Bücher mit dem Tag "gelsenkirchen"
37 Bücher
- Hape Kerkeling
Der Junge muss an die frische Luft
(375)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEin wirklich schönes, herzerwämendes Buch, das ich in einem Tag durch hatte, weil ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Hape Kerkeling ist mir aufgrund seiner Authentizität ohnehin sehr sympathisch und "Der Junge muss an die frische Luft" hat dieses Gefühl nur noch verstärkt. Ein schönes, ehrliches Buch über Familie und darüber, dass das Leben immer irgendwie weitergeht und so habe ich tatsächlich die ein oder andere Träne vergossen, hin und wieder aber auch etwas lachen müssen. Schön fand ich auch, dass das Ruhrgebietsgefühl hier immer wieder so schön durchkommt. Sehr zu empfehlen.
- Anne Kuhlmeyer
Es gibt keine Toten
(13)Aktuelle Rezension von: Schneekatze„Es gibt keine Toten“: Der Titel ist fast schon reißerisch und zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich, weil es eigentlich etwas aussagt, was so nicht der Wirklichkeit entspricht.
Und ich finde, dass er sehr passend für den Roman gewählt ist: Einerseits werden Leute umgebracht und dies wird verschwiegen. Und andererseits geht es darum, die Toten und damit die Geschichte nicht zu vergessen. Man könnte meinen, das Thema wurde bereits so oft behandelt. In der Schule wird uns die deutsche Geschichte immer und immer wieder eingetrichtert. Aber es ist durchaus berechtigt und notwendig, das kulturelle Gedächtnis zu wahren und dieses Thema zum Beispiel in Romanen zu verarbeiten. Weil die letzten Zeitzeugen gestorben sind und somit die lebendigen Erinnerungen wegfallen. Besonders aber auch angesichts der Tatsache, dass auch heute immer noch Menschen dieser falschen Ideologie verfallen.
Am Anfang werden die Hauptpersonen vorgestellt. Daniel Schönfelder taucht auf und engagiert Marlene für ihn zu arbeiten. Sie weiß noch gar nicht genau, was er eigentlich von ihr will. Aber sagt zu. Und dann passiert plötzlich alles Schlag auf Schlag. Zwei Explosionen, Verletzte und Tote – und man ist mitten drin in einem Komplott, von dem man nach und nach erst mehr erfährt.
Der Gesamtaufbau besteht aus vielen kürzeren Kapiteln, was Zeitsprünge leichter macht. Die Satzstruktur beinhaltet ebenfalls teilweise kurze Sätze und Ellipsen. Die Sicht der Personen wechselt. So bekommt man einiges von verschiedenen Seiten mit, natürlich nicht alles: Die Spannung wird aufrechterhalten. Wichtige Sachen werden angedeutet oder verschwiegen, sodass erst zum Ende hin alles zusammen kommt, quasi mit einem großen Knall.
Die Dialoge sind sehr lebensnah und charakteristisch. Die Personen selbst sehr lebendig. Wenn sie sprechen, weiß man sofort, um wen es sich da gerade handelt, auch wenn keine Namen dabeistehen würden.
Auch die Beschreibungen sind sehr bildlich. Das fiel mir beispielsweise im vierten Kapitel auf, als das Kommissariat beschrieben wird. Den Trubel kann man quasi hören und nacherleben.
Dadurch wirkt alles so, als könnte es wirklich genau so vorfallen. Sehr realistisch, aber auch beängstigend, wenn man sich vorstellt, dass es Menschen gibt, die so denken. Daher sehe ich in diesem Krimi auch einen Appell. Auch, wenn der Weg der Protagonisten in die falsche Richtung verläuft, stellt es zwei Extreme dar. Daher muss man achtsam bleiben. Und mit den richtigen Mitteln gegen die Ungerechtigkeit kämpfen. Widerstand leisten, damit solche Gruppen nicht weiter anwachsen. Ein Bewusstsein schaffen und aufklären, damit nicht besonders junge Leute diesem Wahn verfallen.
Eine negative Überlegung zu diesem falschen Weg könnte sein, dass es ein schlechtes Beispiel sei. Aber: Marlene hängt zwar mit drin, stellt aber immer wieder die Machenschaften der Firma in Frage, recherchiert weiter und handelt später dann doch. Wie sie sich entscheidet und wie sich die Story dann entwickelt, das müsst ihr selbst lesen. ;)
Fazit: 5/5 Ein Krimi, der alles hat. Lebendige Charaktere, eine realistische Hintergrundstory, starke Dialoge und ein Ende, das schockiert und nachdenklich macht. - Tanja Bern
Ruf der Geister
(27)Aktuelle Rezension von: AretiInhalt:
Joshua Benning hat von Kindheit an übersinnliche Fähigkeiten. Vor allem ermordete Opfer scheinen sich ihm zu offenbaren, was ihn schon früh inoffiziell mit der Polizei zusammenbrachte. Erich Salberg, Leiter in den Ermittlungen mehrerer Mordfälle, zieht Joshua schließlich hinzu, doch der hiesige Fall bringt den jungen Mann an seine Grenzen. Wer tötet im Ruhrgebiet und in Joshuas unmittelbarer Nähe junge Frauen? Das erste Mal können ihm auch die Geister nicht helfen. Also begibt er sich mit der Polizistin Lea Schmidt auf die Spur des Mörders.
Meine Meinung:
"Ruf der Geister" von Tanja Bern ist ein spannender Mystery Krimi, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte.
Das Buch ist aus der Sicht des Sozialarbeiters Joshua geschrieben. Doch Joshua ist nicht nur ein Sozialarbeiter, er hat auch noch eine übersinnliche Begabung, die es ihm möglich macht, mit Geistern in Kontakt zu treten. Somit kann er immer mal wieder der Polizei zur Seite stehen, wenn sie es mit einem Mordfall zu tun haben, den sie nicht alleine lösen können.
Durch die Perspektive lernt man als Leser Joshua ganz besonders gut kennen. Man weiß, was er fühlt, denkt und wie er die Begegnungen mit den Geistern verkraftet. Das macht es besonders spannend und interessant.
Besonders gut hat mir auch gefallen, dass das Buch in Gelsenkirchen spielt und man gemeinsam mit Joshua Teile der Stadt kennenlernt.
Das macht Lust darauf, einmal selbst dorthin zu fahren und sich die einzelnen Schauplätze genauer anzuschauen.
Da der Schreibstil der Autorin sehr flüssig und angenehm ist und auch die Spannung absolut nicht zu kurz kommt, fällt es einem schwer, das Buch überhaupt aus der Hand zu legen. Dies wird auch noch dadurch verstärkt, dass die Kapitel eine angenehme Länge von ca. 10 Seiten haben, sodass man immer noch mal schnell eines zwischendurch einschieben kann.
Gemeinsam mit Joshua Benning habe ich gerätselt und mitgefiebert, wer hinter den ganzen Morden stecken könnte. Erst sehr spät sind mir durch aufmerksames Lesen leichte, kleine Hinweise aufgefallen, die auf den Mörder deuten können. Es blieb also die ganze Zeit über absolut spannend.
Wenn es nach mir ginge, hätte das Buch auch noch länger sein können oder es dürfte gerne noch eine Fortsetzung geben, denn es hat absolut Spaß gemacht, gemeinsam mit Joshua den Geistern zu begegnen und Mörder zu jagen.
Fazit:
Den Mystery Krimi "Ruf der Geister" von Tanja Bern kann ich absolut weiter empfehlen, da er vom Anfang bis zum Ende spannend sowie packend ist und durch die Begegnungen mit den Geistern mal etwas völlig Neues für mich in einem Krimi war. - Atze Schröder
Und dann kam Ute
(93)Aktuelle Rezension von: mama_liestvorIch habe Atze Schröder schon des öfteren Live gesehen und bin immer begeistert.
Bei seinem ersten Buch war ich zuerst kritisch...kommt das genauso gut rüber wie live auf der Bühne ?
Ja !!....habe auch beim Lesen Tränen gelacht. Beim Schmökern live dabei ! :)
Die Geschichte ist für mich schon zum kaputtlachen...Ute alleinstehend , schwanger und Walldorflehrerin und Atze , auch alleinstehend , Macho aber das Herz auf dem rechten Fleck.Atze freundet sich mit Ute an , begleitet Sie durch Schwangerschaft und Geburt und der Sohnemann von Ute wächst ihn dann auch ans Herz...Ob das zwischen Ute und Atze nur Freundschaft ist oder doch Liebe ??
Kurzweilig und flüssiger Schreibstil...Habe es Ruckzuck gelesen.. 5 Sterne von Mir. - Rüdiger Schulte
Tod am Dom
(9)Aktuelle Rezension von: YogineAm hellichten Tag entdecken der Privatdetektiv Tomas Scheibner und sein Kollege & Kumpel Kung Fu die Leiche des "Schönen Marko", mitten auf dem belebten Platz des St. Urbanusdom im verschlafenen Städtchen Gelsenkirchen-Buer!
Meine Meinung:
Ich hatte ja bisher keine Ahnung, welch kriminelles Gesicht das Ruhrgebiet bisher (vor mir) perfekt verborgen gehalten hat! Durch meine Teilnahme an den überaus rasant verlaufenden Mordermittlungen des Privatdetektives Tomas Scheibner (richtig vermutet, lieber Leser; der Mann ist genauso ungewöhnlich wie sein Vorname), wurde ich eines besseren belehrt.
Nicht nur, dass ich auf der spannenden Reise durch das Ruhrgebiet dem Mörder mit auf die Spur kommen durfte, ich habe gleichzeitg sehr viele lohnende Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten entdeckt. Und das Beste daran ist: sie sind a l l e sehr übersichtlich und in Kategorien geordnet, in diesem Büchlein aufgelistet!
Um das unglaublich hohe Ermittlungstempo halten zu können, führten uns die Ermittlungen z. B. in die geschichtsträchtige Kneipe "Hexe", wo bereits im Jahre 1649 (nein, kein Schreibfehler, 1649 ist richtig ;-)) die erste Kornbrennerei von Buer stand. In solch ehrwürdigen Hallen, die bereits sehr viele Anstürme der Zeit schadlos überdauert haben, läßt es sich vortrefflich ausruhen, Leib & Seele mit neuer Energie aufladen, um dann den Mörder weiter zu jagen (oder auch nur einen harmlosen Besichtigungstripp fortzusetzen).
Für mich persönlich sind die vielen Hinweise auf Burgen & Schlösser einfach phantastisch, weil ich hier sehr viele Perlen "entdeckt" habe, die ich bisher noch gar nicht kannte!
Ebenfalls sehr gestaunt habe ich, dass das "red dot design museum" - dessen prämierte "Bewohner" ich zum Teil aus Zeitschriften, oder ein paar wenige auch aus dem Alltag, kenne und ich jedesmal nur ehrfürchtig deren Funktionalität & Schönheit (eine Kombination, die im realen Leben ja eher selten anzutreffen ist) bewundern kann - quasi "umme Ekke" liegt! Im netten und verschlafenen Ruhrpottstädtchen Essen - und nicht etwa im quirligen New York, wo ich dieses Museum ohne zu zögern vor dem Lesen dieses "kriminellen Freizeitführers" angesiedelt hätte!
Sollten Sie jetzt selber Lust bekommen haben, eventuelle Wissenslücken schließen zu wollen, oder einfach nur einer Mordermittlung, die neben einer klaren und verständlichen Sprache mit einer sehr großen Portion Sprachwitz ausgestattet ist, dann nichts wie ab in die nächste Buchhandlung oder an die nächste Tastatur und kaufen Sie diesen "kriminellen Reiseführer" (haben Sie keine Angst, der Genuss dieses Büchleins hat keinerlei negative Nebenwirkungen, nur positive)!!
Fazit:
Dieses wunderbare und kurzweilige Büchlein ist eine Liebeserklärung des Autors an den Ruhrpott! An seine Menschen und an das, was das Ruhrgebiet Einwohnern & Besuchern bietet: Input für Körper, Geist & Seele; je nach eigener Auswahl.
Und das Beste daran?
Der Autor teilt seine besten Tipps mit Ihnen, einschließlich des Originalrezeptes für Currywurstsoße von Heinrich Wächter, bei dem nicht nur "über 1.000 junge Leute das Kochhandwerk erlernt haben", sondern der "mit seiner Currywurst schon den Bundespresseball in Berlin gerockt hat".
Meinen herzlichen Dank an den Autor Rüdiger Schulte und den Ruhrliteratur Verlag für das Leseexemplar, die kurzweilige Unterhaltung und die genialen Ausflugstipps! (Selbst wenn sie "kriminell" sind ;-)) <3 - Klaus-Peter Wolf
Ostfriesensünde
(188)Aktuelle Rezension von: Buecherwurm_LaraZum vierten Mal ermittelt Ann-Kathrin Klaasen in diesem Buch.
Irgend jemand scheint junge Frauen einzumauern um sie jämmerlich hinter einer Wand sterben zu lassen. Warum? Wer ist der ‚Maurer‘? Was will er bezwecken? Die extra eingerichtete SOKO will unbedingt die mittlerweile nicht mehr unbekannte Ann-Kathrin Klaasen für sich gewinnen.
Gleichzeitig verdichten sich die Hinweise zum Tod von Ann-Kathrins Vater plötzlich, und die Kommissarin kann gar nicht anders als diesen Hinweisen zu folgen… auch wenn sie immer weniger mag was sie da herausfinden soll. Wird sie endlich die Mörder ihres Vaters ihrer gerechten Strafe zuführen können?Klaus-Peter Wolf wartet mal wieder mit einem eigentlich sehr schönen Krimi in Ostfriesland auf. Die Sprache ist typisch für ihn, relativ einfach gehalten, aber nie völlig unpassend oder zu einfach.
Sehr schön ist auch dieses Mal wieder der Blick in den Kopf des Täters – oder in diesem Fall sogar in die Köpfe der Täter. Immer eine schöne Abwechslung mal zu sehen, was so passiert während die Polizei noch im dunklen tappt.
Leider habe ich dieses Mal aber wesentlich mehr zu meckern als sonst, denn dieses Mal werden hier irgendwie glatt zwei Fälle in einem abgehandelt – und leider fühlt es sich teilweise nicht nach viel mehr als schnellem abhandeln an. Mal wieder drängt sich Ann-Kathrin mit ihrem privaten Kreuzzug stark ins Rampenlicht, handelt unüberlegt und sicher nicht korrekt. Dabei verdrängt sie den eigentlich sehr interessanten Fall des ‚Maurers‘ irgendwie sehr. Die extra gebildete SOKO bringt eigentlich neue Charaktere in die alt bekannten Teams ein, die sicher für viel Abwechselung hätten sorgen können – wenn man ihnen denn die Chance dazu gegeben hätte! So ist es leider irgendwie mal wieder viel das gleiche und mal wieder geht es irgendwie vor allem um Ann-Kathrins Vater. Davon habe ich mittlerweile aber wirklich genug gehört.
Beide Handlungsstränge hätten ganz sicher nicht wenig Potential, da will ich gar nichts gegen sagen, aber so ist irgendwie bei beiden viel verschenkt worden. Schon vorher war das Drama um den toten Vater und den damaligen Banküberfall immer wieder stark im Fokus der Handlung wo er gar nichts zu suchen hatte, aber dieses Mal wird es wirklich extrem. Ich denke mit langsamerem Aufbau und längerem hinarbeiten hätte das sicher eine Spannende Geschichte werden können – mit einen eigenen Buch, in dem am besten das ganze Team endgültig diesem speziellen Fall nachgeht. In diesem Buch hätte es um den ‚Maurer‘ gehen sollen. So hatte ich das Gefühl das beides zu kurz gekommen ist!
Die Charaktere scheinen sich nicht zu sehr zu entwickeln. Rupert ist vor allem anstrengend und Ann-Kathrin ist auch nicht so ganz sauber. Man hört irgendwie immer wieder das selbe. Liegt das nur daran, dass ich diese Bücher so schnell nacheinander lese, oder ist das tatsächlich ein grundsätzliches Problem? Ganz sicher bin ich mir nicht. Ich verstehe auch, dass dies Bücher für Leute verständlich sein sollen, die die anderen Teile der Reihe nicht kennen, daher habe ich nicht einmal etwas dagegen Hintergründe und Erklärungen zu Charakteren immer mal wieder zu lese, das ist völlig in Ordnung, aber es sollte halt auch immer mal was neues dabei rüber kommen.
Es ist auf jeden Fall mehr ein Krimi für zwischendurch, nichts mit richtig viel Tiefgang, aber das ist ja auch nicht unüblich für diese Bücher und auch nicht schlecht.
Trotzdem mag ich das nordener Urlaubsgefühl das hier aufkommt, und beide Handlungen bieten eigentlich viele Möglichkeiten. Es wird zum Ende auf jeden Fall in beiden Fällen spannend, es ist auch nicht schlecht geschrieben. Leider wird hier einiges Potential verschenkt, hier und da hätte es mehr Tiefgang geben können.
Ich habe aber die Hoffnung, dass es dafür jetzt in Zukunft besser werden könnte. Vielleicht ein bisschen weniger Ann-Kathrin privat in Alleingängen und mehr Fokus auf Ermittlungsarbeiten. Mal sehen!Dieses Mal nur 3/5 Sternen von mir. Leider halt dieses Mal nicht so recht überzeugend, nicht ganz das Niveau welches ich erwartet hatte.
- Klaus-Peter Wolf
Ostfriesenschwur
(130)Aktuelle Rezension von: belli4charlotteAls ein abgetrennter Kopf auf Wangerooge und ein Rumpf in Cuxhaven gefunden werden, aber die Teile nicht zusammenpassen und zu einer Leiche gehören, ist klar, dass es sich wohl erneut um einen Serienmörder handelt. Erneut wird die bekannte Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen auf die beiden ostfriesischen Inseln Wangerooge und Langeoog beordert, um diesen recht bizarren Fall zu lösen.
Den ehemaligen Chef von Ann Kathrin ,Ubbo Heide ,wird ein großes Paket geliefert, mit einen abgetrennter Kopf.Und dieser Kopf gehört zu einen Menschen, den Ubbo Heide kennt. Einen Mann, den er damals jahrelang versucht hat hinter Gittern zu bringen, aber nie genug Beweise gefunden hatte.
Ein weiterer Fund eines Kopf weist die gleiche Hintergrundtat auf, denn auch dieser Mann wurde wegen fehlenden Beweisen nicht ins Gefängnis gebracht.
Offenbar scheint hier jemand Selbstjustiz zu betreiben, aber wer???
Auch wenn man die handelnden Personen kennt, so fühlt es sich doch gut an, dass diese nochmals vorgestellt und die Zusammenhänge dargestellt werden, so dass man das Buch eben auch unabhängig von den Bänden zuvor lesen kann.
Die Story an sich ist durchaus neu und ergreifend, aber die Handlung ist schier langatmig und mit wenig Tiefgang. Man verzettelt sich viel und spürt wenig die Energie des Geschehens, so dass es teils doch eher ein dahinplätschern ist, statt tobende See.
Hier und da gibt es mal ein paar kleine Highlights, die die Stimmung wieder entfachen, aber es bleibt recht eintönig und wenig packend. Einige Szenen wirken leider sehr konstruiert, so dass man es eben nicht als authentisch abnehmen kann.
Für mich nur Durchschnitt.
- Klaus-Peter Wolf
Totentanz am Strand
(74)Aktuelle Rezension von: malins_dagbokWeiter geht es mit Dr. Sommerfeldt, der auf der Flucht ist und nicht so ganz weiß, was er eigentlich will. Die Polizei sucht ihn nun, daher bekommt man als Leser*in nun wieder mehr Ermittlungsarbeit mit, der Fokus bleibt jedoch auf der Flucht. Viel beleuchtet wird dabei nun auch Sommerfeldts Kindheit und ein wenig versucht zu erklären, warum er eventuelle Taten begangen haben könnte. Ein Großteil des Buches spielt nun nicht mehr in ostfriesland, sondern im Ruhrpott, was ich persönlich etwas schade fand. Der Schreibstil konnte mich in diesem BUch auch nicht begeistern. Insgesamt hatte ich mir nach dem offenen Ende des ersten Buches sehr auf diesen Band gefreut, aber fand ihn deutlich schwächer als den ersten Band.
- Bastian Bielendorfer
Lehrerkind
(197)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderFür Bastian ging die Schulzeit nicht gerade toll los. In der Grundschule begegnete er immer seiner Mutter, da diese an der selben Schule unterrichtete. Für die Mitschüler war dies ein gefundenes Fressen. Ab Klasse 5 sah er dann jeden Tag seinen Vater, denn auch er ist Lehrer und auf der selben Schule wie Bastian. Lehrerkind! Für den Jungen bestätigten sich leider viele Vorurteile und der Kampf den er täglich im Klassenzimmer, auf dem Pausenhof kämpfen musste, setzte sich dann zu Hause fort. War er schlecht, sprachen die Eltern von einer Schande, war er gut, dann nahmen sie es als selbstverständlich hin, denn es sind ja die Gene. Zum aus der Haut fahren! Mit den Jahren fand er aber einen Weg damit umzugehen, Freund zu finden und für sich selbst zu entscheiden. Wirklich? All zu oft holen ihn die Lehrer ein und selbst als er selbst den Beruf des Lehrers wählt, kann er das Etikett Lehrerkind nicht abschütteln. Vielleicht doch etwas ganz anderes machen?
Bastian Bielendorfer schreibt voller Witz, Ironie, Bitterkeit und Ehrlichkeit von seinem >Schicksal< ein Lehrerkind zu sein. Natürlich, gibt es viele Vorurteile, aber seine Beschreibungen sind großartig und die Einschübe, wo er die verschiedenen Lehrertypen darstellt, sind einfach phänomenal!
- Bastian Bielendorfer
Lehrerkind
(19)Aktuelle Rezension von: Schaefche85Bastian Bielendorfer ist Lehrerkind: Seine Mutter ist an einer Grundschule tätig, sein Vater ist Deutschlehrer am Gymnasium. Insofern bekommt Bastian von seinem Vater nicht nur seine ersten Briefe an seine Eltern korrigiert, sondern hat in seiner Schullaufbahn auch immer einen seiner Eltern an seiner Schule - was ihn nicht unbedingt zum beliebtesten Schüler seiner Klasse macht. Im Gegenteil, er wird als "Spitzel des Lehrerzimmers" gesehen und entsprechend behandelt. Dazu kommen Eltern, die auch zu Hause ihr Lehrersein nicht ablegen können, sondern stattdessen jeden Abend Kopfnoten verteilen. Ein Wunder, dass Bastian Bielendorfer trotzdem sehr normal geworden ist und ihm vor allem sein Humor nie abhanden gekommen ist.
Bastian Bielendorfer liest sein Buch sehr engagiert und lebendig, so dass das Zuhören einfach Spaß macht. Die Sprecharten der verschiedenen Charaktere werden aufgegriffen und dazu werden sie sehr bildhaft beschrieben, wie sie aufgetreten sind. Gerade die verschiedenen Lehrertypen hat man direkt vor Augen - in meinem Fall dann zwar mit den Gesichtern aus meiner Schulzeit, aber im Bereich von z.B. Sport- oder Kunstlehrerin gab (gibt?) es ja durchaus Stereotype... ;-)
Das HB ist auf der einen Seite wirklich lustig, auf der anderen Seite muss man aber auch feststellen, dass Bastian nicht nur von seinen Mitschülern gemobbt wurde und es auch nach der Schule nicht sonderlich leicht hatte, seine Eltern und ihre Erziehungsmethoden, vor allem sein Vater, sind auch ziemlich rabiat. Bastian kann einem da leid tun und ich finde es umso bemerkenswerter, dass er seine Geschichte hier erzählt und das nicht als Abrechnung, sondern auf eine liebevolle Art, die aber auch aus nichts ein Geheimnis macht.
Fazit: Lustige, aber auch nachdenklich stimmende Geschichten über einen, der in einem Lehrerhaushalt aufgewachsen ist.
- Margit Kruse
Eisaugen
(10)Aktuelle Rezension von: Gartenfee-BerlinInhalt: Eine ehemalige Zechensiedlung, mitten im Ruhrgebiet. An einem kalten Aprilmorgen wird auf dem nahe gelegenen Friedhof eine tote Frau entdeckt.
Ausgerechnet Margareta Sommerfeld, frisch von ihrem untreuen Partner getrennte Verkäuferin bei Hertie in der Süßwarenabteilung und glühende Verehrerin von TATORT-Kommissarin Maria Furtwängler, fühlt sich dazu berufen, bei der Aufklärung des Mordes mitzumischen. Drei Tatverdächtige hat sie bereits im Visier, als eine weitere Leiche auftaucht…
Ich habe schon einige Krimis gelesen, bei denen eine "Nicht-Polizistin" versucht, einen Kriminalfall zu lösen. In diesem Buch aber geht es mir viel zu viel nur um die Person Margarete Sommerfeld und ihr (zu ausführlich) beschriebenes Liebesleben. Ich habe etliche Seiten einfach nur quergelesen, weil mich ihr Leben irgendwie gelangweilt hat. Trotzdem war es alles in allem auch ein recht spannender Fall bzw. Fälle, aber weniger Margarete und mehr Polizei(zusammen)arbeit hätten mir hier mehr gefallen.
- Frank Goosen
Weil Samstag ist
(50)Aktuelle Rezension von: RallewuFrank Goosen ist in seinen Büchern vor allem eines - immer authentisch. Und wenn er über Fußball, seinen VfL Bochum und den Ruhrpott redet und schreibt, dann merkt man in jedem Wort, in jeder Zeile - der Mann lebt und liebt diesen Sport - und seine Heimat.
In dem Buch "Weil Samstag ist" findet der Leser viele kurzweilige, witzige und auch tiefgründige Geschichten zum Fußball und zu den Fans im Pott. Jeder echte Fußball-Fan kann sich in den Geschichten wiederfinden - oder er kennt zumindest einen, der sich darin wiederfinden müsste.
"Weil Samstag ist" ist echt - echte Liebe, echte Leidensfähigkeit, echter Schmerz, echt gute Unterhaltung!
- Margit Kruse
Hochzeitsglocken
(7)Aktuelle Rezension von: numinalaDa hat sich Margarete doch tatsächlich von ihrer Mutter dazu überreden lassen mit ihr an einem Tagesausflug teilzunehmen - schließlich hätte sie ja dort vielleicht die Chance, den Mann fürs Leben kennenzulernen. Nun - im Bus sitzend – umgeben von lauter Rentnerinnen und Rentnern, die sich ausgelassen auf den Tag freuen, kommen Margarete jedoch ernsthafte Zweifel!
Der einzige Mann in ihrem Alter, der die anwesende Damenwelt auf das Köstlichste zu amüsieren vermag, ist Simon von Brehden. Ein Dressman, eine Schönheit ohne Makel, ein Traumtyp mit einer Baritonstimme, die die Frauenherzen dahinschmelzen lässt!!! Aber Moment mal.... Simon von Brehden???
Wenn das mal nicht Harald Kleinschmittger ist, ihr ehemaliger Klassenkamerad und damals DIE Lachnummer schlechthin. Von wegen von Brehden! Wie hat er es nur geschafft, sich dermaßen zu verändern? Unglaublich!
Als Margarete Harald am folgenden Tag zur Rede stellt, ist sie überrascht, wie sehr er sich tatsächlich verändert hat. Er ist nicht nur gutaussehend, sondern auch sympathisch und so etwas von sexy. Nur schade, dass sie ihn bei Ihrem zweiten Date tot auffindet - aufgebahrt im Heizungskeller.
So geht es aber nicht. Da bringt jemand ihren eventuellen Traummann um, bevor sie überhaupt von ihm träumen kann? Margarete macht sich also daran - unter Mithilfe ihrer Mutter Waltraud, den Täter zu finden!
Fazit
Ein richtig gutes Buch. Ich, als gebürtige Ruhrgebietlerin, fühlte mich sofort zuhause - in Gelsenkirchen, Essen, Geldern - einfach im gesamten Buch. Die Figuren sind so gezeichnet, das ich meine Heimat sofort wiedererkannt habe und mich pudelwohl fühlte.
Dies hier ist der dritte Teil um Margarete - für mich der Erste, allerdings fiel der Quereinstieg überaus leicht. Ein humorvoll, spannender Krimi mit Lokalkolorit, bei dem mir das Lesen Spaß bereitet hat!
Viele Grüße von der Numi - Elke Schleich
Gummitwist in Schalke Nord
(16)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerRoman in 18 Geschichten
Klappentext:
Gelsenkirchen in den 60er Jahren. Leni wird 6 und wünscht sich nichts mehr, als ein eigenes Pferd. Ein unerfüllbarer Traum? Mit nostalgischen Blick erzählen 18 Geschichten von Lenins Mädchenjahren in Schalker.Nord, vom Grubenpferd Fanni, vom Bandenkrieg am Osterfeuer, der ersten Liebe, einer aufregenden Reise in die DDR, von Terroristen auf dem Nachbargrundstück und dem Glück auf dem Pferderücken.
Meine Meinung:
Obwohl ich aus dem Süden Deutschlands komme, haben mich der Titel und die Covergestaltung sehr neugierig gemacht. Ich war regelrecht gespannt, was sich hinter den Geschichten verbirgt.
Und bereits nach der ersten Geschichte hatte ich das Gefühl, ich würde in einem Kreis von Senioren sitzen, die allesamt aus ihrer Jugend erzählen. Heiteres, besinnliches, lustiges aber auch nachdenkliches. Aber auf keinem Fall etwas langweiliges.
Fazit:
Wer einfach mal etwas ruhiges lesen möchte, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Man spürt, wie in Erinnerungen geschwelgt wird. Jedoch wird es wohl die jüngeren Leser nicht wirklich ansprechen und wie aus meinem Lesekreis zu entnehmen war, das Buch als "Omageschwätz" abgetan werden.
- Margit Kruse
Zechenbrand
(8)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer1. Klappentext
Auf einem alten Zechengelände, mitten im Ruhrgebiet, wird hinter den historischen Gebäuden ein toter junger Mann im Schalke 04-Dress gefunden. Margareta Sommerfeld, Damenoberbekleidungsverkäuferin und passionierte Hobbydetektivin, hatte den Jungen noch kurz zuvor gesehen. Ist er zwischen die Fronten einer Investorengruppe und einer Bürgerinitiative geraten, die beide um die alte Zeche »Bergmannsglück« streiten? Ein weiterer Mord macht nicht nur Margareta klar, dass Eile geboten ist …
2. Zum Inhalt:
Auf einem still gelegten Zechengelände in Gelsenkirchen, wird ein junger Mann im Schalke-Dress tot aufgefunden: Kevin Koslowski. Die Nachbarn sind schockiert und können es kaum fassen. Ob einer der Fussballfreunde etwas mit dem Mord zu tun hat? Aber bereits nach 5 Tagen wird ein weiterer Toter auf dem Zechengelände gefunden. Was hat das alles zu bedeuten. Kommissar Helmut Blauländer und Hobbydetektivin Margareta Sommerfeld ermitteln. Jeder auf seine ganz spezielle Art und Weise.
3. Meine Meinung:
Dank der Autorin lernen wir die Sprache der "Pöttler" und ihre Gewohnheiten etwas besser kennen. Da ist vom Koslowski-Outfit (Feinrippunterhemd mit blauen Boxershort) oder auch von der Waschlappen-Generation (1 Badetag in der Woche) die Rede. Aber auch die Spannung kommt bei diesem regionalen Krimi nicht zu kurz, und bald schon fühlt man sich als Leser direkt in der Geschichte. Durch die dialektischen Einlagen und die liebenswert dargestellte Damenoberbekleidungsverkäuferin Sommerfeld wird das Lesen zum Genuss. Dafür nimmt man auch gerne die politischen Unzulänglichkeiten in Kauf, da sie dem Krimi etwas Würze verleihen.
Jedoch kann ich nicht die volle Punktzahl vergeben, da das Buch ab und an, ein paar kleine Hänger hatte. Deshalb nur 4 von 5 möglichen Sternen.
Da ich durch einen Wanderbuchrunde in den Genuss dieses Buches gekommen bin, werde ich mir den 1. Band zulegen, da ich gerne wissen möchte, wie alles anfing.
Anmerken möchte ich aber hierzu, dass das Buch ohne jegliche Vorkenntnisse zu lesen ist.
4. Preis / Leistung
9,99 € für 304 Seiten Spannung und Humor. Eine Investition die sich auf jeden Fall lohnt.
5. Leseempfehlung
Für alle Liebhaber der regionalen Krimis, speziell dem Ruhrgebiet, ein absolutes Muss.
4 von 5 möglichen Sternen
6. Bisher erschienen zur Reihe
Eisaugen (2011)
7. Homepage der Autorin:
8. Homepage des Verlages:
- Bartholomäus Figatowski
Der Basilikumdrache
(3)Aktuelle Rezension von: JareDer Basilikumdrache! Der Literatur- und Sozialwissenschaftler Bartolomäus Figatowski hatte nach einer Anthologie über Schleswig Holstein die Idee, eine solche für das Ruhrgebiet herauszubringen. Im Blickpunkt sollten phantastische Geschichten aus den Bereichen Fantasy, Horror oder Science Fiction stehen, die allesamt einen Bezug zum Ruhrgebiet haben. Aus über fünfzig Einsendungen musste Figatowski jetzt die Geschichten auswählen, die in diese Anthologie passen. Geschafft haben es elf Kurzgeschichten, die so vielfältig sind, wie die Schauplätze, an denen sie spielen. Den Auftakt bildet die Kurzgeschichte „Der Basilikumdrache“ von Regina Schleheck. In dieser Geschichte begibt sich der Leser mit einem Bergmann unter Tage. Was würde vom Thema her auch besser passen. Und so hat Regina Schleheck eine spannende, runde Geschichte geschrieben, die mit einem augenzwinkernden Ende daherkommt. Gut möglich, dass man nach dieser Geschichte die Brücke zwischen Stadtpark Hochlarmark und der Halde Hoheward mit anderen Augen sehen wird. Nach diesem Auftakt ist man sehr gespannt, was einen noch erwartet. Und es kommt einiges auf den Leser zu: spukende Häuser, Geistererscheinungen, Zeitreisen, Zwangsstörungen. Die Autoren liefern allesamt gute Arbeit, wobei die Geschichten mal spannend, mal humorvoll, mal beklemmend und selten zäh sind. Neben dem titelgebenden Basilikumdrachen waren es vor allem „Am Baldeneysee“ von Susanne Haberland und „Glück auf!“ von Achim Hiltrop, die mir am besten gefallen haben. Ein Lob auch an den Verlag für die gelungene Aufmachung dieser Kurzgeschichtensammlung. Das Buch kommt als grünes Hardcover mit hochwertigem Papier, so dass auch das spätere Blättern darin immer wieder Spaß machen wird. Fazit: „Der Basilikumdrache“ ist nicht nur für Leser aus dem Ruhrpott ein Vergnügen. Die elf Kurzgeschichten wissen allesamt zu gefallen und sind auch stilistisch auf einem wirklich guten Niveau. Wer wissen möchte, warum es sich empfiehlt eine Schweißerbrille neben der Toilette zu haben, bekommt hier die plausible Antwort. - Hennes Bender
Komma lecker bei mich bei
(22)Aktuelle Rezension von: echDer Comedian Hennes Bender liefert hier das ultimative Lexikon über das Ruhrgebiet.
Alles, was diese Region ausmacht, findet sich in diesem Buch wieder.
Saukomisch, aber immer mit viel Liebe zum Detail.
- Bürte Hoppe
Best of Schalke
(1)Aktuelle Rezension von: BRB-JörgEigentlich haben die Leute vom Agon-Sportverlag ja wirklich etliche gute und vor allem auch standardsetzende Bücher herausgegeben. Mit der "Best of"-Reihe, die u.a. noch Bücher über den FC Bayern oder die deutsche Nationalmannschaft hervorgebracht hat, haben sich die Kasseler aber keinen großen Gefallen getan. Was unterhaltsam sein soll, ist einfach nur platt und peinlich. Was witzig sein soll, ist es überhaupt nicht. Einen roten Faden gibt es nur marginal, die Bilder sind entweder dumm oder deplatziert und überhaupt wirkt das Ganze wie ein Versuch, Grundschüler für den Fußball zu begeistern, zumindest herrscht hier entsprechendes Niveau vor. Und wenn es die Intention dieser Veröffentlichung war, Kinder zum FC Schalke 04 zu bekehren, so würde es mich nicht wundern, wenn die Zielgruppe fortan Schwarz-Gelb trägt. Also: Finger weg. Das Geld zu versaufen, ist in diesem Fall die bessere Investition. - Thomas Salzmann
Tod auf der Kokerei
(21)Aktuelle Rezension von: Vampir989Klapptext:
Ein Kriminalroman mit viel Atmosphäre, viel Regionalkolorit und einer charismatischen^Ermittlerin. Eine Tote treibt im Wasser des Werksschwimmbads auf Zeche Zollverein. War es Selbstmord oder Mord? Ex-Hauptkommissarin Frederike Stier muss für Aufklärung sorgen, denn bei der toten Frau handelt es sich um die Tochter eines alten Freundes. Immer tiefer gräbt sie sich in die Vergangenheit des Opfers und stellt bald fest, dass die Menschen wie eine Kokerei sind: Sie haben eine weiße und eine schwarze Seite ...
Meine Meinung:
Dies ist der 3.Band einer Krimireihe mit Frederike Stier.Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse der Vorgänger gelesen werden.Ich kannte die vorherigen Teile schon und war total begeistert.Deshalb hatte ich auch große Erwartungen an diese Lektüre und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Wieder einmal hat mich der Autor in den Bann gezogen.Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viiele unterschiedliche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich Frederike Stier und habe sie gleich in mein Herz geschlossen.Aber auch alle anderen Personen waren interessant.Der Autor hat eine sehr düstere und beängstigende Atmosphäre erschaffen.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich meist mitten im Geschehen dabei.Durch die fessselnde Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Es hat mir richtig Spass gemacht bei den Ermittlungen dabei sein zu dürfen.Immer wieder gab es unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.durch die guten Recherchen des Autors habe ich auch viel Wissenswertes über die Arbeit in einer Zeche erfahren.Was den Täter anbelangt so wurde ich immer wieder auf eine falsche Spur geführt.Und so habe ich bis zum Schluss mitgerätselt wer es denn nun sein könnte.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen.
Das Cover ist auch sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brillante Werk ab.Wieder einmal hatte ich viele lesenswerte und spannende Stunden mit dieser Lektüre und vergebe glatte 5 Sterne.
- H. P. Karr
Hängen im Schacht
(8)Aktuelle Rezension von: christiane_dieckerhoff24 Autoren fahren ein ins Ruhrgebiet, wer Tristesse und Kohlen erwartet hat, wird enttäuscht. zwischen Dortmund und Wuppertal lauert das Grauen, aber auch jede Menge Spaß. Fazit: In dieser Anthologie beginnt mit einer Ballade im Nachkriegs Huren und Zockermillieu der Dortmunder Nordstadt und endet in einem blutigen Finale an einer Autobahnraststätte irgendwo am Niederrhein. Dazwischen lauern lesenswerte Abgründe. - Margit Kruse
Opferstock
(3)Aktuelle Rezension von: gaby2707In der Sakristei der Pfarrkirche Gelsenkirchen-Ückendorf findet die Pfarrputzfrau den Pfarrer Josef Wolzenburger - erschlagen. Die Trauer in der Gemeinde hält sich allerdings in Grenzen. Gerüchte bahnen sich ihren Weg. Hat das alles mit der Ferienfreizeit im Landschulheim in Lieberhausen im Oberbergischen Land 1985 zu tun? Hobbydetektivin Margarete Sommerfeld ist wieder in ihrem Element.
Aus vielen kleinen Anspielungen lese ich, dass dies nicht der erste Fall ist, in dem Margarete Sommerfeld sich in die Ermittlungen vom 1. Hauptkommissar Helmut Blauländer vom KK11 in Buer und seinen Assistenten einmischt. Aber kennen muss man die Fälle nicht unbedingt, da auch dieser Fall in sich abgeschlossen ist und für sich allein steht. Aber die Andeutungen machen Lust, sich auch den Vorgängerbüchern zu widmen.
Ich mag Margarete mit ihrer geraden ungekünstelten Art. Aber auch die anderen Protagonisten finde ich sehr markant und farbig beschrieben, kann sie mir gut vorstellen. Besonders Jens Eigenhardt, der, nachdem sie sich in Lieberhausen kennengelernt haben, Margarete zu den Ermittlungen anstachelt, ist ein sehr eigenwilliger Typ mit Ecken und Kanten oder wie Margarete es beschreibt mit zwei oder drei Gesichtern.
Der Kriminalfall an sich nimmt sich einem ernsten Thema an, dass gerade wieder sehr stark in den Medien vertreten ist: Kindermissbrauch durch Kirchenmitarbeiter. Der Fall um Pfarrer Wolzenburger ist logisch aufgebaut, setzt immer neue Fragen frei und ich kann richtig gut mitdenken und mit suchen. Bis kurz vor Schluss war ich allerdings auf der falschen Fährte, auf die mich die Autorin geschickt angesetzt hat.
Hier die Gedanken des kleinen, vom Pfarrer als krank beschrieben Jungen zu lesen, der sein Martyrium, seine Angst und seine Frustration, weil ihm keiner hilft, mit seinen eigenen Worten 1985 im Landschulheim beschreibt, hat mir das ein oder andere Mal die Haare zu Berge stehen lassen.
Ein interessanter Fall, vielschichtige Protagonisten und ein Ausflug ins Oberbergische Land haben mir leichte lockere Lesestunden ohne allzuviel Blutvergießen beschert und mich gereizt, nun auch die anderen Bücher mit der bodenständigen Hobbyermittlerin Margarete Sommerfeld zu lesen.