Bücher mit dem Tag "geheimagent"
191 Bücher
- Sebastian Fitzek
Noah
(2.056)Aktuelle Rezension von: Stefan_HeiligtagKlappentext
Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht. Noahs Suche nach seiner Herkunft wird zu einer Tour de force. Für ihn und die gesamte Menschheit. Denn er ist das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat.
Meine Meinung
Selten habe ich ein Buch gelesen, das so wichtige Themen derart spannend und wie nebenbei behandelt. Wir merken zunächst nicht, dass wir es mit einem Ökothriller zu tun haben, denn wir erleben die Welt aus den Augen verschiedener Protagonisten, die vor allem mit ihrem Überleben beschäftigt sind und nicht mit gesamtgesellschaftlichen Fragen wie „Überbevölkerung, Wegwerfgesellschaft, Raubbau der Natur und so weiter“.
Die Hauptfigur ist Noah, ein Obdachloser, der sich mit seinem Kumpel Oskar vor der klirrenden Kälte in die U-Bahnschächte Berlins geflüchtet hat. Er weiß nicht, wer er ist, weil er an einer seltenen Amnesie leidet, die Morbus Korsakow heißt. Aber schon in der ersten Szene merken wir, dass er gut mit Waffen umgehen kann und noch über eine Menge anderer besonderer Fähigkeiten verfügt. In der Zeitung liest er ein Inserat, in dem eine hohe Belohnung versprochen wird, wenn man eine bestimmte Person identifizieren kann. Als er dort anruft, überschlagen sich die Ereignisse. Noah ist aus irgendeinem Grund wichtig, und wir rätseln mit ihm zusammen, wer er ist warum er diese große Bedeutung hat.
Schon die über die ganze Welt verteilten Handlungsorte (New York, Manila, Berlin, Rom, Amsterdam) lassen uns vermuten, dass es um eine weltweite Verschwörung geht. An diesen Orten leben die weiteren Hauptfiguren des Romans, die Fitzek mit interessanten Eigenschaften und ungewöhnlichen Motivationen ausgestattet hat und die die Handlung vorantreiben. Was hat eine Abfallsammlerin auf den Müllbergen Manilas mit dem amerikanischen Großindustriellen Jonathan Saphire zu tun, der sich für die Rettung der Menschheit engagiert? Welche Rolle spielt die Journalistin Celine, welche der Auftragskiller, der an einer schweren Grippe erkrankt ist, an der schon zehntausende von Menschen gestorben sind?
Die Spannung wird durch viele Cliffhanger zum Ende der einzelnen Kapitel aufrechterhalten, so dass die Leserinnen und Leser eigentlich erst zum Schluss bemerken, dass sie es nicht nur mit einem Actionthriller zu tun haben, sondern mit einem Roman, der wichtige Fragen behandelt, der sich die Menschheit in naher Zukunft stellen muss.
Gemeinsam und gegeneinander kommen die Protagonisten einer weltweiten Verschwörung auf die Spur. Bei dieser wilden Jagd durchlaufen wir, wie es bei Fitzek üblich ist, mehrere Plot-Twists. Wohltuend an diesem Roman finde ich, dass Fitzek in „Noah“ mal nicht über die Stränge schlägt, wie in vielen anderen seiner Bücher. Hier fand ich die Wendungen insgesamt stimmig, weshalb ich das Buch uneingeschränkt empfehle.
Sebastian Fitzek weist in seinem Nachwort darauf hin, dass „Noah“ selbstverständlich ein Unterhaltungsroman ist. Trotzdem finde ich es gut, dass er uns erklärt, was ihn zum Schreiben dieses Buches veranlasst hat. Zudem nennt er im Nachwort Zahlen und Quellen, die die Botschaft des Romans noch einmal nachdrücklich unterstreichen.
- Scott Bergstrom
Ohne Gnade
(92)Aktuelle Rezension von: AriusEin Thriller, der ruhig beginnt, aber auch hier schon Gänsehaut verleiht. Dann nimmt er so richtig Tempo auf und fesselt bis zur letzten Seite.
Im Mittelpunkt dieser rasanten Geschichte finden wir die siebzehnjährige Gwen. Ein angepasstes und braves Mädchen, dass noch immer mit der Ermordung der Mutter vor zehn Jahren zu kämpfen hat.
Überzeugt, ihr Vater führe ein geregeltes und ruhiges Leben, bricht ihre Welt aus den Fugen, als sie erfährt, dass dem nicht so ist. Eines Tages wird ihr mitgeteilt, dass ihr Vater CIA-Agent sei und er bei einem Auslandseinsatz in Paris verschwand. Wurde er entführt oder ist er ein Überläufer? Gwen steht vor den Trümmern ihres Lebens. Da sich die CIA nicht um das Verschwinden ihres Vaters kümmert, macht sie sich selbst auf die Suche nach ihm.
Behütet aufgewachsen, gerät sie in eine fremde Welt, die hart und grausam ist. Auf sich allein gestellt, stolpert sie in ein Netzwerk aus Waffenschiebern, Menschenhändlern und Geheimagenten.
Wendungsreich führt Scott Bergstrom durch eine sprunghafte Reise über den gesamten Globus. Von New York, geht die Jagd via Paris und Berlin nach Prag.
Während der Leser die Protagonistin in der Ich-Perspektive auf ihrer Suche begleitet, macht diese eine frappierende charakterliche Veränderung durchschreitet. Diese wirkt, den Umständen entsprechend, glaubwürdig. Was jedoch nicht ganz überzeugen kann, ist ihre Ausbildung in nur drei Wochen zu einer Spitzenagentin mit der Fähigkeit zum Töten. Etwas überzogen, diese rasante Entwicklung von der behüteten Schülerin zur tötenden Agentin.
Gwendolyn verhält sich auch ein bisschen reifer und mutiger, als wir es von einer Siebzehnjährigen erwarten würden. Diese kleinen Ungereimtheiten gewinnen jedoch nicht zu sehr Oberhand, als dass sie schwer ins Gewicht fallen.
An einigen Stellen hätte ich mir von dem Autor dennoch ein wenig mehr Konsequenz gewünscht. Er erzählt mit Beharrlichkeit eine düstere Handlung und doch wirkt es teilweise so, als wären die Herausforderungen, denen die Hauptfigur gegenübergestellt wird, zu simpel überwindbar. Was ausgebildete Agenten angeblich nicht schaffen, gelingt ihr spielend leicht. Ohne allzu grosse Schwierigkeiten kann sie die Spur in Paris aufnehmen.
Ihre Gegner in Berlin scheinen schwach und verängstigt zu sein. Jedenfalls gelingt es Gwen spielend leicht, den Gangsterboss davon zu überzeugen, dass sein Ende naht, so dass sie von ihm alles erfährt, was sie wissen muss.
Auch der tschechisches Mafiaboss, vor dessen Intellekt sich alle fürchten, fällt auf Gwen herein. Die beinahe schon „läppischen“ Tricks, welche Gwen anwendet, müsste dieser vorhersehen und mühelos parieren. Dies ist hier aber nicht der Fall. So wirkt manches an den Haaren herbeigezogen.
Na gut. Es ist Unterhaltung und darf daher gerne etwas weit hergeholt sein. Mir ist klar, dass die Handlung nicht realistisch ist. Zumindest ist die Geschichte unterhaltsam und spannend. Daher lesenswert.
- Marlies Ferber
Null-Null-Siebzig, Truthahn, Mord und Christmas Pudding
(43)Aktuelle Rezension von: Eggi1972Irgendwie wollte ich erst nicht recht an Marlies Ferbers Krimi. Mag sein, dass ich die gute Geschichte von Agent 0070 und dem Mord in Hangzhou nicht verwässern wollte. Oder mir war im September noch nicht nach Weihnachtskrimis. Wobei mich Themen mit Essen immer wieder magisch anziehen. Was auch immer – Ostern erschien mir nun genau die richtige Zeit.
Also habe ich mich nun an einen weiteren Krimi mit Agent 0070 und seiner Sheila gewagt und diesmal lernte ich die beiden noch etwas besser kennen. Der Leser erfährt, dass Sheila eine Frau ist, die gerne andere versorgt und sehr vertrauensselig ist. Das merkt man daran, dass sie sogar einen lang verschollenen Schulfreund aufnimmt, welcher im Verdacht steht seine Frau ermordet zu haben.
Man merkt auch, welche Oma Qualitäten Sheila hat, die ich im dritten Band der Reihe den ich gelesen habe noch nicht erkennen konnte, aber diesmal in bestimmten Situationen immer mehr zu Tage kommen.
Dem entgegen steht der etwas eigenbrötlerische James, der durch seine Tätigkeit als Geheimagent keine oder nur wenige soziale Kontakte geknüpft hat. Er wirkt manchmal etwas hölzern, wird aber von Sheila immer wieder mitgerissen. Wie zum Beispiel dieses Theaterstück, wo sie ihn mehr oder weniger zwingt dabei mitzumachen.
Alles in allem kommt das Paar immer wieder in skurrile Situationen und man merkt, wie wenig Rentner in unserer Gesellschaft ernst genommen werden. Es gab einige Situation, wo James eher belächelt und nicht ernst genommen wurde, so zum Beispiel wo er gegenüber der Polizei den Verdacht geäußert hat, dass Rosalind auf dem Friedhof umgebracht wurde.
Alles in allem ist es ein Krimi, den man gerne auch außerhalb der winterlichen Zeiten lesen kann und es nicht gerade auf Weihnachten zugeht! Es ist ein Krimi, welcher auch in der guten alte Englischen Tradition stehen könnte. Miss Marple lässt grüßen. Er ist wie der Mord in Hangzhou intelligent geschrieben und man kann ihm gut folgen, wobei ich mir gewünscht hätte dass der „Gordische Knoten“ den Frau Ferber geflochten hat noch etwas länger ungelöst geblieben wäre.
Zum Ende ging es mir, wie so oft, doch zu schnell und ich hätte gerne noch ein paar Seiten mehr erlebt wie James das ganze auflöst - zumal ich den beiden sehr gerne über die Schulter sehe, wie sie so manche Situationen meistern. Und ich kann eines sagen, es gibt so einige Situationen in ihrem Alltag wo man merkt, dass es zu zweit immer etwas besser geht als alleine.
Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Band, denn ich möchte diese Beiden wirklich noch eine Weile verfolgen und mit ihnen alt werden. Ich denke, Frau Ferber fällt bestimmt noch die ein oder andere Geschichte mit den etwas älteren Herrschaften ein.
- Kristen Orlando
Black-Angel-Chroniken - Im Zeichen des schwarzen Engels
(47)Aktuelle Rezension von: lesemaedelTeenager in der Ausbildung zum Supergeheimagenten, mit Teenagerproblemen. Erwartet habe ich einen etwas härteren Jugendthriller mit starker Hauptfigur. Doch bekommen habe ich einen Möchtegern-Agententhrill mit einem Haufen Hormontheater. Es wirkte doch sehr unwahrscheinlich und überzogen.
Aber, für die Zielgruppe der 13-15jährigen vermutlich eine sehr ansprechende Story.
- Mark Dawson
One - Sie finden dich
(44)Aktuelle Rezension von: glencoe1692Auftragskiller im Auftrag der Regierung, MI5, MI6, Auftakt zu einer neuen Actionserie und nicht zuletzt die 4- und 5-Sterne-Bewertungen waren Grund genug, mit dem vermeintlichen Band 1 zu beginnen, in der Hoffnung, hier weiteren Lesestoff in meinem liebsten Genre entdeckt zu haben.
Hier bei LB gelesene Attribute wie "Agententhriller mit Köpfchen" und "superspannend" schrauben die Erwartungen natürlich auch nicht gerade nach unten.
Aber gefehlt! Nun will ich nicht behaupten, dass es eine einzige Enttäuschung war, aber die Erwartungen wurden nur teilweise erfüllt.
Der Schreibstil ist in Ordnung. Lässt sich flüssig lesen, langweilt nicht und überfordert aber auch nicht.
So weit erforderlich sind Örtlichkeiten ordentlich recherchiert, aber auch die gängigen Klischees werden prompt bedient (ehemalige KGB-Leute finden sich wohl alle mit dicken Bankkonten auf hochrangigen Posten des FSB wieder, Vorgesetzte sind wohl immer habgierig, der Protagonist muß mit Supermann verwandt sein).
Mit der Vorstellung der Vorgeschichten seiner Protagonisten hält sich der Autor nicht lange auf, offenbar wird hier vieles vorausgesetzt, was bei einem vermeintlichen Band 1 gar nicht da sein kann. Dabei gäbe mindestens die Vorstellung Miltons bestimmt Stoff für ein, wenn nicht sogar mehrere Bücher.
In einer Bewertung auf anderer Plattform habe ich dann jedoch entdeckt, dass uns "One, sie finden Dich" offenbar nur vom Verlag aus unerklärlichen Gründen als Band 1 der "John-Milton-Reihe" präsentiert wird. Leser, die die englischen Originale kennen, behaupten, der Band wäre mindestens die Nummer 3.
Warum? Keine Ahnung, das wird wohl Geheimnis des Verlages bleiben.
Kurzum, die besondere Intelligenz, die ich bei "... mit Köpfchen" erwartet hatte, blieb ebenso aus wie die "Superspannung".
Der gesamte Ablauf war sehr schnell sehr durchsichtig. Überraschende Wendungen? Ja, die gab's auch, aber nur begrenzt. Würde ich die hier anführen, wäre potentiellen Lesern das Ende vorweg genommen.
Fehler bei Kommasetzung und Grammatik will ich dem Autor nicht anlasten. Die gehen wohl eher auf Rechnung der Übersetzung.
Aber Stockfehler in der Logik hat nur der Autor zu verantworten. So ist zwar im tiefsten russischen Winter 400 km nördlich von Moskau die Wolga kompakt zugefroren, aber nach starkem, andauerndem Schneefall glänzt die dicke Eisschicht spiegelnd? Passt nicht.
Oder eine Einsatzgruppe springt einige Tage drauf genau über diesem Gebiet ab und der Protagonist sieht vom Fallschirm aus an einem Bach zwei Elche, die gerade Wasser trinken. Die Wolga ist kompakt zugefroren. Der Bach aber nicht? Gut für die Elche, schlecht für die Logik.
Die Handlung läuft in flüssigem, gut zu folgendem Tempo ab. Leider scheint am Ende der Autor unter Zeitdruck gestanden zu haben. Das Ende wurde stark gerafft und nur bedingt, aber überhastet aufgelöst. Der Leser könnte davon ausgehen, dass der Folgeband (Hunt - sie kriegen Dich) anknüpfen und aufklären wird. Ebenfalls weit gefehlt, aber das ist Thema einer anderen Bewertung.
Alles in allem will ich das Buch dennoch den Actionfans empfehlen, die ihre Ansprüche nicht gar zu hoch ansetzen. - Marlies Ferber
Null-Null-Siebzig, Mord in Hangzhou
(40)Aktuelle Rezension von: Eggi1972Es war mein erster Roman von Marlies Ferber und ihrem Helden James Gerald, mein erster Gedanke wie in letzter Zeit häufig war, mal sehen wie dieser Roman wird, einen siebzigjährigen Geheimagent, dann noch der Zusatz 0070 erinnert mich, und wahrscheinlich noch einige andere, an 007 im Dienste ihrer Majestät oder so ähnlich. Aber wie wird es mit einem siebzigjährigen Geheimagenten, wo doch viele immer wieder denken je jünger desto besser? Aber weit gefehlt! Es wird klar, dass man mit siebzig einiges an Erfahrung hat, einige Dinge auch einfacher werden. Es wird in einer Situation glaubhaft beschrieben, wie er den chinesischen Agenten entwischen kann. Es hat in der Situation etwas wie beim Hasen mit dem Igel. Wo der Igel einfach schneller ist. Der Krimi besticht durch eine gewisse Ruhe im Schreibstill ohne aber langweilig zu werden. Es zeigt sich oft, dass man sich nicht immer auf den ersten Eindruck verlassen, sondern einfach mal hinter die Kulissen schauen sollte. Und es ist auch ein Plädoyer für eine bessere Zusammenarbeit anderer Kulturen, denn vieles sollte man einfach auch in unseren Europäischen breiten einfach übernehmen wie einen größeren Respekt gegenüber dem Alter. Und vielleicht bringt uns ja auch dieser kurzweilige und interessant geschriebene Krimi ein Stückchen weiter, so dass wir nicht immer sagen, der ist alt, der kann das bestimmt nicht mehr. Was diesem Krimi eine in meinen Augen unfreiwillige Komik gibt ist auch die Partnerin Sheila, die ihm doch irgendwie fehlt, die er nicht mitnehmen wollte auf den Trip nach China, die ihm aber immer wieder eine lange Nase macht, mit einem Freund, der sie besucht und noch einiges mehr wo unser ach so ruhiger James dann doch fast die Wände hochgeht. Ich würde mich auf alle Fälle freuen, einen weiteren Krimi mit James und Gerald in den Händen zu halten, denn er hat einen sehr angenehmen Rhythmus zwischen Spannung und Ruhephasen mit einer gewissen Komik. Auch wenn es um einen „Rentner“ geht, ist es ein Buch nicht nur für ältere Menschen sondern einfach für Menschen die einen intelligenten Krimi mögen.
Literaturlounge - Sofi Oksanen
Fegefeuer
(109)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDas teilweise sehr drastische Buch schildert literarisch herausragend wie Gräueltaten in Krieg und Diktatur zu immer neuer Gewalt und Grausamkeit führen. Im Gegensatz zu vielen historischen Werken stehen dabei nicht Männer, Stadtbewohner oder Bürger der großen Kriegsnationen des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt, sondern die Geschichten der Frauen.
- Jürgen Seibold
Spritztour
(29)Aktuelle Rezension von: OdenwaldwurmIdeales Wanderwetter sorgt für Hochbetrieb auf dem Tegelberg bei Füssen. Unentwegt drängen sich die Besucher dicht an dicht in die Seilbahn. Rechtsmedizinerin Resi und Kommissar Hansen macht das nichts aus, sie schwelgen in Hochzeitsvorbereitungen und können sich nicht nahe genug sein. Nur der Mann mit dem Schnauzbart stört, der sich zwischen Resi und das Kabinenfester drängt. Er lehnt schlapp an ihrer Schulter und macht keine Anstalten, sich dafür zu entschuldigen. Schnell wird klar, warum. Er ist tot, und die Einstichstelle im Nacken verrät: Es war Mord … (Klappcovertext vom Buch)
Dies ist mein erster Krimi von Jürgen Seibold. Bisher hatte ich nur „Zwei likes für Lena“ gelesen. Aber auch der Krimi konnte mich überzeugen, auch wenn es einer von mehreren Bänden war. Ich liebe den Schreibstil des Autors, der gut und flüssig zu lesen ist. Die Charaktere sind toll beschrieben, so dass mir die Rechtsmedizinierin Resi und ihr Verlobter, Kommissar Hansen schnell begeistern konnten. Stopp da hätte ich fast noch einen vergessen, Kater Ignaz ist einfach nur toll. Die Spannung ist einfach nur toll durch die verschiedenen Spuren die der Autor legt. Der Schluss hat mir sehr gut gefallen und mach mich schon neugierig auf den nächsten Band, den will ich auch unbedingt lesen.
Ich kann den Krimi und die Bücher von Jürgen Seibold nur sehr empfehlen. Besonders die Reihe Allgäu-Krimi werde ich sicherlich noch öfters lesen. - Marlies Ferber
Null-Null-Siebzig: Operation Eaglehurst
(77)Aktuelle Rezension von: ErbsenundKarottenNull-Null-Siebzig Operation Eaglehurst ist ein im Februar 2012 erschienener Kriminalroman der Autorin Marlies Ferber. Der Roman ist im dtv Verlag erschienen und umfasst 272 Seiten.Der Klappentext:
Mit Rollator und Reizgasdüse auf Verbrecherjagd»Es war nicht seine Entscheidung gewesen, hierherzukommen. Nach Eaglehurst im Allgemeinen und in das Zimmer Nummer 214 im Besonderen. Das hatte William für ihn entschieden, und jetzt lag es an ihm, die bevorstehende Aufgabe zu lösen.«
Ex-Agent James Gerald (70) zieht vorübergehend in das Seniorenheim Eaglehurst in Hastings, um den Tod seines Freundes und Kollegen William Morat aufzuklären. Kurz nach James‘ Ankunft kommen zwei weitere Heimbewohner zu Tode. Bald kommt er mit Hilfe seiner früheren Kollegin Sheila Humphrey einem dunklen Geheimnis auf die Spur ...
Zum Inhalt möchte ich nichts weiter sagen, da wäre bei diesen wenigen Seiten jedes weitere Wort zu viel gesagt.
Dieses Büchlein ist eine ganz tolle, kurzweilige Lektüre, die Spass macht und einen einfach zum Schmunzeln bringt.Schöner Schreibstil, tolles Setting und ganz ganz tolle Protagonisten machen diesen Roman aus.
Gerade James und Sheila sind sooo tolle Charaktere mit ihrer Schlagfertigkeit und ihrem Humor.
Wer auf der Suche nach leichter Lektüre ist, die wirklich Spass macht und einen Abschalten lässt, ist mit diesem Roman bestens bedient. Ich werde definitiv die Reihe weiterlesen und mein Regal mit diesen besonderen Büchern der Autorin ausstatten :) - Tom Rob Smith
Kind 44
(761)Aktuelle Rezension von: BookphilDie Geschichte spielt in Russland, es sterben Menschen. Leo ist die Hauptfigur in dieser Geschichte, es gibt Intrigen und Verrat. Leo bleibt sich und seinen Linien treu, merkt aber in der Handlung des Buches, dass der Schein trügen kann. Seine nächsten Liebenden könnten sein Verderben sein.
Eine Verfolgungsjagd in der Geschichte fand ich super gut beschrieben und man konnte mit Leo mitfiebern.
Am Anfang war es etwas schwer für mich in die Geschichte reinzukommen, dies legte sich aber schnell.
Das Buch ist mit politischem Bezug.
Wer Problem damit hat, nachts gut zu schlafen, sollten dieses Buch meiden. Es ist nichts für schwache Nerven.
- Monika Mansour
Wenn der Glaubenberg schweigt
(22)Aktuelle Rezension von: Isabell47Ich bin Fan der Reihe um Cem Cengiz, der zum Team von Leib und Leben der Luzerner Kriminalpolizei gehört. Mittlerweile ist er mit Eva Roos, der Staatsanwältin, verheiratet und beide werden von ihrer Vergangenheit "verfolgt". Lila, Cems ehemalige Geliebte, mittlerweile mit einem Freund von ihm verbandelt, hat einen wichtigen Zeugen Sambou zu Eva gebracht. Dieser ist ln Lebensgefahr und will /kann nicht darüber sprechen. Außerdem kommt wird Eva von Viktor enführt, der für das russische Syndikat arbeitet. Während es in der Abteilung von Cem es zu personellen Veränderungen kommt, taucht eine ältere Frau namens Ella bei ihnen auf, die einen Mord melden will, da sie in ihren Tarotkarten die Leiche einer jungen, erschossenen Frau in der Wolfsschlucht gesehen hat.
Die Autorin schafft es geschickt viele Fäden zu verknüpfen, was auf sehr spannende Art geschieht. Mit der Protagonistin Ella hat sie eine neue äußerst interessante Person geschafften, über die ich teilweise sehr schmunzeln musste. Viele Details, die die Autorin leicht und locker, ohne das es überladen wirkt, in der Geschichte unterbringt, sorgen dafür, dass ich mir die Szenen alle sehr gut vorstellen kann. Was mich neben den vielen Rätseln und den falschen Fährten, auf die mich die Autorin lockt, besonders begeistert, sind die privaten Entwicklungen und Hintergründe der Personen, die in der Story vorkommen. Sehr gerne würde ich weitere Geschichten von der Luzerner Abteilung "Leib und Leben" lesen.
Fünf Sterne!
- Jedediah Berry
Handbuch für Detektive
(77)Aktuelle Rezension von: SonnenwindLeider kann man keine null Sterne vergeben. Und ich bin mir ganz sicher, daß es nicht an mir liegt, weil ich das Buch nicht verstanden hätte. Es ist kein Inhalt drin.
Zwar ist der Text semantisch (fast) einwandfrei, allerdings fehlt es völlig an irgendwelcher Aussage. Es liest sich wie ein von einem einfachen Sprachprogramm entwickelter Text, der dann auf Semantik korrigiert wurde. Weil "einem Sätzen wie dieser" keine Rechtschreibprüfung auf den Pelz rückt.
Am Anfang meint man, eine schlüssige Geschichte zu lesen: Ein Schreiber, der einem bestimmten Detektiv zugeteilt ist, soll diesen suchen, weil er verschwunden ist. Er ist dann tot, wenig später lebt er aber wieder - und das passiert einige Male mit verschiedenen Personen.
Das Ganze spielt sich in einem "Traumland" ab: Alle Personen schlafen, schlafwandeln und träumen. Dabei ist praktisch alles reversibel, nichts ist Wirklichkeit. Ein Buch, aus dem man nun wirklich gar nichts lernen kann - verschwendete Lesezeit! - Hugh Laurie
Bockmist
(248)Aktuelle Rezension von: BibliomaniaHugh Laurie hat ein Buch geschrieben? Davon war ich zunächst überrascht und äußerst skeptisch. Was macht der Mann denn noch alles? Schauspielern, Musik machen und nun versucht er sich auch noch als Autor? Das Ergebnis war unerwartet positiv.
Thomas Lang, Waffen- und Nahkampfspezialist, hat es im Leben nicht leicht. Ständig muss er Jobs suchen und hat auch bei Frauen nicht unbedingt den richtigen Riecher. Und dann taucht Sarah Woolf auf. Wieder eine Frau, die für ihn nur Ärger bedeutet, denn plötzlich sieht er sich gefangen in einer internationalen Affäre um Drogen- und Waffenhandel. Dass er auch noch als Kopfgeldjäger engagiert werden soll, schmeckt ihm gar nicht. Doch aus dieser Sache kommt er nicht so leicht heraus. Im Gegenteil, es tauchen immer wieder neue Probleme und Menschen auf, die ihn für ihre Zwecke missbrauchen wollen.
Das Buch „Bockmist“ ist viel witziger und humorvoller als erwartet. Es wurde vielfach kritisiert und als eher lahm dargestellt. Doch die witzigen Dialoge und Gedanken des Protagonisten lassen den Leser grinsen und teilweise auch lachen. Der Sprachstil ist flüssig und die Lektüre nicht schwerfällig. Von Anspruch kann vielleicht nicht gerade gesprochen werden, aber es unterhält und ist humorvoll. Als ein wenig störend empfand ich die permanente Witzelei des Protagonisten. Anscheinend konnte er in keiner Situation, selbst in einer, in der Ernsthaftigkeit geboten wäre, ernst sein.
Da ich selbst auch Dr. House sehr gerne verfolgt habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Es gehört vielleicht nicht zu den besten Büchern, die ich je gelesen habe, hat sich aber als nette Urlaubslektüre herausgestellt.
- Terry Hayes
Faceless
(17)Aktuelle Rezension von: PopiFACELESS
Der Tod hat kein Gesichtvon
Terry Hayes
Klappentext:
Ein schäbiges Hotel in New York wird zum Schauplatz eines grausamen Verbrechens: In einer Badewanne voll Säure liegt die entsetzlich entstellte Leiche einer Frau. Da die Polizei im Dunkeln tappt, wird ein Spezialist hinzugezogen:„ Pilgrim“, ein Undercoveragent des US-Geheimdienstes. Doch die Ermittlungen nehmen eine zutiefst beunruhigende Wendung, als Pilgrim auf eine terroristische Verschwörung stößt, die das Gesicht der westlichen Welt für immer verändern könnte. Ein hochgefährlicher Kampf gegen die Zeit entbrennt – und am Ende steht nur noch Pilgrim zwischen einem unsichtbaren Feind und dem Leben von Millionen Menschen ...
Autor:
Terry Hayes arbeitete als Journalist, bevor er nach Los Angeles ging und sich auf das Schreiben von Drehbüchern verlegte. Als Drehbuchautor und Produzent wirkte er bisher an zahlreichen erfolgreichen Filmen mit, so an der »Mad Max«-Reihe mit Mel Gibson und dem Horror-Blockbuster »From Hell« mit Johnny Depp. Heute lebt Terry Hayes mit seiner Frau Kristen, mit der er vier Kinder hat, in Australien. Sein erster Roman »Faceless« wurde auf Anhieb ein internationaler Bestseller und 2014 u.a. mit dem britischen National Book Award ausgezeichnet.
Meine Meinung:Wer gerne Agententhriller liest, der ist mit „Faceless“ absolut auf der sicheren Seite.
Es ist eine so gewaltige und spannende Geschichte, die man nur sehr schwer unterbrechen kann, was man jedoch zwangsläufig muss, bei 800 Seiten.
Meines Erachtens ist keine einzige Seite davon zu viel.
Was mein Herz gleich bei den ersten Zeilen zum jubeln brachte, war der wunderbare Schreibstil. Die so meisterhaft formulierten Sätze. Alleine deshalb ist es schon ein Lesegenuss, aber die Geschichte gibt diesem noch seinen Glanz.
Es wundert mich nicht, dass Terry Hayes für dieses beeindruckende Buch einige Auszeichnungen erhalten hat.
- Friedrich Dürrenmatt
Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker
(3.813)Aktuelle Rezension von: BM2GE21tbDie Physiker ist eine Komödie von Dürrenmatt und wurde im Jahr 1962 im Schauspielhaus in Zürich aufgeführt. Das Buch handelt von drei vermeintlichen Physikern, die sich in einer Nervenanstalt befinden. Der Hauptcharakter Möbius ist ein genialer Physiker, der eine für die Menschheit wichtige wissenschaftliche Entdeckung gemacht hat. Um die Menschen vor dem Missbrauch dieses Fundes zu schützen, liefert er sich selbst in eine psychiatrische Klinik ein. Wie sich später herausstellt, sind seine Mitpatienten ebenfalls nicht verrückt und gehören einem westlichen und östlichen Geheimdienst an. Sie versuchen die Weltformel zu den Interessen ihres Staates zu gewinnen. Das Werk «Die Physiker» ist von den damaligen zeitgeschichtlichen Umständen geprägt. Die Menschen lebte in der Zeit des Kalten Krieges in ständiger Gefahr. Friedrich Dürrenmatt stellt die Frage nach der Verantwortung der Wissenschaft in den Fokus.
MR
- Robert Ludlum
Die Bourne Identität
(96)Aktuelle Rezension von: RichardTrainich hab vor Jahren mal das buch Browoski-betrug gelesen, durch die Filme hab ich die Neuauflage zur Hand genommen. der Anfang ist doch episch oder? ein Mann wird gejagt hat sein Gedächtnis verloren und nach einer langen Behandlung eines Dr. fängt die Action an. ja bis zur Seite 250 glaub ich ist der Roman 5 von 5 Sterne und dann? haue ich den Kopf gegen die wand, warum tust du das? warum macht man ein Roman erste Klasse und zwängt so viel scheiße hinein, hätte er das viele unwichtige raus gelassen wäre der Roman zwar 350 seiten kürzer gewesen aber er wäre unglaublich geworden. die Gespräche sind so gestelzt so unecht, aber darüber hätte ich weg sehen können wenn man davon nicht Hunderte von seiten verschwendet. schade Ludlum aber hättest mal jemand zur Hand genommen und gefragt was ist unwichtig........ - Lauren Child
Ruby Redfort – Gefährlicher als Gold
(59)Aktuelle Rezension von: sophiaxmajaDieses Buch bzw. die Buchreihe kann mich voll und ganz überzeugen.
Der Schreibstil ist flüssig, die Protagonistin klasse und die Geschichte super.
Inhalt: Ruby Redfort ist ein sehr unscheinbares, schlaues Mädchen und besonders gut im Code knacken. Deshalb wird sie auch von einer Geheimagentenorganisation angeheuert ihnen zu helfen, da sie ihre vorherige Codeknackerin verloren haben. Dies entwickelt sich und Ruby ist mitten drin in einem spannenden Fall.
Ruby Redfort war mir sehr sympathisch und die andere Charaktere auch.
Außerdem ist das Buch sehr informativ, was Rätsel lösen angeht und Lauren Child bringt auch ein bisschen Humor in die Geschichte mit ein.
- Micha H. Echt
MI-SIX: Operation Bernsteinzimmer
(17)Aktuelle Rezension von: Katrin87Das Buch ist der Hammer! Spannende Geschichte vor historischem Hintergrund und dem bisher nicht gelösten Rätsel über den Verbleib des Bernsteinzimmers.Der Autor versteht es, mit seinem Erzählstil den Leser zu fesseln. Unterschiedlichste Personen mit verschiedenen Idealen werden durchleutet. Man bekommt einen Eindruck von den Geschehnissen des Krieges, den unveständlichen Regelungen und Anweisungen während der letzten Wirrungen im Krieg und auch von den Problemen, denen die Leute damals ausgesetzt waren. Das Buch hat nur sehr kurze Kapitel, die die letzten Kriegsjahre sehr kurzweilig darstellen. Die Spannung hält bis zur letzten Seite und immer wieder wird der Leser überrascht.Ein Ausflug in die deutsche Geschichte mit einem etwas anderen Thema - ich kann das Buch nur weiterempfehlen!Einziger Minus-Punkt: es tauchen sehr viele Personen auf, teils reale, teils fiktive, ich hatte einige Mühe ins Buch hineinzukommen. - Jonathan Green
UNNATURAL HISTORY
(22)Aktuelle Rezension von: SandschEs war mein erstes Buch dessen Geschichte eine Steampunk-Fassung unserer bekannten Welt umfasst. So richtig wusste ich nicht, worauf ich mich da einlasse und muss sagen, dass mich die Geschichte an sich begeistern konnte trotz kleiner Mängel. Ich bin sehr gut in die Geschichte um den heldenhaften Abenteurer Ulysses Lucian Quicksilver rein gekommen, auch wenn ich nicht wusste wohin sie mich führen wird.
Die Geschichte ist am Ende des 20. Jahrhunderts angesiedelt, trotzdessen hatte ich häufig das Gefühl mich Ende des 19. Jahrhunderts zu befinden. Der Autor hat ein Händchen Altes mit Neuem zu verbinden und mir als Leser das Unmögliche näher zu bringen und glaubhaft darzustellen. Das fand ich sehr spannend.
Die Geschichte an sich ist spannend von Anfang bis Ende. Gekonnt wird der Leser immer wieder durch Wendungen überrascht, die die Geschichte in eine vollkommen andere Richtung lenken. Sicherlich sind so einige auftauchende Wesen und Entwicklungen extrem abgedreht, passen aber gut in die Geschichte. Mir war es an manchen Stellen fast ein wenig zu abgedreht.
Der Protagonist Ulysses Lucian Quicksilver ist ein Abenteurer und Agent der Queen. Man könnte auch meinen er wäre Sherlock Holmes, James Bond 007 und Jack Bauer (nur mit mehr als 24 Stunden Zeit) in einem. Scheinbar hat er mehr leben als eine Katze! Denn irgendwie schafft er es immer dem Tod von der Schippe zu springen und trotzdem noch die Welt zu retten. Allerdings kommt er hier eher blass rüber. Außer das er den gewissen sechsten Sinn hat und am Leben bleibt, um die Welt zu retten, erfährt man nicht wirklich mehr von ihm. Aber es ist ja auch erst der Auftakt der Reihe.
Seinen Butler Nimrod, der auf seine Art irgendwie schräg war, mochte ich sehr. Er war immer zur Stelle und behielt immer die Contenance. Ja, so manchmal war er auch der Retter in der Not. Schon allein wegen ihm würde ich die Fortsetzung lesen wollen. Er hat so den typischen britischen Humor und trotzdem ist er eine liebe Seele mit dem Herzen am rechten Fleck.
Die Idee der Geschichte finde ich prima. Ich mochte den Genre-Mix sehr, da er abwechslungsreich, fesselnd und auch auf seine Art sehr humorvoll ist. Der Steampunk ist sehr gut ausgearbeitet, außerdem mochte ich die detektivische und kriminalistische Arbeit des Protagonisten, auch die Dinosaurier erfüllten ihren Zweck und Darwins Evolutionstheorie hat auch ihren Platz in dieser Geschichte eingenommen und trägt maßgeblich dem Spannungsbogen bei.
Der bildhafte Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen. Gerade durch die bildhaften Vergleiche und die Anwendung vieler Adjektive (ich glaube er liebt sie über alle Maßen!) konnten mir ein regelrechtes Kopfkino bescheren, so dass ich das Gefühl hatte, mitten im Geschehen zu sein. Ich konnte es mir wahrhaft bildlich vorstellen.
Das Ende war aufschlussreich und lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen. Und obwohl Ulysses den Fall aufklären konnte und die Magna Britannia vor schlimmeren bewahren konnte, wird es auf jeden Fall weiter spannend bleiben und man darf sich auf neue spannende und sicherlich auch irgendwie abgedrehte Abenteuer mit Ulysses Quicksilver und seinem Butler Nimrod freuen.
Fazit:"Unnatural History" ist ein gelungener Auftakt der "Pax Britannia"-Reihe in dem der Steampunkt-Sprung ans Ende des 20. Jahrhunderts perfekt gelungen ist und Fantasy mit Elementen des Abenteuers, Krimis und Horrors vereint. Die Geschichte ist sowohl humorvoll als auch spannend, so dass ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe. Für mich persönlich waren manche Ansätze zu abgedreht und leider kam auch Ulysses, der heldenhafte Abenteurer, etwas blass daher. Trotzdem denke ich, das es ein Buch für alle Steampunk- und Fantasyfans ist, die es lieben, sich überraschen zu lassen. Denn an Überraschungen wird hier definitiv nicht gespart. - Johannes Mario Simmel
Es muß nicht immer Kaviar sein
(139)Aktuelle Rezension von: Julius_CaesarDieses Buch ist auch nach so vielen Jahren noch eines meiner Lieblingswerke. Ich weiß nicht mehr, wann ich es zuerstbgelesen habe, aber es war mein Schlüssel zu den folgenden ‚Simmelbüchern‘. Ich sage hier jetzt nichts mehr über den Inhalt, er ist so anders als andere Bücher, die im Krieg spielen. Trotz des zeitweise humorigen Stils, gelingt es Simmel deutlich zu machen, welche Gräuel und welche Rechtlosigkeit in diesem Umfeld herrschen. Ich bin bis zu seinem Tod Simmelfan geblieben.
- Tobias Goldfarb
Fonk 1: Geheimagent aus dem All
(26)Aktuelle Rezension von: Lesezauber_ZeilenreiseFonk der Fantastische ist ein intergalaktischer Geheimagent vom Planten Kleiner Badschi und wurde von ILSE – Intergalaktische Liga Sanftmütiger Existenzen – auf die Erde geschickt um herauszufinden, ob der Planet Erde von ILSE aufgenommen werden kann. Diese Ehre wird nur Planeten zu Teil, deren Bewohner friedlich und nett sind. Fonk landet nun also – als Wellensittich verkleidet – in seinem Keksdosenraumschiff quasi vor Flos Füßen und lässt sich partout nicht davon überzeugen, dass er nicht wie geplant in Australien gelandet ist. Kurzerhand nimmt Flo Fonk mit. Seine Eltern finden Fonk zwar auffällig anders, zumal er Gummibärchen frisst und Vogelfutter verschmäht. Doch da er vor ihnen nicht spricht, akzeptieren sie ihn eben als Haustier. Als das Wilde Land, ein Flecken Natur, durch ein Bauprojekt dem Erdboden gleichgemacht werden soll, setzen Flo und seine Freundin Karlotta alles daran, dies zu verhindern. Unerwartete Hilfe bekommen sie von Boris, dem Schulekel, der vielleicht doch gar nicht so ein übler Kerl ist. Und natürlich von Fonk, der die Erfüllung dieser Mission quasi als Eintrittskarte zu ILSE ansieht. Was sie dabei alles erleben und versuchen, ist pfiffig und spannend und sehr witzig.
Ein Außerirdischer als Wellensittich verkleidet. Als wäre das nicht schon ulkig genug, ist dieser auch noch völlig von sich selbst überzeugt, vorlaut, frech, direkt, verfressen und mit offensichtlichen Sprachproblemen. So bezeichnet er sich selbst als Dellenflittich, Schnellenbittich, Knallenschnittich. Er liebt Gummibärchen, ist felsenfest davon überzeugt, mit Käxdöse, seinem Raumschiff, in Australien gelandet zu sein. Er funkt mit ILSE über seine Antenne auf dem Kopf, die wie eine abstehende Feder aussieht. Trotzdem muss man Fonk einfach liebhaben! Dazu tragen sicher auch die vielen Illustrationen bei, die es im Buch gibt. Sie sind in schwarz/weiß gehalten, haben aber blaue Akzente – passend zu Fonks Federkleid.
So verrückt und albern die Story losgeht, so zieht sich das bis zum Ende durch. Jedoch nicht, ohne auch ernste Themen zu behandeln wie Naturschutz, Mobbing, Vorurteile, Freundschaft, Zusammenhalt. Allerdings so crazy verpackt, dass es eine reine Freude ist. Als Leser schliddere ich von einer verrückten Situation in die nächste, ein Abenteuer jagt das andere, rasant und lustig und überaus schräg – Dank Fonk!
Zwischendurch werden die Kapitel aufgelockert durch „Die Erdling-Top-Flop-Liste des Fantastischen Fonk“ sowie durch viele kleine und auch großformatige Zeichnungen. Auch gibt es immer mal wieder kleine Auszüge aus Fonks Ratgeber „Menschen, Makrelen, Makkaroni“ – einer hanebüchener als der andere.
Ich mag dieses völlig verrückte, abstruse, alberne, übertriebene Buch sehr! Und: ich habe daraus auch meinen neuesten Lieblingskalauer. Und der geht so: „Wie nennt man 4 Koalas auf einem Pferd? Die eukalyptischen Reiter“ – ich musste SO lachen! Wie beim ganzen Buch. Wirklich gelungen und spaßig und einfach mal ziemlich gaga. Die Charaktere selbst – bis auf Fonk – werden eher oberflächlich angekratzt und es geht eher weniger ins Detail. Genervt hat mich die klischeegeprägte Babysprache von Flos kleiner Schwester. Aber das sind nur Kleinigkeiten.
Ein schöner Auftakt für alle, die schräge Storys zum Lachen mögen – 4/5.
- John le Carré
Marionetten
(66)Aktuelle Rezension von: P_Gandalf... handelt von einem jungen Tschetschenen, der auf dubiosen Wegen nach Hamburg und zwischen alle Fronten gelangt.
Issa Karpow, Sohn eines korrupten russischen Generals kommt nach Hamburg, um dort sein Erbe - das Schwarzgeld seines Vaters - anzutreten. Schnell stellt sich heraus, dass Issa in verschiedenen Ländern in Gefängnissen sass. Ebenso schnell werden deutsche, britische und amerikanische Geheimdienste auf ihn aufmerksam. Zumal Geheimdienste auch bei der Einrichtung des Schwarzgeldkontos ihre Finger im Spiel hatten.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Le Carre baut hieraus eine vielschichtige Geschichte auf, die den Leser dazu zwingt, sich Gedanken zu machen.
Neben Issa spielen
- + eine junge Anwältin, die die Interessen von Flüchtlingen in Deutschland vertritt,
- + ein alternder britischer Privatbankier, der die Schwarzgeldkonten als eine Belastung aus der Vergangenheit empfindet,
- + die ineffizienten deutschen Geheimdienste, die aus dem Schatten ihrer angelsächsischen Kollegen hervortreten wollen und nach den Attentaten von 2001 "alles richtig machen" möchten und
- + ein geheimnisvoller, islamischer Gelehrter die Hauptrollen.
Alle Personen werden gut charakterisiert - ich konnte mich leider mit keiner Person identifizieren.
Le Carre beschäftigt sich zu weilen ein wenig langatmig mit den Beweggründen einer jeden Fraktion und man fragt sich, ob nicht alle Marionetten sind.
Am Ende kommt es zu einem recht überraschenden und plötzlichen Showdown und der Leser bleibt mit der Frage zurück, ob man nun tatsächlich Terroristen dingfest gemacht hat oder Unschuldigen terroristische Aktivitäten untergeschoben hat.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Mein Fazit: lesenswert
Ein gut geschriebener Roman, um das auch Jahre später noch aktuelle Thema, wie weit dürfen Geheimdienste gehen dürfen, um unseren westlichen Lebensstil zu schützen.
Punkteabzug gibt es von mir dafür, dass der Roman seine Längen hat und leider nur mäßig spannend ist.
- Vince Flynn
American Assassin – Wie alles begann
(12)Aktuelle Rezension von: Buecherseele79Mitch Rapp ist noch jung an Jahren aber er hegt einen grossen Hass auf die Welt denn seine Liebste kam bei dem Lockerbie-Terroranschlag auf das Pan-Am-Flug 103 ums Leben.
Irene Kennedy, eine Mitarbeiterin des CIA wirbt Mitch an, für eine Geheimaktion der CIA von der nicht mal die höchsten Regierungsbeamten wissen sollen/dürfen/müssen.
In einem Trainingslager des alten aber sehr herrischen Stan Hurley soll Mitch und 5 andere Mitstreiter beweisen aus welchem Holz sie sind, denn nur die Besten dürfen in den Kampf ziehen.
Einen Kampf auf den Mitch seit Jahren wartet, denn er will endlich alle Terroristen zur Verantwortung ziehen, sprich, ihnen die Rübe vom Hals schiessen.
Auf der anderen Seite erleben wir den Terror und seine "Arbeit" durch die Arbeit von Sayyed und seinen Mitstreitern des Islamsichen Dschihad, die einen Gefangen der CIA haben und ihn nun foltern um all möglichen Informationen zu erhalten.
Der Terror sowie die Finanzen um Männer, Waffen, Flugzeuge, Drogen und Co. zieht ein weiteres Netz von dem Libanon über Russland nach Deutschland in die Türkei-überall sitzen Menschen die durch den Terror reich geworden sind und sich auch weiterhin berreichern wollen.
Doch nun steht der erste Einsatz von Mitch Rapp und Stan Hurley auf dem Plan und der sieht vor- dem Terrornetz erheblichen Schaden zuzufügen, koste es was es wolle, selbst das eigene Leben....
Was für ein zweischneidiges Schwert, dieses Buch.
Ich muss gestehen- ich habe den Trailer zum kommenden Film gesehen und fand diesen so genial dass ich unbedingt dieses Buch dazu lesen musste.
Vorweg- der Schreibstil ist flüssig und leicht zu verstehen und der Autor nimmt auf jeden Fall kein Blatt vor den Mund wenn es um Ausdrücke oder Kampfeinsätze geht.
Sympathisch waren mir Mitch und Stan nicht wirklich, ihre kindischen Reibereien von Beginn an gingen mir schon ziemlich auf die Nerven, bessern sich aber im Laufe der Geschichte.
Die Hintergründe zum Terror und wer wo wie die Strippen zieht- das hingegen fand ich unheimlich genial beschrieben, skrupellos und durchweg spannend.
Gerade im letzten Drittel nahm das Buch nochmals ordentlich an Fahrt auf und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen.
Ganz grosser Minuspunkt- gerade zu Beginn-Mitch kann alles, er ist so eine Art Batman mit James Bond und Captain America in einem, also perfekt und obwohl keiner weiss wo er alles gelernt hat kann er es(ich meine Hallo- der CIA weiss doch sonst auch alles?!?!?) oder lernt unheimlich schnell...
Im Laufe des Buches fällt dann der Blickpunkt mehr auf die Agenten als Team und ihre Zusammenarbeit sowie die Spionage und Aufträge die Terroristen auszuschalten.
Von daher gebe ich 4 Sterne(wegen diesem Superman-Mitch kann alles- Gedöns wären es aber so nur 3 Sterne) und muss sagen- ich bin neugierig auf die weiteren Bände geworden.
Ich denke für den ein oder anderen ist es auf jeden Fall ein spannender Thriller. - Frederick Forsyth
Der Afghane
(56)Aktuelle Rezension von: beastybabeDie Geschichte:
Frederick Forsyth hat dieses Buch zwar bereits vor etwa 10 Jahren geschrieben, doch angesichts der Ereignisse der letzten Zeit ist es leider (wieder) sehr aktuell. Es geht um fanatische Glaubensanhänger, die der westlichen Welt den Kampf angesagt haben.
Durch einen Zufall gelangen die Geheimdienste Amerikas und Englands an eine verschlüsselte Botschaft, die einen drohenden Terroranschlag enormen Ausmaßes ankündigen könnte. Keine ihrer Quellen kann ihnen Näheres dazu sagen, so dass langsam ein irrwitziger Plan Gestalt annimmt: sie wollen einen ihrer Agenten bei al-Qaida einschleusen.
Mike Martin ist mit knapp Mitte Vierzig zwar bereits im Ruhestand, doch er erfüllt alle nötigen Voraussetzungen für diese Mission. Er wird in die Rolle eines inhaftierten Taliban-Kommandanten schlüpfen und kann nur hoffen, dass er überzeugend genug ist, um nach vielen Monaten Vorbereitungszeit nicht sofort enttarnt zu werden.Meine Meinung:
Der Autor lässt anfangs noch einmal sehr übersichtlich einige wichtige Eckdaten und Ereignisse in die Geschichte einfließen, die erklären, wie es überhaupt zur heutigen Terrorbedrohung und zu den vielen fanatischen Gruppen gekommen ist, die den “Ungläubigen” den Dschihad erklärt haben. Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, waren diese Informationen sehr interessant und aufschlussreich.
Frederick Forsyth ist ein Mann “vom Fach”, was man an vielen Stellen deutlich merkt: die Arbeit der Geheimdienste, die eingesetzten Waffen und die technische Ausrüstung werden sehr authentisch beschrieben. Überhaupt wirkt die ganze Story sehr lebensnah und erschreckend real.An Spannung mangelt es nicht, obwohl zunächst viel Zeit für die Vorbereitung der Mission aufgewendet werden muss. Wechselnde Schauplätze bringen zusätzlich Tempo und Abwechslung in die Geschichte. Alles ist bestens durchdacht und es gibt zwar einige Zufälle, die maßgeblich zum Gelingen beitragen, aber diese nehmen nicht überhand.
Hauptperson ist der Geheimagent Mike Martin, der gerade so sympathisch rüberkommt, dass man ihn gern auf seiner heiklen Mission begleitet und ihm wünscht, dass er am Ende wohlbehalten in seinen Ruhestand zurückkehren kann. Andererseits übertreibt es der Autor aber nicht mit emotionalen Hintergrundinformationen, so dass man als Leser trotzdem noch einen guten Abstand zu den Protagonisten wahren kann und nicht zu entsetzt ist über mögliche Verluste.
Die zweite wichtige Person ist natürlich “der Afghane”, also der Gefangene, dessen Leben Mike übernimmt. Sein Lebenslauf ist ein gutes Beispiel dafür, wie eigentlich ganz normale, unschuldige Menschen irgendwann in den Fängen des Fanatismus enden.
Sehr schön fand ich auch die Beschreibung der Schauplätze: der Autor erschafft authentische Szenarien, denen man sich nur schwer entziehen kann.
Fazit:
Interessant, fesselnd, erschreckend realistisch – ein Agententhriller mit viel Spannung und Action!