Bücher mit dem Tag "heinz strunk"
17 Bücher
- Heinz Strunk
Jürgen
(35)Aktuelle Rezension von: winter-chill„Ein ganz armer Willi“ – das ist Jürgen Dose, Mitte 40 und allein. Tagsüber sitzt er seine Zeit als Pförtner in einem Parkhaus ab, abends trifft er sich manchmal mit seinem Freund Bernd im Stammlokal Kamin 21. Seine Wohnung teilt er sich mit seiner pflegebedürftigen Mutter. In allem fristet Jürgen ein eher tristes, fast schon bedauernswertes Leben. Einen Traum haben er und sein Freund Bernd aber: Endlich die Frau fürs Leben finden. Und so versucht Jürgen von Speed Dating über Flirt-Ratgebern bis hin zu einem Trip nach Breslau, wo angeblich heiratswütige Polinnen warten, alles, um die Liebe zu finden. Zwar ist „Jürgen“ nicht Strunks bester Roman – dazu ist er fast ein bisschen zu normal und Strunk klaut schon recht viel von sich selbst – dennoch hat mich die Geschichte wieder außerordentlich gut unterhalten und amüsiert.Immer wieder genial ist Strunks genaue Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis – so zeichnet er seine Figuren mit gewohntem Einfühlungsvermögen und schlägt eben nicht nur die komische Seite an. Natürlich ist es lustig, Jürgen bei seinen Flirtversuchen scheitern zu sehen, trotzdem ist Jürgen auch ein Mensch mit Vergangenheit, für den man durchaus Sympathien aufbauen kann und der einen auch ein bisschen dauert. Dazu kommt, dass Strunk einfach ein guter Wortakrobat ist – allein, wie Strunk die Flirtratgeber aufs Korn nimmt, ist großartig und die vielen dummen Sprüche, die Strunk seinen Figuren in den Mund legt, machen den Roman auf jeden Fall aus. - Heinz Strunk
Der goldene Handschuh
(23)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerInhalt/ Klappentext:Weil er es kann: Ein neuer, ganz anderer Roman von Heinz Strunk
Dieser phantastisch düstere, grell komische und unendlich traurige Roman ist der erste des Autors, der ohne autobiographische Züge auskommt. Ein Strunkbuch ist es trotzdem ganz und gar. Sein schrecklicher Held heißt Fritz Honka – für in den siebziger Jahren aufgewachsene Deutsche der schwarze Mann ihrer Kindheit, ein Frauenmörder aus der untersten Unterschicht, der 1976 in einem spektakulären Prozess schaurige Berühmtheit erlangte. Honka, ein Würstchen, wie es im Buche steht, geistig und körperlich gezeichnet durch eine grausame Jugend voller Missbrauch und Gewalt, nahm seine Opfer aus der Hamburger Absturzkneipe »Zum Goldenen Handschuh« mit.
Strunks Roman taucht tief ein in die infernalische Nachtwelt von Kiez, Kneipe, Abbruchquartier, deren Bewohnern das mitleidlose Leben alles Menschliche zu rauben droht. Mit erzählerischem Furor, historischer Genauigkeit und ungeheurem Mitgefühl zeichnet er das Bild einer Welt, in der nicht nur der Täter gerichtsnotorisch war, sondern auch alle seine unglücklichen Opfer. Immer wieder unternimmt der Roman indes Ausflüge in die oberen Etagen der Gesellschaft, zu den Angehörigen einer hanseatischen Reederdynastie mit Sitz in den Elbvororten, wo das Geld wohnt, die Menschlichkeit aber auch nicht unbedingt. Am Ende treffen sich Arm und Reich in der 24h-Kaschemme am Hamburger Berg, zwischen Alkohol, Sex, Elend und Verbrechen: Menschen allesamt, bis zur letzten Stunde geschlagen mit dem Wunsch nach Glück.
Persönliche Meinung:
Von Fritz Honka hatte ich schon gehört, am goldenen Handschuh bin ich auch schon vorbei gelaufen und nun bin ich aufgeklärt. Mit der Stimme des Autors, die auch etwas strange ist, bekommt die Handlung eine für mich ganz besondere Note. Strunk verleiht den Figuren Wahnsinn, Ekel, Wut, Hass und so vieles anderes. Verstörend ist die biographische Beschreibung des Mörders Fritz Honka und dennoch gab es einige Dialoge, die mich beim Wahnsinn haben Schmunzel lassen. Wortschöpfungen und Redewendungen, die wirklich neu und abgedreht für mich waren. Am Ende versinkt alles in Maßlosigkeit udn Kopfschütteln. Fritz Honka hatte sogar noch ein paar Jahre unter neuer Identität- was eine heftige Geschichte. Wirklich nichts für schwache Nerven! - Heinz Strunk
Das Teemännchen
(30)Aktuelle Rezension von: Johann_BaierHeinz Strunks Geschichten sind das Widerlichste, was ich seit langem gelesen habe. Es ist nicht nur die Häufung von ekligen, abstoßenden Details (Pisse, Scheiße, Kotze, Sperma, Speichelfäden, Rülpser, Gestank, Dreck, körperliche Behinderungen, körperlicher Verfall), die ich von seinen Figuren erfahre. Alle seine Figuren sind Loser der Gesellschaft, aber er hat keinen anteilnehmenden oder gar sozialkritischen Blick auf die Figuren, sondern er verachtet sie, er verspottet sie, er ergötzt sich an ihrer Hässlichkeit, Dummheit, Einfältigkeit, Unfähigkeit, Ekligkeit, er beleidigt sie. Die Loser der Gesellschaft sind an ihrem Schicksal selber schuld, weil sie einfach Abschaum sind und immer bleiben werden.
Heinz Strunks Phantasie erinnert mich an die eines 13-jährigen Jungen, es geht nur ums Saufen, Fressen, Ficken. Andere Gedanken und Wünsche haben die Figuren nicht. Es ist der Humor eines 13-jährigen, der sich daran erfreut, die Erwachsenen zu provozieren mit Worten, die man eigentlich nicht sagen darf. Das erhebt ihn auch über die Weicheier und Loser, die sich das nicht trauen. Tabus brechen aus Prinzip, als pubertäre Mutprobe. Sein Humor besteht nur aus Schadenfreude an dem Versagen, an der Dummheit, an der Wertlosigkeit anderer.
Seine Obsession mit ekligen Details hat fast etwas Zwanghaftes, Krankes. Er sollte mal ein psychiatrisches Gutachten anfertigen lassen. Die Leser, die Strunk toll finden, auch.
Die Figuren der Geschichten wandeln sich nicht. Viele Geschichten haben gar keine Handlung, sondern es bleibt bei der Beschreibung der Hauptfiguren.
Warum soll man so etwas lesen? Ich verstehe es nicht.
- Heinz Strunk
Junge rettet Freund aus Teich
(41)Aktuelle Rezension von: BibliomaniaSchon lange wollte ich mal ein Buch von Heinz Strunk lesen und mit „Junge rettet Freund aus Teich“ habe ich einen biografischen Roman erwischt, der sich vielleicht nicht sonderlich überraschend äußert, wie ein 6-, 10- oder 14-jähriger Junge in den Tag hineinlebt und denkt, aber doch den Charme trägt, der sich auch bei Meyerhoff, oder Knausgard finden lässt. Auch wenn die beiden letzteren mir mehr gefallen, war diese persönliche Geschichte teilweise anrührend, teilweise eklig, erschreckend und offen.
Heinz Strunk wächst ohne Vater auf. Er lebt mit seiner Mutter, die selbst als Musiklehrerin wenig Geld verdient bei deren Eltern in einem Haus. Er liebt seine Großeltern und vor allem seine Oma, die ihm täglich Kuchen backt. Er hat viele Freunde und erinnert mit so einfachen Fragen wie „Kann Axel kommen?“ an die eigene Kindheit, als man ebenso an den Türen der anderen klingelte, um zusammen spielen gehen zu können. Heinz Strunk macht Quatsch wie viele Jungs. Er raucht zu früh, stiehlt sich aus dem Haus, um Alkohol zu trinken, bricht auf ein Grundstück ein, um baden gehen zu können und lügt seine Erziehungsberechtigten an. Kein besonders überraschendes Verhalten. Am Rande wird klar, dass seine Mutter echt Probleme hat, ich tippe auf Depressionen. Auch in der Schule quält er sich mehr, als dass er Freude hat. Zu einem Abenteuer werden die Besuche bei seiner Großtante. Strunk ist ein Stadtkind, das aus Hamburg kommt. Die Großtante wohnt auf dem Land. Dort trifft er auf Manfred, ein Kind von Bauersleuten, den er zwar nicht besonders helle findet, mit dem er aber so viele Dinge erlebt, sodass er gar nicht mehr zu Hause sein will.
Charmant geschrieben ohne die schmerzlichen oder peinlichen Dinge im jungen Leben auszulassen begleitet der Leser Heinz Strunk zwischen 6 und 14 Jahren. Nett gemacht, ich fühlte mich gut unterhalten.
- Heinz Strunk
Fleckenteufel
(181)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeAugust im Jahr 1977.Eine christliche Familienfreizeit von Hamburger Jugendlichen und Erwachsenen fährt nach Scharbeutz an die Ostsee. Mittendrin der 16-jährige Thorsten Bruhn, den seine Hormone und Fantasien geistig, seine Verdauung körperlich nicht zur Ruhe kommen lassen.
Die Geschichte liest sich recht flüssig und auch die Protagonisten wirken authentisch. Der Erzählstil wirkte auf mich stellenweise protokollartig und verwirrend. Auch Thorstens Gedankensprünge, seine Fantasien und Tagträume zwischen Krieg, Sex und Körperausscheidungen erschienen mir oft unübersichtlich und meist fehl am Platz. Möglicherweise ist das typisch für pubertierende Jungs. Dabei waren seine Gedanken größtenteils unappetitlich und oberflächlich.
Obwohl mehrmals erwähnt wurde, dass sich Ich-Erzähler Thorsten „mit th“ schreibt, wurde aus dieser Regel im Verlauf der Erzählung mehr ein Vorschlag.
Fazit: Wer Charlotte Roches „Feuchtgebiete“ verschlungen hat, erhält hiermit das „männliche“ Pendant dazu. Vermutlich eher nichts für Lesende mit schwachem Magen und empfindlicher Hygiene. Puber-Tiere der 1970-er Jahre könnten in Erinnerungen schwelgen.
- Heinz Strunk
Der goldene Handschuh
(286)Aktuelle Rezension von: intermezzoBooksKanns ma sehen, wassas ausmacht, nur einen Tag nix trinken, denkt er.
Selten habe ich so lang für ein Buch gebraucht, um es zu lesen. Das liegt allerdings nicht daran, dass es mir nicht gefallen hat - ganz im Gegenteil -, sondern daran, wie grausam es war. Nicht grausam auf die Blut-Splatter-Vergewaltigungs-Horror-Schiene, sondern einfach nur eine ehrliche, nüchterne Darstellung des Milieus. Das war das, wieso ich es öfters weglegen musste.
Die Story erzählt über einen längeren Zeitraum von drei unterschiedlichen Personen - den Frauenmörder Fritz Honka, den Jugendlichen Willhelm Heinrich von Dohren und Karl von Lützow, dem Inhaber einer Anwaltskanzlei - und ist in drei Abschnitte geteilt. Obwohl die drei Personen augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben, haben sie eins gemeinsam: die Kneipe "Zum goldenen Handschuh", die es bis nahe der Reeperbahn in Hamburg gibt. Die Geschichten des Buches sind also angelehnt an die von Fritz Honka erinnerten Ereignisse.
Wenn man schon liest, dass es sich hierbei um die gesammelten Geschichten und Gedanken eines Mörders handelt, weiß man ungefähr Bescheid um den Inhalt des Buches. Nein! Es werden die Morde nicht bis ins Detail thematisiert und trotzdem erfasst Heinz Strunk die trostlose Gesamtsituation perfekt. Es wird so viel von der Gefühls- und Gedankenwelt freigelegt und das ist der wahre Grauen.Heinz Strunks Schreibstil hierbei wirkt noch unterstützend bei dem mulmigen Gefühl, das das Buch manchmal bei mir hinterlassen hatte. Denn er ist zwar gehoben, allerdings gleichzeitig nüchtern und absolut ehrlich. Herr Strunk nimmt hier in diesem Buch kein Blatt vor dem Mund und lässt die Figuren so sprechen, wie es sich für das Milieu auch gehört. Trotzdem tat ich mir als Nicht-Hamburgerin bei dem Dialekt-Passagen oft schwer.
Fazit: Schwer verdauliche Kost, die aber ein Must-Read für Menschen ist, die sich entweder mit dem Milieu und/oder mit Kriminalfällen im Allgemeinen befassen. Hie und da hätte ich mir tatsächlich noch mehr Einblick gewünscht, aber das hätte wahrscheinlich den Rahmen des Buches gesprengt. Von mir gibts deswegen ein solides 3,5.
- Heinz Strunk
Fleisch ist mein Gemüse
(442)Aktuelle Rezension von: deidreeLaut den vorliegenden Rezensionen habe ich mir dieses Buch schenken lassen, weil ich es mir interessant und witzig vorstellte.
Leider war es für mich nur zäh und langweilig. Es passiert ganz selten, dass ich ein Buch abbreche. „Fleisch ist mein Gemüse“ hier ist allerdings so eines. Ab der Hälfte habe ich seitenweise weiter geblättert, etwas gelesen, und wieder viele Seiten übersprungen. Die letzten paar Seiten habe ich wieder gelesen und nicht das Gefühl gehabt, dass mir etwas entgangen ist.
Grundsätzlich erzählt der Autor ständig das Gleiche. Und das nicht einmal überzeugend witzig. Von einem Tanzabend zum nächsten, Alkohol, Glückspiel, keine Frauen, Gesicht mit Pickel, Mutter der es gesundheitlich immer schlechter geht, bis sie am Ende stirbt, Tagesablauf zum Kaputtmachen. Tja, das war es dann auch schon.
Wird das ganze Buch dafür verwendet zu beschreiben wie es bei dieser einen Tanzkapelle ablief, so war das Ende im Schnellverfahren erzählt. Innerhalb einiger Seiten trennt er sich von der Gruppe, Mutter stirbt, er zieht um und aus.
Dazu passt noch nicht einmal das Cover. Schade, für mich enttäuschend.
- Martin Sonneborn
Das PARTEI-Buch
(18)Aktuelle Rezension von: HoldenMartin Sonneborn (bekannt aus "Titanic" und "heute-show") berichtet von seinen Guerillawahlkampfaktionen, bei denen er das Desinteresse vieler und die Ausländerfeindlichkeit einiger bloßlegt und den Subtext deutscher Parteien aufdeckt. Und er berichtet von der Parteienfreundschaft einer (seiner) Partei zur georgischen Labour Party, wo es zu lustigen Begegnungen kommt. Und Rocko Schamoni und Heinz Strunk spielen auch mit, na wenn das kein Grund zum Kauf ist. - Heinz Strunk
Ein Sommer in Niendorf
(54)Aktuelle Rezension von: MagdaDer Jurist Roth tritt demnächst einen neuen Posten an. Den Sommerurlaub davor möchte er richtig genießen. Er mietet ein Apartment an der Ostsee, in Niendorf am Timmendorfer Strand. Er freut sich auf die Freizeit an einem Ort, wo ihn keiner kennt. Das schöne Apartment mit einer einmaligen Aussicht auf die Ostsee, die einladende Fußgängerpromenade mit vielen lokalen Ladengeschäften und die noch leerstehende Strandkörbe versprechen eine schöne erholsame Sommerzeit.
Er plant an dem Ort drei Monate zu verbringen. Die Zeit will er aber auch für das Schreiben der brisanten Geschichte seiner Familie nutzen. Als Rohmaterial dienen ihm die Tonbandaufzeichnungen von den Gesprächen, die er mit seinem bereits schwerkranken Vater geführt hat. Er selbst bezeichnet diese Gespräche als eine Generalbeichte. Roth sieht sich bereits als Autor eines Bestsellers, der sogar verfilmt werden könnte.
Doch der idyllische Ort, den er für sein Vorhaben gewählt hat und die Menschen, denen er dort begegnet, machen seine Pläne zunichte. Der Anwalt Roth, der am Anfang dieser Geschichte noch einen edlen Maßanzug trägt, passt sich schnell seiner neuen, für ihn bisher absolut abstoßenden Umgebung an. Er findet Gefallen an den Kontakten mit den Menschen, die er bis dahin verabscheut und grundsätzlich gemieden hat, und wurde zum Schluss einer von ihnen.
Der Roman von Heinz Strunk ist eine ungewöhnliche Geschichte mit einem unsympathischen Helden. Ich habe dieses Buch mit gemischten Gefühlen gelesen. Denn das Verhalten des überheblichen und doch so lächerlichen Juristen und Möchtegern-Schriftstellers konnte ich nicht nachvollziehen. Zu undurchsichtig sind seine Motive, zu unklar seine Vergangenheit und sehr merkwürdig sein jetziges Verhalten. Obwohl Roths Pläne zum Schluss scheitern, scheint er nicht unbedingt deswegen unglücklich zu sein.
Der Schreibstil des Autors – ich habe bisher kein Buch von Heinz Strunk gelesen - hat mich überrascht. Seine Sprachgewandtheit, die ausdrucksstarken Äußerungen: mal fast poetisch, dann wiederum grob und ordinär, dazu bildhaft dargestellte Szenen und Handlungen, in denen Humor mit Tragik gekonnt miteinander verwoben worden sind, haben mich an diese Geschichte gefesselt. Ich fand sie interessant und skurril zugleich. Diese sonderbare Sommergeschichte entwickelt einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte.
- Heinz Strunk
Die Zunge Europas
(9)Aktuelle Rezension von: MEmmaNaja, hatte schon bessere Hörbücher von ihm - Heinz Strunk
Die Zunge Europas
(73)Aktuelle Rezension von: BuchstabenliebhaberinIch liebe die Attitüde, wie Heinz Strunk sich gedanklich festbeißt und wortgewaltig in eine Raserei verfällt, egal ob es dabei um große Gedanken zur Menschheit oder so Nebensächlichkeiten wie eine endlose Biernacht durch die angesagte Hamburger Clubwelt geht.Gut zu wissen: Heinz Strunk gehört zu Studio Braun, einem Hamburger Trio, das für seine Telefonsstreiche bekannt ist. "Fleisch ist mein Gemüse" ist sein bekanntestes Werk.
Sein Wortwitz ist genial, deftig: "Der Mann sieht nicht aus wie ein mit einem abgesplitterten Kochlöffel zu Tode geschabtes Rührei, sondern wie ein edles Stück Fleisch mit definierter Struktur und Maserung." (S.293)
Er ist ein Dazusetzer (im Café), die Sonne für ihn eine "schneidbrennende Drecksscheibe". Und: "Die Eselsbrücke ist die Brücke des kleinen Mannes."(S. 24)
Ich könnte mich wegschmeißen vor Lachen, wenn er seine Wurstfinger beim Zählen im Café zwischen den Latten ("Ronken"!) einklemmt, wenn er über seine Figur resümiert: " Tja, Kofferraumdeckel geht nicht zu."(S. 21).
Das muss man mögen, Heinz Strunk kennt keine Tabus und benutzt böse Worte, er ist zynisch, albern, arrogant, kindisch, er verwendet gnadenlos Fremdworte genau so wie das Geprolle des einfachen Mannes.
Ich bin mir nicht sicher, ob man einen wie den Markus Erdmann in seinem Umfeld haben möchte. Er ist ein moppeliger Looser, bei dem Hopfen und Malz noch nicht ganz verloren ist. Naja, eigentlich doch. Er ist Übertreibung und Realität zugleich! Ist halt intellektuelles Hamburger Gewäsch vom Feinsten!
- Heinz Strunk
Es ist immer so schön mit dir
(32)Aktuelle Rezension von: Der_BuchklubZur ganzen Buchbesprechung im Podcast bitte hier entlang: https://buchklub.podbean.com/e/heinz-strunk-es-ist-immer-so-schon-mit-dir/
Vorsicht, Spoiler!
- Heinz Strunk
Mit Hass gekocht
(6)Aktuelle Rezension von: wortberauscht
… das war wohl nix! Ich bin absoluter Strunk-Fan und habe nun endlich ein Hörspiel von ihm genießen dürfen … das hätte ich gerne geschrieben, aber meine Erwartungen wurden leider enttäuscht.
Das Strunk gerne mal überzieht an Komik oder einen ganz eigenen Humor hineinbringt, ist natürlich kein großes Geheimnis. Hier jedoch war es mir etwas zu erzwungen. Und auch die einzelnen Episoden/Kapitel sind zu kurz und somit für mich gefühlt, überfüllt an Humor - und dann ist es einfach nicht mehr unterhaltsam oder gar wirklich zum lachen.
Wird nicht mein letztes von ihm gewesen sein, aber dieses hier war leider enttäuschend ... - Heinz Strunk
Heinz Strunk in Afrika
(68)Aktuelle Rezension von: Chris666Die ersten 20-30 Seiten habe ich als ziemlich zäh empfunden. Danach wurde es unterhaltsam. Strunk halt. Gewohnt schodderig, frech und frei perlen die Worte Strunks aus dem Stift auf's Blatt Papier.
- Holger Burmeister
Kleinstadtmelodie
(2)Aktuelle Rezension von: mailiEin wunderbares Buch. Als ich das Buch nachmittags in die Hand nahm, wusste ich schnell: Das wirst du vor morgen früh nicht aus den Händen legen. Sofort nimmt die Geschichte fahrt auf, katapultiert den Leser in die ostwestfälische Provinz der 70er-Jahre. Für die Hauptfigur, Helge Förster, geht es mit Schwester und Vater erst mal in die Kneipe, in eine ganz spezielle Idylle. Später gerät das Leben weiter in die Schieflage. Helge wird krank, trägt Asthma und Hautirritationen mit sich herum, brillant beschrieben, authentisch und erschreckend. Überhaupt kommt das alles so real rüber und ist dabei so schön selbstironisch, dass man fast selber Atemnot bekommt vor lachen. Das Buch lässt einem keine Wahl: Man ist erschüttert und aufs Höchste amüsiert zugleich. Und wenn alles gut scheint, wartet an der nächsten Ecke garantiert schon wieder das Unheil. Es ist nur logisch: Helge bricht aus, wird Punk. Doch leider hat er sich in seinem Krankenlager eine gewisse Skepsis angeeignet, die ihm da nicht gerade weiterhilft. Es beginnt eine wilde Reise einmal um den Punkplaneten. Genug Stoff um wieder haufenweise Zwerchfell zerreißende Metaphern und Vergleiche aufzufahren. Helge verschont niemanden, auch nicht sich selbst. Die Suche nach dem Punk-Gral, eine poetische, traurige, witzige Achterbahn, die deutlich macht: Helges Heimatstadt Espelkamp lauert überall, könnte überall sein. Fazit: faszinierend, humorvoll, trübsinnig, voller Bilder, als hätten Rocko Schamoni und Heinz Strunk unter einem Pseudonym ein gemeinsames Buch verfasst. ultimativ. wunderbar. - 8
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