Bücher mit dem Tag "impressionismus"
87 Bücher
- Micaela Jary
Das Bild der Erinnerung
(86)Aktuelle Rezension von: n_readsDieser Spruch wird in diesem Roman wahr. Ein Bild so klar und intensiv gemalt, dass es die kühnste Gedanken hervorbringt. Gemalt zu einer Zeit, wo dies absolut als Skandalös galt. Es ist jedoch eine so beeindruckende Szene und macht es wertvoll. So bedeutend, dass alles versucht wird, dass dieses Bild im 2. Weltkrieg kein Schaden nimmt. Aber warum? Und wir das in der prekären Zeit möglich? Diesen und weiteren Fragen geht Anna Falkberg auf die Spur und ahnt nicht, was sie damit alles auslöst.
Der Roman fesselt einen mit der Spannung um dieses Bild. Es wird zwischen Vergangenheit und Gegenwart fließend gewechselt, sodass der Faden nicht verloren geht auch dank des tollen Schreibstils. Romantisch würde ich das Buch nicht unbedingt beschreiben, denn hinter der intensiven Liebe, die in der Kriegszeit erwähnt wird, verbirgt sich leider einige Schattenseiten.
- Arthur Schnitzler
Traumnovelle
(375)Aktuelle Rezension von: apirateslifef0rmeEine stilistisch und inhaltlich detalliert beschriebene Geschichte über die Folgen des Zweifelns in einer Partnerschaft, verwoben mit traumähnlichen Nuancen und übersteigerten Szenen des Protagonisten, die der Film meiner Meinung nach nicht annähernd einfangen konnte.
Die Figurenkonstellation ist sehr menschlich, einige Gedankengänge des Protagonisten wohl jedem bekannt.Für mich ein sehr spannender und menschlicher "Klassiker".
- Eduard von Keyserling
Wellen
(79)Aktuelle Rezension von: beccarisWenn man sich an der gestelzten Sprache des Autors und den affektierten Gestalten des Romans nicht stört, ist dieses kleine Werk sicherlich literarisch als gelungen zu betrachten. Der Autor versteht es sehr gut, die Stimmungen der Landschaft festzuhalten. Die feinsinnige und vielschichtige Liebesgeschichte ist psychologisch durchaus interessant. Die Melancholie des Lebens und die aussichtslose Alltäglichkeit der Personen zeichnen das Bild einer schein-adeligen Gesellschaft. Ein ganzes Leben voller grauer Langeweile - dies war leider auch grösstenteils mein Gefühl beim Lesen.
- Rainer Maria Rilke
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
(128)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerRilke und ich, wir werden keine Freunde. Anlässlich der 120-Jahre Challenge habe ich diesen einzigen Roman Rilkes gelesen und muss gestehen, ich kann damit nicht viel anfangen. Die Handlung tritt hinter die Eindrücke und Wahrnehmungen des jungen dänischen Adligen zurück, dessen Jugend in einigen Rückblenden eingestreut wird. Dies alles geschieht in eine schwülstigen Sprache, die den Zugang auf das Werk eher verstellt. - Ralf Günther
Die Badende von Moritzburg
(20)Aktuelle Rezension von: simone_richterKlappentext: 1910. Die junge Clara Schimmelpfenninck wird wegen hysterischer Atemnot ins Dresdner Lahmann-Sanatorium auf dem "Weißen Hirschen" geschickt. Nach sechs Wochen ist sie symptomfrei, aber zu Tode gelangweilt. Da wird sie zu einem Ausflug ins nahe Moritzburg eingeladen.
Im Sommerkleid streift sie durch die herrliche Schilflandschaft. Prompt wird sie von einem Mann mit fein geschnittenem Gesicht und energischer Stimme angesprochen. Ob sie sich nicht zu ihm, Kirchner, und seinen Freunden gesellen möge. Die Männer und Frauen picknicken dort, trinken Wein und arbeiten an ihren Staffeleien – in einer Art und Weise, wie Clara es noch nie erlebt hat. Und so verbringt sie einen unvergesslichen Sommertag in der Künstlerkolonie "Die Brücke".Das Cover auf dem lilafarbenen Einband ziert tatsächlich die Abbildung Kirchners „Drei badende Frauen“ von 1911. Der Expressionist war von 1905 bis 1911 in Dresden und hat die Sommer mit Heckel, Schmidt-Rottluff, Pechstein und anderen an den Moritzburger Teichen gemalt.
Diese Sommernovelle hier ist auch auf das Notwendige reduziert, so wie die wenigen Striche in grellen Farben von Kirchner. Dabei ist sie so liebevoll geschrieben, dass man sich wirklich in diese Zeit mit ihren strengen Sitten und medizinischen Maßnahmen wähnt. Aber es gab auch freiheitsliebende Taten, die dieses reizende Büchlein vor der Kulisse Moritzburgs miterlebt und man sofort gefangenen genommen ist und denkt man ist hoffnungsfroh dabei.
Es liest sich leicht, wie der Sommerwind und man ist hautnah zugegen bei der sich entwickelnden Psychotherapie und der auflodernden sexuellen Selbstbestimmung.
Das Bild zeigt Kunst als Befreiung und damit ein Lebensgefühl, welches wir nachvollziehen können, wenn wir dieses anschauen.
- Leif Karpe
Der Mann, der in die Bilder fiel
(9)Aktuelle Rezension von: pardenDIE STRASSE DER IMPRESSIONISTEN...
Peter Falcon lebt ein leises Leben und betreibt seit Jahren einen kleinen Comicladen. Sehr erstaunt ist er daher, als ihn ein alter Freund aus Studientagen aufsucht. Charlie ist ein undurchsichtiger Zeitgenosse, der seit seiner Zeit bei Interpol für das New Yorker Auktionshaus Chroseby arbeitet, das sich dem Kunsthandel verschrieben hat.
Auch Peter hat seinerzeit Kunst studiert und wird nun von Charlie gebeten, im Auftrag des Auktionshauses nach Paris zu reisen. Eigentlich hat Peter der Kunst den Rücken gekehrt, aber er kann das in Aussicht gestellte Geld gut gebrauchen. Daher packt er seinen Koffer und macht sich mit einer Tasche voller Geld auf den Weg nach Frankreich.
Das Geld soll eine renommierte Kunstkritikerin zum Schweigen bringen, die behauptet, dass ausgerechnet Van Goghs 'Sternennacht' eine Fälschung sein soll. Ein Gerücht, das dem Auktionshaus Chroseby nur schaden kann. Als Peter Falcon in Paris landet, erwartet ihn jedoch ein vollkommen undurchsichtiges Abenteuer...
Ganz gegen meine sonstige Gewohnheit habe ich hier ausgesprochen langsam gelesen. Nach jeweils wenigen Seiten war ich immer schon 'satt'. Dies lag zum einen an der doch oftmals surrealen Erzählung, zum anderen aber auch an dem eigenwilligen und bildhaften Schreibstil, der wunderschön und teilweise poetisch, aber doch auch recht anspruchsvoll war.
Peter Falcon folgt im Laufe der Geschichte der 'Straße der Impressionisten', wobei es immer wieder zu undurchsichtigen Begegnungen kommt, deren Bedeutung sich nicht gleich oder manchmal auch gar nicht erschließt. Peter selbst hat einen ganz eigenen Zugang zur Kunst:
"Jedes Bild erzählt eine Geschichte. So war es ihm immer ergangen. Er konnte in die Geschichten der Bilder wie durch eine Kinoleinwand eintreten. Doch hier in Paris hatte das eine andere, neue Dimension angenommen. Die Richtung hatte sich geändert! Was wäre, wenn die Dinge und Menschen aus den Bildern in seine Welt treten würden? Und warum ausgerechnet jetzt?" (S. 121 f.)
In diesem Roman scheinen sich immer wieder mehrere Realitäten übereinander zu lagern. Manche Szenen wirken tatsächlich so, als befänden sich die Handelnden plötzlich in einem Bild, nicht aber mehr in dem heutigen Paris. Hier stellt sich im Verlauf also nicht nur die Frage, wem Peter überhaupt noch trauen, sondern auch, was der Leser glauben kann.
Der Eindruck der Surrealität blieb bei mir bis zum Schluss erhalten, wobei ich die traumartige Atmosphäre über weite Strecken durchaus genossen habe. In jedem Fall ein ganz eigenes Buch, in der der Krimi selbst eine eher untergeordnete Stellung einnimmt. Das Ende wirkte auf mich ein wenig konstruiert, beantwortete aber die meisten Fragen.
Ein versiertes Spiel mit verschiedenen Ebenen der Wirklichkeit, gespickt mit zahlreichen Kunstwerken und Zitaten bekannter Künstler. Einfach eintauchen und treiben lassen - so liest es sich wohl am besten.
© Parden - Marcel Proust
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Frankfurter Ausgabe
(13)Aktuelle Rezension von: ClariMit Proust auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Mit dem zweiten Band der monumentalen Ausgabe von Marcel Prousts „ Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ begann ich mich mit dem Werk Proust vertraut zu machen. Es ist der Band mit dem Titel „ Im Schatten junger Mädchenblüte.“ Fortan konnte ich von diesem meisterhaften Dichter der Sprache und der Reflexion nicht mehr lassen. Worum geht es? Der Icherzähler lebt zu Ende 19. Jahrhunderts in Paris und gehört zur gehobene Gesellschaftsschicht. Hier und bei seinem Landaufenthalten mit der Familie verkehrt er in den höheren Adelskreisen, erlebt seine erste große Liebe, die unglücklich endet, und lernt viele bedeutende Persönlichkeiten kennen, die in seinem weiteren Leben eine Rolle spielen werden. Immer wieder ist er bestrebt, als Schriftsteller tätig zu werden, woran ihn aber seine Faulheit hindert. In steter Reflexion übt er sich im Beobachten und wird erst zum Ende seines Lebens im Erinnern seine Fähigkeiten als Dichter unter Beweis stellen. Schon bei den ersten Sätzen des Romans ist man mitten im Pariser Gesellschaftsleben angekommen. Charakterisierungen von Menschen, gepflegte Konversation und auch Klatsch und Tratsch werden in einer sublimierten und differenzierten Weise zum Besten gegeben,der man sich sofort verbunden fühlt. Zum Inhalt lässt sich nicht adäquat berichten, denn allzu einmalig und neu waren die Gedanken und Gefühle, mit denen Proust über seine Beobachtungen und Wahrnehmungen im Erfassen der Welt berichtet. Sensibel und feinfühlig sind seine Impressionen, mit denen er uns an seinem tief innerlichen Seelenleben teilnehmen lässt. Eigene Gefühle werden beim Leser der eindrucksvollen und in ausgewählt differenzierter Sprache erlebten Erinnerungen angestoßen, so dass sich Gedanken und Empfindungen zur selbst erlebten Vergangenheit einstellen. Sich dem Fluss von Prousts Sprache zu überlassen bedeutet Hochgenuss und musische Reflexion von Vergangenem und Gegenwärtigem. Da werden Gerüche und symbolische Gegenstände der Kindheit neu entdeckt und Orte und Stimmungen gewinnen Wiederbelebung, die längst vergessen schienen. Man begibt sich selber auf die Suche nach der verlorenen Zeit und erlebt das Glück längst vergangener Seligkeiten. Mit Proust zu leben heißt, das Leben neu zu fühlen und sich dem Strom der Erkenntnisse zu überlassen, die durch seine feine und hoch empfindsame Sprache geweckt werden. Seine Suche nach der verlorenen Zeit ist das Glück der Stunde und die wache Reaktion auf Eindrücke, durch die auch wir die Welt neu entdecken können. Wer Proust noch nicht gelesen hat, sollte es mit dieser Ausgabe versuchen. Sie ist erschwinglich und in der Dünndruckausgabe ästhetisch verarbeitet. - Eduard von Keyserling
Abendliche Häuser
(10)Aktuelle Rezension von: FerranteWieder eines jener kleinen, stillen Meisterwerke von Keyserlings. Der Titel steht für die Welt des Adels, die hier als absterbend, überholt, sich dem Ende nähernd dargestellt wird. Die unglückliche Liebesgeschichte wie die Momentaufnahme aus dieser adeligen Welt sind geprägt vom impressionistischen Stil des Autors, der wie ein Maler immer wieder Landschafts- und Personenportraits vor einem aufbaut, die stark stimmungs- und von bestimmten eingefangenen Details geprägt sind. Typisch für Keyserling ist wieder die Hauptfigur der jungen Frau, die sich auflehnt, hier aber am Schluss ambivalent noch in der alten elterlichen Welt verharrt. Diese Ausgabe aus dem Steidl Verlag ist auch sehr schön aufgemacht. Lesen! - Stephanie Cowell
Die Frau im grünen Kleid
(15)Aktuelle Rezension von: Dreamworx1857. Der 17-jährige Claude Monet möchte das Geschäft seines Vaters in Le Havre nicht übernehmen, sondern lieber Bilder auf Leinwände bannen, denn die Malerei ist seine Leidenschaft. Als seine Mutter verstirbt, kehrt er seiner Heimat den Rücken und zieht der Kunst wegen nach Paris, wo er sich mehr schlecht als recht durchschlägt, doch viele andere Künstler wie Pissaro, Renoir, Sisley, Bazille und Manet kennenlernt und mit ihnen eine Gemeinschaft bildet. Als er 1866 Camille Doncieux begegnet, verliebt er sich sofort in sie, doch diese ist bereits verlobt. Camille entstammt einer wohlhabenden Familie und die Beziehung zu Claude wäre nicht standesgemäß. Aber Camille hat ihr Herz ebenfalls an Claude verloren und bricht mit ihrer Familie für ein Leben an Monets Seite. Das Leben ist hart, denn sie leben an der Armutsgrenze. Claude lebt für seine Malerei und verweist Camille damit auf den zweiten Platz in seinem Herzen, wobei sie ihm als Modell und Muse zur Verfügung steht…
Stephanie Cowell zeichnet mit „Die Frau im grünen Kleid“ auf wunderbare Weise das Leben des impressionistischen Malers Claude Monet nach und vermischt belegte historische Fakten mit Fiktion auf so geschickte Weise, dass man als Leser nicht nur dem künstlerischen Genie, sondern auch seine Persönlichkeit hautnah kennenlernen und seiner Leidenschaft nachspüren darf. Der flüssige, farbenprächtige und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser eine Reise in die Zeit Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts antreten und die harte Welt eines bildenden Künstlers miterleben, der sich in seinen Bildern offenbart und doch zu Lebzeiten nicht verstanden wurde, geschweige denn davon leben konnte. Der Leidenschaft und Exzentrik des Künstlers hatte sich alles unterzuordnen, das muss Camille am eigenen Leib erleben, denn es ist nie genug Geld für Essen, Wohnen und etwas Komfort da. Die Liebe Camilles zu Monet ist tief, aber auch von vielen Entbehrungen geprägt, denn sie kann mit der Malerei ihres Mannes nicht in Konkurrenz treten. Das gemeinsame Leben mit Camille und die Liebe zu ihr spiegeln sich in jedem seinen Bildern wieder, mal ist Camille die strahlende „Frau im grünen Kleid“, dann wiederum zeigt er seine Liebe zu ihr in den zarten Tönen seiner ausdrucksstarken Seerosenbilder oder dem eigenen Garten in Giverny. Auch wenn seine Kunst ihn völlig vereinnahmt und an Besessenheit grenzt, besitzt Monet auch eine große Leidenschaft für seine Frau Camille, die er ihr im realen Leben vielleicht nie so zeigen konnte und um die sie all die Jahre so gekämpft hat. Camille war seine Stütze, seine Inspiration und seine Seele – sie leuchtet aus jedem Farbpigment seiner Bilder.
Die Charaktere wurden von der Autorin glaubwürdig zum Leben erweckt und geben dem Leser die Möglichkeit, sie zu begleiten und die Facetten ihres Wesens zu studieren. Monet ist ein leidenschaftlicher, egoistischer und besessener Mann, der sein ganzes Herz in seine Kunst legt und nie aufgibt, die Anerkennung als Maler zu erlangen, die ihm aber Zeit seines Lebens verweigert blieb. Camille ist eine liebende Frau, die mit allem bricht, was ihr wichtig war, nur um an der Seite ihres Mannes zu sein. Sie kämpft nicht nur verzweifelt um seine Liebe, sondern auch um die alltäglichen Schwierigkeiten, gegen Armut und vor allem gegen die eigene Zweitrangigkeit. Sie muss sich ihr Leben lang der Malerei ihres Mannes unterordnen, doch erträgt sie dieses Leben mit ihm bis zu ihrem Tod in einer tiefen Liebe.
„Die Frau im grünen Kleid“ ist ein von Stephanie Cowell herrlich gezeichnetes Gemälde über das Leben von Camille und Claude Monet. Sie lässt den Leser ein Teil des Künstlerlebens mit all seinen Träumen, Visionen und Entbehrungen sein, wobei er die allumfassende Liebe des Ehepaars Monet nicht nur in jedem Bild des Malers entdecken darf. Wunderbar erzählt und absolut empfehlenswert!
- Elizabeth Kostova
Die Schwanendiebe
(54)Aktuelle Rezension von: Arte-P_BuchladenRezi von Hofnaerrin (Mitarbeiterin): Der Roman von Elizabeth Kostova entfaltet seine atmosphärische Dichte erst dann, wenn man beim Lesen kontinuierlich dran bleiben kann, was auf den ersten Blick bei einem so dicken Wälzer nicht allzu einfach scheint. Es ist stattdessen aber ein Leichtes das Buch in wenigen Tagen durchzulesen. Kostova schuf mit diesem Buch eine derart fesselnde Geschichte, dass vor allem Leser, die selbst einen Hang zur Kunst und/oder Malerei haben, ihre Freude daran haben werden. Sie schafft es mit ihren Worten Bilder entstehen zu lassen, die einen schnell in den Sog der Geschichte zu ziehen wissen. Ein geheimnisvoller, malerischer Roman! - Gloria Goldreich
Die Tochter des Malers
(66)Aktuelle Rezension von: MarinaHPersönliche Meinung:
Das Buch spricht mich weder vom Cover, weder vom Klappentext besonders an. Ida Chagall ist ein unsympathischer Charakter, der durchs ganze Leben, nie wirklich frei von ihrem Vater wird. Ihr Vater, der berühmte Marc Chagall, hat sie vollkommen in seiner Gewalt und man merkt die Abhängigkeit zwischen den beiden.
Der Schreibstil der Autorin spricht mich gar nicht an, es sind zu viele Füller, zu wenig Handlung.
Ihre Beschreibungen sind zu detailliert, nach nur wenigen Seiten, bekommt man genug davon. Selbst beim mehreren Seiten überspringen, kommt man gut mit der Handlung zurecht da einfach nichts passiert.Fazit:
Ein langweiliges Buch, welches sich nicht zu lesen lohnt. Marc Chagall war ein Tyrann, der seinen Angehörigen das Leben zur Hölle gemacht hat.
Monet
(2)Aktuelle Rezension von: Lia48INHALT:
Oscar-Claude Monet wird 1840 in Paris geboren, seine Jugend verbringt er in Le Havre.
Zeichnerisch begabt, fertigt er Karikaturen seiner Mitmenschen an. Er besucht zwar Zeichenkurse, prägender jedoch wird die Begegnung mit dem Maler Eugène Boudin, welcher sich auf maritime Werke spezialisiert und Monet dazu bewegt, es auch selbst mit der Malerei zu versuchen.
Er geht nach Paris, besucht die Académie Suisse (Zusammenschluss und Begegnungsort von Künstlern, ausgestattet mit Lehrmaterial).
Nach dem Militärdienst in Algerien und einer Typhuserkrankung, lernt er zurück in Le Havre den holländischen Künstler Johan Barthold Jongkind kennen. Sie freunden sich an und Monet lernt von ihm, wie auch anschließend in Paris von Charles Gleyre. Doch mit den Vorgaben der akademischen Malerei bei Gleyre hat Monet seine Probleme.
Zudem kommt es zum Bruch mit seiner Familie.
Er schließt sich einer kleinen Gruppe von Landschaftsmalern an – Frédéric Bazille, Alfred Sisley und Pierre-Auguste Renoir – gemeinsam ziehen sie immer wieder zum Malen in den Wald.
1865 darf er seine Werke erstmals im Salon ausstellen.
Monet interessiert sich für das Neue und damit auch für den Realismus von Gustave Courbet und den Stil von Manet. Er versucht sich in großformatiger Freilichtmalerei.
Geldprobleme lassen ihn vor seinen Gläubigern fliehen und er begeht aus Verzweiflung einen Selbstmordversuch. Doch er kann einige seiner Bilder verkaufen und schöpft neuen Lebensmut.
1870 heiratet er Camille, sie ziehen in die Normandie, doch Monet muss bald darauf vor der Einberufung nach England fliehen.
1872 zieht er nach Argenteuil, einer Stadt an der Seine, wo einige seiner Meisterwerke entstehen.
Monet schließt sich mit anderen Künstlern (Pissarro, Sisley, Degas, Morisot, Renoir, Guillaumin, Lepic, Levert und Rouart) zur „Société anonyme“ zusammen. Gemeinsam stellen sie ihre Bilder aus.
Der Tod von Camillie 1879, stürzt den Maler in eine tiefe Depression.
In Vétheuil malt er das Dorf aus unterschiedlichen Perspektiven. In Fécamp widmet er sich der tobenden Brandung.
Monet macht seine Verbindung zu Alice Hoschedé publik und zieht mit ihr und den Kindern nach Poissy.
1883 hat er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Durand-Ruel.
Der Maler entwickelt das Konzept der Serie: Er malt das gleiche Motiv in verschiedenen Lichtstimmungen, zu verschiedenen Tageszeiten und bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen.
Monet lässt sich mit seiner Familie in einem Landhaus mit Gelände in Giverny nieder. Er legt einen Garten mit vielen Blumen und einem Seerosenteich an, welcher ihm immer wieder als Motiv dienen wird.
Trotz der Kritik an seiner Kunst feiert Monet später immer öfter auch internationale Erfolge und gilt schließlich als „Vater des Impressionismus“.
MEINUNG:
Im Buch wird deutlich, dass es zwei Gesichter vom Künstler Monet gibt:
Einerseits strahlt er in seinen impressionistischen Bildern Licht, Farben und Lebensfreude aus. Sie zeigen Mädchen mit Sonnenschirmen in hellen Kleidern und Röcken, ein Picknick, blühende Gärten, Felder, Ozeane und Sonnenuntergänge.
Und andererseits gibt es da den einsamen, und enttäuschten Künstler, der erkennen muss, dass sich die Zeit des Impressionismus bald dem Ende neigt.
Mit 70 Jahren zieht er sich in seinen Garten in Giverny zurück. Abgeschieden und von einem Augenleiden geplagt, widmet er sich ab sofort dem Malen seiner Seerosen.
Mir gefällt die Reihe „Große Meister der Kunst“ von Prestel.
In jedem Band wird ein*e Künstler*in genauer unter die Lupe genommen, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.
Wer sich also grob über Monet informieren möchte, ist hier genau richtig!
Ich fand die Texte über ihn und sein Leben sehr informativ. Das macht Lust auf mehr!
Der Inhalt des Buches gliedert sich in folgende Abschnitte:
Einleitung – Die Werke – Der Mensch und der Künstler – Monet aus der Nähe betrachtet – Anthologie – Standorte – Chronologie – Literatur
Schon allein das Cover ist eine einzige Augenweide, wobei ich die Seerosenbilder von Monet sowieso am liebsten mag.
Ansonsten befindet sich überwiegend auf jeder Doppelseite eines seiner Kunstwerke, die zum Betrachten einladen und die ich mir immer wieder gerne anschaue.
Unter „Die Werke“ sind einige seiner Bilder und deren Hintergründe genauer beschrieben. Diese machen den größten Teil des Buches aus.
Das etwas kleinere Format von 17 x 21 cm habe ich ebenfalls liebgewonnen, es liegt gut in der Hand.
FAZIT: Ein informatives und schönes Buch über den Künstler Monet, dessen Leben und Werke. Durch die vielen Bilder seiner Gemälde und das handliche Format nimmt man das Buch gerne in die Hand. Für Kunst-Interessierte ein Muss! 5/5 Sterne!- EFA
Claude Monet
(3)Aktuelle Rezension von: Lia48Eine Graphic Novel ist definitiv eine spannende Herangehensweise an das Leben und die Werke von Monet!
Ich fand es interessant, seinen Lebensweg auf diese Art und Weise zu verfolgen. Denn seine Geschichte wird dabei lebendig...
Sie beginnt mit seiner Augen-OP im höheren Alter. Er schaut zurück auf sein Leben und erzählt von Jugend an.
Es lässt einen nicht kalt, wenn einem bewusst wird, wie schwierig es für Monet war, als Künstler überhaupt gesehen und als solcher erfolgreich zu werden. Oft musste er sich Geld leihen und immer wieder lebte er in Armut. Mit seinen Bildern war er teilweise Hohn und Spott ausgesetzt. Es dauerte lange, bis er seine Werke für immer höhere Preise verkaufen konnte.
Diese Schwierigkeiten werden stimmungsmäßig (ziemlich düster) sehr gut in Text und Bild wiedergegeben und machen tatsächlich den größten Teil des Buches aus. Neben der Malerei liegt darauf der Fokus. Die Zeit und der Garten in Giverny, werden nur kurz thematisiert – kein Kritikpunkt, aber man sollte wissen, worauf man sich bei der Graphic Novel einlässt.Ich weiß nicht, wie Monet tatsächlich war, aber mir ist aufgefallen, dass er hier manchmal recht egoistisch und verantwortungslos dargestellt wird – vielleicht war er tatsächlich so oder es handelt sich um fiktive Züge. Er ist z. B. der Meinung, dass er Camille gegenüber keinerlei Verpflichtungen hat, als diese unerwartet von ihm schwanger wird. Und als die ganze Familie arm ist und am Hungertuch nagt, wehrt er sich trotzdem lange dagegen, aus der Widerstandsgruppe der Impressionisten auszusteigen und im Salon auszustellen…
Im Nachwort wird mithilfe von Bildern gezeigt, welche seiner Werke zur Inspiration der Illustrationen im Buch geführt haben - eine wirklich schöne Idee und eine tolle Verbindung zu Monets Werken! Oft sind dies nämlich ähnliche Motive wie im Original, die aber weniger impressionistisch dargestellt sind und den malenden Monet mit integrieren.
„,Das Motiv ist zweitrangig; das, was ich abbilden möchte, ist das, was sich zwischen mir und dem Motiv befindet.‘“
Monet ging es in der Malerei nicht darum, die Wirklichkeit abzubilden oder sie zu idealisieren. Statt kleiner Details wollte er Eindrücke festhalten, Emotionen und Impressionen, die Atmosphäre, das Licht und die Spontanität des Augenblicks.
Im Freien zu malen, hielt man damals noch für eine verrückte Idee. Doch nur so konnte Monet alle Eindrücke einfangen und auf die Leinwand bringen.
Da Monet dafür bekannt ist, dass der das Licht so gut eingefangen hat (siehe Titel: „Auf den Spuren des Lichts“!), hätte ich mich gefreut, wenn sich dies auch in den Illustrationen der Graphic Novel widergespiegelt hätte.
Leider sind die Bilder extrem dunkel und auch manche Textstellen sind daher weniger gut lesbar. Ich hatte den Eindruck, dass das auch mit am Papier liegen könnte. Bei den digitalen Leseproben zum Buch im Internet wirken die Illustrationen nämlich deutlich heller!
FAZIT: Man muss sich die Lektüre also auf jeden Fall bei hellem Licht zu Gemüte führen! Dann kann ich sie empfehlen. So kann sie einen für sich einnehmen und in Monets Welt versinken lassen… 4-4,5/5 Sterne! - Daniel Fehr
Ella im Garten von Giverny
(4)Aktuelle Rezension von: PatriciaJanzenClaude Monet war ein inspirierender Künstler, der mit seiner Leidenschaft und seinen natürlichen Impressionen bis heute einer der bekanntesten Künstler seiner Ära ist. Da ich selbst ein großer Fan seiner Bilder bin, war ich gespannt, wie das Bilderbuch zu seinem Leben wohl umgesetzt sein mag. Außerordentlich schön fand ich den Illustrationsstil, dem allein genommen ich definitiv die volle Punktzahl geben würde! Zwischen kindlich und ausgeklügelt punkten die pastelligen, großformatigen Bilder mit einem ganz besonderen Charme und Detailreichtum, was Kindern und Erwachsenen gleichermaßen gefallen wird. Die Geschichte an sich war kürzer, als ich angenommen hatten. Toll ist, dass ausführlich (dabei aber nicht zu ausschweifend) erklärt wird, warum Claude Monet sich gerade für die Motive entschieden hat, die er besonders häufig zeichnet. Sein Weg weg von der damals konventionellen Malerei kann für die Leser eine Inspiration sein, auch selbst einmal gegen den Strom zu schwimmen und den Mut zu haben, eigene Ideen zu verwirklichen. Für meinen persönlichen Geschmack war das Ende der Geschichte ein wenig zu offen. Ich habe die Seite umgeblättert und war ganz überrascht, dass sie plötzlich vorbei ist. Von mir gibt es 4🌟
- Marcel Proust
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Frankfurter Ausgabe
(16)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMarcel Proust hat mit seinem siebenbändigen Zyklus "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" wohl das berühmteste literarische Großprojekt des 20. Jahrhunderts geschrieben. Das insgesamt 5300 Seiten starke Romanwerk wurde in unzähligen Artikeln und Analysen studiert und verarbeitet und ist in seinem erzählerischen Detailreichtum bis heute unerreicht.
Der fiktive Ich-Erzähler (Proust orientierte sich an eigenen Lebenssituationen und vermischte sie mit Fiktion) erinnert sich an Kindertage und Jugendzeit, wobei Proust die Technik des sogenannten "Bewusstseinsstroms" angewendet hat, die auch James Joyce und Virginia Woolf seinerzeit benutzten. In absolut konsequenter Weise beschreibt der Erzähler extreme Details des damaligen täglichen Lebens, Eigenarten in der Familie und von Freunden; Landschaftsbeschreibungen nehmen stellenweise mehrere Seiten ein und das Eintauchen eines Stückes Sandkuchen in den Tee wird über mehrere ausgedehnte Absätze zelebriert.
Das erfordert vom Leser extreme Geduld und ein Fallenlassen in die wunderschöne, sehr komplexe Sprache. "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" ist kein Buch zum Schnelllesen. Spannung: Fehlanzeige. Action erübrigt sich sowieso. Ich habe sehr lange an dem Buch gelesen, da ich mit Absicht pro Tag lediglich exakt 10 Seiten genossen habe, nicht mehr und nicht weniger. Auf diese Weise bleibt man in der Handlung, aber wird von der schieren Textmasse nicht überfordert, denn Proust verwendete nicht wirklich kurze Sätze, sondern schrieb ab und an wahre Satzungetüme, die man ansonsten nur von Thomas Mann kennt.
Nichtsdestotrotz wollte ich jederzeit wissen, wie es weitergeht, wollte den Erzähler durch seine täglichen Erlebnisse begleiten und neue Charaktere, neue Beschreibungen von Städten und Natur lesen. Ein Buch, das erarbeitet werden will, aber dafür mit wunderbarer Sprache belohnt, die heutzutage leider vollkommen ausgestorben ist.
Jeder Literaturinteressierte sollte zumindest einen Blick in Band 1 hineinwerfen und sich nicht vom gewöhnungsbedürftigen Stil und dem quälend langsamen Beginn abschrecken lassen. Es lohnt sich!
Fazit: Ein wunderschön geschriebenes, mit viel Ironie und absolut detailreichen Beschreibungen durchsetztes Jahrhundertwerk. Großartig! - Marcel Proust
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (Band 8)
(2)Aktuelle Rezension von: Magicsunset„Natürlich hatte er in seinem Atelier fast nur hier in Balbec gemalte Seestücke. Ich konnte in ihnen jedoch erkennen, dass der Reiz eines jeden von ihnen in einer Art Metamorphose der dargestellten Dinge bestand, entsprechend derjenigen, die in der Poesie als Metapher bezeichnet wird.“ (Zitat Seite 15)
Inhalt
In diesem zweiten Teil beobachtet der junge, schwärmerische Marcel täglich aus der Ferne eine Gruppe von Mädchen und überlegt, wer sie wohl sein mögen und wie er ihre Bekanntschaft machen könnte. Beinahe hätte er deswegen auch die Einladung des Malers Elstir, ihn im Atelier zu besuchen, nicht angenommen, was nicht nur wegen der Gespräche mit dem Künstler schade gewesen wäre, denn dort trifft er völlig überraschend auf Albertine Simonet und macht endlich ihre Bekanntschaft. Dann lernt er auch alle ihre Freundinnen kennen und verbringt nun jeden Tag mit den Mädchen, bis mit Kälte und Nässe der Herbst beginnt und alle Gäste abreisen.
Thema
1998 begann der französische Autor und Zeichner Stéphane Heuet, fasziniert vom Originalwerk von Marcel Proust, an einer Comic-Adaption zu arbeiten. Inzwischen liegen acht Bücher auch in einer deutschen Ausgabe vor.
Umsetzung
Diese Graphic Novel orientiert sich an Band 2 „Im Schatten junger Mädchenblüte“ des Werkes „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust. Es ist das siebente bisher in deutscher Sprache erschienene Buch der Graphic Novel Serie und Stéphane Heuet entwirft in seiner malerischen Umsetzung der sorgfältig ausgewählten Szenen ein großartiges Bild dieser Zeit. Das Leben in den Seebädern, die vielfältigen gesellschaftlichen Vergnügungen, Sport, Spiele, Ausflüge werden in den Zeichnungen lebendig. Der Besuch im Atelier des Malers Elstir schildert die Entstehung bekannter Gemälde des Impressionismus. Auch die Textpassagen schwelgen poetisch wie das Originalwerk.
Fazit
Dieser achte Band der Graphic Novel nach „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust führt uns mit seinen Illustrationen und Textausschnitten direkt in den lebhaften, unbeschwerten Sommer des gesellschaftlichen Strandlebens am Meer, mit kulturellen Veranstaltungen, Einladungen, Ausflügen, und wir sehen den jungen, verliebten Marcel inmitten einer Gruppe von fröhlichen Mädchen.
- Elizabeth Kostova
The Swan Thieves
(5)Aktuelle Rezension von: tedescaKostovas Erstling "The Historian" hat mich ja schon sehr beeindruckt, aber dieses Buch finde ich überwältigend. Irgendwie ist es eine Mischung aus Kate Morton und A.S. Byatt, also eine spannende Geschichte über mehrere Zeitebenen in einer wunderbaren Sprache erzählt. Erzählt wird die Geschichte des Psychiaters Andrew, seines Patienten Robert und der Malerin Béatrice de Clerval, deren Geschichte wir uns aus Briefen aus den 1880ern selbst zusammenreimen können. Details, die fehlen, ergänzt die Autorin in Rückblenden. Die Frage, warum Robert Oliver ein Gemälde attackiert, wird über 560 Seiten hinweg Schritt für Schritt aufgerollt. Wir treffen auf die Frauen, die in seinem Leben eine Rolle gespielt haben, reisen von Washington nach Paris und Acapulco und finden uns am Schluss mit der Lösung eines Geheimnisses wieder, das geprägt ist von Liebe und Leidenschaft. Eine malerische, kunstvolle und emotionale Erzählung auf hohem sprachlichem Niveau, ein echter Tipp für Freunde feiner Unterhaltungsliteratur! - Claire Paulin
Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
(90)Aktuelle Rezension von: SchwarzspechtDas Cover ist so schön und die Geschichte hat mich sofort angesprochen.
Bis dahin hatte ich von Blanche Hoschede Monet noch nie gehört und ich bin froh, dass sie aus dem Schatten ihres berühmten Ziehvaters heraus getreten ist.
Das Buch erzählt ihre Lebensgeschichte.
Wir erleben ihre Kindheit, ihre erste Liebe, aber auch einige Schicksalsschläge. Zentrales Element in ihrem Leben ist die Verbindung zu Claude Monet und ihre gemeinsame Liebe zur Malerei.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Die Landschaften sind sehr malerisch beschrieben und man kann sich gut in die Szenerie versetzen.
Ich hab das Buch sehr gerne gelesen und kann es nur weiterempfehlen. Lediglich das Ende habe ich als etwas abrupt empfunden. Hier hat es mir an Tiefe gefehlt und ich konnte nicht mehr so mit ihr mitempfinden. - Eduard von Keyserling
Beate und Mareile
(3)Aktuelle Rezension von: FerranteDieses Frühwerk Keyserlings hat eine Dreickesgeschichte im Zentrum: Der Landadelige Günther ist mit Beate verheiratet, hat aber ein Verhältnis mit der aufstrebenden Inspektorentochter Mareile. Keyserlings psychologische Schattierung seiner Protagonisten ist hier sehr differenziert und tiefgründig und Keyserling macht sich auch unverholen über den überholten Landadel lustig. Die impressionistische Bildgewalt seiner Erzählungen stellt sich aber hier noch nicht so stark ein, und ich fand mich in diese Erzählung nicht so leicht ein wie z.B. in Abendliche Häuser, Wellen oder Harmonie. Diese Ausgabe hier wird von einem sehr guten Nachwort abgerundet, dass den Text gründlich und verständlich interpretiert. - Arthur Schnitzler
Reigen / Liebelei
(28)Aktuelle Rezension von: Sandrica89Arthur Schnitzler ist ja bekannt, dass er in dieser Richtung gerne provoziert. "Die Novelle" war mein erstes Stück von ihm und nun wollte ich mich seinem nächsten widmen und war durchaus gespannt, was er kreiert hat.
Im Grunde begegnen sich 5 Paare; 5 Weiblein und 5 Männlein, die aufeinander treffen, ins Gespräch kommen und schliesslich übereinander herfallen. Eine Dirne trifft auf einen Soldaten, dieser geht zum Stubenmädchen und schlussendlich landet der Graf zur Dirne. Jedem von ihnen wird ein Akt gewidmet, wie sie miteinander reden, in welchem Verhältnis sie stehen und was der Grund ist, weshalb sie schlussendlich diesen Schritt tun. Jeder hat seinen eigenen Grund, warum er sich in die Arme einer/s anderen werden und jeder geht dementsprechend anders damit um. Bei jedem endet es gleich, und dennoch ist es nicht das selbe.
Es war wirklich amüsant diese 10 Akte zu lesen. Die Charaktere sind oberflächlich beschrieben, im Mittelpunkt steht eher der Verhältnis zum anderen und die Erklärung, warum sie dem Rausch verfallen. Damals waren ja solche Liaisons nicht gerade gerne gesehen, umso spannender war es zu lesen, wie sie es schliesslich anstellten. Schnitzler hat allerlei Schichten aufeinander prallen lassen (Graf und die Dirne, Stubenmädchen und der junge Herr...) und gezeigt, dass es schlussendlich nicht drauf ankommt, sondern darauf, sich fallen lassen zu können.
Prickelnd, skandalös, amüsant, überraschend. Ein guter Klassiker, den man gelesen haben muss.