Bücher mit dem Tag "goldrausch"
73 Bücher
- Beth Lewis
Wolf Road - Die Angst ist immer einen Schritt voraus
(28)Aktuelle Rezension von: denise7xyErster Satz
Ich saß oben in der Eiche einen Ast zwischen den Knien, und beobachtete den tätowierten Mann, der im Schnee herumstapfte.
Meinung
Als kleines Kind verirrte Elka sich im Wald und traf auf Trapper, der sie bei sich aufnahm und ihre alles über das Leben in der Wildnis beibrachte. Als sie Jahre später erfährt, dass er ein Serienmörder ist, flieht sie vor ihm und dem Gesetz, welches sie als Komplizen sieht. Durch eine kaputte Welt, fremden Sitten und Menschen, bahnt sie sich einen Weg, auf der Suche nach ihren Eltern. Doch Trapper ist ihr dicht auf den Fersen.
Elka erzählt ihre Vergangenheit, wie sie zu Trapper kam, was er ihr beibrachte und welche Bedeutung er für sie hatte, bevor sie am Anfang ihrer langen und beschwerlichen Reise angelangt. Im Laufe der Geschichte reflektiert sie oftmals Geschehenes, erinnert sich an Verdrängtes und verfällt ein ums andere Mal in Selbstzweifel. Der Schreibstil war flüssig zu lesen.
Mit dem Setting hatte ich zu Beginn Schwierigkeiten, weil ich mir die Richtung nicht wirklich vorstellen konnte. Auch im Nachhinein denke ich, dass das dystopische Setting nicht wirklich von Nöten war, denn es wurde nur teils oder gar nicht erklärt, viel mehr fühlte sich es sich wie ein Western an, was wohl auch dem Goldsuchen geschuldet ist, welches häufiger zum Gespräch kommt.Charaktere
Elka war mit viel Wissen über das Leben in der Wildnis ausgestattet, war aber meist unkonzentriert und teilweise zu naiv, was ihr einige Probleme bescherte. Im Laufe der Geschichte wird ihre immer mehr bewusst, was sie die letzten Jahre über verdrängt und übersehen hat. Es gefiel mir, wie sie sich damit auseinandergesetzt hat, aber insgesamt bin ich einfach nicht mit ihr warm geworden. Das Naive ging mir teilweise doch sehr auf die Nerven.
Elka trifft auf die unterschiedlichsten Leute,, mal gutherzig, meistens jedoch auf ihren eigenen Vorteil aus.
Die Präsenteste ist Penelope. Zu Beginn wusste ich gar nichts mit ihr anzufangen, aber ihre Rolle ist äußerst wichtig für Elkas Entwicklung. Sie ist auf andere Weise als die Protagonistin eine Kämpferin. Das Zusammenspiel zwischen den Beiden war am Ende jedoch teils komisch, ihre Reaktionen nicht immer ganz nachvollziehbar.
Fazit
Das Setting war wenig involviert und somit eigentlich überflüssig, Elkas geistliche Entwicklung und Reflektion sehr stark. Insgesamt solide, auch wenn es am Ende meine volle Aufmerksamkeit nicht mehr für sich gewinnen konnte. 3 Sterne
- Sarah Lark
Im Land der weißen Wolke
(466)Aktuelle Rezension von: Buecherwuermchen_1990Das Cover finde ich sehr schön gestaltet.
Ein Schiff das auf Land zuhält, von dem man nichts Näheres weiss. Ich finde es passt sehr gut zum Inhalt des Buches.
Im 19. Jahrhundert reisen 2 junge Frauen nach Neuseeland, um ein neues Leben zu beginnen, als Ehefrauen von Männern, die sie nicht kennen.
Werden Sie Liebe finden am anderen Ende der Welt?
Das Buch handelt von Liebe, Freundschaft, Vertrauen und Feindschaft.
Der Schreibstil finde ich sehr gut. Fesselnd und bildliche Beschreibungen.
Das Setting ist toll usgewählt und bildlich und genau beschrieben, ob die historischen Aspekte korrekt sind kein ich leider nicht bestätigen aber auch nicht widerlegen. Zusammen mit den Protagonisten kann der Leser das unbekannte Land erkunden. Trotz der Länge des Buches konnte die Autorin die Spannung bis zum Ende aufrecht erhalten.
Die Protagonisten finde ich sehr ausführlich und lebhaft beschrieben. Man erfährt immer mehr über die Charakteren und lernt diese mit dem Fortlauf der Geschichte lieben oder auch verabscheuen.
Ich kann dieses Buch wärmstens weiterempfehlen.
- Stefan Zweig
Sternstunden der Menschheit
(202)Aktuelle Rezension von: sarah83sbookshelfStefan Zweig beleuchtet in seinen "Sternstunden der Menschheit" verschiedene geschichtliche Ereignisse und deren Auswirkung auf die Entwicklung der Kulturen.
Je nach Buchausgabe bekommt der Leser zwischen fünf und fünfzehn Ereignisse präsentiert.Wobei ...
Womit ich beim Lesen am meisten gehadert habe, ist die Auswahl der "Sternstunden". Sicherlich sind viele der Ereignisse, die Stefan Zweig auswählt, für den jeweiligen kulturellen Bereich wichtig und vielleicht auch essentiell, aber bei mehreren dachte ich nicht an das Wort "Sternstunde".
Das Wort "Sternstunde" sehe ich als Leser positiv, es ist etwas Gutes; wenn Stefan Zweig mit Kriegen als "Sternstunden" daherkommt, bin ich somit ziemlich irritiert. Das gleiche gilt für Musikstücke. Begnadet oder auch kulturell neu adaptiert, sind die Geschichten dahinter sehr interessant, aber für mich keine wahrliche "Sternstunde".Das ist für mich z.B.: Die Erzählung über die Reise zum Südpol oder auch über die Verlegung des ersten Kabels zwischen Europa und Amerika.
Sprachlich sind die Texte auf einem hohen Niveau und keine leichte Lektüre für zwischendurch.
Das Buch und Stefan Zweigs Meinung sind allerdings ein Spiegel ihrer Zeit und zeigen auf, welches Gewicht gerade diese Ereignisse für den Autor hatten.
Daher ist das Buch eher aus geschichtlichen - besonders sozialgeschichtlichen - Aspekten zu empfehlen.
3 von 5 Sternstunden - Eleanor Catton
Die Gestirne
(136)Aktuelle Rezension von: Sanne54Walter Moody trifft 1866 nach schwerer Überfahrt in der neuseeländischen Hafenstadt Hokitika ein. Im Raucherzimmer des Hotels, in dem er absteigt, wird er durch die Erzählung von 12 Männern in eine Serie ungeklärter Mordfälle hineingezogen, die sich rund um das Goldgräbermilieu bewegen.
Wer nun einen Kriminalroman erwartet oder einen historischen Roman, der wird enttäuscht sein. Catton strickt eher eine Art Sittenbildnis, entführt den Leser in ein wildes, unerschlossenes, abenteuerliches Neuseeland.
Ich habe das Buch von einer Freundin geschenkt bekommen, die selbst großer Neuseeland-Fan ist, mit dem Hinweis, dass man trotz der Komplexität dem Plots doch gut folgen kann, selbst wenn man den Roman mit Unterbrechungen liest. Und in der Tat tut es dem Romanvergnügen keinen Abbruch, wenn man ihn immer wieder zur Hand nimmt, um weiterzulesen. Ich habe allerdings auch sehr lange benötigt, um ihn zu beenden.
"Die Gestirne" ist ein sehr aufwändig und kunstvoll (künstlich) konstruierter Roman. Die 12 Männer sind 12 Gestirnen (Sternzeichen und Planeten) zugeordnet, deren Konstellationen der Handlung entsprechen. Dazu kommt, dass der abnehmende Mond sich in der Kapitellänge widerspiegelt. Es ist einerseits ein Roman, den man mit Verstand lesen sollte, andererseits sollte man die Szenerie, in der er spielt genießen. Ich kann verstehen, dass manche Leser den Roman ermüdend finden, ich persönlich war am Ende aber fast enttäuscht, Neuseeland wieder verlassen zu müssen.
- Meredith Jaeger
Die Zeit, in der wir träumten
(31)Aktuelle Rezension von: MissNorgeWas ein toller Roman, der mich mal wieder richtig packen konnte. Eine Erzählung in der Gegenwart und eine im Jahre 1876. Herrlich spannend und logisch wurden die beiden Stränge von der Autorin verbunden. Das karge und ärmliche Leben von Hanna, hat mich tief bewegt und ist von Meredith Jaeger sehr berührend beschrieben. Beim Lesen hat man förmlich den widerlichen Gestank in der Nase, der damals in den Gassen geherrscht haben muss.
- Sarah Lark
Das Lied der Maori
(288)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDieser zweite Band aus der Neuseeland-Reihe „Im Land der weißen Wolke“ handelt hauptsächlich von Gwyneiras und Helens Enkelinnen Kura und Elaine. Kura ist Halbmaori und eine Schönheit. Das weiß sie zu nützen und spannt nicht nur ihrer Cousine Elaine den Verlobten aus, sondern will auch noch eine bekannte Sängerin werden. Die Stimme dazu hätte sie, mit der Disziplin hapert es ein wenig. Und so verlässt sie Mann und Kind, um mit einem halbseidenen Impresario, der vor allem an sich selbst denkt, durchzubrennen.
Die verlassene Elaine, die sich für Pferde, Hunde und Schafe interessiert, heiratet einen Farmer, der sich als gewalttätig entpuppt. Als sie auf ihn schießt, glaubt sie ihn tödlich verletzt zu haben und flieht.
Meine Meinung:
Der zweite Teil der Reihe hat sich gut lesen lassen. Die knapp 800 Seiten waren im Nu gelesen.
Die Geschichte selbst ist manchmal vorhersehbar. Hin und wieder musste ich schmunzeln. Und an anderer Stelle hätte ich der selbstsüchtigen Kura am liebsten die Pest an den Hals gewünscht.
Gut gelungen ist die Darstellung der Lebensweise der Menschen im Neuseeland des 19. Jahrhunderts. Träume, die nicht in Erfüllung gehen, Entbehrungen und dennoch Sehnsucht nach dem Land. Geschickt ist auch die Lebensart der Maori eingeflochten, die den europäischen, puritanischen Einwanderern mit ihren gänzlich anderen Moralvorstellungen, ziemlich barbarisch vorkommen müssen. Ein interessanter Fokus liegt auf der Musik der Maori.
Fazit:
Gerne gebe ich hier 4 Sterne und widme mich demnächst den anderen Bänden.
- Sarah Lark
Das Gold der Maori
(218)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderMichael sitzt in Gefangenschaft und mit Hilfe der listigen Lizzie kommt er frei und sie flüchten nach Neuseeland und heiraten. Kathleen musste hochschwanger einen widerlichen Viehhändler heiraten und sie zogen von Australien nach Neuseeland. Viele Jahre später treffen Kathleen und Michael in Neuseeland aufeinander und ihre alte Liebe entflammt, denn vor seiner Festnahme wollten sie flüchten und heiraten.
Sarah Lark erzählt in prächtigen Bildern und entfaltet eine große Saga über Liebe, Hass und zeigt, dass wahre Hoffnung niemals stirbt.
- Wolfgang Müller
Schnelles Geld
(10)Aktuelle Rezension von: mabuerele„...Zum Reichtum führen viele Wege, die meisten von ihnen sind schmutzig...“
Wir schreiben das Jahr 1398. Eine Seeräubercrew entert genau das Schiff, auf den sich die zwei Kisten mit der Siegprämie für den Deutschen Orden befinden. Doch lange können sie sich daran nicht erfreuen, denn ein Kriegsschiff kreuzt ihren Weg. Geert Schrober und Ocke Reinders fliehen mit dem Beiboot, auf dem sich auch die Kisten befinden.
Dann wechselt die Geschichte ins Heute und Jetzt. Ole, Baulöwe von Friesland, will im Naturschutzgebiet ein Golfhotel errichten. Finanzieren soll das Helmfried von Baselitz, Inhaber einer Privatbank.
Der Autor hat einen spannenden und abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Während sich in der Gegenwart die Wogen überschlagen, wird nach und nach in kurzen Episoden erzählt, welche verschlungenen Wege die beiden Kisten der Piraten nehmen.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Das historische Geschehen wird mit einer Prise schwarzem Humor erzählt. In der Gegenwart dominieren eher Ironie und Sarkasmus. Dabei gefallen mir insbesondere die gekonnten politischen Anspielungen. Das liest sich zum Beispiel so:
„...Seine Söhne, so wie auch die der anderen Politiker, besuchten Privatschulen, um später nach oben durchgereicht zu werden. Öffentlich lobte man natürlich die staatlichen Schulen...“
Auch von Baselitz Meinung zur Bankenrettung ist nicht von der Hand zu weisen:
„...Man war ja angeblich systemrelevant. Der dumme Michel hatte sie, auf Anraten von genau so dummen oder gekauften Politikern, alle gerettet...“
Für Ole gilt es zwei Fragen zu klären: Wie zwingt man einen Politiker dazu, für das Golfhotel und gegen den Naturschutz zu stimmen? Wie erreicht man, dass ein Campingplatzbesitzer sein Land verkauft? In beiden Fällen kommt er auf sehr unkonventionelle Lösungen. Allerdings kann er nicht ahnen, dass gerade die Vergangenheit für sein Vorhaben kontraproduktiv ist.
Der Autor verknüpft auf gekonnte Art unterschiedliche Probleme miteinander. Neben einem Goldrausch auf Fehmarn geht es um Korruption und Erpressung.
Die Personen werden gut charakterisiert. Außerdem erfahre ich eine Menge über ihre Vergangenheit. Dabei wird deutlich, dass sich manche Eigenschaften und Vorlieben über Generationen vererbt haben.
Mit den norddeutschen Dialekt hatte ich keinerlei Probleme. Er gibt der Geschichte ihre örtliche Authentizität.
Für Abwechslung sorgen außerdem eingestreute Zeitungsartikel. Zu den sprachlichen und stilistischen Höhepunkten gehören für mich die Pressekonferenzen. Zum einen wird der Schlagabtausch gekonnt wiedergegeben, zum anderen zeigen sie, wie schnell sich die öffentliche Meinung ändert. Der Mensch ist anpassungsfähig. Die Presse auch!
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. An einigen Stellen habe ich mich köstlich amüsiert, an anderen ist mir das Lachen fast im Halse stecken geblieben.
- Patrick deWitt
Die Sisters Brothers
(17)Aktuelle Rezension von: simonfunEine Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten. Etwas holziger Schreibstil, gepaart mit vielen leeren Seiten zwischen den Kapiteln und zwei unnötigen Zwischenspielen ließen mich ratlos und unbefreidigt das Buch weglegen. Ich kann den Hype nicht nachvollziehen und werde mir den Film bestimmt nicht ansehen.
Wie auch immer - Zeitverschwendung! - Jack London
Wolfsblut
(247)Aktuelle Rezension von: Linda19_7Wolfsblut ist ein Wolfshund. Er wird in der Wildnis geboren und als Jungtier von Indianern gefangen. Dort hat er nicht immer ein leichtes Leben. Das Buch erzählt von seinen Erfahrungen und seinem Weg in der menschlichen Welt.
Das Buch hat einen ganz außergewöhnlichen malerischen Schreibstil. Mir gefällt es sehr gut wie der Autor zwischen Wolfbluts und der Sicht der Menschen wechselt. Was mich manchmal ein wenig gestört hat ist, dass der Schreibstil manche Handlungen nicht immer deutlich ausspricht. So kam es manchmal vor, dass ich eine Stelle noch einmal lesen musste um wirklich zu verstehen, was da gerade passiert ist.
Allgemein hat es mir gefallen auch mal aus der Sicht eines Tieres zu lesen. Das kommt ja doch nicht allzu oft vor. Ich finde dafür konnte sich Jack London auch sehr gut in die Sicht eines Wolfes hineinversetzten. Allerdings hat mich das Buch nicht zu hundert Prozent gepackt. Für mich was das eher eine nette Geschichte für zwischendurch.
Fazit: Kann man mal lesen, muss man aber nicht unbedingt gelesen haben.
- Rudolph Wurlitzer
Zebulon
(20)Aktuelle Rezension von: RobertPreisDie abenteuerliche Reise des Zebulon Shook durch die Welt der Goldsucher und Vertreter der Lynchjustiz gerät alsbald zur allzu platten Aneinanderreihung ähnlicher Erlebnisse. Es wird gespielt, gesofffen und geschossen. Dass Zebulon auf der Suche nach sich selbst ist, nicht weiß, ob er tot ist oder lebt, macht das ganze auch nicht viel spannender. Die Figur entwickelt sich kaum. Der Plot auch nicht. Schade eigentlich, ich hab mir mehr erwartet. Lediglich der Wilde Westen hat als Handlungsort wieder einmal gut getan.
- Isabel Allende
Fortunas Tochter
(187)Aktuelle Rezension von: BuchgespenstEliza wurde als Baby in einem Waschpulverkarton ausgesetzt. Sie wächst im großen Haus von Miss Rose und deren Bruder Jeremy auf und bekommt eine hervorragende englische Erziehung. Alles endet an dem Tag, an dem Eliza feststellen muss, dass sie vom Angestellten ihres Ziehonkels schwanger ist – eine unauslöschliche Schande. Heimlich macht sie sich auf Joaquín zu suchen, der dem Ruf des Goldes nach Kalifornien gefolgt ist. Wenn er sie heiratet, wird alles gut. Doch die Suche dauert lange, Kalifornien ist groß und für eine alleinstehende, junge Frau gefährlich.
Allendes Sprache ist überwältigend. Farbig, bildgewaltig und voller Poesie lässt sie das Chile und Kalifornien des 19. Jahrhunderts vor einem auferstehen. Brillant schildert sie längst vergangene Zeiten, lebendig und echt, dass man sich in ihnen zu bewegen meint.
Leider konnte ich mich mit der Geschichte selbst überhaupt nicht anfreunden. Sie hat in mir gar nichts berührt. Der magische Sog fehlte. Auch nach 480 Seiten konnte das Buch kein Interesse in mir wecken. Sehr schade, doch für mich nicht das richtige.
- Lesley Pearse
Beth - Das Echo glücklicher Tage
(14)Aktuelle Rezension von: SteeerndlliiiDie Geschichte startet um 1893 in Liverpool. Die Gewschister Beth und Sam verlieren zuerst ihren Vater und anschliessend auch ihre Mutter und sind nun plötzlich auf sich alleine gestellt. Die Geschwister finden Arbeit und können sich somit vorläufig über Wasser halten. Doch Sam träumt von dem Auswandern und einem besseren und spannenderen Leben in Amerika. Eines Tages wagen sich die beide an das grosse Abenteuer und fahren mit einer Passage nach New York. Doch bald müssen sie feststellen, dass auch das Leben dort mit harter Arbeit verbunden ist und der Abgrund in die Armut nicht fern ist. Auf ihrer Reise schliessen sie Freundschaft mit Jack und Theo, in den sich Beth verliebt. Doch das Schicksal meint es nicht immer gut mit dieser Gruppe und ihre Reise fürht sie weiter bis nach Kanada und Alaska. Sie müssen sich mehrmals aufrappeln und wieder ganz von vorne anfangen. Doch sie haben ein Ziel vor Augen und sie sind bereit dafür zu kämpfen.
Das Buch war für mich sehr spannend und mittreissend und ich konnte richtig mit den Protaganisten mitfühlen. Auch die Landschaftsbeschreibungen und die bildliche Sprache haben die Geschichte für mich sehr lebhaft wirken lassen. Ich konnte während dem Lesen vollkommen in die Geschichte eintauchen und auch jetzt wo ich mit dem Buch fertig bin, führen meine Gedanken immer wieder zu diesem Buch zurück.
- Joe Abercrombie
Blutklingen
(47)Aktuelle Rezension von: Aleshanee"Ich denke mal, jeder sollte eine Chance bekommen", sagte er.
"Auch solche Leute, die keine verdienen?"
"Die vielleicht besonders."
Zitat Seite 205
Also der Infotext von der Verlagsseite ist vielleicht etwas irreführend, auch wenn er im Kern schon das sagt, worauf man sich hier einlässt. Denn eine weite, gefährlich zu durchquerende Ebene trennt die Goldsucher von den Bergen und dem kleinen Örtchen Knick, wo das Gold lockt ... und so schließen sich viele dem Treckführer Dab Süß an, der als Pfandfinder schon viele auf den richtigen Weg gebracht hat.
Auch Scheu und ihr Stiefvater Lamm schließen sich ihm an - allerdings lockt sie nicht das Gold, sondern die entführten Kinder, Scheu´s Geschwister, die irgendwo in diese Einöde verschleppt worden sein sollen.
Die Namen sind wieder sehr genial gewählt - wenn auch Scheu nicht "scheu" ist, denn sie ist weder auf den Mund gefallen noch zurückhaltend wenn es um ihr Recht geht. Bei Lamm sieht es etwas anders aus, denn er gilt als Feigling, der sich alles gefallen lässt. Und dennoch hängt Scheu sehr an ihm, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, denn als Hilfe auf dem Hof und als Ziehvater ihrer Geschwister war er von unschätzbaren Wert.
"Mit dem Abhauen hab ich auch meine Erfahrungen. Allerdings hab ich festgestellt, das Problem ist oft... wohin man auch flieht, man nimmt sich selber mit."
Zitat Seite 226
Joe Abercrombie verlegt den Schauplatz dieses Mal ins Nahe Land und Fernland. Während Scheu auf der Suche nach ihren Geschwistern ist, verschlägt es denn altbekannten Söldner Nicomo Cosca ebenfalls in diese Richtung. Er soll eine Rebellion stürzen, die noch gar nicht begonnen hat, aber die Inquisition dennoch der Überzeugung ist, den Rädelsführer in dieser entlegenen Gegend zu finden.
Dieser Band hat mir wieder unglaublich gut gefallen! Zum einen die neuen Charaktere, allen voran Scheu, die sich mit ihrer tapferen und unermüdlichen Art in mein Herz gekämpft hat. Ebenso wie Tempel, der in seinem bisherigen Leben alle möglichen Wandlungen durchlaufen hat, jedoch nie bei einer Entscheidung blieb, da er sich immer den einfachen Weg wählt.
Aber auch einige Nebenfiguren haben ihre Rolle gut gespielt und mit einigen alten Bekannten, mit denen ich nicht gerechnet hatte, ist direkt mein Herz aufgegangen! Das Schicksal ebnet eben seltsame Wege ohne uns zu zeigen, wo sie wohl hinführen mögen...
"...und ganz plötzlich merkst du, dass dein bestes Land schon hinter dir liegt, dass du es gar nicht richtig zu schätzen gewusst hast, als du mitten drin warst, weil du immer nur nach vorn geguckt hast."
Zitat Seite 209
Der Schreibstil war dieses Mal mit so viel zynischem Humor gespickt, dass ich mir oft ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Dieser Wortwitz in den Dialogen, der trockene Sarkasmus und überhaupt manches Mal die Situationskomik waren einfach großartig!!! Allerdings verkommt das ganze nicht zu einem flapsigen Klamauk, denn die Ernsthaftigkeit der Situation ist allen ein ständiger Begleiter.
Überhaupt waren dieses Mal viele Momente mit philosophischen Gedanken gespickt, die mir den Autor umso sympathischer gemacht haben!
Brutale Gefechte und Kämpfe fehlen aber natürlich auch dieses Mal nicht und es wird wieder mit aller Härte zugeschlagen und gefochten. Da spritzt auch mal das Blut und trennen sich Körperteile von ihren Besitzern - alles in allem empfand ich den Band aber etwas ruhiger, etwas, ja, feinfühliger als die anderen. Obwohl der Autor immer wieder gesellschaftliche Missstände in die Handlung mit einbringt und auch und gerade zwischen den Figuren viel an persönlichen Schicksalen ausschlachtet, hat mir hier die etwas empfindsamere Variante richtig gut gefallen! - Lizzy Glass
Heart Rush im Yukon: Avery und Mr. Right (Liebesroman) (Yukon Love 3)
(12)Aktuelle Rezension von: Cloudy-73Es ist der 3. Teil der Reihe, aber alle lassen sich unabhängig voneinander lesen.
Das Buch ist aus drei Sichten als Ich-Erzählung geschrieben: Aus Averys, der Frau, bei der bisher keine Beziehung länger gehalten hat und deren lange Affäre mit dem verheirateten Mason plötzlich Folgen hat. Aus Masons, der immer schon in Avery verliebt war und vor den Trümmern seiner Ehe steht und aus Carters Sicht, der nur für eine Saison in dem Goldschürferdorf bleiben wollte und dort die Frau seines Lebens findet.
Es ist eine Dreiecksgeschichte, die komplizierter nicht sein könnte. Die jeweiligen Sichten haben mir sehr gut gefallen.
Es wird emotional und leidenschaftlich. Auch tiefergehende Themen wie Mukoviszidose und Depressionen werden nicht ausgeklammert.
Alles in allem hat es mir sehr gut in Sweetriver Crossing gefallen und ich gebe gern eine Leseempfehlung für alle, die eine schöne Lovestory für zwischendurch lesen möchten.
- Jack London
Goldrausch in Alaska
(7)Aktuelle Rezension von: laraelainaDas Buch enthält die besten Geschichten aus den Nordlanderzählungen. Es liest sich fast wie ein durchgehendes Buch mit zeitlichen Abständen zwischen den Kapiteln. Nicht nur Abenteuergeschichte, sondern auch psychologische und soziale Studie über Menschen, die unter schwierigsten Bedingungen miteinander auskommen müssen oder auch nicht. - Jack London
Der Ruf der Wildnis
(152)Aktuelle Rezension von: EgoEines der ersten Bücher die ich als Kind gelesen habe. Bis heute sind mir die Bilder, die es in mir erzeugt hat, lebhaft in Erinnerung. So hat es auch meine Liebe zur Literatur geweckt.
- Anne Perry
Wer auf Rache sinnt
(4)Aktuelle Rezension von: secretworldofbooksInhaltsangabe:
London, 1879: In der Themse treibt die Leiche eines Mannes, eine Pistolenkugel steckt in seinem Rücken. Die Identität des Toten ist rasch geklärt: Es handelt sich um einen kürzlich aus dem Gefängnis entflohenen Kriminellen. Wie Inspector William Monk jedoch bald feststellt, starb das Opfer nicht durch das Projektil, sondern muss bereits Stunden zuvor ertrunken sein. Warum also der postmortale Schuss? Fast zu spät erkennt Monk, dass der Schlüssel zu dem Fall in seiner eigenen Vergangenheit liegt – und dass ein alter Feind zurückgekehrt ist, um mörderische Rache zu üben ...
Meinung:
Einfach brillant wie Anne Perry zwei verschiedene Handlungsstränge zu diesen Krimi vereint und zum Schluß eine richtige Spannung aufbaut.
Am Anfang hatte ich etwas Probleme , die verschiedenen Personen und ihre Handlungsorte auseinander zu halten, aber das gab sich dann im Laufe der Story von allein, da sich alles vereint.
Die Personen sind alle gut beschrieben und Monk mit seiner Hester sind mir sehr sympatisch. Für die örtliche Beschreibung des damaligen London und das Wissen über die Schifffahrt gibts ein dickes Plus von mir.
Überrascht war ich ,dass dieses Buch schon der 22. Teil einer Reihe ist. Dieses wusste ich vorher nicht, aber es störte mich auch nicht besonders.Man merkt es aber schon an manchen Stellen im Buch. - Rose Tremain
Die Farbe der Träume
(13)Aktuelle Rezension von: literatIch bin so froh, daß ich diese Liste mit 1001 Büchern, die unbedingt gelesen werden müssen, entdeckt habe!! Weil ich hier wieder eine fabelhafte Autorin entdeckt habe!!
Aber jetzt zum Buch: es geht hier um ein Auswandererehepaar samt Mutter des Ehemannes, die im 18. Jh. nach Neuseeland auswandern. Sie haben ein Stück Land in der Wildnis gekauft und wagen nun das Abenteuer in dieser fremden Umgebung sich das Land urbar zu machen. Harriet startet mit viel Begeisterung, sie freut sich aus ihrem total vorhersehbaren Leben als Gouvernante in England ausgebrochen zu sein und ein wildes, freies, selbstbestimmtes Leben anzufangen. Ihr Mann Joseph startet mit etwas weniger Enthusiasmus, er hat seine eigene Vergangenheit, im Laufe des Buches erfährt man dann auch sein Geheimnis, daß er vor seiner Frau hütet, wieso er aus England weg musste. Und Lilian, die Mutter ist anfangs gar nicht begeistert, hat viele Vorbehalte und will eigentlich nix wie heim. Aber dann beginnt sie dem leben in der Natur auch was abzugewinnen und taut auf. Und dann kommt der Goldrausch, dem Joseph auch verfällt und aufbricht um das große Glück zu machen. Weiter will ich nix verraten!!
Der Autorin ist es gelungen, die Charaktere sehr detaillreich und sehr vielschichtig zu zeichnen. Und sie hat viele Begriffe einfließen lassen, die die Fremdheit des neuen Landes deutlich machen. Es war für die Neuankömmlinge eine total fremde Welt, wie ein anderer Planet. Was mir besonders gefallen hat ist, daß es am Ende keinen "Verlierer" gibt. Man hat das Gefühl, alle ihre Protagonisten haben ihren Weg, der ihnen halt vorbestimmt ist, gemacht. Und egal welche Schuld sie auf sich geladen haben, sie meistern ihr Schicksal. Tolles Buch!!
- Eleanor Catton
Die Gestirne
(9)Aktuelle Rezension von: funneNeuseeland, 1866. Der Goldrausch ist in vollem Gange. Im Massen strömen eifrige Goldgräber aus aller Welt nach Hokitika, um in den dortigen Minen ihr Glück zu machen.
In dem Raucherzimmer eines Hotels trifft derweilen Walter Moody auf eine seltsame Versammlung von 12 Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten - und die er soeben offensichtlich bei einer wichtigen Besprechung gestört hatte. Jeder von ihnen ist ein Puzzlestück in einer verworrenen Geschichte um einen toten Alkoholiker, einen verschwundenen Reichen und eine opiumsüchtige Hure. Und, wie es der Zufall so will, hat auch Walter Moody sein Steinchen zum Mosaik hinzuzufügen.
Meine Meinung:
Zur Erklärung im Voraus: Die zwölf Männer im Rauchzimmer des Hotels stellen die zwölf Tierkreiszeichen in der Astrologie dar. Und die Kapitel werden im Laufe der Geschichte immer kürzer - wie die Mondphasen im Laufe der Zeit immer weniger vom Mond preisgeben. Auch wurde das Schicksal der sich Liebenden von einer bestimmten Sternenkonstellation vorherbestimmt. So hat Eleanor Catton einen Rahmen geschaffen, der zum Titel und zum Cover passt, obwohl man durch die Geschichte an sich kaum darauf kommen könnte (Ich war anfangs verwirrt, was die Kapitelüberschriften (z.B. "Zunehmender Mond im Stier") und das Cover/der Titel mit der Geschichte zu tun hatten).
Was die Geschichte angeht, hat es mir sehr gut gefallen. Allerdings fällt mir gerade nicht ein, wie ich das alles positiv formulieren könnte. Denn es klingt doch sehr negativ:
Zum Beispiel wurde nacheinander ein und dieselbe Geschichte aus verschiedenen Sichten erzählt. Am Ende des Buches hatte man zig verschiedene Meinungen und Erklärungen, ohne zu wissen, welche nun wahr ist und wie das alles wirklich passiert ist.
Auch die Charaktere sind letztlich schwer zu charakterisieren, hat man sich doch durch die verschiedenen Sichtweisen jeweils völlig unterschiedliche Meinungen über sie bilden können.
Der Leser wird zum rätseln aufgefordert, ohne am Ende mit der Lösung belohnt zu werden.
Ich bin nicht ganz sicher, was ich von dieser Methode, eine Geschichte zu erzählen, halten soll... Einerseits ist es recht originell, und vielleicht sogar realistischer und bietet mehr Freiraum zur eigenen Meinungsbildung, als gewöhnliche einseitige POVs. Andererseits ist es doch sehr verwirrend.
Verwirrend ist auch die Geschichte selbst. Grob kann man sie nachvollziehen... allerdings sind da soviele Nebengeschichten und Details, die man nicht ganz blickt. Vor allem da es ein Hörbuch war, hat es sich nicht ganz so geeignet für eine so komplizierte Geschichte. Noch dazu scheint die Autorin eine Schwäche für Sätze zu haben, die in sich selbst bis zu zehn mal von neuem beginnen. Das ist wie in Mathe eine von diesen Monsteraufgaben mit Klammern in Klammern in Klammern und so weiter.
Ihr kennt die alle (☞°∀°)☞
Bevor ich zum Vorleser komme noch ein Letztes: Es ist schwer zu beschreiben, wieso die Geschichte sospannend war, obwohl oft genau das selbe, nur aus anderen Sichten erzählt wurde, und obwohl alles so unendlich lang war. Der Großteil bestand nicht aus aktiver Handlung, von Action ganz zu schweigen, sondern eher aus Erzählungen und Erinnerungen, aus denen die Geschichte zusammengebastelt wurde. Trotzdem war es sehr interessant zuzuhören. Keine Geschichte, die man kennen muss... aber ganz nett.
Den Vorleser finde ich einfach klasse. Er hat eine angenehme Stimme, der ich jeden Tag zuhören könnte. Auch hat man super gut zwischen den unterschiedlichen Charakteren unterscheiden können, denn Herr Rotermund hat die Stimmenvariation echt drauf. Bis auf wenige Worte, die man anders ausspricht (Sorry... aber so ist es), habe ich nichts zu bemängeln.
Fazit:
Eine nette Geschichte. Etwas langatmig und verwirrend und schwer im Überblick zu behalten, aber an sich sehr hörenswert, was nicht zuletzt dem tollen Vorleser zugute kommt. Ich bin nicht sicher, ob ich das Buch (das über 1000 Seiten haben soll) genauso gerne gelesen hätte, wie ich das hier gehört habe.
My Life: [Hörbuch-Rezension] Eleanor Catton: Die Gestirne - James A. Michener
Alaska
(22)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisAuch "Alaska" beginnt, wie die meisten anderen Bücher des Pulitzer-Preisträgers, mit einer eindrucksvollen Beschreibung der Entstehung des Landes, von Naturgewalten und der Landnahme durch Eroberer.
In zwölf Kapiteln erzählt James A. Michener in seiner opulenten Bildsprache die Geschichte Alaskas. Es spart auch die kriegerischen Auseinandersetzungen und den Völkermord (auch wenn es damals anders genannt wird) an der indigenen Bevölkerung nicht aus. Hier schreibt er betont emotionslos, aus der Distanz.
Auch dieses Buch ist aufwendig und brillant recherchiert. Manches ist vielleicht heute einiges wissenschaftlich überholt. Dennoch erfährt der Leser in Micheners opulenten, bildhaften Schreibstil Interessantes über die Geschichte Alaskas.
Fazit:
Ein dicker Wälzer, der 5 Sterne verdient.
- Kurt Andersen
Neuland
(8)Aktuelle Rezension von: LiesaBAmerika im Jahr 1848. Ein junger Engländer will sein Glück in der Neuen Welt versuchen. Er hat seinen besten Freund bei einer Revolte in Paris verloren und nun hält ihn nichts mehr in der Alten Welt. Mit einem Segelschiff landet er in New York an und ist sofort begeistert von der Dynamik der Stadt und dem ungezwungenen Miteinander der Amerikaner. Er lernt neue Freunde kennen und das Abenteuer treibt ihn durch das Land bis nach San Franzisko. Hier wurde Gold gefunden. Kurt Andersen hat ein gewaltiges Werk geschaffen. Er nimmt uns mit in die Anfänge, die wilden Jahre von Amerika. Das macht er mit einer erstaunlichen Detailgenauigkeit. Das gesamte Werk ist Geschichtsunterricht pur. Der Schriftsteller hat unglaublich exakt recherchiert. Das macht das Buch sehr wertvoll. Warum dann aber nur drei Sterne? Leider verliert das Werk auf Grund dieser Tateilverliebtheit an Biss. Mitunter verliert sich der Autor in Nebensächlichkeiten, die keine Spannung zulassen. Stellenweiser fühlte ich mich sogar gelangweilt. Dieses Buch basiert auf Fakten, die mit einer Handlung untermalt ist. Die Protagonisten sind zwar gut herausgearbeitet und haben Charakter, die Gefühlswelt des Lesers wird aber leider so gut wie gar nicht angesprochen. Fazit: Ich kann dieses Buch als Wissensquelle mit gutem Gewissen empfehlen. Ein wahres Lesevergnügen war es leider für mich nicht. - Gary Jennings
Der Azteke
(48)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDer Autor Gary Jennings schildert in diesem Roman Aufstieg, Blüte und Untergang des Aztekenreiches. Sein Ich-Erzähler Mixtli steht als Berater, Krieger und Adliger der jeweiligen Herrscher des Aztekenreiches stets im Brennpunkt des Geschehens. Hierbei erfährt der Leser unglaublich viel über die Mythen, Religionen sowie das Regierungssystem der damaligen Zeit sowie über die Ankunft der spanischen Eroberer. Dieses Buch ist voll mit einer Fülle historischer Details über das Leben der Azteken und beschwört ein eindringliches, authentisches Bild dieses Epoche herauf. Die Geschichte selbst ist fesselnd und spannend zu lesen, allerdings von einer nahezu unerträgliche Fülle an grausamen Begebenheiten. So übergibt sich der Ich-Erzähler Mixtli einmal auf einer verstümmelten Frau, von der sich später herausstellt, dass sie eine einstige Geliebte und nahe Verwandte von ihm gewesen ist. Es kommen auch zahlreiche Opferungen vor, wie beispielsweise die Opferung der einzigen Tochter des Ich-Erzählers, die auf eine besonders blutrünstige Weise ihr Leben lässt. Ich bin sicher, dass dieses Buch vielen Lesern gefallen wird, da es historisch nahezu einmalig recherchiert ist und dabei sehr spannend zu lesen ist. Einmaliges Buch.
- Bernd Franzinger
Goldrausch
(19)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer2. Band der Tannenberg Reihe
Meine Meinung:
Ich gebe es zu: ich bin ein Serienjunkie. Deshalb war mir auch nach dem Lesen des Vorgängerbandes "Pilzsaison" klar, dass ich unbedingt mehr über den Hauptkommissar Wolfram Tannenberg wissen möchte. Was liegt also näher, als die Fortsetzung zu lesen.
Auch in diesem Band besticht der Autor, Dr. Bernd Franzinger, wieder durch seinen Schreibstil. Er beschreibt mit feinen, sanften Worten Szenen, die ich bildhaft vor mir hatte. z.B. die Kaffeeszene gleich zu Beginn. (Seite 8) "... tupfte mit der Zunge die süßen Kristalle behutsam ab und verteilte sie im Mund. ... Genüsslich sog sie die ersten Tropfen der zartherben Flüssigkeit auf..." um dann mit Pauken und Trompeten zum Krimi zurück zu kommen mit den Worten "Es war der letzte angenehme Sinneseindrücke ihres Lebens". Wie ich finde, eine hervorragend beschriebene Szene, die den Leser in unterschiedliche emotionalen Ebenen beamt.
Sehr zu meinem Leidwesen, bin ich nun mit meiner Neugier zu Tannenberg Privatleben nicht wirklich schlauer, da dieses im vorliegenden Band leider keine Röller spielt. Anfangs wird davon berichtet, dann endet dieses jedoch abrupt. Schade eigentlich, denn das macht den Hauptkommissar doch etwas menschlicher.
Es handelt sich hier aber nicht nur um einen Krimi, nein, der Leser lernt automatisch auch ich dazu. Wie z.B., dass fast jeder Mensch zu barbarischen Handlungen fähig ist. Hauptsächlich Männer scheinen jedoch betroffen zu sein. Man zeigt dieses am Beispiel eines liebevollen Familienvater auf, der im Blutrausch zu einem bestialischen Kriegsverbrecher werden kann. Beispiele eines solchen Verhaltens haben wir wohl alle schon mal gehört oder gelesen.
Der Leser lernt zudem, dass es beim Trinken von Federweissen, bei einigen Menschen zu Problemen im Verdauungstrakt kommen kann. Nein, nicht so, wie man gleich vermutet, sondern eher mit der Hefe, die mit einer hohen Konzentration im neuen Wein vorzufinden ist. Lange Zeit nimmt der Geniessende die Wirkung kaum wahr, dann haut es ihn um. Blackout!
Fazit:
Selbstverständlich werde ich der Reihe weiterhin treu bleiben (die Fortsetzung liegt auch schon griffbereit).
Eine Reihe, die ich absolut empfehlen kann.