Bücher mit dem Tag "gesellschaftsbild"

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88 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

     (5.784)
    Aktuelle Rezension von: Katharina83

    Carlos Ruiz Zafon der Schatten des Windes war mein erstes Buch von ihm. Ich habe ne ganze Weile gebraucht um mich rein zu Inden. Man muss dazu sagen das es nicht mein Genre ist wo ich mich wohl drin fühle. Aber ich habe es gelesen und mich ab der Hälfte auch mit identifizieren können. 

    Nuria ihre Erscheinungen habe mir viel geholfen das Buch zu stehen. Der schwarze Mann? Ich hatte nicht Julian im Verdacht eher Jorge. Das der tote nicht...... Das hatte ich irgendwie geahnt. 

    Es ist gut geschrieben und spiegelt die Zeit in Barcelona um 1950 wieder. 

  2. Cover des Buches Cassia & Ky - Die Auswahl (ISBN: 9783596188352)
    Ally Condie

    Cassia & Ky - Die Auswahl

     (4.499)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Dieses Buch kennt fast jeder, so kommt es mir vor. Und ich glaube es gibt kaum eine Person, die nicht von der Geschichte rund um Cassia & Ky von Ally Condie begeistert ist.
    Wenn das wirklich so ist, dann bin ich wohl eine der wenigen, auf der Seite, die mit der Geschichte nichts anfangen kann.

    Da das Buch bekannt ist wie ein bunter Hund, brauche ich ja nicht auf inhaltliche Dinge eingehen. Vielmehr möchte ich etwas ausdrücken, was ich gar nicht so richtig begreifen kann.
    Mir fehlte der glühende Funke, das Abtauchen und gleiten lassen in eine Geschichte - "Die Auswahl" hat es nicht geschafft. Ich habe einfach keinen Zugang zu den Figuren bekommen, konnte mir keine Landschaften und Umgebungen vorstellen, auch wenn diese gut und detailliert beschrieben wurde. Irgendwie fehlte mir die Begründung warum diese Stadt so lebt. Alles wird geregelt: Mahlzeiten, Freizeit, Arbeit und sogar der Tod. Man ist so stolz, dass man Krankheiten wie Krebs und Alzheimer besiegen konnte, dass es besser für Menschen ist, wenn sie mit achtzig Jahren sterben. Sie sind alt genug um ein erfülltes Leben gehabt zu haben und jung genug um friedvoll und ohne Alterskrankheiten und körperlichen Gebrechen vor sich hinzuvegetieren. Der Tod kann sogar so gut bestimmt werden, dass es ein Abschiedsbankett gibt. Wenn man das Buch bis zum Ende liest, weiß man auch, warum sich alles so gut vorbestimmen lässt.
    Dann gibt es natürlich noch das Paarungssystem. Sobald man 17 ist und sich entschieden hat einen Partner zu wollen, wird für einen der ideale Partner bestimmt, damit das Aussterben der Menschheit niemals eintreffen wird.
    Das Abstruseste sind aber noch die Tabletten, die jede Person mit sich herum schleppen muss. Wenn man sie verliert, wird direkt eine Warnstufe ausgerufen und es darf sich keiner bewegen, bis sie Pillen wieder gefunden wurden. Essind drei Tabletten. Eine Blaue, die im Notfall die Versorgung garantiert, eine Grüne, die beruhigen soll und eine Rote, die aber nur in Notfällen und nach strikter Anweisung eingenommen werden darf, und wo keiner weiß, was sie bewirkt.

    Natürlich habe ich das Buch komplett ausgelesen, weil ich irgendwie dachte, dass mich dieser Funke doch erreichen sollte, aber die Begeisterung, mit der andere Leute über dieses Buch reden, hat mich einfach nicht gepackt. Ich kann nicht erklären warum nicht. Cassia's Person wurde zwar gut beschrieben, aber sie wirkt so unecht, so künstlich und das hat mir gar nicht gefallen. Xander, ihr bester Freund, ist für mich ein ewiges Rätsel, einerseits mag ich ihn schon, aber er ist nichts im Vergleich zu Ky, der jede Menge Schrecken mitansehen musste und nun degradiert ein Leben führen muss, was ihn früher umbringt, als im Normalfall. Ky ist eine Person, von der man Stück für Stück erfährt und das war auch das einzige, was bei mir angekommen ist. Dass Cassia verwirrt ist und plötzlich an dem Paarungssystem zweifelt, ist der wichtigste Faktor des Buches, der Vorbote eines Auslösers für eine Rebellion. Wie sie ihren Weg geht mag beeindruckend sein, aber wie gesagt - nicht so extrem spannend, wie ich es mir erhofft hatte.
    Wahrscheinlich habe ich wirklich extrem hohe Erwartungen an das Buch gehabt, nachdem jeder Andere davon so begeistert war..

    Das Buch bekommt aber von mir trotzdem drei Sterne, da es für die Kategorie 2 Sterne im Vergleich mit den anderen dort abgelegten Büchern besser ist! 

    Fazit:

    Leider enttäuschend. Der Schreibstil war gut, aber nicht so dramatisch, wie er meiner Meinung nach zu so einer Geschichte passen sollte. Erst am Ende, so die letzten fünfzig Seiten, habe ich die Geschichte einen Moment mit anderen Augen gesehen, aber das ändert leider nichts an meinem Gesamturteil. Die Charaktere haben mich nicht so überzeugt. Viel zu plastisch... Nur Ky hat bei eine Gefühlsregung hervorgerufen.
    Erfahrungsgemäß sind Auftaktbände ja immer ein langwieriger Prozess und ich bin davon überzeugt, dass der zweite Band "Die Flucht" vielversprechender wird, doch ob ich es wirklich lese, lass ich erst nochmal dahingestellt...
    Wirlich schade.

  3. Cover des Buches Buddenbrooks (ISBN: 9783596521487)
    Thomas Mann

    Buddenbrooks

     (2.381)
    Aktuelle Rezension von: mj303

    Ich kannte das Buch noch aus Schulzeiten, leider konnte es mich dieses mal nicht so begeistern.

    Es war teilweise sehr schwer es konzentriert zu lesen - 3 Sterne

  4. Cover des Buches Der Attentäter (ISBN: 9783404179039)
    Ulf Schiewe

    Der Attentäter

     (83)
    Aktuelle Rezension von: sabrinchen

    Positive Mundpropaganda, meine Liebe zu historischen Romanen, der interessante Klappentext und das eindrucksvolle Buchcover haben mich dazu animiert zu diesem Buch zu greifen.
    Das Erscheinungsdatum 27.11.2019 ist zwar schon ein bisschen her das ist dem geschuldet das ich mehrere Anläufe brauchte um in die Geschichte zu finden.
    2 mal habe ich das Buch auf die Seite legen müssen weil ich irgendwie nicht in die Handlung gefunden bis ich mich zusammengerissen habe und das Buch unbedingt lesen wollte.
    Der Schreibstil ist gut verständlich und lässt sich angenehm lesen ist aber definitiv keine leichte Kost. Die ganzen Namen waren erstmal ungewohnt damit meine ich nicht das berühmte Königspaar sondern die Protagonisten die in Serbien/ Östereich/ Ungarn agieren.
    Was mir gut gefallen hat waren die verschiedenen Erzählstränge aus der Sicht des Thronfolgerpaars, den Ermittlern, Attentäter/innen ect. was auch mit Ort oder Zeit in den Überschriften deutlich gekennzeichnet ist.
    Der Autor hat das Lebensgefühl in Sarajevo zu dieser Zeit toll eingefangen und mit traditionreichen Details ein farbenfrohes authentisches Bild geschaffen.
    Der Zusammenhang mit der schwarzen Hand der erwähnt wird hat mich zum Googlen animiert vor allem da das Thema so interessant ist mit aber nicht so geläufig.
    In der Handlung wird die letzte Woche des Thronfolgerpaars beleuchtet und man spürt die besondere Bindung die der König, die Königin und ihre Kinder zueinander haben.
    Ulf Schiewe ist bekannt für sorgfältig recherchierte historische Bücher und auch hier bedient er sich hauptsächlich an Fakten in die er künstlerische Fiktion nur zur Würze einstreut, darauf geht in einem ausführlichen Nachwort ein das nochmal ein anderes Bild auf die Geschehnisse wirft.
    Die historisch belegten Personen sind glaubwürdig und authentisch beschrieben und reale unverfälschte Zeitungsausschnitte machen dieses Buch zu einer wertvollen Zeitreise mit ein bisschen Lehrwert dazu.
    Ich vergebe 3 sehr positiv zu sehende Sterne da ich das Thema und die Aufmachung mochte aber ein bisschen Probleme hatte in die Geschichte einzutauchen wie ich es mir von dem Buch erhofft hatte.

  5. Cover des Buches Der kleine Prinz. Faksimile in Geschenkbox (ISBN: 9783792000236)
    Antoine de Saint-Exupéry

    Der kleine Prinz. Faksimile in Geschenkbox

     (7.723)
    Aktuelle Rezension von: MEJ

    Verstehe den Rummel um das Buch überhaupt nicht. 

  6. Cover des Buches Effi Briest (ISBN: 9783150206072)
    Theodor Fontane

    Effi Briest

     (1.758)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    Effi Briest, ein siebzehnjähriges Mädchen, das mit ihren Freundinnen im Garten von Hohen-Cremmen spielt, wird Baron Geert Innstätten vorgestellt. Ein Mann im Alter ihrer Mutter, ein politisch strebsamer Landrat höchsten Ansehens. Schon bald werden die Verlobung und dann die Hochzeit gefeiert und Effi zieht mit ihrem Bräutigam in die pommersche Kleinstadt Kessin in ein altmodisches Fachwerkhaus zwischen Seebädern und der Plantage, einem weiten Wald. Nicht nur ist ihr das Haus mit dem Geist des Chinese unheimlich, sie langweilt sich auch ungemein. Ihr für Wagner schwärmender Ehemann ist wenig sinnlich und selten zuhause, das Kind das sie schon bald zur Welt bringt wird von Roswitha ihrer Vertrauten versorgt und der liebenswürdige Freund Apotheker Gieshübler, kümmert sich um die junge Ehefrau intellektuell. Nichts davon stillt jedoch Effis Temperament. Allein Major Crampas, Instettens Freund erfrischt sie auf wunderliche Weise. Sie beginnt zu kokettieren und verwandelt sich darüber vom Mädchen zur Frau.

    Der Schreibstil ist speziell mit veralteten Wörtern. Man kann jedoch sehr gut in die damalige Zeit zurückversetzen und nachvollziehen, wie sie sich gefühlt haben. Dieses Werk ist viel mehr als es auf dem ersten Blick scheint. Es geht um die Gesellschaft und Liebe.

    Das Buch gibt sehr viele Denkanstösse. Für Liebhaber dieser Genre wird das ein Genuss sein!

  7. Cover des Buches Das Gleichgewicht der Welt (ISBN: 9783596512621)
    Rohinton Mistry

    Das Gleichgewicht der Welt

     (221)
    Aktuelle Rezension von: pengulina

    Indisches Epos, liebevoll erzählt

    Das Buch folgt vier Personen in einer indischen Großstadt (vermutlich Bombay/Mumbai) in den 1970er Jahren und wird anfangs mit Rückblenden in die 1940er und 1950er Jahre, die Zeit der Teilung Indiens, erzählt. Eine kurze Zusammenfassung ist schwierig – es geht um Armut, Vertreibung und das indische Kastensystem, aber auch und vor allem um den Wert von Familie, Zusammenhalt und Freundschaft. Mir hat besonders imponiert, dass der Autor seine Figuren ganz offensichtlich mag und bis in kleinste Details mit viel Humor und Zuneigung beschreibt, auch wenn es manchmal scheint, als habe er sämtliche Widrigkeiten auf seine vier Protagonisten projiziert.

    Das „Gleichgewicht“ im Titel stammt aus einem Satz, der im ersten Drittel des Buches fällt: You have to maintain a fine balance between hope and despair (Man muss das Gleichgewicht zwischen Hoffnung und Verzweiflung finden und halten). Und genau das machen die Protagonisten immer wieder. Die beschriebenen Ereignisse wirken auf mich plausibel, Abhängigkeiten und gegenseitiges Geben und Nehmen werden plastisch beschrieben. Mistry gelingt es, die Atmosphäre sichtbar, hörbar und vor allem riechbar zu machen. Man freut sich mit den Protagonisten und leidet mit ihnen und den anderen Figuren, bis zum bitteren Ende.

    Der Autor ist selbst in Bombay aufgewachsen und 1975 nach Kanada ausgewandert. Er kennt also die Verhältnisse in seinem Heimatland, insbesondere die (nur?) damals allgegenwärtige Korruption.

    Ich habe allerdings die englische Fassung gelesen, "A Fine Balance"

    Was ein Buch! Eine absolute Leseempfehlung von mir!

  8. Cover des Buches Die Päpstin (ISBN: 9783352009518)
    Donna W. Cross

    Die Päpstin

     (4.374)
    Aktuelle Rezension von: Ira086

    Zunächst mal mag ich das Cover des Buchs nicht sonderlich. Ich find die Goldschrift zwar wirklich schön und insgesamt ist das eine wirklich nette Idee, aber warum zur Hölle hat man eine Frau mit so moderner Frisur genommen 😂 Es ist so eine Kleinigkeit, aber ich bin jedes Mal irritiert und genervt, wenn ich mir das Cover ansehe. Sollte es so eine "jede Frau kann eine Johanna sein" - Sache werden oder hatten sie gerade kein Bild von jemandem mit authentischerer Frisur? 

    Inhaltlich ist das Buch wirklich nicht schlecht, lässt sich gut und flüssig lesen (ich dachte das ein oder andere Mal „Liest sich wie ein Follett Buch“ und siehe da: Ist derselbe Übersetzer. Interessant, wie sowas den Stil prägen kann).
    Insgesamt fehlte mir aber wirklich etwas, was das Buch ausgemacht hat. Die Idee hat ja wirklich Potenzial, die Umsetzung blieb aber nur durchschnittlich. Ich wurde mit keinem der Charaktere wirklich warm, irgendwie erledigte sich jedes von Johannas Problemen von selbst und teilweise wirkte es auch etwas konstruiert. Sehr schön und unterhaltsam fand ich Johannas Logik und ihre Argumentation.
    Insgesamt ein guter Roman, aber nichts Neues oder Ungewöhnliches. 

  9. Cover des Buches Madame Bovary (ISBN: 9783150206454)
    Gustave Flaubert

    Madame Bovary

     (585)
    Aktuelle Rezension von: Lenja_Seeker

    Hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Obwohl das Buch so alt ist, mutet der Schreibstil stellenweise fast modern an. Viele der Sprachbilder und Beschreibungen fand ich überaus gelungen. Natürlich muss man die Protagonisten und ihre Ansichten in ihrem zeitlichen Kontext betrachten. Insbesondere die Sicht auf Frauen ist mit heutigen Vorstellungen selbstverständlich kaum noch zu vereinbaren. Die Protagonistin wollte ich abwechselnd tröstend in den Arm nehmen und dann wieder für ihr selbstsüchtiges Verhalten zurechtweisen. Besonders spannend fand ich den authentischen Einblick in das Alltagsleben und die Denkweisen der damaligen Zeit. Insgesamt muss man in der richtigen Stimmung für so ein Buch sein, aber dann lohnt es sich allemal.

  10. Cover des Buches Frau Jenny Treibel oder Wo sich Herz zum Herzen findt (ISBN: 9783746636443)
    Theodor Fontane

    Frau Jenny Treibel oder Wo sich Herz zum Herzen findt

     (185)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Brigitte

    „Es ist ja nicht nötig, dass sich Schwiegermutter und Schwiegertochter furchtbar lieben, sie heiraten sich ja nicht.“ (Kapitel 12; S. 155) Was wie ein Zitat aus >Das Schwiegermonster< klingt, entstammt dem 1892 erschienenen Roman FRAU JENNY TREIBEL von Theodor Fontane. Ähnlich humorvoll wie in der Fernsehkomödie geht es auch im Romanklassiker zu – zumindest im zeitgenössischen Vergleich.

    Inhalt (Spoilerfreier Teil)

    Berlin, 1880er: Die titelgebende Hauptperson Kommerzienrätin Jenny Treibel möchte ihren zweiten Sohn (Leopold) endlich unter die gut betuchte Haube bringen. Sie wünscht sich eine noch bessere Partie als bei ihrem ersten Sohn (Otto), der sich mit einer Hamburger Fabrikantentochter (Helene Munk) verheiratet hat. Zum großen Unwillen von Frau Jenny verguckt sich Leopold bei einem Abendessen, das für Ottos englischen Geschäftspartner (Mr. Nelson) veranstaltet wird, in die extra zu diesem Anlass (aufgrund ihrer sehr guten Englischkenntnisse) eingeladene Professorentochter Corinna Schmidt. Diese wittert in einer Verbindung mit Leopold Treibel den sozialen Aufstieg. Wird es ihr gelingen, sich den begehrten Junggesellen zu angeln oder schafft es die ebenfalls durch eine Heirat sozial aufgestiegene Jenny (geb. Bürstenbinder; eine Krämerstochter) die Leine zu kappen, um eine Blamage zu verhindern?

    Unerfüllte Erwartungen (ab hier: Spoiler)

    Ich habe diesen Roman nach meiner Lektüre von Effi Briest gelesen. Wäre es andersherum, würde mein Urteil wahrscheinlich milder ausfallen. So allerdings muss ich kritisieren, dass mir die Gesellschaftskritik am Ende nicht weit genug geht. Es hat mich emotional weniger berührt, ich habe ein fulminantes Finish erwartet, auf den Skandal gehofft. Es geht doch hier im Grunde um die klassische Shakespeare-Story: Die Bourgeoisie-Familie (Treibel/Munk) gegen das gebildete Bürgertum (Schmidt). Romeo und Julia im Berlin der 1880er Jahre quasi - nur, dass bei Fontane keiner stirbt und sich alle mit ihrem Los arrangieren. Kein Knall am Ende, keine Durchmischung der Verhältnisse. Es kann nicht einmal davon gesprochen werden, dass mit dem erwartbaren Ausgang jemand tief unglücklich wäre. So zeigt uns Fontane zwar Kritikpunkte an den sozialen Verhältnissen, aber keine Lösungsvorschläge.

    Fontane formuliert es am Ende folgendermaßen: „In eine Herzogsfamilie kann man allenfalls hineinkommen, in eine Bourgeoisfamilie nicht. Und wenn er, der Bourgeois, es auch wirklich übers Herz brächte – seine Bourgeoise gewiss nicht, am wenigsten wenn sie Jenny Treibel, née Bürstenbinder heißt.“

    Das Ende kann nicht überzeugen, es bleibt alles, wie es war. Stopp, Stagnation, Stillstand. Ganz klar: Der Weg muss hier das Ziel sein. Und so ist es auch. Fontane schafft einen wirklich unterhaltsamen Weg mit vielen humorvollen, gescheiten Momenten.

    Fontane arbeitet in >Frau Jenny Treibel< viel mit Dialogen. Auf kreative, witzige und intelligente Weise persifliert er „das Hohle, Phrasenhafte, Lügnerische des Bourgeoisstandpunktes […], der von Schiller spricht und Gerson meint“ (Fontane in einem Brief an seinen Sohn Theo über seine Intention zu >Frau Jenny Treibel<). Zur Erklärung: Mit  >Gerson< meint er wahrscheinlich einen gewissen Berliner Unternehmer (Herrmann Gerson 1813-1861), ein Aushängeschild des Besitzbürgertums.

    Fontane bringt seine Anti-Bourgeois-Haltung einerseits durch den gelehrten Professor Willibald Schmidt zum Ausdruck, andererseits durch die Charakterzeichnung der Roman-„Anti“-Heldin Jenny. Diese beteuert vehement ihren großen Idealismus („Aber mir gilt die poetische Welt, und vor allem gelten mir auch die Formen, in denen das Poetische herkömmlich seinen Ausdruck findet. Ihm allein verlohnt es sich zu leben. Alles ist nichtig; am nichtigsten aber ist das, wonach alle Welt begehrlich drängt: äußerlicher Besitz, Vermögen, Gold. […] Ich für meine Person verbleibe dem Ideal und werde nie darauf verzichten.“ [3. Kapitel; S. 30f.]), sie singt mit Herzenslust das alte romantische Lied (Wo sich Herz zu Herzen find‘t) ihres einstigen Verehrers Professor Schmidt bei jedem sich bietenden Anlass. Und während sie Wasser predigt, trinkt sie ihren Wein in großen Schlucken.  Jenny bedrängt ihren Sohn, die mit Prestigeverlusten einhergehende Verlobung zu canceln, organisiert eine aussichtsreichere Partie mit der Schwester ihrer Schwiegertochter, die sie bereits vor der Verlobung aus dem Anwärterinnen-Pool aussortiert hatte. "Eigentlich liegt es doch so: Alles möchte reich sein, und ich verdenke es keinem.“ (1. Kapitel; S. 13) Alles, bloß keinen Skandal! "Die Dinge bleiben doch schließlich, was und wie sie sind." (5. Kapitel; S. 52)

    Fischer Klassik Ausgabe

    Das Cover finde ich ästhetisch wunderschön. Auch inhaltlich glänzt die Ausgabe mit einer Kurzbiografie Fontanes und dem (dieses Mal recht dürftig ausfallenden) Kindler-Beitrag.

    Fazit

    Knapp heruntergebrochen ist FRAU JENNY TREIBEL von Theodor Fontane ein Roman, wo sich Herz zu Herzen findet (mehrfach); welches voller Sozialkritik der Wilhelminischen Ära trieft, für die es allerdings keine Lösungsansätze gibt und sich daher am Ende alles in Wohlgefallen (jeder bleibt für sich) auflöst. Realismus pur – keine Frage! Aber die Moral? Hast du eine Schwiegermutter, die dich nicht leiden kann und einen Verlobten, der für seine Liebe zu dir nicht einstehen kann, tust du gut daran in der Hinterhand noch einen verliebten Narren zu haben, der dir verzeiht, dass du ihn nicht liebst.

     

    FRAU JENNY TREIBEL | Theodor Fontane | Fischer Taschenbuch Verlag| Fischer Klassik| 2008 | 208 Seiten | 5,00€

  11. Cover des Buches Montana (ISBN: 9783442715947)
    Joshua Smith Henderson

    Montana

     (35)
    Aktuelle Rezension von: AprilsBuecher
    Ein schwieriges Buch, das mich wahnsinnig viel Zeit gekostet hat ... zu viel sogar. Oft musste ich es beiseite legen, weil ich mit der Schreibweise nicht zurechtkam. Sie ist anders, als alles, dass ich jemals hatte. Verwirrend, verzwickt, oftmals wusste ich gar nicht mehr, wer jetzt erzählt.

    Pete ist Sozialarbeiter in Montana und nimmt seine Leser mit auf eine Reise, die teilweise erschreckend und dann wieder frustrierend ist. Gewalt, Alkohol, Drogen, Prostitution, Religion und letztendlich Gleichgültigkeit. Und mittendrin ein Mann, der versucht zu helfen, wo eigentlich keine Hilfe gewollt ist. Ehrlich gesagt, es beißt sich irgendwie, denn Pete selbst ist keinen Deut besser. Seine Ehe ist zu Bruch gegangen. Er treibt sich rum, säuft und ist billigem Sex nicht abgeneigt.

    Für mich war es leider schwere Kost.
  12. Cover des Buches Große Erwartungen (ISBN: 9783868202779)
    Charles Dickens

    Große Erwartungen

     (221)
    Aktuelle Rezension von: Der_Buchklub

    Zur Buchbesprechung im Podcast geht es hier entlang: https://buchklub.podbean.com/e/charles-dickens-grose-erwartungen/

    Vorsicht, Spoiler!

  13. Cover des Buches Alle Farben der Welt (ISBN: 9783421045874)
    Giovanni Montanaro

    Alle Farben der Welt

     (56)
    Aktuelle Rezension von: LottenTotten

    Was selten geschieht, ist, dass ich sofort von einem Buch verzaubert bin. Hier war das der Fall. Es passiert nicht viel, aber die Zärtlichkeit der Worte haben mich einfach berührt. Das Tragische ist, dass vieles an der Geschichte wahr ist. 

    Die Protagonistin Teresa schreibt an van Gogh. An sich schon erstmal eine niedliche Idee, finde ich. Jedoch ist der Anlass alles andere als niedlich. Teresa erzählt ihm, an was sie sich alles in ihrem Leben erinnert. Sie wächst in dem Ort Geel in Belgien auf, wo,, Verrückte,, unter den,, normalen,, Menschen wohnen. Diese Einteilung der Menschen und die Diagnose,, verrückt,, ist erstmal nicht sympathisch. Aber für die damalige Zeit (1881) ist es eine authentische Bezeichnung. 

    Sie beobachtet ihre Umgebung mit sehr viel Gefühl. Sie denkt hin und her, was sie berührt, worauf sie reagiert und was sie irritiert. Viel geht es um den Wandel zur Frau, die Gefühle die dabei eine Rolle spielen und der Liebe zu van Gogh. (Van Gogh ist für mich nur Mittel zum Zweck, um die Geschichte fantastischer zu gestalten. Im Nachwort werden noch reale Bezüge zu ihm erklärt. Generell ist vieles jedoch erdacht.) 

    Es ist, wie gesagt, wenig Handlung vorhanden. Es sind mehr die kleinen poetischen Details und Teresa, die ihre Seele dem Leser offen aufzeigt, was das Buch für mich besonders macht. 

    Das Ende war für mich sehr erschreckend und derb. Manches kann ich ehrlich gesagt auch nicht deuten. Aber trotzdem ist es insgesamt ein sehr gefühlvolles Buch, was den eigenen Blick auf das Anderssein hoffentlich verändert bzw. zum Hinterfragen anregt. 

  14. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9783462312065)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

     (413)
    Aktuelle Rezension von: HannahLovesFencheltee

    Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Buch, wurde aber leider sehr enttäuscht. Ich habe ein Mal kurz in das Buch reingelesen, und war sofort vom Schreibstil begeistert, aber leider musste ich feststellen, dass das Buch meinen Vorstellungen nicht gerecht wird. 

    Das erste Viertel des Buches hat mir noch sehr gut gefallen, und ich war begeistert, doch das zweite Viertel hat dann ziemlich nachgelassen und mich verloren, denn ich bin an den Punkt gekommen, dass mich einfach nichts mehr interessiert hat. Die Handlung war langweilig, und mit den Charakteren ist auch nichts weiter vorangegangen.

    Grundsätzlich schafft es das Buch nicht einen interessanten Handlungsbogen zu spannen, denn absolut nichts in diesesm Buch führt zu etwas. Es gibt keinen spannenden Konflikt mit Aussicht auf Lösung, keinen Höhepunkt, auf den man hin fiebern könnte, Nichts. Außer natürlich den unzähligen Abendessen, die Patrick Bateman zu sich nimmt, die allerdings keineswegs spannend sind oder Handlung enthalten.

    Meiner Meinung verlässt sich der Autor zu sehr darauf, dass die Gewaltschilderungen einen Schockeffekt auslösen, jedoch ist der bei mir komplett ausgeblieben, diese viel zu spät im Buch passieren, und es mich somit nicht mehr interessiert hat. Nichts in diesem Buch hat Konsequenzen, die zu einem interessanten Konflikt führen könnten, und somit ist es leider eine eher willkürliche Aneinanderreihung verschiedener Szenen und rhethorischer Stilmittel, die leider alle ihren Zweck verfehlen, da sie, wie mir beim lesen schien, nicht bewusst eingefügt wurden, sondern einfach weil der Autor kann.

    Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass ich davon abraten würde das Buch zu lesen, sondern einfach den Film zu schauen, da dieser wesentlich kompakter ist, und im Gegensatz zum Buch auf den Punkt kommt.

  15. Cover des Buches Nachbarn (ISBN: 9783423145046)
    Madeleine Prahs

    Nachbarn

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Estrelas

    „Nachbarn“ erzählt die Geschichte von sechs Menschen aus der DDR in den Jahren 1989 bis 2006. Der Roman handelt von den spezifischen Themen, die diese Herkunft mit sich bringt, wie Flucht und Bespitzelung, und den allgemeinen des Menschseins, wie Liebe und Zerwürfnis.

    In einzelnen Episoden des Alltags begegnen wir den Figuren immer wieder und stellen Verbindungen her, ohne dass sich die Handlung stringent vorwärtsbewegt. Lediglich zum Ende hin bricht die Autorin mit diesem Schema und erzählt nur noch eine Geschichte weiter. Diesen Bruch habe ich als irritierend empfunden, auch wenn auf letztere Weise das Verfolgen einfacher wurde, schließlich hatte ich mich auf das Kombinieren der Details aus den einzelnen Abschnitten eingelassen.

    Gefallen hat mir, dass die Autorin analog zu dem Vorhaben einer ihrer Figuren, „sich nicht die wenigen Erinnerungen, die weiß waren und farbig, schwarzmalen zu lassen“, die Erinnerung an diese Epoche und an das Zurechtfinden der ehemaligen DDR-Bürger in einem neuen System hat wiederaufleben lassen.

  16. Cover des Buches Die Auswahl (ISBN: B004YDYFMS)
    Ally Condie

    Die Auswahl

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Corra_ClaflinCruz
    Zu der Geschichte: Ja sie hat Parallelen zu anderen, aber der Werdegang der Protagonistin ist dann doch ein anderer. Der Schluss hat mir gut gefallen und ich habe gleich den 2. Teil begonnen.

    Zu den Charakteren: Ich mag die Entwicklung von Cassia, erst dieses brave, gefolgsame Mädchen und zum Schluss mit einem Schuss selbstbewusstsein mehr! Ky ist interessant, könnte aber auch ein wenig mehr pep vertragen! Zander ist ein sehr netter Junge, ich hätte erwartet dass sich das ändert.. aber nein.

    Erst empfand ich die Stimme der Vorleserim etwas anstrengend, nach und nach passte sie aber immer mehr hinein.
  17. Cover des Buches Drei Sommer (ISBN: 9783716040461)
    Margarita Liberaki

    Drei Sommer

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Havers

    „Drei Sommer“ ist der zweite Roman der Autorin Margarita Liberaki, erstmals 1946 (d.h. unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs) im Original veröffentlicht, und mittlerweile ein moderner Klassiker in Griechenland. Interessanterweise werden die Kriegsjahre, die Entbehrungen, unter denen die Menschen litten, mit keinem Wort erwähnt. Nein, es ist eine Geschichte vom Erwachsenwerden in einer vordergründigen Idylle, in der es an nichts fehlt.

    Drei Sommer, drei Schwestern. Maria, die Älteste, ist pragmatisch, verkörpert die Traditionen, die nicht hinterfragt werden. Ihr Lebensweg gleicht dem klassischen Frauenleben, ist mit Heirat und Mutterschaft vorgezeichnet. In Frage stellt sie das nicht, Selbstverwirklichung und die große Liebe haben darin wenig Platz.

    Infanta, die Mittlere, ist die Widersprüchige. Weiß noch nicht, was sie vom Leben will und erwartet. Auf der einen Seite sucht sie die Freiheit bei ihren täglichen Ausritten, andererseits widmet sie sich ausdauernd ihren Handarbeiten. Sie orientiert sich an ihrer Tante Teresa, die nach einer traumatischen Erfahrung die Gesellschaft von Männern meidet und nie geheiratet hat, ein erfülltes Leben ohne Männder führt.

    Katerina hingegen, die jüngste der drei Schwestern, hat klare Vorstellungen davon, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte. Sie nimmt sich die abwesende und geschmähte Großmutter zum Vorbild, für sie das Ideal einer Frau, die ihren eigenen Weg gegangen ist, Mann und Kinder verlassen hat, um ein freies und selbstbestimmtes Leben zu führen.

    Drei Jahre, drei griechische Sommer, in denen die Wege der Schwestern sich verändern, in verschiedene Richtungen auseinanderdriften.

    Ein zeitloser, unaufgeregter Roman über elementare Themen. Über die Liebe und das Leben, über Identitätsfindung und Erwartungshaltungen, über familiäre Prägungen und individuelle Träume. Mit wunderschönen Naturbeschreibungen und intensiven Charakterstudien äußerst stimmungsvoll in Szene gesetzt.

  18. Cover des Buches Glorreiche Ketzereien (ISBN: 9783954380916)
    Lisa McInerney

    Glorreiche Ketzereien

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Lisa McInerney aus der irischen Provinz Connacht wurde durch das Bloggen zu einer kleinen Berühmtheit. Schließlich begann sie, motiviert durch den Schriftsteller Kevin Barry, auch Kurzgeschichten zu schreiben. 2016 erschien schließlich ihr Debütroman "Glorreiche Ketzereien", der für den Irish Book Award nominiert und mit dem Baileys Women's Prize for Fiction ausgezeichnet wurde.


    Glorreiche Ketzereien: Ein Krimi. Eine Familiengeschichte. Ein Liebesdrama.


    Maureen Phelan erschlägt eines nachts mit einer Devotionalie einen Einbrecher. Eine Reihe von Ereignissen wird dadurch in Gang gesetzt. Ihr Sohn Jimmy - dem Verbrechen nicht fremd sind - holt sich für die Entsorgung der Leiche Hilfe bei seinem alten Freund Tony Cusack. Dieser ist Vater von sechs Kindern, alleinerziehend und Alkoholiker. Das Verhältnis zu seinem ältesten Sohn Ryan ist schwierig. Doch der 15jährige verbringt ohnehin die meiste Zeit mit seiner ersten großen Liebe Karen und treibt sich nachts auf den Straßen herum, um Drogen zu verkaufen. Dort trifft er auch auf die Prostituierte Georgie, die sich gerade Sorgen, um ihren Freund Robbie macht, der wiederum gerne nachts in Häuser einsteigt und seit kurzem spurlos verschwunden ist...


    Lisa McInerney ist eine Meisterin der Sprache und des Erzählens


    "Lebensklug" nennt Deutschlandfunk Kultur den Debütroman der Irin. Ihr Talent zur Groteske zeichne sie aus, schreibt Der Standard.


    Was mir am besten gefällt ist ihr Feingefühl für verschiedene Blickwinkel und ihre Leichtigkeit in der Sprache, auch wenn sie über schwere Themen schreibt. Außerdem sind die Entwicklung der Charaktere durch und durch nachvollziehbar und glaubhaft. Grundsätzlich also ein Buch, das sich schnell weglesen lässt. Was es mir aber dennoch schwer gemacht hat: Die Geschichte voller Drogen, Alkohol, Verbrechen, Gewalt ist so weit weg von meiner Realität, das ich mich in keine Figur wirklich hineinversetzen konnte. Dennoch ist es eine überaus lohnenswerte Geschichte mit einem grandiosen Ende, das alle Fäden wieder zusammenbringt.



  19. Cover des Buches Deutschlandreise (ISBN: 9783596509591)
    Roger Willemsen

    Deutschlandreise

     (101)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Sein Beobachtungsvermögen ist frappierend. Dazu noch sein Vermögen es in pointierte Sarkasmen zu verpacken. Ein Lesegenuss.
  20. Cover des Buches Memoiren einer Tochter aus gutem Hause (ISBN: 9783644031210)
    Simone de Beauvoir

    Memoiren einer Tochter aus gutem Hause

     (76)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Ein ambivalentes Buch. Ambivalent für mich wahrscheinlich nur deshalb, weil ich eine Reihe kritischer Biographien über Simone de Beauvoir gelesen habe, die insbesondere aus psychologischer Sicht das Weltbild der Philosophin hinterfragen. Beauvoir ist äußerst intelligent, aber auch selbstbewusst. Gerade dieses Selbstbewusstsein wird in Sprache, Perspektive und Erzählstil deutlich. Doch leider bewirkt dies bei mir gerade nicht die Bewunderung für Intellektualität und Genialität, die man möglicherweise erwarten könnte. Die Autobiographie ihrer Kinderjahre eignet sich daher recht gut, um sich von der Vielschichtigkeit ihres Charakters einen groben Eindruck zu verschaffen. Sprachlich ist das Buch keine Meisterleistung, sondern eher klassischer Durchschnitt. Am Besten bleiben nach wie vor ihre Sachbücher: "Das andere Geschlecht" und "Das Alter".
  21. Cover des Buches David Copperfield (ISBN: 9783125147881)
    Charles Dickens

    David Copperfield

     (231)
    Aktuelle Rezension von: Eco_Le_Fort

    Dickens hat hier Teile seines Lebens in die fiktive Geschichte des Waisenkindes David Copperfield verarbeitet. Eindrücklich die Schilderung Davids Kindheit, man bekommt ein lebendiges Bild der Zeit!

  22. Cover des Buches Auerhaus (ISBN: 9783746636320)
    Bov Bjerg

    Auerhaus

     (339)
    Aktuelle Rezension von: maedchenausberlinliest

    In "Auerhaus" von Bov Bjerg geht es um Frieder, der versucht hat sich umzubringen. Seine Freunde beschließen mit ihm in das alte leerstehende Haus seines Großvaters zu ziehen, das sie liebevoll Out House nennen, was dann eingedeutscht zu „Auerhaus" nennen, um ihn von weiteren Selbstmordversuchen abzubringen.

    Im Auerhaus wohnen insgesamt 6 Freunde, die versuchen als junge Erwachsene das erste mal alleine zu wohnen und klar zu kommen. Sie erleben dort ihre gemeinsame Zeit zwischen Abitur, Party und Zivildienst.

    Das Buch lässt sich sehr leicht lesen, es passiert auch sehr viel, aber irgendwie hat mir der Tiefgang der Geschichte gefehlt. Ich hätte gerne mehr über die Beziehung von Frieder und seinen Eltern erfahren und was die Gründe waren, wieso er sich umbringen wollte. Der Schreibstil fand ich dennoch sehr gut.

  23. Cover des Buches Grenzgang (ISBN: 9783518467046)
    Stephan Thome

    Grenzgang

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    INHALT: Alle sieben Jahre begeht das mittelhessische Städtchen Bergenstadt ein ausgelassenes Volksfest, zu dem drei Tage lang die Gemeindegrenze abgegangen wird; eine Jahrhunderte alte Tradition. In den Jahren zwischen den Grenzgängen versinkt Bergenstadt wieder im kleinstädtischen Dornröschenschlaf.

    Kerstin Werner kam vor langer Zeit ihrer Studienfreundin Anita zuliebe aus Köln zum Grenzgang zu Besuch – und blieb der Liebe wegen. Jetzt, einundzwanzig Jahre später, ist sie geschieden und lebt mit ihrem pubertierenden Sohn und ihrer demenzkranken Mutter allein in der öden Idylle. Ihre Träume, ihre Hoffnungen, ihre Pläne – alles musste früher oder später der harten Realität weichen. Und während Anita in der Schweiz und in Südfrankreich das pralle Leben genießt, hat Kerstin das Gefühl, zwischen diesen liebenswerten Hinterwäldlern allmählich zu verwelken. Da kommt es doch sehr gelegen, dass ihre Nachbarin Karin, die ebenfalls das Leben an sich vorbeirauschen hört, den Vorschlag macht, in einem Swingerclub (natürlich weit weg von Bergenstadt) ein bisschen Schwung in den Alltag zu bekommen.

    Ähnlich geht es Thomas Weidmann, der zwar aus Bergenstadt stammt, aber jahrelang in Berlin studiert und gelebt hat und dort den Puls der Welt spüren durfte. Ein kurzer Fall von Heimweh brachte ihn vor sieben Jahren nach Bergenstadt zurück, und ein etwas hartnäckigerer Fall von Antriebslosigkeit ließ ihn bleiben. Seitdem steckt er hier fest – zu groß für die Provinz, zu schwach für einen Neuanfang. Auch an seinem Beziehungsstatus Single kann Thomas kaum etwas ändern; zu lang hat er allein gelebt, um jetzt nochmal die Kräfte aufzubringen, alles zu ändern. Außer ein paar Affären mit Internetbekanntschaften und hier und da ein Besuch im Swingerclub (natürlich weit weg von Bergenstadt) ist nicht viel los bei ihm. Mittlerweile ist Thomas der Klassenlehrer von Kerstins Sohn Daniel, der in letzter Zeit bei Freunden Anerkennung sucht, indem er jüngere Schüler um Schutzgeld erpresst – es herrscht also dringender Redebedarf. Doch Kerstin und Thomas treffen sich nicht erst zum Elterngespräch in der Schule …

    FORM: Stephan Thome erzählt seinen Roman als klassischen Dreiteiler, springt dabei aber zwischen mehreren Grenzgangsjahren vor und zurück (hauptsächlich 1999 und 2006, schnell erkennbar an der Zeitform) und wechselt zwischen den Perspektiven der beiden Hauptfiguren hin und her. Das ist Thome so meisterhaft gelungen, dass ich als Leser nie das Gefühl hatte, die Orientierung zu verlieren. Seine Sprache ist gehoben (aber nicht abgehoben), reich an zielsicheren Vergleichen und Metaphern und selbst zu den aufregendsten Stellen der Geschichte bleibt ein ruhiger Grundton bestehen. Thome ist ein sanfter Erzähler, wie ein erfahrener Pilot, der sein Flugzeug souverän auch durch das größte Unwetter lenkt. Auf gut 450 Seiten hat Thome viel Platz, seine Figuren zu zeichnen und ihnen Tiefe zu verleihen, und auch das macht er großartig. Selten stand ich Charakteren so nah wie Kerstin und Thomas. Eine der stärksten Szenen des Buches (und es gibt viele starke Szenen) ist ein langer Dialog zwischen den beiden (Kapitel 11), währenddessen Thome ständig die Perspektive wechselt. Durch dieses Gedanken-Ping-Pong entsteht eine unglaubliche Dichte zwischen allem was gesagt und verstanden, gedacht und gehofft wird. Spätestens hier wird jedem Leser gewahr: Dieses Buch ist ein Meisterwerk!

    FAZIT: Grandios! Fünf Sterne, logisch, da gibt’s gar nichts dran zu rütteln. Auf den Folgeroman FLIEHKRÄFTE, der es drei Jahre später ebenfalls auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises schaffte, freue ich mich schon. Das Buch steht auch schon bereit, aber meine dbp-Challenge wird mich wohl erst nächstes Jahr dorthin führen – immer schön der Reihe nach.

    *** Diese und viele weitere Rezensionen könnt Ihr in meinem Blog Bookster HRO nachlesen. Ich freue mich über Euren Besuch ***

  24. Cover des Buches Eden Academy. Du kannst dich nicht verstecken (ISBN: 9783473585069)
    Lauren Miller

    Eden Academy. Du kannst dich nicht verstecken

     (490)
    Aktuelle Rezension von: Ines23

    Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, es war spannend und es hat Spaß gemacht, mit der Protagonistin Rory hinter das Geheimnis der Eden Academy zu gelangen. Die Handlung ist eine Dystopie und spielt ca. zehn bis 15 Jahre in der Zukunft. Da die Autorin das Buch 2015 geschrieben hat, war ich erstaunt, wie sehr unsere jetzige Zeit doch ihrer Vorstellung von der Zukunft ähnelt. Die Geschichte ist auf keinen Fall eine typische Teenie-Internatsstory, sondern viel, viel mehr. Es geht um große Machenschaften, Überwachung à la „Big Brother is watching you“. Mehr möchte ich dazu aber nicht sagen, um niemanden zu spoilern.

    Warum ich keine fünf von fünf Sternen gebe:

    An manchen Stellen war mir die Geschichte zu sehr konstruiert. Es waren zu viele Zufälle, die Rory im richtigen Moment auf die richtige Spur geführt haben oder die den Helden der Geschichte zu sehr in die Karten gespielt haben.

    Alles in allem verdient „Eden Academy“ aber mehr Aufmerksamkeit.

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