern ein. Die kurzen Kapitel, die jeweils ein eigenes Land bzw. Gebiet abhandeln, geben einen tiefen Einblick in andere Kulturen, ihre Geschichte und Völker. Erschütternd ist, wie viele aktuelle Probleme der Welt aus der Kolonialisierung stammen, durch Unwissenheit, Gier und eine bittere Gleichgültigkeit der europäischen Kolonialmächte produziert. 

    Eine hochinteressante Lektüre, die sich nicht aus der Hand legen lässt! Unterhaltsam und informativ, dabei stets sachlich und fundiert. Brillant!

  11. Cover des Buches Die Sirenen von Belfast (ISBN: 9783518466124)
    Adrian McKinty

    Die Sirenen von Belfast

     (46)
    Aktuelle Rezension von: WolfgangHaupt
    Aye, da muss man fast eine Rezension schreiben. Es fängt in Nordirland im Jahre 1983 an, eine Zeit, in der man besser woanders gelebt hätte. Die IRA gegen die RUC, die englische Armee, die gerade Richtung Falkland unterwegs sind. Inspector Duffy ahnt es, die Zeiten werden härter. Das ist der Hintergrund des Buchs. Einer, der mich echt an das Buch gebunden hat. Unverbraucht, toll erzählt, ohne erhobenen Zeigefinger, ohne Polemik. Es reicht, wenn man es zeigt. Niemand gefällt die Situation, es war ja nicht nur die Gewalt dort ein Problem. Die Politik spielt groß mit, die Wirtschaft stagniert, jeder Arbeitsplatz, der verloren geht, ist ein möglicher Attentäter. 
    Angetan hat es mir der Protagonist, eine coole Socke, einer mit Orden, der ihm aber sichtlich egal ist. Bringt ihm ja sowieso nichts. Wer da ist, muss helfen, gegen die aufbegehrenden Katholiken mitmarschieren. Umso problematischer, wenn man selbst einer ist. Ein Mann zwischen den Fronten, der sein Bestes gibt, wenn er mag. Alkohol ist Thema, wer je in Irland war, weiß es ganz genau, da geht oder ging es den Nordiren sicher nicht besser. 
    Mittendrin ein Mord, der sich schwierig gestaltet, weil natürlich mehr dahinter steckt, als man anfangs glaubt. 
    Es transportiert viel Lokalkolorit, den Geist der Zeit, und bleibt es am Ende doch ein Krimi. Es hat mich an Ken Bruen erinnert, ein wenig an Ross Thomas, und doch bleibt es eigenständig. 
    Es zieht hinein, lässt einen teilhaben am vergangenen Terror, dem Leid, das solche Konflikte mit sich bringen. 
    Sean Duffy gibt sich die volle Dröhnung, sprich die Nachrichten, die von den täglichen Gewalttaten der IRA berichten. 
    Polizeireviere, die Bunkern gleichen, vollgepanzerte Fahrzeuge, Beamte, die vor dem Fahrtantritt den Unterboden nach Quecksilberzündern prüfen. 
    Ein Leben in abgestumpfter Angst, der Gewohnheit an das Unausweichliche, kann es doch jeden erwischen. 
    Es rührt auf, lässt einen nachdenklich zurück. 
    Ach ja, der Krimi: Gut angelegt, ein paar Twists und Turns, die einem zwar nicht die flache Hand auf die Stirn treiben, aber doch vom Standard abweichen. So möchte ich ein Buch lesen. Eines, auf das ich mich jedes Mal gefreut habe, wenn ich wieder Zeit zum Lesen hatte. 
    Deswegen: Kaufempfehlung. Aye!
  12. Cover des Buches Die Asche meiner Mutter (ISBN: 9783641118655)
    Frank McCourt

    Die Asche meiner Mutter

     (881)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Vom Klappentext her dachte ich erst so "Na ja, kannst du ja mal lesen" und so lag es jahrelang auf meinem Bücherregal, bis es an die Reihe kam. Ich sage nur: völlig zu unrecht, diese lange Wartezeit! Oder anders: es hat sich gelohnt, was lange währt usw. Frank McCourt beschreibt sein Leben in den Elendsgassen von Irland und wie er sich mit einem alkoholkranken Vater, einer überforderten, depressiven Mutter und mehreren jüngeren Geschwistern durchschlägt und irgendwie immer einen Weg findet. Er verliert dabei nie sein Ziel aus den Augen und zeigt sich auch durchaus sozial und empathisch. Nie verzweifelt er vollends. Sehr bewundernswert. Ich habe mir sofort das Nachfolgebuch bestellt. Absolute Leseempfehlung!

  13. Cover des Buches Alter Hund, neue Tricks (ISBN: 9783518470602)
    Adrian McKinty

    Alter Hund, neue Tricks

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Das Buch ist Teil 8 der Sean-Duffy-Reihe. Erneut ist es dem Autor gelungen Historisches rund um die IRA mit Fiktivem zu einem tollen Kriminalroman zu verschmelzen. Der Hauptcharakter Sean Duffy muss erneut einen Fall aufklären, der ihn wieder in die IRA-Aktivitäten verstrickt. Aber Duffy ist kein Anfänger mehr, er weis wie der Hase läuft und beweist einmal mehr, dass ein „alter Hund“ das Beißen nicht verlernt hat und mit „neuen Tricks“ den Fall zu lösen vermag. 

    Der Autor hat es wiedereinmal geschafft, dank seines tollen Schreib- und Erzählstils und durch die wirklich gelungene Charakterisierung seiner Protagonisten, allen voran natürlich Sean Duffy, mich top zu unterhalten. Nicht nur die geschilderten politischen Ereignisse auch die humorige und selbstironische Art Duffys tragen zum Lesevergnügen bei. Diese Eigenschaften zeigen sich z. B., wenn sich Duffy über den Musikgeschmack seiner Mitmenschen so wunderbar aufregen kann oder er Gesprächspartners mit trockenem Humor Paroli bietet. 

    Für mich ist auch dieser Teil wieder ein rundum gelungener Krimi und ich vergebe deshalb auch volle 5 Sterne.

  14. Cover des Buches Die verschwundene Schwester (ISBN: 9783844545456)
    Lucinda Riley

    Die verschwundene Schwester

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Noch nie habe ich mich so schwer zwischen drei und vier Sternen bei der Bewertung entscheiden können! Wie immer bei den "Sieben Schwestern" gibt es traumhafte Kulissen,  historische Anteile, Spannung, Liebesgeschichten, Familientragödien und natürlich die zeitgenössische Komponente. Aber bei diesem Band gab es für mich ein paar Handlungsstränge und Hauptfiguren zu viel. Wenn ich aber trotzdem kaum aufhören kann weiter zu hören, dann müssen es vier Sterne sein ;).

    Als ich dann auch noch erfuhr, dass die Autorin diesen Sommer verstorben ist und diesen Roman sehr wahrscheinlich bereits erkrankt verfasst hat, war ich traurig, aber auch beeindruckt von der Leistung.

    Laut Verlag ist der Abschlussband wohl für 2023 geplant, mit den Ideen der Autorin, aber von jemand anderem verfasst.

  15. Cover des Buches Hinterhalt (ISBN: 9783426306055)
    Øistein Borge

    Hinterhalt

     (27)
    Aktuelle Rezension von: PoldisHoerspielseite

    Gemeinsam mit seinem Vater ist der norwegische Interpol-Ermittler Bogart Bull nach Nordirland gereist, um nach langen Jahren seinen Großvater zu besuchen. Doch die Urlaubsatmosphäre wird jäh unterbrochen, als er zu einem neuen Fall abkommandiert wird, den er gemeinsam mit der ortsansässigen Chief Inspector Miriam Dixon in einem Mordfall ermitteln soll: In einem abgelegenen Waldstück hat ein altes Ehepaar an einem geschichtsträchtigen Ort eine Leiche entdeckt – und wurde kurz danach offenbar ebenfalls getötet. Doch wer hat Interesse daran, die Vergangenheit zu verschleiern…?

    Bereits „Kreuzschnitt“ von Oistein Borge hat mir außerordentlich gut gefallen, und auch „Hinterhalt“, der zweite Band der Reihe um Bogart Bull, ist in meinen Augen ein Volltreffer – selbst wenn der Ablauf dem ersten Teil der Reihe ähnelt: Wieder wird der Ermittler in einen internationalen Fall mit geschichtsträchtigem Hintergrund hineingezogen, in dem sich die Vergangenheit auf äußerst clevere Weise mit fiktionalen Ereignissen aus der Gegenwart verbindet. Doch es gibt noch zahlreiche Elemente, die das Buch trotz vertrauter Atmosphäre anders, neu und frisch wirken lassen. Zum einen ist das der wohltuende Ortswechsel, wobei der Sprung von der französischen Riviera ins nördliche Irland nicht nur eine andere Stimmung, einen anderen Schlag von Menschen mit sich bringt, was der Autor gekonnt einfließen lässt. Auch der historische Hintergrund wird sehr gekonnt dargestellt und mit der gut funktionierenden Zweiteilung der Handlung von Vergangenheit und Gegenwart versehen. Der angenehme Lerneffekt über viele Hintergründe der irischen Separationsbewegung ist dabei clever eingebaut, zu keinem Zeitpunkt fühlt man sich in einer langweiligen Geschichtsstunde gefangen.

    Auch der Ablauf der Handlung unterscheidet sich gar nicht mal so sehr von seinem Vorgänger, der Autor folgt einem ähnlichen Rhythmus von neuen Rätseln und packenden Offenbarungen, sodass man immer tiefer in die Handlung und ihre Hintergründe eintaucht. Die eingebauten Überraschungen und Wendungen sind aber dennoch sehr wirkungsvoll, was mit viel Energie und in markanten Szenen umgesetzt wurde. Toll ist auch, dass die Charaktere durchaus ihren Einfluss auf die Handlung haben und ihr eine eigene Färbung geben, man mitfiebert und immer neue Eigenheiten entdeckt, diese sich aber nicht in den Vordergrund drängen. Auch die neue Ermittlerin Miriam Dixon ist eine Bereicherung für den Roman, der Leser lernt eine interessante Figur kennen, auf die sich auch Bogart Bull erst einmal einstellen muss, was für reizvolle Momente sorgt.

    Bogart Bull wird in einen ganz neuen Kontext gesetzt, ermittelt in einer anderen Umgebung und wieder in einem Fall, in dem Historie und Gegenwart gekonnt kombiniert werden. Das sorgt nicht nur für eine eigenwillige Stimmung, sondern für viele gut recherchierte und lesenswert aufbereitete Informationen über Irlands Geschichte. Mit authentischen Figuren versehen und vielen Wendungen gespickt ist auch der zweite Teil der Reihe sehr empfehlenswert geraten.

  16. Cover des Buches Crossroads (ISBN: 9781545357613)
    Jürgen Albers

    Crossroads

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Woerterkatze

    Klappentext von der Autorenseite

    Juni 1940: Der Frühsommer erstrahlt über der britischen Kanalinsel Guernsey. Für den erfahrenen Londoner Inspektor Charles Norcott scheinen die beschaulichen Inseln im Ärmelkanal keine Herausforderung bereit zu halten. Doch das freundliche Sonnenlicht ist trügerisch und beleuchtet die Leiche einer jungen Frau. Kaum haben die Ermittlungen begonnen, als sich bereits neues Unglück zusammenbraut. Die deutsche Wehrmacht hat Frankreich überrannt und besetzt nun auch die britischen Kanalinseln in einem Handstreich. Nach einem zweiten Mord überschlagen sich die Ereignisse. Auf einer kleinen Insel, abgeschnitten und besetzt vom Feind, muss Norcott erkennen, dass er es mit mehr als einem Gegner zu tun hat. Grenzen verwischen sich und die Welt scheint voller Masken. Auch im hellen Sonnenschein bleibt die entscheidende Frage: Hinter welcher Maske steckt ein Freund, hinter welcher der Gegner?

    Autoreninfo von der Verlagsseite:

    Jürgen Albers erkundete bereits als Jugendlicher die britischen Inseln. Die Heimat seines britischen Großvaters kennenzulernen war ein starker Antrieb, sich mit den Menschen und der Geschichte zu beschäftigen. Sein beruflicher Start als Luftwaffenoffizier bescherte dem Autor mehr als ein Jahrzehnt Wanderleben, u.a. mit Stationierungen in Italien und den U.S.A. Nach einigen Jahren als Personalleiter arbeitet Albers heute als Hochschuldozent. Die Liebe zu den britischen Inseln ist geblieben und so werden auch die nächsten Romane dort spielen.

    Erster Satz:

    Er drehte langsam sein Handgelenk, bis er einen unauffälligen Blick auf das Ziffernblatt seiner Uhr werfen konnte.

    Meinung:

    Ein Krimi, der auf den britischen Inseln spielt, hat bei mir schon immer ein Stein im Brett. Wenn dann auch noch die Zeit des 2. Weltkriegs hinzu kommt liegt das Buch schneller bei mir im Regal als man schauen kann. Nun ja in diesem Fall eher auf dem Reader, aber sei es drum. Hauptsache, das Buch ist bei mir eingezogen.

    Guernsey, zugegeben schon einmal gehört, und auch auf der Landkarte gefunden, aber nie weiter in Betracht gezogen, sei es als Handlungsort für einen Roman bzw. Krimi oder als Urlaubsziel. Jürgen Albers, der Erschaffer von Inspector Norcott, hat dies geändert. Er beschreibt die Insel so eindrücklich in all ihren Facetten und Schönheit, dass ich direkt Reiselust bekam.

    Trotz der Schrecken des Krieges und der Invasion der deutschen Wehrmacht ist die Insel malerisch. Kleine gemütliche Häuser, eine typische Inselbevölkerung, die sich vom Festland abhebt und mit der Bedrohung lebt. Denn die deutsche Armee ist schon bis an die französische Küste vorgedrungen und die Insel wird sicherlich auch nicht mehr lange standhalten. Soweit zum Setting, das Albers gewählt hat, und just in dieser Zeit geschieht ein Mord. Eine junge Frau wird erdrosselt und Inspector Norcott, vom Scotland Yard, auf die Nachbarinsel versetzt, muss die Ermittlung in Guernsey übernehmen.

    Norcott ist ein eigenartiger Charakter, auf der einen Seite ruppig in manchen Momenten, dann aber auch wieder sehr ruhig und gewissenhaft bis hin zu zurückhaltend. Ein wundervoller Charakter, den man so schnell nicht einordnen kann und sich im Laufe der 616 Seiten sich weiter entwickelt.  Jürgen Albers gelingt es nicht nur Norcott glänzend darzustellen, sondern auch die vielen Nebencharaktere. Nach gut hundert Seiten war ich so in die Story versunken, dass ich alle Charaktere liebgewonnen habe. Sei es Norcotts Kollegen, der Bürgermeister oder auch die Besatzer.
    Ja, auch die Besatzer, denn im Laufe des Falles wird die Insel besetzt.  Albers schafft es dabei, bei aller historischen Genauigkeit, dass er nicht in Schwarz-Weiß-Malerei abdriftet Denn auf beiden Seiten gibt es Gutes als auch Böses. Wer damit rechnet, dass  er auf böse deutsche Besatzer und arme unterdrückte Kanalinseln-Bewohner bei ihm trifft den muss ich enttäuschen. Weder beschönigt Albers etwas noch stellt er es drastischer dar.

    Gerade dies hat mir sehr gut gefallen. Er schafft es nicht nur die Spannung im Kriminalroman aufrecht zu erhalten, ihm gelingt es auch die sich änderden Lebensumstände durch die Besatzung deutlich rüber zu bringen. Auch die Probleme, die Norcott erwarten als ein weiterer Mord geschieht, sind treffend erläutert.

    Gespannt war ich vor allen Dingen, wie er die vielen unterschiedlichen Handlungsstränge, die er nach und nach eingeflochten hat, am Ende zusammen bringt. Verzettelt er sich da? Ist da irgendetwas nachher nicht eindeutig? Beide Fragen muss ich eindeutig verneinen. So oft ich auch in den Handlungssträngen springen musste, um alles zu verfolgen, so gekonnt finde ich die Umsetzung. Auch wenn es zwischenzeitlich ruhig wird im Krimi und ich, wie Inspector Norcott glauben musste, dass es nicht weiter geht und wir auf der Stelle treten, hat sich am Interesse und an Spannung nichts verloren.

    Ohne weiteres ist es Jürgen Albers gelungen, mich nach Guernsey der vierziger Jahre zu entführen. Durch die bildgewaltige Sprache hatte ich immer das Gefühl entweder an der Kaimauer des Hafens zu stehen, im Pub dabei zu sein oder auch auf der Obstplantage. Gerade jetzt bei dem Tippen der Besprechung habe ich wieder die Bilder vor Augen, mein Kopfkino kann sehr prägnant sein, und ich bin wieder zurückversetzt in das Lesegefühl im Januar. Ich rieche wieder das Meer, spüre die Aufregung des Bewohner, schmecke den schalen Tee im Polizeirevier und spüre den Wind in meinen Haaren als ich über die Felder streife.

    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung “Erased“, die laut Jürgen Albers in diesem Jahr erscheinen wird. Dieses Mal ist das Setting, die altehrwürdige Universitätsstadt Oxford.

    Fazit

    Ein packender historischer Kriminalroman vor einem eindrucksvollen Setting auf den Kanalinseln. Für Leser von historischen Kriminalromanen mit britischen Charme sehr geeignet.

  17. Cover des Buches Nur wenn du allein kommst (ISBN: 9783406711671)
    Souad Mekhennet

    Nur wenn du allein kommst

     (19)
    Aktuelle Rezension von: PagesofPaddy

    Ich bin immer wieder dankbar für neue Impulse was Bücher angeht. Themen und Geschichten die man nicht kennt sind einfach interessanter als der xte Krimi in Folge. Sachbücher sind etwas was ich selten lese. Nicht weil es mich nicht interessiert. Ich finde einfach selten Bücher bei denen ich das Gefühl hab: Das MUSS ich jetzt lesen. In diesem Fall war das Buch, wie so oft, ein zufälliger Fund auf Instagram. Das mich dieses Buch aber so abgrundtief überzeugen würde hätte ich nicht gedacht. Was Autorin Souad Mekhennet hier erzählt ist zwar, an sich, nicht neu aber gibt ungeahnte, tiefe Blicke in eine Welt die wir als nicht-Journalisten nicht kennen. Es ist ein faszinierendes Buch über so viel mehr als nur „eine Reporterin hinter den Fronten des Dschihad“. Es ist die Geschichte einer Frau, einer Journalistin, einer Autorin, die es geschafft hat, mir viele Dinge näher zu bringen, die ich so nicht verstanden habe. Mekhennet zwängt hier aber keine Sichtweise auf sondern ermutigt sich kritisch mit Themen auseinander zu setzen. Sie erzählt von verschiedenen Stationen ihres Lebens. Vom aufwachsen in Frankfurt über ihre Zeit in Hamburg hin zu vielen Auslandseinsätzen als Journalistin. Wer sich mit den Themen auskennt, wird hier viele bekannte Momente der jüngeren Geschichte treffen. Faszinierend ist hier aber der Blick der Journalistin. So werden auch bekannte Geschichten aus einem neuen, teilweise dramatischen Blickwinkel wahrgenommen und gezeichnet. Oftmals liest sich das Buch eher wie ein Thriller und nicht wie ein Sachbuch. Zwar schreibt die Autorin recht nüchtern und listet Fakt an Fakt auf aber die Geschehnisse sind teilweise so bemerkenswerte, dass man sich am Ende eben doch in einem Thriller wähnt. Das Buch ist lehrreich, emotional und vor allem vermittelt es wunderbar die wichtige Message, dass die Welt eben nicht nur Schwarz oder Weiß ist.
    Themen wie Rassismus, Fanatismus, Wahn aber auch Heimatgefühl, Zugehörigkeit und Identität durchfließen viele Seiten dieses großartigen Buches. Gleichzeitig ist das ganze unverschämt informativ! Es ist definitiv keins dieser Bücher die man nebenbei locker ,leicht weg liest. Es informiert und zeigt Zusammenhänge auf. Das alles ist aber so gut und packend geschrieben, dass es sich nie wie eine dröge Vorlesung anfühlt. Ein fantastisches Buch, ein Highlight!

    FAZIT
    Informativ, packend, oftmals unbequem und überraschend emotional. Ein HIGHLIGHT was ganz, ganz viele Leser verdient. Einfach lesen

  18. Cover des Buches Dirty Cops (ISBN: 9783518469668)
    Adrian McKinty

    Dirty Cops

     (24)
    Aktuelle Rezension von: notaboo
    McKinty - forever; humorvoll, politisch, das 08.15-Cop-Leben, realistisch, nicht immer erfolgreich, spannend bis zum Schluss. Retrozeiten! Die ganze Serie war genial, selten so eine coole Serie gelesen!!!
  19. Cover des Buches ALTE WUNDEN (Black Shuck) (ISBN: 9783958351240)
    Ian Graham

    ALTE WUNDEN (Black Shuck)

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Buchmagie

    „Black Shuck: Alte Wunden“

    Autor: Ian Graham

    Genre: Thriller

    Verlag: Luzifer


    Klapptext:

    „NICHTS bleibt für immer verborgen … Viele Jahre lebte Declan McIver, ein ehemaliger IRA-Terrorist, unter dem Radar – als erfolgreicher Geschäftsmann, verheiratet mit einer schönen Frau – aber sein Leben sollte sich schlagartig ändern.

    Als ein Treffen mit einem alten Freund buchstäblich in Flammen aufgeht, findet sich Declan auf der Flucht vor einer schattenhaften Verschwörung wieder, die vor nichts halt macht, um ihre niederträchtigen Absichten um ein streng gehütetes Geheimnis zu wahren.

    Um zu überleben, muss er an sein altes Leben anknüpfen – etwas, wohin er nie zurückkehren wollte. Als seine Identität offenbart wird, sich die Ereignisse überschlagen und alles außer Kontrolle gerät, muss sich Declan entscheiden, welchen Preis er für diesen Kampf zu zahlen bereit ist. Intrigen, Machtspiele, der Kampf um die nackte Existenz …“

    Meinung:

    Bereits der Klapptext verspricht hier eine explosive Mischung aus Spannung und Action und garantiert unterhaltsame Lesestunden. Und ich kann bestätigen, dass der Autor einen wirklich spannenden Thriller mit der richtigen Mischung zu Papier gebracht hat. Der Anfang war zwar etwas undurchsichtig und holperig, man ist von Szene zu Szene gesprungen und musste Orte und Personen immer wieder neu ordnen, aber das durchhalten und weiterlesen hat sich gelohnt.

    Die Spannung baute sich immer weiter kontinuierlich auf und lies zum Schluss kaum Zeit zum Luft holen, ich musste einfach weiterlesen und wissen wie des ausgeht.

    Die einzelnen Protagonisten wurden hervorragend beschrieben, sie entwickelten sich im Laufe des Thrillers weiter und man konnte  mit ihnen „mitfühlen“. Die „Bösen“ hat man richtig gehasst und mit den „Guten“ hat man mit gefiebert, so soll es in einem guten und gelungen Thriller auch sein.

    Der Schreibstil war für mich zu erst etwas gewöhnungsbedürftig, er ist bildlich, schweift aber an manchen Stellen doch etwas zu sehr ab. Ein „einlesen“ war so auch hier erforderlich.  Die jeweiligen Handlungsorte wurden auch hier von den Autoren gut beschrieben, man konnte sich so den jeweiligen Ort gut vorstellen.

    Insgesamt ist dem Autor ein absolut spannender und lesenswerter Thriller mit Hintergrund IRA gelungen, den ich weiterempfehlen kann.

     

  20. Cover des Buches Kein Ort ohne dich (ISBN: 9783837130164)
    Nicholas Sparks

    Kein Ort ohne dich

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Chrissy87
    Der 90-jährige Ira hat einen Autounfall und während er um sein Leben kämpft lässt er sein Leben Revue passieren. Dabei an seiner Seite seine verstorbene Frau Ruth. Zur selben Zeit lernen sich Luke und Sophia kennen und lieben.
    Ganz ehrlich? Für mich hätte die Geschichte von Ira und Ruth vollkommen gereicht. Die war so toll und spannend und ich hätte gerne mehr erfahren. Die Geschichte von Luke und Sophia war in Ordnung, hat aber überhaupt nicht an die von Ira herangereicht.
    Ich war allerdings etwas enttäuscht wie die Leben der drei Protagonisten zusammen gelaufen sind, denn da hatte ich mir irgendwie mehr erhofft. Aber das war ja wirklich richtig kurz abgehandelt.
    Den Schluss fand ich schön, aber doch etwas an den Haaren herbei gezogen.
    Deshalb gebe ich der Geschichte auch "nur" 3,5 Sterne.
  21. Cover des Buches 3 2 1 - Im Kreis der Verschwörer (ISBN: 9783453439757)
    Tony Kent

    3 2 1 - Im Kreis der Verschwörer

     (17)
    Aktuelle Rezension von: BellBel

    Für Joshua ist es ein einfacher Auftrag – für den Agenten Joe Dempsey ein sicherheitstechnischer Albtraum – und für CNN Reporterin Sarah Truman einer dieser Reportagen, die theoretisch keinerlei Überraschungen bereithalten: mitten auf dem Trafalgar Square kommen der Präsident der Vereinigten Staaten, sein Vorgänger als auch hochrangige britische Politiker zusammen, um den Soldaten, die während der Konflikte in Afghanistan und dem Irak für ihr Land gekämpft haben, Dank und Ehre auszusprechen. Hier nun hat sich der Auftragskiller Joshua als einer vor insgesamt zwanzig, rund um das Areal verstreuter Scharfschützen positioniert und wartet darauf, dass sein Ziel in Aktion tritt. Mitten in der Menge befindet sich Eamon McGale, der letztlich mehrere tödliche Schüsse auf den britischen Politiker Neil Matthewson abgeben wird und damit eine immense politische Katastrophe in Gang setzt. Diese bezieht sich nicht alleinige darauf, dass die Waffe, mit der McGale auf den Politiker schießt von einem Insider noch vor der Veranstaltung unter dem Sitz platziert wurde, sondern auf die Tatsache, dass Joshuas Auftrag misslingt den Todesschützen im Anschluss zu eliminieren, um die Spuren zu den eigentlichen Drahtziehern hinter dem Attentat zu verwischen. Nachdem also die tödlichen Schüsse auf Matthewson, den Außenminister für Nordirland und Führsprecher zu den andauernden Friedensverhandlungen, abgegeben wurden, verfehlt Joshua die Gelegenheit den Schützen McGale zu liquidieren, da es dem Agenten Joe Dempsey gelingt diesen niederzuwerfen und in Gewahrsam zu nehmen. Die ganze Handlung dieser wenigen Sekunden, wird dabei von CNN Reporterin Sarah Truman und ihrem Kameramann auf Band festgehalten. Spannend ist nun, dass von Beginn an der Verdacht geäußert wird, dass womöglich die wahre IRA hinter dem tödlichen Attentat steckt, weshalb die Priorität lautet ein politisches Fiasko, insbesondere zu den USA zu vermeiden. Daher liegen die primären Interessen nun auf dem Faktor Aufklärung: wer platzierte die Waffe unter dem Sitz des Schützen und handelte dieser tatsächlich im Auftrag der IRA? Während diese Fragen insbesondere den Anwalt Michael Devlin, als auch den britischen Sicherheitsdienst umtreiben, führt Dempseys Weg zunächst zum zwanzigsten Scharfschützen auf dem Dach. Wer ist der unbekannte Mann und wer hatte die Befugnis einen unbekannten Agenten, kurzfristig als Scharfschützen einzuteilen…

    Während nun die Grundstory wenig Neues bereithält, sondern im Sinne von Verschwörung und falschen Annahmen zusammenzufassen ist, scheint die Frage zwangsläufig worin also die Besonderheit des Thrillers begründet liegt? Der aus einer irischen Familie stammende, ehemalige Amateurboxer und Barrister, Toni Kent schuf mit seinem Debütroman IM KREIS DER VERSCHWÖRER einen nervenaufreibenden, vor allem aber sowohl strukturell, als auch inhaltlich überzeugenden und spannenden Thriller. Nach den laut der Neuen IRA „versehentlich tödlichen“ Schüssen auf die Reporterin Lyra McKee im April dieses Jahres, verwundert es kaum, dass Kents Roman auch einen unterschwellig aktuellpolitischen Bezug auf die erneuten Unruhen in Irland nimmt – und das bereits im vergangenen Jahr, als der Roman mit dem originalen Titel „Killer Intent“ erschien. Auch nun schwingt dieser thematische Bezug während des Lesens automatisch mit, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut – ganz im Gegenteil. Vielmehr nutzt Kent die noch immer vorherrschende Terrorgefahr, die von der militanten Gruppe der IRA ausgeht, um seiner Geschichte einen Funken Authentizität einzuhauchen; konkret jedoch um den Leser in eine gewisse Richtung zu drängen – ihm eine Sicht auf die Ereignisse zu geben, die er womöglich im Laufe des Romans gezwungen ist aufzugeben. Gerade aus diesem Grund, gehört IM KREIS DER VERSCHWÖRER vermutlich zu den besten Thrillern der vergangenen Zeit. Selten ist die Situation dergestalt, dass die Seiten nur so vor dem Auge davonziehen, jedes neue Kapitel nicht nur zwangsläufig die Spannung erhöht, sondern in einer Manie ausartet das Buch nicht aus den Händen legen zu können. Obgleich der Roman durch und durch als gelungen und mitunter sogar herausragend beschrieben werden kann, ist der Handlungsstrang dann auch gelegentlich vorhersehbar: dies betrifft konkret den Tod von Michael Devlins Co-Anwalt und Freund Daniel Lawrence. Dennoch ist dieses tragische Ereignis absolut notwendig, nicht nur für die Story an sich, sondern in erster Instanz aus dramaturgischen Gründen. Die Tatsache, dass Daniel sich kurz vor seinem Unfall noch mit dem Todesschützen, dem Iren Eamon McGale, unterhielt und in den Besitz entscheidender Informationen gelangt, die Daniel via Telefon zwangläufig nicht an seinen Freund Michael weiterreichen kann, führen Seitens des Lesers zwangsläufig zu frustartigen Zuständen, erhöhen aber erwartungsgemäß die Neugierde.

    Gerade auch die Stringenz, mit der Kent seine Geschichte zu Ende erzählt und die bereits im Roman erwähnten „losen Enden“ zusammenführt, sind als kongenialer Schachzug zu beschreiben. So wundert es nicht, dass auch diese überdurchschnittliche Erzählung bereits zum Gegenstand etwaiger Überlegungen avancierte für Kino oder Fernsehen adaptiert zu werden. Auch hier dürfte das Ergebnis letztlich durchaus überzeugend ausfallen. Doch bleibt die Frage noch unbeantwortet, worin nun in IM KREIS DER VERSCHWÖRER die besondere Essenz zu finden sei? Es ist die persönliche Note, die insbesondere in der Figur des Barristas Michael Devlin zum Ausdruck kommt, und vermutlich gewisse autobiografische Tendenzen zu Kent selbst vermuten lassen– sie wirken nicht nur authentisch, sondern vor allem wahr – und Wahrheit ist letztlich das Quäntchen, welches einen durchschnittlichen, von einem überragenden Roman unterscheidet.

  22. Cover des Buches Stadt der Lügen (ISBN: 9783036961088)
    Ramita Navai

    Stadt der Lügen

     (20)
    Aktuelle Rezension von: NOMY
    Durch verschiedene Geschichten aus allen Ecken und Winkeln Teherans, gelingt es Ramita Navai dem Leser die iranische Bevölkerung näher zu bringen. Verschiedene Schicksale, Leben, Hoffnungen und Vorstellungen in dieser Stadt werden erzählt und einem näher gebracht. Ein sehr gutes Buch für jeden, der mehr über den Iran lernen möchte.
  23. Cover des Buches Um Mitternacht ab Buckingham Palace (ISBN: 9783462000900)
    JB Lawless

    Um Mitternacht ab Buckingham Palace

     (15)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Ein Fall für Detective Strafford.

     

    Der zweite Weltkrieg ist mitten im Gange und die Großstadt London wird täglich bombardiert.

     

    Die jungen Prinzessinnen Margareth und Elizabeth müssen aus der unsicheren Zone gebracht werden. Bei einer Nacht- und Nebelaktion schmuggelt man die beiden jungen Mädchen außer Haus.

     

    Per Boot geht es mit der MI5-Agentin Celia Nashe auf nach Irland. Dort werden sie vom englischen Botschafter und vom jungen irischen Detektive Strafford zu einem sicheren Ort gebracht.

     

    Celia und Strafford erhofften sich ein wenig Urlaub und landen in Tipperary in einem heruntergekommenen feuchten Herrschaftssitz samt schlechtgelauntem alten Colonel.

     

    Das Inventar des Hauses wird über die wahre Identität der beiden jungen Mädchen im Dunklen gelassen und zumindest Anfangs scheint der Plan aufzugehen.

     

    Doch Straffort, selbst Ire, ahnt, dass allein schon die Fahrt im schicken Bentley die Dorfbewohner zur Neugierde zwingt.

     

    Margareth gibt während des Aufenthalts ganz die Prinzessin, während Elizabeth den Braten und die ganze Inszenierung längst gerochen hat und beginnt, eigene Ermittlungen anzustellen.

     

    Schwer bewacht durch das irische Militär erhoffen sich alle ein paar ruhige Tage und eine baldige Rückkehr nach London. Wäre da nicht die IRA, die deutschen Flugzeugbomber und eine dubiose Bande im Dorf. Selbstverständlich sind die beiden Mädchen längst aufgeflogen…

     

    JB Lawless lässt es entgegen dem gesetzlosen Namen doch ein wenig an Spannung missen.

     

    Strafford ist mit seiner irischen Vergangenheit beschäftigt und versucht, mit Celia Nashe penetrant warm zu werden. Doch die hat ihr Herz wie erwartet anderweitig vergeben und der eigentlich Plan gerät etwas zu schnell in Vergessenheit.

     

    Die Verschrobenheit der Anwohner des maroden Anwesens kommt mir allzu bekannt vor und hinterlässt dann doch einige Fragen.

     

    Alles in allem ein guter Krimi, auch wenn mir durchweg die Spannung fehlte.

     

    Elizabeth hinterlässt bleibenden Eindruck beim Leser.

  24. Cover des Buches Ich schreib dir sieben Jahre (ISBN: B00642NK0A)
    Liz Balfour

    Ich schreib dir sieben Jahre

     (71)
    Aktuelle Rezension von: chipie2909
    Irland steht ganz ganz oben auf meiner Reiseliste und nachdem dieser Roman genau in der stürmischen Kulisse Irlands spielt und mich der Klappentext sehr angesprochen hat, zog dieses Buch bei mir ein. Der Leser begleitet Ally, in Irland geboren, aber als Kind ins Internat nach England gesteckt, die ihre Mutter Deirdre nur noch sehr selten sieht. Zu groß sind die Differenzen, zu unüberwindbar die Konflikte. Doch dann fällt ihre Mutter ins Koma und Ally kehrt nach Irland zurück. Was zuerst als Unterstützung für Deidre gedacht war, wird schnell zu einem kompletten Gefühlschaos, denn Ally findet Briefe eines M. an ihre Mutter, die ihr Leben auf den Kopf stellen.

    Als ich dieses Werk anfing, konnte ich es kaum noch weglegen. Ally zu begleiten, war extrem spannend und ich konnte es kaum erwarten, mehr von den Briefen zu erfahren, die ihre Mutter von einem geheimnisvollen Schreiber erhielt. Für Ally war das ein Schock, sie dachte bis zu diesem Moment, dass ihre Mutter ihren Vater Colin geliebt hat. War das alles gelogen? Und dann taucht da auch noch Eoin auf, der ihr schon bei einer einzigen Begegnung vor sieben Jahren sehr unter die Haut ging. Ally ist wunderbar sympathisch dargestellt und es machte richtig Spaß, ihr zur Seite zu stehen. Ich mag den Schreibstil von Liz Balfour und ihre Beschreibungen geben dem Leser das Gefühl, wirklich dabei zu sein. Ich konnte mir durch die detaillierten Beschreibungen alles bildlich vorstellen, was mich noch viel tiefer in die Geschichte eintauchen ließ. Ich habe es wirklich genossen, dieses Buch zu lesen… bis es immer weiter Richtung Schluß ging, denn da ist die Story meiner Meinung nach leider komplett abgeflacht. Ich hatte das Gefühl, die Autorin wollte einfach nur schnell das Buch zuende bringen, denn sämtliche Probleme, die rund um Ally auftauchten, wurden fast schon gleichzeitig zum Finale gebracht. Das war mir viel viel viel zu oberflächlich und mir fehlte in den letzten Kapiteln die Tiefe.

    Fazit:
    Schade! Das Buch hat im Grunde wirklich Potenzial. Nur wurde das im letzten Viertel total verschleudert. Als ich ungefähr bei der Mitte des Buches war, hatte ich mich schon erkundigt, welche Werke es noch von der Autorin gab. Aber nachdem ich von dem Schluß so enttäuscht war, werde ich es lassen, weitere Bücher von ihr zu lesen.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks