Bücher mit dem Tag "genua"
49 Bücher
- Karin Seemayer
Die Tochter der Toskana
(74)Aktuelle Rezension von: Miss_BlaIch habe "Die Tochter der Toskana" als Lektüre für meine Toskana-Reise gekauft. Und was soll ich sagen? Das Buch war die perfekte Wahl. Zwischen dem Zirpen der Zikaden, Zypressen und den sanften Hügeln der Toskana die Geschichte von Antonella und Marco zu lesen war traumhaft schön.
Antonella, die Protagonistin, ist mir sofort ans Herz gewachsen. Auch Marco ist von Anfang an sympathisch - aber wie könnte er auch nicht? Hier will ich nicht spoilern und verrate daher nicht zu viel. Die Autorin schildert in ihrem Werk viel über das Leben der Italiener im Jahr 1833, was dem Leser zusätzlich zur Handlung viel Erfahrenswertes bietet. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und schnell, ohne gehetzt zu wirken. Antonellas Leben wird bildhaft beschrieben, sie macht eine große Persönlichkeitsentwicklung durch und die Geschichte bleibt durch das gesamte Buch hinweg spannend. "Die Tochter der Toskana" ist ein wunderbarer Roman, den ich nur empfehlen kann.
- Daniel Kalla
Patient Null - Wer wird überleben?
(35)Aktuelle Rezension von: NiWaIn Genua ist eine Frau schwer erkrankt. Schockiert stellen die Ärzt:innen fest, dass die Patientin an einer höchst aggressiven Form der Lungenpest leidet, die seit dem Mittelalter nicht mehr aufgetreten ist. Handelt es sich um einen natürlichen Ausbruch? Ist Bio-Terrorismus im Spiel? Es gilt Patient Null zu finden, weil nur damit das Schlimmste verhindert werden kann.
„Patient Null. Wer wird überleben?“ ist ein solider Medzin-Thriller, der mit den Schrecken der Vergangenheit in unserem modernen Rahmen spielt. Obwohl wir allesamt mittlerweile am eigenen Leib erfahren, wie es ist, von einer Pandemie gebeutelt zu sein, ist es noch einmal ein anderes Kaliber, wenn die Pest in Italien um sich greift.
Das Buch wurde im Jahr 2019 geschrieben und ich hatte es für 2020 auf die Wunschliste gesetzt. Bevor ich in der Realität damit konfrontiert wurde, habe ich mich allgemein für Viren, Krankheiten und Epidemien interessiert. Deshalb musste ich damals dieses Buch haben und es brauchte aufgrund der Ereignisse seine Zeit, bis ich es endlich gelesen habe.
Die Lektüre hat sich meiner Meinung nach gelohnt, weil Daniel Kalla einen spannenden und interessanten Thriller um die Pest in Italien geschrieben hat.
Es beginnt mit einem ersten Krankheitsfall in Genua. Eine Bauarbeiterin wird ins Krankenhaus eingeliefert und rasch steht fest, dass sie an der Lungenpest stirbt. Die Mediziner:innen sind beunruhigt und bitten deshalb Dr. Alana Vaughn von der NATO um Rat.
Sie ist Expertin für Infektionskrankheiten und rasch ist klar, dass die Suche nach Patient Null in die Wege geleitet werden muss. Es häufen sich Fälle in Genua, aber auch Rom und Neapel sind bald betroffen. Handelt es sich um einen natürlichen Ausbruch oder ist es ein terroristischer Akt?
Alles in allem ist die Geschichte gelungen erzählt und solide aufgebaut. Es gibt zwei hauptsächliche Erzählstränge in der Vergangenheit und in der Gegenwart.
Im Jahr 1348 bricht die Pest in Genua aus und ein hiesiger Bader hält seine Erfahrungen schriftlich fest. Diese Perspektive fand ich höchst interessant, weil der Autor ein bedrückendes Bild von den Pestplagen im Mittelalter geschaffen hat. Neben dem Kampf gegen die Epidemie beschreibt er Einfluss und Stellung der Kirche, befremdlichen Weltanschauungen und die Verzweiflung, die um sich greift. Gestört hat mich der modern wirkende Sprachgebrauch. Ich denke nicht, dass damals so gedacht, gesprochen oder geschrieben wurde, wie es hier erzählt wird.
Die Gegenwart ist weniger bedacht, dafür umso spannender. Hierzu werden mehrere Perspektiven herangezogen und der:die Leser:in wird mehrmals in die Irre geführt. Dabei werden gegenwärtige Erkenntnisse über Contact-Tracing, Seuchenschutz und die Pest an sich eingebaut, während die Figuren an sich nicht immer überzeugen.
Die Charaktere sind typisch angelegt und es fehlt ihnen an Esprit. Protagonistin Dr. Alana Vaughn ist sozusagen ein Superhirn aus den USA, das den etwas unbeholfenen Europäer:Innen zeigt, wie der Hase läuft. Natürlich gibt es einen gut aussehenden italienischen Arzt, der von ihr um den Finger gewickelt wird. Allgemein liegen der attraktiven Expertin die Männer zu Füßen und sie hat - während sie den Ausbruch der Pest bekämpft - nur die Qual der Wahl.
Bis auf die glatte Ausrichtung der Figuren empfand ich es exzellent und spannend umgesetzt. Italienischer Flair wartet an allen Ecken und Enden, die katholische Kirche und Politik kommen nicht zu kurz, aktuelle Entwicklungen werden gelungen integriert und das Ende mochte ich, weil es eine etwas andere Richtung als offensichtlich nahm.
Meiner Meinung nach bietet „Patient Null. Wer wird überleben?“ interessante Hintergründe zur Pest und eine spannende Handlung auf Medizin-Thriller-Niveau.
- Bernadette Olderdissen
Grazie, Genova - Zwei Jahre al dente
(22)Aktuelle Rezension von: WortteufelWas ist geschehen?
Unverhofft kommt oft und so entschließt sich die unstete Sonja, die sich bisher gern in der Weltgeschichte herumgetrieben hat, einen Job an einer Sprachschule in Italien anzunehmen und fortan im ligurischen Genua Deutsch zu unterrichten. Dumm nur, dass sie selbst nicht so richtig Italienisch spricht, vom Unterrichten eigentlich gar keine Ahnung hat und auch sonst nicht wirklich weiß, was sie in Italien eigentlich erwartet, geschweige denn, was sie dort will. Hals über Kopf stürzt sie sich in ihr neues Leben und lernt es rasch lieben - nur mit der Liebe an sich will es nicht so recht klappen!
Was ist davon zu halten?
Leider nur sehr wenig! Um es gleich vorweg zu nehmen, es wäre nicht so, als könnte Bernadette Olderdissen nicht schreiben. Ihr Schreibstil, der sich gut und flüssig lesen lässt und auch interessant und passend ist, hat es mir überhaupt möglich gemacht, das Buch bis zum Ende durchzuhalten - nur die Geschichte, die ist leider sogar zum Sterben zu langweilig.
Wer einen witzigen Roman à la "Maria, ihm schmeckt's nicht!" erwartet, urkomisch, amüsant und doch wie aus dem wahren Leben gegriffen, wird mit "Grazie, Genova" leider schwer enttäuscht. Zwar ist es tatsächlich die Geschichte einer Auswanderin, die mehr oder weniger freiwillig in Genua landet, um dort sozusagen von Null zu beginnen, doch es ist leider auch die Geschichte einer eher durchschnittlichen Protagonistin, die zwar oft nervt, aber leider nicht im positiven Sinn. Es sind Sonjas negativen Eigenschaften, auf denen die Ich-Erzählerin zu allem Übel auch noch permanent herumreitet, die es dem Leser schwer machen, sich mit Sonja zu solidarisieren. Sie ist nicht besonders ordentlich, hat kaum eine der berühmten deutschen Tugenden abbekommen und lässt ständig Lebensmittel im Kühlschrank vergammeln. Als sie versucht ihren Führerschein in Italien zu machen - ein Unternehmen, an dem sie sich in Deutschland bereits die Zähne ausgebissen hat - stellt sie sich so unkomisch dumm an, dass ich als Frau am liebsten in Grund und Boden versunken wäre.
In "Grazie, Genova" kommen die komischen und amüsanten Elemente leider viel zu kurz. Was wirklich witzig sein könnte, lässt die Autorin leider rasch links liegen, wie u.a. Sonjas Leben und Erleben als Lehrerin an einer Sprachschule, die von einem eher durchgeknalltem Ehepaar geleitet wird, oder die eben nicht vertraute italienische Lebensart, die über Unpünktlichkeit, Pizza-Essen und Bruzeln am Strand hinausgeht. Statt dessen konzentriert sich Bernadette Olderdissen auf Sonjas Liebesleben, das so schrecklich stinkend normal ist, dass es bereits wehtut. Erst verliebt sie sich in den einen Schüler ihres Sprachkurses - diese Liebe endet, wenn auch nicht tragisch. Darauf schwört sie den Männern ab, schließt allerlei Freundschaften und verliebt sich schließlich doch wieder in einen ihrer Schüler. Eh diese Liebe auch zu enden droht, reißt Sonja das Ruder herum und entscheidet sich für die Liebe und einen neuen Versuch im schönen Frankreich - dessen Sprache sie auch nur mittelmäßig spricht. Sie sagt also "Grazie, Genova" und kehrt der Stadt, die zwei Jahre ihre Heimat war, den Rücken. Das wars!
Fazit:
Leicht und lockerer Sommerlektüre sieht leider vollkommen anders aus. Anstatt eines witzigen Auswanderer-Abenteuers, gespickt mit ein bisschen Amore, bekommt der Leser das seichte Geplänkel einer Frau vorgesetzt, die zwar das ein oder andere Mal durchaus Mut beweist, aber eigentlich so gar nicht weiß, was sie will. Ihre Geschichte ist zudem noch so einfach und in ihrer Besonderheit leider doch so alttäglich, dass sie einfach keinen Spaß macht. Ich bin sicher, Bernadette Olderdissen kann es besser!
- Catherine Aurel
Grimaldi - Der Fluch des Felsens
(14)Aktuelle Rezension von: WellyneDer Roman „Grimaldi – Der Fluch des Felsens“ von Catherine Aurel (dem Pseudonym von Julia Kröhn) ist ein spannender historischer Roman, der sich über mehrere Jahrzehnte hinweg einer bedeutsamen Etappe der Grimaldis widmet und der Vergangenheit durch gute Recherche Leben einhaucht.
Die eigentliche Geschichte wird in die Erzählung einer alten Frau verpackt. Doch diese spätere Zeitebene ist ebenfalls von großer Bedeutung und auch spannend zu lesen. Liest man von diesen Charakteren vergleichsweise weniger, so haben sie dennoch alle Persönlichkeit und man interessiert sich bald schon auch für sie. Sie dienen eben nicht nur als Rahmen, sondern gehören dazu.
Vor allem den Einstieg in Giudittas Geschichte fand ich hervorragend und der Übergang in die dritte Person nach Beginn von Giudittas Ausführungen ist gut geschrieben. So fühlt man sich zu Beginn so wie Raniero, der eine Geschichte erzählt bekommt und versinkt langsam in ihr, dadurch, dass das Geschriebene zum direkten Geschehen wird.
Giuditta lernt man also schon als kleines Mädchen kennen und mir wuchs sie schnell ans Herz. Fand ich den Beginn ihrer romantischen Geschichte doch erst ein wenig aus dem Nichts kommend, habe ich kurz darauf aber bald jede Bedenken verloren. Die Romanze ist nie dominant, alles andere als klischeehaft und sowohl interessant als auch vielschichtig.
Während Giuditta immer älter wird, bleibt sie die einzige Konstante in dieser Tragödie. Sie verbindet die einzelnen Grimaldis und ist irgendwo ein Teil von allem – und gehört doch nie ganz dazu.
Das einzige richtige Manko ist, meiner Meinung nach, wie die Legende der Grimaldis hier umgesetzt wurde. Ohne jemandem zu viel zu verraten: Empfand ich die Idee dahinter als gut, passte sie meinem Empfinden nach nicht zu der Persönlichkeit des Charakters, wodurch es zu gewollt und nicht mehr authentisch an dieser Stelle wirkte. Ich hatte das Gefühl, dass der Charakter nun mal von der Autorin sympathisch gedacht war – und schon wurde eine Erklärung gesucht, wie er die Tat dennoch begehen konnte, wodurch ich ein Gefühl von Beschönigung seines abscheulichen Verbrechens bekommen habe. Doch darüber konnte ich angesichts der zahlreichen fantastischen Momente, in denen ich das Buch kaum weglegen konnte, schließlich doch hinwegsehen.
Des Weiteren lernen wir zahlreiche andere Grimaldis kennen und lieben, sodass man mit jedem einzelnen mitfühlen kann, sobald die nächste Tragödie sich anbahnt. Jede Geschichte bekommt den für sie passenden Raum und wird stets zu Ende erzählt. Tatsächlich habe ich jeden Abschnitt, egal aus wessen Perspektive er geschrieben war, gut gefunden. Alle Personen sind vielschichtig, gut durchdacht und auch die Nebenfiguren sind vielseitig.
Glück und Freude sind in diesem Buch allerdings nie von Dauer – und genau das macht diese Geschichte so gut. Es ist authentisch, passt zu der Idee des Fluchs und unterscheidet sich auf dieser Ebene von so vielen anderen Büchern, die immer krampfhaft ein Happy End anstreben. Ich mag den harten, realistischen Ton, der nichts beschönigt und dennoch dafür sorgt, dass die Geschichte weder trist, noch voller Trübsal ist und dem Leser auch schöne, erfüllte Momente bietet.
Es ist eine Geschichte von starken Charakteren, die sich vom Schatten ihres Schicksals niemals ganz haben unterwerfen lassen. Auf jedes Ab folgt ein Hoch – und sei es noch so kurzweilig.
Eine klare Empfehlung für jeden Liebhaber von historischen Romanen, dem vielseitige Charaktere und tragischer Realismus gefallen.
Vier Sterne für dieses tolle Buch, dem zu dem fünften Stern auch nicht mehr viel gefehlt hat.
- Federica Bosco
Und vor uns liegt das Glück
(25)Aktuelle Rezension von: FantasticfoxDas Cover ist einfach traumhaft und auch der Schreibstil wunderschön.
Der Inhalt des Buchs ist sehr berührend und man kann sich super in die Charaktere hineinversetzen und fühlt und leidet wirklich mit ihnen mit.
Allerdings hat mich gestört, dass das Thema, das im Klappentext beschrieben wurde, erst gegen Ende und dann sehr schnell behandelt wurde. Nicht, dass das eigentliche Thema zu kurz kam, eher war mir das Vorgeplänkel einfach viel zu lang, weshalb ich das Buch zwei-/ dreimal aus der Hand gelegt habe, bevor ich mich endlich dazu aufraffen konnte, es wirklich zu lesen und mich tatsächlich darauf einzulassen.
- Wolfgang Hohlbein
Schiff des Todes: Thriller
(13)Aktuelle Rezension von: Sarah31Die Flitterwochen sollten die schönsten Urlaubstage im Leben sein, gemütlich und entspannt zu zweit die Tage genießen.
So sollte es für Angie und Claus kommen, dachten sie aber da haben sie sich geirrt..
Angekommen auf dem Kreuzfahrtschiff, lernten sie einen sehr klammernden Passagier kennen, der wie sie fanden nicht ganz normal war.
Ein toter Mann, der nicht auf dem Kreuzer hätte sein dürfen...
Angie die Dinge sah, die nicht existierten..
Doch was hat der Angestellte des Kreuzers damit zu tun, wie weit steckt er mit drin ?
Ein spannendes Buch, dass mir sehr gut gefallen hat.
Der Schreibstil ist super zu lesen und das Buch hat mir großen Spaß gemacht.
- Niccolò Machiavelli
Der Fürst
(72)Aktuelle Rezension von: StephanusMachiavelli beschäftigt sich in seinem kleinen Büchlein vorrangig mit den Fragen Macht und Herrschaft. Von diesen beiden Grundpfeilern entwirft er, durch Vergleiche seine Vorstellung einer "idealen" Fürstenherrschaft, d.h. wie ein Fürst möglichst beschaffen sein sollte, um eine langlebige und dauerhafte Herrschaft aufbauen und erhalten zu können. Dabei sind nicht nur eine einzige Tugend vonnöten, sondern eine Vorausschauen aber auch ein große Energie, gepaart mit Glück. Der zentrale Begriff der "virtú" kommt hier zu tragen.
Mit seiner Schrift hat Machiavelli einen wichtigen Baustein gesetzt, ist aber oft auch falsch verstanden worden, da sein weiteres Werk, die "Discorsi" einfach ausgeblendet werden. Nach meiner Meinung müssen aber beiden zusammen betrachtet werden, um einen Eindruck vom Denken von Machiavelli zu erhalten. Stilistisch ist das Buch gut geschrieben und leidet natürlich unter der Übersetzung (aber kein Vorwurf an den Übersetzer). Die italienische Sprache ist einfach deutlich Nuancenreicher als die Deutsche.
Ein Klassiker, von dem Leser jedoch enttäuscht sein werden, die sich bereits zu viele der modernen Machiavelli-Ratgeber zu Gemüte geführt haben.
- Lorenzo Licalzi
Signor Rinaldi kratzt die Kurve: Roman
(19)Aktuelle Rezension von: ulrikerabePietro Rinaldi hat genug vom Leben. Akribisch plant der 80-jährige seinen Selbstmord. Doch unerwartete wie tragische Umstände veranlassen ihn, sich plötzlich um seinen Enkelsohn Diego kümmern zu müssen. Der alte Mann und der Teenager begeben sich auf eine Reise, die beider Leben verändern wird.
Signor Rinaldi kratzt die Kurve ist trotz seines traurigen Hintergrundes ein absolut amüsantes Buch. Pietro, der ehemals gefeierte Schriftsteller ist nach dem Tod seiner Frau ein mürrischer Zyniker geworden. Zu der Familie hält er nur sporadisch Kontakt. Scharfsinnig und –züngig kommentiert er die Welt in all ihrer Trivialität. Wie er darüber nachdenkt, auf welche Art er sich am besten umbringen könnte hat einen ziemlich morbiden Charme. Überhaupt kann man sich dem ruppigen Senior kaum entziehen. Hinter seiner rauen abweisenden Schale befindet sich jedoch ein weicher Kern, den sein Enkel (und dessen riesiger tölpeliger Hund Sid) zu knacken weiß.
Das Leben (und auch das Sterben) geht manchmal seine eigenen seltsamen Wege. In einer Woche im September hatte der alte Mann die Absicht gehabt zu sterben und wieder ins Leben zurückgefunden. Von Verlust, Abschied und Neubeginn, vom Wiederfinden der Freude am Leben, von all dem erzählt der italienische Autor Lorenzo Licalzi mit trockenem Humor und gleichzeitig voller Wärme und hinterlässt den Leser mit einem wohltuenden Gefühl.
- Holger Karsten Schmidt
Isenhart
(97)Aktuelle Rezension von: CalipsoEin Triller aus der Zeit der Kreuzzüge von einem Autor der es versteht Spannung aufrecht zu erhalten. Kein Triller mit Gänsehaut aber dennoch möchte man das Buch nicht weglegen. Es wird eine Spannung erzeugt die einen mit nimmt. Man wird sofort in die Zeit um 1100 zurück versetzt und man kann sich vorstellen das es sich so zu getragen hat.
- Terry Pratchett
Ab die Post
(288)Aktuelle Rezension von: saphira13"Ab die Post" ist der 33 Scheibenweltroman. Schau- bzw. Showort ist Ankh-Morpork. Es tauchen für den fleißigen Scheibenweltleser durchaus bekannte Personen auf, die man auch aus anderen Büchern kennt. Von TOD abgesehen, der eigentlich sowieso immer eine Rolle Spielt, ist Lord Ventinari sowie Mustrum Ridcully vertreten.
Die Storry
Feucht von Lipwig, Profi- Dieb, - Betrüger, - Ganove usw. wurde gefangen genommen. Und er wurde gehenkt. Geschichte vorbei? Nö! Trotzt seines Todes sitzt er ein paar Stunden später in Lord Ventinaris Büro. Er bekommt einen neuen Job. Statt seinen dunklen Geschäften nach zu gehen, soll er das Postamt von Ankh-Morpork wieder auf Vordermann bringen. Es ist schon lange nicht mehr benutzt worden. Und die einzigen Angestellten sind der junge Stanley, und der alte "Junior Postbote" Grütze, die zwischen tausenden von Briefen leben. Das alte Postamt ist nähmlich voll davon. Unsagbar viele Briefe die vor Jahren geschrieben wurden und noch nicht zugestellt worden sind.
Keiner hät's für möglich gehalten, am wenigsten er selber, aber Feucht schafft es das Postamt wieder zu beleben, mit der Erfindung von kleinen Bildchen die man an die Briefe kleben muss...
Damit kommt er der Gesellschaft des großen Strangs in die Quere, die davor immer Nachrichten verschickt haben. Ihr Vorsitzender Reacher Gilt hat bei nichts und niemand Hemmungen, den Erfolg zurückzuholen…
Meine Meinung
Ich muss sagen das ich die ersten 50 Seiten Schwierigkeiten hatte, in das Buch einzusteigen. Sie sind zwar unterhaltend und witzig, aber es passiert einfach nichts spannendes! Da muss man sich ein bisschen durchbeißen!
Aber es lohnt sich auf jeden Fall!
Bald danach kommt das Buch so richtig in Schwung und man hat es auch bald fertig. Feucht von Lipwig ist eine sehr Charmante Persönlichkeit, die man gerne hat.
Wenn fünf Punkte die höchst Zahl ist, dann würde ich bei Witzigkeit: 4,5 Punkte geben. Bei Spannung: 3 Punkte. (Wird später erst spannend, am Anfang ist es vielleicht noch 2 Punkte in Sachen Spannung.) Der Schreibstiel ist 5 Punkte. Insgesamt vergebe ich 4 Sterne. Sehr gutes Buch, aber wegen dem ersten Teil des Buches gibt es keine Fünf Sterne.
Ein witziges Buch der Scheibenwelt, jedem Fan wird's wahrscheinlich Gefallen.
Ich habe schon Lust bekommen die beiden weiteren Bücher mit Feucht von Lipwig in der Hauptrolle zu lesen: Schöne Scheine sowie Toller Dampf voraus
PS: Ach... ja! Man könnte jetzt natürlich noch von Engeln erzählen. Oder von Golems die glauben das Universum sei ein Reifen.
Oder von einer Tür durch die man gehen kann, wenn man von Lord Ventinari (der selbst von sich behauptet ein Tyrann zu sein) all für allemal genug hat.
- Ferdinand von Schirach
Der Fall Collini - Filmausgabe
(521)Aktuelle Rezension von: hoerbuchzeilenDer Fall Collini ✨
•••••••••••••••••••••••••••••
»Was treibt einen Menschen, der sich ein Leben lang nichts hat zuschulden kommen lassen, zu einem Mord?
•
Diese Buch ist einfach nur unfassbar ergreifend, bewegend, erschütternd und schwer! Es geht um Fabrizio Collini, ein unauffälliger Italiener, der jahrelang in Deutschland lebt und arbeitet. Aus dem Nichts tötet er dann einen Mann - scheinbar ohne Motiv. Scheinbar. Dieses Motiv herauszufinden ist die Aufgabe des Jungen Rechtsanwalts Caspar Leinen. Ein schwerer Prozess steht bevor, voller tiefer Abgründe in die Vergangenheit, der sich zu einem echten Justizskandal zuspitzt.
•
Ferdinand von Schirach ist für mich ein Meister der deutschen Literatur. Auf knapp 200 Seiten schafft er es eine so detaillierte, spannende und gleichermaßen erschütternde Geschichte zusammenzufassen, die uns alle angeht. Nüchtern und schonungslos blickt Schirach in die Abgründe der deutschen Geschichte und lässt seine Protagonisten nahbar und echt wirken.
•
Ich möchte bei dieser Rezension gar nicht in die Tiefe gehen und einfach nur eine Leseempfehlung aussprechen. Für mich gehört dieses Buch zu einem, welches man unbedingt mal in seinem Leben gelesen haben sollte! Es lässt einen einfach nicht kalt und hängt lange nach. Ein absolutes literarisches Meisterwerk!
•••••••••••••••••••••••••••••
Bewertung: 5/5 Sterne ⭐️
- Lucy Fricke
Töchter
(104)Aktuelle Rezension von: Claudias_CornerIm 2018 erstmals erschienenen Roman Töchter von Lucy Fricke begleiten wir die zwei Freundinnen Martha und Betty bei einer Reise mit und zu ihren Vätern, die auch eine Reise zu ihnen selbst ist. Martha’s Vater ist todkrank und will in die Schweiz, um dort Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Sein Wunsch: Martha soll ihn fahren. Da sie sich selbst seit einem folgenschweren Unfall nicht mehr ans Steuer setzt und zur moralischen Unterstützung holt sie sich ihre beste Freundin Betty, die Erzählerin des Romans, an Board. Zu dritt treten sie die Reise in die Schweiz an, die sich ganz anders entwickelt als erwartet. So nutzt auch Betty die Reise um eine verschollene, tote Vaterfigur aufzuspüren…
Der Roman klang für mich vielversprechend und auch die behandelten Themen (Eltern-Kind-Beziehungen, Vaterfiguren und deren Bedeutung für unsere Entwicklung, …) fand ich spannend, doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach leider nicht gelungen.
Es lässt sich für mich deutlich ein Qualitätsunterschied zwischen der ersten und der zweiten Hälfte des Buches feststellen. Zu Beginn fand ich das Buch gut. Die Protagonist*innen wurden glaubhaft charakterisiert und detailverliebt beschrieben, so wird etwa erwähnt, dass Martha immer eine Zigarette lang denkt – bei schwierigen Entscheidungen eine Zigarre lang. Einfach schön. Die Handlung war ebenfalls nachvollziehbar und interessant.Während die erste Hälfte des Romans (die Episode nach Italien) jedoch noch gut zu lesen ist, verliert er in der zweiten Hälfte (Betty in Griechenland) deutlich an Qualität. Die Erzählung ist wirr, Elemente der Handlung sind unglaubwürdig. Ich denke hier speziell an die Geschehnisse rund um Betty’s Vater.
Wichtige Fragen (zum Beispiel wie sich die Protagonistin diese Reise und ihre Wohnung in Berlin [!], die sie untervermietet, finanziert, wenn sie selten arbeitet) bleiben für mich unbeantwortet.
Der Ton der Protagonistin ist so zynisch, so selbstdestruktiv und so anstrengend, dass ich die Lektüre als sehr mühsam empfand. Ganz vereinzelt waren Textstellen für mich gut zu lesen, die Freundschaft zwischen den Protagonist*innen war ganz süß – doch auch sie kommt im zweiten Teil des Buches kaum mehr vor.
Fricke kann schreiben, keine Frage. Oft sind Aussagen so pointiert und bedeutungsschwer, dass ich das Buch zur Seite legen und über sie nachdenken musste. Dennoch wiegt das für mich nicht die mühsame Handlung auf.
Ich hatte keine gute Lesezeit und nehme kaum etwas aus der Lektüre mit. Drei Sterne erhält das Buch von mir aufgrund des guten Schreibstils der Autorin und der interessanten ersten Hälfte des Romans.
- Bernhard Aichner
Interview mit einem Mörder
(132)Aktuelle Rezension von: CalipsoKurze prägnante Sätze in einer eigenwilligen, jedoch witzigen Lyrik. Ein Glücksfall für alle Krimi Liebhaber. Ein Buch was man bis zum Ende durchlesen möchte. Ich mag die Serie um Max Broll dem Totengräber.
- Kari Köster-Lösche
Die Pestheilerin
(29)Aktuelle Rezension von: pushelwuscheldie geschichte an sich wäre nicht verkehrt aber ich hab mir sehr schwer getan bei namen und manch lateinischen ausdrücken wodurch ich auch den faden ab und zu verloren habe die thematik der pest kommt gut zur geltung für mich selbst war das buch leider nicht so der treffer ich habe gern etwas mehr romatnik und spannung - Claudio Paglieri
Kein Schlaf für Commissario Luciani
(13)Aktuelle Rezension von: ZsadistaCommissario Luciani hat eigentlich sein Entlassungsgesuch eingereicht. Als dann ein brutaler Mord geschieht, wird er trotzdem angefragt. Denn sein Nachfolger Giampieri ist mit dem Fall überfordert.
„Kein Schlaf für Commissario Luciani“ ist ein Krimi aus der Feder des Autors Claudio Paglieri.
Das Cover ist toll, die Inhaltsangabe hat sich gar nicht so schlecht angehört.
Leider muss ich sagen, ich habe das Buch bei Seite 20 ( Eigentlich sind es nur 11 beschriebene Seiten, der Rest ist leer oder enthält die üblichen Beschriftungen. ) von 476 völlig entnervt abgebrochen.
Luciani ist so selbstverliebt, das gibt es nicht. Da wird ein Wachmann zusammen gestaucht, weil er einen vor einem Polizisten flüchtenden Mann aufgehalten hat. Nein, ich sage dazu jetzt echt nichts. Luciani ist einfach jemand, den ich nicht kennen möchte.
Paglieri ist ein sexbessener Gockel, der sonst nichts im Hirn hat. Kein Wunder, dass er schon nach 11 Seiten mit dem Fall überfordert ist.
Den Rest wollte ich mir dann einfach ersparen. Wenn man Fan von solchen Charakteren ist, dann ist das Buch bestimmt super genial. Ich mag so etwas nicht.
- Theresa Breslin
Das Medici-Siegel
(41)Aktuelle Rezension von: SchokolatinaDer Zigeunerjunge Janek wird gejagt. Angestiftet zum Diebstahl des Medici-Siegels von einem Banditen, entkommt er ihm samt Diebesgut und schlüpft unter falschem Namen bei seinem Lebensretter Leonardo da Vinci unter. Lange Jahre versucht Matteo – wie er sich jetzt nennt – unentdeckt zu bleiben. Das ist im Italien zu da Vincis Zeiten nicht so einfach, weil die Fürsten und Herzöge der großen Städte Florenz, Mailand, Venedig und die Päpste Roms alle nur eines im Sinn haben: die Macht in ganz Italien an sich zu reißen. Und so werden endlose Kriege geführt in unterschiedlichen Allianzen und zwischen diesen Mühlsteinen der Macht befindet sich das normale Volk, das aufpassen muss, dass es immer zur richtigen Seite gehört, damit es nicht zwischen die Fronten der Borgia und Medici, zwischen Papst und Franzosen und Spanier gerät.
Immer wieder muss Matteo erleben, dass seine Verfolger gnadenlos auch vor dem Mord an Freunden nicht Halt machen, er rettet ein Geschwisterpaar, verlässt die Lehre bei Da Vinci, um sich einer Söldnertruppe anzuschließen und erobert im Laufe des Buches das Herz einer Hofdame Lucretia Borgias und wird letztendlich, als die Stadt in der Belagerung fällt, mit samt dem gestohlenen Siegel vom rechtmäßigen Besitzer gestellt.
Das Buch liest sich gut, flüssig und ist durchaus spannend. Schön wird das Leben zur damaligen Zeit ausgebreitet, das ewige Hin und Her, die Unsicherheit der normalen Bevölkerung, die ja immer die hauptsächlichen Leidtragenden in all den Kriegen ist, und die eigentlich nur ihr Leben leben will. Wenn man über diese Zeit schreibt, kommt man wohl nicht an Leonardo da Vinci vorbei, vor allem, weil er ja als Waffenkonstrukteur und Befestigungsanlagen-Baumeister durchaus kräftig immer auf einer Seite der Kriegsparteien mitgemischt hat. Man hätte ihn nun auch nur am Rande erwähnen können, ob Matteo bei ihm oder bei jemand anderem Unterschlupf gefunden hätte, wäre egal gewesen. Aber so ist es nett, ein bisschen was über eine reale historische Persönlichkeit in der hübschen Verpackung eines Romanes zu lesen und zu lernen. Die historischen Fakten sind alle belegt, bis auf einige, dem Roman geschuldeten, Darstellungen.
Ich als Frau finde nun Darstellungen von Schlachten und kriegerische Taktiken jetzt nicht so spannend und leider reitet Matteo eine ganze Weile mit den Söldnern durch die Kriege. - Jörgen Bracker
Die Reliquien von Lissabon
(16)Aktuelle Rezension von: unclethomDer Klappentext (Kurzbeschreibung) Hamburg im Jahr 1402: Goedeke Michel, Kaperfahrer und Freund des berüchtigten Claus Störtebeker, wird in Hamburg hingerichtet. Er hinterlässt dem Hamburger Senat Brisantes: ein Hand-Reliquiar aus Lissabon, das den Likedeelern als Talisman diente. Die Stadt beauftragt den Ratsherren Nikolaus Schoke, die Reliquien diskret zurückzubringen. Getarnt als einfacher Seemann begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise, die ihn quer durch Europa, nach London, Santiago de Compostela, auf die Kanaren und endlich nach Lissabon führt. Erst hier erfährt Schoke die Wahrheit über die Reliquien von Lissabon. Der Autor Jörgen Bracker studierte in Marburg, Kiel und Münster Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Vor- und Frühgeschichte. Von 1976 bis zum Ende des Jahres 2001 leitete er als Direktor und Professor das Museum für Hamburgische Geschichte. Seit der von ihm 1989 in Hamburg und Rostock präsentierten Ausstellung "Die Hanse - Lebenswirklichkeit und Mythos" galt sein besonderes Augenmerk der durch Seeraub und wirtschaftlichen Niedergang gekennzeichneten Krise der Hansezeit um 1400. Er ist außerdem Ehrenmitglied der Deutschen Seefahrtsgeschichtlichen Kommission (DSK), Ehrenmitglied des Vereins der Freunde des Museums für Hamburgische Geschichte und Mitglied der Hamburger Autorenvereinigung (HAV). Quelle: www.Amazon.de Die Rezension Jörgen Bracker versteht es hervorragend mit seinem Schreibstil den Protagonisten Leben einzuhauchen, ja einen in die Zeit des Romans zu versetzen. Schon in den ersten Zeile versinkt man in der Welt, in der Zeit des Romans. Die flüssig geschiebene Story mit Ihrer Teilweise "alten Sprechweise" entführt einen in die Zeiten der Seefahrer, der Hansestädte, Religion und den Glauben der Reliquien der damaligen Zeit. Man lernt vieles über die Schiffsmanöver und wird mit vielen nautischen Begriffen bekanntgemacht, die für mich ganz neu und so natürlich manchmal schwer nachvollziehbar waren. Jedoch nur nach wenigen Seiten wurden einem diese Begriffe immer geläufiger und man war selbst der Seemann. Mit der Figur des Nikolaus Schoke litt ich und freute ich mich. Ich zitterte bei seiner Heimkehr im Sturm mit ihm und der Besatzung des Schiffes. Kurzum ein historischer Roman der nicht viele Wünsche offen lässt. Schade vielleicht nur, dass die eine oder andere Begebenheit nur am Rande gestreift wurde. Dennoch kann ich den Roman guten Gewissens weiter empfehlen. Für mich 4 von 5 Sternen. - Elizabeth Edmondson
Villa Dante
(32)Aktuelle Rezension von: leseraetzliEines meiner liebsten Bücher der letzten Monate, es hat mich direkt nach Italien gebracht, ich konnte mein Liebliingsland riechen schmecken und fühlen. - Lorenzo Beccati
Das Teufelsritual
(11)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Geschichte rund um den Schweineheiler Pimain wird von zwei Säulen getragen: Einmal die Schweinemorde in dem Konvent Sant'Anna und zum zweiten den Frauenmorden der "Kralle" im nicht weit entfernten Genua. Die Charaktere sind sehr vielfältig, auch wenn es manchmal nur die Unterscheidung zwischen "gut" und "böse" gab. Mir selbst etwas zu kurz kommt die Geschichte in Genua, von der ich gern etwas mehr gewusst hätte. Auch erhalte ich zu wenig Informationen über das Leben damals, was für mich bei einem historischen Roman eigentlich sehr wichtig ist. Das Ende der beiden in einander verflochtenen Geschichten ist überraschend und macht "Das Teufelsritual" zu einem netten Buch für Zwischendurch. - Véronique Olmi
Die erste Liebe
(10)Aktuelle Rezension von: juliettafloriaFür mich war dieses Buch eher wie ein kitschiger Sommerroman. Die Handlung hat mich nicht vollends überzeugt, obwohl das Buch thematisch sicher Potenzial hat.
Allerdings mag ich den Schreibstil der Autorin sehr gerne, sodass ich auch dieses Buch von ihr ind kurzer Zeit durch hatte. Olmi hat außerdem einige kluge, sensible Ideen einfließen lassen, die nachhallen.
- Bruno Morchio
Kalter Wind in Genua
(7)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDer Privatermittler Bacci Pagano beschattet im Auftrag einer reichen Auftraggeberin die Zukünftige ihres Sohnes. Doch es geht keineswegs um Treue oder Untreue, sondern einfach nur darum, ob die Liebeleien dieser Frau den Geschäftsinteressen der Familie schaden könnten. In dieser Familie sind die privaten Vorlieben gleichgültig, solange die Machtverhältnisse und das Geld stimmen. Solche Jobs wickelt Pagano emotionslos und routiniert ab. Von anderem Kaliber sind die Nachforschungen, die er für einen Freund anstellen muss: Dieser betriebt eine Radiostation, die mit einem markigen Spruch über ein Gewehr Stimmung macht. Das Gewehr gibt es im Sender wirklich und prompt wird es geklaut. Pagano soll es finden, bevor jemand die Sprüche von Baba Yaga in die Realität umsetzt. Das gesamte Buch schmiegt sich an die Widmung an, die Morchio voranschickt: "Meinem Vater Paolo und der Bitterkeit und Wut seiner letzten Tage gewidmet". Es muss eine gewaltige Wut gewesen sein. Denn Morchio lässt seinen Pagano viele Schrecken erleben und zum Zyniker werden. Seit Pagano vor Jahren durch einen bösen Zufall im Gefängnis saß, steht er unter stetem Verdacht, ein linker Krawallmacher und Kommunist zu sein. Jede Begegnung mit der Polizei artet aus - und eine Ausnahme ist lediglich Vicequestore Commissario Salvatore Pertusielo bei der Mordkommission, der Pagano als Mensch und Ermittler schätzt. Alles, was ihn an Italien wütend macht, packt Morchio in seinen Krimi, darunter: Eine gewaltbereite und rechtslastige Polizei, illegale Einwanderung und ein total deplazierter Ministerpräsident. Das Gegengewicht dazu findet Pagano bei sich in der Wohnung und im Viertel, in dem er daheim ist. Man kennt sich, man hilft sich und in den eigenen vier Wänden wartet große Literatur auf ihn. Seine Bücher bedeuten alles für ihn: "... sie hielten mich am Leben." Was er im Job an Emotionen ausblendet, macht er im Privatleben wett; eine illegal in Italien lebende Prostituierte darf bei ihm Unterschlupf suchen, damit sie vor der ein und ausgehenden Polizei in Sicherheit ist - zumal sie wichtige Informationen über den Diebstahl des Gewehrs beisteuern kann. Während die Großen und Mächtigen untereinander mauscheln, stehen die kleinen Leute einander bei. Morchi sagt in seinem Nachwort selbst, dass das Faszinierende an der Genueser Altstadt ihre spezielle Mischung sei: "In der Altstadt von Genua leben Arm und Reich, alteingesessene Genueser und neu angekommene Einwanderer, Intellektuelle und Prostituierte Tür an Tür." Dieses besondere Flair kann das Buch sehr gut vermitteln und parallel zur politischen Wut, die sich unweigerlich aufbaut, ist es das zweite Standbein, das diesen Krimi so lesenswert macht. - Marina Fiorato
Das Geheimnis des Frühlings
(24)Aktuelle Rezension von: VanillecremeSpannender und kurzweiliger Roman über Intrigen, Verschwörungen und Politik im 15. Jahrhundert in Italien. Auch wenn sich die Autorin in ihrem Roman hinsichtlich der Ereignisse künstlerischer Freiheit bediente, so klang das Beschriebene absolut nachvollziehbar und vorstellbar.
Alles in allem ein schöner Roman, den ich allen weiterempfehlen kann, die gerne Bücher über Verschwörungen, Geheimnisse und Rätsel gepaart mit einer Prise Liebe und Herzschmerz lesen. :) - Lucy Foley
Das Versprechen eines Sommers
(36)Aktuelle Rezension von: ReisebaerenHal ist ein junger Schriftsteller, der vor seiner eigenen (Kriegs-)Vergangenheit aus England in den frühen 50er Jahren nach Rom flieht. Dort lebt er mehr schlecht als recht von einigen wenigen Aufträgen für die Zeitung. Eines Abends darf er durch eine glückliche Fügung auf eine Party der Reichen und Schönen. Dort lernt er die Contessa kennen, eine ältere gut betuchte Dame, die sich seiner annimmt. Ebenfalls auf der Party ist Stella, eine unnahbare wunderschöne Frau. Sie verbringen eine Nacht zusammen und wissen beide, dass es einmalig war. Doch ein Jahr später sehen sie sich wieder. Die Contessa hat Hal als Journalist engagiert, um über ihren Film und dessen Präsentation zu schreiben. Dazu sind neben den Hauptdarstellern, der Regisseur, ein Fotograf und auch Stella und ihr charmanter, aber kalter Mann eingeladen. Sie segeln mit einer Yacht von Hafen zu Hafen und dabei beginnt erst langsam, dann jedoch immer stärker die Luft zwischen Stella und Hal zu knistern. Doch auch die andern Teilnehmer dieser Fahrt tragen ein eigenes Geheimnis. Welle für Welle öffnen sich die Menschen Hal und auch Stella kann ihm irgendwann nicht mehr widerstehen. Alles steuert schließlich auf das große Finale zu, bei dem es eigentlich um die Premiere des Films gehen soll.
Zweifelsfrei kann Lucy Foley gut schreiben. Sie hat ein tolles Gefühl für Situationen, Beschreibungen der Umgebung, grandiose Vergleiche. Auch die Charaktere sind ihr durch und durch gelungen. Nicht nur die zwei Hauptcharakter, sondern auch die Nebendarsteller haben ihr eigene plausible Geschichte. Alle haben Geheimnisse, die Stück für Stück aufgedeckt werden. Die Geschichte an sich ist sehr unterhaltsam, spannend und manchmal etwas mysteriös.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich war von Anfang an dabei und war gespannt wohin das Abendteuer führt. Das einzige was mir nicht so gefallen hat, war das Ende. Es hat mich überrascht, war mir aber ein Stück zu einfach aufgrund der vorangegangen Spannung, die erzeugt wurde. Lesenswert ist es auf jeden Fall.
- Annamaria Fassio
Das Rote Haus
(4)Aktuelle Rezension von: Rina1980Das Duo Commissario Maffina und Erica Franzoni ermittelt wieder Als ich dieses Buch gelesen habe, wusste ich nicht, dass es sich um den zweiten Band einer Reihe handelt. Aber da hin und wieder Rückblicke eingeschleust werden, lässt es sich auch sehr gut eigenständig lesen. Ich fand die Handlung äußerst spannend, denn sie war mit vielen Überraschungen gespickt, die bis zum Schluss anhielten. Ich habe das Buch recht schnell und auch gerne gelesen, daher erhält es von mir auch 4 von 5 Sterne.