Bücher mit dem Tag "heldenreise"
43 Bücher
- Christopher Paolini
Eragon - Der Auftrag des Ältesten
(2.907)Aktuelle Rezension von: xeni_590Saphira und Ergaon sind weiterhin einfach unschlagbar, die Geschichte und die restlichen Charaktere sind einfach so sehr mir ans Herz gewachsen, das Buch war echt gut und deswegen gerne 5 Sterne
- Kristin Cashore
Die Beschenkte (Die sieben Königreiche 1)
(2.720)Aktuelle Rezension von: Reebock82Inhalt
Katsa ist eine Beschenkte. Ihre unterschiedlichen Augen verraten es. Sie hat das Talent zu töten. Keiner kann sie besiegen. Das Talent nutzt ihr Onkel, König Randa, schamlos aus und setzt sie auf ungehorsame Untertanen an. Heimlich jedoch nutzt Katsa ihre Gabe, um Gutes zu tun. Als sie den alten Prinzen des Königreiches Lienid befreit, stößt sie nicht nur auf dessen Enkel, sondern auch auf ein großes Rätsel. Wer könnte Interesse daran haben, den alten Mann zu entführen? Und zu welchem Zweck?
Meinung
Ich habe dieses Buch bereits schon einmal kurz als kleinen Buchtipp vorgestellt. Da die Reihe nun um einen vierten und fünften Band erweitert wurde, habe ich das zum Anlass genommen, die Reihe nochmal zu lesen.
"Die Beschenkte" habe ich nun bereits zum dritten Mal gelesen. Wie schon mal erwähnt, habe ich das Glück (jedenfalls empfinde ich es als solches), genaue Handlungsverläufe von Büchern recht schnell wieder zu vergessen, sodass auch dieses wiederholte Lesen für mich nicht langweilig war. Im Gegenteil sind die Seiten wie auch schon bei den ersten Malen förmlich dahingeflogen.
Zuallererst einmal ist Katsa eine richtig tolle Protagonistin. Sie ist stark, mutig und eigenwillig. Zudem hat sie Eigenheiten bei denen man als Leser des öfteren die Augen verdrehet. Das gefällt mir immer besonders gut, denn es macht die Figur dreidimensional und greifbar. Zudem verwandelt Katsa sich nicht in ein hirnloses Wesen, sobald ein starker, gutaussehender Mann auftaucht. Eine schöne Abwechslung in diesem Genre. Vielmehr dürfen sich die beiden Protagonisten in diesem Roman wundervoll ergänzen, ohne, dass jemand an Stärke verliert.
Die Handlung ist sehr spannend und bietet nur wenige Atempausen. Ohne große Erklärungen geht es los, die Welt lernt man im Laufe der Geschichte kennen. Lange Informationspassagen muss man dabei nicht durchstehen. Für mich sind das immer die besten Bücher.
Fazit
Das Buch vereint eine starke Protagonistin, eine wundervolle Romanze, ein Rätsel und Action zu einer gelungenen Romantasy, die ich jedem nur empfehlen kann.
- Frank Herbert
Dune – Der Wüstenplanet
(481)Aktuelle Rezension von: Monika_GraslPaul Atreides ist ein recht unbekannter Junge, wenn man sich das gesamte Universum ansieht. Fokusiert man die Handlung jedoch auf den Wüstenplaneten dann wird schnell klar, dass er nicht irgendwer ist, sondern jemand sehr besonderes.Denn Paul ist in den Augen der Bene Geserrit, der Schwesternschaft welche für die Weiterführung der Häuser im universellen Imperium zuständig sind, ein wahrer Erfolg und Schrecken zu gleich. Auf Caladan geboren und aufgewachsen, folgt er seinen Eltern wissentlich in den unvermeidlichen Untergang ihres Hauses, welcher mit der Übernahme des Wüstenplanets beginnt. Alleine die Tatsache, dass der Autor bereits zu Beginn dem Leser diesen Umstand verdeutlicht würde eigentlich darauf abzielen, dass die Geschichte auf wenigen Seiten erzählt ist. Doch im Grunde beginnt hier erst Pauls wahres Vorhaben, welches er immer wieder in seinen Visionen sieht. Den Aufbau von etwas, das unweigerlich in einem blutigen Gemetzel enden muss.
Im Grunde kann man sagen, dass der Wüstenplanet eine gekonnte Mischung aus Science Fiction und einem Hauch von Krimi ist. Man kann sich ausrechnen als Leser, wie die Story endet, aber just dann, wenn man es glaubt zu wissen, geschieht eine unverhoffte Situation, in welcher Paul anders reagiert, als seine Vision zunächst vorgibt. Der Umstand, dass ihn seine Mutter zuweilen in eine bestimmte Richtung versucht zu drängen und er diesem Drang entgegenwirkt führt dann zu solchen Augenblicken, wo man als Leser nur schwer das Buch aus der Hand legen kann. Dennoch muss man dazu sagen, dass diese gewisse Vorhersehbarkeit auch den Reiz des Buches um einiges schmälert. Durch den Umstand eines überperfekten Hauptcharakters verliert Paul an einigen Stellen der Handlung merklich an Sympathie. Insbesondere am Ende des ersten Bandes fällt dies auf.
Fazit: Der Wüstenplanet ist ein extrem umfangreicher Zyklus, der es im ersten Band schafft einen Einblick in die Lebensweise der Fremen und der Häuser des Imperiums zu geben. Zuweilen bleiben die Beweggründe der Figuren jedoch auf der Strecke und muten in manchen Situationen unsympathischer an, als es notwendig gewesen wäre.
- Dominik Schmeller
Das Relikt der Fladrea
(23)Aktuelle Rezension von: Emmas_BookhouseDas Relikt der Fladrea - Dominik Schmeller
Verlag: Mantikore
Taschenbuch: 14,95 €
Ebook: 9,99 €
ISBN: 978-3-945493-54-0
Erscheinungsdatum: 14. September 2017
Genre: Fantasy
Seiten: 512
Inhalt:
Ein magisches Relikt.
Ein verschollenes Volk.
Ein Mädchen, das seine Geschichte sucht.
Die lebhafte Larima wurde als Säugling im Wald gefunden. Den einzigen Hinweis zu ihrer Herkunft findet sie auf einem Amulett mit seltsamen Symbolen. Als sie erfährt, dass sie verheiratet werden soll, reißt sie aus und versucht gemeinsam mit ihrem Ziehbruder dem Geheimnis um ihre eigene Geschichte auf die Spur zu kommen. Eine gefährliche Reise beginnt, denn dieses Geheimnis hat nicht nur für Larima einen hohen Wert…
Mein Fazit:
Zum Cover:
Auch hier war das Cover wieder einmal ausschlaggebend, das ich dieses Buch lesen wollte. Ich finde es einfach schön und geheimnisvoll. Auch die Farben finde ich sehr ansprechend, verschiedene Grüntöne, ich habe viel zu wenig grüne Bücher, ist mir mal so aufgefallen.
Zum Buch:
Larima wird als Baby gefunden und bis auf ihre Stiefeltern und ihr Bruder, haben die Menschen vor ihr Angst. Als sie mit 17 verheiratet werden soll, flüchtet sie, mit nicht weiter als ihrem Amulett, das sie schon als Baby trug. Doch so einfach wie sie sich das vorgestellt hat, wir es leider nicht, denn es stehen große Gefahren auf dem Plan.
Der Schreibstil ist richtig spannend und flüssig, muss er auch, denn wie will man den Leser sonst bei über 500 Seiten bei Laune halten. Hier ist es Dominik Schmeller aber gelungen. Zumindest konnte er mich halten. Kleine Details in der Geschichte runden das ganze ab.
Das dies der Auftakt einer Trilogie ist, lernen wir anfangs auch erst einmal etwas die Charaktere kennen und ich kann sagen, Larima ist wirklich toll erzählt und dargestellt. Semi ist auch ganz zauberhaft erzählt, also diese beiden haben sofort einen Platz in meinen Herzen ergattert.
Die Aufmachung des Buches gefiel oder gefällt mir auch sehr gut. Am Anfang haben wir gleich eine Karte, damit wir ein ungefähres Gefühl bekommen, wo was liegt und am Anfang eines jeden Kapitels sehen wir das Amulett von Larima. Zu erwähnen wäre auch noch, da man manche Wörter einfach nicht kennt und diese am Ende des Buches in einem Glossar erklärt werden.
Die bildliche Darstellung hat mir gut gefallen, hier konnte ich mich gut hineinversetzen und litt mit den Charakteren mit. Genauso sollte ein gutes Buch sein.
Ein Sternchen muss ich hier leider abziehen, denn manche Szenen sind hier für mich ein wenig zu sehr in die Länge gezogen. Außerdem muss ja für die nächsten Teile ja noch Luft nach oben sein. Nein, das ist natürlich Quatsch, mir ging es hier tatsächlich nur um zwei oder drei Momente, wo ich denke, da hätte man es abkürzen können.
Ich gebe hier 4 von 5 Sternen und freue mich auf Band 2 - Michael Marcus Thurner
Der Gottbettler
(63)Aktuelle Rezension von: Simba99Eigentlich lese ich nicht so gerne Bücher in denen es zum größten Teil um Kämpfe und Krieg geht, aber da dieses Buch seinen Weg in mein Regal gefunden hat, musste es auch irgendwann gelesen werden...
Und ich muss sagen ich war sehr positiv überrascht!
Eine sehr interessante Story mit tollen Charakteren.
Das Buch hat mich extrem gefesselt!
Leider gibt’s von mir doch noch etwas auszusetzen: Das Ende ging mir leider viel zu schnell! Das ganze Buch arbeitet auf diese Finale Auseinandersetzung hin und dann ist alles ruck zuck vorbei.
- Bernd Perplies
Tarean 1 - Sohn des Fluchbringers
(73)Aktuelle Rezension von: DoschoIn einer Schlacht am Drakenskal-Pass unterliegt der Ritter Anreon von Agialon dem bösen Hexenmeister Calvas, der daraufhin seine Schreckensherrschaft beginnt. Nun liegt es an Tarean, dem Sohn des „Fluchbringers“, diese Herrschaft zu beenden und den Namen seines Vaters reinzuwaschen.
Bereits der Debütroman Bernd Perplies‘ zeigt seinen cineastischen, detailreichen Stil auf, der ihn auszeichnet. So gibt es viele lebhafte, spannende und actionreiche Szenen. Zudem wird man hier viele Charaktere finden, die man sofort liebgewinnt. Dennoch muss hier betont werden, dass Perplies das Fantasygenre keineswegs neu erfindet und man hier auf typische Kost vortrifft, wie sie zuhauf geschrieben wurde und wohl noch werden wird.
Irritierend ist auch der Umfang des Buches. In nicht mal 350 Seiten wird hier eine Geschichte erzählt, die man auch in drei Bänden hätte erzählen können. Dennoch hat die Tarean-Reihe drei Bände, es stellt sich also die Frage, was in den zwei anderen Bänden passiert. „Sohn des Fluchbringers“ wirkt tatsächlich wie ein in sich abgeschlossener Roman.
So hat Bernd Perplies auch hier ein überzeugendes Werk vorgelegt, was mich nicht enttäuscht hat. Ich bin aufgrund des Endes des Buches gespannt, wie es in der Tarean-Reihe weitergeht. - Lillith Korn
Finleys Reise nach Andaria
(32)Aktuelle Rezension von: Desiree_Miao_MiaoDie Geschichte rund um Finley ist eher für jüngere Leser geeignet und passt auch sprachlich sehr gut dort hinein. Es ist leicht, flüssig und im Print auch recht groß geschrieben.
Man begegnet zusammen mit Mara und Finley einigen tollen Wesen, die von @julia.desalles visualisiert wurden. Ich liebe ihre Zeichnungen sehr!
Finley ist zunächst ein unscheinbarer Held, was ihn sehr sympathisch macht und ich freue mich, dass es ein wundervoller, zerbrechlicher und doch so starker junger Mann ist und mal kein Mädchen/Frau.
Das Worldbuilding passt auch sehr gut. Andaria ist mittelalterlich angehaucht und mit tollen kreativen Details aus Flora und Fauna angereichert.
Es endet ohne Cliffhanger und doch gibt es 2 weitere Teile, die nur darauf warten gelesen zu werden.
Wer gerne leichte Fantasy im Jugendstil mit tollen und kreativen Komponenten mag, sollte sich die Reihe mal ansehen.
- Adrian J Walker
Am Ende aller Zeiten
(18)Aktuelle Rezension von: JonathanSpies.. da man sich doch mal in Nachsicht übt, kann diese Geschichte mich nicht überzeugen, holt mich an keiner Stelle ab.
Die Geschichte wirkt, um die Midlife-Crisis des Protagonisten herum, so arg konstruiert, daß man nur noch den Kopf schütteln kann.
Vermutlich spielen die falschen Erwartungen, die der Klappentext in einem nunmal zu wecken genötigt ist, um den Konsens der Geschichte nicht ganz auszublenden, dabei auch eine große Rolle.
Dennoch bleibt der der Versuch, ein derart komplexes Thema mit einer so plumpen Handlung zu durchstreifen, schon auf halber Strecke liegen, denn es wird schnell klar, mehr Tiefe bekommen die Charaktere hier nicht mehr.
Eines der wenigen Werke, in denen schon nach einem Drittel keinerlei Hoffnung mehr bleibt, die einem zum Durchhalten bewegt.
- Joseph Campbell
Der Heros in tausend Gestalten
(14)Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicisKlappentext:
Apollo, der Froschkönig aus dem Märchen, Wotan, Buddha und zahlreiche andere "Helden" aus Volkssagen und Religionen sie alle lassen sich auf den einen Heros zurückführen, den Ursprung aller Mythen. Und gleichzeitig stellen sie verschiedene Versionen und Ausformungen des Heldentypus dar. Durch umfassende Vergleiche und Deutungen bringt Campbell die Eigenheiten, die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede dieser zeitlosen Symbole ans Licht. "Der Heros in tausend Gestalten" ist ein unumgängliches Standardwerk der Mythenforschung ein Handbuch über die Helden der Menschheitsgeschichte und deren Bedeutung, das auch dem interessierten Laien die Geschichte des Heros verständlich nahebringt.
Meinung:
Durch die hochgestochene Sprache und den langatmigen Erzählstil, ist das Buch ziemlich schwer zu lesen.
Leider muss ich zugeben, dass ich keinen richtigen Zugang zum Buch gefunden habe. Schlussendlich habe ich es nur noch quergelesen und war froh, als ich es endlich durchhatte. Ich denke, ich werde die Lektüre zukünftig höchstens als Nachschlagewerk benutzen.
Abgesehen davon waren die mythologischen Beispiele durchaus interessant. Die Heldenreise wurde genau analysiert und herausgearbeitet. Schnell erkennt man, dass jedem Helden das gleiche Schema zugrunde liegt. Dieses Schema kann man auf beinahe jeden Protagonisten aus verschiedenen Büchern anwenden. Daher ist das Buch besonders für angehende Schriftsteller interessant. Andererseits denke ich, dass es zum Thema Heldenreise auch deutlich einfacher zu lesende und interessante Bücher gibt.
Fazit/Empfehlung:
Leider war dieses Buch nichts für mich, obwohl mich die Grundthematik sehr interessiert hat. Mittlerweile habe ich jedoch vernommen, dass die Originalversion deutlich besser sei.
Ich würde daher jedem, der sich für Mythologie und Heldenreisen interessiert, die englische Version ans Herz legen, in der Hoffnung, dass diese wirklich besser ist als die deutsche Übersetzung.
Sternewertung:
1.5 von 5 Sternen
- Daniel Held
Ohne Zweifel selbstständig: Meine Heldenreise zum erfüllten und erfolgreichen Freiberufler
(11)Aktuelle Rezension von: FotomomofthreeAuch wenn ich selbst schon seit 11 Jahren ein Gewerbe habe und damit selbstständig unterwegs bin, war ich sehr neugierig, was dieses Buch an Ideen, Tipps und Kniffen zu bieten hat.
Eingeleitet mit der eigenen Geschichte zur Selbstständigkeit des Autors und einem Überblick über die erste 3 Jahre, welche Maßnahmen ergriffen wurden, welche Fehler es gab, welche Erfolge sich einstellten - gibt die 2 Hälfte knappe Tipps zu einzelnen Gebieten der Selbstständikeit (Unternehmerndenken, Kompetenz, Netzwerken...) und lässt dabei jeweils eine Seite frei für Notizen, um sogleich bei Lesen Ideen, die einem kommen zu notieren, quasi brainstorming beim Lesen. Sehr gut.
Nach meinen Erfahrungen der letzten 11 Jahre, den Weiterbildungen, welche ich genossen habe, konnte ich jetzt nicht mehr so viel Neues aus dem Buch ziehen, aber durchaus Bestätigung finden, dass sich vor allem ein langer Atem auszahlen.Gewünscht hätte ich mir, dass ich dieses Buch schon vor 11 Jahren in den Händen gehalten hätte, da es ein wirklich realistisches Bild zeichnet und viele sehr sinnvolle Themen anschneidet, Tipps gibt und das alles in idealer Kürze.
FAZIT:Allen, die mit dem Gedanken der Selbstständigkeit spielen oder die recht frisch gestartet sind oder diejenigen, die straucheln und ggf mit dem Aufhören spekulieren, sei dieses Buch ans Herz gelegt. - Bernd Desinger
Die Runde der Raben
(8)Aktuelle Rezension von: RobinhoTolles Ende der Bildungs- und Reisetriologie (so nenne ich es mal) von Bernd Desinger. Es macht einfach Lust, all die Orte, die Desinger so schön beschreibt (insbesondere die nordamerikanische Natur) selbst mal zu erleben. Gelungen sind auch die Fantasyelemente (Vorsicht SPOILER: Ort- und Zeitsprünge), die den Leser ganz schön fesseln. Fazit: Tolles Ende einer Triologie, die zwar sehr umfangreich ist, aber sich zu lesen lohnt.
- Samira El Ouassil
Erzählende Affen
(4)Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar«Wir entdecken überall Geschichten, weil wir überall welche finden wollen, beziehungsweise finden müssen, selbst wenn es sich um abstrakte Formen handelt. Unser Gehirn sucht nicht nur nach Geschichten – es ist regelrecht süchtig nach ihnen.»
In diesem Sachbuch werden, banal gesagt, die Erkenntnisse der Erzähltheorie erörtert. Angefangen mit Lagerfeuergeschichten, Stammesgeschichten, Mythen und Märchen bis hin zur Ilias, Odyssee, über Herr der Ringe und Harry Potter, über die PR bis zum Gaming. Es geht auch um Selbstdarstellung auf Instagram usw. Wir alle wachsen mit Heldengeschichten und Märchen auf. Die Elemente der Heldenreise von Joseph Campbell «The Hero with a Thousand Faces» von 1945 sind der Grundstock. Jede Menge Bücher, Filme und TV-Serien werden nun als Beispiel benannt. Um die Heldenreise kurz zusammenzufassen: Ein Mensch wie du und ich (meistes; hin und wieder wird gleich der Held gerufen) wird in eine Situation gebracht, in der er sich finsteren Mächten (den Antagonisten) entgegenstellen muss – und er wird am Ende siegen. Meistens hat er sich die Rolle nicht selbst gewählt, sondern will lediglich in Ruhe sein Leben verbringen. James Bond oder Supermann sind Helden, deren Lebensziel es ist für das Recht zu kämpfen, als solche zu Beginn gleich als Held identifizierbar. El Ouassil und Friedemann Karig erklären anhand der Heldenreise unsere Erzählstruktur von Anbeginn, die «Geschichte der Menschheit … auch als Summe unserer geteilten Geschichten» als tiefverwurzelte Narrative. Durch Anstrengung und Furchtlosigkeit kann ein Held alles erreichen, die Welt retten, Denkstrukturen durchbrechen, Menschen, Kulturen zusammenführen. Wir alle kennen die kollektiven Geschichten, die die Menschheit fasziniert, die weitererzählt werden, die uns glauben lassen, alles wird am Ende gut ausgehen, die Trost in dunklen Zeiten spenden, die uns helfen, uns zu orientieren, die Welt zu verstehen, uns helfen, das Gute vom Schlechten zu identifizieren, die Moral schärfen, uns in fantastische Welten katapultieren.
«Wer bestimmt, wer wann und wo mehr Recht auf die Validität seiner Geschichte hat? Konflikte vermeintlich kultureller Art sind oftmals narrative Konflikte, da Kultur selbst eine Erzählung ist von dem, was gut und wahr und schön ist – oder eben nicht.»
Diese Strukturen kann man natürlich auch mit gefährlichen Narrativen füllen, politisch, rassistisch, religiös usw. Was erzählt wird, wird zunächst geglaubt, wenn es gut verpackt ist durch Sprachpolitik und Framing. «Und je mehr Menschen sich auf bestimmte Erzählungen einigen, desto mehr verfestigen sich auch die darin eingebetteten Narrative.» Und so landen wir bei Lügen, Fakenews, Propaganda, Kriminalität. PR, Werbung, Politik – alles funktioniert nach dem Storytelling – eine gute Geschichte erzählen, um bei Zuhörern anzukommen. Einer macht sich selbst zum angeblichen Volkshelden, erklärt eine andere Gruppe zum Antagonisten, zum Feind, zum «Untermenschen», zur Gefahr usw. – die Geschichte zeigt genügend Beispiele, wie es funktioniert. Die anderen sind an allem Schuld, wenn es bei einem selbst nicht funktioniert. Ein gutes Storytelling kann ganze Völker aufhetzen.
«Man benötigt weiterhin einen Journalismus, der das Problem verständlich macht und dessen Tragweite vermittelt, aber man braucht ebenso eine konstruktive, lösungsorientierte Berichterstattung, um Verhaltensänderung zu inspirieren.»
Unsere Zivilisation und Kultur basiert auf unseren Geschichten. Es gibt ziemlich viele Erzählungen, Mythen und Märchen, die auf der ganzen Welt sind, egal welche Kultur sie erzählt, die im Prinzip die gleiche Grundgeschichte erzählen. Ein Held wird erst gerufen oder muss sich stellen, wenn die Gesellschaft bedroht wird, wenn sowieso alles verloren scheint. Dann muss einer es wagen, sich für alle ins Zeug zu scheißen. Wir bezeichnen gefallene Soldaten als Helden und mancher wird heute als Held bezeichnet, weil er früh ins Gras biss, und nicht mehr zeigen konnte, ob er wirklich einer geworden wäre. Laut Forschern spalteten sich die Menschen von den Tieren ab, als sie begannen, Lügengeschichten zu erzählen, was wahrscheinlich mit der Sprachentwicklung zur gleichen Zeit passierte. Unsere Stammesgeschichten zeigen selbstverständlich auch ein Macht- und Geschlechterverhältnis. Die Frau spielt eine untergebene Rolle. Wenn die Geschichten es erzählen, wird es so richtig sein. Es hat lange gebraucht, um eine Wendung zu erzwingen. Ebenso: «Macht euch die Erde untertan», alles Narrative, die wir durchbrechen müssen. Und der moderne Roman zeigt, dass eine Geschichte auch ohne Helden – Heldengeschichte – funktionieren kann.
«Um zu verstehen, inwiefern Geschichten ein wirkmächtiges Instrument der Menschheit waren, muss man begreifen, dass der Mensch Geschichten genutzt hat, nicht nur um sich zu unterhalten, um Affekte zu evozieren, sondern auch um Informationen zu verbreiten und früher – um das Lagerfeuer herum – wurden Geschichten genutzt, um überlebensnotwendige Informationen und Botschaften auf niedrigschwellige Art und Weise schnell zu multiplizieren.»
Das Buch ist in die zwölf Kapitel einer Heldenreise gegliedert. Im letzten Teil geht es um die Richtung der Erzählung, die immer gleich bleibt. Die Autoren sagen, Journalisten berichten falsch zum Thema Klima, Klima-Aktivistinnen reden von Verboten, machen uns alle zu Antagonisten. Hier geht es aber um die Verantwortung des Einzelnen, etwas besser zu machen, sich zu verändern. Verhaltensänderung erreichen wir nur, wenn wir unser heutiges Verhalten als beschämend und ehrlos begriffen. Mit Verboten klappt es nicht. Die Klimakatastrophe kann nicht von einem Heldenteam aufgehalten werden – es gibt auch keinen einzelnen Antagonisten, eine Gruppe böser Buben, die Heldenreise funktioniert nicht zu diesem Thema. Ach ja – wer sagt schon Katastrophe? Das Narrativ ist Klimawandel. Die Autoren raten: «Jedes abgeschaltete Kohlekraftwerk, jedes neu gebaute Windrad muss zu einem gefeierten Meilenstein auf der Heldenreise der Vernünftigen werden.» Gesellschaften verändern sich über die Geschichten, die man ihnen erzählt. Das kann man positiv nutzen, die Welt, die Gesellschaft zu verbessern, oder manipulativ, um Kriege zu führen, um Gesellschaftsschichten zu auszustoßen, um Regierungen zu stürzen. Wahrheit und Lüge zu unterscheiden, ein wichtiges Thema im Storytelling. Das Internet mit seinen vielschichtigen Möglichkeiten zeigt: «... wo laut diverser Untersuchungen die Wut das Gefühl ist, das am meisten geteilt wird.» Wut und Hass verbreiten, den Emotionen freien Lauf lassen. Zu erklären ist eine Möglichkeit, dies zu stoppen, die bei den Wutschnaubenden meist aber nicht ankommt – von anderer Seite wird das Feuer minütlich angeheizt. Hier funktionieren die Stammesgeschichten nicht mehr.
«Das Wort Klimawandel, so harmlos es klingt, ist eine Erfindung der US-amerikanischen Republikaner, die versucht haben, dass die Vorstellung, das Konzept wir unseren eigenen Lebensraum zerstören, dass wir unsere eigene Atmosphäre erhitzen, bis der Planet brennt, in ein Wort zu gießen, was weniger bedrohlich klingt, quasi: natürlich. Ein Klimawandel und nicht eine Klima-Erhitzung oder Welt-Zerstörung»
Soziologie und Kulturtheorie, Rhetorik von der Stammesgeschichte bis zum Storytelling im Marketing, im Selbstmarketing bis zu Instagram und TikTok, einschließlich populistischer Lügen und Verschwörungsmythen. Ein feines Buch das sich mit kollektiven Geschichten und deren Auswirkung auf die menschliche Psyche beschäftigt. Leider ist der Sprecher des Hörbuchs, Sebastian Dunkelberg, nicht der englischen Sprache mächtig. In diesem Sachbuch kommen eine Menge allgemeiner Anglizismen vor, die man eigentlich kennen sollte. Bei der falschen Aussprache dieser Worte klingelte es in meinen Ohren bis hin zum Zahnschmerz. Das ist wirklich ätzend. Und ganz ehrlich, ich finde, das Buch ist als Papierwerk sowieso wertvoller. Ich werde es mir holen. Es gibt kluge Gedanken, die ich gern nochmal nachschlagen mag, und es beinhaltet sehr viel Information, die gelesen besser verarbeitet werden kann. Ein Buch, in dem man auf Papier gut markieren kann und den Rand vollschreiben.
«Wir müssen viel stärker in den Fokus rücken und eindrücklich davon erzählen, was wir als Menschen, als Gesellschaft, als Eltern von Kindern und Kindeskindern gewinnen können. Und zwar nicht nur eine gewisse Stabilität und das Überleben unserer Spezies, sondern auch so etwas wie Banales, wie bessere Luft, saubere Flüsse, gesünderes Essen. Momentan steht sehr stark im Fokus, was schlechter werden könnte oder schlechter wird. Wir könnten aber auch davon erzählen, in welcher Welt wir eigentlich leben wollen und worüber wir uns freuen würden. In 20 oder 30 Jahren.»
Samira El Ouassil, geboren 1984 in München, ist eine deutsche Autorin, Schauspielerin, Musikerin und Politikerin (Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative). Seit September 2018 schreibt sie für das Onlineportal «Übermedien» die Kolumne «Wochenschau».Seit 2019 moderiert sie zusammen mit Christiane Stenger den philosophischen Audible-Podcast «Sag niemals Nietzsche». Seit 2020 schreibt sie eine Online-Kolumne beim «Spiegel». Zusammen mit Friedemann Karig moderiert sie seit 2020 den Podcast «Piratensender Powerplay». El Ouassil ist Sängerin der Band Kummer und Mitglied im Verein Mensa.
Friedemann Karig, geboren 1982, studierte Medienwissenschaften, Politik, Soziologie und VWL und schreibt unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, das SZ-Magazin, Die Zeit und jetzt. Er moderierte das für den Grimme-Preis nominierte Format «Jäger&Sammler» von «funk», dem jungen Online-Angebot von ARD und ZDF. Mit Samira El Ouassil betreibt er den Podcast «Piratensender Powerplay». Dschungel war sein literarisches Debüt, zuvor erschien 2017 sein Buch «Wie wir lieben. Vom Ende der Monogamie». Das von ihm 2021 zusammen mit Samira El Ouassil verfasste Buch Erzählende Affen wurde zum Bestseller und für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert. Karig lebt in Berlin und in München.
- Mel Odom
Die Halblinge
(32)Aktuelle Rezension von: MelLilaDie Geschichte entspinnt sich ziemlich erwartungsgemäß, auch der komplette Halblingscharakter Tocht und seine Abenteuer und er entwickelt und setzt seine Fähigkeiten gut ein. Es hat mich anfangs sehr an "Der kleine Hobbit" erinnert, auch wenn es sich um einen anderen Autoren handelt. Natürlich ähnelt es sich stellenweise, geht ja auch wieder um einen Hobbit. Die Details der Geschichte waren natürlich für mich nicht im Vorhinein absehbar und ich wurde mehrmals positiv überrascht. Insgesamt liest es sich sehr einfach und fesselt sofort und man wird die Geschichte nicht leid oder überdrüssig. Ich freue mich schon auf die anderen Bände und weitere Abenteuer, werde aber wie immer erstmal ein anderes Genre lesen, ehe es hier für mich weitergeht. Von mir eine klare Leseempfehlung, wenn man seichte Fantasy mag.
- Anja Rützel
Trash-TV - 100 Seiten
(6)Aktuelle Rezension von: HoldenEin Buch mit 100 Seiten über TV-Trash, von Big Brother bis zum Sommerhaus der Stars. Die Autorin zeigt auf, welche Sendungen den Grundstein legten und wie erste Sendungen sich danach auch in Deutschland durchsetzten. Manche der TV-Formate gleichen althergebrachten Kulturformen und Abläufen von klassischen Theaterstücken (zB die "Heldenreise"), ebenso wie sich bestimmte Typen von Kandidaten sich über die Jahre durchgesetzt haben. Ein Ende der Trashwelle ist (leider) nicht in Sicht, gerade läuft wieder "Richterin Salesch" auf RTL. Ein erhellendes Buch, das zum Durchschauen der gängigen Formate einlädt und damit auch Medienkompetenz vermitteln kann.
- Bernd Desinger
Der Sturz in den Strom
(6)Aktuelle Rezension von: WolfHoWir waren in einer Jugendclique, mein ein Jahr älterer Freund, Nachbar und Bandkollege Bernd und ich. In dieser Jugendclique gab es ein geflügeltes Wort: „Einen Stunt machen“, ein Synonym für gemeinsame witzige Aktionen. Sei es eine spontane Fahrt ins eine Stunde entfernte Köln, mit dem Zweck, die dortigen Altstadtkneipen unsicher zu machen, sei es, ebenso spontan einen Kasten Bier in den Kofferraum des alten Opel Kadett eines unserer Freunde zu laden, und mit „Exile on Main Street“ von den Stones am Ufer des Biggesees „abzuhängen“. Also das, was meine irischen Freunde „having a craig“ nennen würden.
Im zweiten Buch von Bernds Trilogie fliegt Jannifer (Guinevere?) nach Australien, um... nein, „Spoiler“ werde ich tunlichst unterlassen. Jedenfalls nennt Jannifer (oder der Erzähler) diesen Kurztrip „Jannifers Australienstunt“. Ein versteckter Hinweis für Bernds Freunde, die diese Romanreihe lesen. Ein versteckter Hinweis für die Freunde? Bernd, soll ich dich in Zukunft „Arthur“ nennen?
Ein „Stunt“ war es, die drei Bücher zu lesen. Wähnt man sich am Anfang noch in einem realistischen Abenteuerroman, einer „Queste“, so verschwimmen sehr bald Realität und Phantasie. Eine Clique aus Studententagen wird damit konfrontiert, dass einer der Ihren, der „Primus inter Pares“ mit Namen „Arthur“ entführt wurde. Die Freunde erhalten die Aufgabe, in verschiedenen Teilen der Welt nach Hinweisen auf das Verbleiben Arthurs zu forschen, nebst den hierzu nötigen Geldmitteln. Und bereits kurz nach dem Aufbruch der Freunde beginnen die Grenzen zwischen den Genres zu verschwimmen.
Bernd, der viele Jahre in Kanada und den USA gelebt hat, verwendet die Stilmittel des „Roadmovies“, um den Leser sehr plastisch und realistisch an Orte mitzunehmen, den „Genius Loci“ hier zu spüren. Und seien es die Motels einer US weiten Kette, den langen Highway von Los Angeles nach New Orleans, oder die Einsamkeit Norwegens. Und plötzlich geschehen Dinge, die mit dem Verstand nicht fassbar sind. Mehr als eine (kurzfristige) Zeitreise erwischt einen der Freunde, eine Versetzung in ein mystisches Land, Wesen, menschliche und nichtmenschliche, von denen man rational betrachtet, annehmen muss, dass sie nicht existieren können. Wirklich?
Und plötzlich ändert sich das Erzähltempo. Wie in einem Hitchcockfilm hat man das Gefühl, die Schnittfolge bekommt Rasanz, und Szenen von atemberaubender Aktion, aber auch Brutalität reissen den Leser aus den Szenarien, die zuvor sicher schienen. Und dann wieder: Momente von tiefem Gefühl.
Was hat mich am meisten gepackt? Da sind es zum einen die Schilderungen der Orte. Nicht nur der reinen Geographie, sondern ebenso der Lebensumstände. Des Rassismus, der Ausgrenzung. Ebenso fesselt Bernd den Leser mit Erzählungen von Kenntnissen, z.B. der Fliegerei. Der Autor Bernd hat in seiner Zeit in Kanada das Fliegen erlernt. Der Leser wird hier unglaublich detailgetreu an diese Kunst herangebracht.
Zum anderen sind es aber auch die Figuren. Und hier nicht nur die Menschen, sondern auch Tiere verschiedener Arten. Die agierenden Tiere sind ohne jede Ausnahme sympathisch, ihre Handlungen stets „rein“. Die menschlichen Akteure haben Schwächen. Und dies nicht zu knapp.
Die Freunde Arthurs mag man, und dies von Anfang an. Man leidet mit ihnen ebenso sehr, wie man sich mit ihnen freut. Und dann gibt es Momente, wo man am liebsten in das Buch hineinkriechen möchte, man möchte sie am Kragen packen, ihnen eine runter knallen, sie anbrüllen: „Du IDIOT“. Und dann ist da ein kleines Menschlein namens Solskinn, dass den Schreiber dieser Zeilen so richtig anrührte. Ich sollte erwähnen, dass zahlreiche der Figuren in Bernds Saga, nicht nur Jannifer, ihre Entsprechung in der Artussage haben.Nicht zu knapp kommen Andeutungen, Witze versteckte Hinweise. Edgar Alan Poe versteckt sich speziell im zweiten Band an jeder Ecke. Und sei es nur ein Glas Amontillado, genossen von zwei Freunden, oder der Tatsache, dass ein Fass im Malstroem langsamer sinkt als... (Ich hatte übrigens keine Ahnung, dass Poe diese Idee geklaut hatte). Der Spitzname eines legendären, nordischen Autos, bekommt auf einmal eine ganz konkrete Bedeutung. (Nein, kein „Spoiler“). Bei der Kapitelüberschrift „“Königsberger Schlittenfahrt“ musste ich ob der Ähnlichkeit zur „Petersburger Schlittenfahrt“ doch sehr grinsen. (Auch wenn es sich hinterher als tatsächlich einfach nur um eine Schlittenfahrt heraus stellt)
Ach ja, und dann ist da ja auch noch die Musik. Habe ich erwähnt, dass Bernd und ich vor vielen Monden zusammen in einer Band gerockt haben? Ein Teil der Geschichte spielt sich im Rockmilieu ab. Ein Mitglied aus Arthurs Freundeskreis pendelt zwischen der Kunstgeschichte und dem Leben als Rockstar, eine Rolle, die sich erst aufgrund der Umstände der Suche nach Arthur ergeben hat.
Songtitel aus den besten Alben aller Zeiten spielen immer wieder eine Rolle, (der "selten gespielte Songtitel" der Stones ist übrigens „The Girl With Far Away Eyes“ vom „Some Girls“ Album. Nein, auch jetzt gibt es keinen Spoiler). Und schon wieder eine kleine Querverbindung zu Edgar Alan Poe: Ich stimme Bernds Ansicht über ein gewisses Alan Parsons Project Album mehr als zu.Bernd ist ein Geschichtenerzähler, ein „Raconteur“. Seine Bilder sind nicht von ungefähr filmischer Natur. In seinem bürgerlichen Leben leitet er das deutsche Filmmuseum in Düsseldorf. Vieles in seiner Trilogie bezieht sich auf Orte und Erlebnisse seines eigenen Lebens. Er verliess das allzu enge Sauerland, um in Münster zu studieren. Also dort, wo die erzählerische Achterbahn der drei Romane beginnt. Später wohnt und arbeitet er in Toronto und in Los Angeles, bevor es ihn zurück nach Deutschland, an den Rhein, zog.
Vielen Dank, alter Freund, für die phantastischen Momente beim Lesen
- Christina Henry
Alice (Chronicles of Alice 1)
(35)Aktuelle Rezension von: ElOlorDeUnLibroAlice lebt in einer Irrenanstalt aus der sie ausbrechen kann, als ein Feuer entfacht. Gemeinsam mit dem Hatcher begibt sie sich auf die Suche nach einem Schwert, das den Jabberwocky aufhalten kann. Auf ihrer Quest begegnen die beiden allen möglichen faszinierenden Charakteren und Kreaturen, nicht zuletzt auch dem Rabbit, der mit Alice dunkler Vergangenheit zu tun hat...
Meine Meinung:
Oje, das Buch lag ewig auf meinem SuB. Nun weiß ich wieso: obwohl ich echt ein riesen Alice Fan bin (ich habe das Original auf Deutsch und Englisch gelesen und auch die Disney Adaptionen liebe ich sehr), konnte mich diese Adaption leider so gar nicht überzeugen. Es war mir viel zu brutal und leider fand ich mich in dem Schreibstil nicht zurecht. Wenn das Buch nicht so kurz und Teil meiner Lesechallenge gewesen wäre, hätte ich es abgebrochen...
Die Folgebände werde ich nicht lesen und auch dieses Buch wird auf lange Sicht aus dem Bücherregal ausziehen.
Fazit:
Wer eine brutale Version der Alice Geschichte mag, ist hier gut bedient. Empfehlen kann ich das Buch leider nicht wirklich.
- Nicole Gozdek
Die Magie der Lüge
(114)Aktuelle Rezension von: StinsomeAchtung: Die Rezension enthält Spoiler zum 1. Band!
Nachdem ich den Auftakt der Reihe „ganz gut“ fand, waren meine Erwartungen an Band 2 nicht ganz so hoch. Ich wollte einfach nur wissen, wie diese Geschichte nun ausgeht und wie die Charaktere am Ende verbleiben, da ich es unzufriedenstellend fand, wie Band 1 geendet hat.
Nun muss ich jedoch sagen, dass mir Band 2 viel besser gefallen hat und dass einige Aspekte, die ich an dem Vorgängerband zu kritisieren hatte, sich hier verbessert haben. Ich bin nach der Lektüre überrascht und auch ein bisschen aufgekratzt.
„Die Magie der Namen“ habe ich erst vor ein paar Tagen beendet, weshalb ich noch ganz frisch in der Welt drin war – dies ist jedoch nicht zwingend nötig, um dem Geschehen folgen zu können und wieder „anzukommen“, denn die Autorin schreibt erstens aus der Sicht einer ganz anderen Protagonistin und führt neue Charaktere ein, sodass das Buch zu Beginn wie eine eigene Geschichte in derselben Welt wirkt, und zweitens macht sie sich die Mühe, die wichtigsten Infos wieder zu erklären. Falls die vielen unterschiedlichen Namen einen dennoch verwirren sollten, findet sich hinten im Buch eine Auflistung dieser Namen mit ihren jeweiligen Bedeutungen, die immer wieder zu Rate gezogen werden kann.
Schon in Band 1 haben mir sowohl der Schreibstil als auch das Worldbuilding unglaublich gut gefallen – und auch hier setzt sich das nahtlos fort. Ich bin nach wie vor begeistert von den einfallsreichen Ideen der Autorin, die herrlich durchdacht sind und zu einer neuen, spannenden Weltenkonstellation verwoben wurden. Der Schreibstil hat mich vor allem ab der Hälfte des Buches an die Seiten gefesselt und das Buch unglaublich schnell lesen lassen, weil er weder zu schwer noch zu einfach gestrickt ist.
Das Buch ist, anders als der Vorgänger, aus der Sicht von Anderta, Tirs Schwester, geschrieben, weshalb ich in der ersten Hälfte noch so meine Schwierigkeiten hatte, mich komplett auf die Geschichte einzulassen. Ich wollte mehr von Tir und seinen Freunden lesen und nicht das Leben einer Figur verfolgen, zu der ich in dieser Welt noch keine "Bindung" aufgebaut hatte. Dadurch wurde das Lesen anfangs doch etwas schwerfällig – sobald dann aber Tir auftauchte, hatte ich wieder richtig Spaß an der Geschichte.
An „Die Magie der Namen“ hatte ich auszusetzen, dass ich mich emotional nicht mit den Figuren verbunden fühlte. Dies wurde hier teilweise korrigiert, denn ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich mich auf die Auftritte von Tir und Rustan richtiggehend gefreut habe. Aus Andertas Sicht wirkte Tir noch einmal ganz anders, reifer und selbstbewusster, weil er sich über die Zeit doch deutlich verändert hat. Zudem war die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen ihm und Rustan ein Aspekt, der mich zusätzlich an die Seiten gefesselt hat. Ich finde es wahnsinnig schön, dass die Autorin Rustans Liebe zu Tir (und vielleicht auch andersherum?) ganz selbstverständlich und ohne viel Aufhebens einfließen lässt – weil es eben einfach normal ist, dass sich auch zwei junge Männer ineinander verlieben können. Sehr gerne würde ich dieser Selbstverständlichkeit auch in anderen Fantasy-Bücher öfter begegnen, aber das geschieht leider noch viel zu selten!
Unsere neue Protagonistin Anderta habe ich mit der Zeit auch ins Herz geschlossen, auch wenn ich mit ihr nie so warm wurde wie mit Tir und Rustan. Wie in Band 1 bei Tir fühlte ich mich von ihr emotional seltsam distanziert und auch ihre Gefühle für andere Figuren habe ich nicht so intensiv empfunden, wie das von der Autorin vermutlich intendiert war, weshalb ich bei diesen Beziehungen wieder nicht richtig mitfühlen konnte. Seltsamerweise war das bei Tir und Rustan, deren Beziehung man hier nur von außen aus Andertas Sicht mitverfolgt, in diesem Band anders.
Der Plot birgt keine wirklichen Überraschungen, trotzdem wird die Spannung dadurch aufrechterhalten, dass die ganze Zeit etwas passiert und es kaum Verschnaufpausen gibt. Zwar löst sich vieles sehr leicht auf, trotzdem wirkte nichts davon auf mich unauthentisch – das Worldbuilding fängt das auf.
Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr gerne noch einen weiteren Band gelesen hätte, um wieder in die Welt einzutauchen und zu den Figuren zurückzukehren. Andererseits bin ich mit diesem Ende aber auch so rundum zufrieden und kann das Buch mit einem Lächeln zurück ins Regal stellen.
Fazit
Meiner Meinung nach besser als der Vorgänger, obwohl ich länger brauchte, um mich wieder für die Geschichte zu begeistern, da es einige Seiten braucht, bis man altbekannten Gesichtern begegnet. Ab dann hatte ich jedoch wieder viel Spaß mit dem spannenden Worldbuilding, den sympathischen Charakteren und der kleinen Liebesgeschichte, mit der ich in Band 1 lange Zeit niemals gerechnet hätte. Von mir gibt es 4 Sterne!
- Drew Karpyshyn
Die Brut des Feuers
(6)Aktuelle Rezension von: JohnnyZombieMit der Aussage "Die Brut des Feuers ist ein spannender und actionreicher Auftakt eines wahren Fantasy-Epos" kann man nicht falschliegen. Und genau darin liegen auch die Stärken und Schwächen dieses Buches.
Man verfolgt die Schicksale der vier Kinder des Chaos: Des Hexers Keegan, der Seherin Cassandra, der Kriegerin Scythe und des "Königs" Vaaler. Da sie alle in der gleichen, schicksalsträchtigen Nacht geboren worden sind, werden diese vier Ereignisse aneinandergereiht, gefolgt von den Kindheiten der Protagonisten. Das sorgt dafür, dass der Anfang extrem langsam ist und man sich durch die zahlreichen Zeitsprünge das eine ums andere Mal fragt, wann denn die richtige Geschichte losgeht.
Wenn sie es dann aber tut, ist es schwierig, das Buch aus der Hand zu legen. Die Leben der Vier werden auf interessante und überraschende Weisen miteinander verknüpft, auch wenn man vor allem in der Mitte der Geschichte das Gefühl bekommt, dass Keegan und Cassandra die wahren Protagonisten sind, während Vaalers Handlungsstrang eher repetitiv wirkt und ich an einer bestimmten Stelle seine Taten so gar nicht mit seiner bisherigen Persönlichkeit in Einklang bringen konnte.
Die Handlung an sich ist spannend und beinhaltet zwar einige Fantasy-Klischees wie einen Auserwählten der Götter, magische Artefakte und einen Krieg gegen dämonische Wesen, wartet aber auch mit eigenen Ideen auf. Besonders interessant ist für mich die Wirkungsweise der Magie, denn die Beschwörung des Chaos, wie es hier genannt wird, erfordert auch immer eine Gegenreaktion.
Alles in allem erwartet einen Leser, der genug Langmut beweist, ein solider Fantasy-Roman mit interessanten Charakteren und genügend Handlungssträngen für eine ganze Trilogie.
- Ingo Bartsch
Opakalypse
(10)Aktuelle Rezension von: BuchkupplerinChancen auf die große Liebe haben:
- Pflegerinnen und Pfleger
- Personal sämtlicher Pflegeeinrichtungen
- Jeder, der ältere Menschen kennt
- Leser und Leserinnen, die gerne herzhaft lachen wollen, aber auch schrägen Humor mögen und Tiefsinn hinter dem Spaß verstehen.
- eigentlich wirklich jeder😂
Darum geht es:
Julius Wicküler ist Philosophiestudent, Sohn eines reichen Vaters und Kiffer aus Leidenschaft. Er weiß, wie man sein Leben mit Nichtstun möglichst angenehm gestaltet. Plötzlich dreht ihm sein Vater jedoch den Geldhahn zu. Aus Trotz sucht er sich einen Job, den ersten, jedoch leider nicht besten, denn er wird Hilfskraft im Altenheim für eine Zeitarbeitsfirma und damit nimmt die Opakalypse ihren Lauf.
Das Besondere:
Dieser Roman ist wirklich extravagant. Man kann sich schlapplachen, während man gleichzeitig über die beschriebene Situation heulen könnte und ebenfalls zugleich anfängt, über das Leben, die Welt, die Liebe, das Alter und die Menschheit im Allgemeinen nachzudenken. Ich bin absolut schockverliebt in diesen zauberhaften Roman und kann ihn wirklich JEDEM empfehlen. So lustig, tiefsinnig, brutal, grenzüberschreitend, nachdenklich, liebevoll, warmherzig, gnadenlos, ach, einfach zauberhaft. Sicher nicht mein letztes Date mit einem Werk von Ingo Bartsch. - Richard Schwartz
Der Wanderer
(66)Aktuelle Rezension von: Ju_Lia_von_WastlIm letzten Band der Gesamtreihe ist der Weg zum finalen Showdown trotzdem noch immer weit. Die Gefährten müssen viele Gefahren bestehen, bevor sie endlich Kolaron Malorbian selbst gegenüber stehen.
An dieser Buchreihe bewundere ich vor allem die grandiose Entwicklung, die der Hauptcharakter Havald alias Roderik durchläuft. Obwohl er sich in den Grundzügen selbst immer treu bleibt, akzeptiert er immer mehr die Art und Weise, wie er sich während seiner Reise verändert hat.
Ich bin wahrlich beeindruckt von dem Epos, den Richard Schwartz erschaffen hat.
Das einzige, was mir insgesamt fehlte, war eine Karte der von ihm erschaffenen Welt. Bei den Planungen der Schlachten und Feldzüge wird sehr häufig die geographische Lage der Städte, Reiche und Landstriche beschrieben, doch eine bildliche Darstellung hätte mir sehr geholfen, vieles besser nachvollziehen zu können.
- Christian von Aster
Das eherne Buch
(68)Aktuelle Rezension von: Arius"Das Eherne Buch" von Christian von Aster ist ein Fantasyroman, doch ist es keine der typischen Fantasiegeschichten. Es geht mehr um Mythen, Sagen und Legenden. Es handelt sich um einen abgeschlossenen Einzelroman, der nicht den Eindruck macht, als wäre eine Fortsetzung angedacht. Die Geschichte spielt in einer mittelalterlich anmutenden Welt, in der scheinbar jeder gegen jeden kämpft und seit Jahrhunderten kein Friede mehr herrschte. Doch immer noch gibt es Hoffnung, denn eine fast vergessene Legende soll den Weg zum Frieden weisen: die Geschichtenklinge, genannt das eherne Buch, muss dem Gott des Krieges überbracht werden.
Der Held der Geschichte ist Jaarn von Stahl. Falls jemand sprachliche Vorbildung fehlt: "järn" ist schwedisch für "Eisen", und die Wortwurzel kommt in der Handlung noch öfters vor. Dennoch ist er nicht der typische Held eines Buches. Er ist unbedarft, kann nicht kämpfen, weiß nichts von der Welt, da er in einem Turm aufgewachsen ist.
Der junge Jaarn wächst im Turm der königlichen Bibliothek auf. Hier lernt er nicht nur große Folianten zu schleppen und Texte zu kopieren, sondern auch zu gehorchen. Als er eines Nachts geweckt und zum Leiter der Bibliothek befohlen wird, hat er keine Ahnung, was er angestellt haben könnte. Doch statt für einer Missetat belangt zu werden, wartet der alternde König auf ihn.
Für Jaarn ändert sich von einen Moment auf den anderen schlagartig alles, denn statt mit seinen „Brüdern“ Bücher zu verwalten wird ihm offenbart, dass er letzte verbleibende Spross des Fürsten sein soll und somit Thronerbe ist. Zudem soll er mit einer große Aufgabe betraut werden.
Das Schicksal hat ihn dazu auserkoren, ein verschollenes, legendäres Schwert, seiner Bestimmung zuzuführen. Es trägt den Namen »Das Eherne Buch« und ist aus Geschichten geschmiedet. Drei der Geschichten gingen verloren und müssen dem Schwert nun wieder zugeführt werden. Jaarns Aufgabe ist es, das eherne Buch zu reparieren und dem Gott des Krieges zu Fuße zu legen. Der Weltfrieden hängt anscheinend von einer kleinen, unsportlichen Leseratte ab, die mit der Aufgabe scheinbar massiv überfordert ist.
Noch in derselben Nacht wird der König verraten und ermordet und Jaarn von einem mysteriösen Narbigen entführt und aus der Stadt geschleust. Gemeinsam begeben sich die Beiden auf die abenteuerliche Reise die Prophezeiung des Ehernen Buches zu erfüllen.
Die Handlung kommt uns auf den ersten Blick leidlich bekannt vor – ein junger, überforderter Mann wird auserwählt eine Queste zu erfüllen, die seine Welt retten soll. Es geht um Frieden für die Welt, um alten Hass, um Geheimnisse und Götter, die ihre Schöpfung verlassen haben.
Wie vom Autor nicht anders erwartet, erweist sich die Queste in der Tradition der 70er Jahre jedoch auf den zweiten Blick als ein wenig anders, als vermutet. Statt der Jagd auf einen Schatz oder die Mühe sich selbst zum, natürlich gerechten, Herrscher eines Reiches aufzuschwingen, geht es vorliegend um etwas weit Profaneres – um den Weltfrieden! Wenn dem Gott des Krieges das legendäre eherne Schwert zu Füssen gelegt wird, dann soll endlich wieder Friede auf Erden herrschen – so zumindest die Mär.
Erzählt wird, wie Jaarn das "eherne Buch" zu einem Tempel des Kriegsgottes bringen soll. Der Hintergrund dazu ist ein Versprechen der Göttern. Die Überbringung soll alle Kriege beenden, von denen die Welt ansonsten reichlich geplagt wird.
Zahlreiche Menschen, die Jaarn auf seiner teils unfreiwilligen Reise begegnen sind anders, jeder hat eine eigene Geschichte. Allen voran der Narbensammler mit den vielen Namen.
Die Charaktere sind interessanter, mit stimmigen Namen wie beispielsweise eine kriegerische Hebamme, genannt die ›Eisenmutter‹, oder der im Untergrund lebende ›Knochenkönig‹. Etliche Gauner, Mörder, Halsabschneider oder ein bekehrter ›Legendenschänder‹ bilden ein vielfältiges Sammelsurium der unterschiedlichsten Figuren. Auch die Nacht, die gefürchtetsten Meuchelmörder des Reiches heften sich an Jaarns Fersen.
Das Buch schließt auf eine schöne Weise. Der Leser wird vorher tatsächlich gedanklich auf Abwege geschickt. Dadurch gelingt es dem Autor, die Spannung durchgehend aufrecht zu erhalten. Er schließt mit einer Pointe, die absolut passend und lesenswert ist, in sich aber dennoch weitere Fragen aufwirft.
Die, vom Krieg zerrissene, düstere, mittelalterliche Welt, hätte ich gerne noch ein wenig besser kennengelernt, aber die actionreiche Handlung und der ab und zu durchschimmernde, sarkastische Humor haben definitiv ihren Reiz.Der Roman wird aus drei Perspektiven erzählt: zuerst ist da Jaarn, der letzte Rabe, der gemeinsam mit einem geheimnisvollen Narbigen durch das Land reist. Dann gibt es noch Zadt Mhaw, den General des Keilers, der seinen Herrn rächen und dafür den Raben töten will. Und zuletzt die Eisenmutter Deswyn Lhi, Hebamme und Söldnerin, die die von ihr auf die Welt geholten Kinder beschützen will.
Interessant wäre auch die Sicht von Gvenn, der letzten Erbin des Keilers. Leider fehlt diese vollständig. So bleibt diese Figur flach. Vor allem, da sie ihre Ansichten zu rasch wechselt. Ihre Geschichte wäre bestimmt interessant und bereichernd gewesen.
Insgesamt kann ich dieses Buch empfehlen. Es hat kleinere logische Schwächen. Diese bewegen sich jedoch absolut im Rahmen dessen, was wir von anderen Fantasy-Autoren auch erzählt bekommen. Ihnen gegenüber stehen Stärken, wie sie nur selten zu finden sind. Sobald Christian von Aster einmal in ein Motiv oder eine Diskussion eingestiegen ist, führt er sie erzählerisch wie bildsprachlich auf die gebührenden Höhen der Fantasy.
Die Geschichte ist von Anfang an temporeich und spannend, sehr unterhaltsam geschrieben und auch der Humor kommt nicht zu kurz.Das Buch liest sich am besten, indem wir uns gemütlich zurücklehnen und die Handlung auf uns zukommen lassen. Denn eigentlich ist alles anders als es der Leser erwartet. Genau das aber ist der Clou an diesem Buch. Tierischer Ernst beim Lesen wäre hier völlig falsch. So würde das Buch völlig missverstanden.
Mit diesem Buch hat mich Christian von Astern überrascht, und das in positiver Weise. Der Klappentext verspricht nicht zu viel …
Für eingefleischte Fantasy-Fans vielleicht nicht das richtige, aber ganz sicher für alle, die sich auf eine Reise mit vielen Überraschungen mitnehmen lassen wollen. - Horst Vogel
König der drei Welten: Fantasy Kurzroman
(4)Aktuelle Rezension von: Denise_VoelzkeAch was war das schön. Einfach abtauchen in eine andere Welt bzw sogar in mehrere Welten. Die Abenteuer um Prinz Timo fand ich gelungen be- und geschrieben. Es lies mich einfach abtauchen beim lesen, so das man sich nicht als Leser sondern als Beobachter vorkam. Ein Fantasybuch was mir super gefiel. Über Liebe, Freundschaft, Ehrgefühl, über Einfallsreichtum und über Dankbarkeit.
Aber leider, leider musste ich einen stern abziehen weil das Ende, für mich, nicht ganz rund war. Als wollte der Autor jetzt ein Ende haben, schade. Da hätte vielleicht 5 bis 10 seiten noch ganz gut getan.
Aber trotzdem bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung von mir. Den Autor sollte man im Blick behalten
- Anja Baumheier
Die Erfindung der Sprache
(90)Aktuelle Rezension von: Herz_dameAdam Riese eine autistischer Uniprofessor, begibt sich auf die Suche nach seinem Vater. Während seiner Reise erlebt er verschiedene Situationen, die für ihn eine enorme Herausforderung darstellen. Im Verlauf der Geschichte wäscht er über sich hinaus. Es macht Spaß ihn bei seiner Reise zu begleiten.
Anja Baumheimer wird dem Buchtitel zu 100%ig gerecht. Sie schafft es in ihrem Buch die Sprache neu zu erfinden. Ich fand die Schreibweise einerseits sehr erfrischend und auf der anderen Seite ist es mir manchmal schwer gefallen, dem Inhalt weiter zu folgen.
Grundsätzlich ist dieser Buch sehr gelungen und macht Spaß. Ich hätte aber ein bisschen mehr erwartet. Wer Lust auf eine leichte Geschichte mit anspruchsvollen Schreibstil hat, wird bei diesem Buch definitiv nicht enttäuscht.
Ich für meinen Teil habe jetzt nach beenden des Buches Lust, einenLeuchtturm zu besuchen.
- Christopher Vogler
Die Odyssee der Drehbuchschreiber, Romanautoren und Dramatiker
(6)Aktuelle Rezension von: RenaMBisher war ich der Annahme, nichts könnte ein besserer Schreibratgeber sein als meine „Schreibbibel“: Sol Steins „Über das Schreiben“. Was für ein Irrtum das war, merkte ich, als ich dieses Buch von Christopher Vogler, Story-Editor und Dozent, lesen durfte.
Wobei sich die beiden, in meinen Augen unentbehrlichen, Bücher keinerlei Konkurrenz machen. Im Gegenteil, sie ergänzen sich geradezu perfekt. Denn Sol Stein erklärt das Werkzeug und wie man es richtig und geschickt anwendet. Christopher Vogler dagegen beschäftigt sich mit dem Material, welches wir mit diesem Werkzeug bearbeiten. Sozusagen das Holz, an dem wir mit dem Hobel und dann der Feile arbeiten, bis am Ende das Möbelstück oder die Skulptur herauskommt, die wir erschaffen wollten.
Auf 400 Seiten folgen wir dem Helden (man denke sich die gegenderten Formen bitte dazu) auf seiner Reise. Und am Ende dieses Buches habe auch ich nun endlich verstanden, wie diese Heldenreise, die vermutlich bekannteste Plotstruktur, funktioniert.
Die „Odyssee“ ist in zwei Teile untergliedert. Im ersten Buch oder vielmehr im ersten Kapitel des ersten Buch gibt der Autor eine Einführung in die Heldenreise, erläutert die wichtigsten Bausteine, die wichtigen Etappen der Reise. Danach geht es im Detail um die Figuren, die Archetypen, denen wir auf dieser Reise begegnen. Das Besondere an der Art, wie Christopher Vogler das Buch aufbaut, ist, dass er es so schildert wie eine Reise des Autors, das Schreiben des Romans als Odyssee. Mir hat dieser Ansatz sehr gut gefallen, hilft er doch, die Reisestrecke besser zu verstehen.
Die Archetypen also. Dazu gehören natürlich der Held, aber auch unverzichtbar ist der Mentor, der selbstverständlich auch eine Mentorin sein kann. Dann folgen Schwellenhüter, Herold, Gestaltwandler, Schatten und Trickster. Dabei weist Vogler immer wieder darauf hin, dass einzelne Figuren mehrere dieser Rollen übernehmen können ebenso wie eine Rolle von mehreren Figuren ausgefüllt sein kann. Wichtig auch, dass es nicht immer Menschen sein müssen, die diese Archetypen darstellen, es können auch Ereignisse, Gefühle, Zwänge oder ähnliches sein.
Was mir an dem Buch auch so ausnehmend gut gefällt, sind die Beispiele, die der Autor wählt, um seine Erläuterungen zu untermauern. Es mag daran liegen, dass das Buch im Original bereits 1998 erschien, dass er vor allem ältere Filme wählt. Insbesondere nimmt er den Film „Der Zauberer von Oz“ als immer wiederkehrendes Beispiel, an welchem er seine Thesen erklärt. Ein anderes Beispiel ist (natürlich) „Krieg der Sterne“, aber es gibt noch etliche mehr. Natürlich erleichtert es das Verständnis, wenn man diese Filme kennt.
Im zweiten Teil des Buchs geht es dann auf die Reise, die in zwölf Stadien oder Etappen unterteilt ist. Und dieser Teil ist besonders spannend. Dazu trägt aber auch der gelungene Schreibstil Voglers bei, man verschlingt dieses Sachbuch wie einen fesselnden Thriller.
Diese zwölf Stadien der Heldenreise, auf die ich hier im Detail natürlich nicht eingehen kann, schildern die Entwicklung des Helden. Nachdem er die Entscheidung getroffen hat, auf die Reise zu gehen, die Schwelle überwunden, die nötige Ausrüstung vom Mentoren erhalten hat, muss er etliche Prüfungen bestehen, Zweifel überwinden, weitere Schwellen überschreiten und sich auf diesem Weg immer wieder verwandeln. Am Ende kehrt er mit dem Elixier zurück.
Dank der vielen Beispiele, dank der so gut verständlichen Beschreibungen und vor allem dank der ausführlichen und abwechslungsreichen Erzählweise ist dieser Schreibratgeber einer der hilfreichsten unter den inzwischen vielen, die ich gelesen habe. Für mich ist nach der Lektüre dieser „Odyssee“ endlich klar, wie ich einen Roman auf Basis der Plotstruktur der Heldenreise plane. Ob die Umsetzung dann auch so klar und einfach gelingt, das steht auf einem ganz anderen Blatt.
Für diesen Ratgeber spreche ich eine uneingeschränkte Empfehlung aus, nicht nur für Neulinge.
Christopher Vogler - Die Odyssee der Drehbuchschreiber, Romanautoren und Dramatiker
aus dem Englischen von Frank Kuhnke
Autorenhaus Verlag, Januar 2018
Gebundene Ausgabe, 415 Seiten, 29,99 €