Bücher mit dem Tag "hippies"
147 Bücher
- Tamara Mataya
Manche Tage muss man einfach zuckern
(121)Aktuelle Rezension von: Pia_JilIn dem Buch geht es hauptsächlich um die Hauptprotagonistin Sarah, die gerade ihren Job in einer Rechtsanwaltskanzlei verloren hat. Eigentlich ist sie gelernte Rechtsanwaltsgehilfin, aber sie bewirbt sich trotzdem bei allerlei anderen Jobs, Hauptsache sie verdient genug, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Daraufhin hat sie dann ein Bewerbungsgespräch in einer Massagepraxis von "New Age Hippies" und tatsächlich bekommt sie den Job an der Rezeption.
Sarah zieht also wieder aus der Wohnung ihres besten Freundes Pete aus in eine eigene Wohnung. Dieser ist übrigens schwul, ein guter Koch und total lieb, noch dazu hat er einen gutaussehenden Zwillingsbruder namens Jack. Den findet auch Sarah nicht gerade übel, allerdings ist er DJ und daher immer von Mädels umringt und nachts in den Clubs.
Sarah wartet noch bis sie endlich ihre große Liebe findet und schaut sich ständig auf der Internetseite "Missed Connections" um, ob sie nicht vielleicht einen geheimen Verehrer hat. Derweil kann sie sich ja aber noch ein wenig mit Jack warmhalten und so beginnen die beiden eine Affäre. Allerdings hat Sarah dann plötzlich doch einen heimlichen Verehrer auf "Missed Connections", der super zu ihr zu passen scheint. Da gerät sie in ein Dilemma und weiß nicht für welchen der beiden Männer sie sich entscheiden soll. Derweil ist Sarahs Job an der Rezeption der Massagepraxis für sie ziemlich furchtbar. Der Arbeitsalltag ist stressig und nicht nur ihre beiden Chefs Ziggy und Fern sind total blöd zu ihr, sondern auch die Arbeitskollegin Phyllis.
Den Klappentext dieses Buches fand ich wirklich sehr interessant und ich hatte mich nach dem Lesen total auf eine schöne romantische Liebesgeschichte gefreut. Leider muss ich sagen, dass ich ziemlich enttäuscht wurde...
Die ganze Geschichte zieht sich ziemlich und sie konnte meiner Meinung nach auch null Spannung aufbauen. Das war natürlich mega schade, denn ohne Spannung werde ich auch nicht wirklich zum Lesen animiert und habe auch gar keine Lust das Buch in die Hand zu nehmen. Schlimmstenfalls habe ich durch schlechte Bücher eine richtige Leseflaute und auf egal welches Buch keinen Bock mehr. Die Liebesgeschichte, die ja quasi im Klappentext angepriesen wurde war im Endeffekt nicht wirklich besonders toll geschrieben. Sowohl Jack als auch der heimliche Verehrer sind zwar beide wirklich tolle Männer, aber dennoch hat Sarah besonders an Jack immer ziemlich viel auszusetzen. Er ist immer sehr freundlich und zuvorkommend zu ihr und sie kritisiert ihn zum Dank wegen seines Jobs.
Außerdem wird auch der gesamte Job von Sarah immer sehr, sehr negativ dargestellt. Ich finde das einfach ein bisschen übertrieben und dadurch zieht sich durch das gesamte Buch auch immer so eine negative und kritische Stimmung, die einen auch nicht gerade zum Lesen animiert... Sarah ist schon ganz okay von der Persönlichkeit, aber so mega sympathisch wurde sie mir durch die nörgelnde Stimmung etc. auch nicht gerade. Ich habe auch nicht wirklich verstanden, warum Sarah ständig an ihrem Job rumgemeckert hat, aber sich dennoch nicht wirklich mit großem Elan nach einem besseren Job umschaut. So eine Haltung ist ziemlich passiv und für mich auch unverständlich.
Insgesamt hat man leider auch bereits ab etwa Mitte des Buches oder sogar schon früher genau gewusst wie die Geschichte ausgehen wird und wer eigentlich der geheime Verehrer von Sarah ist. Ich denke jeder andere Leser hat das auch gewusst außer eben Sarah selbst. Dadurch wirkt sie leider auch etwas naiv und das macht sie nicht unbedingt sympathischer.
Das Ende des Buches fand ich dann wieder ganz okay und obwohl es so vorhersehbar war, hatte Sarah endlich mal keine so passive Einstellung mehr. Das fand ich echt gut. Leider konnte mich das Buch nicht wirklich von sich überzeugen. Die Story war zu sehr vorhersehbar und auch die Hauptperson Sarah war nicht so sympathisch. Der Schreibstil war aber ganz gut und die Geschichte hätte auf jeden Fall noch Potenzial. - Ken Follett
Kinder der Freiheit
(463)Aktuelle Rezension von: Erwin-ReaderDave, Wally, Beep, Jasper, Dimka, George, Tanja ... Die Protagonisten des Romans bilden die dritte Generation der bekannten Familien. Was einst mit "Billy with Jesus" und Ethel begann, findet seinen Abschluss mit Dave, Wally und Eevy.
Gewohnt flüssig erzählt, angereichert mit den für Follett charakteristischen Sexszenen navigiert das Werk durch vier Jahrzehnte des kalten Krieges. Allerdings bringt die Fülle der Ereignisse eine derartige Erzählung an seine Grenzen. Was noch bei den ersten beiden Bänden für Tiefgang der Charaktere sorgte, artet hier in ein Blitzlichtgewitter aus, das der Historie nicht immer gerecht wird.
- Janne Mommsen
Friesensommer
(61)Aktuelle Rezension von: Brigitte04Die Autorin hat einen wunderbar leichten und beschwingten Sommerroman geschrieben.Die Protagonisten Mund die Nebencharaktere sind liebevoll beschrieben und werden lebendig vor dem Leseauge.Von mir gibt es volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. - Emma Cline
The Girls
(52)Aktuelle Rezension von: anenaDieses Buch erzählt die Geschichte von zwei Mädchen in Kalifornien, Suzanne und Evie, der Erzählerin. Sie treffen sich zufällig Anfang der 70er Jahre und Evie verfällt der Anziehungskraft von Suzanne, die auf einer Ranch in einer Hippie-Kommune lebt. Die Atmosphäre der Geschichte, die vor dem Hintergrund der Manson-Bluttaten spielt, ist dicht und fesselnd, die Sprache der Autorin zauberhaft. Erschreckend, wie junge Menschen in den Sog von Brutalität hineingezogen werden können - und dies ist nur ein Aspekt des großartigen Romans.
- Mario Vargas Llosa
Das böse Mädchen
(221)Aktuelle Rezension von: BeustWelchen Roman auch immer ich von Mario Vargas Llosa lese – immer begeistert mich seine Fähigkeit, mit Saft und Kraft zu erzählen. Selbst „Das böse Mädchen“ hat mich irgendwann gepackt, obschon ich weder die lebenslange kitschige Ergebenheit Ricardos noch die eiskalte egoistische Aufstiegsgier des bösen Mädchens besonders anziehend fand. Doch auch ich erlag im Vorbeigang der Seiten der Faszination, die das „böse Mädchen“ umgibt und fieberte der nächsten Begegnung der beiden, der nächsten ungeheuerlichen Trennung entgegen.
Ricardo und Lily stammen beide aus Peru und wachsen dort in kleinen, bürgerlichen Verhältnissen auf. Schon früh allerdings sorgt Lilys Geltungssucht für einen gewaltigen Eklat: Dass sie aus Chile sei, aus gutem Hause zudem, ist nur erfunden! Fortan war die Schülerin aus der Clique verbannt, von der Schule geflohen. Der einzige, der noch zu ihr halten möchte, ist der in sie „wie ein Mondkalb verschossene“ Ricardo – doch kann es nicht: Denn sie ist weg. Dieses Muster – Hochstapelei, Eklat, Verschwinden – wiederholt sich in der großmannssüchtigen, mythomanischen Lebensweise der Gottesanbeterin immer und immer wieder. „Ich werde nie zufrieden sein mit dem, was ich habe. Ich werde immer mehr wollen.“ (S. 83) Auch Ricardos Verzeihen, denn die einzige Konstante im Leben des bösen Mädchens ist die Liebe, Ricardos, die bedingungslos zu sein scheint. Seine Rolle scheint lebenslang zu sein: „Der arme Teufel, der nur lebt, um dich zu begehren und an dich zu denken.“ (S. 175)
Der Roman führt seine beiden Protagonisten an unterschiedliche Schauplätze außerhalb Perus – Paris, London, Tokyo und Madrid – und durch vierzig Jahre ihres Lebens. Doch Ricardo verliert den Kontakt nach Peru nicht, wie auch Vargas Llosa nicht vergisst, an sein Peru zu denken. Immerhin hat der Nobelpreisträger ja sogar einmal versucht, peruanischer Präsident zu werden, weshalb das Gesellschaftliche bei ihm nie ganz fehlen darf.
Das böse Mädchen wechselt im Laufe der Kapitel ihre Identitäten und ihre Namen. Mal ist sie, die als Otilia geboren wurde, Madame Arnaux, dann Ms Richardson, mal Kuriko. Der Erzähler – es ist Ricardo – nennt sie bei ihren neuen Namen, nur die Bezeichnung „böses Mädchen“ bleibt.
Die großen Themen des Romans sind die Frage nach Liebe und Lebensglück – und ob sie zusammenhängen. Mich hat die Dichte der Erzählung beeindruckt, wie auch der ständige Rollenwechsel des bösen Mädchens, zu dem sich Ricardo, „der gute Junge“ stets neu verhalten musste. Was ist Glück? Macht Reichtum glücklich? Führt ein Leben auf Kosten anderer zu einem guten Ende? Der Roman hat hierauf eine eindeutige Antwort. Nicht so eindeutig hingegen ist die Frage beantwortet, ob Liebe die Lösung ist. Oder anders gesagt: „Liebeskummer führt also zu Hirnschädeln“ (S. 367).
Wunderbar erzählte, traurig-schöne Geschichte.
- Gayle Forman
Wenn ich bleibe
(1.193)Aktuelle Rezension von: misery3103Nach einem Unfall, bei dem ihre Familie ums Leben kommt, wandelt Mia als eine Art Geist durch die Welt und beobachtet sich selbst und ihre Freunde und den Rest ihrer Familie, wie sie im Krankenhaus um Mias Leben bangen. Währenddessen erzählt Mia aus ihrem Leben mit ihrer Familie und ihrem Freund Adam, während sie überlegt, ob sie gehen oder bleiben soll.
Was soll ich zu diesem Buch sagen? Irgendwie ist es so unnötig, weil eigentlich nichts passiert und auch die Emotionen nicht bei mir ankamen. Irgendwie will das Buch erzählen, dass Mia selbst in der Hand hat, ob sie in der Welt bleiben will oder ihren Eltern und ihrem Bruder in den Tod folgen soll. Während sie also im Koma liegt, versucht sie sich über ihre Optionen klar zu werden.
Mias Geschichte kam irgendwie nicht an mich heran, auch wenn ich einige Passagen ganz nett und auch witzig fand. Trotzdem fand ich diese Entscheidung, die Mia hier zu fällen hat, nicht sehr überzeugend. Das Buch konnte mich nicht überzeugen und hat mich leider auch nicht erreicht.
Nett zu lesen, aber leider nicht mehr!
- Anne Lise Marstrand-Jørgensen
Das indiskrete Leben der Alice Horn
(21)Aktuelle Rezension von: schafswolkeDas Buch spielt in den 70er Jahren in einer Kleinstadt in Dänemark. Alice und Eric Horn haben drei Kinder und scheinen eine perfekte Ehe zu führen. Aber irgendwann erscheint alles so eintönig und auch sie wollen sich der sexuellen Revolution anschließen. Obwohl auch Alice davon fasziniert ist, verliert sie sich selbst immer mehr aus den Augen und trifft dann eine Entscheidung, die keiner erwartet hat.
Das Buch dreht sich nicht nur um Alice, denn im Laufe der Geschichte wird die mittlere Tochter Flora zur Hauptperson, von daher finde ich den deutschen Titel schon etwas irreführend.
Ich habe mich mit dem Buch sehr geschleppt. Am Schreibstil lag es nicht, eher an der Geschichte selbst. Das Buch plätschert so dahin und immer wenn es mal ein wenig in Schwung kommt, wird dieser Schwung nicht über einen längeren Zeitraum mitgenommen:
ich musste mich immer dazu aufraffen in dem Buch weiterzulesen. Abbrechen wollte ich das Buch auch nicht, dafür war ich zu neugierig und wollte dann doch wissen, worauf das Ganze noch hinausläuft.
Bei diesem Buch bin ich sehr zwiegespalten. Es ist nicht schlecht, aber durch die vielen langatmigen Stellen konnte ich mich nicht für die Geschichte der Familie Horn erwärmen. Ich mag gerne dicke Wälzer lesen, aber in diesem Fall, wäre für mich weniger mehr gewesen.
Als Einblick in eine eher nach außen spießig wirkende Gesellschaft, die sich im Umbruch befindet, ist das Buch gut geeignet. - Tessa Hennig
Von wegen Dolce Vita!
(37)Aktuelle Rezension von: katze267Angie, ehemals 68er Hippie und noch immer recht unkonventionell, ist freie Journalistin, schon Anfang 70 und bekommt daher oft nur noch für sie unbefriedigende Reportagen.
Ihre Tochter Janis hat sie allein erzogen, über den Vater beharrlich geschwiegen.Doch seit einem Streit vor 15 Jahren brach der Kontakt ab, ihre Enkelin Leone sah sie das letzte Mal als Baby, Janis zog weg.Nun steht plötzlich bei einem Bankbesuch die wieder nach Berlin gezogene Janis vor ihr, was wieder in einer Auseinandersetzung endet, doch Angie beschließt, zunächst anonym ,den Kontakt zu Leonie zu suchen., die ihre Oma nicht kennt. Und so kommt es dazu, dass die gegen die Vorstadtidylle und den spießigen Lebensgefährten ihrer Mutter protestierende , Hasch rauchende gothic- tragende Leonie und Angie , mit Angies altersschwachen Porsche auf dem Weg nach Sardinien sind. Dort will Angie nach 50 Jahren ihre alten Hippiefreunde wiedertreffen und auch eine Reportage über dieses „50 Jahre Revival Treffen“ schreiben.
Janis reist kurzentschlossen mit dem widerstrebendem Sven und seinem nagelneuen Wohnmobil ihrer Tochter hinterher.
Auf Sardinien gibt es für Angie ein Wiedersehen mit der alten Hippie- Clique und einer alten Liebe und auch Leonie findet einen sympathischen Freund..
Nach und nach beginnt Sardinien, Leonie, Janis und schließlich auch Sven zu verändern.
Mir hat besonders gefallen, dass wieder einmal eine Protagonistin im Mittelpunkt steht, die schon jenseits der 50 , ja sogar jenseits der 70 ist, und der dennoch Lebensfreude, Tatkraft und sogar „Schmetterlinge im Bauch“ zugestanden werden, ohne dass dabei altersbedingte „Zipperlein“ beschönigt werden. Doch auch die nächsten beiden Generationen kommen nicht zu kurz, Janis und Leonie und ihren Entwicklungen wird ausreichend Raum gegeben.
Wunderschön sind auch die Landschaftsbeschreibungen, die sofort Lust auf einen Sardinienurlaub machen.
Der Schreibstil ist locker, angenehm zu lesen, voller witziger Situationen, Verwicklungen und einer gehörigen Prise Romantik, kurz ein absolutes Lesevergnügen.
Die Hauptpersonen sind sympathisch, jede Altersgruppe ist vertreten.
Von mir volle 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.
Ich freue mich schon auf den nächsten Roman von Tessa Hennig.
- Jon Krakauer
Into the Wild
(82)Aktuelle Rezension von: TulpenJon Krakauer nimmt sich in seinem Roman dem Aussteiger Chris McCandless an, der in den Weiten Alaskas die Einsamkeit suchte und hier ein tragisches Ende fand.
Die Geschichte gliedert sich in mehrere Teile. Zuerst beschreibt Krakauer Chris McCandless' Persönlichkeit und seine Motivation, sich immer wieder von den Menschen abzuwenden und Zuflucht in der Natur zu suchen. Anschließend vergleicht er McCandless mit anderen Aussteigern und Abenteurern. Der letzte Teil erzählt detailliert von seinem letzten Trip nach Alaska und die Umstände, die letztlich zu seinem Tod führten.
Ich kannte Chris McCandless nicht, deshalb ist meine Rezension ein bisschen spekulativ. Ich habe jedoch den Eindruck, dass es Jon Krakauer sehr gut gelungen ist, den Protagonisten zu beschreiben. Als einen sehr sensiblen, vielseitig begabten und sehr sympathischen Mann, der sich stets anders gefühlt hat als die anderen und deshalb Probleme hatte, sich in eine dauerhafte Gemeinschaft einzufinden. Nichtsdestotrotz suchte er auch immer wieder die Nähe von Menschen und nutzte seine langen Auszeiten in der Wildnis als Ruhepausen, nach denen er sich wieder nach Gemeinschaft sehnte und in die Zivilisation zurückkehrte.
McCandless wurde im Nachhinein vielfach angefeindet und als "dumm", "schlecht vorbereitet" und "selbst schuld" bezeichnet. Es gefällt mir gut, dass Jon Krakauer hier seine Verteidigung übernimmt und genau beleuchtet, dass Chris vielleicht etwas blauäugig an seine Abenteuer herangegangen ist, aber keinesfalls unvorbereitet war, was zum Beispiel Kenntnisse der Natur und Überlebensstrategien anging.
Was mir an dem Buch überhaupt nicht gefällt, ist der Vergleich mit anderen Abenteurern und Aussteigern. Vor allem, da die Motivation der anderen ausgewählten Figuren eine gänzlich andere ist, z:B. Erfahrungen sammeln wie das Leben in der Steinzeit gewesen ist oder einen sehr hohen gefährlichen Berg besteigen und dabei seine eigenen Grenzen zu überwinden, ist es als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Genauso gut (oder besser) würde ein Vergleich mit einem sehr sensiblen Menschen passen, der sich von den Menschen zurückzieht und sein Leben in Einsamkeit mit Malerei oder sonstigem verbringt. Ich habe hier den Eindruck, diese ausschweifenden Nebengeschichten dienen vor allem dazu, den Autoren auch mitspielen zu lassen, denn er vergleicht McCandless auch mit sich selbst. Auch für den Erzählfluss wirkt dieser Teil des Buches für mich wie ein Bruch und ausgesprochen störend.
Der Roman ist auf dem Poster der 99 Bücher, die man gelesen haben muss, aufgeführt. Das finde ich übertrieben und weiß nicht, welche Motivation dahinter gesteckt haben mag. Auch wenn Chris McCandless zweifellos ein sehr besonderer Mensch war und Krakauer ihm wahrscheinlich sehr gerecht wurde und eine wunderbare Erkenntnis mitliefert:
"I think maybe part of what got him into trouble was that he did too much thinking."
- Meike Dannenberg
Blumenkinder
(31)Aktuelle Rezension von: Jessica-buchmomentIch habe mich mit den ersten ca. 100-150 Seiten ziemlich schwer getan. Der Funke wollte zunächst nicht richtig überspringen. Vielleicht habe ich mich anfangs aber auch nur nicht richtig auf das Buch eingelassen. Auf jeden Fall wurde es dann aber immer besser.
Die Geschichte nahm langsam Fahrt auf und wurde spannender und spannender. Insbesondere die letzten 100 Seiten sind im Nu verflogen. Die Autorin hat einen wirklich packenden Schreibstil und versteht etwas davon, Spannung aufzubauen.
Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und besonders zu Nora habe ich schnell Sympathie aufgebaut.
Die Geschichte an sich ist sehr bewegend und das Ende geht dann nochmal in eine ganz andere Richtung, als man eigentlich erwartet. Eben so, wie es sein sollte.
Einen Punkt fand ich allerdings etwas schade. Im Verlauf des Buches wird immer wieder kurz darauf eingegangen, dass Nora selbst ein Kind hat/hatte und es wird immer wieder angedeutet, dass mit ihrem Kind oder mit Nora selbst, etwas tragisches passiert ist. Allerdings wird nicht aufgelöst ist, was genau vorgefallen ist.
Ansonsten ist “Blumenkinder” aber ein toller Krimi!
- William Shaw
Kings of London
(32)Aktuelle Rezension von: DarthEni"Kings of London" ist die Fortsetzung des Kriminalromans "Abbey Road Murder Song". Man kann den zweiten Band jedoch auch dann lesen, wenn man den ersten Roman nicht kennt. Es werden zwar Andeutungen bezüglich des Vorgängers gemacht, aber diese versteht man auch ohne Vorkenntnisse.
Auf den Inhalt möchte ich gar nicht weiter eingehen, da jedes Wort hier zu viel verraten wäre. Der Klappentext gibt hier einen guten ersten Eindruck, um zu entscheiden, ob man die Geschichte ansprechend findet. Ich möchte lediglich sagen, dass ich bezüglich der Handlung mehr Spannung erwartet habe und mir die Auflösung nicht besonders zugesagt hat.
Neben der Handlung ist der zweitwichtigste Faktor bei einem Kriminalroman der Protagonist. Besonders gut gefällt mir, dass der Autor William Shaw keine Abziehbilder erschaffen hat. Der Protagonist Cathal "Paddy" Breen wirkt erschreckend normal, er hat weder ein Alkoholproblem noch leidet er unter einer Scheidung oder ähnlichen Klischees. Er gehört zu der Sorte Polizist, die mit ihrer Arbeit tatsächlich noch versuchen etwas Gutes zu tun. Ab und zu wirkt Paddy fast schon etwas "langweilig", was meiner Meinung nach allerdings eher positiv als negativ ist. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass der Leser noch tiefere Einblicke in seine Gedanken und Motive gewährt bekommt.
Paddys Arbeitskollegin Helen Tozer ist ebenso gut ausgearbeitet. Als Frau in den 1960ern bei der Polizei zu arbeiten war wohl nicht so einfach. Tozer wird oftmals unterschätzt, ihr wird nichts zugetraut. Wenn sie einen Erfolg zu verzeichnen hat, wird ihr unterstellt, dass ein männlicher Kollege die eigentliche Arbeit getan hätte. Je nach Situation reagiert Tozer darauf entweder gelassen oder genervt. Klar merkt man auch, dass sie teilweise rebelliert/rebellieren möchte, aber es wird nie übertrieben dargestellt.
Die Atmosphäre war durchgehend gut, wobei die Zeitspanne relativ austauschbar ist, abgesehen vom Unterschied der Ermittlungsmethoden und -werkzeuge.
Insgesamt habe ich von "Kings of London" mehr erwartet. Die Handlung ist in Ordnung, wobei hier Spannung und Überraschungsmomente fehlen. Dafür kann der Autor mit seinen Figuren punkten, die gut ausgearbeitet sind und durch die Abwesenheit von Klischees zu keiner Zeit nerven. Wer mit nicht allzu hohen Erwartungen an das Buch rangeht wird hier gut unterhalten. Es gibt aber definitiv spannendere Alternativen. - Arne Ahlert
Moonatics
(29)Aktuelle Rezension von: BellBelDass die Menschheit viele Fehler begangen hat und weiterhin mit einer schon an Selbstzerstörung grenzenden Selbstverständlichkeit begeht, wissen wir nicht erst seitdem es den Klimawandel gibt. Dennoch halten internationale Gremien, wie etwa die Nato das Gleichgewicht irgendwie am Laufen. Doch was ist, wenn das derzeit womöglich noch abwendbare Ende der Menschheit nicht mehr abwendbar ist? Was, wenn alle Maßnahmen, die eine Apokalypse noch verhindern könnten versagen? In „Moonatics“ ist das Ende Gewissheit und es beginnt mit dem Versiegen des Golfstroms im Jahr 2022. Genau hier setzt der Roman „Moonatics“ an und stellt uns sogleich den Protagonisten dieses letzten göttlichen Scherzes vor: Darian Curtis.
Der Globetrotter Darian Curtis, erhält einundzwanzig Jahre nach diesem Ereignis das erste Mal von seinem ihm unbekannten Vater eine Nachricht und tritt eine Erbschaft in Form von Aktien der Firma BelTech an, die es ihm ermöglicht eine Reise zum Mond zu starten. 2043 ist dies alles keine Zukunftsvision mehr, sondern - zumindest für zahlungskräftiges Publikum - ein durchaus beliebtes Reiseziel. Die Welt jedoch hat sich geändert. Bestehende Staatenbündnisse, wie etwa die EU sind durch die Klimakatastrophe und den einsetzenden Runaway Effect zerbrochen. Und der Mond wurde von Seiten Pekings, kurz nach der ersten Landung einer chinesischen Kapsel am 8. Dezember 2022, zum chinesichen Hoheitsgebiet erklärt. Die wenigen Stationen, die also nicht in chinesischer Hand liegen, sind die amerikanische Station Port Luna und das Ziel von Darians Reise, das Hotel Levaria.
Hier angekommen lernt Darian nicht nur eine Menge merkwürdiger Gestalten kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, er wird auch mit einer ganz eigentümlichen Philosophie vertraut gemacht. Und diese wechselt sich ab, zwischen dem Glauben an eine Übermacht, in Form von Gaia, die sich bei den Hippies manifestiert hat und dem kapitalistischen Gedanken und dem damit verbundenen unerschütterlichen Glauben an eine Zukunft der Menschheit. Mit der Zeit erkennt er jedoch, dass es eine merkwürdige Verbindung zwischen seinem doch nicht ganz so willkürlichem Reiseziel Levaria und dem von seinem Vater erhaltenen Aktienpaket der Firma BelTech gibt. Doch was hat das womöglich letzte Paradies der Menschheit mit der größten noch existierenden Projekt- und Investmentholdingsfirma zu tun? Die Antwort darauf dürfte überraschend ausfallen.
Was kann man zu Ahlerts Roman „Moonatics“ sagen? Nun ein Vergleich zu Douglas Adams Reihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Es gibt an einigen Stellen sehr eindrückliche und offensichtliche Verweise darauf. Beispielsweise gleich zu Beginn, als Protagonist Darian von seinem ihn unbekannten Vater eine Erbschaft erhält und dies ausgerechnet zu seinem zweiundvierzigsten Geburtstag. Seine Reaktion darauf: „… »Und wieso gerade an meinem zweiundvierzigsten Geburtstag?« »Sie wissen schon - zweiundvierzig. Die Antwort auf alle Fragen.«“
Dennoch wird „Moonatics“ einem Vergleich zu „Per Anhalter durch die Galaxis“ nicht ganz gerecht, wenn auch die Philosophie - denn ja, in Ahlerts Roman stecken eine Menge auch unbequeme Wahrheiten (oder vielmehr denkbare Wahrscheinlichkeiten) - wieder an Adams aber auch Terry Pratchett erinnern lässt.
„Moonatics“ ist erfrischend und erschreckend zugleich. Manche Kapitel sind derart verstörend, dass man sich selbst dabei ertappt darüber nachzudenken, wie viel Wahrheit oder eher denkbare Wahrscheinlichkeit zwischen Ahlerts Zeilen zu finden sind. So ist ein durchaus dystopischer Aspekt des Romans die Geschichte selbst, die sich seit 2011 ereignet hat und sich in der digitalen Erdkugel, die sich im Spielzimmer - einem Teil des Hotels Levaria - befindet, manifestiert. Hier wird das gesamte Ausmaß der Zerstörung der Erde im Zeitraffer widergegeben. Von den anfänglichen Vorboten, die sich in Form von Waldbränden, Klimaerwärmung etc. zeigen, bis hin zum Versiegen des Golfstroms im Jahr 2022 und dem durch den Runaway Effect beschleunigten vermutlichen Ende aller „höheren Lebensformen“ im Jahr 2080.
Überhaupt changiert Ahlert in „Moonatics“ zwischen beißendem Zynismus, in Bezug auf Gesellschaftskritik die sich beim „Random Friday“ in Form der verschiedensten Persönlichkeiten - wie etwa Julius und Franziska Necker, Dr. Joseph Seidenschal oder Kenzo Tarawa - zeigt, als auch Humor und Weltuntergangsstimmung. All dies verpackt an diesem unwirklichen Ort, dem Mond - einem widersprüchlichen Paradies, der von Hippies - den Moonatics - am Laufen gehalten und von Kapitalisten geleitet wird. Hierzu kann abschließend nur konstatiert werden, dass Ahlert hiermit ein Geniestreich gelungen ist. Ein Roman, der sich von der ersten bis zur letzten Seite wunderbar lesen lässt und einen - zumindest gefühlt - ein bisschen weiser zurücklässt.
- Michael Poore
Der raffinierte Mr. Scratch
(27)Aktuelle Rezension von: FlyingTurtleIch finde Bücher, die die allgemeine Annahme über Gott, seine Engel, Jesus etc. etwas verwirren oder ganz auf den Kopf stellen meisten sehr amüsant. 'Der raffinierte Mr Scratch' ist eigentlich ein wunderbares Beispiel dafür, allerdings habe ich einmal zuviel von dem großen blauen Penis des Teufels lesen müssen.
Das Buch handelt von Lucifer, dem Teufel, wie er auf Erden wandelt und die Menschen teilweise durch die Epochen lenkt, sie auf Ideen bringt, die die Menschen zu dem gemacht haben, was sie im 21 Jahrhundert sind. Dabei ist der Teufel trotz seiner übernatürlichen Kräfte auch nur ein Opfer von Gefühlen, namentlich hauptsächlich der Liebe für einen Engel.
Dabei führt das Buch oft auf das ausgeprägte Interesse für die körperliche Liebe des Teufels zurück. Generell wird der Teufel als sehr menschlich beschrieben, trotz der Übernatürlichkeit.
Es ist auch durchaus interessant, wie der Teufel geschichtlich wichtigen Persönlichkeiten wie z.B. Washington begegnet und der Autor seine ganz eigenen Ideen von diesen Persönlichkeiten hat, gefesselt hat es mich aber nie. Ich kann nach Beendigung des Buches auch nicht wirklich behaupten, dass das Buch etwas sehr besonderes ist. Ich finde es dennoch lesenswert, deswegen gute 3 Sterne. - Jeannette Walls
Schloss aus Glas (Filmausgabe)
(534)Aktuelle Rezension von: secretworldofbooksJeannette Walls erzählt in dem Buch "Schloss aus Glas" ihre Lebensgeschichte aus ihrer Sicht. Ihre Kindheit verbrachte sie in vielen verschiedenen Städten, zeitweise lebte sie auch mit ihrer Familie im Auto. Manchmal war es so schlimm, dass nicht mal mehr Geld für Essen da war. Fließend Wasser und Strom war etwas Besonderes. Geschenke gibt es auch nicht. Trotz allem blieb die Familie zusammen und stehen sich zur Seite. Früh musste Jeannette sich um ihre Geschwister kümmern. Sie wurde dadurch sehr schnell erwachsen. Erkannte schnell was gut ist und was nicht. Das lockere Leben ihrer Eltern stand für kein Kind als Vorbild. Sie schafften den Schritt in ein geregeltes Leben.
Ein angenehmer Schreibstil lässt die Lebensgeschichte wie einen Film vorbei ziehen. Ich bin froh über das Ende. Das die Kinder ein normales Leben haben und sich nicht so gehen lassen wie ihre Eltern.
- Thomas Pynchon
Natürliche Mängel
(53)Aktuelle Rezension von: awogfliWow dieser Schmöker war für mich richtig zäh. Doc ein Privatschnüfflerverschnitt ala Philipp Marlowe & Mike Hammer mit ein bisschen Hippie Attitüde stolpert mit einer in Eisberge gemeisselten Coolness durch ein total konfuses Universum aus Drogensüchtigen, Freaks, Rassisten und geldgeilen Verbrechern aus allen berufs- und Bevölkerungsschichten inkl. endlosen und verwirrenden Beschreibungen der Stadt L.A. und Szenewechseln im Stakkato.
Weiters konnte ich diese unzähligen, unsäglichen Musik und Filmanspielungen, Modevokalbeln, Drogenjargon, Hippiejargon, lokale L.A. Orts-Wörter...... so gar nicht verstehen, da sie in einem derartigen Schwall daherkamen, lohnte es sich nicht mal mehr, sie zu googeln. Sie begründeten zwar eine bestimmte Stimmung im Roman, aber verstanden habe ich zur Hälfte nur Bahnhof. Ich kann aber verstehen, dass eine gewisse Community, die etwas mehr damit anfangen kann, total darauf abfährt.
Aber was rege ich mich eigentlich auf? Mir wurde im Klappentext eh das versprochen, was im Endeffekt geliefert wurde: Ein psychodelischer Drogentrip in Form eines Marlowe Krimis, aber dieser Trip hört sich besser an, als er ist, ich vertrage ihn nicht so gut :D Ich hätte einfach auf Mammi und Papi hören sollen: "Hände Weg von solchen Drogen" :D .
Auch die Handlung fährt mit dem Leser gleich einem schlechten Trip in konfusen Schleifen Schlitten, die Hauptfigur und der Leser stolpern ohne Sinn und Verstand durch den Plot und letztendlich ist die Auflösung des Kriminalfalls auch nicht gerade berauschend.
Manchmal muss man aber dann sogar lachen, wenn sich die Sprache strotzend vor coolem Machismus einfach selbst ad absurdum führt, oder weil dem Autor dann letztendlich doch etwas Witziges eingefallen ist (so wie bei der Beschreibung der Parkplatzsituation, die mich frappant an meine derzeitige Heimatstadt Krems erinnert). Deshalb schraubte sich dieses Werk dann doch noch etwas mühsam auf einen zweiten Stern.
"Doc wollte gerade in seinen Wagen steigen, als eine schwarz-weiße Bullenwanne mit voller Festbeleuchtung um die Ecke gebrettert kam und neben ihm hielt."
"Die freundlichste Bezeichnung, die jemals irgendwer für die Parkplatzsituation in Gordita Beach gefunden hatte, war nonlinear. Die Vorschriften änderten sich auf unvorhersehbare Weise von einem Häuserblock, oft auch von einem Parkplatz zum nächsten und waren offenbar insgeheim von teuflisch raffinierten Anarchisten ersonnen worden, die die Autofahrer so zur Raserei bringen wollten, dass sie ienes Tages die Büros der Stadtverwaltung stürmen würden."
Fazit: Dieses Buch ist definitiv ein Roman für jemand anderen - aber nicht für mich. - Jussi Adler-Olsen
Verheißung Der Grenzenlose
(478)Aktuelle Rezension von: xeni_590Holy also gefühlt werden jeder Teil der Reihe immer und immer besser. 8ch hab das Gefühl direkt vor Ort zu sein spüre die Spannung das Adraline und hoffe Bange und hab einfach nur Mitleid mit allen was passiert.
Das Buch war viel zu kurz mit nur 600 Seiten, ich will mehr. Ich brauche mehr. Die Reihe ist soooo verdammt gut
- Michel Houellebecq
Elementarteilchen
(428)Aktuelle Rezension von: SofiaCuorDiLeoneIch habe dieses Buch vor allem deshalb gelesen, weil es zu den Klassikern und meist diskutierten Werken überhapt gehört - und war leider schnell abgestoßen davon. Dies ist vor allem meinem persönlichen Geschmack "geschuldet", denn ich lese einfach ungern Bücher mit so extrem expliziten Inhalten - mir geben solche Beschreibungen leider nichts außer ein ungutes Gefühl und den Drang, die Passage schnell zu überspringen oder das Buch gar weg zu legen; hier habe ich es zwar bis zum Ende geschafft, jedoch mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Es mag durchaus genug Leser*innen geben, die damit kein Problem haben oder so etwas sogar gerne lesen - für diese könnte Elementarteilchen bestimmt eine fesselnde Lektüre sein, nur gehöre ich eben leider nicht dazu. Inhaltlich hat mir der Text nichts gegeben, leider ein absoluter Reinfall für mich.
- T. C. Boyle
Grün ist die Hoffnung
(257)Aktuelle Rezension von: FKlmpNach „Sprich mit mir“ mein zweiter Boyle. Dieses Buch hat es auf jeden Fall direkt nach ganz weit oben in der Liste meiner Lieblingsbücher geschafft.
Das Buch ist extrem facettenreich und enthält von urkomischen, über spannende bis hin zu philosophischen Passagen alles was ich mir von einem guten Roman wünsche. Boyles genialer Schreibstil macht es zu einem puren Lesevergnügen.
Absolute Leseempfehlung!
- Janne Teller
Nichts
(1.055)Aktuelle Rezension von: K_LaraWir haben das Buch in der neunten Klasse als Lektüre im Ethik Unterricht gelesen und ich muss sagen, mir hat es leider nicht gefallen. Die Handlung ist gut geschrieben und bezieht sich auch sehr gut auf den Titel, jedoch ist es für meinen Geschmack zu grausam. Dennoch muss ich zugeben, dass das Buch sich hervorragend dafür eignet ethische Diskussionen zu führen.
Ich bin mir sicher, dass es viele gibt, denen das Buch gefällt, finde aber, dass es eine Inhaltswarnung oder "Triggerwarnung" enthalten sollte.
Alles in allem ist dieser Roman nicht für jedermann empfehlenswert, gerade wenn man sensibel gegenüber gewaltvollen Inhalten ist, sollte man eher davon absehen.
- E. L. Doctorow
Homer & Langley
(48)Aktuelle Rezension von: AliraDie „Collyer-Brüder” Homer und Langley sind zwei Söhne einer wohlhabenden, gebildeten Familie und leben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Manhattan.
Homer ist als Jugendlicher erblindet, Langley muss in den Ersten Weltkrieg.
Als die Eltern kurz hintereinander an der Spanischen Grippe sterben, nimmt sich der kriegstraumatisierte Langley seines Bruders an und führt mit ihm einen Juggesellenhaushalt. Im Laufe der Jahre müllen die beiden das Haus zu und schotten sich von der Außenwelt ab.
Historisch wird Langley 1947 von einer Mülllawine verschüttet, in der Folge verhungert Homer.
Zum Gedenken an die beiden Brüder findet sich heute anstelle des ehemaligen Prachtbaus an der 5th Avenue der “Collyer Brothers Park”. - Loel Zwecker
Vom Anfang bis heute
(19)Aktuelle Rezension von: WolfhoundLoel Zwecker komprimiert uns hier die Weltgeschichte auf unter 500 Seiten.
Dabei schafft er es durch seinen Schreibstil, aber auch durch vereinzelt eingestreute unnütze Anekdoten, den manchmal doch recht trockenen Geschichtsaspekt aufzulockern. An einigen Stellen konnte ich mir ein Schmunzeln oder auch Lachen nicht verkneifen.
Die Themen sind gut aufgearbeitet und machen auch Spaß. So bekommt man einen schönen knackig kurzen Einblick in vielen Aspekte unserer Geschichte.
Jedoch werden auch hier (unvermeidbare?!) Schwerpunkte wie z. b. die französische Revolution gesetzt und andere Bereiche werden nur angerissen. So werden Jahrhunderte der afrikanischen Geschichte nur wenige Seiten.
Auf der anderen Seite sind so schwierige Themen wie Rassismus und die Kolonialisierung meiner Meinung nach gut dargestellt und aufgearbeitet.
Leider ist der lockere, moderne Stil des Buches auch auf einigen Strecken etwas anstrengend und die Coolness und der Humor wirken zu gewollt, was mir zum Ende hin den Lesespaß etwas verhagelt hat. Dennoch ist es ein absolut lesenswertes Buch, aus dem man einiges mitnehmen kann und das mein Wissen in einigen Belangen doch wieder sehr aufgefrischt hat
- Donna Milner
River
(164)Aktuelle Rezension von: rose7474Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte konnte mich gleich fesseln und liess mich nicht mehr los. Ich vergebe daher 4 1/2 Sterne. Einen halben Stern ziehe ich ab, da mir die Schicksalsschläge etwas zu viel waren. Das war mir zu dick aufgetragen. Trotzdem ein empfehlenswerter, gefühlvoller Roman.
- Joannis Stefanidis
Holy Freaks
(14)Aktuelle Rezension von: ulrikerabeBuntes Menschentreiben am Bahnhof von Bombay. Joannis Stefanidis begegnet dort der Neuseeländerin Amy, die er von nun an seine „schöne Hippieprinzessin“ nennt. Beide sind nach Indien gekommen, in dem Wunsch Heilung zu finden. Doch wenn die beiden sofort physisch getrennte Wege gehen, bleiben sie über die Jahre in ständigem E-Mail Kontakt.
Es ist die Suche dem Sinn im Leben, nach der Erleuchtung, dem Karma, nach transzendentalen Erfahrungen. Es sind viele Episoden, teils heiter, teils nachdenklich stimmend, die Joannis erzählt. Will Joannis zunächst nur seinen lästigen Tinnitus loswerden, begibt er sich über die Zeit in einen Erleuchtungsrausch. Immer wieder begibt sich der Berliner Joannis Stefanidis, den einige vielleicht als Übersetzer der Eragon Bücher kennen, nach Indien, Sri Lanka, Thailand, aber auch nach Peru. Yoga in allen Formen, Ayurveda, Mediation, Schamanen, es gibt fast nichts was er nicht ausprobiert. Es ist ein Ausbrechen aus dem grauen und kalten Alltag des homo digitalis.
So stellt er sich die Frage: „WELCHEN SINN HAT DAS ALLES EIGENTLICH?“, und gibt gleich zu bedenken: „An dieser Frage haben sich schon ganz andere Kaliber die Zähne ausgebissen. Und wahrscheinlich kann dieses Rätsel nur jeder für sich selbst lösen. Vielleicht gibt es ja gar nicht die eine erleuchtende, die ultimative Antwort, sondern nur all die kleinen, persönlichen Wahrheiten, die man in lebenslanger Mühsal selbst herausfinden muss.“
Immer bleibt er respektvoll den (vor allem) asiatischen Weisheiten, den uralten Methoden der Sinnfindung gegenüber, nimmt eher sich selbst nicht ganz ernst und wird niemals betulich. Einzig den Untertitel zum Buch „..wie Shiva mir die Braut ausspannte“ fand ich unpassend.
Auf seinen Reisen lernt er die unterschiedlichsten Menschen kennen, Menschen die wie er auf der Suche sind und deren Heilsboten, guten wie weniger guten. Aber er erzählt auch von den Ärmsten der Armen, von der Kehrseite der wunderbar faszinierenden exotischen Gegenden, die Joannis bereist.
Nett fand ich am Schluss einen Überblick über all die erlesenen Stationen und wie es mit den Menschen, denen Joannis dort begegnete, weiter ging. Damit findet dieses Buch einen runden Abschluss.
- Jo Nesbø
Fledermausmann (Ein Harry-Hole-Krimi 1)
(510)Aktuelle Rezension von: krimi_wahnsinnInhalt: Der Kommissar Harry Hole ist auf dem Weg zu einem Außeneinsatz nach Australien. Dort wurde nämlich eine junge Norwegerin brutal ermordet. Sein Partner Andrew Kensington erklärt ihm aber nicht nur den Fall, sondern auch einiges über Australien und seine Ureinwohner. Doch schnell wird dem Team klar, dass es sich nicht um die einzige Leiche handelt, die die Handschrift des Mörders trägt. Die beiden ungleichen Partner begeben sich auf Spurensuche, doch dann kommt alles anders als es scheint.
Meinung: Es war leider absolut nicht mein Buch. Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig und ich brauchte sehr lange um überhaupt in die Geschichte zu finden. Zum Teil waren Handlungen einfach übertrieben und zu der Fallaufklärung erfährt man auch nicht viel. Eher über da Leben von Harry Hole und das der Aborigines. Ich kann hier leider keine Leseempfehlung aussprechen.