Bücher mit dem Tag "geiz"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "geiz" gekennzeichnet haben.

55 Bücher

  1. Cover des Buches Sturmhöhe (ISBN: 9783328108597)
    Emily Brontë

    Sturmhöhe

     (1.894)
    Aktuelle Rezension von: bingereading

    Die Lesermeinungen über Brontës Sturmhöhe gehen bei LovelyBooks weit auseinander: Für einige ist das Buch ein „düsteres Meisterwerk“, für andere „einfach nur grausam“. Auf jeden Fall scheinen sich alle darüber einig zu sein, dass der Roman nichts für schwache Nerven ist. Und ja, Sturmhöhe ist eindeutig kein Wohlfühlbuch, mit dem man es sich nach einem langen Arbeitstag in der Badewanne bequem macht, aber direkt verteufeln sollte man „Wuthering Heights“, wie der Klassiker im englischen Original heißt, vielleicht auch nicht, bekommt man doch einiges in dem Roman geboten.

    Zunächst einmal ist da das faszinierend breit gefächerte Charakterspektrum. Vom freundlichen, aber etwas langweiligen Gentleman Edgar Linton bis hin zum leidenschaftlichen, zu Gewaltausbrüchen neigenden Findelkind Heathcliff ist alles dabei. Brontës Figuren sind vielschichtig und durch ihre Eigenheiten, Stärken und Schwächen sehr lebensnah. Doch während sie das Innenleben einiger Figuren regelrecht mit der Taschenlampe (oder, um in Zeit um 1800, in der das Buch spielt, zu bleiben, mit dem vierarmigen Kerzenleuchter) durchleuchtet, bleiben andere bis zum Ende rätselhaft. Man hat das Gefühl, dass das, was sie wirklich ausmacht, bis zuletzt verborgen bleibt. Durch diesen geschickten Kunstgriff sorgt Brontë nicht nur für noch einmal mehr Lebensnähe, sondern schafft es auch mühelos, die Leser*innen zu fesseln, die unbedingt herausfinden wollen, was dazu geführt hat, dass einige Figuren zu denen wurden, die sie sind. 

    Das Paradebeispiel hierfür ist wohl der mysteriöse Heathcliff, der es schafft, sich vom gnadenhalber aufgenommenen Waisenkind zum einflussreichen Gutsherrn aufzuschwingen. Dabei scheint er, angetrieben durch Herrschsucht und der Gier nach Rache für eine Kindheit voller Erniedrigungen, von jeglichen moralischen Grundsätzen entbunden zu sein. Wie einige Figuren im Roman fragt man sich auch als Leser*in, ob Heathcliff überhaupt noch ein Mensch oder nicht eher ein Ungeheuer ist. Und trotzdem übt diese vermeintlich alles überragende finstere Gestalt, deren größte Freude es zu sein scheint, ihre Mitmenschen drangsalieren zu können, eine Faszination auf die Leser*innen aus, und das, weil sie wie jede andere Figur in ihrem Roman ihre Schwächen hat, ihre Achillesferse, an der man sie tödlich verletzen kann. Brontë gelingt der Spagat, Heathcliff zugleich ähnlich wie die böse Hexe im Märchen zum eindeutigen Antagonisten zu stilisieren, ihn jedoch andererseits menschlich erscheinen zu lassen.

    Dass Heathcliff auch nur ein Mensch ist, erkennt man vor allem in seiner Liebe zu Catherine, die schnell toxische Züge annimmt und für die zwei Liebenden zu einer Art Gefängnis wird. Catherine weiß selbst, dass ihr das Verhältnis mit Heathcliff nicht guttut, und dennoch kommt sie nicht von ihm weg- ebenso wenig, wie Heathcliff sie vergessen kann. Ähnlich wie Heathcliff ist auch Catherine sehr leidenschaftlich, schwankt zwischen „himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt“. Man merkt, wie unreif und beeinflussbar sie ist. Wie viele Frauen vor und nach ihr versucht sie sich diesen Mann, der eindeutig nicht erziehbar ist, irgendwie hinzubiegen, mit dem Erfolg, dass nur sie sich für ihn verändert und es andauernd Streit gibt. Brontë macht in Sturmhöhe deutlich, dass toxische Abhängigkeit in Liebesdingen zwangsläufig ins Verderben führt. Vor über 150 Jahren wusste sie schon, was Fans der „After“-Reihe und ihres Protagonisten Hardin Scott bis heute nicht geschnallt haben: Toxische Beziehungen dürfen nicht romantisiert werden, egal, wie mysteriös und gutaussehend der Partner auch sein mag.

    Anders als ihre Mutter schafft Catherines Tochter, die verwirrenderweise ebenfalls Catherine heißt, sich aus einer toxischen Beziehung zu einem permanent mäkelnden, kränklichen jungen Mann zu  befreien und Glück in der Liebe zu finden. Doch auch sie ist lange Zeit kurz davor, sich selbst ihre Zukunft zu verbauen, indem sie statt auf ihr Herz auf die Einflüsterungen falscher Freunde wie- surprise, surprise- Heathcliff hört. Die zwei Catherines sind auch gerade wegen ihrer Fehler wohl die nahbarsten und menschlichsten Figuren, aus deren Schicksal man durchaus auch Schlüsse für das eigene Leben ziehen kann: Wie schaffe ich es, nicht zum Opfer meiner Schwächen zu werden? Woran merke ich, dass ich emotional manipuliert werde? Wann ist Mitleid angebracht, wann wird meine Gutmütigkeit nur ausgenutzt? Fragen, die heute immer noch genauso relevant sind wie zur Zeit der Brontë-Schwestern.

    Brontë nutzt eine sehr geschickte Erzähltechnik. Zwei außenstehende und durchaus sympathische Ich-Erzähler, Heathcliffs Pächter Mr. Lockwood und Catherines langjährige Dienerin Nelly Dean erzählen die Geschichte größtenteils rückblickend. Die Autorin verzichtet bewusst auf einen vermeintlich neutralen Er-Sie-Erzähler, um auch auf dieser Ebene herauszustellen, dass Menschen gar nicht neutral sein können. Wäre irgendjemand in Wuthering Heights auch nur ansatzweise neutral, könnte sich die ganze Geschichte in dieser Form gar nicht entwickeln. Die Handlung entspinnt sich erst aus den Fehlern, die die Charaktere dadurch begehen, dass sie permanent Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffen, teils auch aus denen der Ich-Erzähler. So werden die Leser zwangsläufig in die Geschichte involviert, haben aber immer noch genug Abstand zu den oftmals haarsträubenden Ereignissen auf Wuthering Heights. Wäre eine der Hauptpersonen wie Catherine oder gar Heathcliff der subjektive Erzähler, wäre das Buch an einigen Stellen schwer zu ertragen, während man durch Nelly Deans und Mr. Lockwoods Augen die Geschehnisse eher wie auf der Bühne eines Theaters wahrnimmt: Man fühlt zwar mit und wertet auch das Verhalten der einzelnen Figuren, steht aber nicht mitten zwischen ihnen. 

    Darüber hinaus ist die innere Geometrie des Buches absolut faszinierend. Wie kaum ein Autor vor oder nach ihr hat Brontë ihre „Sturmhöhe“ akribisch durchchoreographiert. Sie weiß genau, an welchen Stellen sie welche schriftstellerischen Elemente verwenden muss, um Spannung zu erzeugen. Immer wieder lässt sie uns für einen kurzen Moment durch Gespräche oder Briefe an andere Charaktere in die Köpfe der Protagonisten blicken und wechselt gekonnt zwischen bedrohlichen und friedlichen Situationen. Auch lässt sie Mr. Lockwood und Nelly Dean die Geschichte keineswegs durchweg linear erzählen, sondern baut immer wieder Zeitsprünge ein, die die Spannung noch einmal erhöhen. Der Plot der „Sturmhöhe“ offenbart Emily Brontës Genialität, ebenso wie ihre Wahl des Settings: Bewusst oder unbewusst hat sie sich an Jane Austens goldenes Prinzip gehalten und über das geschrieben, was sie aus eigener Erfahrung kannte. So lassen ihre Naturbeschreibungen die unwirtlich-schaurige Moorlandschaft Yorkshires, in der Heathcliffs Anwesen sturmumtost auf einem einsamen Hügel thront, vor dem inneren Auge der Leser*innen lebendig werden und man merkt nicht nur, dass Brontë genau wusste, was sie da beschrieb, sondern auch, wie tief sie diesem Flecken Erde verbunden war. Es ist auch diese persönliche Note, die den Reiz der „Sturmhöhe“ ausmacht.

    Sprachlich ist der Roman sehr zugänglich und lässt sich zumindest in dieser Übersetzung für Klassiker-Verhältnisse sehr flüssig lesen. Brontë schreibt sehr bildlich und fast schon poetisch, man merkt, dass sie sich sehr viel mit Lyrik beschäftigt hat. Sie liebt Naturmetaphern und arbeitet auch sonst, wie es eher für Gedichte typisch ist, viel mit Symboliken, wie man es von ihren Schwestern auch kennt. Auffällig ist jedoch, dass sie anders als Charlotte und Anne nicht vor rauer Sprache zurückschreckt und vor allem ihren Heathcliff und die anderen Bewohner von Wuthering Heights nach Herzenslust fluchen lässt. Zwar sollten die Begriffe moderne Leser*innen, die gewohnt sind, dass ihnen in nahezu jedem heutigen Roman wesentlich schlimmere Kraftausdrücke begegnen, nicht schrecken, doch wer in diesem Punkt sensibel reagiert, sollte vielleicht eher nicht zu „Sturmhöhe“ greifen. Aber für den ist der Roman vermutlich auch allein schon durch die vielen moralisch fragwürdigen Charaktere nichts.

    Zeit für ein Fazit: Sturmhöhe gilt vollkommen zurecht als zeitloser Klassiker, den jeder, der sich auch nur ansatzweise für Literatur interessiert, einmal gelesen haben sollte. Der Roman hebt sich nicht nur deutlich von anderen Werken seiner Zeit ab, sondern auch von dem, was davor und danach geschrieben wurde: Die Grenze zwischen Gut und Böse ist fließend, die Heldinnen komplex und die geschickt geplottete Geschichte erzeugt einen faszinierenden Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Ein großartiges Leseerlebnis.

     

     

     

  2. Cover des Buches Die Brüder Karamasow (ISBN: 9783746639000)
    Fjodor M. Dostojewski

    Die Brüder Karamasow

     (248)
    Aktuelle Rezension von: Lesung_vor_acht

    Der obligatorisch beste Roman aller Zeiten (Sigi Freud) gleicht einem elefantösen Mammutbrocken. Das rund 1242 Seiten lange Familienepos schildert auf theologischer und psychologischer Ebene den Niedergang einer Familie als exemplarisches Beispiel für das alte Russland. Rein inhaltlich handelt es sich zweifelsohne um ein Meisterwerk. Gewohnt scharfsinnig analysiert Dostojewskij die verschiedenen Milieus und weitet seinen Roman zu einer gewaltigen Gegenwartsstudie aus. Dass es sich trotzdem um ein zeitloses Werk handelt, zeugt von seinen philosophischen Kompetenzen.

    Wie gern würde ich fünf Sterne vergeben! Aber angesichts der Schwächen des Romans kann ich mir das nicht leisten.

    So scharfsinnig Dostojewskij sich mit Theologie und Psychologie auseinandersetzt, so klobig geraten seine Dialoge. Die Handlung des Buchs wäre schnell erzählt, aber aufgrund der haarsträubend überlangen Reden und unnötig detaillierten Monologe (die schon eher an ein Theaterstück erinnern) ähnelt das Buch eher einer Karikatur seiner selbst. Dostojewskij scheint es gänzlich unmöglich zu sein, präzise und genau zu formulieren - er schweift ab, entschuldigt sich durch den Mund seiner Figuren und setzt im nächsten Atemzug zum nächsten Monolog an. Er überlässt nichts der Fantasie. Ähnlich wie Umberto Ecos Werke legt sich auch dieses Buch bereits selbst aus, sodass man sich als Leser nur noch bequem für eine Sichtweise zu entscheiden hat (im Fall der Gerichtsverhandlung für einen der Erzrivalen Kirillowitsch oder Fetjukowitsch). Philosophisch vertreten sind dabei Idealismus (Aljoscha), Zynismus (Iwan), rationaler Materialismus (Kolja Krassotkin), Hedonismus (Fjodor Pawlowitsch), usw. Der angebliche Mörder Mitja steht für das alte Russland und Smerdjakow tritt als ideologisches Opfer Iwans auf. Iwan erkennt in sich selbst den Teufel.

    Das Buch ist ein Meisterwerk. Aber eben ein Meisterwerk mit dramaturgischen Schwächen.


     

  3. Cover des Buches Mansfield Park (ISBN: 9783649638117)
    Jane Austen

    Mansfield Park

     (531)
    Aktuelle Rezension von: Leseabenteuer

    Hier begleiten wir die Kinder von der in Mansfield Park wohnenden Familie und deren Nichte Fanny. Alle nähern sich dem Heiratsfähigen Alter und sind bereit Beziehungen einzugehen. Fanny wird von der Familie aber nicht als vollwertiges Mitglied angesehen, so fand ich den Umgang zwischen ihren Tanten und ihr sehr einnehmend und dienstbotenähnlich. Fanny war mir sehr symphatisch. Ihre Gedanken und Gefühle kommen gut rüber und die einzige innige Freundschaft hegt sie zu ihrem Cousin. Hier kommt sie auch mal aus ihrem Schneckenhaus hinaus. Es werden in der Geschichte aber auch gut die damaligen Lebensbedingungen und Standesunterschiede dargestellt. Zum Anfang der Geschichte hatte ich erst Schwierigkeiten die ganzen Charaktere auseinanderzuhalten, aber in Laufe der Geschichte ging es besser. Den Schluss fand ich dann aber sehr abrupt, hier hätte ich mir noch mehr gewünscht. Mir hat der Roman sehr gut gefallen und kann es jetzt nachvollziehen, warum Jane Austen's Bücher als mit der besten Klassiker der jeweiligen Zeit zählen.

  4. Cover des Buches Verbrechen und Strafe (ISBN: 9783596907304)
    Fjodor M. Dostojewski

    Verbrechen und Strafe

     (164)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee

    Rodion Romanowitsch Raskolnikow, ein ehemaliger Student, fristet ein ärmliches Dasein und muss immer wieder Geld bei einer alten Wucherin leihen. Da er sich zu Höherem berufen fühlt und die alte Frau für ihn nur eine Laus ist, will er sie umbringen. Nachdem Raskolnikow seinen Plan umgesetzt hat, plagt ihn jedoch sein Gewissen und die Polizei gerät auf seine Spur. Wird er mit seiner Tat davonkommen oder nicht? 


    „Verbrechen und Strafe“ ist mein erstes Werkt von Fjodor Dostojewski und ich wusste vorher nicht, dass Elemente eines Kriminalromans in dieses Buch eingeflossen sind. So wurde es unerwarteterweise phasenweise echt spannend. Vor allem Raskolnikows Katz-und-Maus-Spiel mit den Ermittlern und der verbale „Showdown“ mit Porfirij Petrowitsch waren ganz großartig herausgearbeitet.

    Durch die Ermordung der Alten glaubt Raskolnikow der Menschheit etwas Gutes zu tun, da er „unwertes“ Leben beseitigt. Wenn ihr euch jetzt fragt, „Habe ich das nicht schon einmal irgendwo gehört?“ oder es euch beklemmend aktuell vorkommt, dann geht es euch wie mir. Gerade die Aktualität der zugrundeliegenden Motive des Protagonisten, gepaart mit dem Blick auf arme und reiche Menschen in Sankt Petersburg, auf die man im Roman trifft, haben mich begeistert! Dadurch wird „Verbrechen und Strafe“ zu einem zeitlosen Meisterwerk.


    Es gibt noch einige weitere Erzählstränge, die sich um Sonja und Raskolnikows Familie drehen. Dabei geht es wieder um Armut und um Wege, daraus zu entkommen. Außerdem wird ein gutes Bild der damaligen Gesellschaft gezeichnet. Dies hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.


    Die Charaktere sind alle gut gezeichnet: Dunja gefiel mir extrem gut mit ihrer Charakterstärke, Dmitrij lockert die Handlung auf und bringt eine humorvolle Note mit ein, Sonja ist eine gute Seele und verantwortlich für die Läuterung Raskolnikows. Luschin ist ein Narzisst, Swidrigajlow ein widerlicher Pädophiler und Porfirij Petrowitsch ein gerissener Ermittler.


    Mit Swetlana Geiers Übersetzung bin ich sehr gut zurechtgekommen. Der Stil eines Romans aus dem 19. Jahrhundert wird als Rahmen beibehalten, doch lockern zeitgenössische Worte und ein modernerer Satzbau das Ganze auf lassen den Leser nicht ermüden. So macht das Lesen russischer Klassiker Spaß! Ich bin mir sicher, dass ich gerne noch zu weiteren Werken Dostojewskis greifen werde. 

  5. Cover des Buches Alles Geld der Welt (ISBN: 9783959672191)
    John Pearson

    Alles Geld der Welt

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Anishe
    Als Cover-Buchmensch, dachte ich natürlich naiverweise, dass es im Buch hauptsächlich um die Entführung des 16-jährigen Millionen-Erben Paul Getty geht, der zwar einen steinreichen Großvater hat – aber auch einen geizigen dazu, der nicht bereit ist das Lösegeld von 17 Millionen Dollar für seinen Enkel zu bezahlen. Tja, dann liest man ein paar Seiten vom Buch und stellt erst einmal erschrocken fest, dass die Geschichte viel früher beginnt. Zeitlich also ganz weit weg von der Entführung.

    Nämlich, ja genau, beim Geizhals – Jean Paul Getty – der Erste! Ich muss ehrlich gestehen, dass ich anfangs nicht sehr warm geworden bin mit dem Kauz. Nicht mal als Kind fand ich ihn symphatisch! Aber gut, was will man denn erwarten, von irgendwo kommt die Prägung und der Charakter her und den größten Einfluss hatten immer noch seine Eltern.

    Von der Story her, finde ich viele Erzählstränge sehr langatmig und wiederkehrend. Der Autor scheint mir auch nicht sehr neutral  zu schreiben und es wirkt mir auf den Leser so, als ob der Autor da gerade eine emotionale Phase durchmacht. Vielleicht wird man ja gefühlsduselig bei so viel Recherchearbeit? Keine Ahnung, ich muss gestehen, ich lese keine Biografien. Diese hier ist allerdings schon sehr gut durchdacht und recherchiert, das muss ich zugeben. Ein paar Quellenangaben oder Verweise wären trotzdem nicht schlecht gewesen. Die Karte vom Familienstammbaum am Anfang des Buches ist übrigens sehr hilfreich – ohne den wäre ich wohl schon zu Beginn verloren gewesen. Kann sich doch kein Mensch merken, wer wer ist, so oft wie der Jean Paul I. geheiratet hat!

    Es ist unterm Strich kein Buch, welches schnell mal durchgelesen ist. Zumindest finde ich die Handlung einfach zu abstrakt, um da flugs mal drüber zu fliegen. Ich habe wirklich oft den Stammbaum anschauen müssen, um nicht durcheinander zu kommen. Die Entführung ist wirklich nur nebensächlich – was ich tatsächlich schade finde, denn irgendwie fühlt man sich ein bisschen betrogen. Ein bisschen mehr Drama um die Entführung  – auf mehr Seiten verteilt - hätte ich mir gewünscht.

    Für Biografie-Leser ist dieses Buch sicherlich ein Muss. Auch diejenigen, die gerne mal hinter die Kulissen der Familie Getty und im Allgemeinen von Superreichen blicken möchten, kann dieses Buch gute Unterhaltung liefern. Für Biografien-Neulinge vielleicht erst Mal zu viel Kost. Dann doch lieber den Film gucken = mehr Entertainmentpotenzial!


    Merci fürs Vorbeischauen & hoffentlich bis bald,

    Anishe
  6. Cover des Buches Milchgeld (ISBN: 9783492303002)
    Volker Klüpfel und Michael Kobr

    Milchgeld

     (911)
    Aktuelle Rezension von: peedee

    Kommissar Kluftinger, Band 1: Es hätte so ein schöner freier Abend für Kommissar Kluftinger werden können, doch dann ruft die Arbeit – ein Mordfall in seinem beschaulichen Wohnort Altusried! Ein Lebensmittelchemiker vom Milchwerk wurde stranguliert aufgefunden. Ein Raubüberfall, der eskaliert ist? Nein, es scheint nichts zu fehlen. Kluftinger und sein Team ermitteln und müssen dabei weit in die Vergangenheit zurück gehen…

    Erster Eindruck: Ein durch das Verkehrsschild auffälliges Cover – gefällt mir.

    Kluftingers Frau Erika ist ganz und gar nicht erfreut, als er zu seinem Einsatz abberufen wird. Nun gut, das ist sie zwar schon gewohnt, aber dass nun ihr gemeinsamer Urlaub ausfallen soll, das findet sie unerhört. Sie tritt die Reise daher mit ihrer Freundin Annegret an. Kluftinger ist ein paar Tage Strohwitwer und kann sich somit ungestört seinem Fall widmen: Philip Wachter, ein Lebensmittelchemiker, dem etliche Frauengeschichten angedichtet werden (aber man sagt ja nix!), ein merkwürdiger Bruch in seiner Karriere, letzte Arbeitsstelle im örtlichen Milchwerk. Der Weg führt Kluftinger somit direkt zum Milchwerk und Karl Schönmanger, dem Leiter des Unternehmens. Viel klüger ist er nach diesem ersten Gespräch jedoch nicht – aber wer hätte schon erwartet, gleich die Lösung des Falls präsentiert zu erhalten?
    Als Wachter beerdigt wird, rennt ein Kluftinger unbekannter Mann plötzlich vom Friedhof weg, als dieser ihn ansprechen wollte. Wer war dieser Mann? Und wieso rannte er einfach weg? Niemand schien ihn zu kennen. Vielleicht hat er nichts mit diesem Fall zu tun, aber verdächtig hat er sich dadurch allemal gemacht…

    Kommissar Kluftinger gilt bei Krimi-Lesern ja bereits als Kult. Höchste Zeit also, dass ich ihn kennenlernte! Und? Aufgrund der dichtbeschriebenen Seiten war viel mehr Text als sonst auf 320 Seiten, daher brauchte ich auch länger für die Lektüre. Kluftinger und Co fand ich sympathisch und mir haben auch das Gemütliche und der Humor zugesagt. Den ersten Fall fand ich jedoch nicht sehr spannend, aber es nimmt mich wunder, wie sich das Autorenteam und Kluftinger entwickeln und freue mich daher auf weitere Fälle. Für den Reihenstart gibt es von mir 3 Sterne.

  7. Cover des Buches Weihnachtslied (ISBN: 9783257261776)
    Charles Dickens

    Weihnachtslied

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Pachi10

    Marley war tot - damit wollen wir beginnen. Dieser Satz und das Wort Humbug haben sich für immer in mein Gedächtnis gebrannt....


    In der Nacht vor dem Weihnachtstag erscheint dem geizigen und hartherzigen Ebenezer Scrooge sein vor 7 Jahren verstorbener Partner Jacob Marley als Geist und kündet ihm 3 weitere Geister in der Nacht an.

    Die Geister sind Der Geist der vergangenen Weihnacht, Der Geist der diesjährigen Weihnacht und Der Geist der zukünftigen Weihnacht.

    Sie führen Scrooge sein Leben vor Augen und zeigen ihm auch das Leben anderer Menschen. Und es zeigt Wirkung bei Scrooge.


    Charles Dickens was zweifelsohne ein Genie. Die Geschichte um Ebenezer Scrooge ist und bleibt wohl die schönste und beste Weihnachtsgeschichte die es gibt. Ich lese das Buch einmal im Jahr, meist am Abend des 23. Dezembers und jedes Jahr bin ich mit dem tatsächlichen Geist der Weihnacht erfüllt. Nicht mit dem Konsumgedanken der heutigen Zeit, sondern mit dem Fest der Liebe und der Freude und der Dankbarkeit.


    Schade finde ich nur, dass dieses Buch sehr oft falsch übersetzt wird. Das Original hieß "Ein Weihnachtslied in Prosa,  Eine Geistergeschichte zum Christfest in 5 Strophen", warum also eine Weihnachtsgeschichte daraus machen und Humbug versteht man auch in Deutsch, warum also durch Schnick-Schnack oder Blödsinn ersetzen. Diese Übesetzung ist allerdings toll und auch das Essay von Irving ist ganz nett.

  8. Cover des Buches Tannöd (ISBN: 9783455650792)
    Andrea Maria Schenkel

    Tannöd

     (803)
    Aktuelle Rezension von: Alexa_Koser

    Zum Buch: Mitte der 50er Jahre wird eine sechsköpfige Familie auf einem abgelegenen Hof erschlagen aufgefunden. Der Mörder konnte nie gefasst werden. Wenn das jemandem bekannt vorkommt, dann liegt es wohl daran, dass die Geschichte von „Tannöd“ eine wahre Begebenheit ist. Die Autorin bietet uns hier in diesem Roman eine mögliche Auflösung, wie diese unfassbare Tat eventuell zustande gekommen ist.

    Meine Meinung: Der Schreibstil sowie die Sprache wirken leicht „angestaubt“, was dieses kleine Büchlein sicherlich nicht zu einem Pageturner im herkömmlichen Sinne macht. Auch die vielen katholischen Litaneien tragen nicht unbedingt zu einem flüssigen Lesegenuss bei. 

    Dennoch fängt die Autorin für mich die Geschichte da auf, wo sie stattgefunden hat. Und das heißt eben auch, in der Sprache des Ortes und die beklemmende, gottesfürchtige Stimmung darf da nicht fehlen. Für mich hat sie es geschafft, eine durchgehend düstere Atmosphäre zu kreieren. 

    In diesem Roman kommen die einzelnen Dorfbewohner zur Sprache und erzählen aus ihrer Sicht, wie sie die Menschen auf dem Dannerhof in Tannöd wahrgenommen haben. Hier ist natürlich auch viel Tratsch und Klatsch dabei, wie eben auf den Dörfern so üblich. Mit der Auflösung kann ich ganz gut leben. Ich finde, es könnte durchaus so gewesen sein, ohne dass ich mich mit dem echten Mordfall näher beschäftigt habe. Das Stück kann ich mir recht gut auf der Theaterbühne vorstellen.

    Mein Fazit: Hier bin ich mal aus meinem üblichen Genre ausgebrochen, es muss ja nicht immer der moderne Thriller sein. Mir hat das Buch ganz gut gefallen, aber länger hätte es nun auch nicht sein müssen! Ob der Erzählstil einem nun liegt oder nicht, muss jeder für sich selber entscheiden!

  9. Cover des Buches Ein unmoralisches Sonderangebot (ISBN: 9783404192816)
    Kerstin Gier

    Ein unmoralisches Sonderangebot

     (615)
    Aktuelle Rezension von: luckytimmi

    Olivia ist mit Stephan verheiratet und dessen Bruder Oliver mit Evelyn. Da sie bisher keine Kinder in die Welt gesetzt haben, beschließt ihr Vater Fritz, beiden Ehepaaren ein unmoralisches Angebot zu machen: beide bekommen 1 Mio. Euro,  wenn die  Frauen für ein halbes Jahr die Männer (und Häuser) tauschen.  Die 4 gehen auf das Angebot ein und werden von Fritz und seinen ebenso betagten Freunden überwacht....
    Nun ja, es passiert so einiges, lustiges wie weniger erfreuliches...
    Ich mag Kerstin Giers Schreibstil, und das Buch hat mich super unterhalten; es ist meistens witzig, aber auch nicht so schöne Ereignisse werden nett verpackt. Das Ende ist mir ein bisschen zu flach und geht mir zu schnell...
    Trotzdem eine empfehlenswerte Lektüre.

  10. Cover des Buches Das Buch mit 7 Siegeln (ISBN: 9783944824598)
    Julian Fröhlich

    Das Buch mit 7 Siegeln

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Scheckentoelter
    Das Cover zeigt das Buch mit den 7 Siegeln.

    Die Story selbst ist am Anfang sehr Langweilig, zwischendrin sehr Spannend und zum Ende wieder sehr Langweilig.

    Das Buch sorgt dafür das man mit den 7 Sünden konfrontiert wird.

    Ein ganz nettes Buch, aber nicht all zu toll.
  11. Cover des Buches Nikolaus Nickleby (ISBN: 9783458330042)
    Charles Dickens

    Nikolaus Nickleby

     (9)
    Aktuelle Rezension von: kingofmusic

    Es gibt Autoren, denen man als Literaturnerd einfach nicht aus dem Weg gehen kann – sei es, weil man ihre Geschichten in unzähligen Formen und Adaptionen aus Film und Fernsehen kennt oder weil sie prägend für eine ganze Generation von Schriftstellerinnen und Schriftstellern war. Beides trifft auf Charles Dickens zu. „Seinem“ Geizhals Ebenezer Scrooge begegnet man spätestens jedes Jahr um die Weihnachtszeit.


    Nun begab es sich, dass – nein, hier folgt nicht die Nacherzählung der biblischen Weihnachtsgeschichte. Aber regelmäßig wird um die Weihnachtszeit in einer großen Lesecommunity eine Klassikerleserunde veranstaltet, in der meistens (so auch in diesem bzw. letzten Jahr) eine Geschichte von Charles Dickens gelesen wird.


    Da ich bisher noch keinen Roman von Dickens zu Ende gelesen habe (ja ja, rollt ruhig ungläubig mit den Augen – ich stehe dazu *g*), bin ich zunächst mit Skepsis an „Nikolaus Nickleby“ herangegangen. Da ich dieses Mal jedoch auf die klassische Übersetzung von Gustav Meyrink verzichtet habe, war ich relativ schnell von der im Insel-Verlag erschienenen Übersetzung überzeugt und kann nun (um auf den Kern der Sache zu kommen) mit Stolz verkünden, meinen ersten komplett gelesenen Roman von Charles Dickens erfolgreich beendet zu haben (danke für den imaginären Applaus *g*).


    Okay, zur Handlung muss man nicht viel sagen, von daher kann ich mich voll und ganz auf meine Leseeindrücke konzentrieren.


    Zunächst fallen einem beim Lesen von Charles Dickens die teilweise endlos langen, verschachtelten Sätze auf (die auch gerne mal eine halbe Seite beanspruchen), deren Kern man bestimmt mit weniger als der Hälfte an Wörtern erklären könnte. Aber diese Schachtel- und Endlossätze machen einen Teil des „Reizes“ von Charles Dickens aus und als Kafka- und Proustleser ist man eh schon „Kummer“ gewöhnt *lol*.


    Dann sollte bzw. muss die geneigte Leserschaft sehr aufmerksam lesen, um die Ironie, die Charles Dickens seinen Charakteren oder auch der Erzählstimme in den Mund legt, zu erkennen und nicht alles für „bare Münze“ zu nehmen – eine Herausforderung, die Spaß macht, die einem manchmal aber auch das Grinsen im Gesicht „einfrieren“ lässt, weil man nicht glauben will, wie ein seriöser, durch und durch britischer Autor sich zu manch frechen Äußerung verleiten lassen konnte. Wenn man allerdings auf den britischen Humor im Allgemeinen und dann (im weiteren Verlauf der Jahrhunderte) auf Monty Python guckt, wundert einen nix mehr *breit grins*.


    Ironie hin oder her: Charles Dickens übte Gesellschaftskritik am laufenden Band (so sind es bei „Nikolaus Nickleby“ vor allem fragwürdige Erziehungseinrichtungen sowie Urheberrechtsfälschungen, was ich ziemlich „bemerkenswert“ finde, dass schon damals die Urheberrechte missbraucht wurden – eine nach wie vor aktuelle Debatte).


    Apropos aktuell: bei manchen von Charles Dickens bzw. seinen Protagonisten getätigten Aussagen fragt man sich tatsächlich, ob der Roman im 19. Jahrhundert oder in der Neuzeit spielt, was nachfolgendes Zitat beispielhaft zeigen soll:


    „Und so ereignen sich täglich um uns herum Fälle von Ungerechtigkeit, von Unterdrückung, von Tyrannei und von maßlosester Bigotterie. Gewöhnlich pflegt man laut der Welt durch Schreie der Entrüstung und der Verwundrung, die wie Trompetenstöße klingen, zu verkünden, daß die Täter solcher Handlungen der öffentlichen Meinung so ganz und gar Hohn sprechen. Aber man tut ihnen unrecht, wenn man ihnen allein die Schuld zur Last legt, denn derartige Dinge könnten nicht stattfinden und die große Welt in starres Erstaunen versetzen, wenn sie dabei nicht den Beifall ihrer eignen kleinen Welt für sich hätten.“ (S. 441)


    Es gibt scheinbar Dinge, die sich (menschlich gesehen) nie ändern werden…


    Die von Charles Dickens gezeichneten Charaktere sind entweder gut oder böse oder einfach nur nervig :-). Da die geneigte Leserschaft bei 1000 Seiten viel Zeit hat, sich auf die Figuren einzulassen, bleibt die Erkenntnis der Entwicklung der ein oder anderen Person unumstößlich. Überhaupt gibt es viele Rand- und Nebenfiguren bei Charles Dickens. Die einen sind (für die Handlung) im weitesten Sinne wichtig, die anderen tauchen erst gar nicht wieder auf, wenn sie mit ihrer „Rolle“ fertig sind. Dem Einen oder der Anderen mag das manchmal zu viel sein; mir hat es jetzt nicht so ein Kopfzerbrechen bereitet.


    Manch Szene wirkt beim lesen überflüssig (die ein oder andere ist es wahrscheinlich auch), trotzdem ergibt alles am Ende ein großes Ganzes – und das ist in diesem Fall (für mich) ein unterhaltsamer Klassiker und bekommt daher verdiente 5*.

     

     

  12. Cover des Buches Atlantis (ISBN: 9783453435711)
    Stephen King

    Atlantis

     (227)
    Aktuelle Rezension von: MaBoy

    Der Gedanke an den darauf basierenden Film "Hearts in Atlantis" mit Anthony Hopkins erweckt in mir stets ein Gefühl der Nostalgie. Dennoch bezieht sich der Film lediglich auf die erste Teilgeschichte des Buches. Die übrigen widmen sich dem Leben einzelner "Nebencharaktere". Leider ziehen sich die Geschichten etwas in die Länge und verlieren dabei ihre Essenz. In kürzester Zeit wirkten Einzelheiten wie im Meer versenkt.

  13. Cover des Buches A Christmas Carol (ISBN: 9781548688639)
    Charles Dickens

    A Christmas Carol

     (138)
    Aktuelle Rezension von: EmiliAna

    Wer kennt sie nicht, die Geschichte des geizigen und habgierigen Mr. Scrooge, dem Mann mit dem Herzen aus Stein, der Kälte verbreitet, wohin er auch kommt, dem jede menschliche Regung abhanden gekommen ist, für den nur Geld zählt und dem die Armen, die Außenseiter der Gesellschaft ein Dorn im Auge sind? Alle Jahre wieder, und just zur Weihnachtszeit, berührt Charles Dickens "A Christmas Carol", die Weihnachtsgeschichte schlechthin, Menschen in aller Welt, verfolgen sie die wundersame Wandlung des Hartherzigen, der in der Heiligen Nacht zunächst von dem Geist seines verstorbenen Partners Jacob Marley, zu Lebzeiten sein ebenso egoistisches Pendant, heimgesucht wird, und der ihn anfleht, sein Leben zu ändern, bevor es zu spät ist. Als das nichts fruchtet, kündigt Marleys Geist dem unsympathischen Zeitgenossen, der Weihnachten als "Humbug", als dummes, sentimentales Zeug, bezeichnet, die Ankunft von drei weiteren Geistern an, dem Geist nämlich der vergangenen Weihnacht, dem der gegenwärtigen und dem der zukünftigen.

    Auf eindringliche Art und Weise und mithilfe einiger Schocktherapien gelingt es den Dreien, das Herz des Unbelehrbaren, der bis dahin weder Freunde hatte noch welche wünschte, zum Leben zu erwecken, die Fähigkeit zum Mitgefühl und Mitleiden in ihm erwachen zu lassen und ihm so ein gänzlich neues und erfülltes Leben zu schenken! Denn das, was Ebenezer Scrooge in nur einer einzigen Nacht auf der Reise mit den drei Geistern erlebt, wandelt ihn vollständig! Und von Stund an wird er seinem sich selbst gegebenen Versprechen, ein besserer Mensch zu werden und Weihnachten in Ehren zu halten, treu bleiben, zu seinem eigenen Segen und dem der Menschen, denen er sich schon bald verbunden fühlt....

    Die am 19. Dezember des Jahres 1843 veröffentlichte und von dem begabten Zeichner John Leech liebevoll und gekonnt illustrierte wohl berühmteste Weihnachtsgeschichte aller Zeiten - wenn man einmal absieht von der frohen Botschaft, die die Evangelien verkünden -, die in unzähligen Adaptionen auf die Leinwand und die Bühne gebracht wurde und nach wie vor wird, kann man, trotz des beeindruckenden Gesamtwerkes, für das der englische Schriftsteller Charles Dickens verantwortlich zeichnet, mit Fug und Recht als sein Meisterwerk bezeichnen! Es komprimiert die Themen, denen sich der Autor zeitlebens verschrieben hatte und die zum einen die allmähliche Verwandlung selbstsüchtiger und harter Menschen und zum anderen die Anprangerung der sozialen Missstände im England des 19. Jahrhunderts sind, unter denen Kinder, wie er aus eigener leidvoller Erfahrung sehr gut wusste, am meisten zu leiden hatten. Der Zynismus, dessen er sich dabei bedient, mit dem er auch Scrooge ausstattet, wenn er ihn eine wohltätige Spende mit der Frage verweigern lässt, ob es denn keine Armenhäuser gäbe, in die man all die Bedürftigen, mit denen er kein Mitleid empfindet, stecken könnte, ist so scharf, dass man erschrecken muss. Doch spielt Dickens auch mit jenem Zynismus, lässt ihn auf Scrooge zurückfallen, als dieser, schon auf dem besten Wege der Bekehrung, einen seiner geisterhaften Besucher fragt, ob man nicht etwas tun könnte, um das Elend, das dieser ihm in den Straßen Londons und vor allem im Hause seines, von ihm sträflich unterbezahlten, Angestellten Bob Cratchit vor Augen führt, zu lindern. Der Geist fragt ihn daraufhin, ob es denn keine Armenhäuser gäbe und fügt hinzu, dass es doch ohnehin zu viele Menschen auf der Erde gäbe - Scrooges eigene Worte wiederholend....  Das sind unvergessliche Szenen in einem Buch, dem bei seinem Erscheinen durchweg positive Besprechungen gewidmet wurden, dem man eindrucksvolle Wortgewandtheit bescheinigt, funkelnden Humor und das man, völlig zu Recht, als eine Geschichte bezeichnet, die den Leser lachen und weinen lässt, die durchweht ist von einem sanften Geist der Menschlichkeit. Wie wahr!

    Erwähnenswert zum Schluss mag die Entstehungsgeschichte dieses zeitlosen, stehts aufs Neue anrührenden Meisterwerkes sein! Charles Dickens setzte sich während seines vergleichsweise kurzen Lebens stets vehement für soziale Verbesserungen ein, die sich vor allem auf die Arbeitswelt bezogen. Kinderarbeit prangerte er aufs Schärfste an, seine Sorge galt der Bekämpfung des Unwissens durch radikale Bildungsreformen. Da mit dem Beginn der Viktorianischen Ära das Weihnachtsfest mit seinen Insignien wie Tannenbaum, Weihnachtsliedern, Familiezusammenkunft und gutes Essen - später gefestigt auch dank der Bemühungen der britischen Königin Viktoria und ihres aus Deutschland stammenden Prinzgemahls Albert - langsam wieder in Mode kam, entschied Dickens, dass er mit seinen Botschaften viel wirkungsvoller eine breite Leserschaft erreichen konnte, indem er selbige in eine zu Herzen gehende Weihnachtsgeschichte verpackte, als sie in Form von Aufsätzen und politischen Pamphleten kundzutun. Mit Sicherheit ist diese Rechnung aufgegangen und der frühe Sozialreformer Dickens hat ebenso gewiss seine Leserschaft nicht nur zu Tränen gerührt, sondern auch, und das war ihm bei weitem das Wichtigste, zum Nachdenken - und den einen oder anderen gar zum Handeln gebracht!

  14. Cover des Buches Der Weihnachtsabend (ISBN: 9783150206843)
    Charles Dickens

    Der Weihnachtsabend

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Elenchen_h

    Ich denke, jede*r kennt die Geschichte von Dickens Weihnachtsabend zumindest grob, sei es nun durch die diversen Verfilmungen oder eben durch das Lesen des Buches. Solltet ihr bisher nur einen Film dazu gesehen haben und deshalb überlegen, "Der Weihnachtsabend" nicht zu lesen - tut es bitte, bitte trotzdem! Das Buch ist wirklich richtig schön und lässt eine sehr wohlige Weihnachtsstimmung aufkommen 🎅🏻♥️.


    Ich habe selten einen Klassiker gelesen, der so leicht zugänglich ist und der trotz der ältlichen Sprache so viel Behaglichkeit mitbringt. Es werden prasselnde Feuer geschildert, Weihnachtsessen, gemeinsame Spiele... Es geht aber eben auch um den griesgrämigen und verhärmten Scrooge und wie er durch drei Weihnachtsgeister (wieder) zu einem gütigen und freundlichen Mann wird.


    Wenn ihr Gedanklich noch nicht ganz bei diesem schönsten aller Feste angekommen seid, könnt ihr zu diesem Buch greifen - es wird definitiv auch das Herz des größten Grinch erreichen 🎄📖

  15. Cover des Buches Das kalte Herz (ISBN: 9783825176723)
    Wilhelm Hauff

    Das kalte Herz

     (38)
    Aktuelle Rezension von: saku

    Peter Munk ist mit seinem Leben und seiner Zukunft unglücklich. Deswegen macht er einen Handel mit dem Glasmännlein, der ihm seine Dummheit vorwirft, ihm aber ein anscheinend besseres Leben schafft. Durch eigene Schuld verliert Peter alles und geht dann zum Michel, der sein Herz gegen einen Stein tauscht.

    Ein typisches Märchen aus dem 19. Jahrhundert: Man soll mit seinen Wünschen vorsichtig sein, Fleiß und Arbeit sind besser ans alles, der Schein trügt... Viele sollten diese Geschichte lesen und darüber denken.

    Es gibt schöne Bilder in diesem Buch, es ist ja das Buch zum Film. Was ich aber schade finde, ist, dass die Bilder "nackt" sind. Ich hätte gern einen Zitat aus dem Text, passend zum Bild, gehabt, und vor allem den Namen der Schauspieler, die ich überhaupt nicht kenne. Deswegen einen Punkt Abzug.

  16. Cover des Buches Liebe (ISBN: 9783518463895)
    Yasushi Inoue

    Liebe

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Annesia
    Wie heist es auf den Innenklappen so schön?
    Drei Erzählungen, drei Paare, drei Spielarten der Liebe. Sie finden und verlieren sich, spielen die unterschiedlichsten Facetten der Liebe durch: ihr plötzliches, unsicheres Erwachen in einer Situation, wo man mit dem Leben eigentlich schon abgeschlossen hat, die Suche nach dem Glück, bei der nicht immer der gewinnt, der gerade die besseren Karten hat, und den Alltag einer langjährigen Ehe, in der die Partner zu vollendeten Komplizen ihrer Angst vor dem Außergewöhnlichen werden.
    Es ist die Liebe, nichts als die Liebe, was die Menschen in diesen Geschichten umtreibt.
    Alle drei Geschichten von Yasushi Inoue beschreiben Stadien und Situationen im schönsten Gefüge der Welt: der Liebe.
    Ich war hingerissen. Ich liebe dieses Buch.
  17. Cover des Buches 34 Tage – 33 Nächte (ISBN: 9783492956352)
    Andreas Altmann

    34 Tage – 33 Nächte

     (23)
    Aktuelle Rezension von: ausgeschrieben
    Nach Holzmann und Büscher nun also auch der Altmann. Der eitle Pfau ist klug genug, in seinem Buch von seinen "Vor-Gängern" Michael Holzmann und Wolfgang Büscher zu erzählen und aus seiner Reise einen "Altmann" zu machen. Wehleidig, aber mit Stil. Mit viel Arroganz und einer grenzenlosen Neugier auf die Menschen. Wieviele Leute muss der getriebene Mann unterwegs ausgequetscht haben? Wieiviel Energie muss es gekostet haben, die Erlebnisse und Gespräche des Tages nach schier mörderisch langen Geh-Etappen ins Notizbuch zu übertragen? Ein kurzweiliges, manchmal nachdenkliches Buch, das sich der Autor da erwandert hat; sicher auch eines, das neben Holzmann und Büscher Bestand hat. Das Wasser reichen kann es für mich aber weder der entwaffnenden Naivität von Michael Holzmann noch der Poesie von Wolfgang Büscher.

    Vielleicht sind die 34 Tage nicht der beste Altmann, den es zu Lesen gibt - lesenswert sind sie auf alle Fälle.

  18. Cover des Buches Little Lord Fauntleroy (ISBN: 9783842437883)
    Frances Hodgson Burnett

    Little Lord Fauntleroy

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee

    „Der kleine Lord“, der Weihnachtsklassiker, den ich gerne jedes Jahr im Fernsehen sehe. Ebenso gerne habe ich den Roman aus dem Jahr 1886 von Frances Hodgson Burnett gelesen.


    So bekannt wie zum Beispiel „Der geheime Garten“ ist dieses Buch nicht, aber es steht diesem in seiner Botschaft nicht hinterher. Die unschuldige Natur von Kindern überwindet Vorurteile und Boshaftigkeit. Auch heutzutage wird oft das Beispiel aufgeführt, dass Kinder zum Beispiel andere Hautfarben nicht als Grund wahrnehmen, um jemanden auszuschließen.

    Zwar ist Cedric natürlich ein Musterbeispiel an Liebenswürdigkeit und Höflichkeit, was manche Leser vielleicht als zu altbacken empfinden mögen. Ich fand ihn aber sehr sympathisch, weil er erzogen wurde, das Gute in anderen Menschen zu sehen und weil er auf kindliche Weise unschuldig und naiv auf andere Menschen zugeht.

    Der Glaube an das Gute im Menschen ist eine Botschaft, die an Weihnachten besonders berührt, daher passt dieses Buch perfekt in diese Zeit, wie der Film es vormacht. Auch der zunächst griesgrämige Lord war sympathisch, da die Autorin seine Gefühle verständlich darstellt.

    Inhaltlich war das Buch gut geschrieben, ein paar Wiederholungen, wie toll und nett Cedric ist, waren mir zu viel, aber meinen positiven Gesamteindruck konnte dies nicht schmälern.

    Wer sich einfach mal etwas Gutes tun möchte und der Hektik der Weihnachtszeit entfliehen möchte, dem kann ich „Der kleine Lord“ empfehlen. Ein Buch, um die Seele baumeln zu lassen und ein Buch, das man mit einem zufriedenen Lächeln zuklappen kann, wenn man es beendet hat.

  19. Cover des Buches Der gute Mensch von Sezuan (ISBN: 9783518731901)
    Bertolt Brecht

    Der gute Mensch von Sezuan

     (508)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Drei Götter wandern durch die Welt und wollen den guten Menschen finden. In Sezuan treffen sie auf das Mädchen  Shen Te . Durch eine Gabe der Götter, kann sie ihr Gewerbe aufgeben und kauft einen Tabakladen. Plötzlich will aber jeder etwas von ihr, jeder möchte eine Gabe, ein Geschenk eine Unterstützung und für Shen Te ist es eine große Probe. Wiederworte ihrerseits schlagen in Ablehnung um und man zeigt mit dem Finger auf sie, auf diese Person. Kann es einen wirklich guten Menschen geben? Wird er auch akzeptiert? Bertolt Brecht war seiner Zeit immer voraus und hat großartige Werke geschaffen. Der gute Mensch von Sezuan ist so eine tolle Geschichte mit viel Verstand und man wird zum hinterfragen, nachdenken und akzeptieren eingeladen und angeregt. Zeitlos und immer wieder gut.

  20. Cover des Buches Verlorene Illusionen (ISBN: 9783446246140)
    Honoré de Balzac

    Verlorene Illusionen

     (35)
    Aktuelle Rezension von: itwt69
    Die 688 Ebook-Seiten des Dramas lesen sich furchtbar zäh, das Elend der französischen Niederen in den 20-er Jahren des 19. Jahrhunderts ist sehr detailliert und ausgeschmückt erzählt. Interessant sind die Beschreibungen der Künstlerszene, der Dichter und Schriftsteller, der Journalisten und Erfinder und zu guter Letzt der Gerichtsbarkeit, die sich zu heute nicht sehr unterscheidet. Alles in allem 200-300 Seiten zu lang, deshalb gerade so 2,5*
  21. Cover des Buches Weihnachtsgeschichten (ISBN: 9783596521258)
    Charles Dickens

    Weihnachtsgeschichten

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Eliza_
    Dieses Buch enthält vier Kurzgeschichten von Charles Dickens.
    Zwei davon, spielen zur Weihnachtszeit, eine in der Silvesternacht und die letzte ist eine Liebesgeschichte die über ein paar Jahre geht.

    Die erste Geschichte heißt "Weihnachtslied", es geht um die bekannte Geschichte über Ebenezer Scrooge. Einem alten Grieskram, dem drei Geister geschickt werden um Ihn auf einen besseren Weg zu bringen.
    Ich hab mir das Buch hauptsächlich wegen dieser Geschichte gekauft, da ich schon einige Abwandlungen im TV gesehen habe aber das Original noch nicht kannte.
    Ich muss sagen es ist eine sehr schöne Geschichte die nicht langweilig geworden ist.

    Die zweite Geschichte heißt "Der Behexte und der Pakt mit dem Geiste", hier geht es um einen älteren Herrn, Mr.Redlaw, dem in der Vergangenheit einiges schlimmes Widerfahren ist und um das zu vergessen oder die Gefühle daran zu mildern einen Pakt mit einem Geist schließt. Leider gibt es hier natürlich einen Haken ...
    Zu Beginn war die Geschichte unglaublich langweilig, hat sich gezogen bis mal was passierte.

    Die dritte Geschichte heißt "Die Silvesterglocken", in dieser Erzählung geht es um einen alten armen Mann, "Toby Veck" der denkt er könnte das Glockenläuten verstehen, und sich in der Silversternacht aufmacht weil er meint die Kirchenglocken würden ihn rufen, dort trifft er auf einen Geist, der Ihm eine mögliche Zukunft zeigt.
    Eine meist sehr traurige, düstere Geschichte über Gesellschaftsschichten, Leid und Armut. Hat aber auch seine lustigen und schönen Stellen.

    Und die Vierte Geschichte "Auf der Walstatt des Lebens", ist eine Liebesgeschichte über zwei Schwestern. Es geht um Liebe, Verzicht und Glück.
    Ganz wundervoll erzählt.
  22. Cover des Buches Eine Weihnachtsgeschichte (ISBN: 9783328109204)
    Charles Dickens

    Eine Weihnachtsgeschichte

     (433)
    Aktuelle Rezension von: Hopeandlive

    Für Charles Díckens, 1812 - 1870, war es auf jeden Fall gelebte Nächstenliebe, Nachsicht und soziale Verantwortung. Als Kind seiner Zeit, selbst vertraut mit Armut und harter Arbeit und am eigenen Leib erfahren wie schlecht es in England um das Sozial- und Fürsorgesystem bestellt ist, hat er 1843 in "A Christmas Carol. In Prose. Being a Ghost Story of Christmas." - "Ein Weihnachtslied. In Prosa. Eine weihnachtliche Geistergeschichte." in beabsichtigter erzieherischer Weise verfasst. Das Buch wurde ein internationaler Erfolg und erschien 1844 in Deutschland.

    In dieser Geschichte begegnen wir Ebenezer Scrooge, den niemand wirklich als Onkel oder Arbeitgeber haben möchte. Ebenezer ist ein herzloser, egoistischer Geizhals. Ihm sind seine Mitmenschen völlig egal, wenn sie sterben, dann tun sie etwas Gutes, denn die Welt wird wieder entvölkert, gibt sowieso  zu viele davon. Ein Gedanke, den auch heute noch genügend Menschen pflegen und leider auch kundtun. Das Einzige, was für ihn zählt, ist sein Geld, welches er auf akribischste Weise zusammenhält und sein beruflicher Erfolg. Somit ist es nicht verwunderlich, dass er auch am Weihnachtsabend alleine ist, die Einladung seines Neffen hat er wie alle Jahre abgelehnt und er bleibt bis zur letzten Minute in seinem Büro und verlangt dies auch von seinem armen Angestellten Bob Cratchit, der im eiskalten Kabäuschen auch an Weihnachten arbeiten soll. Auch als Ebenezer endlich alleine ist, gönnt er sich nichts, denn wie gesagt, Weihnachten braucht kein Mensch und er am allerwenigsten.

    Doch dann bekommt Ebenezer Scrooge ganz überraschend doch Besuch. Ein Besuch, auf den man verzichten könnte und das auch noch mitten in der Nacht. Es ist Besuch aus der übernatürlichen Welt, aus dem Jenseits, denn zuerst besucht in sein verstorbener Geschäftspartner Marley und kündigt ihm weiteren Besuch an, nämlich den Besuch dreier Geister. Und obwohl Ebenezer zuerst recht beunruhigt wirkt, schläft er dennoch ein. Doch sein Schlaf währt nicht lange und eine erholsame und gute Nachtruhe ist in dieser Nacht nicht mehr zu erwarten.

    Es erscheinen nacheinander drei Geister, der Geist der vergangenen Weihnacht, der Geist der gegenwärtigen Weihnacht und der Geist der zukünftigen Weihnacht. Sie führen ihn entsprechend durch sein Leben, sein früheres, sein gegenwärtiges und sein zukünftiges Leben und Ebenezer erkennt voll Schrecken, dass er so nicht weiter leben kann und er sein Verhalten dringend ändern muss. Ob er dazu noch genügend Zeit bekommt und ob es ihm gelingt, dass lieber Leser, darfst Du selbst erkunden. 

    Endlich habe ich es geschafft eines der weltlichen Klassiker der Literaturgeschichte zu lesen und es hat mich recht gegruselt. Der Kern der Weihnachtsbotschaft gilt damals wie heute, doch ohne die wahre Weihnachtsbotschaft der Bibel werden wir nicht in der Lage sein, sie umzusetzen.

  23. Cover des Buches Kleine Scheißhausgeschichten (ISBN: 9783941404649)
    Markus Walther

    Kleine Scheißhausgeschichten

     (23)
    Aktuelle Rezension von: RolandB

    Geschichten die nur eine DIN A4 Seite lang sind? Können die überhaupt funktionieren? Kommt da beim Lesen überhaupt etwas rüber? Ja, ich war wirklich sehr kritisch und habe mich nur wegen der guten Erfahrungen mit "Buchland" zu diesem Buch überreden lassen. Und ja, ich habe mich an die Vorgabe des Autors gehalten und pro "Sitzung" nur eine Geschichte gelesen. Und siehe da, durch dieses Buch habe ich gelernt, dass man mit nur wenigen Worten eine ganze Geschichte erzählen kann. Dieses Buch hat dafür gesorgt, dass der Gang zur Toilette zu einem unterhaltsamen Erlebnis wurde. Nur leider kam es dann, wie es halt kommen musste. Das Buch war plötzlich und natürlich völlig unerwartet zu Ende!

    Was soll ich denn nur jetzt auf dem stillen Örtchen lesen?

  24. Cover des Buches Auf Heineken könn wir uns eineken (ISBN: 9783492272926)
    Kerstin Schweighöfer

    Auf Heineken könn wir uns eineken

     (35)
    Aktuelle Rezension von: UllasLeseecke

    Meine Meinung:

    Beim  Stöbern bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil mich das Buchcover so angesprochen hat. Und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, wanderte es ebenfalls in meine Büchertasche. Ich war gespannt auf den Inhalt, denn mit unseren holländischen Verzeihung niederländischen Nachbarn habe ich doch ab und zu auch mal Kontakt. Vielleicht würde ich nach dem Lesen einiges besser verstehen.


    Kerstin Schweighöfer beschreibt in ihrem Buch, wie sie 1990 Jan Kees kennen und lieben lernte. Sie wohnte damals in München und Jan Kees in Leiden. Das war nicht mal eben um die Ecke und deshalb beschloss sie, nach Leiden zu ziehen. Sehr kurzweilig schreibt sie über ihre Erlebnisse mit den neuen Nachbarn und das Erlernen der Sprache. Obwohl auch ich bisher der Meinung war, beim Zuhören einiges zu Verstehen, weil es sich auch in meinen Ohren wie eine Art Dialekt anhörte, wurde ich eines besseren belehrt. Spaßig waren die Ausdrücke, die in unseren Ländern verschiedene Bedeutungen haben und mit denen die Autorin manches Mal für Peinlichkeit sorgte. Mir hat gefallen, dass ich nicht nur lesen durfte, wie es Kerstin Schweighöfer ergangen ist, sondern auch viel neues und interessantes kennen lernen durfte. Wer wissen will, was es mit Nieuw Amsterdam und Yankee auf sich hat, sollte dieses Buch lesen.


    Es gibt inzwischen reichlich Bücher, in denen die Autoren beschreiben, wie sie sich in einem anderen Land zurecht finden. Nicht immer ist es interessant geschrieben und man hätte sich das Lesen sparen können. Aber ich fand dieses Buch sehr interessant und habe mehr über Land und Leute erfahren.


    Fazit:

    Mir hat das Lesen dieses Buch sehr viel Spaß gemacht. Empfehlen kann ich es auf jeden Fall!




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