Bücher mit dem Tag "hexenprozesse"
38 Bücher
- Petra Schier
Der Hexenschöffe
(89)Aktuelle Rezension von: LaDragoniaKlappentext:
EIN WAHRE GESCHICHTE AUS DUNKLER ZEIT
Anno 1636 ist ganz Deutschland vom Hexenwahn ergriffen. Schon einige Jahre zuvor traf es auch das beschauliche Rheinbach – eine Zeit, an die sich keiner gern erinnert. Und nun hat der Kurfürst den Hexencommissarius erneut in die Stadt beordert.
Hermann Löher, Kaufmann und jüngster Schöffe am Rheinbacher Gericht, hat Angst um Frau und Kinder. Sein Weib Kunigunde gehört zur „versengten Art“: Angehörige ihrer Familie wurden damals dem Feuer überantwortet. Löher glaubt nicht an Hexerei und an die Schuld derer, die vor Jahren den Flammen zum Opfer fielen. Eine gefährliche Einstellung in diesen Zeiten.
Als die Verhaftungswelle auch auf Freunde übergreift, schweigt der Schöffe nicht länger. Und schon bald beginnt für ihn und seine Frau ein Kampf gegen Mächte, die weit schlimmer sind als das, was man den Hexen vorwirft …
Meine Meinung:
Erstklassig geschrieben und recherchiert lässt mich die Autorin Petra Schier wirklich so richtig schön in das Rheinbach des 17. Jahrhunderts eintauchen. Da ich nicht weit von Rheinbach weg wohne und den Ort somit auch kenne, hat manches natürlich auch so einigen Wiedererkennungswert, so das dieser auch noch zusätzlich zu einem wirklich grandiosen Leseerlebnis beträgt.
Ich kenne mittlerweile fast alle Bücher der Autorin und bin ein absoluter Fan ihrer Adelina Reihe, die alle im mittelalterlichen Köln spielen. Aber Hermann Löher und seine mutige und liebenswerte Familie haben es mir wirklich auch angetan. Ich war richtig enttäuscht, als ich die letzte Seite gelesen habe, das es jetzt leider nicht weiter geht. Da hätte ich wirklich noch so manche weitere Lesestunde mit verbringen können.
Aber dann werde ich mich eben bald ins nächste Abenteuer der Autorin stürzen, die ja zu meinem Glück in regelmäßigen Abständen neue tolle historische Romane auf den Markt bringt.
- Marita Spang
Hexenliebe
(84)Aktuelle Rezension von: BlockbusterDie historischen Geschehnisse hat Marita Spang sehr gut recherchiert. Die Hexenverfolgung mit ihren grausamen Auswüchsen machten auch vor der Neuerburg und Umgebung nicht halt. Im Roman trifft Claudia von Leuchtenberg auf Sebastian de la Val, in den sie sich verliebt. Da Sebastian sich mit Barbara verlobt, wenn auch nicht aus Liebe, sondern wie meistdamals auf Druck der Familie, kann die gegenseitige Sympathie und Verliebtheit nur im Geheimen geschehen. Die intrigante Adela mit ihren Praktiken der verschiedenster Art schreckt nicht vor geheimen Treffen mit dem Verlobten von Elisabeth, der Tochter des Landgrafen, zurück. Claudia und Adela verabscheuen sich, während Claudia ihre Aufgabe als Begleiterin von Elisabeth auf der Neuerburg besinnt.
Die Verfolgung unschuldiger Frauen, wie etwa die Wirtstochter, die gut dargestellte Magdalena oder die schließlich durch dubiose Anschuldigungen ebenfalls gefangen genommene Barbara, rufen einen schrecklichen Prozess hervor…
Was mir an der Umsetzung der umfangreichen Geschichte weniger zusagte, waren die unglaublich vielen Adjektive. (Dazu z.B. die Beschreibung „lustiges Feuer“, das mehr als einmal auftauchte und man nachdenkt, was an einem Feuer lustig ist). Sie ließen keinen Raum für die eigene Fantasie. Mehr noch störte mich, dass es mindestens 13 Protagonisten gab, von denen manche nur in einer Szene vorkamen, wo man sich fragte, warum taucht z.B. Marie die Köchin jetzt auf mit ihren eigenen Gedanken, da verschwanden sie wieder in der Versenkung. Mancher Wechsel von Szenen wurde nicht weiter hinten nicht wieder aufgenommen. Oder Widersprüche, etwa als Sebastian die Bäume am Wegrand nicht mehr erkennt, weil es so dunkel ist, gleichzeitig aber unterscheiden kann, ob die Hufspuren frisch sind oder nicht. Weniger genaue Beschreibung von den Treffen zwischen Adela und ihrem Knecht wären mir lieber gewesen.
Zudem gab es manche intensive Beschreibung unwichtiger Dinge, wie etwa die Herkunft einer Madonnenfigur, die nicht relevant für die Geschichte waren, die Spannung ausbremste und ehrlich gesagt nicht interessierte. Manche Figuren/Hauptdarsteller waren mir zu einseitig dargestellt, wie etwa Claudia zu modern handelnd, Barbara zu duckmäuserich.
Insgesamt hat mich die Recherche und Detailgenauigkeit rund um die Hexenprozesse beeindruckt. Mit der stilistischen Umsetzung konnte ich mich weniger anfreunden.
- Tanja Kinkel
Die Puppenspieler: Roman
(441)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderWegen des Schauplatzes in Schwaben hatte ich mir dieses Buch zugelegt und auf zahlreiche Empfehlungen gehört. aber es ist einfach nur schlecht! Langatmig, super langweilig geschrieben und auch wenn es gut recherchiert ist, einen Lexikon Eintrag kann ich selber lesen. Hier ist es echt schlecht umgesetzt und auch die spannenden Schauplätze verkommen hier. Tanja Kinkel kann keinerlei Spannung oder Interesse aufbauen. Bei einer Lesung habe ich sie erlebt und seitdem lese ich gar nichts mehr von ihr. Schlecht geschrieben und leider eine langweilige Person.
- Roman Rausch
Die Kinderhexe
(38)Aktuelle Rezension von: werderanerWürzburg zur zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die Stadt ist in Hexenwahn und die Scheiterhaufen lodern.
Als die alte Hebamme Babette sterben muss schwört die zehnjährige Kathi Rache und verdächtigt mit einer Freundin angesehene Bürger beim Hexensabbat gesehen zu haben. Man glaubt ihnen und niemand ist mehr vor ihren Urteil sicher..
Am ende sind sie aber auch nicht mehr sicher und werden beschuldigt.
Das Buch zeigt eindrucksvoll wie schnell man in der zeit als Hexe beschuldigt und Verbrannt wurde , eine Anklage genügte und unter Folter gestand man alles. Das ganze ist gut geschrieben und lässt sich gut lesen ,allerdings wirkt Kathi am ende etwas zu erwachsen.
Aufjedenfall Lesenswert für alle die das Thema interessiert. - Astrid Fritz
Die Hexe von Freiburg
(220)Aktuelle Rezension von: MelLilaDieses Buch las sich durchaus erwartungsgemäß. Es ist aber immer wieder erschreckend zu sehen, oder in diesem Fall halt zu lesen, wie die Hexenprozesse abgelaufen sind. Ansonsten kann ich mich dem Klappentext nur anschließen, eine für ihre Zeit unfassbar starke Frau mit einem schlimmen Schicksal.
- Bettina Szrama
Das Mirakel von Köln
(28)Aktuelle Rezension von: EvelynMIm Prolog erfährt der Leser, was es mit dem Mirakel von Köln auf sich hat: ein blutendes Kruzifix, das seine Besitzerin in den Stand einer Heiligen erhebt.
Christina Plum, die an Fallsucht leidet, wird von einer tobenden Menschenmenge gejagt. In dieser Situation kommt ihr der Generalvikar Fresenius zu Hilfe und bringt sie ins Kloster Santa Klara bei Köln. Dort wird ihr wenig Nächstenliebe entgegengebracht und sie bemerkt bald das wüste und kriminelle Treiben unter dem Deckmantel der Frömmigkeit. Allein Schwester Marie und die vermeintliche Heilige Sophia scheinen es gut mit ihr zu meinen. Christina soll Nonne werden, was ihr widerstrebt, da sie hinter der Fassade aus Beten und Pflege von Kranken und Armen auf Intrigen, Kuppeleien, Orgien, Exorzismus und Hass blickt. Ihre Chancen dem allen zu entkommen, stehen denkbar schlecht und so schmiedet sie einen schicksalhaften Plan, um ihre „Gegner“ an den Pranger zu stellen.
Unschuldig gerät die junge und arme Christina Plum zwischen die Fronten und wird zum Spielball der Mächtigen in der Zeit der Hexenprozesse in Köln. Die Autorin verbindet wahre Begebenheiten mit einer fiktiven Geschichte, die die Gräuel jener Zeit anschaulich darstellen. Dem Buch ist eine ausgiebige Recherche anzumerken und das finde ich wirklich bemerkenswert. Geschichtlich belegt ist, dass Christina Plum und Sophia von Langenberg um 1625 gelebt haben.
Das Cover könnte gut einem sehr alten Buch mit Metallrahmen nachempfunden sein. Das lodernde Feuer gibt die Hexenverbrennungen treffend und schockierend zugleich wider und das rote Tuch lässt mich an die „Hohen Herren“ in ihren prächtigen Gewändern denken. Darunter verbirgt sich oft ein schlechter Charakter und Spaß an Erniedrigung und Gewalt. Somit finde ich es gelungen und ansprechend. Der Titel hingegen will für mich nicht richtig passen, denn das Mirakel von Köln wird nur kurz im Prolog angesprochen und hat mit dem Rest der Geschichte nicht viel zu tun. Ist also etwas irreführend.Zwischendurch habe ich durch langatmige Passagen fast den Spaß am Weiterlesen verloren. Doch dann habe ich mich durch gekämpft und wurde mit einer spannenden Geschichte belohnt. Dem flüssigen Schreibstil ist gut lesbar, aber der Inhalt ist nur schwer zu verdauen und erschreckend direkt.
- Michael Wilcke
Hexentage
(27)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDieser historische Roman spielt in Osnabrück und beruht auf geschichtlichen Tatsachen und Fakten.Das grundlegende Thema ist die Hexenverfolgung, was ich sehr interessant fand. Es gibt spannende Intrigen und Verwicklungen. Ich hatte das Gefühl, eine Zeitreise zu unternehmen und die Geschehnisse mit den Protagonisten hautnah mitzuerleben.Zum Thema der Hexenverfolgungen zur damaligen Zeit habe ich Neues gelernt und konnte mein bereits aus anderen Büchern erworbenes Wissen hierzu vertiefen.Der Schreibstil konnte mich überzeugen und ich mochte die Zeichnung der Charaktere. Insgesamt ist es ein gelungener historischer Roman, der mich positiv überrascht hat. - Kateřina Tučková
Das Vermächtnis der Göttinnen
(8)Aktuelle Rezension von: MariWoDora, die Letzte eines uralten Heilerinnengeschlechts, macht sich auf, das tradierte Wissen mit rationalen Mitteln zu erforschen. Als die Archive der Staatsicherheit geöffnet werden, begreift Dora, dass ihre Tante Surmena, wie auch die anderen Göttinen, als regimefeindlich verfolgt wurden. Bei ihren Recherchen deckt sie ein dramatisches Familiengeheimnis auf.
Die Aufdeckung des Familiengeheimnisses, ist spannend zu lesen. Die Handlung ist interessant aber auch schockierend.
Was mich an dem Buch aber gestört hat, sind die unzähligen Berichte der Staatssicherheit, die den Roman durchziehen. Der Lesefluss wurde jedesmal unterbrochen. Das war für mich einfach zu viel des Guten.
- Kiran Millwood Hargrave
Vardo – Nach dem Sturm
(84)Aktuelle Rezension von: FerrAbbsNach einem Sturm versuchen die Frauen in Vardo sich mit ihrem grausamen Schicksal im beginnenden 17.Jahrhunderts zurecht zu finden: einige durch den familiären Zusammenhalt, andere durch religiösen Wahn. Die zwei Hauptfiguren, weiblich und traumatisiert, kommen sich im Laufe des Buches näher... Währenddessen beginnt eine Hexenverfolgung im angeblich gottlosen Vardo. Die Erzählung wechselte zwischen den Eindrücken Marens und Ursulas und gab einen Einblick in deren verzweifelten Welten. Das Buch zu lesen war ein Genuss, auch wenn mir das Ende etwas abrupt vorkam, würde ich es nochmals lesen wollen.
- Ursula Neeb
Die Feuerheilerin
(9)Aktuelle Rezension von: MalkaFrankfurt, 1596: Die Heilerin Lovenita Metz ist mit ihrer Tochter Clara unterwegs zur Frankfurter Herbstmesse, um dort ihre Heilmittel anzubieten. Unterwegs werden sie zu einer Edelfrau gerufen, die sich von der „Ägyperin“ die Zukunft vorhersagen lassen will. Obwohl Lovenita ein ungutes Gefühl hat, kann sie sich der Anfrage nicht verweigern. Doch bald schon wird sie dies schwer bereuen.
In Frankfurt trifft gleichzeitig der Prediger Albinus Mollerus ein, ein selbsternannter Prophet, der den Weltuntergang prophezeit und dem die einfachen Menschen geradezu ekstatisch zujubeln. Nur wenige bleiben vernünftig, wie zum Beispiel der junge Stadtarzt Johannes Lonitzer.
Die Wege dieser Protagonisten kreuzen sich, erstaunliche Zusammenhänge aus der Vergangenheit kommen ans Licht und das Unheil nimmt seinen Lauf.
"Die Feuerheilerin" ist der erste Roman, welchen ich von Ursula Neeb gelesen habe. Je mehr man liest, umso mehr erfährt man über Lovenitas Vergangenheit. So wird deutlich warum ihre Tochter Depressionen hat, aber nicht warum Lovenita selbst die seherischen Kräfte hat. Der Roman ist meines Empfindens nach sehr vorhersehbar und ein sehr typischer Liebesroman. Trotzdem ist der Roman super, und auf jeden Fall lesenswert. Die Figur Clara ist sprunghaft, sie hat oft ihre Meinung gewechselt, so konnte ich häufig der Figur Clara nicht folgen.
Ich konnte, aber sehr gut mit dem Figuren mit fühlen und mir alles bildlich sehr gut vorstellen, so dass ich das Gefühl hatte ich wäre wirklich dabei. Das Thema Hexenverfolgung spielt eine große Rolle und gerade dies hat das Buch für mich so interessant gemacht. :) Zum Schluss hat man die Ursachen für die Krankheit herausgefunden und konnte diese sogar beweisen. Allerdings kam mir dieser Abschnitt zu kurz.
Was ich sehr super finde, dass die Autorin Frau Neeb im Epilog für die Leser noch mal darstellt, was aus jedem der handelnden Charactere geworden ist. Weiterhin gefällt mir sehr gut, dass die Autorin auch darstellt, dass der Roman auf Historischen Fakten beruht.
Also auch wenn der Roman seine Defizite hat, ist dieser auf jeden Fall Empfehlens - und Lesenswert.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich würde ihn immer wieder lesen. :) - Yrsa Sigurdardottir
Das letzte Ritual
(249)Aktuelle Rezension von: Blackfairy71In der Universität von Reykjavik wird die Leiche eines jungen Deutschen gefunden. Der Geschichtsstudent Harald Guntlieb war fasziniert von alten Hexenkulten und sein Mörder hat ihm ein merkwürdiges Zeichen in die Haut geritzt. Die isländische Polizei glaubt an ein Drogendelikt und verhaftet einen Dealer. Die Eltern des Opfers misstrauen den Ermittlungen. Sie beauftragen die Anwältin Dora Gudmundsdottir, den Fall noch einmal aufzurollen. Zusammen mit dem Deutschen Matthias Reich, einem ehemaligen Polizisten und Mitarbeiter der Familie Guntlieb, begibt Dora sich auf die Suche nach dem wahren Mörder und findet mehr über dunkle Rituale heraus, als ihr lieb ist.
Skandinavische Krimis oder Thriller und ich, das ist eigentlich immer eine schwierige Sache. Nicht so mit "Das letzte Ritual", welches mir gut gefallen hat.
Sicher liegt das auch am Thema der Hexenverfolgung und Rituale, die Geschichte Islands und die des wohl berüchtigsten Buches der Welt: Malleus Maleficarum, der Hexenhammer. Eine Art Gebrauchsanweisung, wie man im Mittelalter mit angeblichen Hexen verfahren sollte. Damit wurde die Hexenverfolgung quasi legitimiert. Geschrieben wurde das Buch von einem deutschen Theologen, Heinrich Kramer.
Mir hat auch der Schreibstil gut gefallen, er ist lebendig und die Geschichte durchweg spannend. Aber es gibt auch Szenen zum Schmunzeln, wenn Dora und Matthias sich gegenseitig aufziehen und z. B. die Unterschiede zwischen Deutschen und Isländern aufzeigen. Die Hintergrundinfos über die Hexenverfolgung sowohl in Island als auch in Deutschland sind gut in die Krimihandlung eingebaut. Nach und nach werden die Puzzleteilchen zusammen gesetzt und der Leser wird zum Miträtseln animiert.
Dora als Hauptfigur war mir sehr sympathisch. Sie ist allein erziehende Mutter eines Teenagers und einer jüngeren Tochter, voll berufstätig und versucht allen gerecht zu werden. Sie ist taff und mutig und glaubt an das Gute im Menschen. Auch ihr Verhalten, als ihr Sohn in Schwierigkeiten gerät, fand ich gut.
Wie ich gesehen habe, gibt es noch weitere Bücher der Reihe, die ich sicher auch noch lesen werde.
- Sabine Weigand
Die Seelen im Feuer
(156)Aktuelle Rezension von: Kristin1202Das Cover des Romans passt gut zu einem historischen Roman, hätte aber vielleicht etwas mehr in Richtung der Hexenverbrennung gehen dürfen.
Die Schriftart lässt sich angenehm lesen und der Roman ist in viele kürzere Kapitel unterteilt, die immer einen anderen Schauplatz darstellen.
Darum geht´s
In Bamberg herrscht die Zeit der Hexenverfolgung, kaum jemand der als Drude/Drudner bezichtigt wurde hat Aussicht dem Feuer zu entkommen. Durch schreckliche und langwierige Foltermethoden gesteht fast ein jeder den Pakt mit dem Teufel. Der Fürstbischof von Dornheim und der Weihbischof Förner geben ihr bestes, um die Hexenvertreibung voran zu treiben und greifen zu immer drastischeren Mitteln.
Auch die junge Apothekertochter Johanna wird eines Tages der Hexerei bezichtigt und wird ins Malefizhaus gebracht. Ob ihr die Flucht gelingt?
Später schließen sich einige mutige Bürger zusammen um den Grauen ein Ende zu bereiten. Werden sie es schaffen?
Meine Meinung
Mich hat das Thema der Hexenverfolgung sehr interessiert und ich bin der Meinung, ich hätte kein besseres Buch über diese Zeit erwischen können.
Man erfährt sehr viel über die Hexenverfolgung und die Machtverhältnisse von damals. Der Roman ist perfekt recherchiert. Die Geschichte war spannend, man konnte häufig nur den Kopf schütteln und war oft sehr aufgebracht. Die Ungerechtigkeit, die damals an den Tag gelegt wurde ist kaum zu übertreffen.
Das Ende des Romans kam für mich recht erwartet, aber das ein oder andere Ereignis hatte ich so nicht kommen sehen.
Zwischen den Kapiteln sind häufig kurze Absätze eingefügt, die im altertümlichen Dialekt verfasst wurden. Hier habe ich etwas länger gebraucht, mich hinein zu versetzen. Nachdem ich aber das System dahinter verstand, nämlich dass es sich um Bestandteile der Geschichte handelt und teilweise auch um wahre Begebenheiten, war ich von diesen Absätzen sehr begeistert.
FAZIT
Ich kann den Roman jedem ans Herz legen, der gerne gut recherchierte historische Romane liest und der gerne mehr über die Zeit der Hexenverbrennung erfahren möchte.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung. - Gerhard Jaeckel
Die Charité
(3)Aktuelle Rezension von: Jens65Die Biographie einer Klinik ist ja auf den ersten Blick nicht unbedingt das spannendste vorstellbare Sujet. Aber das Buch von Gerhard Jaeckel belehrt den Leser eines Besseren: Aus der Geschichte einer traditionsreichen Institution macht er eine spannende und abwechslungsreiche Erzählung. Angefangen von der Gründung der Charité als Pesthaus bis hin zu den Geschehnissen nach dem zweiten Weltkrieg versteht sich das Buch auch als Portrait der Zeit und der Stadt Berlin - und natürlich auch der berühmten Mediziner, die hier ihrem Beruf und ihrer Berufung nachgingen. Langweilig wird die Lektüre nie, denn die verschiedenen Epochen der Geschichte der Klinik werden in Stories aus dem Leben der jeweiligen Zeit eingebunden. Man bekommt mit diesem Buch letztlich drei in einem: Die Geschichte eines Berufes, denn die Charité war die Wiege zahlreicher Quantensprünge der operativen Medizin; die Geschichte einer Klinik und einer Stadt; und schließlich die Geschichte der Gesellschaft dieser Stadt. Auch für Nichtmediziner ein Genuß. - Katherine Howe
Das Hexenbuch von Salem
(165)Aktuelle Rezension von: Pachi10Der Roman springt zwischen Gegenwart (1991) und Vergangenheit (1692) hin und her. Die Hauptperson in der Gegenwart ist Connie, eine Doktorandin aus Harvard. Sie soll das Haus ihrer vestorbenen Großmutter auf Vordermann bringen. Dabei taucht sie in die Geschichte ihrer Vorfahren ein. Die Geschichte in der Vergangenheit beschäftigt sich mit der Hexenverfolgung in Salem.
Beide Erzählstränge sind immer unterteilt in jeweiligen Kapiteln, so hat man immer einen guten Überblick. Die Geschichte ist leider sehr langatmig erzählt. Die über 500 Seiten hätte man sicher um 200 kürzen können, ohne der Geschichte etwas wichtiges zu nehmen. Nicht immer ist soviel Information gut und spannend.
Der Roman an sich ist eine gelungene Mischung aus Wirklichkeit, Geschichte und Fiktion.
- Thomas Grüter
Freimaurer, Illuminaten und andere Verschwörer
(8)Aktuelle Rezension von: Mario_VeraguthDie Geschichten über die Entstehung von Legenden anhand realer historischer Ereignisse und die Erklärung der psychologischen Ursachen und Mechanismen zur langsamen Reifung einer Theorie sind die noch seriösesten und belegbarsten Abschnitte des Buches. Sie fußen auf psychologisch und geschichtlich fundierten Fakten und erklären anschaulich, wie aus erklärbaren Ereignissen aus einer kleinen Initialzündung heraus eine immer weiter von der eigentlichen Realität entfernte Version entsteht, bis es mitunter geschehen kann, dass die wirklichen Ereignisse durch eine alternative Version ersetzt werden. Wobei in dem Bereich von Schwarz- Weißmalerei generell mit Glacehandschuhen gearbeitet werden sollte, um einseitige Meinungsbildung zu vermeiden und die Richtigkeit historischer Erzählungen auch so eine Sache ist. Von wegen Geschichte wird von Siegern geschrieben und wehe den Besiegten. Die generelle Elastizität und Kreativität des Menschen im Umgang mit Wahrheit, speziell unter dem Gesichtspunkt von Machtergreifung sowie dessen Erhalt, sollte einem stets kritisch vor Augen führen, wer an welcher Wahrheit wie profitieren kann anstatt sich hirnlos von These zu Antithese zu hangeln, je nachdem was der opportunistischen Mode gerade entspricht oder was sich am ehesten schick raumverschönernd im selbstgezimmerten Käfig der eigenen Vorurteile und durch Indoktrination und Prägung vorgefassten Meinungen macht, die man den freien, menschlichen Willen zu nennen pflegt.
Die interessanten und kurzweiligen Passagen, wie das Basteln einer eigenen Verschwörungstheorie und die Vorstellung beliebter Thesen beziehungsweise deren Urheber und bekannter Verschwörungsliteraturprofiteure beziehungsweise Autoren, können aber nicht das leider konservativ-staatsgläubige Weltbild des Autors kaschieren, das dieser nicht der wissenschaftlichen Seriosität wegen etwa für die Dauer des Schreibprozesses deaktiviert, sondern munter in seine Schlussfolgerungen miteinbezieht. Wie und mit welcher Legitimation er sich erdreistet, aktuelle oder noch in diesem Jahrtausend geschehene Vorkommnisse unter dem Generalverdacht der Verschwörungstheorie abzutun, erweckt den Eindruck, als wäre er sich der Ironie dessen, am Ende des Buches auf genau die plumpen Manipulationsmechanismen, die er den Verschwörungsjüngern latent anlastet hereinzufallen, in keiner weise bewusst. Dass er sich, chronisch auf dem Zug der offiziellen und politisch korrekten Meinung aufspringend, selbst jeglicher Fachkompetenz enthebt wird ihm angesichts des Profits als Autor mehrerer Bücher zu verschiedenen Themen nach gleichem Schema wenig stören.
- Oliver Pötzsch
Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1)
(13)Aktuelle Rezension von: GalladanDie Henkerstochter von Oliver Pötzsch, gelesen von Michael Fitz, erschienen im audio media verlag GmbH am 01.08.14
Der Dreißigjährigen Krieg ist noch nicht lange vorbei, als in Schongau ein Junge aus dem Fluss geborgen wird, der ein Mahl hat, dass auf Hexerei deutet. Schnell wird eine Schuldige gefunden. Die Hebamme die sich um Waisenkinder wie den toten Jungen gekümmert hat soll nun vom Henker Jakob Kuisl der Peinliche Befragung unterzogen werden. Kuisl ist sich sicher, dass die alte Frau nichts mit dem Tod des Kindes zu tun hat. Als dann weitere Waisen sterben sucht er mit dem jungen Stadtmedicus und seiner Tochter Magdalena nach dem wirklichen Übeltäter.Oliver Pötzsch entstammt tatsächlich einer Henkersdynastie mit Namen Kuisl aus dem Schongau und hat einige verbriefte Tatsachen und Personen zu einer interessanten Geschichte verwoben. Ich weiß nur nicht, warum die Henkerstochter als Titelfigur erscheint, da eigentlich der Henker Jakob Kuisl die tragende Persönlichkeit des Romans ist.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und konnte nebenbei auch noch einiges über den Beruf des Henkers erlernen, Michael Fitz liest die Geschichte sehr angenehm vor und man kann richtig schön darin eintauchen.
- Harald Parigger
Barbara Schwarz und das Feuer der Willkür
(3)Aktuelle Rezension von: Jens65Barbara Schwarz und das Feuer der Willkür. Ein Fall aus der Geschichte der Hexenverfolgungen. Erzählt wird die wahre Geschichte einer redlichen, gottesfürchtigen Gastwirtin aus Bamberg, welche im September 1627 durch Denunziation eines Nachbarn und Neiders in die Fänge der Malefizkommissäre ( weltliche Beamte - Hexenrichter) geriet und im Mai 1630 nach achtmaliger Folterung fliehen konnte. Nach ihrer Flucht findet sie bei einem Freund vor den Toren Bambergs Zuflucht. Ein Bittbrief an den Kaiser bleibt leider ungehört. Sie versucht Kontakt zu ihrem Ehemann und ihren Kindern aufzunehmen. Leider fürchtete dieser, dass die Gäste sein Wirtshaus meiden, wegen des Makels seine Frau sei eine Hexe. Er verriet diese an die Hexenkommssion, sie wurde erneut verhaftet. Doch von da an verliert sich Barbaras Spur im Dunkel der Vergangenheit. Anzunehmen ist, das die Niedertracht ihres Mannes ihr den letzten Lebensmut und die Widerstandskraft geraubt hat. Ob sie nach weiteren Folterungen schliesslich doch zusammengebrochen ist und gestanden hat oder lebendig verbrannt oder dank eines Gnadenzettels vorher erwürgt oder enthauptet wurde ist leider nicht mehr überliefert. Erlebte Geschichte, geschrieben in einem wunderbaren, flüssig lesbaren Stil für Jugendliche , aber bei weitem nicht nur für Jugendliche interessant. Wer sich für die Zeit der Hexenverfolgung und Hexenprozesse, deren Hintergründe und Ereignisse, dem wie und warum interessiert, sollte sich nicht scheuen zu diesem Buch zu greifen. Sachteile am Ende jedes Kapitels, historische Abbildungen und ein ausführliches Glossar liefern Hintergrundwissen zu den Hexenverfolgungen. Also wirklich ein toller Schmöker für geschichtsbegeisterte Jugendliche und Erwachsene sicher auch dank der vielen nützlichen Sachinformationen gut für den Schulunterricht geeignet! - Uwe Grießmann
Die Tränen der Hexen
(24)Aktuelle Rezension von: CorpusInhalt:
Goslar in der frühen Neuzeit ist eine reiche und mächtige Stadt, eine der größten Städte in der nördlichen Hemisphäre. Der Buchdruckermeister Wilhelm Wehrstett bekommt Besuch von einem Dominikanermönch. Der verlangt von ihm, dass er dessen Werk "Malleus maleficarum" nachdruckt. Doch Wehrstett hadert, denn dieses Buch bringt nur Tod und Verderben. *** Anhand langwieriger Recherchen und dem Studium mehrerer Hexenprozesse entstand ein atmosphärisch dichtes Portrait einer grausamen Zeit. *** Der Titel "Die Tränen der Hexen bezieht sich darauf: Henricus Institoris beschrieb im Hexenhammer einige Erkennungsmerkmale für angebliche Hexen. Dazu gehörte auch, dass "Hexen" angeblich nicht weinen könnten. Wenn sie es dennoch taten, war dies das Blendwerk Satans.
Meine Meinung:
"Die Tränen der Hexen" von Frank Arlt ist ein sehr authentisch geschriebener historischer Roman.
Der Schreibstil war sehr gut zu lesen, weil er sehr flüssig war.
Man fühlte sich sofort in die Geschichte mitgenommen.
Die Protagonisten wurden gut dargestellt und man konnte sich gut in sie hineinversetzen.
Man hat einen guten Einblick darin bekommen, wie die Hexenverfolgungen damals ablaufen konnten und mit welchen Machenschaften im Namen der Kirche vorgegangen wurde und wo unschuldige Frauen hingerichtet wurden.
Es war spannend und mitreißend.
Fazit:
Dies ist ein gutes Buch, das einen in das Thema Hexenverfolgungen im Mittelalter hineinführt und sehr spannend ist. Man leidet richtig mit den unschuldigen Frauen mit. Ich kann das Buch weiterempfehlen, aber man sollte nicht zart besaitet sein. - Lois Duncan
Gallows Hill
(3)Aktuelle Rezension von: MissGoWestIt was the second time I read this novel by Lois Duncan. Gallows Hill has put a spell on me once again, as it was hard to put the book down. I was immediately back into Sarah’s world, being frustrated like her and wondering what was going on. The idea of rebirth is convincing, and I appreciate that the author gave several suggestions for further reading. Moreover, the theme of the Salem Witchcraft Trials is cleverly interwoven, guaranteeing an extra shivering along the spine. - Richard van Dülmen
Hexenwelten
(2)Aktuelle Rezension von: SokratesDas Buch entstand als Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in der Stadtgalerie Saarbrücken im Jahr 1987. Herausgegeben von dem bekannten Kulturhistoriker Professor Richard van Dülmen vereinigte der Band eine Reihe Aufsätze von bekannten Historikern zum Thema; im Anhang werden einige Abbildungen der Ausstellung wiedergegeben. Themen der Aufsätze sind u.a. die Stellung der Kirchen (im Mittelalter wie heute) zum Hexenproblem, die Formen der Volksmagie und des volkstümlichen Hexenglaubens, klassische Formen der Hexentreffen (Hexensabbat etc.), die Hexenverfolgungen als gesamteuropäisches Phänomen sowie die Darstellung der Hexen in der Kunst Europas vom 16. bis 20. Jh. Insoweit ist das Buch unglaublich umfangreich und spannt kulturhistorisch einen weiten Bogen. Die Aufsätze sind gut geschrieben, verständlich, wenn sie auch das akademische Publikum bevorzugt ansprechen. Hilfreich und das Thema vergegenständlichend sind die vielen s/w-Abbildungen. - Felix A. Münter
Der kleine König
(10)Aktuelle Rezension von: DerFraggelErneut will ich keine Inhaltsangabe liefern. Das ist nicht der Sinn einer solchen Rezension.
Was ich jedoch sagen will, ist, daß Münter hier ein Werk schafft, dass mich nachdenklich zurückgelassen hat. Nicht, weil ich mit der Geschichte oder ihrer Auflösung hadere. Sondern weil mich die Geschichte berührt.
Münter verpackt hier gekonnt Themen unserer Zeit in ein Fantasygewand und beweist, dass er in den letzten Jahren handwerklich richtig Große Sprünge hingelegt hat. Vergleichen mit seinen ersten Büchern verblassen diese mittlerweile gegenüber den Titeln, die der Autor unablässlich herausjagt. Ich bin über die Bandbreite immer wieder erstaunt. Wer deshalb übrigens glaubt, Münter sei ein Fließbandschreiber, der irrt.
Was man dem Autoren hier anmerkt, ist seine berufliche Herkunft. Er schafft es, soziale Themen und Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit sowie der aktuellen Geschichte gekonnt zu verweben und ein Gesamtbild abzuliefern, welches beeindruckend ist. Über das Ende kann man sich streiten. Mir hat es gefallen. Und wenn wir schon bei Parallelen sind, dann sehe ich sie hier zum großartigen David Gemmell. Ich glaube, das ist gute Nachbarschaft.