Bücher mit dem Tag "gonzo-journalismus"
Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gonzo-journalismus" gekennzeichnet haben.
6 Bücher
- Hunter S. Thompson
Angst und Schrecken in Las Vegas
(161)Aktuelle Rezension von: Der_BuchklubZu unserer Buchbesprechung geht es hier: https://www.youtube.com/watch?v=QebdCDz78VI
Vorsicht, Spoiler!
- Hunter S. Thompson
Angst und Schrecken im Wahlkampf
(16)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Buch war gewohnt unterhaltsam geschrieben, nur konnte mich die Thematik (US-Wahlen 1972) nicht ganz überzeugen, auch wenn es hin und wieder interessant war. Schlecht ist das Buch bei weitem nicht, aber an "Angst und Schrecken in Las Vegas", "Hells Angels" oder "The Rum Diary" kommt es nicht heran. - Dennis Gastmann
Atlas der unentdeckten Länder
(40)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchIch hatte noch nie davon gehört.
Es geht los mit Pitcairn, eine Insel mitten im Nichts, die nicht mit dem Flugzeug und nicht mit dem Hubschrauber zu erreichen ist sondern nur mit einem Schiff und das auch nur alle drei Monate. Dort wohnen die Nachfolger der Überlebenden der Meuterei auf der Bounty und zwar insgesamt nur knapp 50 Personen. Wie in jedem Kapitel erfährt der Leser viel über die Hintergründe und die Geschichte des Landes bzw. der Insel. Aber vor allem macht der Leser eines: herzhaft lachen.
- Hunter S. Thompson
Hell's Angels
(55)Aktuelle Rezension von: ichundelaineFür ein Jahr "ritt" der König des Gonzo-Journalismus, vielen eher bekannt als der Autor von Fear and Loathing in Las Vegas, in den 1960ern mit den damals Anfangs noch eher weniger berüchtigten Hell's Angels und verarbeitete seine Eindrücke nicht nur in zahlreichen Kolumnen sonder eben auch in diesem Buch.
Er beschreibt die Hell's Angels als das, was sie sind, verlorene Seelen mit wenig formaler Bildung, null Perspektive und gescheitert am American Dream, die sich nun durch durch Massenbesäufnisse, Prügeleien und sexuelle Perversion ihren Platz im amerikanischen Gefüge suchen und die Presse manipulieren.
Die Thematik hat, gerade im Lichte von Serien wie "Sons of Anarchy" in keinster weise an Spannung eingebüßt und sein Reportagen-Stil machen dieses Buch zum einem fesselnden Leseerlebnis. - Hunter S. Thompson
Die Odyssee eines Outlaw-Journalisten: Gonzo-Briefe 1958-1976
(1)Aktuelle Rezension von: cloverleafMehr als 20.000 Briefe verfasste Kultfigur Hunter S. Thompson, die er in weiser Voraussicht sorgfältig aufbewahrte und archivierte. Nur ein kleiner Teil davon aus dem Zeitraum 1958 bis 1976 ist in dieser Buchausgabe enthalten. Doch dieser Ausschnitt aus Thompsons Korrespondenzen vermag es, ein tiefgründiges und aufrichtiges Bild des Schriftstellers zu zeichnen, HST der Rebell, literarisches Genie und Begründer des Gonzo-Journalismus.
Wer war Hunter S. Thompson? Diese Frage kann die Lektüre der gesammelten Briefe fast besser beantworten als jedes seiner anderen Werke. Zweifellos war Hunters Leben geprägt von zahlreichen Reisen, einer gewissen Rast- und Ruhelosigkeit, Geldsorgen und zahlreichen Drogenexzessen. Thompson zeigt sich als journalistischer Literat mit unverwechselbarem Schreibstil. Von dezent humorvoll bis überspitzt ironisch, meist äußerst scharfzüngig, stilistisch herausragend mit einer gehörigen Portion Gesellschaftskritik, mal unterschwellig, mal radikal direkt. Thompson, dessen journalistische Laufbahn als Sportreporter begann, gilt als Erfinder des Gonzo-Journalismus. Gonzo stellt den Journalisten und seine Recherchen in den Mittelpunkt und dies auf radikale und subjektive Weise. Ausgangspunkt ist die Idee William Faulkners, die beste Fiktion sei wahrer als jede Art von Journalismus es sein könne. Eine sachliche journalistische Distanz hält Thompson weder für möglich, noch für erstrebenswert.
„Der Niedergang der amerikanischen Presse war schon lange abzusehen, und mir ist meine Zeit zu schade, um sie mit Anstrengungen zu vergeuden, die auf den ‚Mann auf der Straße‘ abzielen, mit dem täglichen Quantum an Klischees… Doch es gibt eine andere Art von Journalismus… eingraviert auf einer Bronzetafel an der südlichen Ecke des Times Tower in New York“, schrieb HST an den Herausgeber der puerto-ricanischen Zeitung „San Juan Star“, William J. Kennedy, als er sich um eine freie Stelle bewarb. Kennedy lehnte ab, doch zwischen den beiden entwickelte sich eine beständige Brieffreundschaft.
Mit der Grundidee und Bedeutung des amerikanischen Traums beschäftigt er sich intensiv. Was steckt hinter diesem abstrakten Begriff? Wo findet man den amerikanischen Traum, worin manifestiert er sich? Mehr und mehr wird er sich des Scheiterns dieses Traums, vielleicht auch seines persönlichen Scheiterns, bewusst, was er literarisch im Roman „Angst und Schrecken in Las Vegas“ darlegt. Viele der späteren Korrespondenzen aus den 70ern sind stark politisch geprägt. Thompson äußert sich ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen über die intriganten und exzessiven politischen Machtkämpfen einer turbulenten Zeit. Dabei wirft er einen schonungslosen Blick auf den Präsidentschaftswahlkampf und spart nicht mit Kritik am „größten Dreckskerl“ Nixon und dessen „verbrecherischen Wesens“.
Die gesammelten Briefe bieten einen ehrlichen und autobiografischen Einblick in Thompsons Leben und in die unterschiedlichen Facetten seiner Persönlichkeit. Hinter der Fassade eines unangepassten Qutlaw-Journalisten steckt eine durchaus sensible und nachdenkliche Seite. Mit Verlagsleuten schreibt er über neue literarische Ideen und Projekte, wobei er sich häufig selbstkritisch und nicht ohne Zweifel über seine Projekte äußert. Auch zu Autoren und Redakteuren hält er regen Kontakt, beispielsweise zu Tom Wolfe (Schriftsteller, Mitbegründer des New Journalism), Carey McWilliams (Hrsg. des Magazins „The Nation“), Allen Ginsberg (Dichter der Beat Generation) und Bob Woodward (Journalist, der die Hintergründe der Watergate-Affäre aufdeckte), um nur einige zu nennen. Einen privaten Einblick in Thompsons Leben bieten die Briefe an Familie und Freunde. Häufiges Thema in den Briefen an seine Mutter Virginia, eine Bibliothekarin aus Louisville, sind die Geldsorgen, die Hunter trotz erfolgreicher Publikationen begleiten. Auch den damaligen Präsidenten Lyndon B. Johnson kontaktiert Thompson, um sich für einen Posten zu bewerben.
Kurz und knapp: Die Briefe sind ein Zeitdokument von unschätzbarem Wert. I-Tüpfelchen dieser Buchausgabe sind die unveröffentlichten Artikel Thompsons. David Letterman stellte Thompson, der die Ehre hatte, Gast seiner Sendung zu sein, als den „genaueste[n] und am wenigsten faktengetreue[n] Reporter Amerikas“ vor. Treffendere Worte kann man nicht finden. Schade, dass HST nicht mehr unter uns weilt, wäre es doch sehr interessant, was er zur aktuellen politischen Situation Amerikas zu sagen, oder besser, zu schreiben hätte. Welche Worte hätte er wohl für Donald Trump gefunden?