Bücher mit dem Tag "ghetto"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ghetto" gekennzeichnet haben.

171 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (4.610)
    Aktuelle Rezension von: didi_liest

    Ein Buch, so unheimlich zart und streichelnd trotz eines erschütternden Themas. Die Geschichte eines Mädchens und der ihr lieben Menschen, so unendlich traurig und tränenreich und dennoch zum Lachen an vielen Stellen. Der Tod als Erzähler, so grausam und beängstigend detailreich dennoch eine Seele mit Herz und Gefühl.

    Ich denke, keinen, der dieses Buch gelesen hat, wundert es, dass Markus Zusak hierfür 2009 den Jugendliteraturpreis erhalten hat.

    Was bleibt mir zu sagen? Ich habe mitgefiebert, aus tiefstem Herzen gelacht und eine ganze Reihe heiße Tränen vergossen. So authentisch, so toll geschrieben, so detailreiche Bilder von Menschen und Orten, die Geschichte treffend beschrieben mit einem unglaublich trockenen, sarkastischen „Humor“ neben soviel Traurigkeit in der Stimme des Todes. Ein Meisterwerk! Tausendfache Leseempfehlung und der Vorschlag, dieses Buch zur Lektüre in Schulen zu machen.

  2. Cover des Buches Die Seiten der Welt (ISBN: 9783596198528)
    Kai Meyer

    Die Seiten der Welt

     (1.502)
    Aktuelle Rezension von: Leylascrap

    Komm und Tauch ein in die Welt von Bibliomanren, Exlibris und viel mehr. Furia soll die nächste Bibliomantin werden. Ihr Vater lehrt sie, jedoch erzählt er ihr auch nicht alles. Und als er dann stirbt, erfährt sie mehr und muss schnell abwägen, wem man vertrauen kann und wem nicht. Furia hat Kontakt zu einen Severin, aber wer ist er wirklich? Viele Geheimnisse.

    Der Anfang war für mich etwas verwirrend und machte den Einstieg etwas schwierig. Zum Glück habe ich durch gehalten und habe weiter gelesen und wurde belohnt. Ein Buch voller Magie, Märchen und Abenteuer. Es wird nicht langweilig. Die Protagonisten sind spannend und man wird die ein oder andere Figur aus anderen Geschichten wieder erkennen.
    Die ein oder andere Stelle könnte für Jugendliche verwirrend sein, daher würde ich es ab 14 Jahren, für gute Leser empfehlen.

  3. Cover des Buches Limit (ISBN: B00G48NCZM)
    Frank Schätzing

    Limit

     (592)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Natürlich lag die Latte für den neuen Schätzing nach „Der Schwarm“ sehr hoch. Doch „Limit“ meistert die Herausforderung souverän und geht nicht nur spannungsmäßig erneut ans Limit: Ohne aus dem Tritt zu geraten, schlägt uns Schätzings neuer Wissenschaftsthriller über satte 1320 Seiten in den Bann – übrigens keine ganz leichte Aufgabe, wenn man dabei der irdischen Schwerkraft trotzen muss. Wie die kultigen Science Fiction –Schinken aus den 1970er Jahren fängt die Geschichte ganz behutsam an. Schätzing führt seine Figuren sehr sorgfältig ein und entwickelt daraus eine Story, die bald immer rasantere Fahrt aufnimmt. Und er entführt uns in eine Zukunft, die durchaus nicht undenkbar scheint. Der Abbau von Rohstoffen auf dem Mond und ein Weltraumfahrstuhl, der an einem ultralangen Seil in den Orbit klettert, sind bereits heute diskutierte Ideen. Erneut besticht Schätzing dabei durch die gekonnte Verflechtung von Fiction und Science, von Wissenschaft und Thriller. Passagen, die wissenschaftliche Thesen und Zusammenhänge erklären, wechseln sich ab mit Actionszenen, die quer über den Kontinent führen und so manchen Actionfilm blass aussehen lassen. Schon die Liste der Danksagungen zeigt, wie ernsthaft sich Schätzing mit den Themen seines neuen Romans beschäftigt hat. „Limit“ ist ganz anders als “Der Schwarm“ – aber genauso gut. Und: Auf dem Mond wiegt der Wälzer ja bald nur noch ein Sechstel                            

  4. Cover des Buches Das Tagebuch von Anne Frank (ISBN: 9783103971514)
    Anne Frank

    Das Tagebuch von Anne Frank

     (2.406)
    Aktuelle Rezension von: anastazja

    Ich fand das Buch super interessant, allerdings manchmal schwierig zu lesen. Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte es gelesen haben.

  5. Cover des Buches The Hate U Give (ISBN: 9783570312995)
    Angie Thomas

    The Hate U Give

     (710)
    Aktuelle Rezension von: FranziDieBuechertante

    Der beste Roman, den ich seit langem gelesen habe (SPOILER).

    Das fand ich gut:

    Ich liebe Starr. Das hatte ich noch nie, dass mir die Hauptprotagonistin so sympathisch ist. Sie ist sehr klug, hat das Herz auf der Zunge, hat eine Erwachsene Sichtweise und ist trotzdem nicht von ihrem 16 Jährigen Ich abgespalten. Es ist eine perfekte Mischung. 

    Sehr gut gefällt mir, dass der Vorfall, bei dem ihr Freund erschossen wird, nicht überpräsent ist und auch nicht im ganzen drumherum untergeht. Ihre Familie, Freundschaften und Liebe sind sehr viel Thema, was ich aber richtig gut finde. Außerdem wird natürlich auch im Zusammenhang mit dem Vorfall viel Gangs und schwarze Viertel thematisiert. 

    Zu Beginn dachte ich, dass es erstmal viel Vorgeplänkel geben wird. Tatsächlich passiert sehr schnell das entscheidende Ereignis. . 


    Das fand ich nicht so gut: 

    Der Roman ist in mehreren Teilen aufgeteilt. Ich hätte mir ein Inhaltsverzeichnis gewünscht, um besser überblicken zu können, wo welcher Teil anfängt.

    Ihr Familienkonstrukt ist sehr groß und wirr. Manchmal war es schwer dadurch zu blicken. 


    Fazit: Die Geschichte ist so schön rund und ich mag so vieles an ihr. Viele Protagonisten machen tolle Entwicklungen durch und es gibt häufig ein Blick dahinter. Es sind viele Themen da, die alle genau perfekt aufeinander abgestimmt sind. Alle Sterne auf der Welt wären nicht genug. Ganz, ganz toller Roman <3


    Bleiben oder Weg? Es ist offiziell ein Lieblingsbuch von mir. Ich werde dieses Buch auf jeden Fall noch öfters lesen <3

  6. Cover des Buches Immer diese Herzscheiße (ISBN: 9783473401376)
    Nana Rademacher

    Immer diese Herzscheiße

     (69)
    Aktuelle Rezension von: tienea

    Die 15-jährige Sarah lebt im Stuttgarter Hallschlag. Da wo niemand sein will. Da wo man nie rauskommt, egal wie sehr man sich anstrengt. Ihr Berufswunsch: Hartz IV. Ihre Hobbies: klauen, trinken, Spaß haben. Zukunft: völlig egal. Jemand wie sie hat sowieso keine Chance. Dann wird sie beim Dealen erwischt und ihr Lehrer stellt ihr ein Ultimatum: Entweder sie macht bei einem Theaterprojekt mit oder sie fliegt von der Schule. Widerwillig wagt sich Sarah in eine ihr völlig fremde Welt. Doch als sie Paul kennenlernt, wird ihr klar, dass es vielleicht doch ein paar Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. 


    Bereits beim ersten Satz hat das Buch mein Interesse geweckt "Der Straubmann hatte mich beim Dealen erwischt.". Danach wollte ich direkt wissen wie es weitergeht und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

    Auch wenn mir am Anfang die Protagonistin Sarah nicht sehr sympathisch war, hat sich das im Laufe des Buches recht schnell gelegt.

    Je mehr man über Sie erfahren hat, desto besser konnte ich Sie und Ihre Handlungsweise Nachvollziehen.

    Ich fand es sehr abwechslungsreich, da einige Wörter und Sätze mitten im Buch im Fettdruck und teilweise doppelt so groß dargestellt wurden.

    Mir persönlich hat es nicht immer gefallen, dass das ganze Buch in Jugendsprache verfasst wurde, aber das ist Ansichtssache. Dadurch wurde das Buch zum Großen Teil Authentischer.

    Ich finde alles in allem ist das gesamte Buch, vom Cover bis zum Inhalt, ein wirklich schön geschriebenes Jugendbuch.



  7. Cover des Buches Der Junge, der Träume schenkte (ISBN: 9783404160617)
    Luca Di Fulvio

    Der Junge, der Träume schenkte

     (1.137)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Das Buch beginnt im Jahre 1906 in Italien und wir lernen Cetta kennen. Ein junges Mädchen, dass von seiner Mutter in eine furchtbare Ecke gedrängt wird. 1908 wird Cetta mit 14 Jahren vergewaltigt. Sie bringt einen wunderschönen blonden Jungen zur Welt. Sie nennt ihn Natale und wandert mit ihm nach Amerika aus. Immer wieder muss sie ihren Körper verkaufen um durch zu kommen. Ein Zuhälter kümmert sich um sie in Amerika und ein älteres italienisches Ehepaar kümmert sich um Natale. Natale soll es einmal besser haben und wird Amerikaner. Weil sie mit seinem Namen nichts anfangen können, wird er Christmas genannt. Er wächst in Armut auf und muss das harte Leben auf der Straße kennen lernen. Er will es aber besser haben und gründet die Diamond Dogs. Eine Gang, der sich immer mehr anschließen und durch die sich Christmas Respekt verschafft. Cetta ist stolz auf ihren Sohn. Eines Tages trifft Christmas auf Ruth, die aus einer reichen jüdischen Familie stammt und halb tot auf der Straße liegt. Sie wurde vergewaltigt und übel zugerichtet, aber Christmas möchte diesem Mädchen eine Chance geben und immer für sie da sein. Der Titel klingt einfach wunderschön und die furiosen Besprechungen machten mir noch mehr Lust auf das Buch. Anfangs war ich wegen der Brutalität und Rohheit etwas abgeschreckt, aber wenn dann die Liebe, die Wärme und Zuneigung die Oberhand gewinnt und man Cetta und Christmas ins Herz schließt, dann kann man die 800 Seiten nur noch verschlingen.

  8. Cover des Buches Ein plötzlicher Todesfall (ISBN: 9783548285283)
    Joanne K. Rowling

    Ein plötzlicher Todesfall

     (767)
    Aktuelle Rezension von: fayreads

    In der Kleinstadt Pagford stirbt Barry Fairbrother. Die AnwohnerInnen sind erschüttert über seinen plötzlichen Tod, doch mit dem Todestag wird der Abgrund der Stadt deutlich. Fairbrother war ein bedeutendes Gemeinderat-Mitglied und nun ist ein Platz frei, den viele wollen, aber nur einer bekommen kann. 


    Diese Streitereien bekommen auch die Kinder der Kleinstadt-PolitikerInnen mit und auch sie haben einige Schwierigkeiten in ihrem Leben. Doch sie können nicht tatenlos zugucken und hacken die Homepage des Gemeinderats und offenbaren nach und nach immer mehr Geheimnisse.

    Fazit: 


    Durch die Autorin hatte ich gewisse Ansprüche und wurde auch nicht enttäuscht. Anfangs hatte ich eine andere Geschichte erwartet, doch der Kleinstadt-Krieg, den ich bekommen habe, habe ich auch gerne gelesen. 

    Leider waren es mir zu viele Figuren, da ich die ersten 200 Seiten damit verbracht habe, mich zu fragen, welche Sicht ich gerade lese und wer das noch einmal war. 

    Außerdem waren mir die Jugendlichen etwas zu gewollt wild geschrieben. Sie dachten eigentlich immer nur an Sex oder wie sie ihre Eltern ruinieren können und das war mir etwas zu viel. Bei den Jugendlichen hätte ich auch gerne mehr über Gaia gelesen, die mir etwas zu kurz kam, obwohl sie eigentlich ein interessanter Charakter war. 

    Das Ende war extrem deprimierend. Zwischendurch hatte ich die Hoffnung auf ein Happy-End, doch dann wurde ich enttäuscht. Ich hätte mir eindeutig ein anderes Ende gewünscht und wenigstens ein paar Figuren ein schönes Leben gewünscht. 

  9. Cover des Buches Die Seiten der Welt – Nachtland (ISBN: 9783596198535)
    Kai Meyer

    Die Seiten der Welt – Nachtland

     (669)
    Aktuelle Rezension von: Olaf_Raack

    Wie so häufig, wenn man die Hoffnung hat, einen Feind besiegt zu haben, tauchen weitere, schlimmere Widersacher auf, die einem gehörigen Ärger bereiten. Nicht anders verhält es sich im zweiten Teil von »Die Seiten der Welt«, in der die Adamitische Akademie das Leben von Furia und ihren Freunden bedroht. 

    Es war ein schönes, spannendes und interessantes Wiedersehen mit Furia, Cat, Finnian und den anderen Figuren der Reihe.

    Auch in Band 2 hat die Geschichte rund um die Bibliomantik nichts von ihrer in Band 1 aufs Papier gebrachten Dynamik verloren. Der Stil ist locker und geschmeidig geblieben und verstand es erneut mich an das Buch zu fesseln. Die Fantasie des Autors ist wirklich großartig und schier grenzenlos.

    Insgesamt passt der zweite Teil qualitativ zum ersten und lässt mich darauf hoffen, dass mich auch der mittlerweile bei mir eingezogene dritte Band überzeugen wird. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

  10. Cover des Buches Ghetto Bitch (ISBN: 9783791500065)
    Gernot Gricksch

    Ghetto Bitch

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Buechersmartiii

    Naja, ich hatte mir schon mehr erhofft. Ich dachte mir, nachdem ich den Klappentext gelesen hab, dass die Story mega cool ist und die Idee war es auch. Aber die Lovestory war nicht sonderlich ausgefeilt; Daniel war mir zu good und Rick zu bad, einfach irgendwie unsympathisch. Von Nele hatte ich mir auch mehr erhofft. Das sie anfangs noch unsicher ist und so. Sie war anfangs auch echt arrogant, aber ich dachte, sie verändert sich in Richtung Ghettobitch, aber sie bliebt genauso arrogant wie anfangs.

    Es wird übrigens auch aus Timos und kurz aus Daniels Sicht berichtet.

    Timos Story hat mir schon besser gefallen. Sie war vielleicht etwas überladen, aber dennoch echt cool. ich mochte ihn auch lieber als Nele, er war viel liebenswürdiger und hat sich auch mehr auf seine neue Umgebung eingelassen und auf die Leute dort. Deshalb auch 3*** statt 2**...

    Den schreibstil mochte ich an sich. Er war zwar sehr schimpfwortlastig, aber dennoch konnte man es gut lesen und es hat auch nicht übertrieben asozial gewirkt....

  11. Cover des Buches Das Mädchen, das den Himmel berührte (ISBN: 9783404167777)
    Luca Di Fulvio

    Das Mädchen, das den Himmel berührte

     (468)
    Aktuelle Rezension von: Annabell-


    Das Cover als auch den Titel finde ich ein bisschen unpassend

    Es geht eben nicht um ein junges Mädchen,

    Sondern hauptsächlich um einen jungen Dieb Mercurio, einer jungen Frau Benedetta, Und um einen Betrüger und seine Tochter Giuditta; die Juden sind. Die teils Schweren Schicksale dieser Figuren treffen sich in dem Buch.

    Die Schreibweise ist angenehm und fesselnd, doch ist das Buch an manchen teilen etwas langatmig. Mann kann sich, wie ich finde gut in die geschriebene Zeit hineinversetzen, es ist bildlich beschrieben. Auch die Dialoge sind Logisch, und die gesamte Geschichte lässt einem mit den einzelnen Figuren mitfiebern. 

    Die Emotionen und Handlungen der Charaktere sind realistisch, und geben den ganzen ein reales aussehen. 

    Die Geschichte handelt im Jahre 1515, zeigt einem auch die dunklen tiefen und abgründe der damaligen Zeiten.

    Auch das Ende ist passend und Logisch. 

    Alles im ganzen ein rundes und lehrreiches Buch zum weiterempfehlen.




  12. Cover des Buches Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück (ISBN: 9783944442402)
    Robert Scheer

    Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück

     (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.


    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)


    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.


    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)


    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.


    © Parden
  13. Cover des Buches Dodgers (ISBN: 9783257245295)
    Bill Beverly

    Dodgers

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Enaria
    In „Dodgers“ geht es um vier Jugendliche, die von einem Gangsterboss nach Wisconsin geschickt werden, um dort einen Mord zu begehen. Im Mittelpunkt steht der fünfzehnjährige East, der aus verwahrlosten Verhältnissen stammt. Morde, Razzien, all das sieht der stille, pflichtbewusste Junge nicht zum ersten Mal. East ist ein kleiner Teil einer kriminellen Organisation in Los Angeles und der Boss seiner Jungs, die Wache stehen, um das Geschehen in den Drogenhäusern zu beobachten.

    Der Weg nach Wisconsin ist weit. Als L.A. Dodgers-Baseball Fans verkleidet, um möglichst wenig aufzufallen, machen sich die Vier bereit. Für East ist es das erste Mal, dass er aus seiner Welt ausbricht und sein Viertel verlässt. Ganz simple Dinge sind neu für ihn. Aber auch Kälte, Müdigkeit, Hunger machen die Reise zu keinem einfachen Unterfangen und East bemüht sich das Quartett zusammenzuhalten. Der Roadtrip wird zu einer Mischung aus Verzweiflung und der Akzeptanz des Unvermeidlichen. Währenddessen reflektiert East immer wieder sein eigenes Ich.

    Bill Beverly erzählt anschaulich und mit großem Gespür für seine Figuren. Durch East beobachten wir Leser das Geschehen und folgen seinen Gedanken. Die knappe und oft auch eher sachliche Erzählweise reduziert jedoch die Emotionen auf ein Minimum. Die Jungs sind authentisch gestaltet, ihre Handlungen nachvollziehbar, aber richtig greifbar sind sie für mich dadurch nicht. Die Spannung hält Bill Beverly aber durchweg hoch, denn die Überraschungen in der Handlung machen die fehlenden Emotionen wett. Es ist eine stille Geschichte, die schockiert, fasziniert und nachdenklich macht.

    Der Autor blickt hinter die Fassade vom sogenannten „Land der Freiheit“, richtet den Fokus genau auf den Brennpunkt. Das Buch ist sozialkritisch und verdeutlicht wie viel Freiheit ein einzelnes Kind wirklich hat, wenn es gar nicht weiß was außerhalb seiner eigenen vier Wände vor sich geht. Bill Beverly lässt uns vier Jungs begleiten, die direkt im Sumpf landen.

    Fazit

    Bill Beverlys Coming-of-Age-Buch „Dodgers“ nimmt uns mit auf einen mitreißenden Roadtrip. Mit seinen vier Jungs zeigt er, wie sich bereits durch Geburt bzw. Herkunft das Leben seine Richtung sucht. Nachvollziehbar, authentisch und stimmig.
  14. Cover des Buches Das Mädchen im Strom (ISBN: 9783608963298)
    Sabine Bode

    Das Mädchen im Strom

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Lese-Lust

    "Das Mädchen im Strom" von Sabine Bode erzählt vom Leben  der Jüdin Gudrun Samuel kurz vor dem 2. Weltkrieg. Zusammen mit ihrer Freundin Margot und ihrem Freund Martin erlebt sie viele schöne, aber auch unschöne Erlebnisse. 

    Von ihrer 1. Liebe mit Martin Schubert, bis zur  Haft, sowie  bis zum Ende mit ihrem Mann Alex. Hier wird alles erzählt. ( Ich möchte nicht allzu viel verraten).

    Mir hat der Roman bis auf ein paar einzelne Stellen, die kurz ein bisschen langweilig waren, sehr gut gefallen. Die Geschichte um  Gudrun und Freunde bzw. Mitmenschen wurde hier im einzelnen erläutert. Alles recht interessant. 

    Was mir jedoch nicht so gefallen hat, war dass sie in diesem Buch keine wörtliche (direkte und indirekte) Rede verwendet hat. 


    Alles in allem lesenswert. Vielleicht auch als Schullektüre geeignet. 






  15. Cover des Buches Der Junge im gestreiften Pyjama (ISBN: 9783733507275)
    John Boyne

    Der Junge im gestreiften Pyjama

     (2.307)
    Aktuelle Rezension von: Vani_Schneider

    Das Buch ist aus der Sicht des neunjährigen Bruno geschrieben. Er muss mit seiner Familie umziehen und das passt ihm so gar nicht. Wo sie hinziehen ist es langweilig. Bis er einen Zaun entdeckt. Und einen Jungen hinter diesem Zaun. Der allem Anschein nach nur einen Pyjama trägt. Brunos neues Zuhause liegt in der Stadt Auschwitz.

    Ich fand das Buch unfassbar gut geschrieben. Vor allem da es aus der Sicht von Bruno geschrieben ist, der nicht weiß, was im Moment draußenin der Welt los ist. Ich möchte euch nicht zu viel von der Geschichte erzählen, da es jeder auf seine Weise erleben soll. 

    Aber ich finde das Buch wichtig und jeder sollte es gelesen haben. Ich finde es führt vor allem Jugendliche sehr gut an diesen Teil unserer Geschichte heran.

    Ein wirklich gutes und emotionales Buch!!

  16. Cover des Buches Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung (ISBN: 9783423249997)
    Valentina D'Urbano

    Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung

     (101)
    Aktuelle Rezension von: jenvo82

    Kurzrezension

    Dieser Roman konnte mich nachhaltig beeindrucken, trotz seines distanzierten Erzähltons, der den Leser etwas auf Abstand hält und nur wenigen emotionalen Momenten, die gewählt und bewusst erscheinen. Aber in Anbetracht der Handlungsebene, die einen ungeschönten Einblick in die Welt der italienischen Unterschicht Mitte der 80-Jahre ermöglicht, wirkt der Kontext ausgesprochen realitätsnah. 

    Eine perspektivlose, arme, gewaltgeprägte Kindheit, die ihre Spuren auch an den jungen Erwachsenen hinterlässt, sowie der unbedingte Wunsch Einzelner all dies nachhaltig hinter sich zu lassen. Dazu eine zarte Liebesgeschichte, die ähnlich unvereinbar mit dem Glück scheint, wie das Leben selbst in dieser Tristesse. Zunächst sind es nur lose Erzählelemente, die sich aber schnell zu einer atmosphärischen, dichten Geschichte entwickeln, deren Tragik nach und nach intensiviert wird. Sehr gut hat mir die Tatsache gefallen, dass die Protagonistin all ihre Erlebnisse hinnimmt, sich nicht unnötig darüber beschwert, wie mühselig ihr Dasein ist und dennoch ein starker Charakter bleibt, der an den Herausforderungen wächst.

     Fazit

    Ein empfehlenswerter Roman für alle, die gern diverse Eindrücke bekommen, von einem Leben, wie man es selbst nicht haben möchte, weder im engeren noch im weiteren Sinn. Und wer sich mit dem Abgleiten eines geliebten Menschen in die Drogensucht beschäftigen möchte, ist hier ebenfalls richtig. Ich vergebe 5 Lesesterne und kann das Buch weiterempfehlen und werde es in Erinnerung behalten, als eine traurig-schöne Episode mit Tiefgang.

     

  17. Cover des Buches Jakobs Mantel (ISBN: 9783426304426)
    Eva Weaver

    Jakobs Mantel

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Sahnchen

    Das ist eins meiner Lieblingsbücher. Super geschrieben. Kann ich nur empfehlen. 

  18. Cover des Buches 28 Tage lang (DAISY Edition) (ISBN: 9783839852071)
    David Safier

    28 Tage lang (DAISY Edition)

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Mira123

    Für dieses Hörbuch habe ich fast ein Jahr lang gebraucht. Warum? Nun, weil ich es gemeinsam mit meiner Mutter gehört habe. Und wisst ihr, wie selten es vorkommt, dass wir mal beide gleichzeitig Zeit haben, um ein Hörbuch zu hören UND alleine sind, damit wir keinen anderen Familienmitgliedern auf die Nerven gehen? Nicht wirklich oft. Eigentlich nur, wenn wir mal alleine zu meiner Großmutter fahren.

    Meine Mutter ist Hörbüchern gegenüber eher kritisch eingestellt. In der Kindheit von meinen Geschwistern und mir musste sie sich so vieles anhören, dass sie wahrscheinlich ihr restliches Leben lang an "Ritter Rost" und "Spongebob" denken muss, wenn sie an Hörbücher denkt. Ich konnte sie trotzdem davon überzeugen, sich mit mir "28 Tage lang" anzuhören. Sie kannte das Buch schon und wusste, dass es ihr gefällt, ich kannte nur den Beginn des Buchs.

    Diese Geschichte spielt zur Zeit des Nationalsozialismus. Es geht hier um die Jüdin Mira, die sich als Schmugglerin im Warschauer Ghetto durchschlägt. Sie schmuggelt vor allem auch, um ihre kleine Schwester zu ernähren. Sie hat zwar nicht viele Hoffnungen für die Zukunft, aber wenn jemand dafür sorgen kann, dass ihre Schwester überlebt, dann sie. Immerhin leidet ihre Mutter an schweren Depressionen und ihr Bruder hat sie und die anderen Juden hintergangen indem er sich der Judenpolizei angeschlossen hat. Doch dann erfährt Mira, dass die gesamte Bevölkerung des Ghettos umgebracht werden soll. Was bleibt ihr da anderes übrig, als sich dem Widerstand anzuschließen?

    Mit dem Ghetto in Warschau hat sich David Safier, den ich davor eigentlich nur von humorvollen Büchern kannte, ein sehr schweres Thema ausgesucht. Die Umsetzung ist ihm meiner Meinung nach aber gut gelungen.

    Es fällt mir schwer, Mira als Protagonistin zu bewerten. Ich mochte ihre Gedankenwelt, ihre Geschichten und dass sie immer wieder über philosophische Fragen nachdenkt. Mir gefällt, dass sie bereit ist, alles für ihre Familie zu geben. Was mich ein bisschen gestört hat, war, dass ich oft das Gefühl bekam, dass Miras Handlungen oft nur durch viel Glück gut ausgehen. Sie wirkte auf mich manchmal etwas impulsiv und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das in ihrem Fall für authentisch halte.

    Mein Fazit? Hat sowohl mir als auch meiner Mutter gut gefallen.

  19. Cover des Buches Morgen lieb ich dich für immer (ISBN: 9783570314029)
    Jennifer L. Armentrout

    Morgen lieb ich dich für immer

     (784)
    Aktuelle Rezension von: PeytonS

    3,5 / 5

    Mich hat der Anfang des Buchs total verzaubert. Ohne langes Drumherum Reden geht es direkt zur Sache. Das gefiel mir sehr gut. Ich habe mich wunderbar mit Mallory und Rider identifiziert, auch die Nebencharaktere waren schön ausgearbeitet und toll beschrieben. 

    Leider wurde es in der Mitte sehr schnell sehr zäh. Das Buch könnte 200 Seiten weniger haben. Es geht permanent darum, dass sie im Rhetorik Unterricht sitzen, Maus nicht spricht und Rider seine Zuneigung ja ab Minute 1 zeigt.

    So lang wie die Mitte war, so viel passiert zum Ende. Erstmal finde ich Carl und Rosa so nervig und für "liebende Adoptiveltern" finde ich deren Verhalten absolut unverständlich. Mallory wirkt wie 13, leider auch weil die beiden sie so behandeln. Das nervt. 

    Ab hier Spoiler:

    Das Ende ist unrealistisch schnell. Erst der Schuss, dann das erste Mal (mehr oder weniger), die Trennung, die Versöhnung. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass das so ernsthaft jemand handhaben würde. 

    Dennoch war es schön geschrieben. Es hat mich bewegt, aber nicht so, dass Tränen flossen. Dafür hatte es potential, welches nicht ausgeschöpft wurde. 

  20. Cover des Buches Der Golem (ISBN: 9783899196542)
    Gustav Meyrink

    Der Golem

     (125)
    Aktuelle Rezension von: ArsAstrologica

    Der Golem, im Grunde eine Art Frankenstein-Monster, das zum Leben erweckt wird und Schrecken verbreitet. 

    Eine faszinierende Erzählung, die einen jedoch grausen lässt, wenn man an die Jahrzehnte nach Erscheinen des Buches denkt, in denen der Antisemitismus immer mehr erstarkte und zu einem wahren Monster heranwuchs, im Holocaust sein wahres Gesicht zeigte und dann glücklicherweise in sich zusammenfiel ...

  21. Cover des Buches Die Wohlgesinnten (ISBN: 9783833306280)
    Jonathan Littell

    Die Wohlgesinnten

     (160)
    Aktuelle Rezension von: Guccini

    Einfach ekelhaft das Buch. Dann lieber Frankls „ ... trotzdem Ja zum Leben sagen“.Jedes weitere Wort ist hier Verschwendung.

  22. Cover des Buches Die Frau des Zoodirektors (ISBN: 9783453270824)
    Diane Ackerman

    Die Frau des Zoodirektors

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Diane Ackerman hat unter anderem auf Grundlage der Tagebücher von Antonina Zabinski ein Buch erschaffen, das mich beeindruckt hat.

    Es beleuchtet die Einzelschicksale während des Zweiten Weltkriegs in Warschau, insbesondere im dortigen Zoo. Zunächst geht es um die Zootiere und um das Leben des Zoodirektors und dessen Familie. Schließlich spitzt sich die Situation zu, als die Nazis in Warschau einmarschieren und den Zoo zunächst für ihre Zwecke nutzen. Sie züchten ausgestorbene Tierarten zurück. Als sie später keine Verwendung mehr für den Zoo haben, nutzen Jan und Antonina dies, um Juden in den leeren Gehegen zu verstecken. Somit retten sie über 300 Juden das Leben. 

    Ich hatte mir zuvor wenig Gedanken gemacht, was ein Krieg für Tiere bedeutet. Dies wird in diesem Buch ebenso aufgezeigt wie die Schicksale der Menschen, die von Jan und Antonina gerettet werden sowie das Leben von Jan und Antonina selbst.

    Am Ende des Buches finden sich die Quellenangaben sowie ein Bildteil, der die Geschichte noch einmal veranschaulicht hat.

    Mich hat der Mut von Antonina und deren Mann beeindruckt, wie sie der Gefahr zum Trotz eine Art Untergrundorganisation erschaffen und damit Hunderten Menschen das Leben gerettet haben.
  23. Cover des Buches Im Ghetto gibt es keine Schmetterlinge (ISBN: 9783570403556)
    Matteo Corradini

    Im Ghetto gibt es keine Schmetterlinge

     (25)
    Aktuelle Rezension von: MotteEnna

    Mitten im zweiten Weltkrieg beschließen eine Gruppe Jungen, die im Ghetto Theresienstadt leben, alle anderen Kinder durch eine Zeitung über das Leben im Ghetto zu informieren und ihnen durch Geschichten auch ein wenig Hoffnung zu geben. Dabei besteht für sie immer die Gefahr entdeckt und bestraft zu werden, denn das Festhalten der Gegebenheiten im Ghetto ist verboten. Die namenlose Hauptfigur erzählt in dem Buch von ihren gemeinsamen Streifzügen durch die Straßen von Theresienstadt, um Informationen zu sammeln, ebenso von den gemeinsamen Redaktionssitzungen, auf denen beschlossen wird, welche Fakten verbreitet werden sollen. Dabei achten sie sehr auf die Genauigkeit der Daten. Aber auch immer wieder beschreibt "ich" seine Träume, die teilweise Visionen gleichen und ihm zu der einen oder anderen Geschichte leiten. "Ich" beschreibt zudem den Wandel, der in den Jahren in der Stadt vor sich geht. Wie neue Menschen kommen, wie sich die einzelnen Bewohner die Situation meistern und wie immer wieder Freunde und Fremde deportiert werden und jeder weis, dass sie sie wahrscheinlich nie wiedersehen werden.

    Fazit

    Im Ghetto gibt es keine Schmetterlinge ist ein wunderbares und absolut lesenswertes Jugendbuch, dass auf eine sehr vorsichtige aber auch deutliche weise erzählt, wie das Leben der Juden im zweiten Weltkrieg im Ghetto aussah und welchen Ängsten sie sich jeden Tag stellen mussten. Auch wenn viele Leute immer wieder sagen, dass dieses Thema doch langsam alt wird, dass unsere Generation doch gar nicht mehr direkt mit den Geschehnissen in Verbindung steht, aber ich bin da ganz anderer Meinung. Gerade heute, in der in so vielen Ländern eine negative Stimmung gegen andere Nationen herrscht und Angst vor unbekannten Religionen vorherrscht finde ich es besonders wichtig sich mal wieder vor Augen zu führen, wohin das führen kann, wenn man die Augen davor verschließt. Deswegen spreche ich heute auch eine besondere Leseempfehlung für alle Erwachsenen aus, obwohl es sich hier um ein Jugendbuch handelt. Matteo Corradini zeigt mit dieser Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit basiert, dass sich mit dieser Feindseligkeit nicht nur erwachsene Menschen auseinandersetzen müssen, die sich wehren könnten, sondern, dass vor allem die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft, darunter leiden und sich wehrlos fügen müssen. Ein MUST-READ für das kommende Jahr.

    Viel Spaß beim Schmökern!

  24. Cover des Buches Dunkels Gesetz (ISBN: 9783550081781)
    Sven Heuchert

    Dunkels Gesetz

     (58)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Das Buch ist trist, bedrückend, grau, hoffnungslos. Schon in den ersten Seiten spürt man diese Atmosphäre, die sofort jedem Bild die Farbe entzieht und man sich beim Lesen verloren fühlt. Das ist gut, das hat funktioniert, aber der fehlende Spannungsbogen ruiniert dann schließlich doch alles.

    Von Anfang an wartet man auf die Konfrontation mit Dunkel und Achim, das ganze Buch zielt darauf hinaus und als es dann schließlich passiert, fühlte sich die Situation erzwungen an. Die Gewalt in dem Moment wirkte wie eine Inszenierung, die nur da wäre, um seine Leser zufrieden zu stellen und sie funktioniert nicht. Sie ist billig, eine künstliche Explosion, die einen Konflikt auslöst, die nichts, absolut nichts dem Spannungsbogen beisteuert und alles was danach passierte, war nur noch ein leiser, lächerlicher Abklang.

    Das Buch endet wie ein Filmriss, der noch mehr Gewalt darstellt, der man nicht mehr richtig folgen kann, weil es die Geduld des Lesers überstrapaziert hat und man immer noch mit der Frage hadert, wozu diese Gewalt, wozu diese Einmischung, wozu dieser Ausbruch? Dunkel hätte einfach die Polizei rufen können und schon wäre alles geregelt gewesen. Er hätte beim Treffen mit Achim einen Schritt zurückmachen und alles vergessen können. Und sogar dann, nachdem er seine Widersacher unschädlich gemacht hat, wäre für ihn nur noch der Notruf geblieben und wieder wäre er mit heiler Haut davongekommen. Stattdessen wird es zu einem selbsternannten Sheriff, der in einem Job seine Lebensaufgabe sieht und aus irgendeinem Grund, den ich nicht nachvollziehen kann, die Drogen einsackt und sie versteckt.

    Ja, er ist traumatisiert, der Krieg hat seine Spuren bei ihm hinterlassen, aber es wird auf dieses Trauma kaum eingegangen, so dass die Handlung an seiner Glaubwürdigkeit leidet.

    All das hätte ich jedoch entschuldigt, hätte ich anders interpretiert, dem ganzen einen größeren Sinn gegeben, gäbe es einen Spannungsbogen! Das Buch wird als Thriller vermarktet, als ein Kriminalroman und doch gibt es nicht einen Funken Spannung im Buch, nicht einmal die Idee davon. Sogar als es zum Treffen kommt, wurde es so schrecklich beschrieben, dass man kaum etwas mitgefühlt hat. Außerdem hat Dunkel die Leute so leicht überwältigt, als wäre er Superman. Ohne den Spannungsbogen ist es bloß eine Schwarzweißgeschichte, die einem den Nerv raubt.

    Der Stil selbst muss man auch kritisieren. Manchmal war er mechanisch, holprig und übersät mit dem gleichen Satzanfang, so dass es einem Bericht glich. Im späteren Verlauf glättet der Autor seine Erzählweise, aber es wird nicht wirklich besser.

    Was das Cover betrifft, ist das wirklich gelungen. Es ist wunderschön, total interessant. Im Grunde wird der Inhalt dem Cover nicht gerecht und das ist fatal!

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