Bücher mit dem Tag "härte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "härte" gekennzeichnet haben.

52 Bücher

  1. Cover des Buches Lord of Shadows (ISBN: 9783442489008)
    Cassandra Clare

    Lord of Shadows

     (471)
    Aktuelle Rezension von: Miii

    Lange ist es her, dass ich so begeistert von einem Buch war!

    Cassandra Clare entführt uns erneut in die Welt der Schattenjäger und den Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen haben.

    Emma hat sich trotz oder eher aufgrund ihrer Gefühle von ihrem Parabatai Julian abgewandt und sich auf eine Beziehung mit seinem Bruder Mark eingelassen. Und als würde das nicht reichen, zieht Unruhe durch die Feenwesen auf, die nach wie vor verbittert über den Ausgang des dunklen Krieges sind. Gefahr droht von allen Seiten.

    Offen gesagt fällt es mir grade schwer, in Worte zu fassen, wie begeistert ich von dem Buch war! Ich habe mit den Charakteren gelitten, verzweifelt, gekämpft, geliebt, getrauert, geweint und und und. Es war, als ob ich jedes Gefühl, dass sie empfunden haben, ebenfalls durchlebt. Das angespannte Liebesknäul, dass sich aus sovielen Personen zusammensetzt treibt den Leser regelrecht in den Wahnsinn.

    Jedes Mal, wenn ich den Eindruck bekam, dass es endlich ein wenig ruhiger zugeht, hat sich die Lage wieder zugespitzt, neue Probleme sind aufgetreten. Aber keineswegs solche, die künstlich erzeugt wirken, sondern durch und durch nachvollziehbare Dinge. Noch immer bin ich vom Inhalt - und vor allem vom Ende - unglaublich aufgewühlt.

    Was mich im Übrigen auch total begeistert und fasziniert hat, war, wie Clare auf im Grunde genommen auf durchaus aktuelle Themen eingeht, wie Fremdenhass, Rassentrennung, gleichgeschlechtliche Liebe & Co. ohne den Lesefluss des Buches zu stören oder die Story in eine politische Richtung zu lenken.

    Insgesamt kann ich also nur sagen, dass ich mehr als begeistert bin und den finalen Band sehnsüchtig erwarte! 

  2. Cover des Buches Ausgelöscht (ISBN: 9783404169399)
    Cody McFadyen

    Ausgelöscht

     (1.613)
    Aktuelle Rezension von: MomentswithNessa

    Der vierte Band der Thriller Reuhe rund um Special Agent Smoky Barrett hat mir wieder viel besser gefallen als der letzte. 

    Mit gewohnt geiler Sprecherin, war dieser Teil dank Twists, Wendungen und Rätsel raten ein Genuss zum Hören.

    Besonders gut fand ich sie sozialen Ereignisse und auch Gewinne die Smoky, sowohl beruflich wie auch privat hat und an welch seidenen Faden dies alles zum Schluss hängt.

    Wieder absolut empfehlenswert zum Hören und Lesen und ich freue mich schon auf den fünften Band.

  3. Cover des Buches Die Asche meiner Mutter (ISBN: 9783641118655)
    Frank McCourt

    Die Asche meiner Mutter

     (882)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Vom Klappentext her dachte ich erst so "Na ja, kannst du ja mal lesen" und so lag es jahrelang auf meinem Bücherregal, bis es an die Reihe kam. Ich sage nur: völlig zu unrecht, diese lange Wartezeit! Oder anders: es hat sich gelohnt, was lange währt usw. Frank McCourt beschreibt sein Leben in den Elendsgassen von Irland und wie er sich mit einem alkoholkranken Vater, einer überforderten, depressiven Mutter und mehreren jüngeren Geschwistern durchschlägt und irgendwie immer einen Weg findet. Er verliert dabei nie sein Ziel aus den Augen und zeigt sich auch durchaus sozial und empathisch. Nie verzweifelt er vollends. Sehr bewundernswert. Ich habe mir sofort das Nachfolgebuch bestellt. Absolute Leseempfehlung!

  4. Cover des Buches Zugvögel (ISBN: 9783596523221)
    Charlotte McConaghy

    Zugvögel

     (249)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Da bin ich wohl die Letzte, die dieses wundervolle Buch lesen durfte, oder?

    ZUGVÖGEL
    Charlotte McConaghy

    Ich bin noch ganz gerührt von diesem ergreifenden Ende, von dem Buch, das auf meiner Liste #12bücherfür2023 steht. Viel zu lange lag es auf meinem SuB #stapelungelesenerbücher , nun ist es erlöst und darf endlich ins Regal einziehen!

    Dieses Buch ist das Debüt der Autorin Charlotte McConaghy, und auch, wie bei ihrem nachfolgenden Buch „Wo die Wölfe sind“, geht es um die drohende Klimakatastrophe, sowie um das Aussterben der Wild- und Beutetiere.

    Grönland, in der Zukunft:
    Franny, unsere Protagonistin und selbsternannte Ornithologin, möchte auf einem Boot anheuern, um den Zug der letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis, zu verfolgen. Doch kein Boot will sie mitnehmen, zu weit und gefährlich sind die Meere der Nord-Süd-Route. Nur der Kapitän Ennis, der noch immer auf der Suche nach dem großen Fang in den leergefischten Meeren ist, und der selbst nicht sehr an seinem eigenem Leben hängt, kann überzeugt werden sie mitzunehmen.

    Franny, die ihr ganzes Leben an der See gelebt hat, eine Schlafwandlerin ist, keine engen Räume mag, lässt uns in Rückblicken an ihrem Leben teilhaben:

    Da ist ihr Mann, der Dozent und Ornithologe, der die Liebe zu den Vögeln mit ihr teilt. Ihn hat sie vor 10 Jahren kennengelernt und obwohl er nicht gerne verreist, begleitet er sie nach Schottland und hilft bei der Suche nach ihrer irischen Mutter, die spurlos verschwand als Franny 10 Jahre alt war. Da sie zudem auch noch vaterlos aufwuchs, schickte man sie zu ihrer Großmutter, väterlicherseits, nach Sydney - doch auch diese wollte nichts über den Verbleib ihres Sohnes preisgeben.
    Erst als Franny eine Kiste unter dem Bett der Großmutter fand, erfuhr sie endlich die langersehnte Wahrheit.
    Aber es gibt noch viele weitere Geschichten in Frannys Leben, zum Beispiel das Geheimnis, weshalb sie zwei Menschen tötete - aber das soll Franny euch besser selbst berichten ...

    Ein wundervolles Debüt. McConaghys Schreibstil ist leicht- fast poetisch und dabei so lebendig, dass ich die Kälte des Schnees und Meeres förmlich fühlen konnte. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen, nur ganz selten fand ich kleinere Handlungen Frannys zu überzogen. Wichtiges Thema, zeitgenössische Literatur und eine klare Leseempfehlung für diejenigen, die es noch nicht kennen.
    4½/ 5

  5. Cover des Buches Sonne und Beton (ISBN: 9783548066943)
    Felix Lobrecht

    Sonne und Beton

     (106)
    Aktuelle Rezension von: wasisteindachs

    Die Seiten rauschen nur so an einem vorbei, während man mit Lukas, dem Protagonisten in diesen sozialen Brennpunkt absteigt, in dem es im Grunde jeden Tag nur mehr darum geht irgendwie über die Runden zu kommen. Armut, Drogenmissbrauch, Alkoholismus, Mobbing, häusliche Gewalt, Rassismus, Gangstreitigkeiten, ein miserables Schulsystem; all diese Probleme gehören im Grunde zum Alltag der Teenager. Zwischen all dieser Gewalt und Ungerechtigkeit ist es aber vor allem die enge Beziehung zwischen den Freunden um Lukas, die allen Umständen zum Trotz versuchen das Beste aus ihrer Situation herauszuholen und ganz groß von einer unbeschwerten Zukunft träumen oder auch nur von vorzeigbaren Klamotten. Für mich bietet dieser Roman die perfekte Mischung aus emotionaler Tiefe und lebensbetonter Unbeschwertheit. Ein kurzweiliges Leseerlebnis, gerade für den Sommer perfekt.

  6. Cover des Buches Der Hals der Giraffe (ISBN: 9783518467909)
    Judith Schalansky

    Der Hals der Giraffe

     (257)
    Aktuelle Rezension von: Tokall

    Eine Lehrerin kurz vor der Pension offenbart ihr menschenverachtendes Weltbild. Sie verhält sich gegenüber ihren Schüler:innen vollkommen distanziert, ist erstarrt in Routinen, betrachtet die Welt pessimistisch und beurteilt die ihr anvertrauten Lerner:innen verächtlich und abschätzig. Sie lässt keinerlei Nähe und Beziehungsebene zu. Besonders bezeichnend: Die Vergleiche ihrer Schützlinge mit dem Tierreich. Darum geht es in dem (Anti-)Bildungsroman „Der Hals der Giraffe“ von Judith Schalansky. 

     

    Inge Lohmark unterrichtet am Charles-Darwin-Gymnasium die Fächer Biologie und Sport, praktiziert das „survival-of-the-fittest“-Prinzip direkt in ihrem Unterricht und tritt als Befürworterin sozialer Schließungsmechanismen auf. Ihr Unterrichtsstil zeichnet sich durch geschlossene Wissensabfragen, Frontalunterricht, Abschreiben lassen, permanenten Leistungsdruck und zynischem Humor aus. Ihre Erzrivalin: Eine jüngere Kollegin („die Schwanneke“), die Schülernähe zur Schau trägt. Und ihre unmittelbare Umwelt nimmt sie in Form biologischer Schemata wahr, d.h. sie kategorisiert und analysiert permanent. Der Blick auf die Welt ist sachlich, kalt und distanziert. Die Einschätzung des Schulsystems ist nach 30 Jahren Berufserfahrung böse und desillusioniert. Die Beziehung zu ihrer eigenen Tochter ist gestört und unterkühlt. Entfremdung wird deutlich. Und was auch durchscheint: DDR-Sozialisation. 

     

    Auffällig ist auch die Sprachgestaltung. Assoziative Gedankenreihung, kurze, knappe pointierte Sätze, zahlreiche Ellipsen. Die Gedankenwelt von Inge Lohmark wird so gut greifbar, doch ihr Weltbild hat mich als Leser befremdet und ratlos zurückgelassen. Kann man so sein? Wie wird man so? War sie schon immer so? Ist sie als Charakter nicht evtl. überzeichnet? Hat ihr Charakter nicht auch andere Schattierungen? Das sind Fragen, über die man nachdenken kann. Und zumindest zeigt sich im Buch auch, dass Inge überaus belesen ist. Im Lehrerzimmer begegnet man auch anderen Lehrertypen. Im Gespräch treffen verschiedene Weltanschauungen aufeinander. Nicht alle Kollegen zeigen einen solch geringschätzigen Blick auf die Schutzbefohlenen. 

     

    Jetzt könnte man als Leser:in mit Inge Lohmark hart ins Gericht gehen und ihr vorwurfsvoll begegnen. Doch ist das angemessen? Sie erscheint mir zutiefst dehumanisiert und unempathisch. Man könnte fast die These in den Raum stellen, dass hier das Psychogramm einer Burn-out-Patientin literarisch gestaltet worden ist. Gleichzeitig fehlt dafür aber die Erschöpfung, die Inge nicht zu erkennen gibt, denn sie agiert überaus kraftvoll und rigoros. Sie ist (noch?) durchsetzungsstark. Allerdings bin ich auch kein Psychologe, so dass es mir die Einschätzung, ob Inge unter einem Burn-Out leidet, nicht leicht fällt. Vieles deutet aber daraufhin. Ist Inges Zustand womöglich eine Abwehrreaktion? Will sie sich auf diese Weise vor weiteren belastenden Interaktionen schützen? Braucht sie Hilfe? 

     

    Fazit: Ein Roman, der zum Nachdenken anregt. Inge Lohmark ist eine unsympathische Figur, die ein menschenverachtendes Weltbild offenbart. Distanz zu den Schüler:innen ist ihr wichtig. Man tendiert als Leser:in schnell dazu, sie zu verurteilen. Doch was ich mich bei der Lektüre gefragt habe: War sie schon immer so? Und wie ist sie so geworden? Hier bleibt vieles offen. Auch das Ende lässt viel Raum zum Spekulieren. Ein Buch, über das man an vielen Stellen gut ins Gespräch kommen kann. Und der Schreibstil ist passend zum Inhalt gestaltet worden. Eine lohnenswerte Lektüre, die herausfordert. Ich gebe 5 Sterne!

  7. Cover des Buches Aurora (ISBN: 9783641108298)
    Robert Harris

    Aurora

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein packender Thriller, der in der Nachwendezeit in Rußland spielt und die Atmosphäre zur Zeit Stalins genauso wie zur Zeit in den Neunzigern einfängt: "Fluke" Kelso nimmt als Historiker an einem Geschichtssymposium in Moskau teil, als ihn ein ehemaliger Gulaginsasse und sehr trinkfester (Vorsicht Klischee!!) Zeitzeuge aufsucht und ihm von einem geheimen Tagebuch Stalins erzählt. In dem Zusammenhang wird (ähnlich wie in der aktuellen Graphic novel "The death of Stalin" und deren angeblich grottenschlechter Verfilmung) die Geschichte von Stalins Tod erzählt, die superspannend erzählt wird, und mit dem wißbegierigen Fernsehreporter O`Brian macht Fluke sich schnell auf die Suche, das Geheimnis von Stalins Notizbuch zu ergründen...Eine tolle Schilderung der Stalinzeit und der Boris-Jelzin-Zeit (hicks), die immer noch weit verbreitete Stalin-Verehrung macht einen frösteln.
  8. Cover des Buches Wir müssen über Kevin reden (ISBN: 9783492310512)
    Lionel Shriver

    Wir müssen über Kevin reden

     (189)
    Aktuelle Rezension von: FairyFlower

    „Die Katastrophe klingt wie aus der Zeitung; das Ereignis spielt das Geschehene bis an den Rand der Obszönität herunter; und der Tag, an dem unser Sohn einen Massenmord beging ist zu lang, stimmt’s?“ (S. 25) 

    Nachdem mich der Film „We need to talk about Kevin“ nachhaltig faszinieren konnte, holte ich mir die deutsche Ausgabe des Buches „Wir müssen über Kevin reden“ von Lionel Shriver, welches bereits 2003 erschien. Bei meiner Ausgabe handelt es sich um die Filmausgabe von 2012 im Ullstein Taschenbuch Verlag, die 560 Seiten umfasst. Mein Anspruch war es, mehr über die Gefühlswelt der Mutter zu erfahren und ich wurde auch nicht enttäuscht.

    Eva Khatchadourian ist eine erfolgreiche Herausgeberin des Reiseführers „A Wing and a Prayer“ als sie sich mit 37 dazu entschließt, ein Kind zu bekommen. Doch anstatt eines Familienidyll beginnt ein ständiger Kampf und am Ende begeht Kevin eine schreckliche Gewalttat. Für Eva bleibt die Zeit stehen und sie fragt sich, wie viel Schuld sie selbst an dieser Entwicklung hatte… 

    Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Eva geschrieben, weshalb man sich unweigerlich in ihrem Kopf befindet und damit auch mit ihrer Version der Geschichte vorliebnehmen muss. Eine weitere Besonderheit ist, dass Kevins Tat zwar von Anfang an bekannt ist, die Details aber erst nach und nach in Form von Briefen an ihren Ehemann Franklin ans Licht kommen. Diese Erzählart führt dazu, dass die Geschichte nur sehr langsam voran geht. Die eigentliche Tat wird erst auf den letzten 60 von 560 Seiten abgehandelt. 

    Eva ist ein Reisefan und hat Angst vor Verbindlichkeit. Einmal zieht sie eine dreimonatige Reise ihrer Zeit mit dem kleinen Kevin vor. Oft wird sie außerdem als gefühllos und narzisstisch beschrieben, wobei sie mit den anderen Menschen ebenfalls hart ins Gericht geht (vgl. S. 384). Von Kevin wird sie als selbstgerecht, herablassend und überheblich betitelt (S. 393). 

    Die Entscheidung zu einem Kind fällt ihr zunächst schwer, die Mutterschaft wird als „fremdes Land“ (S. 33) bezeichnet. Mit 37 ist sie endlich bereit, diesen Schritt zu wagen und freut sich auf das neue Abenteuer. Allerdings kommen ihr schnell Zweifel an dieser Entscheidung und sie bereut Kevin, bevor er überhaupt geboren ist (S. 107). Auch später hat sie das Gefühl, sich als Mutter nicht genug angestrengt zu haben (S. 113). Eine postnatale Depression lässt sie aus der Wut auf sich selbst, versagt zu haben, gar nicht erst feststellen und stirbt fast, als sie mit einem Milchstau nicht zum Arzt geht. Sie bestraft sich immer wieder selbst. 

    Zudem hat Eva ab der ersten Sekunde das Gefühl, dass Kevin sie hasst. Er verweigert ihre Milch, schreit in einer Tour und weigert sich zu sprechen. Irgendwann gibt sie sogar zu, Kevins Nähe unerträglich zu finden (S. 204). Kevin nehme ihr alles, was sie je ausgemacht habe (S. 238). Trotz dieser ambivalenten Beziehung liebt Eva ihren Sohn. Als Kevin krank ist und sie gemeinsam Robin Hood lesen (S. 333), erlebt sie zum ersten Mal eine friedliche Zeit mit ihm. Außerdem besucht sie ihn regelmäßig im Gefängnis (S. 61) und hadert mit dem Ruf als schlechte Mutter, den sie ihrer Meinung nach aber absolut verdient (S. 104). Sie findet etwas Trost, als sie erkennt, dass es schwer ist, eine Mutter zu sein (S. 237) und sie ihr Bestes gegeben hat und noch gibt.  Weiterhin bewundert sie Kevin für seine Außergewöhnlichkeit (S. 460), als er über PC-Viren redet oder wie er im Fernsehen auftritt (S. 494). 

    Die Frage nach dem „Warum“ wird immer wieder gestellt, aber nie beantwortet. Sie beschäftigt Eva sehr, auch wenn sie weiß, dass es keine befriedigende Antwort auf diese Frage gibt. Vielleicht will Eva auch eine lange Zeit gar keine Antwort finden (S. 238). Sie gibt sich selbst die Schuld zu kalt, egoistisch oder kritisch gewesen zu sein (S. 236). 

    Gut gefallen hat mir an dem Roman die radikal ehrliche Erzählweise. Eva geht zwar mit sich selbst hart ins Gericht, rechnet aber auch mit den veralteten Vorstellungen der Gesellschaft an die „perfekte“ Mutter ab. Dabei ist der Schreibstil intelligent und humorvoll. Es ergeben sich aber auch immer wieder interessante Blickwinkel durch Evas Ehemann, der das absolute Gegenteil darstellt. Immer wieder stellte sich mir neben dem Gedanken der Verantwortlichkeit auch die Frage nach der Unterstützung für Eva. Zu guter Letzt hat mir auch die Aufarbeitung der Gewalttat gefallen. Es ergibt sich ein allumfassendes Bild über Opfer, Schaulustige, Familie, Justiz, Gefängnis und historische Fakten.

    Am Anfang fand ich den Schreibstil allerdings ungewohnt und die Briefform ermüdend. Die Geschichte kam mir an einigen Stellen ein wenig zu lang vor. 

    Ich würde den Roman denjenigen empfehlen, die vor einem langsamen, aber belohnenden Schreibstil (Briefform!) nicht zurückschrecken und sich für die Gefühlswelt einer Mutter, die ihr Kind nicht so lieben kann, wie es erwartet wird, interessieren. Das Buch bricht mit Konventionen und stellt die Frage nach dem „Warum“ bei Gewalttaten. Das Ende ist allerdings nichts für schwache Nerven und es hat mich einige Zeit gekostet, es gedanklich aufzuarbeiten. Ich gebe 4/5 Sterne. 

  9. Cover des Buches Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras (ISBN: 9783862824700)
    Detlef M. Plaisier

    Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Harpo

    Die Originalgeschichte, welche aus den sogenannten Memoiren des Vaters des "Autors", bezogen wurde, hätte eigentlich das Potential zu einer wahrhaft erzählenswerten sein können. Leider macht es der Autor - wir mögen ihn so nennen - einem unmöglich die Geschichte zu genießen. Der Grund: Langweilig und überaus langatmig erzählt. Dazu auch noch schriftstellerisch wenig ausgereifte Stil, der es fast schon zum Kraftakt macht, sich durch das Ganze durchzuarbeiten.

  10. Cover des Buches Höllenritt (ISBN: 9783548374055)
    Ulrich Detrois

    Höllenritt

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Uli ist Aussteiger bei den Hells Angels, dem größten und weltweit gefürchtesten Rockerclub der Welt. Er schildert, wie er auf die schiefe Bahn geraten ist, was für einen Spaß die Partys mit Suff, Koks und Stripperinnen gemacht haben und wie er innerhalb der Organisation kaltgestellt wurde. Inhaltlich ist das Ganze also ganz interessant, auch wenn man vieles schon aus diversen Büchern und Dokumentationen im Fernsehen kennt, aber sprachlich und von der Schreibe her ist das alles so schlecht gemacht, daß ich nicht mehr Punkte vergeben konnte.
  11. Cover des Buches Elric von Melnibone, Die Sage vom Ende der Zeit (ISBN: 9783453310605)
    Michael Moorcock

    Elric von Melnibone, Die Sage vom Ende der Zeit

     (52)
    Aktuelle Rezension von: StefanEgeler
    Elric von Melniboné in der dicken Gesamtausgabe von 1984, meinem Geburtsjahr. Das Buch ging von meinen Onkel zu meinem Bruder und mir über, ich vermute, das wird so 1998 gewesen sein, +-2 Jahre. Schon damals hat mich die Geschichte vom kränklichen und unglücklichen König einer überzüchteten, (selbst-)zerstörerischen Elbenrasse fasziniert und 2015 habe ich mir das Buch mal wieder geschnappt und durchgelesen.

    Michael Moorcock baut im ersten Band einen enorm starken inneren Konflikt des Helden auf. König Elric weiß, dass ein naher Verwandter plant, ihn vom Thron zu stürzen, und eigentlich wäre das Elric sogar ganz recht, denn schwächlich und kränklich wie er ist, schleppt er sich von Tag zu Tag, nur von kräftigen Arzneimitteln am Leben gehalten. Dieser erste Band ist auch heute noch eine der intensivsten Dark Fantasy Geschichten, die ich kenne.

    [Rezension der Bände ab 2 - Achtung, leichter Spoiler folgt ... ]

    Die weiteren Bände beschreiben Elrics Reise durch die umgebenden Lande, sowie seinen Kontakt zur dämonischen Klinge Sturmbringer, die ihm Lebenskraft schenkt, aber ihn dabei zu einem mörderischen Berserker macht. Elriks Zwiespalt bei der Verwendung der Klinge, sein Selbsthass und sein Wunsch zu sterben sind über alle Bände hinweg Höhepunkte des Fantasygenres. Viele spätere Stellen allerdings verlieren an Kraft; man merkt sehr stark, dass die "Sage vom Ende der Zeit" als Fortsetzungsroman für Pulp Fiction Heftchen geschrieben wurde, und manche der kleineren Abenteuer des Magierelfen wirken heute austauschbar und beliebig.

    Insgesamt habe ich auch 2015 die Reihe noch gern gelesen. In Michael Moorcocks Ideen, im Charakter Elrics und dem Aufbau seines Werks steckt eine enorme Stärke, die man auch heute noch spürt. Für Genrefans unbedingt empfehlenswert; Gelegenheits-Fantasy-Leser kommen auf ihren Geschmack, wenn sie im Hinterkopf behalten, dass die Geschichte nie "in einem Guss" geplant war.
  12. Cover des Buches Kennen wir uns nicht? (ISBN: 9783641069858)
    Sophie Kinsella

    Kennen wir uns nicht?

     (719)
    Aktuelle Rezension von: NicoleP

    Nach einem Unfall fehlen Lexi Smart drei Jahre ihres Lebens. Ihre letzte Erinnerung ist ein Treffen mit Freundinnen. Nun hat sie einen Chefposten, einen schwerreichen Ehemann, aber keine Freundinnen mehr. Es ist ihr nicht verständlich, wie es dazu kommen konnte. Sie versucht in ihr altes, neues Leben hineinzufinden.

    Es ist interessant, gemeinsam mit Lexi herauszufinden, wie sich ihr Leben in den letzten drei Jahren verändert hat. Oberflächlich gesehen scheint sie das große Los gezogen zu haben, aber dieses Leben ist nicht das, an welches sie sich erinnern kann.

    Humorvoll erzählt Sophia Kinsella von den guten und schlechten Erlebnissen Lexis. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, und es ist interessant, ihren Entwicklungen zu folgen. „Kennen wir uns nicht?“ ist gut geschrieben und bietet eine schöne Auszeit vom Alltag.

  13. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Denise43437

    Der Roman „Das Kartell“ ist der zweite Band der Kartell-Trilogie. Er umfasst die Jahre 2004 bis 2014, ist 832 Seiten stark und wurde von Don Winslow geschrieben. Er ist im Droemer Verlag erschienen.

     

    Die Kartell-Trilogie beruht auf der wahren Geschichte des War on Drugs, welcher sich insbesondere in den USA und Mexiko zugetragen hat. Art Keller, US-Drogenfahnder, ist die Hauptfigur dieser Geschichte. Sie handelt von seinem vier Jahrzehnte dauernden Rachefeldzug gegen den Kartell-Boss Adan Barrera. Auch in diesem Band lässt ihm sein Rachewunsch an Adan keine Ruhe. Zunächst beginnt der Roman sehr friedlich und es entsteht der Eindruck als ob Art eine neue Lebensweise für sich entdeckt hat. Dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass Adan in einem amerikanischen Gefängnis sitzt. Doch dieses ist nicht von langer Dauer, da zwischen Mexiko und den USA eine Vereinbarung besteht den Häftlingen aus humanitären Gründen den Gefängnisaufenthalt in ihren Heimatländern zu ermöglichen. Dieses nutzt Adan für sich, um wieder nach Mexiko zu gelangen, dort seine Beziehungen spielen zu lassen und frei zu kommen. Damit nimmt auch die Jagd auf ihn wieder Fahrt auf. Allerdings spielt in diesem Teil der Saga auch der Krieg zwischen den verschiedenen Kartellen und ihren Umgang mit der Zivilbevölkerung sowie insbesondere mit der Presse eine große Rolle.

     

    Da immer mal wieder aus den vorangegangenen Jahren berichtet wird, ist das Buch auch ohne den ersten Band gelesen zu haben, zu verstehen. Ich empfehle allerdings trotzdem zunächst den ersten Band zu lesen.

     

    Auch in diesem Teil kommt es wieder zu vielen brutalen Morden und die handelnden Personen sind meist nur auf ihre eigenen Interessen fokussiert, so dass die Zusammenarbeit und die Definition, wer Freund und wer Feind ist, gern schnell wechselt und jeder, insbesondere Art, immer auf der Hut sein muss, weil keiner vor dem anderen sicher ist.

     

    Der Autor berichtet anhand von mehreren Erzählsträngen, die dieses Mal auch in Europa spielen über die verschiedenen Ereignisse, die an häufig wechselnden Orten stattgefunden haben. Um hier einen guten Überblick behalten zu können, wurde aus Band 1 beibehalten, dass das jeweilige Kapitel mit der Angabe des Orts und der Jahreszahl beginnt.

     

    Der Roman ist durchgängig spannend und die verschiedenen Beweggründe der Personen für ihr Handeln sind gut herausgearbeitet worden. Auch wird aufgezeigt, dass sich nicht alle von den Kartellen und ihrem Handeln einschüchtern lassen, sondern gegen sie mit den ihnen jeweils zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen. 

     

    Insgesamt hat mir auch dieser Band sowohl vom Thema als auch vom Schreibstil des Autors sehr gut gefallen und ich empfehle ihn daher gerne jedem, der sich weder vom Umfang des Buchs noch vom Thema Drogenkrieg und seiner Brutalität abschrecken lässt, denn es lohnt sich auch diesen Teil zu lesen.

  14. Cover des Buches Fight Club (ISBN: 9781448114955)
    Chuck Palahniuk

    Fight Club

     (96)
    Aktuelle Rezension von: wortjongleur

     

    Eigentlich habe ich „Fight Club“ nur in Angriff genommen, weil es zu den Büchern gehört, die man kennen sollte und die großen Wirbel verursacht hatten. Ich zögerte deshalb mit dem Lesen, weil mir die Thematik natürlich bekannt war und ich einige Filmszenen gesehen hatte. Das alles ließ mich denken, das Buch sei nicht unbedingt was für mich.


    Ich habe einige Seiten gebraucht, um in das Buch hineinzufinden, mit dem Gedankenfluss klar zu kommen und dem damit verbundenen Hin- und Herspringen. Es dauerte auch ein wenig, bis mir klar wurde, dass nur die Dialoge der anderen Personen in Anführungszeichen gesetzt sind, nicht aber die des Protagonisten, sodass es dem Leser überlassen ist, was er als gesprochene Antwort und was er als gedachte Antwort empfindet. Die intensiven Bilder, die so lässig formulierte Dramatik und die fesselnde Entwicklung konnten mich schlussendlich aber wirklich packen. Palahniuk hat eine spezielle Erzählweise, springt manchmal mitten in eine neue Szene hinein, schafft es aber immer den Leser mitzunehmen und ihm zum richtigen Zeitpunkt Erklärungen zu liefern. Seine Art eine Geschichte aufzubauen und zu präsentieren, ist wirklich besonders. Als Leser muss man seine Komfortzone verlassen, nicht nur was den Schreibstil, sondern natürlich auch was die Bilder angeht, die man vielleicht lieber nicht im Kopf gehabt hätte. Aber gerade, dass er mich als eher untypischen Leser dieser Art Geschichten fesseln und mitnehmen konnte, zeugt meiner Meinung nach von seinem Können.


    Wie der Autor im Nachwort erzählt, ging es ihm gar nicht so sehr um die Fight Clubs, sondern darum, was die Männer antreibt, zu ihnen zu gehen. Wie sie sich unbedeutend und ohne jeglichen Einfluss auf die Welt fühlen, was das Arbeitsleben mit ihnen macht, die Problematik der vorhandenen / nicht vorhandenen Vaterfiguren, der Wunsch ihre aalglatte, nichts-aussagende Oberfläche zu zerstören, das immer größer werdende Bedürfnis eine Aussage in dieser Welt zu machen. Die Rezeptionsgeschichte des Buches scheint auch sehr interessant zu sein; davon erzählt Palahniuk ebenfalls in meiner Ausgabe.

     
    Die spätere Entwicklung der Geschichte habe ich erst dann „kommen sehen“ als die Hinweise dem Leser unübersehbar gegeben werden. Dadurch hatte sie für mich einen wirklichen Aha-Effekt und dass vieles dadurch erst so richtig Sinn ergab. Aber natürlich sind auch Fragen entstanden, die mich dazu brachten zu manchen Szenen zurückzublättern und erst jetzt die Hinweise zu entdecken, die eigentlich schon immer da waren. Wenn ein Autor das schafft, hat er immer meinen Respekt sicher. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man im Vorhinein nicht durch Klappentexte oder ähnliches gespoilert wurde, aber bei meiner Ausgabe war das zum Glück nicht der Fall. Ich habe aber jetzt gesehen, dass manche Zusammenfassungen das eigentlich Interessante am Buch leider schon verraten.


    Alles in allem ein toll geschriebenes Buch, eine beklemmende und spannende Geschichte und ein wirklich interessanter Autor!

  15. Cover des Buches Blutklingen (ISBN: 9783453314832)
    Joe Abercrombie

    Blutklingen

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    "Ich denke mal, jeder sollte eine Chance bekommen", sagte er.
    "Auch solche Leute, die keine verdienen?"
    "Die vielleicht besonders."
    Zitat Seite 205


    Also der Infotext von der Verlagsseite ist vielleicht etwas irreführend, auch wenn er im Kern schon das sagt, worauf man sich hier einlässt. Denn eine weite, gefährlich zu durchquerende Ebene trennt die Goldsucher von den Bergen und dem kleinen Örtchen Knick, wo das Gold lockt ... und so schließen sich viele dem Treckführer Dab Süß an, der als Pfandfinder schon viele auf den richtigen Weg gebracht hat.
    Auch Scheu und ihr Stiefvater Lamm schließen sich ihm an - allerdings lockt sie nicht das Gold, sondern die entführten Kinder, Scheu´s Geschwister, die irgendwo in diese Einöde verschleppt worden sein sollen.

    Die Namen sind wieder sehr genial gewählt - wenn auch Scheu nicht "scheu" ist, denn sie ist weder auf den Mund gefallen noch zurückhaltend wenn es um ihr Recht geht. Bei Lamm sieht es etwas anders aus, denn er gilt als Feigling, der sich alles gefallen lässt. Und dennoch hängt Scheu sehr an ihm, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, denn als Hilfe auf dem Hof und als Ziehvater ihrer Geschwister war er von unschätzbaren Wert.


    "Mit dem Abhauen hab ich auch meine Erfahrungen. Allerdings hab ich festgestellt, das Problem ist oft... wohin man auch flieht, man nimmt sich selber mit."
    Zitat Seite 226


    Joe Abercrombie verlegt den Schauplatz dieses Mal ins Nahe Land und Fernland. Während Scheu auf der Suche nach ihren Geschwistern ist, verschlägt es denn altbekannten Söldner Nicomo Cosca ebenfalls in diese Richtung. Er soll eine Rebellion stürzen, die noch gar nicht begonnen hat, aber die Inquisition dennoch der Überzeugung ist, den Rädelsführer in dieser entlegenen Gegend zu finden.

    Dieser Band hat mir wieder unglaublich gut gefallen! Zum einen die neuen Charaktere, allen voran Scheu, die sich mit ihrer tapferen und unermüdlichen Art in mein Herz gekämpft hat. Ebenso wie Tempel, der in seinem bisherigen Leben alle möglichen Wandlungen durchlaufen hat, jedoch nie bei einer Entscheidung blieb, da er sich immer den einfachen Weg wählt.
    Aber auch einige Nebenfiguren haben ihre Rolle gut gespielt und mit einigen alten Bekannten, mit denen ich nicht gerechnet hatte, ist direkt mein Herz aufgegangen! Das Schicksal ebnet eben seltsame Wege ohne uns zu zeigen, wo sie wohl hinführen mögen...


    "...und ganz plötzlich merkst du, dass dein bestes Land schon hinter dir liegt, dass du es gar nicht richtig zu schätzen gewusst hast, als du mitten drin warst, weil du immer nur nach vorn geguckt hast."
    Zitat Seite 209


    Der Schreibstil war dieses Mal mit so viel zynischem Humor gespickt, dass ich mir oft ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Dieser Wortwitz in den Dialogen, der trockene Sarkasmus und überhaupt manches Mal die Situationskomik waren einfach großartig!!! Allerdings verkommt das ganze nicht zu einem flapsigen Klamauk, denn die Ernsthaftigkeit der Situation ist allen ein ständiger Begleiter.
    Überhaupt waren dieses Mal viele Momente mit philosophischen Gedanken gespickt, die mir den Autor umso sympathischer gemacht haben!

    Brutale Gefechte und Kämpfe fehlen aber natürlich auch dieses Mal nicht und es wird wieder mit aller Härte zugeschlagen und gefochten. Da spritzt auch mal das Blut und trennen sich Körperteile von ihren Besitzern - alles in allem empfand ich den Band aber etwas ruhiger, etwas, ja, feinfühliger als die anderen. Obwohl der Autor immer wieder gesellschaftliche Missstände in die Handlung mit einbringt und auch und gerade zwischen den Figuren viel an persönlichen Schicksalen ausschlachtet, hat mir hier die etwas empfindsamere Variante richtig gut gefallen!

  16. Cover des Buches Papillon (ISBN: 0061120669)
    Henri Charriere

    Papillon

     (116)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Faszierend wird der Lebensweg und das Leid eines verurteilten Flüchtigen in den dreißiger Jahren an den exotischen Orten Lateinamerikas wie Trinidad, Curacao, Santa Maria und anderen Fluchtorten spannend beschrieben - angefangen mit der Verhaftung in Paris und der Verlegung nach Französisch Guyana. Papillon macht eine Odyssee durch, die mit Versprechen, Vertrauensbruch, Verrat aber auch Freundschaft verknüpft ist. Immer wieder flammt die Hoffnung auf Rettung auf. Seine Lebensenergie ist trotz zahlreicher Fehlschläge unzerstörbar. Es beinhaltet eine Philosophie des Lebens und Durchhaltens, die heute noch ihre Gültigkeit hat.

  17. Cover des Buches The Godfather (ISBN: 0451167716)
    Mario Puzo

    The Godfather

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die Vorlage zu dem wundervollen Film mit Brando, Pacino usw. Der Aufstieg des Don wird erzählt, und wie er Audienz hält, indem er sich die Sorgen seiner Bittsteller anhört und mal gütig, mal kalt reagiert, wie er seine Nachfolge zu regeln gedenkt, sich mit seinem Consigliori berät und auch äußert widerspenstige Naturen wie den Filmproduzenten Jack Woltz zu überzeugen vermag ("Ich hab ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte.") Nur die Beschreibung von Sonnys "derbem Puttengesicht" wirkt albern.
  18. Cover des Buches Kein Land für alte Männer (ISBN: 9783644050617)
    Cormac McCarthy

    Kein Land für alte Männer

     (133)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Eine Blutspur zieht sich durch die Wüste von Texas. Hobbyjäger Llewelyn findet einen Wagen indem alle Insassen tot sind. Überall ist Blut und er entdeckt einen Koffer voll Geld. Er nimmt ihn mit und hätte es damit gut lassen sollen, aber er kehrt zurück. Da warten schon die Killer auf ihn und ein Katz und Maus Spiel beginnt. Die Geldbesitzer sind hinter Llewelyn her und er bekommt es mit einem Psychopath zu tun, der seine Opfer mit einem Bolzenschussgerät umbringt. Der Provinzsheriff Bell hat schon viel gesehen in seiner langen Laufbahn, aber dieses sinnlose Blutvergiesen, der zunhemende Handel mit Drogen und die Jagd nach dem Psychopathen Chigurh scheinen ihn zu zermürben. Dann kreuzt auch noch der Looser Llewelyn seinen Weg, dem eine ganze Armada von Killern auf den Versen ist. Ein düsterer, nerzerfetzender Thriller, ein moderner Western. In einer wunderbaren Sprache von Pulitzerpreisträger Cormac McCarthy erzählt.

  19. Cover des Buches Asshole (ISBN: 9783548060255)
    Martin Kihn

    Asshole

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieses Buch hätte ich wohl aus eigenehm Wunsch mir nie ausgesucht zu lesen, dennoch bin ich positiv überrascht, wie gut es doch war.
    Diese Anleitung darf man auf keinen Fall erst nehmen, da alles auf witzige, lachhafte Art geschrieben wurde. Ein gutes Buch für zwischendurch, wenn man mal wieder etwas zum lachen haben möchte.
  20. Cover des Buches Stasi-Kinder (ISBN: 9783548611693)
    Ruth Hoffmann

    Stasi-Kinder

     (5)
    Aktuelle Rezension von: MissWhitey
    Das Buch ist wirklich interessant. Verschiedene Menschen berichten aus ihrer Kindheit in der DDR. Sie haben alle eins gemeinsam: Ihre Eltern waren bei der Stasi. Das Buch gibt Einblicke in das, oft sehr strenge, Elternhaus, was es für Privilegien für Mitglieder des MfS gab und vieles mehr. Man erfährt, dass die Kinder oft gar nicht oder nur wenig darüber wussten, welche Tätigkeit ihre Eltern nachgingen. Man erhält viele Informationen, wie das Konstrukt Stasi aufgebaut war z.B, dass es Abteilungen gab um die Mitglieder der eigenen Reihen zu kontrollieren. Da ich mich vorher noch nie wirklich mit dem Thema Stasi auseinander gesetzt hatte, habe ich durch dieses Buch viel neues erfahren. Einziger Kritikpunkt ist für mich, dass die Geschichten der Personen immer in Teilstücken erzählt werden. Dadurch kam ich öfters durcheinander und musste wieder zurückblättern, um mir in Erinnerung zu rufen was nochmal davor passiert war.
  21. Cover des Buches Der die Schuld vergibt (ISBN: 9783501013236)
    Francine Rivers

    Der die Schuld vergibt

     (15)
    Aktuelle Rezension von: LaDragonia

    Zum Inhalt:

    Als Dynah Carey, nach einer Vergewaltigung feststellt das sie schwanger ist, bricht für sie eine Welt zusammen. Dynah steht plötzlich vor der schweren Entscheidung: Abtreibung oder nicht. Ihr Verlobter Ethan rät ihr dazu, obwohl sie beide doch vorher strikt dagegen waren. Selbst ihrer Familie kann sie sich nicht anvertrauen und von der Schande erzählen, weil sie sie nicht belasten möchte. Doch eine Entscheidung muss sie fällen...


    Meine Meinung:

    Ein Buch das einen wirklich zum Nachdenken bringt. Ist Abtreibung im ethischen Sinne plötzlich legal und erlaubt und weil Dynah vergewaltigt wurde. Schrecklich das die junge Protagonistin selbst in ihrem Elternhaus und bei ihrem Freund keinen wirklichen Rückhalt findet, der ihr bei dieser schwierigen Entscheidung wirklich hilft. Man hat als Leser grundsätzlich das Gefühl, dass es den Mitmenschen nicht wirklich um Dynah Wohl geht, sondern einzig um „das was die anderen denken könnten“.

    Letztendlich als sie sich von allen ein wenig zurückzieht, findet sie den inneren Frieden, auch durch ihre langen Gesprächen mit Gott, und kann eine für sie richtige Entscheidung treffen.

    Insgesamt gesehen konnte mich das Buch trotz des extrem ernsten Themas, was auch dem Leser auch wirklich gut nahe gebracht wird, allerdings nicht so fesseln, wie ich es von anderen Büchern der Autorin gewohnt bin. Deshalb dieses Mal leider nur 4 Sterne.

  22. Cover des Buches Unterwegs nach Cold Mountain (ISBN: 9783453875227)
    Charles Frazier

    Unterwegs nach Cold Mountain

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein außergewöhnlicher Western, der viel über das Leben der damaligen Menschen und wie hart es war aussagt. Ein Deserteur der Nordataatenarmee im amerikanischen Bürgerkrieg ist unterwegs zu seiner Freundin und trifft unterwegs so einige zwielichtige Gesellen. Seine Freundin muß währenddessen nach dem überraschenden Tod ihres Vaters die Selbständigkeit lernen. Für den interessierten Leser kommen auch sehr viele historische Fakten rüber.
  23. Cover des Buches Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg (ISBN: 9783492314510)
    Konstanze von Schulthess

    Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Monalisa73

    Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg ist eine starke Frau mit viel Selbstdisziplin. Die nach dem 20. Juli 1944, dem Attentat auf Hitler, nicht nur ihren geliebten Mann verliert, der Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg war, sondern auch alles was ihr lieb und teuer war. Sie und ihre gesamte Familie werden in Sippenhaft genommen. Sie kommt sogar ins KZ Ravensbrück und bringt während ihrer Odyssee von einem Gefängnis ins nächste ihr fünftes Kind auf die Welt. Sie bekommt den Namen Konstanze und ist die Autorin dieses Buches.

    Sie beschreibt ihre Mutter, deren Leben vor und nach dem Attentat und über ihre anderen Verwandten, die ebefalls betroffen waren von der Sippenhaft.

    Es ist sehr bewegend, eindrucksvoll und mit sehr viel Liebe zur Mutter geschrieben. Genauso wie, die Liebe der Eltern und die Liebe zur Heimat, die  deutlich aus den Zeilen des Buches zu lesen sind.

    Es hat mich sehr berührt und mir einen weiteren Einblick in die damaliege Zeit gegeben und im Besonderen die Geschehnisse um das Attentat.

    Ich finde, es ist ein wertvolles geschichliches Buch, über eine starke Frau, die vieles bewegt hat.


  24. Cover des Buches La Nera (ISBN: 9783426509111)
    Claudio M. Mancini

    La Nera

     (15)
    Aktuelle Rezension von: robbylesegern
    ein Thriller , nah an der Realität La Nera ist die Hauptperson in Claudio M. Mancini`s gleichnamigen Roman, der sich mit den Strukturen und Machenschaften der italienischen Mafia befasst. Sophia, genannt La Nera ,wegen ihres rabenschwarzen Haares, wächst in einem kleinen Dorf in einfachen, bäuerlichen Verhältnisse auf. Ihre Mutter hat die Familie früh wegen eines anderen Mannes verlassen. Ihr Vater, den sie so dringend gebraucht hätte, ist verbittert. Nur mit ihrem Bruder Tommaso verbindet sie eine herzliche Beziehung.Als die Geschwister eines Tages zu einem Dorffest fahren, das zum Ende der Schafschur stattfindet, wird Sophia vor den Augen ihres Bruders, den man an einen Baum gebunden hat,vom Sohn des mächtigen Paten und dessen Freunden vergewaltigt und Tommaso anschließend erschossen. Sophia kann auf keinerlei Verständnis oder Hilfe hoffen, denn der Sohn des Paten ist unantastbar.Trotzdem schwört La Nera Rache.Sophia heiratet einige Jahre später den schwerreichen Arzt Giulio Saviani,dessen Aufmerksamkeit sie bewusst auf sich gezogen hat, denn eine Liebesheirat kommt für Sophia nach der Vergewaltigung nicht mehr infrage.Erst nach der Heirat wird Sophia klar, in was für eine "ehrenwerte Familie" sie eingeheiratet hat, denn Giulio's Vater ist ein mächtiger Pate.Als ihr Mann ermordet wird, führt sie seine Geschäft weiter, verliert aber ihre Rache, die noch tief in ihr brennt, nicht aus dem Auge. Claudio M. Mancini hat mit seinem Buch "La Nera " einen spannenden Mafiathriller geschrieben, der so weit gar nicht von der Realität entfernt ist. Er schreibt über die Machtstrukturen, aber auch über die geschickt aufgebauten Geschäftszweige der Mafia und von den Schwierigkeiten der Antimafiabehörden hier Erfolge zu erzielen und Beteiligte dingfest zu machen.Informationen über diese Leute zu bekommen ist so gut wie unmöglichen, da geschwiegen wird,denn das erste Gebot der Sizilianer ist Schweigen, wenn sie ihr Leben behalten wollen. Claudio M. Mancini berichtet im dem Trailer des Buches,dass die Frauen in der Mafia mittlerweile fest integriert sind und häufig mit noch größerer Geschäftstüchtigkeit, Durchsetzungsvermögen und Brutalität die Geschäfte ihrer verstorbenen Männer weiterführen. Eine Figur an der sich der Autor bei seinem Buch orientiert hat, ist die bekannte Mafiosi Guiseppa Sansone, die man erst nach vielen Jahren verhaftet hat.Auch in Deutschland hat die Mafia den Fuß fest in der Tür, wie Mancini sagt, allein in Deutschland werden nach Angaben des BKA jedes Jahr 3 Millarden Schutzgelder bezahlt.Aber das sind eben nicht die einzigen Einnahmequellen dieser Organisation. Wenn man dann noch dazurechnet, dass die russische und vitnamesische Maffia hier auch ordenlich mitmischt und diese Leute nicht nur kleine Gauner sind, sondern in der Wirtschaft, Politik und auch in den Polizeibehörden ihre Leute haben,frage ich mich wer hier in unserem Land bestimmt. Ein spannender, gut recherchierter und dem zu Folge interessanter Thriller.

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