Bücher mit dem Tag "graeme simsion"
5 Bücher
- Graeme Simsion
Das Rosie Projekt
(1.444)Aktuelle Rezension von: Azyria_SunWorum geht’s?
Der autistische Don Tillman, Professor für Genetik, versucht, anhand eines Fragebogens die Frau fürs Leben zu finden. Als er mit Rosie das genaue Gegenteil seiner Wunschpartnerin trifft, ist er gezwungen, seine Vorstellungen in eine neue Lebensrealität zu setzen.
Meine Meinung:
Ganz zu Recht wird „Das Rosie-Projekt“ von Graeme Simsion auf der Buchrückseite als Weltbestseller bezeichnet. Es ist ein wirklich außergewöhnlicher Roman über einen autistischen Mann, und es ist unglaublich, wie gut sich der Autor in dessen Psyche hineinversetzt und die Gedanken von Don aus dessen Sicht den LeserInnen herüberbringen kann. Und vielleicht gerade deshalb ist das Buch so leicht und unterhaltsam zu lesen mit einer ganzen Menge Wortwitz, ein bisschen romantisch und unglaublich originell.
Don Tillman und Rosie erinnern sehr an Sheldon Cooper und Amie aus The Big Bang Theorie, was mich aber gar nicht wirklich stört, da ich erstens diese beiden Charaktere ebenfalls sehr charmant finde und es doch auch einige Unterschiede zwischen diesen beiden gibt. Auch die anderen Protagonisten fand ich authentisch und charmant, z.B. Dons bester Freund Gene, dessen Frau Claudia, die eine offene Beziehung führen, die aber nur von einem der beiden genutzt wird. Dann die anderen Charaktere, denen wir kurz begegnen dürfen: Dem Yankee-Fan Dave, dem Chef der Bar, Daphne. Alles wundervolle Menschen, die auf ihre Art dazu beigetragen haben, dass Don sein konnte, wie er dargestellt wird.
Ich fand es wirklich ungemein unterhaltsam aber auch informativ, wie uns Graeme Simsion in die Gedankengänge von Don eingeführt hat. Seine Zwänge, seine Organisation, seine Art zu Handeln und zu Leben. Und das anhand von verschiedenen Situationen, die wir mit ihm und Rosie erleben durften. Und richtig klasse auch mitzuerleben, wie er auf logische Art versucht hat, seine Lebensorganisation umzustellen und teilweise doch – wie er im Nachhinein selbst merkt - irrational rational gehandelt hat. Wirklich jede Szene hat gesprüht vor emotionalem Charme, vor Wortwitz, vor Situationskomik und ich habe das Buch regelrecht verschlungen! Eine absolute Leseempfehlung von mir und ich weiß nicht, wie das Buch so lange auf meinem SuB hat liegen können! Ich freue mich schon auf die nächsten Teile mit Don und Rosie.
Fazit:
„Das Rosie-Projekt“ von Graeme Simsion ist ein wirklich geniales Buch. Es ist einerseits eine leichte Lektüre für zwischendurch, andererseits aber auch unheimlich informativ und ich bewundere den Autor, wie er aus Sicht von Don, einem Autisten, erzählt und absolut perfekt in dieser Rolle aufgegangen ist. Die Zwänge und ganz eigene Logik rübergebracht hat und dadurch mit jeder Menge Charme eine unglaublich unterhaltsame Situationskomik herausgefordert hat. Der Roman war klasse, unterhaltsam, amüsant und ein richtiger Pageturner!
5 Sterne von mir und ich freue mich schon auf weitere Geschichten mit Don und Rosie!
- Graeme Simsion
The Rosie Project
(102)Aktuelle Rezension von: RinnerlDon Tillmann ist 39 Jahre alt, Genetiker und er hat das Asperger-Syndrom, eine Form des Autismus, das es ihm schwer bzw. fast unmöglich macht, Emotionen zu fühlen und/oder diese auszudrücken.
Spontanität findet in seinem Leben nicht statt, alles ist bis auf die Minute durchgetaktet und geplant, daher werfen ihn unvorhergesehene Ereignisse schon auch mal aus der Bahn.Das macht es für Don nicht nur schwierig Freunde zu finden (er hat derer zwei), eine passende Partnerin aufzutreiben scheint nahezu unmöglich.
Allen Widerständen zum Trotz macht er sich auf die Suche nach der perfekten Frau, mit der er eine Familie gründen möchte.Nachdem alle seine bisherigen Dates in mittleren bis vollkommen Katastrophen geendet haben und um sich weitere böse Überraschungen zu ersparen, soll ein nach strengen Maßstäben erstellter (u. a. absolut pünktlich, keine Vegetarierin, keine Raucherin, trinkt keinen Alkohol) 16-seitiger Fragebogen den erhofften Erfolg bringen.
Dann trifft er auf Rosie. Die rauchende, unpünktliche, dem Alkohol durchaus nicht abgeneigte und einigermaßen chaotische (daher völlig ungeeignete Partnerschafts-Kandidatin) Kellnerin möchte gern erfahren wer ihr leiblicher Vater ist und ein Genetiker mit Zugang zu dem passenden Equipment, um die infrage kommenden Kandidaten zu testen, ist wie ein Geschenk des Himmels.
Ich mag keine Liebesromane. Ich habe in meinem ganzen Leben vielleicht eine handvoll gelesen und die meisten fand ich, gelinde gesagt, schlecht.
„The Rosie Project“ wurde mir von einer guten Freundin empfohlen und nach ihrer Erzählung war ich tatsächlich angefixt und hatte die leise Hoffnung, dieses Buch könnte vielleicht die Ausnahme von der Regel sein. Ist es.
Graeme Simsion hat es geschafft mich mit dem ersten Wort abzuholen und ich habe das Buch bis zum Ende nicht mehr weggelegt.Er schafft lebendige, einzigartige Charaktere die sich (was besonders in Dons Fall eine echte Herausforderung ist) in ihrem Tempo entwickeln dürfen. Die Geschichte ist so schön und die Protagonisten einfach wunderbar und mir ist jeder einzelne von ihnen sehr ans Herz gewachsen.
Ich freue mich jetzt schon darauf zu erfahren wie die (Liebes-)Geschichte weitergeht. Die Fortsetzung „The Rosie Effect“ habe ich bereits auf meiner Leseliste.
Vom mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!
Da ich das Buch in der englischen Originalfassung gelesen habe kann ich die Qualität der deutschen Übersetzung nicht beurteilen.
- Graeme Simsion
Der Rosie-Effekt
(442)Aktuelle Rezension von: wordworldHandlung: Nachdem mir "Das Rosie-Projekt" von Graeme Simsion 2020 so gut gefallen hat, sind Band 2 und 3 der Rosie-Reihe zuerst auf meiner Wunschliste und dann auf meinem SuB gelandet. Drei Jahre später habe ich es jetzt endlich mal geschafft, die Fortsetzung zu Dons und Rosies Geschichte zu lesen. Leider fließt die Handlung von "Der Rosie-Effekt" nicht ganz so natürlich wie in Band 1 und fühlt sich stellenweise eher konstruiert an. Beginnend mit der ungeplanten Schwangerschaft von Rosie beginnt die Ehe der beiden zu kriseln und Don verstrickt sich immer weiter in ein Netz aus Lügen, um die schwangere Rosie vor Stress zu bewahren. Dabei erscheinen die Probleme und die Misskommunikation zwischen Don und Rosie gerade im Mittelteil immer absurder und vermitteln den Eindruck, dass das Buch insgesamt ein paar Seiten zu lang ist. Diese Fortsetzung konnte für mich also nicht zu 100% an die Magie von Band 1 anknüpfen, ist aber dennoch ebenso liebenswert und originell erzählt. Egal ob der Blauflossen-Thunfisch-Zwischenfall, ein Missverständnis auf dem Kinderspielplatz mit fatalen Folgen, Männerabende mit Rockstars oder spontane Geburtsassistenz - die Vielzahl an verrückten Szenen, in die sich Don hier wieder manövriert, könnte verrückter und lustiger nicht sein.
Schreibstil: Graeme Simsion schreibt zuckersüß, spritzig und herrlich selbstironisch aus der Sicht unseres besonderen Protagonisten Don, dessen andere Konfiguration seines Gehirns (so drückt er seine Normabweichung aus, die zu diversen gesellschaftlichen Fehlern im zwischenmenschlichen Umgang führt, ihm jedoch auch unfassbare Fähigkeiten verleiht) dem Leser die ein oder andere absurde Situation beschert. Der wundervolle Humor des Autors lädt dabei dazu ein, mit dem Protagonisten über seine Köpfer in etliche Fettnäpfchen zu lachen und nicht über ihn. "Der Rosie-Effekt" kommt allerdings nicht ganz so locker-luftig wie Band 1 daher und schlägt teilweise auch ernstere Töne an. Mit Beziehungsproblemen, gewalttätigen Auseinandersetzungen, Drogenabhängigkeit, Schwangerschaftsdepressionen und elterliche Verantwortung werden einige Themen angeschnitten, die der romantischen Komödie etwas mehr Schwere verleihen.
Figuren: Abermals sehr gut gefallen hat mir die Hauptfigur Don. Mit seiner analytischen Denkweise, seinen oftmals fruchtlosen Anstrengungen, als normal zu erscheinen und seinen nüchternen, staubtrockenen Kommentaren muss man den alles andere als durchschnittliche Genetiker einfach gernhaben. Mit den Problemen bei Kommunikation, Berührungen und Zwischenmenschlichem in Kombination mit einem sehr hohen IQ und Bedürfnis nach Struktur wird schnell klar, dass Graeme Simsion hier auf das autistische Spektrum abzielt. Statt jedoch nur eine Karikatur einer Diagnose abzuliefern hat der Autor es geschafft, ihn sehr feinfühlig und komplex zu zeichnen, sodass wir ihn in all seiner Genialität und Unbeholfenheit lieben lernen und viele Eigenschaften von ihm auch in uns entdecken. Mir gefällt sehr gut, dass er deutlich macht, dass es sich bei Autismus mehr um ein Spektrum als eine Kategorie handelt und dass nicht unbedingt ein Leidensdruck vorhanden sein muss. Während sein Gegenpart Rosie in Band 1 noch sehr blass blieb, bekommt sie hier deutlich mehr Profil und wir erfahren, was sie wirklich beschäftigt. Deutlich besser als Rosie haben mir aber immer noch die Nebenfiguren wie der notorisch untreue Gene oder der schusselige Dave gefallen, denen wir hier neben einigen Neuzugängen wie der Ex-Rockstar George erneut begegnen. Nun bin ich sehr gespannt auf den dritten Band!
Das Zitat
"Ich empfehle, schlau zu sein, aber kein Genie. Es sei denn, das Einzige, was dich interessiert, sind Zahlen. Berufsmathematiker zeigen häufig nur dürftige soziale Fähigkeiten."
Das Urteil
"Der Rosie-Effekt" konnte für mich aufgrund der leicht konstruiert wirkenden Handlung nicht zu 100% an die Magie von Band 1 anknüpfen. Dennoch erzählt Graeme Simsion hier abermals zuckersüß, spritzig und herrlich selbstironisch eine verrückte und bunte Liebesgeschichte.
- Graeme Simsion
Das Rosie-Projekt
(135)Aktuelle Rezension von: Nicola89Don Tillman ist hochintelligent, sozial unbeholfen, erfolgreich und sucht die Frau fürs Leben. Da er menschliche Beziehungen meistens äußerst verwirrend findet, entwickelt er einen 16-seitigen Fragebogen, mit dem er die perfekte Ehefrau für sich finden will. Sie soll nicht rauchen, trinken, unpünktlich oder Veganerin sein.
Doch dann lernt er Rosie kennen, die überhaupt nicht seinen Vorstellungen entspricht und nach wissenschaftlich erwiesenen Fakten auch gar nicht zu ihm passt.
Mit Rosie lernt er jedoch eine ganz andere Sicht auf die Welt kennen und stellt fest, dass Gefühle ihre eigene Logik haben.
Obwohl dieses Hörbuch bereits vor einigen Jahren erschienen ist und ich es schon länger hören wollte, da es mir damals empfohlen wurde, bin ich erst jetzt dazu gekommen.
Auch wenn die Geschichte natürlich etwas vorhersehbar ist, hat mir der lockere und humorvolle Schreibstil, ebenso wie der Sprecher Robert Stadlober gut gefallen.
Der Einstieg in die Handlung war sehr leicht, allerdings wurde es mir im letzten Drittel doch etwas zu langatmig.
Seit es auch mehr Serien und Filme gibt, in denen Asperger-Autisten eine Rolle spielen, hat sich der Blickwinkel auf diese Menschen sicher bei vielen Leuten noch einmal verändert und auch wenn dieses Buch auf humorvolle Weise geschrieben ist, habe ich es nie so empfunden, dass die Erkrankung ins Lächerliche gezogen wurde, was manchmal sicher auch ein schmaler Grat ist.
- Graeme Simsion
Das Rosie-Resultat
(64)Aktuelle Rezension von: walli007Don Tillmans Sohn Hudson ist inzwischen elf Jahre alt. Grundsätzlich ist er ein aufgewecktes intelligentes Kind, doch in der Schule hat er es nicht ganz leicht. Hudson mag es lieber korrekt und so korrigiert er auch Fehler, viele Schulfreunde hat er nicht und Sport ist nicht sein Lieblingsfach. Als Don und seine Frau Rosie zur Schuldirektorin zitiert werden, ahnt Don nichts Gutes. Das erinnert ihn doch sehr an seine eigene Kindheit und Jugend. Sein Sohn soll es besser haben, ihm muss also unbedingt geholfen werden. Dons eigene Probleme müssen erstmal hinten angestellt werden. Hudson soll eine schöne Schulzeit haben und Freunde.
Zum dritten Mal erfahren Leser und Hörer mehr von Don Tillman, der es trotz oder auch wegen des Asperger-Syndrom, mit dem er lebt, ein erfülltes Leben zu haben. Erfüllt heißt allerdings nicht einfach. Kommunikationsprobleme führen immer wieder zu Schwierigkeiten. Manchmal könnte der Eindruck entstehen, wie der Vater so der Sohn. Doch, um es positiv auszudrücken, sowohl Vater als auch Sohn erweisen sich als findige Problemlöser. Sie nehmen sich der Aufgaben an, die ihnen das Leben stellt. Rosie tut dabei ihr Übriges, um ihre Männer zu verteidigen aber auch zu erden.
In diesem Hörbuch versteht es Robert Stadlober hervorragend dem Leser Dons Gedanken und seinen Tonfall nahezubringen. In seinem Wunsch, seinem Sohn den Weg zu bereiten, hat Don mit etlichen Problemen zu kämpfen. Und mit seiner manchmal naiven, meist analytischen Direktheit wird er die meisten Leser und Hörer für sich einnehmen. Auch wenn sie Veränderungen nicht unbedingt mögen, so ist es doch klasse, wie Don und Hudson sich der Aufgaben annehmen, die ihnen das Leben stellt. In diesem positiven Roman mit seinen sympathischen Hauptpersonen entdeckt man vielleicht, dass die Welt besser wäre, hätte sie mehr Menschen wie die Tillmans. Auch sie haben Probleme und brauchen manchmal Hilfe, aber sie packen es an und machen sich selbst an eine Lösung, möglichst ohne dabei anderen zu Nahe zu treten. Ein Roman, der das Herz erwärmt.