Bücher mit dem Tag "hippie"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "hippie" gekennzeichnet haben.

79 Bücher

  1. Cover des Buches Der Steppenwolf (ISBN: 9783518463550)
    Hermann Hesse

    Der Steppenwolf

     (1.281)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Was für ein geniales Werk! Es ist kaum zu glauben, dass "Der Steppenwolf" bereits 1927 erschienen ist. Wenn einer den Nobelpreis für Literatur verdient hat, dann ist das Hermann Hesse!


    Der Roman gliedert sich in drei Teile. Im ersten lässt Hesse einen fiktiven Herausgeber sprechen. Der Hauptteil, die Aufzeichungen Harry Hallers, wird vom "Tractat vom Steppenwolf" unterbrochen.


    "Der Steppenwolf war ein Mann von annähernd fünfzig Jahren, der vor einigen Jahren eines Tages im Hause meiner Tante vorsprach und nach einem möblierten Zimmer suchte", schreibt der Herausgeber im Vorwort. Auf der folgenden Seite ist zu lesen: "... denn gesellig war dieser Mann nicht, er war in einem hohen, von mir bisher bei niemanden beobachteten Grade ungesellig, er war wirklich, wie er sich zuweilen nannte, ein Steppenwolf, ein fremdes, wildes und auch scheues, sogar sehr scheues Wesen aus einer anderen Welt als der meinigen."


    Er hat sich von der bürgerlichen Welt abgekehrt, sucht aber noch seine Nähe, auch weil er aus dieser Welt stammt. "... aber ich, der heimatlose Steppenwolf und einsame Hasser der kleinbürgerlichen Welt, ich wohne immerzu in richtigen Bürgerhäusern, ... Ich liebe diese Atmosphäre aus meinen Kinderzeiten her, und meine heimliche Sehnsucht nach so etwas wie Heimat führt mich, hoffnungslos, immer wieder auf diese alten dummen Wege." 


    An Stellen wie diesen schimmert Hesses Biografie besonders deutlich durch. Er wurde am 2. Juli 1877 in Calw geboren und wuchs in einer evangelischen Missionarsfamilie behütet  und in einer intellektuellen Familienatmosphäre auf. 

    Der Vorname Harry kommt übrigens aus dem Althochdeutschen und kann mit Heimat, Heim oder Hausherr übersetzt werden.


    Im Tractat geht der Autor ausführlich auf die beiden Naturen Harry Hallers ein. "...in ihm liefen Mensch und Wolf nicht nebeneinander her, und noch viel weniger halfen sie einander, sondern sie lagen in ständiger Todfeindschaft gegeneinander, und einer lebte dem andern lediglich zu Leide, und wenn Zwei in Einem Blut und Einer Seele miteinander todfeind sind, dann ist das ein übles Leben."


    In der Konsequenz wird der Steppenwolf als typischer Selbstmörder bezeichnet. Solche seien jedoch meist "unfähig, jemals den realen Selbstmord zu begehen, weil sie dessen Sünde tief erkannt haben. Für uns sind sie dennoch Selbstmörder, denn sie sehen im Tod, nicht im Leben den Erlöser, sie sind bereit, sich wegzuwerfen und hinzugeben, auszulöschen und zum Anfang zurückzukehren."


    Nach dem Lesen des Tractats beschließt Haller, sich umzubringen. Durch einen Besuch bei einem Professor und dessen Gattin sieht er sich in seinem Entschluss bestätigt. "Ich bitte Sie und Ihre Frau sehr um Entschuldigung - sagen Sie ihr bitte, daß ich schizophren bin. Und zugleich bitte ich um Erlaubnis, mich empfehlen zu dürfen." "... ich konnte dies zahme, verlogene, artige Leben nicht mehr ertragen", kommentiert er in Gedanken sein Verhalten bei dem Ehepaar.


    Statt sich das Rasiermesser an die Kehle zu setzen, landet der Steppenwolf im Tanzlokal "Zum schwarzen Adler" und lernt dort Hermine kennen, die ihn in die Vergnügungswelt einführt.


    Hesse zeichnet im Folgenden ein wunderbares Bild der Goldenen Zwanziger Jahre, im vollen Bewusstsein, dass diese Blütezeit eine zwischen zwei Weltkriegen ist.

    Den Begriff verwendet er in diesem Zusammenhang nicht, wahrscheinlich ist der auch erst später entstanden. Dennoch gibt es im Roman eine goldene Spur, die sich ebenfalls als Zwischenzeit darstellt.

    "... da war zwischen zwei Takten eines von Holzbläsern gespielten Piano mir plötzlich wieder die Tür zum Jenseits aufgegangen, ich hatte Himmel durchflogen und Gott an der Arbeit gesehen, hatte selige Schmerzen gelitten und mich gegen nichts mehr in der Welt gewehrt, mich vor nichts mehr in der Welt gefürchtet, hatte alles bejaht, hatte an alles mein Herz hingegeben ... ich sah es zuweilen für Minuten deutlich wie eine goldene Spur durch mein Leben gehen, ..."


    Nach einem Maskenball gelangt Haller schließlich ins magische Theater. Von den Türen, die er dort öffnet, gefielen mir zwei besonders. Die erste trägt die Aufschrift: "Auf zum fröhlichen Jagen! Hochjagd auf Automobile." 

    Auf welche Seite sich sein Freund Gustav und er in diesem Krieg schlagen, müssen sie nur kurz aushandeln. "Ich bin Theolog, und mein Vorfahr Luther hat seinerzeit den Fürsten und Reichen gegen die Bauern geholfen, das wollen wir jetzt ein bißchen korrigieren." 

    Beide bereitet der Kampf gegen die Maschinen und deren Vertreter große Freude: "'Komisch', sagte ich, 'daß das Schießen so viel Spaß machen kann! Dabei war ich früher Kriegsgegner!'"


    Auf dem Schild einer anderen Tür steht: "Anleitung zum Aufbau der Persönlichkeit, Erfolg garantiert."

    Hier lernt Haller, dass seine Seele nicht nur aus Wolf und Mensch besteht, sondern zu seiner Persönlichkeit viele Figuren gehören. "... die Wissenschaft hat dafür den Namen Schizophrenie erfunden. Die Wissenschaft hat damit insofern recht, als natürlich keine Vielheit ohne Führung, ohne eine gewisse Ordnung und Gruppierung zu bändigen ist. Unrecht dagegen hat sie darin, daß sie glaubt, es sei nur eine einmalige, bindende, lebenslängliche Ordnung der vielen Unter-Ichs möglich."


    Im Buddhismus wird von drei Daseinsmerkmalen gesprochen: anicca - die Vergänglichkeit, dukkha - das Leiden und anatta - das Nicht-Selbst. Letzteres entspricht völlig dem, was Hesse in seinem Roman betont.

    Seine Nähe zu Asien, insbesondere Indien wird mehrmals im Roman transparent und kündigt bereits den "Siddhartha" an.


    Schließlich ersticht Haller Hermine im magischen Theater, weil er glaubt, dass sie sich das so wünscht. Völlig in seinem alten Trott erwartet er die Konsequenzen: "Ich mich um die Folgen drücken! Ich begehre ja nichts andres als zu büßen, zu büßen, zu büßen, den Kopf unters Beil zu legen und mich strafen zu lassen."


    Statt der erwünschten Strafe wird er zum ewigen Leben verurteilt. "Auch kann dem Angeklagten die Strafe des einmaligen Ausgelachtwerdens nicht erlassen werden."

    Nach diesem Urteil denkt der Steppenwolf: "Einmal würde ich das Figurenspiel besser spielen. Einmal würde ich das Lachen lernen."


    Vera Seidl


  2. Cover des Buches The Girls (ISBN: 9780812989861)
    Emma Cline

    The Girls

     (52)
    Aktuelle Rezension von: anena

    Dieses Buch erzählt die Geschichte von zwei Mädchen in Kalifornien, Suzanne und Evie, der Erzählerin. Sie treffen sich zufällig Anfang der 70er Jahre und Evie verfällt der Anziehungskraft von Suzanne, die auf einer Ranch in einer Hippie-Kommune lebt. Die Atmosphäre der Geschichte, die vor dem Hintergrund der Manson-Bluttaten spielt, ist dicht und fesselnd, die Sprache der Autorin zauberhaft. Erschreckend, wie junge Menschen in den Sog von Brutalität hineingezogen werden können - und dies ist nur ein Aspekt des großartigen Romans.

  3. Cover des Buches Glück ist nichts für schwache Nerven (ISBN: 9783442383252)
    Theresia Graw

    Glück ist nichts für schwache Nerven

     (43)
    Aktuelle Rezension von: anne_fox
    Ein locker und leichter Roman über die Irren und Wirren der Liebe. Doris erfährt durch Zufall wer ihr Vater ist. Die Mutter hat darüber immer geschwiegen. Als sie sich dem Vater offenbaren will, wird sie versehentlich als seine Pflegerin eingestellt. Dadurch hat sie aber Gelegenheit ihn gut kennenzulernen. Sie bringt den Vater durch Motivation wieder zurück ins Leben und am Ende klärt sich alles. Eine Lektüre für zwischdurch die Spaß gemacht hat zu lesen,
  4. Cover des Buches Wenn ich bleibe (ISBN: 9783442384044)
    Gayle Forman

    Wenn ich bleibe

     (1.196)
    Aktuelle Rezension von: misery3103

    Nach einem Unfall, bei dem ihre Familie ums Leben kommt, wandelt Mia als eine Art Geist durch die Welt und beobachtet sich selbst und ihre Freunde und den Rest ihrer Familie, wie sie im Krankenhaus um Mias Leben bangen. Währenddessen erzählt Mia aus ihrem Leben mit ihrer Familie und ihrem Freund Adam, während sie überlegt, ob sie gehen oder bleiben soll.

    Was soll ich zu diesem Buch sagen? Irgendwie ist es so unnötig, weil eigentlich nichts passiert und auch die Emotionen nicht bei mir ankamen. Irgendwie will das Buch erzählen, dass Mia selbst in der Hand hat, ob sie in der Welt bleiben will oder ihren Eltern und ihrem Bruder in den Tod folgen soll. Während sie also im Koma liegt, versucht sie sich über ihre Optionen klar zu werden.

    Mias Geschichte kam irgendwie nicht an mich heran, auch wenn ich einige Passagen ganz nett und auch witzig fand. Trotzdem fand ich diese Entscheidung, die Mia hier zu fällen hat, nicht sehr überzeugend. Das Buch konnte mich nicht überzeugen und hat mich leider auch nicht erreicht.

    Nett zu lesen, aber leider nicht mehr!

  5. Cover des Buches Gott bewahre (ISBN: 9783453676985)
    John Niven

    Gott bewahre

     (359)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Als ich das erste Mal "Gott bewahre" von John Niven entdeckte, war ich hin und weg und kam aus dem Lachen nicht mehr raus. Die Inhaltsbeschreibung klang einfach zu göttich lustig.

    In diesem Buch macht der Autor klar, für was Amerika alles steht: Schwulenfeindlichkeiten, Geldgier und natürlich sentationsgeilheit, wo man über Verrückte herziehen kann. Dabei haben die Menschen komplett vergessen, was Gott predigt: SEID LIEB!
    Als Gott von seinem Angelunrlaub in den Himmel zurückkehrt, sind auf der Erde ettliche Jahre vergangen und Gott hat sich eine ganze Menge anzuschauen, wobei er in den Genuss von Faxgeräten und Computern kommt. Seine Assistentin Jeannie hat alles vorbereitet. Gott nimmt sich ein paar Stunden Zeit um sich die Welt anzuschauen. Die verschiedenen Religionen, die sich in Gottes Namen umbringen, Krieg, Umweltkatastrophen, Hasstirolen gegen andere Lebensformen und einiges mehr, was Ihm Kopfzerbrechen bereitet. Als Er seinen Sohn Jesus dazuruft um Satan einen Besuch abzustatten, kommt Gott nur zu einer Lösung. Er muss seinen Sohn auf die Erde schicken, damit er die Menschen wieder führt und SEID LIEB pedigen kann. JC, der am liebsten einen Joint nach dem nächsten raucht und mit Jimi Hendrix Gitarre spielt, ist alles andere als begeistert von dem Vorschlag, erklärt sich aber bereit dazu.
    Mitten in New York startet sein Erdenleben und schnell wird ihm klar, dass er Amerika nur da packen kann, wo es verdammt weh tut: In Casting-Shows!

    In dieses Buch habe ich sehr viel Erwartung gesteckt und die ersten Seiten waren auch ganz amüsant. Alle im Himmel sind aufgeregt, als Gott aus dem Urlaub zurückkommt. Dass man ihn nicht verärgern sollte, klang sehr lustig und die Vorstellung, wie Gott in einem typischen Angleroutfit aussehen würde, war geradezu herrlich. Doch dann kam die ordinäre Ausdrucksweise, wo sehr viel Fuck und Scheiße vorkam und ganz oft geflucht wurde. Anfangs ist es ja noch verdammt witzig, auch dass alles im Himmel so easy peasy gehandhabt wird, aber je länger das Buch dauert umso vorhersehbarer werden die Dialoge. Alles ist aufs extremste dargestellt und nach einer Weile auch gar nicht mehr lustig.
    Am witzigsten waren jedoch die Zusammentreffen mit Satan. Dass sich Gott in Schale wirft um mit einem gläsernen Aufzug durch die Höllenkreise hinab zu fahren um dann in einem Restaurant zu speisen, wo Adolf Hitler Kellner ist, ist einfach zu lächerlich, aber unglaublich komisch.

    Es war ein echt krasses Buch, was storymäßig nicht schlecht war, aber diese Extreme haben mir das Lesen nach einer Weile nicht mehr spaßig gemacht. Sehr, sehr klischeehaft, oft grausam und böse. Mehrere klassische Arme-Leute-Reiche-Leute Szenen. Vorallem die Darstellung von Americas Next Popstar war zu krass und die Charaktere nur verachtungswürdig. Ich konnte dem ganzen nichts abgewinnen. Was man stark gemerkt hat, waren die sehr detaillierten Gittarenszenen, die mich als Nicht-Musiker doch eher gelangweilt haben.

    Wenn dieses Buch eine Moral erzählt, dann ist es meiner Meinung nach folgende: Die Bösen gewinnen immer... Und die Guten erst, wenn es schon zu spät ist...
    Nur ein Amerikaner kann so ein Buch über Amerika schreiben. Das er nach der Veröffentlichung noch lebt, macht doch Mut. Es gibt also noch eine Welt, in der man seine Meinung sagen darf. Das ist doch toll.

    Fazit:

    Ungeschönt, aber sehr übertrieben fand ich die Erzählung in dem Buch "Gott bewahre" über die amerikanische Lebensweise. Wenn man mal lachen will ist es ein nettes Buch, aber jede Medaille hat eine Kehrseite und die hat mir dieses Buch schwer verdaulich gemacht.
    Für Fans, die gerne über andere lachen ist es sicherlich ein tolles Buch! ^^
    Dass ich dieses Buch mit drei Sternen bewertet habe, hat folgende Gründe: Es ist eine verdammt originelle Story! Die Dialoge waren sehr oft schonungslos witzig und ich konnte das ein und andere Mal gut lachen! Und vorallem mag ich die Darstellung von Himmel und Hölle in diesem Buch.

  6. Cover des Buches In die Wildnis (ISBN: 9783492957779)
    Jon Krakauer

    In die Wildnis

     (393)
    Aktuelle Rezension von: eva_caro_seidel

    Krakauer untersucht die Persönlichkeit, das Umfeld, die Gedankenwelt Chris McCandless' in seinem Reportageroman "In die Wildnis".

    Ist Chris ein Spinner, der sich ohne ausreichende Nahrung, Ausrüstung, Kartenmaterial und Erfahrung allein in die alaskanische Wildnis wagt? Oder sollte er für seinen Versuch, mit so wenig wie möglich allein in der Natur zu überleben, bewundert werden? Diesen Fragen geht Krakauer in etlichen Geschichten, Zitaten und Interviews nach.

    Die Thematik setzt unzählige Gedanken in Gang, weshalb ich das Buch empfehle, denn die Auseinandersetzung damit, ob Risikobereitschaft Anerkennung oder Kopfschütteln verdient, ist interessant und individuell.

    Persönlich tendiere ich dazu, zu verurteilen, dass jemand sein Leben unvorbereitet und naiv riskiert - und verliert. Chris McCandless verhungert während seines Alaskaabenteuers. Das ist für mich leichtfertig und steht in Kontrast zu seiner Intelligenz und seinem netten Wesen. Aber jeder möge sich sein eigenes Urteil bilden.


  7. Cover des Buches Verheißung Der Grenzenlose (ISBN: 9783423216845)
    Jussi Adler-Olsen

    Verheißung Der Grenzenlose

     (487)
    Aktuelle Rezension von: Chiarra

    Die ersten 5 Bücher der Serie um Carl Morck habe ich gerne und mit Spannung gelesen. Desto erstaunter bin ich nun über diesen Krimi, leider negativ erstaunt.
    Prinzipiell finde ich die Idee für den Krimi sehr gut. Doch durch so viele Handlungen, die unwahrscheinlich oder über das Ziel hinausschießen und einer quälenden Langatmigkeit ist der Plot unwahrscheinlich schlecht umgesetzt. Man muss wirklich lange lesen, bis man weiß, ob neben dem Offensichtlichen überhaupt noch etwas Überraschendes passiert oder nicht. Das Ende bringt dann zwar endlich etwas mehr Tempo in die Geschichte, überzeugte mich jedoch nicht wirklich.
    Sehr schade! Es fällt mir schwer, so wenig Sterne zu vergeben, da ich immer einen gehörigen Respekt vor der Leistung eines Autors habe - hier jedoch kann ich nicht mehr als zwei Sterne vergeben.

    Gelesen und bewertet 24.10.2022 

  8. Cover des Buches Elementarteilchen (ISBN: 9783832162788)
    Michel Houellebecq

    Elementarteilchen

     (431)
    Aktuelle Rezension von: SofiaCuorDiLeone

    Ich habe dieses Buch vor allem deshalb gelesen, weil es zu den Klassikern und meist diskutierten Werken überhapt gehört - und war leider schnell abgestoßen davon. Dies ist vor allem meinem persönlichen Geschmack "geschuldet", denn ich lese einfach ungern Bücher mit so extrem expliziten Inhalten - mir geben solche Beschreibungen leider nichts außer ein ungutes Gefühl und den Drang, die Passage schnell zu überspringen oder das Buch gar weg zu legen; hier habe ich es zwar bis zum Ende geschafft, jedoch mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Es mag durchaus genug Leser*innen geben, die damit kein Problem haben oder so etwas sogar gerne lesen - für diese könnte Elementarteilchen bestimmt eine fesselnde Lektüre sein, nur gehöre ich eben leider nicht dazu. Inhaltlich hat mir der Text nichts gegeben, leider ein absoluter Reinfall für mich.

  9. Cover des Buches Sommer der Liebe: Psychothriller (Profiler Tobi Miller) (ISBN: B08TV41LJW)
    Michael Seitz

    Sommer der Liebe: Psychothriller (Profiler Tobi Miller)

     (14)
    Aktuelle Rezension von: clematis

    Ein junges Mädchen aus einer betreuten Wohngemeinschaft in Wien ist abgängig und wird schließlich brutal ermordet aufgefunden. Erst tappt Profiler Tobi Miller an der Seite des Ermittlers Bruno Horvath im Dunklen, aber mit einem Zeitungsartikel über eine verschwundene junge Frau vierzig Jahre zuvor lenkt er seine Nachforschungen auf Heinrich Meiers Kommune im Rahmen der 1968er-Bewegung und schon ergeben sich Seilschaften der Macht und Manipulation, die Tobi bis nach Sizilien führen. 

    Als Einstieg zu diesem Thriller gibt es ein Prequel für all jene, die Tobis Vorgeschichte aus „Kinderspiel – Fesseln der Vergangenheit“ (absolut empfehlenswert!) nicht kennen. Aber auch ohne Vorkenntnisse lernt man schnell die wesentlichen Charakterzüge des durch und durch authentischen Analytikers kennen. Mit Episoden aus der heutigen Zeit, Szenen in der Hippie-Kommune und Briefen einer (zu Beginn) Unbekannten erzählt Michael Seitz die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und weckt geschickt die Neugierde auf mögliche Zusammenhänge. Mit den neuen Namen der Figuren in der Kommune wird ein wenig Verwirrung gestiftet, insbesondere, als diese Verbindungen zu bekannten Fernsehfilmfiguren herstellen. Auch sonst heißt es für den Leser aufmerksam bleiben, wenn sich das Netz der Abhängigkeiten und Verstrickungen enger webt, wenn Namen aus dem Damals plötzlich in einflussreichen Politikerkreisen auftauchen. 

    Der Schreibstil Michael Seitz´ ist – wie auch in seinen bisherigen Büchern – sehr einnehmend und besticht mit einer Prise trockenen Humors und genialen Vergleichen, die einem immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Zusätzlich ist die genaueste Recherche zu erwähnen, die das Ganze sehr lebendig werden lässt und ein Stück Geschichte nochmals in die Gegenwart zurückholt. Insbesondere die Figuren des Autors sind meisterlich getroffen. Wer wohl im wahren Leben Pate steht für so manche Persönlichkeit in all den Geschichten? Denn ganz aus dem Nichts erfinden lassen sich diese phantastisch charakterisierten Menschen wohl kaum! Und auch in diesem Thriller merkt man wieder, dass der Autor ein Thema zur Sprache bringt, welches ihm ein wesentliches und persönliches Anliegen ist. Man spürt förmlich zwischen den Zeilen das Herzblut, das in ihnen steckt, die Aufarbeitung einer „schillernden Zeit“ und den Ursachen, die all das überhaupt erst möglich werden haben lassen. Macht, Manipulation, Abhängigkeit, vor vierzig Jahren ebenso Thema wie heute. Auch wenn die Details zur RAF nicht wirklich mein eigenes Interesse treffen, so ist das Geflecht, das sich hier ergibt, dennoch spannend und insgesamt eine ausgezeichnete Abwechslung in meinem Bücherregal. 

    Fall Eins rund um Tobi Miller geht zwar noch viel mehr unter die Haut, jedoch kann ich als „Lesefreundin“ von Bruno und Tobi (und selbstverständlich von Falco in den Falco-Brunner-Krimis) auch diesmal nur eine Empfehlung für diesen Thriller aussprechen. Soweit ich weiß, liegt eine Fortsetzung in Michael Seitz´ Schublade … ich freu mich!

     


    Titel                                  Sommer der Liebe

    Autor                                Michael Seitz

    ISBN                                979-8718368932

    Sprache                           Deutsch

    Ausgabe                          Taschenbuch, 373 Seiten

                                             ebenfalls erhältlich als ebook und Hörbuch 

    Erscheinungsdatum        1. Juli 2021

    Reihe                               Profiler Tobi Miller 

    Verlag                              Selfpublishing     

  10. Cover des Buches The Girls (ISBN: 9783423146203)
    Emma Cline

    The Girls

     (282)
    Aktuelle Rezension von: Aurora-C

    Ich habe das Buch auf Englisch gelesen, konnte es hier aber nicht finden und rezensiere deswegen das Deutsche. Macht ja keinen großen Unterschied.

    Die Geschichte zog mich augenblicklich in den Bann. Mit Evie hatte ich großes Mitleid, sie wurde von allen vergessen, einfach vernachlässigt. Selbst Leute, bei denen sie nicht erwartet hätte betrogen zu werden, taten es letztendlich. Dieses Buch stellt toxische Beziehung und einen rosa-roten Blick auf Menschen sehr gut dar. Evie ist eine Metapher für alle jungen Mädchen, die verloren gingen, sich die falschen Leute suchten und dort auf Wärme und Liebe hofften. Sie wurde manipuliert und benutzt, ließ diese Gehirnwäsche freiwillig geschehen, weil sie sich nicht einmal vorstellen könnte, dass Russel und Co. Ihr etwas Böses wollen würden. Man konnte mitverfolgen wie die ganze Atmosphäre auf der Ranch sie nach und nach zerstörte.

    Mich störte nicht, dass es zwei Handlungsstränge gab, da der zweite eher dafür war, die, des ersten richtig nachvollziehen zu können. Man konnte Evie in der Vergangenheit und Gegenwart sehr gut miteinander vergleichen, einige Sachen hatten sich trotz der Jahre nicht verändert. Sie hing an den gleichen Personen und dachte immer noch an sie.

    Der Schreibstil - zumindest im Englischen - war sehr einfach. Ich kam gut rein und konnte es auch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zwar gab es ein paar Stellen, die sich meiner Meinung ein bisschen zu sehr in die Länge zogen, aber man bekam einen guten Einblick in ihre Gedanken. Außer an Evie kam man an keinen der restlichen Charaktere so richtig ran, vor allem um Suzanne und Russel schwebte stets ein Hauch von Mystik und Geheimnissen.

    Ich hatte noch nie ein Buch gelesen, dass sich mit diesem Thema befasst, aber es hat mir sehr gefallen. Die Manson Family ist wohl für fast jeden ein Begriff und deswegen war dieses Buch auch irgendwie so erschütternd - alles basiert auf wahren Ereignissen.

    Eine Leseempfehlung an alle, die sich für die damalige Zeit, einen flüssigen Schreibstil und ein bisschen true Crime interessieren.

  11. Cover des Buches Königskinder (ISBN: 9783426505434)
    Gernot Gricksch

    Königskinder

     (69)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin
    Das Buch erzählt die Lebensgeschichten von Mark und Simone, genannt Saraswati. Beide sind am selben Tag 1970 in Hamburg geboren und werden sich im Laufe ihres Lebens immer wieder flüchtig begegnen. Während Simone bei ihrer alleinerziehenden Hippie-Mutter aufwächst, die Inhaberin eines esoterischen Teegeschäftes ist, stammt Mark aus der Oberschicht und geht aufgrund seiner Hochbegabung auf eine elitäre Schule in Hamburg. Mark erlebt während seiner Kindheit und Jugend das ein oder andere Abenteuer durch seinen besten und einzigen Freund Hassan, während sich Simone als SDAJ-Anhängerin, militante Tierschützerin und Greenpeace-Aktivistin immer wieder selbst in Schwierigkeiten bringt. Ihre Wege kreuzen sich an den verschiedensten Orten in unterschiedlichen Situationen, aber zu einem Kennenlernen will es einfach nicht kommen. 

    Der Roman schildert immer abwechselnd Episoden aus den Leben von Mark und Simone, die zeitlich parallel verlaufen. Beide stammen sie aus unterschiedlichen Verhältnissen, haben keine Gemeinsamkeiten, weshalb es keine Berührungspunkte in ihrer beider Leben gibt. Nur durch Zufälle kommen sie sich immer mal näher, verpassen sich letztlich aber stets um Haaresbreite. Beide haben kein großes Glück in der Liebe oder finden eine Arbeit, die sie erfüllt und sind deshalb rastlos auf der Suche. Die Situationen, in die sie dabei geraten, sind manchmal abstrus, aber herrlich komisch, ohne dass der Autor albern oder unrealistisch wird. Mit großem Vergnügen verfolgt man deshalb, wie sich die beiden Charaktere von ihrer Kindheit bis zu ihrem Erwachsenenalter in unterschiedliche Richtungen entwickeln. 
    Das Buch ist gleichzeitig eine Zeitreise in die Hippie-Zeit der 70er, die politischen 80er bis über die 90er in das 21. Jahrhundert. Dabei werden historische Ereignisse geschickt mit den Biographien von Mark und Simone verwoben und der Zeitgeist durch Kleidungsstile, Fernsehen oder Musik nahe gebracht. 
    "Königskinder" ist ein wunderbar humorvoller, kurzweiliger Roman über zwei nicht ganz gewöhnliche Charaktere, deren Eigenschaften und ihre das Leben prägenden Erlebnisse mit Liebe zum Detail geschildert sind. Bis zum Ende im Jahr 2009 fiebert man mit, ob die zwei Seelenverwandten ihre Suche beenden können und sich doch noch begegnen und als diese erkennen. 
  12. Cover des Buches Die Monster von Templeton (ISBN: 9783406625299)
    Lauren Groff

    Die Monster von Templeton

     (137)
    Aktuelle Rezension von: NiWa
    Dokoratsstudentin Willie ist ihren Ahnen auf der Spur. Denn nur so kann sie herausfinden, wer ihr Vater ist. Dabei fördert sie unaussprechliche Familiengeheimnisse zutage, deren Schatten bis in die Gegenwart reicht. Gleichzeitig wird aus dem See ihrer Heimatstadt ein Monster gezogen, das für Furore sorgt.

    Willi kehrt unglücklich und abgehetzt in ihre Heimatstadt Templeton zurück. An der Universität sind Dinge vorgefallen, über die sie nicht sprechen kann. Außerdem fürchtet sie, dass sie ihre Karriere als Wissenschafterin an den Nagel hängen muss. Gerade ist sie im Städtchen Templeton angekommen, wird der Kadaver des Monsters im See entdeckt. Es ist ein Wesen, das sich niemand erklären kann.

    „Die Monster von Templeton“ ist weniger Schauergeschichte sondern ein Familienroman. Es geht um die Stadtgründung, alte Geheimnisse, verwegene Ahnen und Willies Platz in der Welt, damit sie sich einreihen kann.

    Willie hat wegen besagter Ereignisse die Flucht ergriffen und sich in die Arme ihrer Mutter und Templeton geflüchtet. Hier versucht sie zur Ruhe zu kommen und geht gleichzeitig die Geschichte ihrer Ahnen an.

    Ihre Familiengeschichte ist in der Stadt Templeton verwurzelt, weil Willies Vorfahren die Gründungsväter sind. Mit einem gewissen Stolz hat ihre Familie seither in Templeton residiert und Willie geht nun die verborgensten Winkel ihrer Ahnen an. Dazu schmökert sie in Briefen und Tagebüchern, lässt sich von Dorfbewohnern Geschichten und Gerüchte erzählen und stöbert in der hiesigen Bibliothek, weil sie nur so das Geheimnis ihrer Herkunft lüften kann.

    Auf diese Weise wird man mit dem Leben vieler Vorfahren vertraut. Es werden witzige, schockierende und sogar unheimliche Geschichten aufgedeckt. Willies Vorfahren haben schon ihren eigenen Charme. Zudem werden die Lebensgeschichten mit Fotos und Bildern unterstützt, was auf mich glaubwürdig wirkt und sehr unterhaltsam gewesen ist. Gerade dieser ungewöhnliche Erzählstil hatte es mir angetan. Beispielsweise wird im vertraulichen Briefverkehr zweier Matronen ein Schauder erregender Verdacht bestätigt oder der abscheuliche Charakter mancher Berühmtheit entdeckt. Abschließend bleibt über Willies Ahnen zu sagen, dass sie ein skurriler Haufen sind.

    Bei der Rahmenhandlung um Willie wollte die Autorin meiner Ansicht nach zu viel, denn es wurden etliche Probleme hineingepackt. Es geht um Willie und ihr Liebesleben, ihre Beziehung zu und ihrer Mutter, um eine Freundschaft, die von einer Krankheit überschattet wird und das Kleinstadtleben an sich, das Willie so vertraut geblieben ist. Mir hat es bei der Rahmenhandlung am Spannungsbogen gefehlt. Durch die vielen aufgegriffenen Themen plätschert sie vor sich hin. Es gibt kaum Höhepunkte oder Überraschungen, sondern ausschließlich philosophisch-anmutende Begegnungen.

    Die Figuren - allen voran Willie - finde ich sehr gut gelungen. Sie wirken natürlich, charmant und lebensnah, wodurch auch das Kleinstadtleben in Templeton seinen Charme versprüht.

    Das Monster bekommt nur einen sehr kleinen Part und ist eher entzückend als beängstigend. Mit den angepriesenen Monstern im Buchtitel sind wohl eher Willies Vorfahren gemeint.

    Insgesamt ist „Die Monster von Templeton“ ein unterhaltsamer sowie ungewöhnlicher Familienroman, dem es am packenden Handlungsverlauf fehlt, doch aufgrund der Geheimnisse der Vergangenheit sporadisch zu fesseln weiß.
  13. Cover des Buches Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr... (ISBN: 9783404608850)
    Per J. Andersson

    Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr...

     (196)
    Aktuelle Rezension von: Summergirl2102

    Da das Buch in jeder Buchhandlung angepriesen wird, habe ich mich auch daran gemacht, es zu lesen. Aber wie schon erwartet, hat es mich nicht wirklich mitgerissen. Es ist ganz okay, aber plätschert größtenteils so vor sich hin. Die wahre Geschichte dahinter ist sicher ein Stück weit romantisch. Die Umsetzung leider wenig spannend oder aufregend.

    Einzig interessant war vielleicht der Hintergrund des Kastensystems in Indien. Ich würde es nicht weiterempfehlen.

  14. Cover des Buches Das Grab im Wald (ISBN: 9783442482665)
    Harlan Coben

    Das Grab im Wald

     (267)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Paul Copeland ist der neue Bezirksstaatsanwalt und übernimmt  einen unangenehmen Vergewaltigungsfall. Schnell wird viel Schmutz gewaschen und seine Gegner versuchen alles um ihn von der Weiterarbeit abzubringen. Dazu graben sie auch in seiner Vergangenheit, die nicht gerade leicht für ihn ist. Vor 20 Jahren sind während eines sommerlichen Feriencamps vier Jugendliche im Wald verschwunden - zwei wurden kurz darauf brutal ermordet aufgefunden, von den anderen beiden, Gil und Camille (Pauls Schwester), fehlt bis heute jegliche Spur. Paul, der damals Aufsicht hatte, war nicht auf seinem Posten gewesen. Als nun plötzlich ein Mord passiert und Paul in dem Toten den damals verschwundenen Gil zu erkennen glaubt, beginnt eine brutale Jagd nach der Wahrheit.

    Der Autor schreibt locker, fast unterhält er sich mit dem Leser, dabei ist jeder Schritt und jede Information aber genauestens durchdacht und geplant. Die Handlung springt immer wieder zwischen dem Prozess und den anfangs noch sehr zögerlichen Ermittlungen in dem alten Fall, nimmt aber kontinuierlich Tempo auf und lässt den Leser nicht mehr los.  Es gibt zahlreiche teils sehr gut platzierte Wendungen, die immer wieder in eine andere Richtung führen. Nur stückchenweise erschließt sich dem Leser das gesamte Bild, bis zur letzten Seite hat der Autor noch etwas in der Hinterhand.

    Mein Fazit: Ein sehr geschickt aufgebauter Thriller, der durchgehend fesseln konnte. Alles ist von vorne bis hinten durchdacht und enorm genau konstruiert. Das Buch liest sich absolut zügig weg. Ein wunderbarer Thriller für Zwischendurch.

  15. Cover des Buches Drop City (ISBN: 9783423146760)
    T. C. Boyle

    Drop City

     (222)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Hippies in Alaska, ein paradoxer Gedanke. Es gelang T.C. Boyle stets gut einem diese zwei verschiedenen Lebensstile näher zu bringen und Verständnis für beide alternativen Lebensarten zu erzeugen. Über  die Hälfte des Buches wird in 2 Handlungssträngen (immer im Wechsel) erzählt. Auf der einen Seite ist da die Hippie Kommune welche im Drogenrausch in den Tag  hinein lebt und auf der andern Seite ein Trapper im tiefen Alaska der versucht eine Frau zu finden und sein Leben zu meistern.
    Die einzelnen Charaktere werden einem im ersten drittel des Buches gut näher gebracht. Der ständige Wechsel zwischen den zwei Handlungssträngen (bis die zwei -Welten- aufeinander treffen) erzeugt eine große Spannung.
    Als die Kommune im Sommer in Alaska ankommt und sich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Einsiedlers niederlässt, hat sie nicht mehr viel Zeit um sich auf den harten Winter vorzubereiten. Hier wird dem Leser das wahre harte leben in Alaska nähere gebracht.
    Zwischenmenschliche Konflikte unter den Hippies aber auch unter den Alaskanern bestimmen das letzte drittel des Buches.

  16. Cover des Buches Weihnachten mit Opa (Spaß mit Opa 2) (ISBN: 9783845835884)
    Sarah Welk

    Weihnachten mit Opa (Spaß mit Opa 2)

     (18)
    Aktuelle Rezension von: danielamariaursula

    Tja, es ist mal wieder so weit! Mama und Papa sind weg, auf Mallorca und Opa Franz passt auf Jonas und Marie auf. Der Rückflug der Eltern verzögert sich und so liegt es an dem tiefenentspannten Opa und seinen Enkeln das Fest vorzubereiten. Da Opa so entspannt ist, erledigt er Dinge er dann, wenn es allerhöchste Eisenbahn ist. So erreichen sie in letzter Sekunde noch den Bahnhof, um Lucky abzuholen, die sie im Sommerurlaub kennenlernten. Lucky hat so viele Geschwister, dass ihre Mutter sie an den Feiertagen ruhig entbehren kann. Lucky und Opa sind absolut auf einer Wellenlänge und so passt es. Daher ist es auch Lucky, die Opas Plan der alternativen Weihnachtsbaumbeschaffung richtig stark findet. Im Wald hinter dem Bahnhof sind sie nicht ganz alleine, was auch ganz gut ist, denn so ein stattlicher Baum ist auch nicht wirklich handlich für einen Althippie und 3 Kinder. So lernen sie Willi und Alex kennen, zwei die sich im Wald verstecken, weil ihre Lebensweise unfreiwillig mindestens so unkonventionell ist, wie Opas.


    Langsam wird es Zeit sich auf Weihnachten zu freuen! Weihnachten mit Opa ist genau das richtige Buch um im grauen, tristen November Spaß an der Vorweihnachtszeit zu bekommen. Spaß steht bei dieser Geschichte im Vordergrund, aber es gibt natürlich auch einen Hintergrund, denn das Buch ist nicht nur witzig und wirklich rasant, es ist auch warmherzig und unkonventionell. Kein Wunder, denn Opa ist einer der letzten Hippies und steht absolut für Peace and Love. Daher nimmt er das Leben und die Menschen so wie sie sind, unabhängig von Konventionen und Vorurteilen, Hauptsache, sie sind friedlich! 


    Jonas erzählt diese Weihnachtserlebnisse, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Die Grammatik entspricht daher eher der Umgangssprache, als den Erwartungen von Deutschlehrern. Aber es passiert teilweise so viel in so kurzer Zeit, wer achtet da noch auf die Satzstellung? Die Gedanken wollen raus, sie sprudeln einfach nur so aus ihnen heraus, aus dem Herz, aus dem Hirn, egal, raus damit! Dafür ist das Druckbild herrlich augenfreundlich. Die Lettern sind schön groß und auch für noch ungeübtere Leser ab 8 Jahren gut zu schaffen. Die Illustrationen von Alexander von Knorre fangen die Situation super ein, hätten aber gerne deutlich zahlreicher sein dürfen, als eine pro Kapitel. Das ist für das Lesealter ab 8 Jahren eigentlich zu wenig. Dafür haben wir uns über jede einzelne umso mehr gefreut!


    Lucky wächst mit ihren zahlreichen Geschwistern bei ihrer Mutter auf und ist es daher gewohnt zu improvisieren. Dieses Talent ist bei diesen elternlosen Weihnachtsvorbereitungen auch bitter nötig! Ihre ureigenen Kochrezepte werden wir so schnell nicht vergessen (auch wenn ich diesen geheimen Kartoffelsalat wohl nicht nachmachen werde). 


    Auch wenn keiner der sechs auf die Idee kommt Weihnachten in die Messe zu gehen, so praktizieren sie doch in der Tat den Geist der Weihnacht. Sie helfen einander, stehen einander bei, nehmen sich ernst und niemand muss Hungern oder Frieren. 


    Wir hatten unglaublich viel Spaß mit dieser alternativlos alternativen Truppe, die das Leben nimmt, wie es kommt. 

  17. Cover des Buches Die Kinder von Eden (ISBN: 9783404174973)
    Ken Follett

    Die Kinder von Eden

     (438)
    Aktuelle Rezension von: Waschbaerin

    "Die Kinder von Eden" sind eine bunt zusammengewürftelte Aussteigergruppe, in einem Tal der Rockys in Kalifornien. Sie passen sich nicht an, leben aber sonst friedlich in ihrer eigenen Welt, bauen einen hervorragenden Wein an und mit dem Erlös dieser Arbeit finanzieren sie ihr Leben. 

    So ziemlich jedes Gruppenmitglied hatte in seinem vorherigen, bürgerlichen Leben einen dunklen oder schwachen Punkt den man hinter sich ließ, bzw. lassen musste, wollte man nicht im Gefängnis landen. Deshalb verabschiedete man sich  aus seinem bürgerlichen Dasein. Ewig könnten sie in ihrem "freien" Leben weiterhin ihr Dasein fristen, wäre da nicht der Regierungsbescheid, dass dieses komplette Tal bis zu einem bestimmten Termin zu räumen sei, da man die Schlucht für einen Wasserspeicher fluten wird. 

    Dieser Entscheid wird Anlass und setzt eine Welle der Gewalt in Gang. Die Idee ist, den Gouverneut des Staates Kalifornien mit der Drohung, ein künstliches Erdbeben auszulösen, unter Druck zu setzen.  Niemand in Sacramento glaubt, dass dies möglich sein und man tut es als Spinnerei ab. Erst als die junge FBI-Agentin Judy, der man diesen irrwitzigen Fall zuteilt um sie kalt zu stellen, den führenden Erdbebenforscher kontaktiert und sein Fachwissen einholt wird klar, dass es eine Möglichkeit gibt, über dem San Andreas Graben in Kalifornien mit einem seismischen Vibrator tatsächlich die Erde beben zu lassen. Die Gewaltbereitschaft von Priest, dem Kopf dieser Gruppe,  war schon immer latent vorhanden, doch nun bricht sich seine kriminelle Energie so richtig Bahn. Es wird gelogen, betrogen und gemordet um das Ziel zu erreichen. 

    Mehr will ich über den Inhalt des Buches nicht verraten. 

    Auf jeden Fall ist es ein spannender Ken Follet. Auch hier gelingt es dem Autor, Realität und Fiktion so miteinander zu verbinden, dass dem Leser nahezu alles schlüssig erscheint und man gebannt weiterliest. 

    Ungefähr bis Dreiviertel des Romans war ich total fasziniert, wollte das Buch nicht aus der Hand legen.. Doch dann wurde es mir doch etwas too much von allem. Deshalb ein Sternchen Abzug.  

    Trotzdem, ein spannendes Buch von der ersten bis zur letzten Seite. Besonders interessant dabei ist, dass man als Leser immer wieder Infos zu Erdbeben erhät die in die Geschichte  eingewoben sind. 

  18. Cover des Buches Die dunkle Seite des Mondes (ISBN: 9783257057294)
    Martin Suter

    Die dunkle Seite des Mondes

     (702)
    Aktuelle Rezension von: Kathi_Mo

    Ich kann gar nicht explizit sagen, warum ich bei diesem Buch einfach nicht mitfiebern konnte…zwar war das letzte Drittel bedeutend spannender als die beiden zuvor, dennoch langatmig, aber auch irgendwie spannend und langweilig zugleich. Spannend durch die vielen Nebeninformationen, langweilig weil einfach kaum was passiert. Ich bin irgendwie nicht warm geworden mit dem Buch. 

  19. Cover des Buches Als wir unsterblich waren (ISBN: 9783492250146)
    Tony Parsons

    Als wir unsterblich waren

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Linda-Odd
    Dieses Buch war für mich eine echte Enttäuschung. Der Klappentext hat mich darauf schließen lassen, dass das Buch die Liebe zur Musik und das Gefühl in den 70er dazu beschreibt. Die Todesnacht von Elvis wurde halt als Zeitpunkt gewählt, da er 1977 gestorben ist - dachte ich mir zumindest... Da mein Lieblingsfilm "Almost Famous" ist, habe ich mich gefreut etwas zu dem Thema in Buchform zu besitzen. Die Freude wurde schnell getrübt. Hauptsächlich geht es um 3 befreundete Jungs, die Jobs bezüglich Musik haben. Kurz: das war's eigentlich auch schon. Es gibt natürlich noch Mädchen, Liebe und Ärger und einen Haufen Enttäuschung für den Leser... Deswegen auch nur einen Stern.
  20. Cover des Buches Forrest Gump (ISBN: 9783955306168)
    Winston Groom

    Forrest Gump

     (127)
    Aktuelle Rezension von: Rain698
    Forrest Gump war für mich ein Muss. Der Film ist grandios und da ist es natürlich Pflicht das dazugehörige Buch zu lesen.Und ich wurde nicht enttäuscht.
    Forrest Gump war, finde ich, ein Buch, das nicht unbedingt einfach zu lesen ist. Durch die falsche Grammatik und den verschobenen Satzbau (und noch dazu durch Forrests Art die Dinge zu verstehen) ist es oft nicht leicht zu verstehen was er uns erzählen möchte. Die Geschichte an sich ist für mich super. Eine wirklich schöne Geschichte und noch besser erzählt.Forrest ist ein sehr besonderer Junge. Sein Leben verläuft dagegen sehr erfolgreich, auch wenn er oft nicht weiß wieso. Er gelangt an die verschiedensten Orte der Welt und lernt die verrücktesten Leute kennen. Jedoch ist das einzige was er immer wollte und wollen wird bei Jenny zu sein. Jenny ist Forrests Schulfreundin und trotz Höhen und Tiefen sind sie immer füreinander da und verlieren sich doch nie ganz aus den Augen.
  21. Cover des Buches Wie die Erde um die Sonne (ISBN: 9783736305700)
    Brittainy C. Cherry

    Wie die Erde um die Sonne

     (408)
    Aktuelle Rezension von: chipie2909

    In meinen letzten Rezensionen hatte ich ja schon erwähnt, dass die Autorin meist nach dem gleichen Schema schreibt: Verlorene Seele trifft auf verlorene Seele, es folgt ein dramatisches Gefühlschaos in sämtlichen Ebenen und am Schluss wird alles gut. Wurde ich diesmal mit einem anderen Stil überrascht? Leider nein. Lucy, die bei allem viel zu viel empfindet trifft auf Graham, der sein Herz verschlossen hält. So sehr ihn Lucy anfangs auch nervt, er kann nicht verhindern, dass sich dennoch Gefühle  für die Schwester seiner Frau entwickeln. Irgendwann ist es leider sehr frustrierend, wenn man auf Autoren trifft, die immer die gleiche Grundthematik benutzen, die Storys nur etwas umwandeln und einem das Gefühl geben, dass man alle Bücher bereits gelesen hat, kennt man ein Buch. Ich mag die Schriftstellerin im Grunde sehr und sie ist unheimlich sympathisch, dennoch enttäuscht es mich, immer Schema F zu lesen. Da ist kaum Spannung drin und ich musste darüber den Kopf schütteln, dass auch in diesem Roman die Hauptfigur Graham natürlich unglaublich gutaussehend mit markantem Gesicht und durchtrainiertem Körper ist. Etwas anderes scheint die Autorin leider nicht zu kennen und diese Beschreibung wird wie in jedem Buch unzählige Male wiederholt. Es gab allerdings ein paar Passagen, die ich dennoch genoss: So zum Beispiel die Erklärung mit Maktub und auch Lucys Mantra fand ich schön. Was mich allerdings wieder enorm enttäuscht hat: Warum ist Lyric so ganz plötzlich wieder bei Graham ausgezogen? Woher kam der Sinneswandel? Erst wollte sie nichts mehr, als ihre Tochter und ihren Ehemann und ohne jegliche Erklärung streicht sie die Segel und überlässt Lucy das Feld? Das war absolut unglaubwürdig, als würde Brittainy C. Cherry keine Erklärung einfallen und als würde sie nach einem schnellen Happy End suchen. 

    Fazit:

    So begeistert ich von der Autorin anfangs war, so enttäuscht bin ich mittlerweile. Es gleichen sich die Geschichten, nur das Setting und die Namen ändern sich. Dies ist somit das letzte Werk, das ich von dieser Schriftstellerin gelesen habe.

  22. Cover des Buches Ferien bei den Hottentotten (ISBN: 9783548264165)
    Manuela Golz

    Ferien bei den Hottentotten

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Buchhandlung_am_Schaefersee
    Geschichte einer Jugend in Berlin (West) der 70-er und 80-er Jahre, zwischen Spießigkeit und Landkommune. Wunderbar leicht und witzig - ohne zu flapsig zu sein. Leben im geteilten Berlin, Transitstrecke und Grenzkontrollen und natürlich auch die erste Romanze. Weckt bei manchem vielleicht Erinnerungen und macht richtig Spaß!
  23. Cover des Buches Glück und Glas (ISBN: 9783734104701)
    Lilli Beck

    Glück und Glas

     (101)
    Aktuelle Rezension von: Kerstin_Lohde

    Dieser Roman hatte ein interessantes Cover und dazu klang der Klappentext nicht schlecht. So habe ich es angefragt und hatte das Glück ein Rezensionsexemplar zu erhalten.


    Neugierig habe ich dann mit dem Lesen begonnen. Es lässt sich flüssig lesen, nur hatte ich kleine Schwierigkeiten mit den Zeitsprüngen. Aber ansonsten ist es ein spannender und interessanter Roman über 2 Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.


    Wer gut geschriebene Romane mit einem Hauch historischem mag und mit Zeitsprüngen in den Büchern klar kommt, sollte sich zumindest den Klappentext mal anschauen. Und eventuell auch mal in das Buch reinlesen damit man selber weiß ob das Buch was wäre.

  24. Cover des Buches Natürliche Mängel (ISBN: 9783644046511)
    Thomas Pynchon

    Natürliche Mängel

     (53)
    Aktuelle Rezension von: awogfli
    Wow dieser Schmöker war für mich richtig zäh. Doc ein Privatschnüfflerverschnitt ala Philipp Marlowe & Mike Hammer mit ein bisschen Hippie Attitüde stolpert mit einer in Eisberge gemeisselten Coolness durch ein total konfuses Universum aus Drogensüchtigen, Freaks, Rassisten und geldgeilen Verbrechern aus allen berufs- und Bevölkerungsschichten inkl. endlosen und verwirrenden Beschreibungen der Stadt L.A. und Szenewechseln im Stakkato.

    Weiters konnte ich diese unzähligen, unsäglichen Musik und Filmanspielungen, Modevokalbeln, Drogenjargon, Hippiejargon, lokale L.A. Orts-Wörter...... so gar nicht verstehen, da sie in einem derartigen Schwall daherkamen, lohnte es sich nicht mal mehr, sie zu googeln. Sie begründeten zwar eine bestimmte Stimmung im Roman, aber verstanden habe ich zur Hälfte nur Bahnhof. Ich kann aber verstehen, dass eine gewisse Community, die etwas mehr damit anfangen kann, total darauf abfährt.

    Aber was rege ich mich eigentlich auf?  Mir wurde im Klappentext eh das versprochen, was im Endeffekt geliefert wurde: Ein psychodelischer Drogentrip in Form eines Marlowe Krimis, aber dieser Trip hört sich besser an, als er ist, ich vertrage ihn nicht so gut :D Ich hätte einfach auf Mammi und Papi hören sollen: "Hände Weg von solchen Drogen" :D .

    Auch die Handlung fährt mit dem Leser gleich einem schlechten Trip in konfusen Schleifen Schlitten, die Hauptfigur und der Leser stolpern ohne Sinn und Verstand durch den Plot und letztendlich ist die Auflösung des Kriminalfalls  auch nicht gerade berauschend.

    Manchmal muss man aber dann sogar lachen, wenn sich die Sprache strotzend vor coolem Machismus einfach selbst ad absurdum führt, oder weil dem Autor dann letztendlich doch etwas Witziges eingefallen ist (so wie bei der Beschreibung der Parkplatzsituation, die mich frappant an meine derzeitige Heimatstadt Krems erinnert). Deshalb schraubte sich dieses Werk dann doch noch etwas mühsam auf einen zweiten Stern.

    "Doc wollte gerade in seinen Wagen steigen, als eine schwarz-weiße Bullenwanne mit voller Festbeleuchtung um die Ecke gebrettert kam und neben ihm hielt."

    "Die freundlichste Bezeichnung, die jemals irgendwer für die Parkplatzsituation in Gordita Beach gefunden hatte, war nonlinear.  Die Vorschriften änderten sich auf unvorhersehbare Weise von einem Häuserblock, oft auch von einem Parkplatz zum nächsten und waren offenbar insgeheim von teuflisch raffinierten Anarchisten ersonnen worden, die die Autofahrer so zur Raserei bringen wollten, dass sie ienes Tages die Büros der Stadtverwaltung stürmen würden."


    Fazit: Dieses Buch ist definitiv ein Roman für jemand anderen - aber nicht für mich.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks