Bücher mit dem Tag "generationenroman"
106 Bücher
- Maja Lunde
Die Geschichte der Bienen
(1.003)Aktuelle Rezension von: AnirahEs war sehr langweilig dieses Buch zu lesen. Die Figuren werden nicht so gut beschrieben, als dass man sich in sie hineinversetzen könnte. Leider kommt auch keine Spannung auf. Was die drei Handlungsstränge miteinander zu tun haben, erfährt man am Ende, aber dieser Zusammenhang war so künstlich und zwangsweise zusammengeführt. Weiterhin hat mich genervt, dass der Mensch im allgemeinen so schlecht dargestellt wird.
Ich verstehe die guten Rezensionen nicht und kann das Buch auch nicht weiterempfehlen.
- Lluís Llach
Die Frauen von La Principal
(91)Aktuelle Rezension von: nati51Das Buch beginnt im Jahr 1940, kurz nach dem der Bürgerkrieg überstanden ist und Franco in Spanien die Macht übernommen hat. Vor vier Jahren wurde vor der Tür von La Principal in einem Sack der ermordete Vorarbeiter des Weingutes gefunden. Durch die Kriegswirren wurde dieser Fall nicht weiter untersucht, doch nun hat sich Inspektor Lluis Recader, ein Liebhaber der Bücher von Agatha Christie, dieses Falles angenommen. Er stattet dem Weingut La Principal einen Besuch ab und drängt die alte Hausbedienstete Ursula ihm Informationen zur Familie zu geben. Nach dem die Reblaus die Weinstöcke im Jahr 1893 befallen hat, zieht Vater Roderich mit seinen vier Söhnen nach Barcelona und lässt seine Tochter Maria auf dem Weingut zurück. Sie hadert mit ihrem Schicksal. Doch als der Vater stirbt und sie La Principal erhält, findet sie einen Weg mit viel Mut das Weingut wieder aufzubauen. Maria steigt zu einer mächtigen Frau auf und wird von allen nur die Alte genannt. Ihre Nachfolge tritt ihre Tochter Maria an, die Senyora, die auch eine schwere Bürde zu tragen hat.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist ein vielschichtiger Roman, der eine historische Handlung mit dem damaligen Zeitgeschehen verknüpft, eine Mordtat aufklärt und eine Familiensaga, die bis in die heutige Zeit reicht, in der Maria Costa die Leitung des Weingutes hat. Zu Beginn habe ich mich etwas schwer getan, da die Hauptprotagonisten alle Maria heißen und bei Rückblenden war nicht immer gleich erkennbar, um welche Maria es sich handelt, obwohl in den Kapitelüberschriften immer Jahreszahlen angegeben waren.
Der katalanische Schriftsteller Lluis Llach hat einen klaren Erzählstil, den ich als sehr anspruchsvoll empfinde, der aber auch an einigen Stellen mit feinem Humor durchsetzt ist. Erstaunlich finde ich, dass ein männlicher Schriftsteller ein Gefühl für starke Frauen empfinden kann, die ihrer Zeit weit voraus waren. Es dürfte nicht leicht gewesen sein, sich als Frau in einem männlichen Umfeld zu behaupten, um das Weingut La Principal zu retten. Am Ende bleibt für mich aber noch eine Frage offen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Weshalb wurden im Jahr 1940 alle Weinstöcke herausgerissen?
- Catherine Banner
Die langen Tage von Castellamare
(83)Aktuelle Rezension von: mabo63Selten so gelangweilt mit einem Buch und wollte schon bald einmal abbrechen. Eine Besserung kam leider nicht - Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Die Figuren wirken flach, sind nicht fassbar und beschrieben ohne Tiefgang, die Geschichte selbst zäh wie Teer plätschert dahin und zieht sich endlos bis zum Schluss, wo ich mich fragte: und nun??
- Maxim Biller
Sechs Koffer
(79)Aktuelle Rezension von: dunkelbuch„Wäre ich geblieben, wäre ich geflohen, hätte ich selbst meine engsten Freunde und Verwandten verraten, wenn die Kommunisten mich erwischt hätten?“ Der Großvater der Familie wird 1960 auf dem Flughafen von Moskau verhaftet und wegen seiner verbotenen Devisengeschäfte hingerichtet. Kurz danach war einer seiner Söhne, Dima, ebenfalls verhaftet worden, weil er, in Prag lebend, nach Westberlin flüchten wollte. Seither stellt sich in der Familie durch die Jahre und Generationen die Frage, ob es da einen Zusammenhang gibt, war es Dima, der damals den Großvater verraten hatte?
- Gabriel García Márquez
Hundert Jahre Einsamkeit
(553)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeNachdem ich mich an die sich ständig wiederholenden Namen der männlichen und teils auch der weiblichen Protagonisten gewöhnt hatte, konnte ich die Geschichte inhaltlich halbwegs genießen. Überlange Schachtelsätze und unverständliche mystische Handlung schmälerten bis zum Schluss das Lesevergnügen. Ich verstehe sehr gut, dass es um dieses Buch vor 60 Jahren einen Hype gab. Meine aktuellen Ansprüche sind leider andere und daher ist die Geschichte in diesem Erzählstil nicht nach meinem Geschmack.
- Kate Morton
Der verborgene Garten
(1.196)Aktuelle Rezension von: Kathi90Wie weit darf die Liebe zu einem Menschen, einem Verwandten, indem man nach einer langen und leidvollen Zeit glaubte, eine wirkliche Freundin, eine Familie gefunden zu haben, gehen? Darf man sich, ein Stück seiner selbst aufgeben, sich ins Unglück stürzen, nur um diesem Menschen ein kostbares Geschenk zu machen? Ein Geschenk, das einen selbst bei der Übergabe in Stücke reißt? Ist das Glück des anderen, den eigenen Untergang wert? All diese, zugegeben schwer zu beantwortenden, Fragen, haben sich mir gestellt, nachdem ich die letzten Sätze dieses Buches gelesen hatte. Ich war ergriffen von all dem Schmerz, den ich beinahe körperlich gefühlt habe.
In dieser wunderbaren Geschichte von Kate Morton begeben wir uns gemeinsam mit Cassandra auf die Reise in die Vergangenheit ihrer erst kürzlich verstorbenen Großmutter. Es ist eine Reise voller Rätsel, voller beinahe unbegreiflicher Ungerechtigkeit. Wir lernen Eliza Makepeace kennen, eine Frau mit einem unglaublichen Talent für Märchen, die Autorin. Wir durchleiden gemeinsam mit ihr Jahre der Zuversicht, Zuversicht in ihrer Cousine Rose eine wahre Freundin, die wahre Familie gefunden zu haben. Doch durch einen Fehler, der lange in der Vergangenheit von Rose lag, wird dieses Band auf die Probe gestellt. Und Eliza, die fast blind vor Liebe zu ihrer Cousine ist, möchte alles tun, damit sie ihre geliebte Rose für immer an sich bindet. Damit Rose wieder glücklich sein kann. Um nie mehr ohne sie leben zu müssen.
Ein tragischer Fehler? Das wird jeder Leser für sich selbst beantworten müssen, ich selbst bin unschlüssig.
- Lena Gorelik
Die Listensammlerin
(78)Aktuelle Rezension von: BeateKniescheckSofia, die Protagonistin dieses Romans, schreibt leidenschaftlich gerne Listen. Sie tut das zur eigenen Beruhigung, wenn das Leben rundherum schwer wird, denn Sofias Schicksal ist alles andere als einfach: Einerseits ist da die Mutter der Protagonistin, die mit Demenz in einem Pflegeheim lebt, außerdem eine totgeschwiegene Vergangenheit, die mit der Fluchtgeschichte der Familie aus der Sowjetunion zu tun hat, und die der Aufklärung harrt.
Was mich aber am meisten bewegt hat, war die Mutter-Tochter-Geschichte in der „Listensammlerin“: Sofias Kind kommt mit einer schweren Herzkrankheit zur Welt, eine lebensgefährliche Operation ist nötig. Auch meine Oma hatte eine Tochter, die an einem "Herzfehler" starb (mit dieser Thematik beschäftige ich mich in meinem Debütroman, der im Herbst erscheint).
An Lena Goreliks Familienroman finde ich besonders schön, dass die Autorin die nicht unbedingt heitere Thematik dennoch „komisch und ernst“ erzählt, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung nach Erscheinen des Buchs geschrieben hat. Ein Balanceakt, der ganz wunderbar gelungen ist, absolute Leseempfehlung! - Katharina Hagena
Der Geschmack von Apfelkernen
(901)Aktuelle Rezension von: MoidlvomberchIch hab das Buch in einem Bücherschrank gefunden, ich kannte es schon vorher und war ganz gespannt wie es wohl sein wird.
Der Schreib- sind für mich etwas schwierig, ich bin leider immer wieder hängen geblieben und konnte nicht so flüssig lesen wie ich es wohl gerne täte - nichts desto trotz habe ich es zu ende gelesen, da ich die vielen wundervollen Poetischen Sätze und Wort Konstellationen absolut wundervoll fand - hier merkt man dass jemand mit Worten umgehen kann, wie ich finde.
Die Geschichte selbst ist auch wirklich sehr interessant, teilweise Lustig ausgelegt, aber auch tiefgreifend erzählt - hat mir absolut gut gefallen!
Bei mir waren es tatsächlich auch ein bisserl viele Protagonisten ich bin immer wieder durcheinander gekommen und wusste dann nicht mehr wer, wer ist - das hätte ich mir wohl besser aufschreiben sollen
Am Anfang war ich mir aber tatsächlich nicht ganz sicher ob ich es zu ende lesen soll oder nicht, mich hat aber dennoch die Geschichte sehr Interessiert und so war ich aber tatsächlich doch froh dass ich das Buch durch gelesen habe.
Mir haben besonders die Poetischen und tiefgründigen Passagen gefallen.
ob ich hier jetzt eine Leseempfehlung geben kann - Puuh keine Ahnung, ich glaube das muss hier jeder für sich selbst entscheiden.
Ich habs trotz der Kritikpunkte aber schon gerne gelesen vor allem aber auch wegen der wundervollen Geschichte
- Tanja Paar
Die zitternde Welt
(83)Aktuelle Rezension von: SikalEnde des 19. Jahrhunderts reist Maria hochschwanger dem Vater ihres ungeborenen Kindes von Österreich nach Anatolien nach. Wilhelm arbeitet dort als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn mit und wollte sich erst ein Leben aufbauen, bevor er an Familie denkt. Doch meistens kommt es anders … Und so steht plötzlich Maria vor seiner Tür und lebt mit ihm in einem kleinen Dorf lange Zeit ohne Trauschein, denn in Anatolien fragt niemand danach. Die beiden bekommen drei Kinder, mussten auch den Tod eines Kindes miterleben. Als der Hauslehrer Frederic ins Dorf kommt und Maria Französischstunden nimmt, scheint sich einiges zu ändern. Doch Wilhelm ist klug und lässt seiner Frau die Freiheiten, die sie braucht. Als der Erste Weltkrieg naht und die beiden Söhne Erich und Hans ins wehrpflichtige Alter kommen, scheint nichts mehr so zu werden wie es war und die Türkei scheint kein sicherer Ort mehr zu sein für die Familie.
Zurück in Österreich muss die Familie erleben, dass auch hier der Krieg alles verändert, Lebensträume durch die politischen Wirren zerstört werden und Familien nicht nur die Heimat verlieren sondern auch der Tod allgegenwärtig ist. Die Welt zittert …
Der erste Teil des Buches zeigt den Mut einer Frau, sich auf Augenhöhe ihrem Mann zu stellen. Maria ist definitiv in einer falschen Zeit gelandet, denn durch ihre unkonventionelle Art und ihren Hang zur Freiheit, ist sie Vorreiterin einer Reformbewegung.
Der zweite Teil zeigt den Zerfall der Familie, hier rückt das Leben Erichs in den Mittelpunkt, was mich manches Mal etwas verwirrt hat. Doch Erich ist anders – er lässt sich treiben und sucht nach einem besseren Leben. Traumatisiert durch den Kriegseinsatz, hängt er zu sehr an Opiaten.
Tanja Paar hat einen schnörkellosen, reduzierten Schreibstil, den ich sehr schätze. Sie schafft es besonders im ersten Teil, die Atmosphäre Anatoliens einzufangen. Ein intensives Leseerlebnis. Im zweiten Teil gibt es viele Sprünge und Perspektivenwechsel, die dafür mehr an der Oberfläche bleiben. Erichs Orientierungslosigkeit wird gut eingefangen, hat mich aber ein wenig gestört.
Die Charaktere sind sehr vielschichtig gezeichnet. Maria, die ihre Freiheit und ihre Kinder liebt und sich dann in eine verbitterte Frau verwandelt. Wilhelm, dem seine Arbeit über alles geht, gut für seine Familie sorgt. Die beiden haben eine Zweckgemeinschaft gefunden, schätzen und respektieren sich – ohne große Liebe.
Nach dem Zuklappen des Buches, lässt mich diese Geschichte etwas gespalten zurück. Den ersten Teil finde ich äußerst lesenswert, der zweite Teil konnte mich nicht zur Gänze überzeugen, so gibt es 3,5 Sterne (gerundet 4).
- Sarah Lark
Im Land der weißen Wolke
(466)Aktuelle Rezension von: Buecherwuermchen_1990Das Cover finde ich sehr schön gestaltet.
Ein Schiff das auf Land zuhält, von dem man nichts Näheres weiss. Ich finde es passt sehr gut zum Inhalt des Buches.
Im 19. Jahrhundert reisen 2 junge Frauen nach Neuseeland, um ein neues Leben zu beginnen, als Ehefrauen von Männern, die sie nicht kennen.
Werden Sie Liebe finden am anderen Ende der Welt?
Das Buch handelt von Liebe, Freundschaft, Vertrauen und Feindschaft.
Der Schreibstil finde ich sehr gut. Fesselnd und bildliche Beschreibungen.
Das Setting ist toll usgewählt und bildlich und genau beschrieben, ob die historischen Aspekte korrekt sind kein ich leider nicht bestätigen aber auch nicht widerlegen. Zusammen mit den Protagonisten kann der Leser das unbekannte Land erkunden. Trotz der Länge des Buches konnte die Autorin die Spannung bis zum Ende aufrecht erhalten.
Die Protagonisten finde ich sehr ausführlich und lebhaft beschrieben. Man erfährt immer mehr über die Charakteren und lernt diese mit dem Fortlauf der Geschichte lieben oder auch verabscheuen.
Ich kann dieses Buch wärmstens weiterempfehlen.
- Lucinda Riley
Die Mitternachtsrose
(610)Aktuelle Rezension von: beautiful_world_of_booksDie New Yorker Schauspielerin Rebecca Bradley soll eine Rolle in einem historischen Film spielen, der in einem alten Herrenhaus in England gedreht wird. Da ihr Partner sie mit einem Heiratsantrag überrumpelt hat, kann sie es gar nicht erwarten, Hollywood für einige Zeit hinter sich zu lassen. In Astbury Hall angekommen, muss sie feststellen, dass sie der Großmutter des Besitzers verblüffend ähnlich sieht. Zusammen mit dem Inder Ari, den die Aufzeichnungen seiner Urgroßmutter ebenfalls nach Astbury Hall geführt haben, stellt sie Nachforschungen zur Geschichte des Anwesens und seinen früheren Bewohnern an.
Der Prolog aus der Sicht von Aris Urgroßmutter Anahita hat dafür gesorgt, dass diese mir direkt sympathisch war. Ihre besonnene und hilfsbereite Art macht sie sehr liebeswürdig und zieht sich durch die gesamte Geschichte, egal welchen Schicksalsschlag sie erleidet. Im Gegensatz dazu lernt der Leser ihre langjährige Gefährtin Indira kennen. Als Tochter einer wohlhabenden Maharani wirkt sie mit ihrer verwöhnten und trotzigen Art oft anstrengend, was mich wiederum Anahita bewundern ließ, weil sie nie die Geduld mit ihrer Freundin verliert.
Ich mochte die regelmäßigen Sprünge zwischen den gegenwärtigen Erzählungen aus der Sicht von Rebecca und Ari und den vergangenen Schilderungen während des Ersten Weltkrieges in England aus der Sicht von Anahita und die Art, wie sich beide Handlungsstränge später verbinden. Mit der Zeit haben mich die Geschehnisse immer mehr in einen wahren Sog gezogen. Die bildhaften Beschreibungen verdeutlichen die Unterschiede zwischen dem bunten und pulsierenden Leben in Indien und der etwas tristen und kühlen Atmosphäre Englands. Besonders das Ende ist wie auch bei anderen Werken der Autorin sehr emotional.
Ich habe zuvor noch kein Buch gelesen, das in Indien spielt und habe durch "Die Mitternachtsrose" viele interessante Einblicke bekommen. Wer sich für Geschichten über Familiengeheimnisse und deren Auflösung begeistern kann, wird dieses Buch lieben!
- Renate Ahrens
Das gerettete Kind
(21)Aktuelle Rezension von: AtomteilEin spannendes Buch, welches am Anfang noch etwas verwirrend erscheint. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird es aber immer interessanter und man fiebert mit den Figuren mit. Eine düstere Vergangenheit, die erklärt wird und die Zukunft, verbinden sich in diesem Buch miteinander. Ich konnte das Buch nicht weglegen und würde es ein weiteres Mal jederzeit wieder lesen.
- Isabel Allende
Das Geisterhaus
(818)Aktuelle Rezension von: MoriaDie Charaktere sind tiefgründig und komplex, und die Verbindung zwischen ihnen wird meisterhaft dargestellt. Allendes Schreibstil ist poetisch und atmosphärisch, was die Leser in die Welt des Romans eintauchen lässt. Die Mischung aus politischen Konflikten, übernatürlichen Elementen und familiären Geheimnissen macht das Buch äußerst packend und unvergesslich. Ein Meisterwerk, das nicht nur die Geschichte Chiles, sondern auch die menschliche Natur auf fesselnde Weise erkundet.
- Chris Kraus
Scherbentanz
(17)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer✒"Scherbentanz" von Chris Kraus - war war das bitte für ein Buch?! Ich war ehrlich gesagt nicht gefasst auf das, was hier auf einen zu kommt! Letztlich hat mich diese Geschichte, die mitunter doch auch sehr verrückt zu sein scheint, irgendwie gnadenlos, böse und doch auch mit sanften, ja fast schon einfühlsamen Noten daherkommt, total mitgerissen und in seinen bann gezogen. Ich muss sagen, mir fiel es schwer das Buch aus der Hand zu legen, denn eines kommt hier zum anderen und nichts bleibt so stehen... alles zieht etwas mit sich und im Zentrum des ganzen steht eben Jesko, ... nein... eigentlich die ganze Familie denn alle miteinander tanzen sie den 'Scherbentanz' zwischen Liebe und Hass.
Fazit: Für mich persönlich ein kleines aber feines Lese-Highlight!📖 - Eugen Ruge
In Zeiten des abnehmenden Lichts
(254)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderMehrere Generationen einer Familie, viele Jahre der Geschichte, Veränderungen, Liebe, Hass und Politik. Charlotte und Wilhelm arbeiten für den Geheimdienst der Sowjetunion. Als die Beiden durch Hitlers Machtergreifung ins Exil müssen, ändert sich das Leben drastisch. Die Söhne Werner und Kurt werden geboren. Während des Krieges geraten die jungen Männer in Gefangenschaft und die Eltern hoffen in Mexiko auf ein Zeichen, aber nur Kurt kehrt wieder zurück und heiratet Irina. Zusammen mit dem Sohn Alexander trifft sich die ganze Familie in den 50er Jahren dann in der DDR wieder. Irina hätte gerne eine große Familie, aber ihre Schwiegereltern sind immer getrieben und wollen Großes erreichen und vergessen darüber meist die wahren wichtigen Ziele. Der Sohn Alexander hält es irgendwann nicht mehr aus und die Familie, in der es Todesfälle, Hass und Eifersucht gibt, hält ihn sowieso nicht. Er flüchtet in den Westen und will neu beginnen. Dann kommt aber die Wende und die Mauer fällt. Seine Familie kehrt quasi in geschrumpfter Form wieder zurück und er schaut immer wieder nach seinem Vater, der von Alzheimer gezeichnet ist. Zuviel für eine Familie? Nein, denn auf Alexander warten noch ganz andere Prüfungen.
Eugen Ruges großer Familienroman greift wichtige Themen der Geschichte und unserer Gesellschaft auf und die Grundhandlung ist eigentlich schnell erzählt und birgt scheinbar nicht viel Neues. Aber die Sprache ist einfach phänomenal! Seine Art Bilder zu erzeugen, Dialoge zu schreiben und Momente einzufangen ist einfach eine Kunst für sich. Auf den ersten Blick überraschend, bekam Eugen Ruge 2011 den Deutschen Buchpreis. Nach der Lektüre aber, ist der Preis mehr als verdient.
- Astrid Seeberger
Nächstes Jahr in Berlin
(50)Aktuelle Rezension von: AgnesMDas Buch „Nächstes Jahr in Berlin“ handelt von einer Frau, die ihre Mutter verliert und nach dem Tode feststellt, dass sie fast gar nichts über sie und ihr Leben weiß. Sie versucht nachzuvollziehen, was ihre Mutter während des Krieges, auf der Flucht und im Deutschland der Nachkriegszeit, erlebt hat und wie diese Ereignisse ihr Leben und Ihre Denkweise geprägt haben.
Die Schriftstellerin beschreibt zum einen das tragische Schicksal der Protagonistin und springt zwischen verschiedenen Zeiten (Vergangenheit – Gegenwart) und versucht das schwierige Mutter-Tochter Verhältnis greifbar zu machen. Die Autorin beschreibt sehr ausführlich die Menschen und die Ereignisse, doch leider konnte sie mich damit nicht richtig mitreißen. Ab einem gewissen Punkt habe ich es als schwierig und anstrengend empfunden das Buch zu lesen. - Michael Stavarič
Fremdes Licht
(14)Aktuelle Rezension von: LeserstimmeEigentlich ist "Fremdes Licht" keinem Genre zuzuordnen. Es ist alles mit dabei: Dystopie, Geschichte, Psychologie, Krimi. Für Leser die diesen Mix nicht mögen, ist das wohl kein Lese-Muss.
Der Roman "Fremdes Licht" verbindet eigentlich 2 Roman-Teile miteinander. Im ersten lesen wir von einer Frau (Elaine) im 24. Jahrhundert, die aufgrund eines drohenden Kometeneinschlags auf die Erde mit ihrer wissenschaftlichen Crew und Plasmamaterial mit Hilfe eines Flugobjekts auf einen Exoplaneten fliehen muss. Doch sie stürzen ab und landen auf einem eisigen Planeten, dessen Name erst einmal unbekannt ist. Elaine wacht aus ihrem Kälteschlaf auf und sieht sich allein an diesem eisigen Ort. Hier kommt ihr Großvater, ein Inuit ins Spiel. Durch ihn konnte sie lernen, in eisiger Umgebung zu überleben. Diese Rückblenden und vielleicht anfangs der Prolog machen möglicherweise manche etwas ungeduldig. Ich fand diese Sprünge jedoch sehr gut, mir hat die Aufarbeitung gefallen.
Im zweiten Teil springen wir in eine ganz andere Zeit: Wir begegnen Fridtjof Nansen, der 1892 in See stach, um die Polarmeere zu erforschen. Doch sein Schiff bleibt bei Grönland im Eis stecken und muss dort verweilen. Uki, eine Ahnin Elaines und sehr wissbegierig, will mehr von der Welt sehen und Fridtjof Nansen im Frühling nach Chicago zur Weltausstellung begleiten. Doch was haben diese beiden Geschichten miteinander zu tun? Nichts, könnte man im ersten Moment sagen. Stimmt aber nicht ganz. Natürlich sind im 2. Teil Erzählstränge vorhanden, die etwas überladen wirken, aber zum 2. Teil einfach dazu passen. Der zweite Teil liest sich auch eher als Abenteuer, wobei im ersten Teil eher Gedankengänge um die Zukunft zu lesen sind.
Die Sprache Stavarics hat mich umgehauen, das muss ich wirklich sagen. Für Leser, die wirklich vorbehaltlos und ohne Genre-Wunsch an dieses Buch herangehen ist es wunderbar zu lesen. Ich liebe es.
- Jürgen Bauer
Das Fenster zur Welt
(10)Aktuelle Rezension von: MiamouDie 80-jährige Hanna wagt nach dem Tod ihrer Mutter einen späten Ausbruch aus ihrem starren Alltag. Beim Speed-Dating lernt sie den jungen, arbeitslosen Schauspieler Michael kennen, dem durch die Trennung von seinem Partner plötzlich jede Sicherheit genommen wurde. Zwischen dem ungleichen Paar entwickelt sich bald eine Freundschaft, und als Hanna mit dem Auto eine Reise in ihre Vergangenheit antritt, sitzt Michael am Beifahrersitz. Die Fahrt zu Hannas erster Jugendliebe aus den turbulenten Wochen nach Kriegsende zwingt Michael, auch in seiner Kindheit nach Antworten zu suchen, denn Hanna kennt den Grund, warum seine Mutter ihn bei seinem Vater zurückgelassen hat. Immer deutlicher wird den beiden die Tragweite bewusst, wie einzelne Entscheidungen ein ganzes Leben prägen.
Zuerst denkt man gleich, dass es sich um eine Generationenclash handelt, aber in Wirklichkeit geht es um soviel mehr, als sich Hanna und Michael treffen. Sie kennen sich und der gemeinsame Nenner ist Michaels Mutter.Hanna ist ein Kriegskind und so sehr in einem Generationsverhältnis gefangen, dass sie sich um ihre Mutter kümmern MUSS bis diese stirbt. Sie funktioniert, so wie es vorgesehen ist, hat sie schon immer. Ihre Tochter ist aus einem anderen Holz geschnitzt. Das weiß Hanna auch und so verbirgt sie vor ihrer Tochter, dass sie an Krebs leidet. Sie ist die, die vor Leben strotzt. Viel lieber besucht sie dann noch ihre Jugendliebe. Und hat Michael im Schlepptau. Michael wirkte für mich anfangs wie so ein richtiger Waschlappen. Kriegt nichts auf die Reihe und hat auch gar nicht den Drang dazu, irgendetwas zu ändern. Ganz im Gegenteil: Er lebte in einer Beziehung, die ihm gut tat, aber er hat nichts dafür getan, dass sie Bestand hat. Man hat generell den Eindruck, dass alles, was ihn irgendwie glücklich machen könnte, er absichtlich zerstört. Im Laufe des Buches wird er dann aber doch noch zum "Mann" und man sieht eine wirklich spannende Entwicklung bei ihm.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Besonders toll fand ich die vielen österreichischen Ausdrücke, die sich immer wieder in die Seiten schlichen(bspw.: Semmel, Plastiksackerl, Schupfen) und obwohl nie ein genauer Ort angeführt ist, weiß man dann doch dass man einfach lange Zeit als Leser in Österreich ist. Der Sprache und der Stil des Buches ermöglichten ein wirkliches Lesevergnügen, wobei es immer zwischen einer gewissen Melancholie über verpasste Chancen, bis hin zu wirklich witzigen Dialoge, die wirklichen Tiefgang hatten, hin und her pendelte.
- Sarah Lark
Das Lied der Maori
(288)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDieser zweite Band aus der Neuseeland-Reihe „Im Land der weißen Wolke“ handelt hauptsächlich von Gwyneiras und Helens Enkelinnen Kura und Elaine. Kura ist Halbmaori und eine Schönheit. Das weiß sie zu nützen und spannt nicht nur ihrer Cousine Elaine den Verlobten aus, sondern will auch noch eine bekannte Sängerin werden. Die Stimme dazu hätte sie, mit der Disziplin hapert es ein wenig. Und so verlässt sie Mann und Kind, um mit einem halbseidenen Impresario, der vor allem an sich selbst denkt, durchzubrennen.
Die verlassene Elaine, die sich für Pferde, Hunde und Schafe interessiert, heiratet einen Farmer, der sich als gewalttätig entpuppt. Als sie auf ihn schießt, glaubt sie ihn tödlich verletzt zu haben und flieht.
Meine Meinung:
Der zweite Teil der Reihe hat sich gut lesen lassen. Die knapp 800 Seiten waren im Nu gelesen.
Die Geschichte selbst ist manchmal vorhersehbar. Hin und wieder musste ich schmunzeln. Und an anderer Stelle hätte ich der selbstsüchtigen Kura am liebsten die Pest an den Hals gewünscht.
Gut gelungen ist die Darstellung der Lebensweise der Menschen im Neuseeland des 19. Jahrhunderts. Träume, die nicht in Erfüllung gehen, Entbehrungen und dennoch Sehnsucht nach dem Land. Geschickt ist auch die Lebensart der Maori eingeflochten, die den europäischen, puritanischen Einwanderern mit ihren gänzlich anderen Moralvorstellungen, ziemlich barbarisch vorkommen müssen. Ein interessanter Fokus liegt auf der Musik der Maori.
Fazit:
Gerne gebe ich hier 4 Sterne und widme mich demnächst den anderen Bänden.
- Mary Ellen Taylor
Das Haus an der Bucht
(13)Aktuelle Rezension von: KatjaGrafDie romantische Geschichte von Mary Ellen Taylor hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Die malerischen Orte sind so zum Greifen nahe beschrieben, als wäre man selbst Gast im Haus an der Bucht. Besonders schön ist auch der Zeitsprung, bei dem uns M.E. Taylor eine Zeit lang im Dunkeln tappen lässt und die Familiengeschichte und die Verwandtschaftsverhältnisse sich dem Leser erst nach und nach eröffnen. Geschickt geschrieben, da der Leser im Laufe der Geschichte ahnt, wie die Dinge zusammenhängen und man erst zu Schluss die Gewissheit bekommt.
Wunderschön erzählt wird auch die Liebesgeschichte zwischen Lucy und dem Gutsverwalter, der ebenfalls Anspruch auf das Erbe hätte. Wer wird am Ende das Haus bekommen?
Um nicht zu viel zu spoilern, gibt es von mir an dieser Stelle ein klare Leseempfehlung. Ich liebe das Buch und werde es ganz sicher noch einmal lesen.
Klug geschrieben, leise erzählt und mit sehr viel Tiefgang.
- Julia Drosten
Die Löwin von Mogador
(33)Aktuelle Rezension von: AsbeahÜber das Leben, die Liebe, vertane Chancen, falsche Entscheidungen und Verrat: Einen unerwartet guten Pageturner habe ich da entdeckt. Das Autoren Team war mir nicht bekannt, und von Selfpublishern wurde ich schon oft enttäuscht, sowohl inhaltlich als auch sprachlich. Hier aber ist alles in ziemlich bester Ordnung!
Ich würde diesen Roman als viktorianisch-orientalisches Familiendrama bezeichnen. Festgefügte englische Sitten prallen auf die gegensätzliche Lebensart der Marokkaner, als Sibylla und ihr Mann 1836 in Marokko eintreffen, um dort ihre Reederei- und Handelsvertretung auszubauen. Sibylla und ihr Mann Benjamin haben jedoch unterschiedliche Motive dafür. Sie ist die loyale Tochter des Reeders, er hingegen ein von Gier und Berechnung getriebener leitender Angestellter. Sibylla gelingt es, sich anzupassen ohne dabei ihre englische Würde zu verlieren, Benjamin hat daran kein Interesse. Er freundet sich nur mit zwielichtigen Gestalten an, die seinen eigenen Zielen dienen können. Dann kommt es eines Tages zu einem Eklat, der alles vernichten könnte, Sibyllas Kinder, ihre Familie in England, die Reederei und alle die von dieser abhängig sind. Nun wird es sich zeigen, ob ihre Freunde wirkliche Freunde sind, denn eine Rückkehr nach England kommt für die tapfere Sibylla nicht in Frage.
Die Charaktere fand ich gut geschildert. Niemand ist nur gut oder nur böse. Jeder hat seine Vorzüge und Schwächen. Sibylla als Hauptperson war mir sehr sympathisch, sie ist stark, intelligent und ihre Handlungen sind immer nachvollziehbar, auch wenn ihre unversöhnliche Art gelegentlich enttäuschend ist. Auch die Männer in diesem Roman haben allerlei Schwächen, unrealistische strahlende Helden gibt es hier nicht, wohl aber die Liebe, die über Jahrzehnte hinweg manchmal seltsame Wege geht...
Mein Fazit: Spannend, opulent, anrührend. Verdiente 5 Sterne!
- Heike Fröhling
Der Gesang des Nordlichts
(22)Aktuelle Rezension von: GumpiiiAuch wenn ich weihnachten nicht leiden kann ist dies eine echt tolle Familiengeschichte.
- Vea Kaiser
Makarionissi oder Die Insel der Seligen
(106)Aktuelle Rezension von: BrigitteevansEin Dorf im Gebirge, in dem eine Großmutter alles macht, damit sich in der Familie alles so entwickelt, wie sie es für gut befindet. (Natürlich ohne die anderen zu fragen, ob sie das auch so wollen).
Doch so sehr sie sich bemüht, sie kann nicht mit allen Menschen machen, was sie will. Das Schicksal nimmt seinen Lauf und wir erfahren die Geschichte der Familie in 4 Generationen, die stark mit den politischen Verhältnissen zusammenhängt. Aber was hängt in Griechenland nicht mit Politik zusammen?
Über vieles musste ich schmunzeln, weil es mich an meine Zeit in Griechenland erinnert hat. Die Autorin spannt sprachgewandt die Fäden der Erzählung über Kontinente und Generationen, zeitweise in schnellem Tempo, um dann wieder Einzelheiten herauszuholen und genauer zu beschreiben. Vielleicht sind manche Figuren zu sehr auf ein Temperament festgelegt – auf der anderen Seite ist es gerade die Sturheit oder Fixiertheit von Menschen, die Dramen erst ermöglichen.
Eine Leseempfehlung für Leser_innen, die Griechenland und unterhaltsame, berührende Erzählungen mögen und einen kleinen Einblick in die Geschichte des Landes erhalten wollen.