Bücher mit dem Tag "husum"
67 Bücher
- Sarah Schmidt
Weit weg ist anders
(93)Aktuelle Rezension von: LimaKatzeKlappentext:
Kratzbürstige Berlinerin die eine, norddeutsche Kleinstädterin mit einer Vorliebe für Yoga und Handarbeiten die andere: Außer einer gegenseitigen tiefen Abneigung haben Edith Scholz und Christel Jacobi nichts miteinander am Hut. Dennoch lassen sich die beiden 70-Jährigen auf ein Abenteuer ein, das sie gemeinsam quer durch Deutschland führt.
Zum Inhalt:
Die beiden Rentnerinnen Edith Scholz und Christel Jacobi verbringen einen Reha-Aufenthalt auf Usedom. Frau Scholz ist eine waschechte Berlinerin, die für gewöhnlich kein Blatt vor den Mund nimmt und ihren Mitmenschen unverblümt zeigt, was sie von ihnen hält. Eigentlich ist Edith am liebsten allein, und daher möchte sie mit nichts und niemand mehr zu tun haben als unbedingt nötig. Christel Jacobi ist von ganz anderer Art, interessiert sich für Esoterik und Yoga, und ist ansich die Liebenswürdigkeit in Person. Allerdings ist sie auch recht unselbständig, arg empfindlich und des öfteren ziemlich anstrengend. Da Frau Jacobi eine eher kontaktfreudige Person ist, hängt sie sich sogleich an ihre Zimmernachbarin Frau Scholz, die davon zunehmend genervt ist.
Frau Jacobi ist sehr krank. Deshalb möchte die besorgte Tochter, dass ihre Mutter zukünftig in einem Pflegeheim versorgt und betreut wird. Das entspricht aber nicht Christels Vorstellungen, die ganz verzweifelt einen Ausweg aus dieser Misere sucht und leider nicht den Mut aufbringt, ganz offen mit ihrer Tochter über dieses Thema zu sprechen. Recht bald kommt Christel auf die Idee, ihre Reha-Bekanntschaft Frau Scholz ins Vertrauen zu ziehen und möchte diese zu einem aberwitzigen Plan überreden. Frau Scholz hat nun die Wahl des für sie kleineren Übels: Entweder nimmt sie die Einladung von Frau Jacobi an, oder aber sie muss zu Hause den grässlichen Baulärm der momentanen Renovierungsarbeiten ertragen. Sie entscheidet sich für Christel Jacobi, nichtsahnend, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt.
Frau Scholz ist zwar eine ziemlich harte Nuss, aber sie hat kein Herz aus Stein. Während der gemeinsamen Reise durch Deutschland entsteht sogar eine zarte Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Sie schütten sich gegenseitig ihr Herz aus und Frau Scholz wundert sich mitunter selbst über ihre eigene Zugänglichkeit. In solchen Momenten zieht sie allerdings öfters die Notbremse, man muss schließlich nichts übertreiben. Nichtsdestotrotz fühlt sie sich für Frau Jacobi verantwortlich, der es im Laufe der Zeit immer schlechter geht. ...
Mein Fazit:
Der vorliegende Roman („Weit weg ist anders“ von Sarah Schmidt) hat es mir zu Anfang nicht ganz leicht gemacht. In den ersten Kapiteln wurde ich mit den beiden Hauptprotagonistinnen einfach nicht richtig warm. Frau Scholz war mir mitunter zu derb und rücksichtslos, und Frau Jacobi war nicht nur für ihre Kurbekanntschaft, sondern auch für mich als Leserin stellenweise ziemlich anstrengend. Gleichzeitig trübten diverse Längen das Lesevergnügen. Zu meiner großen Freude gerieten die nachfolgenden Kapitel wesentlich schwungvoller. Und die beiden Damen, deren Vergangenheit nun etwas mehr aufgerollt wurde, lernte man ständig besser kennen und schließlich auch mögen. Es hat sich eben niemand selbst gemacht und der Mensch ist immer die Summe seines gelebten Lebens. Vor allem Frau Scholz hat mich oft überrascht und stellte sich als besonders facettenreich heraus.
Die Geschichte im Buch hält einige Botschaften bereit: Auch der ältere Mensch hat noch Wünsche und Träume, und vor allem hat er ein Recht darauf, selbst über sein Leben zu entscheiden. Fürsorge von Kindern ist eine lobenswerte Angelegenheit, aber sie sollte nicht in Bevormundung ausarten. In diesem Zusammenhang wird gezeigt, wie wichtig es ist, dass miteinander gesprochen wird. Im Hintergrund des Romans wird außerdem vermittelt, dass Alleinsein nicht Einsamkeit bedeuten muss, der ständig Umsorgte aber durchaus einsam sein kann.
Eine insgesamt unterhaltsame und mit viel Humor gespickte Lektüre, die zum Nachdenken anregt. Und ob man will oder nicht, die beiden Hauptakteurinnen werden einem immer sympathischer, sogar die sperrige Frau Scholz. Sehr gerne vergebe ich hier vier Sterne und eine Leseempfehlung! - Tilman Spreckelsen
Der Nordseespuk
(52)Aktuelle Rezension von: natti_LesemausInhalt
Husum, 1843: Nachts am Hafenbecken sieht Peter Söt, der Schreiber und Freund des jungen Anwalts Theodor Storm, im Schlick einen goldenen Pokal aufglänzen. Als er Werkzeug holt, um ihn zu bergen, findet er keinen Kelch mehr – statt dessen liegt nun eine Leiche im Schlick.
Der erste von mehreren Toten, die Husum in Angst versetzen. Alle Ermordeten hatten Kontakt zu einer Sekte, die vor über hundert Jahren auf der Insel Nordstrand ein Paradies auf Erden, einen Gottesstaat errichten wollte. Storm entdeckt, dass die Gemeinschaft im Verborgenen bis heute besteht. Nimmt sie jetzt späte Rache?Meinung:
Das ist der zweite Teil einer Reihe- die ich vorher nicht kannte. So habe ich mit diesem Teil begonnen, da ich es mal geschenkt bekommen habe. Den ersten Teil kenne ich somit nicht. Aber ich denke, man kann die Teile auch unabhängig voneinander lesen, denn die Teile sind in sich abgeschlossen, es ist jedes mal ein neuer Fall. Und alles wichtige wird erwähnt was man wissen muss.
Erst einmal muss ich sagen, das ich es als richtigen Krimi nicht bezeichnen würde. Es ist zwar spannend und und teilweise aufregend, aber richtig Krimimäßig eben nicht.
Für mich ist diesen Werk etwas besonderes, da ich selber aus der Nähe von Husum komme und oft durchfahre.
Es spielt im 18. Jahrhundert und es wird wirklich bildlich die Zeit von früher beschrieben. Ich konnte mir wunderbar die alten Kachelofen vorstellen, die kleinen, zugigen Häuser, die Straßen, den Nebel und das Wasser. Ich war fast dabei.
auch wurde hier wirklich gut Recheriert, finde ich- was die damalige Zeit und der Charakter einer bestimmten Person betrifft- die es tatsächlich gab.
Die Charaktere sind gut gelungen finde, jedoch finde ich den Schreiber Söt etwas zu ruhig und zurückhaltend.
Der Fall selber ist interessant und man überlegt, was da wohl im Gange ist.
Gibt es tatsächlich eine Geheime Sekte die schon seit Jahrhunderten ihre Finger im Spiel hat und verantwortlich für die Toten ist oder agieren hier ganz andere Personen?
Ich würde germe die anderen Teile auch lesen, ich finde sie sehr interessant.
- Isabel Aigen
Trümmerfeld: Nordfriesland-Krimi (Mordfriesland 2)
(24)Aktuelle Rezension von: 0Soraya0Zum Inhalt (Klappentext):
HUSUM: Die blutige Stadt am Meer! Die erste Leiche schwimmt im Schlossgraben. Die zweite wartet im Haus von Theodor Storm auf den morgendlichen Besucherstrom. Die dritte treibt im Tine-Brunnen… Die Husumer Kommissare Sebastian Kerner und Henrik Ketelsen jagen einen Mörder, der aus den Wahrzeichen der Stadt Husum Tatorte macht. Richtet er die Menschen hin? Was haben die Toten verbrochen? Solange Sebastian nicht lernt, die Zeichen zu lesen, wird das Morden weiter gehen… „Mordfriesland“ heißt eine Serie von Krimis und Thrillern rund um die Husumer Kommissare Sebastian Kerner und Henrik Ketelsen. Die Handlungen sind jeweils in sich abgeschlossen. Die Krimis können unabhängig voneinander gelesen werden.Meine Meinung:
Eigentlich hatte ich mich wirklich auf das Buch gefreut, dass sich der Klappentext wirklich vielversprechend gelesen hat und ich mal wieder richtig Lust auf einen Regionalkirimi hatte. Doch wirklich überzeugen konnte mich das Buch leider nicht.
Es ging recht vielversprechend los. Der Schreibstil ist nichts besonderes, aber angenehm zu lesen. Die Spannung ist am Anfang auch noch vorhanden, aber geht mit der Zeit verloren. Schuld daran sind unter anderem die viel zu häufigen Szenenwechsel. Dadurch kommt meiner Meinung nach einfach eine Unruhe rein und man kommt nicht wirklich in die Geschichte rein.
Für mich ist das wirklich schade, denn die Idee find ich super und es wäre genug Potential dagewesen, was leider nicht ausgeschöpft wurde.Fazit:
Tolle Idee und guter Anfang, danach leider deutliche Schwächen, wodurch mir ein bisschen der Antrieb zum Weiterlesen gefehlt hat. - Isabel Aigen
Pest und Cholera
(21)Aktuelle Rezension von: Ladybella911Eigentlich sind sie ein normales, glückliches Ehepaar, Saskia und Sebastian, mit zwei reizenden Kindern – wenn da nur nicht Sebastians Beruf wäre, der die gemeinsamen Unternehmungen mit der Familie immer wieder stört und Sebastian ein permanent schlechtes Gewissen beschert.
Er und sein Kollege Henrik sind Kommissare bei der Kripo Husum. Und da der örtliche Tierarzt grausam ermordet – ja fast hingerichtet aufgefunden wurde, muss schnellstens mit den Ermittlungen begonnen werden, zumal im weiteren Verlauf auch die verschwundene Pharmavertreterin für Tiermedikamente tot aufgefunden wird.
Was steckt hinter diesen Morden und wer ist der Täter, der mit einer Schweinemaske mordet, eine Anspielung auf die Auseinandersetzungen zwischen der Touristikbranche als Gegner der Massentierhaltung in sogenannten Zuchtfabriken?
Ein sehr aktuelles Thema, welches die Autorin in einen spannenden Kriminalfall umgesetzt hat, und dies auch sehr gelungen. Die Sprache ist kompromisslos, manchmal etwas überspitzt aber durchaus leicht und flüssig. Die Spannung bleibt dem Leser bis zum Ende erhalten und das Thema Antibiotika auch für Tiere ist hochaktuell und in diesem Umfeld sehr brisant.
Die Autorin beschränkt sich nicht nur auf die Emittlungsarbeit, auch Privates
findet gekonnt seinen Platz.
Ein Auftakt zu einer Reihe, der Lust auf mehr macht, vielleicht mit einer etwas feiner geschliffenen Sprache.
Ich war mit diesem Kriminallfall bestens unterhalten, und bekam auch viele Informationen zu diesem Thema, welche ich in dieser Ausführlichkeit nicht kannte.
Auf jeden Fall empfehlenswert und: Weiter so!!
- Gerd Kramer
Endstation Seeschleuse
(20)Aktuelle Rezension von: Jeanette_LubeDieses Buch erschien 2020 in der Emons Verlag GmbH und beinhaltet 269 Seiten.
"Der Klang des Todes"
Zwei junge Frauen verschwinden in Husum, eine der beiden wird kurz darauf tot aufgefunden. Flottmann und Hilgersen, beide Kommissare, stoßen bei ihren Ermittlungen auf eine dubiose Gruppe, die sich mit Nahtoderfahrungen beschäftigt. Ob sie auf der richtigen Spur sind? Dann gerät der hochsensible Musiker Leon Gerber ins Visier des Täters und die Lage spitzt sich zu. Doch mit den außerordentlichen Fähigkeiten Gerbers hat der Entführer nicht gerechnet.
Dieses Buch des Autoren Gerd Kramer gefällt mir ausgezeichnet. Sein Schreibstil ist einfach nur toll und ich war sofort in der Handlunge der Geschichte. Erst kürzlich war ich in Husum und so hat es mir echt Spaß bereitet, diese Geschichte zu lesen, da ich das Gefühl hatte, mich mittendrin zu befinden. Oh, hier passiert jede Menge, und der Täter verfolgt damit ein gewisses Ziel. Ihr wollt wissen, welches? Tja, dann bleibt euch wohl nichts anderes übrig, als diese Geschichte selbst zu lesen. Ich hatte wunderbare Lesestunden, die sehr spannend, aufregend, fesselnd und packend waren. Ich konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Was für ein Täter! Ich muss schon sagen, dass mich die Geschichte echt ganz schön in Schach gehalten hat, wie kann man so mit Menschen umgehen? Es kam dann ein Ende, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Der Autor hat geschickt immer wieder falsche Fährten ausgelegt. Die Spannung steigerte sich immer mehr und auch Flottmann wähnte sich plötzlich in Gefahr! So, mehr verrate ich nicht. Lest selbst! Ich empfehle diesen Krimi auf jeden Fall allen Krimi- und Küstenfans weiter, wer Husum kennt, für den ist dieser Krimi ein Muss! Ich hatte wunderbare Lesestunden. Supertolle Handlung und ich finde sehr gut, dass man einiges über Nahtoderfahrungen vermittelt bekam. Der Autor hat mich überzeugt! - Isabel Aigen
Mordfriesland / Die zweite Sünde
(20)Aktuelle Rezension von: dru07Inhaltsangabe übernommen:
Ein Mörder legt Spuren, aber sie sind aus Hühnerblut. Für wen ist diese blutrünstige Inszenierung? Und wohin weist eine Salzsäule im Hinterland?
Durch den Mord an einem Bauunternehmer stoßen die beiden Husumer Ermittler Sebastian Kerner und Henrik Ketelsen auf einen Fall von Korruption. Doch während sie den Strick um den Hals einer Familie legen, entgeht ihnen, dass jemand anderes bereits daran zieht…
Auch dieser andere will nichts als Unrecht ahnden. Doch sein Sinn für Gerechtigkeit fordert den Tod!Dies war das dritte Buch der beiden Kommissare das ich gelesen habe und ich muss sagen, die beiden sind mir ans Herz gewachsen. Das Buch war wieder flüssig und sehr spannend geschrieben. Ich war wieder einmal leider zu schnell damit durch. Isabel Aigen hat mich wieder einmal sehr lange im dunklen tappen lassen, wer denn nun der wahre Mörder ist. Es gab viele Verdächtige und so konnte ich mich nicht entschließen mich auf jemanden festzulegen. Umso überraschter war ich, als ich erfahren habe, wer der wahre Täter ist. Ich freue mich schon auf weitere Fälle der beiden Kommissare. 4 von 5*.
- Gerd Kramer
Tod an der Seebrücke
(14)Aktuelle Rezension von: Inaina„Tod an der Seebrücke“ ist der dritte Teil von Gerd Kramers Küsten Krimi-Reihe aus dem Emons Verlag. Neben dem Ermittlerduo Flottmann und Hilgersen tritt auch der Musiker Gerber mit seinem hochsensiblen Gehör wieder auf. Die Charaktere habe ich bereits in den Vorbänden lieb gewonnen und mich auf das Wiedersehen gefreut. Ich denke aber, dass man „Tod an der Seebrücke“ auch gut ohne Vorkenntnisse aus den früheren Büchern lesen kann.
Der Autor versteht es, den Lokalkolorit der Gegend in und um Husum interessant und unaufdringlich in die Geschichte einfließen zu lassen. Das Buch ist quasi ein spannender Ausflug an die Küste 😉
Außerdem gefällt mir Gerd Kramers Einfallsreichtum. Er schreibt keine 0815-Krimis, seine Bücher sind schlau und farbenfroh und überraschen mich immer wieder auf’s Neue.
Ich habe den ersten Teil „Das Flüstern im Watt“ mit 5 Sternen bewertet, dem zweiten Band „Tidetod“ ebenfalls 5 Sterne gegeben, und auch der dritte Fall „Tod an der Seebrücke“ hat mich wieder überzeugt: 5 Sterne!
- Hannes Nygaard
Tod im Koog
(18)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Das ist Schwester Heike. Die arbeitet bei uns in der Medizin.« Christoph und Große Jäger wechselten einen raschen Blick. Das war nach Schwester Elena, die im Husumer Krankenhaus lag, die zweite Frau, der vermutlich etwas bei der Eröffnungsfeier der Klinik zugestoßen war.
Die große Eröffnungsfeier der neuen „Kurklinik am Wattenmeer“ mit zahlreichen hochgestellten Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Wirtschaft endet in einem Fiasko. Eine der Krankenschwestern wurde vergewaltigt, das verletzte und schwer traumatisierte Opfer kann keine Aussage machen. Das zweite Opfer erst recht nicht, Schwester Heike wurde nahe der Klinik ermordet aufgefunden.
Hauptkommissar Christoph Johannes, Leiter der Husumer Polizeidirektion und sein Team machen sich bei den Ermittlungen schnell unbeliebt, müssen sie doch die genannten (und empörten) Persönlichkeiten nach ihren Alibis fragen und um eine DNA-Probe bitten. Von den ebenfalls anwesenden Handwerkern waren einzelne stark alkoholisiert und äußerten sich den Krankenschwestern gegenüber anzüglich. Aber daraus folgt nicht automatisch eine Vergewaltigung und erst recht kein Mordmotiv. Und wie passen die Hinweise einer Schamanin ins Bild?
Auch der 7. Fall für die Kripo Husum hat mich nicht enttäuscht. Die Reihe steht für reichlich Küstenatmosphäre und flotte Sprüche. Action darf man nicht erwarten, dafür aber solide und realistisch wirkende Ermittlungsarbeit. Mir gefällt das, ich konnte miträtseln und zumindest im Buch ein wenig Nordsee genießen. Christoph Johannes gibt mir zwar als Charakter nicht viel, sein Kollege Wilderich Große Jäger (ja, der heißt wirklich so) ist dafür umso kultiger. Persönlich freue mich immer besonders über die Auftritte des Kollegen von der Spurensicherung aus Flensburg. Wenn der nicht meckern und frotzeln würde, wäre er krank ;-)
Fazit: Viel Küstenatmosphäre und flotte Sprüche, dieser Krimi machte wieder Spaß!
»Wir lassen euch den Bericht zukommen. Per Brieftaube. Oder habt ihr Schlickrutscher schon andere Möglichkeiten?«
- Hannes Nygaard
Nebelfront
(12)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Ich bin immer nur dann Allergiker, wenn ich zu euch an die Westküste kommen muss. Ich bete seit Jahren, dass endlich eine große Sturmflut kommt und euch wegspült.«
Der Spurensicherer aus Flensburg hat bereits die Erfahrung gemacht, dass ihn an der Küste besonders üble Tatorte erwarten. Auch der aktuelle Fall stellt da keine Ausnahme dar. Seine Auftritte und die dabei stattfindenden amüsanten Wortgefechte bilden für Kenner der Reihe einen liebgewonnenen Running Gag. Davon abgesehen gibt es in diesem Buch allerdings nicht viel zu lachen, dafür ist die Thematik zu heftig.
Es beginnt mit einer besonders üblen Grabschändung, später folgen mehrere Todesfälle. Zunächst erkennen die Kommissare Christoph Johannes und Wilderich Große Jäger keine Gemeinsamkeiten zwischen den sehr unterschiedlichen Fällen, doch nach und nach fügen sich Puzzleteile zu einer schockierenden Auflösung zusammen. Da hat man Opfer mit blütenweißer Weste, beliebt und gutem Ruf – und trotzdem muss es jemand gegeben haben, der sie hasste. Die Suche nach dem Täter wird die Ermittler weit in die Vergangenheit führen.
Ich mag diese Reihe sehr, vor allem Große Jäger ist ein besonderes Einzelstück von Charakter. Auch diesen Band empfand ich als sehr spannend und mochte ihn nicht mehr aus der Hand legen. Dazu kam noch die dichte Atmosphäre, was mich als Fan von Küstenkrimis zusätzlich erfreute.
Fazit: Wieder einmal ein spannender Fall für die Husumer Kripo. Ich lese gerne weiter.
- Eva Almstädt
Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
(126)Aktuelle Rezension von: makamaFentje Jacobsen ist Anwältin und lebt mit ihren Großeltern und einer Teeni-Nichte auf einem Bauernhof in N ordfrieslandDort betreibt sie auch ihre Kanzlei. Eines Morgens findet sie einen orientierungslosen Mann, der bald darauf bschuldigt wird seine Freundin getötet zu haben. Fentje hat da so ihre Zweifel und beginnt zu ermitteln. Als auch noch 2 Mädchen aus einem Nobelinternat verschwinden ind dem die Tote Lehrerin war, trifft sie bei ihren Nachforschungen auf den smarten Journalisten Niklas John..... von nun ermitteln die beiden zusammen.....
Fazit und Meinung: Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer neuen Serie, die an der Nordsee in Nordfriesland spielt. Es macht Spaß diesen Roman zu lesen. Zwischen den beiden ach so unterschiedlichen "Ermittlern" knistert es gewaltig, was aber keiner von den beiden wahr haben will. Gemeinsam kommen sie auf die Spur des Rätsels und geraten dabei in so manche heikle Situation. Eva Almstedt hat damit eine neue Krimiserie gestartet, die sicher ihre Leser finden wird. Von mir gibt es 4 Sterne für dieses Buch eine Leseempfehlung für alle Krimifans und die, die es werden wollen.
- Ulrich Woelk
Pfingstopfer
(12)Aktuelle Rezension von: SmbergeInhalt:
Im Garten eine freikirchlichen Gemeinde wird eine Leiche gefunden, eine junge Protiuierte, die grauenvoll hergerichtet wurde. Bei der Obduktion findet man unter ihrer Schädeldecke einen Zettel mit einer Botschaft. Anton Glauber nimmt die Ermittlungen auf, erste Spuren führen ihn zu einem Hirnforscher nach Plön, die Ermittlungen gehen aber auch in Richtung der freikirchlichen Gemeinde.
Meine Meinung:
Es handelt sich hier um eine wirklich spannend geschriebenen Krimi mit einem sehr interessanten Hintergrund hinter dem eigentlichen Fall. Auf der einen Seite haben wir hier einen sehr sympathischen Ermittler, der sich auf die Suche nach dem Täter macht, auf der andern Seite erfahren wir viel über den Hintergrund vor dem der Fall spielt, dem Konflikt zwischen Glaube/Kirche und Forschung/Wissenschaft.
Wir erfahren viel von Glaubergs Privatleben, die Probleme seiner Frau und seines Sohnes. Mir gefällt es immer sehr gut, wenn man neben den spannenden Ermittlung auch den Ermittler als Menschen kennenlernt, mit seinen Problemen und Sorgen, aber auch mit seiner Vergangenheit. Da ist in diesem Buch absolut erfüllt worden.
Ein weiterer Punkt, der dieses Buch ausmacht ist der Konflikt Kirche/ Wissenschaft, der als Hintergrund zu diesem Fall sehr spannend aufgearbeitet wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Thema in den entsprechenden Kreisen zu erheblichen Konflikten führen kann und das kann es auch zu extremen Handlungen führen. Das Thema wurde sehr glaubwürdig in den Fall eingeknüpft und mit vielen Hintergrundinformationen unterfüttert.
Die Ermittlungen waren von der ersten Seite an glaubwürdig erzählt und waren bis zum Ende hin logisch aufgeführt. Die Spannung war immer auf hohem Niveau. Das Buch ist absolut lesenswert, für alle Leser, die einen spannenden Krimi gerne mit einem interessanten Hintergrund verbinden. - Hannes Nygaard
Der Inselkönig
(22)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»An das Wort „ehrlich“ mag ich in Zusammenhang mit diesem Fall nicht mehr glauben. Hier lügen alle, dass sich die Balken biegen.«
Das Team der Kripo Husum hat es diesmal auf die Insel Föhr verschlagen. Ein ursprünglich geplanter Kurzaufenthalt wird durch einen heftigen Wintereinbruch unfreiwillig verlängert. Vom Festland abgeschnitten und umgeben von Schneemassen versuchen die Ermittler, den Mord am „Inselkönig“ aufzuklären. Thies Nommensen wurde brutal misshandelt und zum Erfrieren an einen Baum gefesselt. Eine grausame Tat, die aber auf der Insel kaum jemanden erschüttert. Eher ist das Gegenteil der Fall.
Christoph Johannes und seine Kollegen (allen voran Schnüffelschwein Große Jäger) haben schon bald eine lange Liste mit Verdächtigen, der Verstorbene hatte es zu Lebzeiten traurig raus, sich Freunde zu machen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, kaum jemand ist zu einer Aussage zu bewegen und als wenn das nicht reicht, fehlt es auch noch an der bewährten Technik, da die Spurensicherung aus Flensburg die Insel nicht erreichen kann. Improvisation ist gefragt, dazu Kreativität und gute Ideen.
Auch dieser 6. Fall für das Husumer Team hat mir sehr gefallen. Ich mag den Mix aus gelungener Detektivarbeit, schöner Küstenatmosphäre und kultigen Charakteren. Darüber hinaus ist dies ein ruhiger Krimi, der zwar keinen Thrill hat, aber dafür an einigen Stellen in die Tiefe geht. Gerne lese ich bei dieser Reihe weiter.
Fazit: Unterhaltsamer Mix aus Detektivarbeit, Küstenatmosphäre und kultigen Charakteren.
- Hendrik Berg
Schwarzes Watt
(43)Aktuelle Rezension von: julestodoInas Schwester wurde als junges Mädchen ermordet. Sie ist nie darüber hinweggekommen und versucht immer noch den Mörder ihrer Schwester zu finden. Als sie mit ihrer Familie Urlaub in St. Peter-Ording macht, glaubt sie den Mörder, den sie damals gesehen hat, entdeckt zu haben. Eine spannende Geschichte entwickelt sich.
Niemand glaubt Ina so wirklich, denn es sind inzwischen 20 Jahre ins Land gegangen. Für Theo Krumme und Pat ein hartes Stück Arbeit!
Die Hauptpersonen in dieser Reihe sind mir schon aus den vorangegangenen Bänden bekannt. Die Entwicklung, die diese Personen im Laufe der Zeit durchmachen, sind sehr gut geschildert.
Der Schreibstil von Hendrik Berg ist sehr flüssig und auch dieses Buch hat mich so gefesselt, dass ich jetzt ein Schlafdefizit habe ;)
Für Krimileser eine absolute Lesempfehlung!
- Reinhard Pelte
Inselbeichte
(10)Aktuelle Rezension von: GospelsingerTomas Jung ist beruflich auf dem Abstellgleis. Offensichtlich ist es nicht möglich, ihn zu entlassen, aber er bekommt halt nur noch Fälle, die nie gelöst wurden und deren Spuren eiskalt sind. Wie zum Beispiel der Fall eines Mädchens, das auf dem Weg nach Husum spurlos verschwunden ist. Zehn Jahre ist das her, die Mutter ist inzwischen gestorben, der Rest der Familie ist auseinandergebrochen. Was soll der ganze Aufwand noch? Aber Tomas Jung ist beharrlich und lässt sich nicht abschrecken. Durch Zufall findet er mitten in einer Schneekatastrophe eine Spur. Das sind eben die Vorteile der Provinz: Jeder kennt jeden und so bekommt man hilfreiche Hinweise. Mir hat dieser Krimi mit seinem perfekt dosiertem Lokalkolorit gut gefallen. Tomas Jung mit seinem friesischen Dickschädel ist mir sympathisch, und ich lasse mich immer wieder gern literarisch an die Nordsee versetzen. - Andreas Schmidt
Tod mit Meerblick: Kriminalroman
(2)Aktuelle Rezension von: Ana80Nachdem die junge Kriminalkommissarin Wiebke Ulbricht ihre Ausbildung abgeschlossen hat, tritt sie eine Stelle im beschaulichen Husum an, in dem es doch nicht nur Diebstähle und Einbrüche gibt, sondern schnell auch ihren ersten Mordfall. In einem Strandkorb an einem Ausflugslokal wird eine Leiche gefunden bei der zunächst alles auf einen Selbstmord hinweist. Doch schnell wird klar, dass dies nicht der Fall ist und Wiebke ermittelt gemeinsam mit ihrem Kollegen und deckt dabei sehr unschöne Dinge über die Leiche auf...
Ich hatte mir dieses Buch für meine Woche Nordseeurlaub in Dänemark ausgeliehen, da mich der Klappentext angesprochen hat und ich Husum aus zahlreichen Besuchen gut kenne. Gepaart mit viel Zeit und dem Nordseewind um die Nase beim Lesen habe ich mich gut unterhalten gefühlt und die Stimmung passte. Mir gefielen die vielen Ortsbeschreibungen von Husum, denn wer Husum kennt fühlt sich gleich dort hin versetzt. Die Kriminalgeschichte war durchaus spannen und für mich ihr Ausgang nicht gleich ersichtlich. Das Buch hat seine Schwächen im Schreibstil, manches war nicht ganz stimmig. Es ist kein tiefgründiges Meisterwerk, aber wer das nicht erwartet und Krimis von der Nordsee mag, der wird hier vermutlich nicht enttäuscht.
- Gabriella Engelmann
Zauberblütenzeit
(78)Aktuelle Rezension von: PariserpradaDas ist jetzt das zweite Buch, was ich von ihr gelesen habe und ich liebe den Schreibstil und die Charaktere. :)
- Thomas Finn
Aquarius
(82)Aktuelle Rezension von: WortmagieEs ist kein Zufall, dass viele der Mystery-Thriller von Thomas Finn in Deutschland spielen und deutsche oder europäische Sagen und Legenden thematisieren. Der nahe Chicago geborene Autor findet es langweilig, dass unheimliche Geschichten oft die USA als Schauplatz nutzen, obwohl wir uns hierzulande eines reichen Schatzes düsterer Mythen rühmen können. Deshalb bemüht er sich immer, seine Romane in Deutschland zu verorten und greift erst auf andere Länder zurück, wenn das nicht möglich ist. Sein Thriller „Aquarius“ ist in Nordfriesland angesiedelt und verbindet die in Süddeutschland und Frankreich populäre Melusinensage und das darin enthaltene Motiv der Mahrtenehe mit der Legende des in der zweiten Marcellusflut (1362) untergegangenen Rungholt.
Die See ist eine wankelmütige Maid. Niemand weiß das besser als Jens Ahrens, Berufstaucher. Als eine Seemine ihn beinahe das Leben kostet, verdankt er es nur der Willkür des Meeres, dass er den schrecklichen Unfall überlebt. Leider erhält er keine Gelegenheit, sich über sein Glück zu freuen, denn sobald er aus der Ohnmacht erwacht, muss er feststellen, dass er entführt wurde. Wie durch ein Wunder gelingt es ihm, zu fliehen und Hilfe in dem nordfriesischen Küstenstädtchen Egirsholm zu finden. Egirsholm ist ein malerischer Ort mit einer bewegten Vergangenheit, doch der Schein trügt. Seltsame Todesfälle stören die Idylle. Menschen ertrinken unter rätselhaften Umständen, ohne sich in der Nähe von Wasser aufzuhalten. Die Egirsholmer flüstern von einer uralten Legende, von Meerjungfrauen und einer Stadt, die einst von der See verschlungen wurde. Gemeinsam mit der Polizistin Meike Ehlers versucht Jens herauszufinden, was wirklich vor sich geht. Besteht eine Verbindung zwischen den Toten und seiner Entführung? Enthalten die Gerüchte einen Funken Wahrheit – ist die See nicht nur wankelmütig, sondern auch blutrünstig?
Ich liebe Thomas Finns Konzept, alte deutsche oder europäische Sagen in moderne unheimliche Thriller zu verpacken. Wirklich, ich bin ein Fan dieses Leitmotivs und freue mich mit jedem weiteren seiner Bücher darauf, historisches Kulturgut näher kennenzulernen. „Aquarius“ greift sowohl die zahlreichen Überlieferungen zu Nixen als auch die faszinierende Sage des tatsächlich versunkenen Rungholts auf und präsentiert demzufolge dicht gestrickten Legendenstoff, der die Basis einer unterhaltsamen, spannenden, wenn auch nicht unbedingt gruseligen Geschichte bildet, die sich für mich leicht und locker weglas. Ich fand das Buch zwar nicht so gelungen wie „Weißer Schrecken“, weil mir die nordfriesische Kultur etwas oberflächlich porträtiert erschien, aber nichtsdestotrotz überzeugt „Aquarius“ mit einer greifbaren, soliden Atmosphäre, die mir Meeresluft um die Nase wehte und den rauen Charme der deutschen Küste hervorragend transportiert. Leider konnte ich die Lektüre dennoch nicht genießen, da Thomas Finn in eine heikle Falle tappte, die die Genderrollen seiner Geschichte betrifft. Meerjungfrauen werden traditionell mit ausgesprochen weiblichen Attributen assoziiert: Sie gelten als berückend schön, sanft und geheimnisvoll, aber auch als verführerisch, hinterlistig und potenziell gefährlich. Finn reproduziert dieses klassische Bild, obwohl er sich anstrengt, verschiedene Darstellungen wiederzugeben. Damit konnte ich mich anfreunden, schließlich geht es in diesem Roman explizit darum, die Nixe als Sagengestalt in die Moderne zu holen. Problematisch gestaltete sich „Aquarius“ für mich dadurch, dass die überholten Klischees von Geschlecht und Gender, die Nixen repräsentieren, auch die Charakterisierung und Rollenverteilung der menschlichen Figuren bestimmen. Der Protagonist Jens ist der Inbegriff des maskulinen Helden, Retters und Beschützers, dessen Status permanent durch seine Dynamik mit seinen weiblichen Begleiterinnen bestätigt wird. Er ist ihnen stets überlegen: Er ist kreativer, einfallsreicher, physisch stärker, bewahrt eher einen kühlen Kopf, ergreift in allen prekären Situationen die Initiative und rettet sie früher oder später ausnahmslos. Besonders bei der Polizistin Meike Ehlers fand ich das bedauerlich, denn ich mochte sie unheimlich gern. Sie ist ein so sympathischer Charakter, direkt und unkompliziert, etwas spröde, clever, hartnäckig, wehrhaft und total bodenständig, dass ich ehrlich betrauerte, dass Finn dachte, sie bräuchte Jens zu ihrer Rettung, dessen Persönlichkeit hinter seiner Heldenrolle im Vergleich enttäuschend blass bleibt. Unglücklicherweise ergeht es allen Frauen in „Aquarius“, die nicht ausdrücklich mit Jens verbündet sind, sogar noch schlechter. Sie alle werden als gewissenlose, intrigante und nahezu männerfeindliche Hexen beschrieben, was exakt die Vorurteile sind, mit denen erfolgreiche Frauen seit Jahrhunderten kämpfen. Ich war bestürzt, dass Finn diesen Unsinn wiederholt und finde dafür keine Rechtfertigung. Meiner Meinung nach hätte er sich gerade aufgrund seiner Verwendung einer altmodischen Nixen-Idee darum bemühen müssen, dieser fortschrittliche, gleichberechtigte Genderrollen gegenüberzustellen. Tja. War wohl zu viel verlangt.
„Aquarius“ ist nicht offen sexistisch. Ich glaube nicht, dass sich Thomas Finn überhaupt darüber bewusst war, wie viele verletzende Klischees er in diesem Roman verwendet und erst recht nicht, dass das beabsichtigt war. Ich gehe davon aus, dass das Buch ein Beweis mangelnder Sensibilisierung ist. Vor einigen Jahren wäre mir der Alltagssexismus zwischen den Zeilen auch nicht aufgefallen, aber nachdem ich viel über das Thema gelernt und gelesen habe, kann ich meine Augen davor nicht verschließen. Hat man es einmal gesehen, kann man es nicht mehr nicht sehen. Während der gesamten Lektüre von „Aquarius“ hatte ich daher ein unbehagliches Gefühl, das zwischen Wut und Enttäuschung changierte. Es vergällte mir einen grundsätzlich guten mystischen Thriller.
- Andreas Schmidt
Tod mit Meerblick
(9)Aktuelle Rezension von: LesewuermchenSpannung lässt auf sich warten und warten und warten.
Ein Toter, der unter falschem Namen auftaucht...und bei jeder Namenserwähnung steht dahinter "..oder wer immer er auch war/wie immer er auch hieß". Einige Dinge schienen mir absolut nicht stimmig. Sehr gegrübelt habe ich ziemlich am Schluss, als Wiebke sich nach dem Arbeit mit ihrem Partner trifft, der Urlaub hat. Es muss mindestens 18 Uhr sein, denn als sie "bei Geschäftsschluss gut einen Parkplatz findet", um bei einer Recherche noch ein Glas Wasser zu trinken und eine Zeugin zu befragen - sind die Geschäfts ja wohl wie erwähnt schon zu. Gespräch mit Tee mit ihrem Partner, Fastfood holen, auf dem Weg nach Hause zu einer weiteren Zeugin fahren. Danach ihren Ex-Freund anrufen, der in 10 Minuten bei ihr sein will. Ein Lösungsansatz, der sie erneut zu der Zeugin fahren lässt - die nicht da ist, der Vermieter Auskunft erteilt...und seinen Rasenmäher anschmeißt (????) Fahrt zum Friedhof, Treffen mit ihrem dort hinbestellten Partner, Gang über den Friedhof, "wo ältere Damen die Gräber pflegen". Ich habe mehrmals den von mir überlesenen Punkt gesucht, dass vielleicht doch eine Nacht dazwischen liegt, habe ihn aber nicht gefunden.
250 Lesezeiten haben für diesen Krimi mehr als gereicht.
- Gunna Wendt
Franziska zu Reventlow. Die anmutige Rebellin
(5)Aktuelle Rezension von: sarahkolumbusFranziska Gräfin zu Reventlow - Skandalgräfin, Freiheitssuchende und Schriftstellerin in der Zeit der Münchner Boheme, deren kühnstes Werk wohl ihr Leben war. Sie ist eine freiheitshungrige junge Frau, die ihre großbürgerliche Herkunft gegen die Boheme-Existenz eintauscht. Damit einher gehen Schulden und Gläubiger; immer wieder probiert sie neue Berufe und Lebensformen aus um ihr Leben in München zu finanzieren - ihr Dasein eine wirtschaftliche Krise. Mit Kurzgeschichten und ihrer Arbeit als Übersetzerin hält sie sich über Wasser. Sie will Malen. Sie will Schreiben. Sie will die Kunst. Ihr Protest richtet sich gegen alles Bürgerliche und Konventionelle. In künstlerischer Selbstverwirklichung ist sie immer auf der Suche nach dem nächsten Freiheitsrausch oder einem erotischem Abenteuer. Sie will rauschhaftes Glück und sieht ihr Dasein als Fest, als Tanz. Gunna Wendt rekonstruiert Franziska zu Reventlows Lebenslauf anhand von Tagebucheinträgen, Briefwechseln und ihren autobiografischen Romanen und erzählt in drei Abschnitten das mutige Leben der freiheitsliebenden Rebellin. Kunstvoll verstrickt Wendt verschiedene liebevoll ausgesuchte Zitate zu einer eindrucksvollen Biografie, die inspiriert und zum Nachdenken anregt. - Hannes Nygaard
Todeshaus am Deich
(20)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Nur schwach war das Röcheln zu vernehmen, das aus der Kehle drang. Der magere Oberkörper bäumte sich mit der Kraft auf, die dem alten Menschen verblieben war, und die dürren Arme griffen panisch zum Hals.«
In der Hauke-Haien-Seniorenresidenz geht etwas nicht mit rechten Dingen zu. Natürlich muss man dort immer mit dem Ableben eines Bewohners rechnen, aber eine Häufung und unklare Begleitumstände machen dann doch stutzig. Grund genug für das Team der Kripo Husum, sich das Heim mal genauer vorzunehmen.
Bei einem solchen Szenario denkt man natürlich sofort an einen Todesengel, der sein Unwesen treibt. Für Hauptkommissar Christoph Johannes und seine Kollegen gibt es aber bald noch weitere mögliche Ansatzpunkte. Warum benimmt sich der Heimleiter so eigenartig? Wieso ist eine nahe Angehörige eine Woche lang verschwunden? Und auch bei ein paar Heimbewohnern machen die Ermittler ungewöhnliche Beobachtungen. Ein verzwickter Fall!
Dieses Buch hat mich zum Ende hin geärgert. Ich mag die Reihe, habe mit diesem Band hier nun die ersten fünf gelesen. Was immer stimmt, ist die gut dargestellte Küstenatmosphäre und die unterhaltsamen Frotzeleien der doch sehr unterschiedlichen Ermittler. Vor allem Oberkommissar Große Jäger ist ein starker und ziemlich spezieller Charakter, ich freue mich immer über seine Auftritte. Außerdem finde ich es gut und deutlich beschrieben, dass hier keine spezialisierte Mordkommission am Werk ist, sondern dass man bei der Kripo Husum auch noch andere Aufgaben hat. Das wirkt sehr realistisch. Diesmal wird zum Beispiel ein junger Mann aufgrund eines Hilfeersuchens aus Münster gesucht. Eine interessante Nebenhandlung, die vom Team ebenfalls engagiert angegangen wird.
Über weite Strecken war daher für mich alles gut. Doch dann kamen die Auflösungen. Speziell der Hauptfall endet überstürzt und platt, das konnte mich so nicht überzeugen. Es ist einer dieser Fälle, wo sich mir das Gefühl aufdrängt, dass der Autor vier Seiten vor Schluss realisiert, dass er jetzt irgendwie zum Schluss kommen muss. Ein ähnliches Empfinden hatte ich bei der eigentlich guten Nebenhandlung, sie endete einfach zu abrupt.
Fazit: Interessanter Fall und sympathische Ermittler, aber diesmal schwächelt die Auflösung.
- Kari Köster-Lösche
Das Grab im Deich
(26)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Sönke Hansens ermittelt wieder. Sein dritter Fall macht ihm ganz schön zu schaffen und er gerät natürlich mal wieder zwischen die Fronten.
Ausgerechnet ein toter Säugling stoppt den geplanten Bau des Deichs in Langeness.
Die Spur führt Sönke ins Reichenbad nach Föhr.
Ein spannendes Abenteuer über Sönke Hansens der 1896 für die Halligen und Inseln zuständig ist und feststellen muss, das Menschen zwar unterschiedlich sein können aber in jedem auch ein kleines Geheimnis steckt. - Tilman Spreckelsen
Das Nordseegrab
(62)Aktuelle Rezension von: kindergartensylviNordseegrab von Tilman Spreckelsen
zur Geschichte:
Husum, 1843: die Stadt ist in Aufregung. Ein Bottich voll Blut, darin eine Leiche, die sich als Wachspuppe erweist. Wenig später wird ein echter Toter gefunden. Der junge Anwalt Theodor Storm spürt dem Rätsel nach, in alten Dorfkirchen und vor den Deichen Husums. Ihm und seinem geheimnisumwobenen Schreiber Peter Söt schlägt die ohnmächtige Wut armer Bauern entgegen, und das arrogante Schweigen der Reichen. Bis er auf ein fast vergessenes Schiffsunglück stößt, auf eine alte Schuld und einen Mörder, der diese Schuld eintreiben will…
mein Fazit:
Den Leser erwartet ein spannender, fesselnder historischer Roman. Wir begeben uns ins Jahr 1843, an die Nordseeküste. Der Autor hat mit viel Feingefühl die Atmosphäre im 19. Jahrhundert eingefangen und Bezug auf historische Begebenheiten genommen. Das gefiel mir besonders gut. Der Schreibstil war flüssig und spannend, mit geheimnisvollen Episoden.
Der Spannungsbogen stieg ständig an. Ein Buch, das mich in seinen Bann gezogen hat.
- Theodor Storm
Gruselkabinett - Folge 98
(6)Aktuelle Rezension von: ReneesemeeInhalt:
1756: Ist der prächtige Schimmel des jungen Deichgrafen Hauke Haien in Wahrheit das auf unheimliche Weise wiederbelebte Pferde-Skelett von der verlassenen Jevershallig? Die Dorfbewohner im windumtosten Nordfriesland sind sich sicher, dass es so ist und fürchten Ross und Reiter...
Was soll ich sagen ich liebe die Nordsee und diese Geschichte wurde gut erzählt und hat leider auch so seine Schattenseiten.
Doch wer einmal an der Nordsee Urlaub gemacht weiß wie wichtig ein guter Damm ist.
Hauke will seinen Traum leben und da scheint ihm auch egal zu sein was er dafür opfern muss.
Es ist eine interessante Geschichte mit Gruselfaktor.
- Sven Stricker
Sörensen hat Angst
(50)Aktuelle Rezension von: Dennis123Heute möchte ich das Hörbuch „Sörensen hat Angst“ von Sven Stricker vorstellen. Auf das Buch kam ich durch Zufall bei einer Lesung in Darmstadt. Es handelt sich um eine Autorenlesung. Sven Stricker spricht die Darsteller so authentisch, dass man sehr schnell in die Story hereinkommt. Sörensen ist ein Mann von nebenan der weder abgehoben noch perfekt ist und mit seinem Schicksal zurecht kommen muss. Er lässt sich aufgrund seiner Angststörung von Hamburg auf´s „ruhige“ Land versetzen und muss direkt in einem Mordfall ermitteln.
Das Buch beginnt und man könnte meinen das wird ein Küstenkrimi wie man ihn so kennt…etwas lustig und kuriose Gestalten usw. Ja…Sörensen ist nicht immer sonderlich diplomatisch aber gerade das macht ihn aus. Man lernt auch sein Umfeld (Kollegen, Nachbarn, Dorfbewohner, Vater) gut kennen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Nach der Einleitung häufen sich die Vorfälle und Verstrickungen im Dorf und die Lage spitzt sich zu. Am Ende wird es ein ernster Fall den ich so nicht erwartet habe. In diesem Hörbuch konnte man beides erleben- eine unterhaltsame Geschichte mit einer gewissen komik und Ernsthaftigkeit und dazu ein Fall den man in dieser Härte nicht erwartet hätte und alles super spannend umgesetzt. Passt sehr gut in die Zeit . Die Lesung durch den Autor war super. Die Fortsetzung würde ich mir sehr gerne auch noch anhören. Erschienen ist das Hörbuch beim Audio to go Verlag und eine absolute Empfehlung!