Bücher mit dem Tag "gaukler"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gaukler" gekennzeichnet haben.

92 Bücher

  1. Cover des Buches Tintenwelt 1. Tintenherz (ISBN: 9783751300742)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 1. Tintenherz

     (10.768)
    Aktuelle Rezension von: Ludimi

    "Tintenherz" ist eine abenteuerliche, fantasy Jugend Geschichte, die mich recht schnell in seinen Bann gezogen hat. Davor habe ich ehrlich gesagt nichts davon gehört. Umso dankbarer bin ich das meine Freundin mir dieses Geschenk gemacht hat und mich in diese wundervolle Welt eintauchen ließ.

    Ich hatte Angst das sich die Geschichte ewig ziehen wird, weil das Buch so dick ist, aber ich wurde schnell des besseren belehrt. Die Geschichte fing ziemlich schnell an interessant zu werden und der schreibstil hat es einem sehr einfach gemacht, mehr und mehr davon lesen zu wollen.

    Die Protagonisten Mo und Meggie wachsen einem schnell ans Herz, da sich die eigene Leidenschaft der Bücher, bei ihnen widerspiegelt.
    Auch die anderen Charaktere des Buchs wie Elinor & Staubfinger, mochte ich mit der Zeit sehr gerne.

    Ich hatte das Gefühl ein Teil der Geschehnisse zu sein. Als hätte Mo mich, in ihre Geschichte herbei gelesen. Ich wollte nicht aufhören, wollte immer weiter lesen und wissen wie es weiter geht. Wissen ob Capricorn davon kommt oder ob jemand den ich mag stirbt.
    Es war so zum greifen nah und das ist das schönste, was ein Buch einem geben kann.

    Das Ende hatte ich ganz anders erwartet und kann aufjeden fall sagen das es mich neugierig gemacht hat, die anderen teile zu lesen.

  2. Cover des Buches Tintenwelt 2. Tintenblut (ISBN: 9783751300759)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 2. Tintenblut

     (3.458)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Willkommen zurück in der Tintenwelt, in der sich Bücherliebhaber völlig verlieren können und denen keine andere Wahl bleibt, als sich in diese bunte Welt voller Helden, Bösewichten und Fabelwesen zu verlieben. Nach dem ersten Band "Tintenherz" hat mich Cornelia Funke nicht nur mit ihrer Welt locken können, es war eher die Art und Weise, wie sie aus bekannten Worten, die wir selbst jeden Tag benutzen oder schon etliche Male gelesen haben, etwas völlig neues gemacht hat, was man fast schon riechen und schmecken konnte. Nachvollziehbare Charaktere und detaillierte Beschreibungen auf einem Niveau, wie ich es noch nie gelesen habe, machen diese Buchreihe zu etwas völlig einmaligem, wovon man sich als Leser nur schwer lossagen kann. Mit dem zweiten Band "Tintenblut" wird es sogar noch fantastischer und Meggie kann endlich die Tintenwelt erkunden.

    Handlung: Was im ersten Band noch völliges Neuland war, ist im zweiten Teil "Tintenblut" schon völlige Normalität und nicht nur Meggie und ihr Vater oder der arme Stümper Darius können Menschen und Wesen aus Büchern hervorlesen, sondern auch ein junger Mann namens Orpheus, der sich selbst fast noch schlimmer beweihräuchert, als es Fenoglio wegen seiner Geschichte Tintenherz tut. Staubfinger, der immer noch nach einem Weg zurück in seine Heimat sucht, hat ihn zusammen mit Farid ausfindig gemacht und tatsächlich: Orpheus schafft es Staubfinger in seine Geschichte zurück zu lesen, doch seine Beweggründe werden schon bald ein Problem für Meggie und ihre Familie, denn während Meggie freiwillig ihren Weg in Tintenherz hinein findet, hat Mo keine Wahl...

    Einstieg: Resa ist zurück, Elinor nicht mehr alleine, Mo geht wieder seinem Beruf nach und Meggie hängt mit ihrem Kopf nur in der Tintenwelt. Auch die herbeigelesenen Feen und Kobolde leben in Elinors Garten. Es ist idyllisch und familiär. Fast ein Jahr ist vergangen, seit sie Capricorn besiegt, Fenoglio verloren und Resa zurückbekommen haben. Das Meggie einfach an nichts anderes denken kann, als an eine andere Welt, ist für Mo nicht leicht, denn das Buch Tintenherz hat ihm so viel genommen. Ich konnte ihn absolut verstehen, dass Meggies Obsession für ihn schwer ist, das er ihr nicht begreiflich machen kann, dass die Tintenwelt auch gefährlich ist. Der Übergang vom friedlichen Familienleben in Meggies größtes Abenteuer geschieht recht fließend und natürlich war ich als Leser klar auf Meggies Seite und konnte ihre Lust auf das Unbekannte teilen. 

    Stimmung beim lesen: Es gab Momente, in denen ich nicht wirklich glauben wollte, was ich da lese und das meine ich nicht im Sinne von "Unglaubwürdige Geschichte", schließlich ist es eine Fantasiewelt, sondern wenn es um persönliche Beziehungen ging. Da gab es schon das ein oder andere "abgedroschene" Beispiel, was ich nicht so ganz ernst nehmen konnte und was den Lesefluss für mich etwas holprig gemacht hat. 

    Protagonisten: Meggies Herz hängt so sehr an der Tintenwelt, die ihre Mutter Resa ihr in allen Aspekten stundelang beschrieben hat und welcher Bücherliebhaber würde es ihr verdenken? Tag und Nacht denkt sie an nichts anderes, während Mo seiner normalen Arbeit nachgeht und sie alle ihr Zuhause bei Elinor gefunden haben. Es war ein langer, gefährlicher Weg, auf dem Meggie und Mo Elinor ans Herz gewachsen sind und ich habe diese Entwicklung wirklich geliebt, umso schade war es, dass Elinor in diesem Buch nur eine traurige Statistenrolle einnimmt, die dazu verdammt ist sich Sorgen zu machen und zuzugucken. 

    Für Mo hat "Tintenblut" einiges zu bieten und nicht nur, weil er seine Frau nach zehn langen Jahren zurück hat, sondern weil ihm selbst ein schweres Abenteuer bevorsteht und sein Charakter, seine Werte und Ansichten stark auf die Probe gestellt werden.
    Cornelia Funke hat eine Familie beschrieben, die ihrem Schicksal einfach nicht ausweichen kann und ihnen Nebenfiguren zur Seite gestellt, die für die richtige Balance zwischen Gut und Böse sorgen. (Im ersten Band habe ich es noch ein wenig kritisiert, dass das Böse sich so übermächtig angefühlt hat.) Die Charaktere, die in der Tintenwelt von Fenoglio lebendig werden und schließlich ihr eigenes Leben entwickeln, was dem Autoren natürlich gar nicht passt, sind so bunt, dass es wundervoll war, sie alle kennen zu lernen. Ob das bunte Volk, bestehend aus Spielleuten (Feuerkünstlern, Seilakrobaten...), Gauklern und Räubern, oder dem trauernden Speckfürsten und dem bösen Natternkopf, den Dienern und Untertanen, die ebenfalls versuchen ihr eigenes Schicksal zu verbessern und natürlich den fantastischen Wesen wie dem zahmen Bären des Schwarzen Prinzen, dem man nachsagt ein Nachtmahr zu sein, der sich in einen Menschen verwandeln könne, die Feuer- und Wasserfeen, Nixen, Riesen (die man aber leider nicht zu Gesicht bekommt)... 

    Auch Farid, der an Staubfingers Rockzipfel klebt, muss etwas eigenständiger werden. Seine Rolle in diesem Buch ist ein Schlüsselmoment, der für einigen Wirbel sorgt. 

    Der wirkliche Überraschungscharakter ist Staubfinger, den man als Leser von einer völlig neuen Seite erlebt. Seine Vergangenheit enthüllt sich durch kurze Anmerkungen oder Erzählungen und treffen irgendwie immer ins Herz. Seine Entwicklung geschieht schleichend und sorgt dafür, dass er einer der besten Charaktere in dieser Reihe wird. 

    Man erfährt auch mehr über das, was Resas in der Tintenwelt erlebt hat, bevor Mortola sie fand und zur Magd von Capricorn wurde. 

    Positiv:  Die Art und Weise, wie man als Leser durch Meggies und Mos Augen die Tintenwelt erlebt, ist wundervoll und man kann die Faszination geradezu spüren, und auch die Angst vor dem Unbekannten und der Dunkelheit bildet einen abrundendes Bild. Es ist magisch. 

    Cornelia Funkes Schreibstil hat mich schon im ersten Band völlig süchtig nach diesen wundervollen Worten werden lassen, die eine Geschichte entstehen lassen, in die man sich stundenlang hineinfallen lassen kann, ohne zu merken, dass die Zeit vergeht. Für mich persönlich hat sie sogar nochmal eine Schippe an Fabelhaftigkeit draufgelegt und auch mit der ein oder anderen Wendung mein Herz zum rasen gebracht. Ich habe mit gefiebert, gelitten, gelacht, die Augen über Fenoglio gerollt und ihn trotzdem irgendwie verstanden, wie begeistert er von seinem eigenen Meisterwerk ist und wie schnell seine Euphorie schwinden kann, wenn etwas nicht so läuft, wie es eigentlich soll. 

    So lala: Braucht die Tintenwelt Reihe wirklich einen romantischen Touch? Die Autorin hat einen mittleren Weg dafür eingeschlagen, in der manches passiert und wenig hinterfragt wird, als sei es einfach so vorherbestimmt. Das wirkte für mich irgendwie nicht ganz rund und ein paar Sätze mehr hätten es mir wahrscheinlich leichter gemacht, mit dieser kleinen Seite des Buches umzugehen. 

    Fazit:

    "Tintenblut" ist eine deutliche Steigerung und bringt noch mehr Abenteuer mit, weil man tatsächlich mit Meggie und den anderen in die richtige Tintenwelt reist. Während man im ersten Teil Meggie beneiden konnte, durch deren Augen sich das Erlebnis dieser Geschichte noch intensiver anfühlte, ist es nun Mo, der immer wieder Vergleiche zieht zwischen dem Gelesenen und dem was er nun erlebt. Auch Staubfinger, bei dem ich mich bisher nicht so ganz entscheiden konnte, ob ich ihn gut finde oder nicht, bekommt endlich seinen großen Traum erfüllt, weshalb man ihn von einer völlig neuen Seite kennen lernt, die einiges zu bieten hat. Wer war Staubfinger, bevor Mo ihn aus seiner Geschichte gepflückt hat? Hatte er besondere Freunde oder eine Familie? Welche Rolle hat sein gehörnter Mader Gwin? All diese Fragen werden in diesem zweiten Band ausreichend und mehr als zufriedenstellend beantwortet, sodass ich am Ende sagen kann, dass sich Staubfinger zu einem meiner Lieblingscharaktere gemausert hat.


  3. Cover des Buches Tintenwelt 3. Tintentod (ISBN: 9783751300766)
    Cornelia Funke

    Tintenwelt 3. Tintentod

     (2.876)
    Aktuelle Rezension von: SimoneF

    "Tintentod" ist der dritte Band der Tintenwelt-Reihe, und es geht von Anfang an hochspannend weiter. Seit "Tintenherz" begeistert mich Cornelia Funkes lebendiger und phantasievoller Schreibstil, und auch der dritte Band hält wieder viele überraschende Wendungen, Magie und kreative Einfälle parat. Besonders gut gefällt mir, dass die Figuren nun teilweise komplexer und ambivalenter werden und mehr Tiefe bekommen. In "Tintentod" spielt Meggies geliebter Vater Mo eine zentrale Rolle, die auch zu familiären Spannungen führt, da Mo hin- und hergerissen ist zwischen seiner besonderen Verantwortung gegenüber der Tintenwelt einerseits und seiner Familie andererseits, die wieder in die reale Welt zurückkehren möchte.


    Nachdem Tintenblut schon deutlich heftiger als Tintenherz war, setzt sich diese Entwicklung in Tintentod fort, und ich hatte den Eindruck, dass die Reihe, die mit einem Kinder- und Jugendbuch startete, nun erwachsen wird. Die Handlung ist deutlich gewalttätiger, es gibt grausame Todesfälle, und die Grundstimmung ist generell sehr düster. Ich würde daher das Buch erst ab dem Teenager-Alter empfehlen.
    Jeder Band hat mich auf seine Weise gepackt. Während im ersten der Zauber der Bücher und das Herauslesen von Charakteren im Vordergrund stand, habe ich im zweiten Teil die Tintenwelt näher kennenlernen dürfen, in die sich Meggie und Co. hineingelesen haben. Der dritte Teil war für mich der abenteuerlichste, komplexeste und spannendste. Ich bin nun sehr gespannt, wie Cornelia Funke die Reihe mit "Die Farbe der Rache" fortsetzen wird und freue mich schon sehr auf den neuen Band im Oktober!


  4. Cover des Buches Der Medicus (ISBN: 9783453503946)
    Noah Gordon

    Der Medicus

     (2.224)
    Aktuelle Rezension von: Quaaltagh

    Um es gleich vorweg zu nehmen: Es gibt Bücher, die sind völlig zurecht Bestseller – und „Der Medicus“ ist ein beeindruckendes Beispiel hierfür. Eigentlich der Fantasy und Science-Fiction zugetan, lese ich hin und wieder Werke anderer Genres und gelegentlich mischt sich auch ein Bestseller darunter. Meist kann ich dann zwar verstehen, weshalb sich der Roman gut verkauft, in der Regel aber lasse ich mich nach dem Lesen dennoch nicht unbedingt zu überschwänglichen Lobpreisungen hinreißen. Bei dem Historienepos von Noah Gordon ist das aber anders.

    Journalist mit Hang zur Medizin

    Der amerikanische Schriftsteller Noah Gordon (geb. 1926 in Worcester, Massachusetts) befasst sich in seinen Romanen ausführlich mit der Religion und hier besonders mit dem Judentum. Zweites, immer wiederkehrendes Thema in seinen bisher acht Romanen ist die Medizin. Aus Lust am Schreiben studierte Gordon Journalismus und bereits mit seinem ersten Roman „Der Rabbi“ gelang ihm der Durchbruch. „Der Medicus“ machte Noah Gordon weltberühmt und ist der erste Roman einer Trilogie rund um die Mediziner-Familie Cole.

    Die Lehrjahre eines Medicus

    Robert Jeremy Cole wird mit neun Jahre plötzlich zum Waisen. Das ist im London des Jahres 1021 ein schweres Schicksal. Eher zufällig gerät er an einen Bader, der ihn in die Lehre nimmt. Dort lernt er, Menschen zu heilen, aber auch kaufmännisches Geschick und ein gewisses Maß an Verschlagenheit. Und er entdeckt, dass er eine Gabe besitzt: Durch die Berührung der Hände seiner Patienten spürt er, wenn sie dem Tode nahe sind. Diese Entdeckung weckt sein Interesse an der Medizin derart, dass er nach dem Tod des Baders beschließt, sich zum Medicus ausbilden zu lassen. Es ist jedoch kein jüdischer Medicus bereit, ihn, einen Christen, aufzunehmen, da es gegen das Gesetz wäre. Allerdings hört er von einem Heiler im fernen Persien, dessen legendärer Ruf bis nach Europa hin bekannt ist: Ibn Sina. Rob macht sich auf eine zwei Jahre dauernde Reise nach Isfahan, während der er seine spätere Frau Mary kennenlernt. Um an der Madrassa, einer medizinischen Universität, aufgenommen zu werden, muss er sich als Jude ausgeben, denn auch hier ist einem Christen der Zugang verwehrt. Während seines Studiums freundet er sich mit dem etwas oberflächlichen Karim und dem vernünftigen Mirdin an. Als der junge Schah Ala auf die drei aufmerksam wird, versammelt er sie immer wieder um sich und bezeichnet die Runde stolz als „Die vier Freunde“. Bald stellt sich aber heraus, dass diese Freundschaft eher eine Laune des Herrschers ist – mit tragischem Ende: Karim und Mirdin werden sie nicht überleben. Nachdem auch Ibn Sina, gleichzeitig Lehrer und Mentor von Rob, stirbt und Isfahan kurz vor der Eroberung durch die Seldschuken steht, ergreift der junge Medicus Rob mit seinen drei Kindern und Mary die Flucht. Sie kehren zurück nach London. Doch Mary kann sich nicht an die graue und unfreundliche Stadt gewöhnen. Schließlich reist sie in ihre Heimat Schottland ab. Rob Cole arbeitet zunächst weiter als Arzt. Als er aber vor der Kirche seine Identität nachweisen soll, was ihm wegen seiner langen Abwesenheit kaum möglich ist, macht auch er sich ebenfalls auf den Weg nach Schottland.

    Konfliktpotenzial Medizin vs. Religion

    Was erhebt den „Medicus“ vom herkömmlichen Historienroman zum Epos? Wikipedia erklärt diesen Begriff mit „… weitläufige oder ausschweifende Erzählung“. Und diese Definition trifft es im Falle von Gordons Roman auf den Punkt. Der Autor erzählt die Geschichte der Lehrjahre von Robert Jeremy Cole über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. In sehr detailreichen, atmosphärischen und farbigen Bildern beschreibt er, wie der etwas starrköpfige, aber dennoch ängstliche Junge zu einem aufopferungsvollen Mediziner heranreift und wie dieser später mit an Fanatismus grenzender Akribie die Heilkunst erforscht. Dabei lässt sich Cole weder von strengen Gesetzen noch dem Unmut von Freunden und Familie abhalten. Gordon zeichnet ein erzählerisches Bild des 11. Jahrhunderts in ganz unterschiedlichen Gesellschaften, voller Leben, aber auch voller Grausamkeiten. In dem Aufeinandertreffen von Islam, Judentum und Christentum zeigt er deutlich Unterschiede und auch Parallelen auf und bringt sie stets in Verbindung mit ihrer aus heutiger Sicht rückständigen Einstellung zum Leben und zur Medizin.

    Insbesondere bei der eingehenden Beschreibung von Krankheiten verliert sich der Autor hin und wieder in Details, die man als Leser eigentlich lieber nicht kennen möchte. Doch verfällt er nie in Geschwafel. Vielmehr wird durch diesen Detailreichtum die Leidenschaft des Protagonisten deutlich, der in seiner Arbeit eine Berufung sieht, die auch seinem Talent geschuldet ist, den nahen Tod von Menschen vorhersehen zu können. Interessant und gleichzeitig befremdlich wirken die Rituale der Juden, denen Rob Cole auf seiner langen Reise begegnet. Jemand der sich wie ich noch nie mit dieser Religion ernsthaft befasst hat, ist versucht, angesichts der bizarren Bräuche ständig den Kopf zu schütteln. Doch schnell wird einem klar, dass es bei Christen oder Moselms nicht anders aussieht. Jede Religion zeigt ihren Glauben auf ihre ganz eigene Weise – und die ist objektiv betrachtet oft nicht weniger bizarr.

    Die Religionen in „Der Medicus“ dienen als Projektionsfläche für die gesellschaftlichen Moralvorstellungen angesichts Leid und Tod. Was erlaubt der Glaube? Welche Rolle spielt er in der Gesellschaft? Und welchen Anspruch erhebt die Religion bei der Versorgung der Menschen? Rob Cole stößt auf vielen Hürden, die heute, 1000 Jahre später, vielfach noch immer bestehen. Auch heute beanspruchen die Religionen noch für sich, den richtigen Weg zu kennen. Nur wird es nicht mehr so plakativ wie damals vorgetragen. Man geht subtiler vor, weil die Menschen mehr verstehen. Der Medicus hingegen hat mit der Unwissenheit und Ignoranz einer tief religiösen Umwelt zu kämpfen, und dabei begibt er sich so manches Mal in Lebensgefahr.

    Am Ende gibt es allerdings trotz zahlreicher Schicksalsschläge, die Rob Cole erfahren muss, ein geradezu hollywood-gleiches Happy End im schottischen Hochland. Als Leser schließt man den Buchdeckel mit dem guten Gefühl, Zeuge eines ereignisreichen Abenteuers geworden zu sein, bei dem man viel über Medizin, Religion und den nahen Osten um das Jahr 1000 gelernt hat.

    Fazit

    Ich habe selten ein Buch gelesen, das so bunt, so detailreich und so erzählerisch spannend war. Immer wieder fragte ich mich während der Lektüre, wieviel Zeit Noah Gordon wohl in die Recherche gesteckt haben mag. Es muss immens gewesen sein. Religionen, Medizin, Lebensweise im Jahr 1000, London und vieles mehr ist so ausführlich beschrieben, dass ich die Handlung fast greifbar vor Augen hatte. So entstand ein überaus lebendiges Portrait einer Zeit, die längst vergangen ist, die aber bis heute in vielerlei Hinsicht nachwirkt. Der Roman „Der Medicus“ ist eine absolut fesselnde Geschichte und mit Fug und Recht ein Bestseller geworden. Meine Urteil: Sehr empfehlenswert! Ich werde mit Sicherheit auch die beiden Nachfolge-Teile „Der Schamane“ und „Die Erben des Medicus“ lesen.

  5. Cover des Buches Saeculum (ISBN: 9783785577837)
    Ursula Poznanski

    Saeculum

     (1.902)
    Aktuelle Rezension von: Miss-Tarantulas-Netzwerk

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    😊 | POSITIV | 😊

    ✔️ Cover
    ⤷ düster
    ⤷ passend zum Genre
    ✔️ Erzähler Perspektive
    ⤷ Sichtwechsel nach Kapitel
    ⤷ Gedanken: kursiv
    ✔️ Kapitel
    ⤷ zwischendurch komplett schwarze Seiten mit kurzen Erzählungen
    ✔️ Atmosphäre
    ⤷ teilweise altertümlich
    ⤷ düster
    ⤷ wild
    ⤷ leicht brutal
    ⤷ erschreckend realistisch
    ✔️ Charaktere
    Anzahl Hauptcharaktere: 2
    Anzahl Nebencharaktere: 13 - 15
    ⤷ Aussehen detailliert beschrieben
    ⤷ Persönlichkeiten werden durch Handlungen ersichtlich
    ✔️ Weltenaufbau
    Schauplätze: 4
    ⤷ befinden uns auf Planet Erde, keine Fantasie Welt
    ⤷ Natur, Wetter etc. gut beschrieben
    ⤷ einerseits sehr aufregende Gebiete, andererseits eher triste Gebiete
    ✔️ Thematik
    ⤷ mehrere Themen
    ⤷ nicht alle ausführlich ausgearbeitet und dargestellt
    ✔️ Unterhaltung/Spannung
    ⤷ Spannung baut sich langsam auf und bleibt eher verhalten
    ✔️ Anspruch
    ⤷ keine aufwendige Hierarchie oder Familienbande
    ⤷ leicht zu folgen
    ✔️ Besonderheiten
    ⤷ Titel: leicht fühlbarer 3D-Druck
    ⤷ schwarzer Farbschnitt
    ✔️ Schreibstil
    ⤷ Autorin bedient sich einfacher Wortwahl
    ⤷ Inhalt leicht zu verfolgen
    ⤷ kann zügig gelesen werden


    🙁 | NEGATIV | 🙁
     Cover
    ⤷ nur 2 Farben
    ⤷ äußert schlicht/trist
    ⤷ wenig aufregend
    Kapitel
    ⤷ Eröffnung ohne jegliche Nummerierung/Kennzeichnung
    ⤷ daher keine Angabe, wie viele Kapitel insgesamt
    ⤷ Umfang: manchmal recht kurz und manchmal sehr lang
    ⤷ Lesepausen daher nicht immer ganz so leicht durchzuführen
    Charaktere
    ⤷ Entwicklung geht eher langsam von statten und ist nicht sonderlich gravierend
    ⤷ Beziehungen werden ebenfalls langsam aufgebaut
    ⤷ manche Charaktere werden äußert oberflächlich behandelt
    Unterhaltung/Spannung
    ⤷ teilweise langatmig und vorhersehbar
    Ende/Auflösung
    ⤷ für mich persönlich: unpassend und wenig spektakulär


    ❔ WEITEREMPFEHLUNG ❔
    Konnte mich persönlich leider nicht begeistern. Ich hoffe dennoch, dass das Buch auch weiterhin seine Fans finden.


    ❔ BEWERTUNG ❔
    2 von Spinnchen


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  6. Cover des Buches Der Schwur des Normannen (ISBN: 9783426516409)
    Ulf Schiewe

    Der Schwur des Normannen

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28
    Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Ich ergänze lediglich meine ganz persönliche Meinung:

    Nachdem ich schon die beiden ersten Bände der "Normannen-Sage" geniessen durfte hatte ich mich schon sehr auf dieses Buch gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht!

    Erneut gelingt es dem Autor historische mit fiktiven Ereignissen und Personen zu einem eindrucksvollen Gesamtbild zu verquicken. 

    Dem Buch fehlt es weder an Spannung und Tempo; lediglich im ersten Drittel kam es zu einigen Längen, die aber im letzten Drittel furios ausgeglichen wurden. Sowohl die historisch belegten als auch die fiktiven Protagonisten sind äusserst lebendig und liebevoll gezeichnet.

    Es ist nicht zwingend erforderlich die Vorgängerbände vorab zu lesen, aber aus meiner Sicht dringend zu empfehlen. Nur so kann man die Entwicklung der Geschehnisse und insbesondere der Protagonisten nachvollziehen und richtig würdigen.

    Ich freue mich sehr auf den vierten Band!
  7. Cover des Buches Winterlied (ISBN: 9789963526260)
    Katjana May

    Winterlied

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Kerstin_Lohde

    Bei diesem Roman war ich gespannt, wie er mir zusagen würde, da der Klappentext interessant klang.

    Das Cover allerdings konnte mich nicht so begeistern. Als ich dann mit dem Lesen begonnen hatte, wurde ich angenehm überrascht.

    Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Noch dazu ist es spannend, interessant und manchmal auch etwas romantisch.

    So dass man es kaum mehr aus der Hand legen kann, nachdem man mit dem Lesen angefangen hat.


    Dieser Roman ist zwar gut geschrieben, nur finde ich , das man dieses Cover etwas anders hätte gestalten können.


    Jeder der gut geschriebene historische Romane mag, sollte sich ihn mal anschauen und evtl mal reinlesen und für sich entscheiden.

  8. Cover des Buches Tyll (ISBN: 9783499268083)
    Daniel Kehlmann

    Tyll

     (286)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Ohne Zweifel lässt sich Kehlmanns Roman gut lesen und eigentlich habe ich ihn auch lediglich als leichte Unterhaltungslektüre empfunden, trotz einiger schrecklicher Kriegsszenen. Manches war ganz witzig, etwa wenn die "moderne Wissenschaft" den Aberglauben bekämpft, aber in unseren Augen einen neuen absurderen Aberglauben kreiert.

    Immer wieder geht es um Geschichten. Till ist ein Meister darin, die Menschen durch Geschichten zu bezaubern und sie durch seine bösartigen Streiche zu belehren. Ihn übertrifft aber die Winterkönigin, die einen Krieg auslöst, weil sie einmal zu oft wie auf einer Theaterbühne handelte. Übertroffen werden die beiden aber noch von den Gesandten in Osnabrück, die die Wirklichkeit wie eine große Fiktion behandeln, so tun, als seien Verhandlungen über künftige Verhandlungen und willkürliche Behauptungen, was die An- und Abwesenheit von Personen betrifft, von höchster Bedeutung und die mit diesem absurden Theater den Frieden schaffen.

    Aber das reicht nicht, die Episoden bleiben nur äußerlich verbunden. Ich habe den roten Faden jedenfalls nicht gefunden.

  9. Cover des Buches Die falsche Patrizierin (ISBN: 9783839215784)
    Susann Rosemann

    Die falsche Patrizierin

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Eggi1972

    Die falsche Patrizierin von Susann Rosemann, spielt im Jahre 1524 in Ulm. Mein erster Gedanke war, die Patrizier waren doch erst viel später und nicht in dieser Zeitspanne, also bin ich dem Buch gegenüber schon mal sehr skeptisch gewesen.

    Wobei ich mich hier auch bei der Autorin bedanke, die am Ende des Buches meine Gedanken bzgl. des Begriffes bestätigt und erklärt hat, dass dies nur ein kleiner Trick war, um es - wie soll ich sagen - flüssiger für den Leser zu beschreiben.

    Komme ich nun also einmal zu dem Buch. Susann Rosemann schafft es, eine sehr spannende Geschichte zu beschreiben, wie eine Gauklerin zu einer Patrizierin werden kann. Da sie einen wirklich sehr schnell auf die Reise in das alte Ulm mitnimmt. Auch werden die Intrigen, die gesponnen werden, sehr plastisch beschrieben und man kann sich einfach vorstellen, dass es genauso abgelaufen ist.

    Sie beschreibt die Figuren mit einfachen Mitteln aber trotzdem nicht eindimensional. Man kann sich in Laila sehr schnell hineinversetzen. Man spürt ihre Ängste, ihre Nöte.

    Ich hätte mir gewünscht, wenn sie die Geschichte um Ihren Vater noch etwas genauer beschrieben hätte und am Ende musste ich für mich feststellen, dass das Buch zu schnell zu Ende ging. Man kann sagen 100 Seiten mehr wären mir persönlich sehr recht gewesen aber ich denke, dass dieses Buch für Menschen die historische Romane aus der Zeit mögen, ein schönes Buch für trübe Tage mit einer Tasse Tee in der Hand genau das richtige ist.

    Und man sollte es einfach als einen flüssig und schnell erzählten Roman sehen, der auf alle Fälle lesenswert ist, und ruhig ein wenig mehr Beachtung bekommen sollte.

    Literaturlounge

  10. Cover des Buches Der Wanderzirkus (ISBN: 9783964438393)
    Jeanette Lagall

    Der Wanderzirkus

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Chronikskind

    Die Reihe rund um das "Schloss der Schatten" von der Autorin mochte ich bisher sehr gerne. Und da zufällig Band 2 dieser Reihe vor kurzem eingezogen ist, hab ich dann endlich auch mal Band 1 vom SuB befreien wollen und mich damit mal wieder in ein Genre gewagt, was ich sonst eher weniger lese.

    Anfangs hatte ich tatsächlich ein bisschen Startschwierigkeiten. Ich musste mich in dem Setting und vor allem auch mit der Sprache erstmal vertraut machen und das hat schon ein bisschen gedauert. Mit der Zeit hat sich das aber eingepegelt und dann ist auch ein viel flüssigeres Lesen möglich gewesen. Der Stil der Autorin gefällt mir auch hier wirklich gut und lässt sich gut lesen.

    Die Geschichte wird zu großen Teilen aus der Sicht von Riki erzählt, zwischendurch bekommen aber auch mal andere Charaktere das Wort. Die Wechsel fand ich gut, da man so auch mal andere Einblicke bekommen konnte und die Gaukler da auch ein bisschen besser kennengelernt hat. Aber auch bei den Familien der beiden Mädchen erhält man Einblicke und konnte auch dort die Geschehnisse gut mitverfolgen.

    Die Handlung fand ich sehr interessant gemacht. Zum einen natürlich, dass man umfassende Einblicke bekommen hat und eben auch verfolgen konnte, wie die Familien reagieren und was die Polizei unternimmt. Zum anderen war es auch sehr spannend, gemeinsam mit Riki und Myra das Leben bei den Gauklern kennen zu lernen und zu verfolgen, wie sich die beiden entwickeln und welche Fähigkeiten sie erlernen. Weiterhin ist auch die Suche nach dem Karneolvogel ein Thema, wenn es auch für meinen Geschmack noch ein wenig im Hintergrund gestanden hatte. Aber das kommt sicher noch in den Folgebänden.

    Die Protagonistinnen haben mir sehr gut gefallen. Allen voran Riki, die so gar nicht das klischeehafte Mädchen war, was alle aus ihr machen wollten. Ich fand es herrlich, wie sie sich durchgesetzt hat und gewisse Dinge einfach auch nicht gescheut hat. Aber auch Myra hat mir gut gefallen.

    Ebenso die Gaukler, bei denen ich mich oft köstlich amüsiert habe. Die Familien fand ich eher ein wenig seltsam, auch wenn ich es nachvollziehen kann, dass sie einfach nur ihre Töchter zurück haben wollen.

    Das Ende des Bandes fand ich gut gewählt und ja, über die ein oder andere Entscheidung war ich durchaus überrascht. Gespannt bin ich auf jeden Fall, wie es weitergehen wird und welche Spuren noch bei der Suche nach dem Karneolvogel verfolgt werden.

    Mein Fazit
     Auch der Auftakt dieser Reihe der Autorin konnte mich in seinen Bann ziehen, auch wenn das Genre selbst eigentlich nicht so ganz meins ist. Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich mit dem Stil und dem Setting gut zurecht gefunden und die Geschichte recht flott gelesen. Die Handlung war interessant und spannend, es hat Spaß gemacht, das Leben bei den Gauklern zu verfolgen. Am meisten begeistert hat mich Protagonistin Riki, die sich so gar nicht den gesellschaftlichen Zwängen unterwerfen wollte. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

  11. Cover des Buches Der Gaukler und die Tänzerin (ISBN: 9783426520000)
    Nicole Steyer

    Der Gaukler und die Tänzerin

     (23)
    Aktuelle Rezension von: unclethom
    Dieses Mal entführt Nicole Steyer den Leser ins Hessen des 18. Jahrhunderts.
    Die Protagonistin Suni, eine Zigeunerin, trug einst einen anderen Namen. Wie es dazu kam und was sie dabei erlebte, davon erzählt dieses Buch.
    Wie man es von Nicole Steyer gewohnt ist sind die Figuren sehr plastisch beschrieben. So fällt es natürlich leicht sich diese gut vorzustellen. Es ist Nicole Steyers besonderes Talent ihren Figuren Leben einzuhauchen und sie real wirken zu lassen.
    Ebenfalls sehr schön und bildhaft beschrieben sind die Schauplätze die man sich so natürlich sehr gut vorstellen kann.
    Die Story beginnt gleich sehr spannend und kann sich im Verlauf auch noch steigern um dann in einem grandiosen Finale zu enden.
    In der Hauptsache dreht sich alles um Roma und Gaukler und ihre Stellung in der damaligen Gesellschaft. Am Rande angemerkt, kann auch ich mich noch an die Ablehnung gegenüber den Roma in meiner Kindheit erinnern, also so lange ist das nicht vorüber. Auch ich erinnere mich noch daran wie wenn in der Gegend Zigeuner waren alles von draußen reingeräumt wurde und vor allem wir Kinder nicht vor die Tür durften. Wenn ich mir jetzt überlege, dass diese Angst noch vor 50 Jahren so in der Gesellschaft vorhanden war, wie tief die Angst im 18. Jahrhundert sitzen musste.
    So gesehen hat Nicole Steyer es geschafft dem Leser das Leben der Roma näherzubringen.
    Der Schreibstil ist wie gemacht dafür, dass das Kopfkino des Lesers zum Rattern zu bringen, so auch bei mir. Irgendwann hat man beim Buch den Punkt erreicht, wo man das Buch nicht wieder aus den Händen legen möchte oder kann.
    Mich konnte das Buch sehr gut unterhalten, wie die meisten Bücher der Autorin.
    Alles in allem sind das für mich 5 von 5 Sternen und natürlich auch eine Leseempfehlung!
  12. Cover des Buches Aberglaube und Geschäfte (ISBN: 9783839222232)
    Susanne Gantert

    Aberglaube und Geschäfte

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Tanpopo
    Im Winter 1582 findet man in der Gegend des Rammelsbergs die Leiche einer jungen Frau, eines Säuglings und eines Jungen an drei unterschiedlichen Orten. Haben die Todesfälle etwas gemeinsam oder handelt es sich lediglich um Zufälle?
    Der Jurist Konrad von Velten wird mit der Ermittlung betraut. Dies ist nicht sein erster Fall. Und im Verlaufe der Ermittlungen wird ersichtlich, dass die Ereignisse in einem Zusammenhang mit ihm, seiner Familie und dem Herzog von Braunschweig stehen. Und immer ist der Täter Konrad einen Schritt voraus.

    Die Autorin gestaltet den Handlungsablauf angenehm dynamisch und es blieb mir viel Raum für eigene Spekulationen, denn man erhält beim Lesen auch nur die Informationen, die dem Ermittler zur Verfügung stehen. Es fließen so alle Informationen aus der gegenwärtigen Handlung sowie der Vergangenheit der beteiligten Personen gut ineinander.
    Zudem gibt Susanne Gantert sehr schön sprachlich geschrieben Einblick in gesellschaftliche Entwicklungen der Wolfenbütteler Region am Ende des 16. Jahrhunderts. Die Autorin hat für den Roman gründlich recherchiert und gibt in einem abschließenden Kapitel auch Informationen zu Wahrheit und Fiktion. Man kann durchaus auch geschichtlich noch so Einiges dazu lernen.

    Ich habe den Roman gelesen, ohne die vorhergehenden Bände „Das Fürstenlied“ und „Der Mädchenreigen“ gelesen zu haben. Es viel mir jedoch zu keinem Zeitpunkt schwer in das aktuelle Geschehen einzusteigen. Ich bin im Gegenteil neugierig auf die vorhergehenden Episoden geworden und werde sicherlich die fehlenden Romane lesen.

    Auch diesen Roman kann ich allen Lesern historischer Romane empfehlen.
  13. Cover des Buches Drahtseiltänzer: Die Geschichte von Noah und Ciro (ISBN: 9783736868779)
    S.B. Sasori

    Drahtseiltänzer: Die Geschichte von Noah und Ciro

     (13)
    Aktuelle Rezension von: hexe2408

    Noah hatte sich seine Sommerferien eigentlich anders vorgestellt, aber als sich ihm die Chance bietet spontan mit seinem Onkel in die Toskana zu fahren, schlägt er das Angebot nicht aus. So entkommt er der angespannten Situation zu Hause, der Vergangenheit und den Gefühlen seiner Eltern, die nach seinem Outing ein wenig in Schieflage geraten sind. Ein paar schöne Stunden unter der italienischen Sonne hatte er sich erhofft, doch bekommen hat er etwas ganz Anderes. So viel mehr, aber auch viel weniger Entspannung, als eigentlich gedacht und am Ende ist das Chaos in ihm und um ihn herum noch viel größer, als vorher.

    Viel zu lange hat dieses Buch auf dem SuB darauf gewartet von mir gelesen zu werden und nun endlich habe ich es befreit und es absolut genossen. Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und mag ihren Stil sehr gern, auch wenn er vielleicht nicht für jeden etwas ist. Auch in diesem Werk hat sie mich nicht enttäuscht. Es wird derb, erschütternd, emotional, aufwühlend, chaotisch, direkt, aber auch immer wieder einfach wunderschön und herzerwärmend. Wer vor expliziten Szenen, ungeschönten Momenten, ehrlichen Worten und den tiefen, aufrichtigen, zugleich vernichtenden, als auch haltspenenden Gefühlen zweiter Männer zurückschreckt, der sollte die Finger von dem Buch lassen. Wer jetzt neugierig ist, für den könnte die Geschichte etwas sein.

    Ciro und Noah haben sich mitten in mein Herz gesetzt. Beide Charaktere sind einfach toll, mit reichlich Ecken und Kanten, mit Problemen, Macken, Wünschen, Träumen, Hoffnungen, gefangen in Zwängen und Zweifeln. Auf den ersten Blick erscheint Noah als deutlich stärkerer Protagonist, nicht nur körperlich, sondern auch mental. Und in gewisser Weise zieht sich das durch das gesamte Buch, aber in Ciro schlummert auch eine ganz besondere Stärke, die man nicht unbedingt sofort sieht. Aber Ciro ist auch verletzlich, unsicher und durch sein Leben ein wenig aus dem Gleichgewicht geraten. Und doch ist er einfach großartig, mutig und das nicht nur beim Tanz auf dem Seil, sondern auch bei den anderen Dingen, die er erträgt, die er duldet, die er schluckt, weil sich der Ausweg im Moment eben auch einfach nicht bietet.
    Gemeinsam ergeben Ciro und Noah eine emotional aufgeladene, explosive Mischung, die einen mit nimmt auf eine turbulente, überraschende Achterbahnfahrt, die immer wieder auch Einblicke in die Abgründe ihrer Seelen liefert. Dieses Buch ist voller Leid und Schmerz, Kummer und Zweifeln und daneben scheint trotzdem die Sonne, es gibt so tolle Momente, Gespräche oder auch einfach nur Gesten, die deutlich machen, dass es manchmal einfach mehr als tausend Worte sagt, jemanden zu halten und für ihn da zu sein.
    Klingt alles noch ein wenig wirr und unverständlich? Nun ich will hier nicht spoilern, euch aber trotzdem versuchen die Bandbreite an Gefühlen, Elementen, tollen und aufwühlenden Situationen zu schildern. Mit Ciro und Noah wird es nie langweilig und auch wenn die Dinge, die man mit ihnen erlebt und über sie erfährt, nicht alle leicht zu schlucken sind, so hat sich für mich doch jede Seite gelohnt.

    Gut gefallen hat mir auch der Vergleich mit der Situation auf dem Drahtseil, beziehungsweise auf dem Drahtseil mit dem Leben. So zieht sich der Name durch das Buch wie ein roter Faden. Es hat einen direkten Bezug zu Ciro, denn er läuft über dieses Seil, wieder und wieder. Aber auch außerhalb der Arbeit taucht es immer wieder auf. Ich mochte diese Assoziationen dazu, es hat vieles sehr schön veranschaulicht und gleichzeitig die Dramatik in manchen Situationen noch verstärkt.

    Die Geschichte wird sowohl aus der Perspektive von Ciro, als auch aus der von Noah geschildert. So hat man die Möglichkeit beide Protagonisten sehr intensiv zu begleiten und direkt in ihre Köpfe zu schauen. Die Kämpfe, die sie mit sich selbst austragen, sind teilweise noch größer, als die, die sie nach außen hin austragen müssen. Durch die Ich-Perspektive erlebt man auch all ihre Gefühle hautnah mit, was das ganze noch intensiver und authentischer macht.

    Fazit

    Ein Buch, das einfach unter die Haut geht, auf ganz verschiedene Weise. Das Zusammentreffen und Kennenlernen von Ciro und Noah war ziemlich spontan, die folgen für beide verheerend. Der Kampf um Anerkennung, um Respekt, Verständnis und einfach darum, sein und leben zu dürfen, wie man ist und sich fühlt, nimmt viel Platz im Buch ein und wurde auf eine Art beschrieben, die einen erst innerlich zerreißt und dann wieder heilt. Der Schreibstil der Autorin ist direkt, ehrlich, beschönigt nicht, wo es nichts schön zu reden gibt und transportiert trotzdem oder gerade deswegen enorm viele Emotionen. Und obwohl ich öfter schlucken musste und die Protagonisten in den Arm nehmen wollte, um ihnen zu zeigen, dass da noch mehr Menschen sind, die für sie da sind, liebe ich die Sasori-Bücher einfach.

  14. Cover des Buches Herrin der Lüge (ISBN: 9783404158911)
    Kai Meyer

    Herrin der Lüge

     (124)
    Aktuelle Rezension von: Tudde
    Das Thema war an sich interessant. Aber ich fand, daß es eindeutig zu lang war. Zu lange Dialoge. Zu sehr in Nebensächlickkeiten verliebt. Kürzer wäre besser gewesen. Wenn Meyer das Buch auf ein Drittel gekürzt hätte, wäre ein weitaus spannenderes Buch entstanden.
  15. Cover des Buches Der Medicus (ISBN: B00FDXGXFA)
    Noah Gordon

    Der Medicus

     (416)
    Aktuelle Rezension von: Nicola89

    „Der Medicus“ erzählt die Geschichte des Waisenjungen Rob Jeremy Cole, der zu Beginn des 11. Jahrhunderts als Schüler eines fahrenden Baders die Grundkenntnisse der Heilkunst erwirbt. Als er von einer berühmten medizinischen Akademie in Persien erfährt, begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise, um sich dort das medizinische Wissen anzueignen und ein anerkannter Medicus zu werden. 

    "Der Medicus" ist ein Buch, das ich schon sehr lange mal lesen bzw. hören wollte.

    Der Sprecher Frank Arnold hat eine sehr angenehme Erzählstimme, der man gut folgen kann.

     Neben der Entwicklung des Arztberufes in Europa lernt man auch noch einiges über Religionen (Christentum, Judentum, Islam).

     Obwohl das Hörbuch eine Hördauer von über 28 Stunden hat und man manche Stellen für meinen Geschmack etwas kürzer hätte halten können, wurde es trotzdem nie langweilig und ich bin froh, mir nun endlich mal die Zeit für diesen Klassiker genommen zu haben.

  16. Cover des Buches Die Hand im Feuer (ISBN: B07N6DQX1H)
    Christine Ambrosius

    Die Hand im Feuer

     (9)
    Aktuelle Rezension von: maria61
    Ich find das Cover und der Klappentext sind gut aufeinander abgestimmt. 

    Die Autorin, Christine Ambrosius, hat einen flüssigen, interessanten und spannenden Schreibstil. Land und Charakteren sind gut recherchiert. Den einzelnen Charakteren wurden Leben eingehaucht.

    Die Höhen und Tiefen werden genau beschrieben, man ist der Meinung, man stehe bei dem Geschehen und erlebe alles mit.
    Der 30jährige Krieg mit all seinen brutalen Auseinandersetzungen stehen neben den Erlebnissen von Marie. Jeder ist seines Glückes Schmied, dieses Sprichwort wird hier bildhaft dargestellt. Als Frau aus dem Volk in dieser Zeit zu überleben, grenzt schon fast an ein Wunder. Aber auch als einzelner Soldat ist es nicht leicht zu überleben, vor allem nicht, wenn der Sold auf einmal ausbleibt.

    Ich fand es wunderbar, die Gedankengänge der Protagonistin “Marie” teilen zu dürfen, sie in jungen Jahren begleiten zu können, sie reifen zu sehen und sich in sie hineinzuversetzen. Wie man als junge Frau schon leiden musste, sich aufopfern musste und schlimme Dinge erleben musste.

    Eine klare Leseempfehlung.
  17. Cover des Buches Tod und Teufel (ISBN: 9783863580544)
    Frank Schätzing

    Tod und Teufel

     (726)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Das solle in viel beachtetes Werk von Herrn Schätzing sein. Wie kann es dann bitte sein, dass ich das bisher noch nicht kannte?


    Inhalt: Jacop ist ein Herumtreiber. Vor Jahren ist er von seinem Vater auf dem Land nach Köln geflüchtet, leibt seit dem in einem Mauerbogen und stielt sich zusammen, was er so braucht.

    Auf einer Diebestour wird er Zeuge, wie der Dombaumeister vom Gerüst der Dombaustelle gestoßen wird und aufgrund dessen verstirbt. – Es schmeißt ihn vom Apfelbaum und er verletzt sich.

    Jacob ist klar, dass er in Gefahr schwebt. Er ist ein unerwünschter Zeuge, der gesehen wurde und nun beseitigt werden soll.

    Dieses ungerechte Schicksal treibt ihn in die Arme von Richmodes. Eine Färbertochter, die aber unheimlich hilfsbereit ist und ihn zu ihrem Onkel, dem Physikus bringt. Dieser kann ihm bei seinem ausgerenkten Arm helfen und dann auch bei der Entdeckung und hoffentlich auch Vereitelung der großen Intrige, die hinter dem gemeinen Mord steckt.


    Fazit: Ich hatte bei Spotify einfach mal nach Frank Schätzing gesucht und bin da genau auf zwei Bücher von ihm gestoßen. Wobei mir beide absolut gar nicht bekannt waren...

    Dieses Buch hier wollte erst gar nicht von ihm sein. Zumindest, was so in meinem Kopf vorging. Seit wann schreibt Herr Schätzing denn mittelalterliche Sachen? – Das war ja mal eine tolle Überraschung, die nicht größer hätte sein können.


    Von Anfang an war mir klar, dass der Schauplatz für dieses Buch Köln sein sollte. Denn es ist immer wieder von einer Dombaustelle die Rede. Und wo steht denn ein riesiger Dom, der von Anfang an positive und netative Stimme befeuert hat? – Richtig, in Köln.

    Der Protagonist, dieser Jacob ist zunächst nur ein ganz normaler Bettlerjunge. Er hat nichts und weil er nichts hat, wird er wohl auch nichts werden. Eben so, wie das seinerzeit war. Allerdings entwickelt der sich im Laufe der Geschichte zu einem Protagonisten mit Schicksal und Charakter. So dumm, wie er zunächst scheint, ist er gar nicht und dieser Physikus, bei dem er landet, tut ihm eigentlich richtig gut.

    Die Story, die hier eben spielt, ist so weit gar nicht hergeholt. Da wird ein hoch angesehen Mitglied der Gesellschaft ermordet. Der Täter glaubt, dass er das perfekte Verbrechen begangen hat, aber Jacob ist am Ende doch ein unliebsamer Zeuge. – Und dieser Zeuge und alle seine Mitwisser müssen eben weg.

    Im Laufe der Handlung lässt Herr Schätzing eine ganze Menge tatsächlicher geschichtlicher Fakten in die Handlung einfließen. Man erfährt etwas von den Kreuzrittern, vom Dombau, von der mittelalterlichen Hierarchie in der Gesellschaft und über das Ansehen verschiedener Leute und wie man mit ihnen umgegangen ist. Mit viel Liebe zum Detail beschreibt Herr Schätzing seine Antagonisten, die örtlichen Gegebenheiten, Gedankengut der verschiedenen handelnden Personen und doch geht die Handlung immer schön vorwärts. Längen, in denen die Handlung steht, sind nicht vorhanden.

    Trotzdem ich mit dem Mittelalter, dem Kirchengedöns von seinerzeit und dieser ganzen antiquierten Weltansicht nichts anfangen kann, war ich von Anfang an richtig gut an das Buch das Geschehen gefesselt. Mit der Sprache und den Unterhaltungen mit seltsam klingendem Vokabular, hatte ich mich schnell gewöhnt. Am Ende war es einfach nur autentisch und hat super in die Handlung gepasst.

    Herr Schätzing hat sein Werk selber gelesen und dabei einen stellenweise echten kölsche Akzent hinein gebaut. Das hat mir immer mal wieder ein Schmunzeln aufs Gesicht gelockt und hat eben auch voll in die Handlung gepasst.


    Für jeden Fan von Herrn Schätzing sollte es Pflicht sein, dass er auch diese Version des Autors einmal konsumiert haben sollte. Alle anderen sollten zumindest historisch etwas interessiert sein, wenn sie an diesem Buch Spaß haben sollten.

    Für mich war es in jedem Fall eine recht angenehme Überraschung.

  18. Cover des Buches Wasser für die Elefanten (ISBN: 9783839891162)
    Sara Gruen

    Wasser für die Elefanten

     (35)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-
    Ich wusste nicht mal, dass es dazu überhaupt einen Film gibt. Daher bin ich komplett ohne Erwartungen ran gegangen.

    Das Hörbuch hatte einen sehr starken Einstieg. Direkt sehr spannend und fesselnd.
    Das konnte die Geschichte dann aber leider nicht halten. Die Story war stellenweise etwas zäh und langatmig. Ich hatte mich gefragt, worauf das Buch eigentlich hinaus will. Im Grunde wollte ich nur wissen, wie es zu der Situation aus dem Epilog gekommen ist. 

    Als betreffende Szene aus dem Epilog dann gegen Ende des Buches wiederholt wurde, habe ich auch noch feste gestellt, dass ich den Epilog irgendwie falsch verstanden hatte und tatsächlich etwas anderes passiert war als ich die gesamte Geschichte über gedacht hatte. Blöd.

    Das Ende in der Gegenwart hat mich überrascht. Etwas naiv aber irgendwie auch schön.

    Die Hauptfigur war mir irgendwie sympatisch und auch einige Nebenfiguren sind während der Geschichte ans Herz gewachsen.

    Etwas Probleme hatte ich mit manchen französischem Vokabular, vermutlich Zirkus-Fachsprache? Da wusste ich nicht bei jedem Wort was genau eigentlich gemeint war.

    Auch war mir manchmal die Abgrenzung zwischen Vergangenheit und Gegenwart nicht sofort klar.

    Den Sprecher fand ich super. Ganz besonders in der Gegenwart.
  19. Cover des Buches Die Liebe des Gauklers (ISBN: 9783732562770)
    Thomas Ziebula

    Die Liebe des Gauklers

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Gelinde

    Der Gaukler, von Thomas Ziebula


    Cover:

    Ich habe noch das alte HC mit der Gauklermaske. 


    Inhalt:

    Es beginnt 1622. Susanna und Hannes sind schon seit Kindertagen ineinander verliebt.

    Doch ihre Familien und der Krieg mit seinen Grausamkeiten treibt sie weit auseinander.

    Eine unglaublich elende Zeit beginnt, in der Susanna von dem Gaukler David mehr als einmal gerettet wird.

    Doch ihre Liebe gehört nun einmal Hannes.


    Meine Meinung:

    Ein sehr opulent erzählter historischer Roman der mit sehr viel Hintergrundwissen, historischen Daten, Namen und Kriegsschauplätzen aufwartet und mir oft zu viel Kriegsgeschrei beinhaltet. Und im Grunde genommen hat es sich ja immer wieder im Kreis gedreht. Keiner hat mehr irgendwie für sein Überzeugung gekämpft, es ging nur noch darum, wer bezahlt und wo kann ich am ehesten überleben.

    Klar geht es hier um den großen Krieg im 17. Jahrhundert, aber für mich wäre ein bisschen weniger hier MEHR gewesen.


    Die zweite große Erzähllinie ist das das Leben von Susanna, hier geht es wie in einer wilden Achterbahn unglaublich oft auf und ab.

    Dabei wird dann das Leben der fahrenden Schauspieler zu damaligen Zeit sehr genau und ins Detail gehend beschrieben.


    Autor:

    Thomas Ziebula stammt aus einem sorbischen Dorf an der Oder. Seine Jugend verbringt er in Karlsruhe, wo er zur Zeit wieder lebt


    Mein Fazit:

    Für mich zu viel und zu ausführliche Kriegsbeschreibungen, die sich im Grund immer wieder im Kreis gedreht haben. 

    Deshalb von mir  3 Sterne .



  20. Cover des Buches Die Hexe von Freiburg (ISBN: 9783499215353)
    Astrid Fritz

    Die Hexe von Freiburg

     (220)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Dieses Buch las sich durchaus erwartungsgemäß. Es ist aber immer wieder erschreckend zu sehen, oder in diesem Fall halt zu lesen, wie die Hexenprozesse abgelaufen sind. Ansonsten kann ich mich dem Klappentext nur anschließen, eine für ihre Zeit unfassbar starke Frau mit einem schlimmen Schicksal.

  21. Cover des Buches Die Stadt der Gaukler (ISBN: 9783964438409)
    Jeanette Lagall

    Die Stadt der Gaukler

     (23)
    Aktuelle Rezension von: LiamS.

    Gestern Nacht habe ich das Buch beendet...
    Was bisher geschah kurz zusammengefasst:
    In Band 1 lernen wir Riki und Myra kennen, die gemeinsam aus ihrem 'gutbürgerlichen' Leben fliehen. Wirklich gelingen tut dies allerdings nur Riki. Myra muss wieder ins Bürgertum zurückkehren und ihre Rolle als Ehefrau einnehmen. Riki bleibt bei dem Wanderzirkus. Doch oh Schreck: das wichtigste Artefakt der Gaukler, derzeit in Ramiros Obhut, ist plötzlich verschwunden! Sie machen sich auf die Spurensuceh und verfolgen das Artefakt bis in die Stadt der Gaukler.
    Hier beginnt der aufregende, dramatische und doch auch durchaus oft heitere Band 2.

    Mein absoluter Lieblingsbrüller war die 'Brunftlöscherin' xD. Die Informationen, die in Band 2 gegen Ende eingearbeitet sind und die damit einhergehenden Ereignisse in der Geschichte waren sehr aufregend - und ich musste direkt mit dem 3ten Band anfangen weiterzulesen!

    Mein Fazit:
    es ist witzig-spritzig, informativ, dramatisch, teilweise etwas düster und spannend bis zur letzten Minute.
    Ich habe mit Riki gelacht, geweint, habe ihren Bühnenpartner zur tiefgefrorenen Hölle (und zurück) gewünscht - und habe mitgefiebert, als es darum ging ob der Karneolvogel je wieder zum Wanderzirkus zurückgeholt werden kann - ehe es zu spät für Ramiros Kopf war.

    Eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung von mir für dieses Buch!
    Vielen Dank an die Autorin für die tolle Lesezeit ... jetzt nutze ich aber den Rest meiner Grippe, um auch _Band 3 _endlich_ lesen zu können (der einzige VORTEIL an der Grippe, man hat endlich Zeit zum Lesen!)

  22. Cover des Buches Der Spielmann (Faustus-Serie 1) (ISBN: 9783548061191)
    Oliver Pötzsch

    Der Spielmann (Faustus-Serie 1)

     (159)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Faust kennt wohl jeder - den reisenden Astrologen und Betrüger Johann Georg Faustus (1478-1538) aus Knittlingen im Kraichgau eigentlich niemand und der Autor bekennt sich auch dazu, ihn früher selbst nicht gekannt zu haben.

    Da die Quellenlage um Faustus sehr dünn ist, blieb Herrn Pötzsch hier reichlich Raum für seine Fabulierkunst - auch wenn diese manchmal etwas auszuschweifen scheint, besonders in Bezug auf die (ebenfalls reale) Person des Gilles de Rais (sein teuflisches Nachleben erscheint mir etwas arg weit hergeholt, daher auch der Stern Abzug).

    Trotz mancher leichter Übertreibungen und Überspitzungen zeichnet Oliver Pötzsch ein stimmiges Bild der Renaissance: Alles ist in Bewegung, nichts hat Bestand. Passend, dass in solchen Zeiten sich Menschen zu absolutem Bösem verführen lassen ... Dabei umgeht der Autor auch nicht ein in heutigen Zeiten recht unpopulär gewordenes Thema: Die Gefahren der Wissenschaft und des Wahns, alle Zusammenhänge der Welt "beweisen" zu können. Er lässt den jungen Faustus auf diesem Wege immer wieder mit zweifelhaften Personen in Kontakt geraten, die mit früh-atheistischen Anklängen versuchen, den Jungen aus seiner Ordnung und auf ihre Seite, die der angeblich "aufgeklärten Wissenschaftler" zu ziehen - da finden sich Facetten, die traurig modern klingen, denn heute haben wir genug solcher Menschen. Als Faustus bemerkt, dass hinter alldem der Teufel wirkt, ist es für ihn schon zu spät und eine Katastrophe steht ihm bevor. (Ein, wie ich zu vermuten wage, bei Atheisten nicht gerade beliebtes Bild, mit dem der Roman aber erfrischend anders ist als die Fülle historischer Romane, die stets auf die "böse Kirche" zielt.)

    Fazit: Spannend, etwas "anders" und bei näherer Betrachtung erstaunlich heutig und gesellschaftskritisch.

  23. Cover des Buches Tintenblut (ISBN: B00LMZ3TZ0)
    Cornelia Funke

    Tintenblut

     (224)
    Aktuelle Rezension von: Frank1

    Klappentext:

    Eigentlich könnte alles so friedlich sein. Doch der Zauber von „Tinten­herz“ lässt Meggie nicht los. Und eines Tages ist es so weit: Ge­mein­sam mit Farid geht Meggie in die Tin­ten­welt, denn sie will den Weg­losen Wald sehen, den Speck­fürs­ten, den Schö­nen Cosimo, den Schwar­zen Prin­zen und seine Bären. Sie möchte die Feen tref­fen und na­tür­lich Feno­glio, der sie spä­ter zu­rück­schrei­ben soll. Vor allem aber will sie Staub­finger war­nen, denn auch der grau­same Basta ist nicht weit…


    Rezension:

    Farid will wie Staubfinger unbedingt in die Tintenwelt gelesen wer­den. Auch Or­pheus er­füllt ihm die­sen Wunsch je­doch nicht, weil er nicht in diese Welt ge­hört. Als er Meggie um Hilfe bit­tet, bringt sie ihn hin, kommt je­doch selbst mit. Mo ist da­von alles andere als be­geis­tert und folgt sei­ner Toch­ter. Schnell kom­men sie alle in Schwie­rig­kei­ten.

    Nachdem ich Band 1 („Tintenherz“) in der Hörspielversion gehört habe, habe ich diese auch bei die­sem Band ge­wählt. Beim An­hö­ren sind mir dann aller­dings starke Zwei­fel ge­kom­men, ob es sich dabei wirk­lich wie be­wor­ben um eine „Un­ge­kürzte Aus­gabe“ han­delt. An zahl­reichen Stel­len hatte ich das Gefühl, dass viele wich­tige Er­eig­nisse nur zu­sam­men­ge­fasst wur­den. Eine ge­nau­ere Re­cher­che ergab dann auch schnell, dass es außer die­ser Hör­spiel­ver­sion mit 2½ Stun­den Lauf­zeit auch ein klas­si­sches Hör­buch gibt, das es auf stolze 22¼ Stun­den, also fast das 10-fache bringt. Das als „Un­ge­kürzte Aus­gabe“ zu be­wer­ben, grenzt schon an Be­trug.

    Inhaltlich kann Cornelia Funkes Buch das Niveau des Vorgängers je­doch hal­ten. Die Idee wird sinn­voll wei­ter­ge­führt. Bei Band 3 werde ich mich dann aber doch für die klas­si­sche Vari­ante ent­schei­den.


    Fazit:

    Der Inhalt kann überzeugen, von „ungekürzt“ kann aber definitiv keine Rede sein. Da sollte man doch zum klas­si­schen (Hör-)Buch grei­fen!


    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

    Dem Eisenacher Rezi-Center kann man jetzt auch auf Facebook folgen.

  24. Cover des Buches Blut und Silber (ISBN: 9783426638361)
    Sabine Ebert

    Blut und Silber

     (169)
    Aktuelle Rezension von: lille12

    Cover: Das Cover zeigt neben der jungen Frau (was ja irgendwie schon typisch für Historische Romane ist) im unteren Bereich eine brennende Stadt. Da "Blut und Silber" generell viel Krieg bot und es immer darum ging, Städte (wieder) für sich zu gewinnen, finde ich es sehr passend.

     

    Meinung: Ich stehe auf historische Romane und auf die Hebammen-Saga von Sabine Ebert. Eigentlich habe ich nur ein Buch gesucht, welches ich dazwischen schieben kann, bis Jane und ich am Montag unsere 12 Momente beginnen. Weit gefehlt. Erst war ich überrascht als mein Kindle plötzlich 12 Stunden Lesezeit anzeigte, dann habe ich gelesen und gelesen und gelesen. Auch da war ich wieder überrascht - Wie konnte mich das Buch so mitreißen? Und warum habe ich geschafft, mich ständig wieder an das Schicksal von Marthe und Christian zu erinnern, auch wenn davon gerade nicht die Rede war?

    Wieder einmal hat Sabine Ebert mich vollends überzeugt und es geschafft, ihrer Hebammen-Saga einen gebührenden Abschied zu schenken.

    Blut und Silber zählt eigentlich nicht zur Hebammen-Saga, meiner Meinung nach ist es aber empfehlenswert, diese  vorher oder gar nicht zu lesen, weil man sonst zu viel über das Schicksal von Marthe und Christian erfährt.

    Besonders gefallen hat mir das ausführliche Nachwort, in dem die Autorin aufzeigt, dass nahezu alles, was sie geschrieben hat, tatsächlich so passiert ist. Die gründliche Recherche überzeugt mich immer wieder. 

    Jetzt aber mal näher zum Buch. Natürlich sind mir Änne und Sibylla gleich ans Herz gewachsen, als ich das erste Mal ihre Namen gelesen habe - beide hatten ein schweres Schicksal zu tragen ehe sie sich kennenlernten. 

    Ich mochte auch die Art von Markus (in den ich mich selbst hätte verlieben können) und von Ulrich von Maltitz sehr gern. Die Charaktere sind nicht aalglatt und haben immer wieder Rückschläge zu verkraften. Auf unerklärliche Weise war mir der Medicus total unsympathisch. 

    So jetzt werde ich das Buch erst einmal etwas sacken lassen - es wurde nämlich eben erst beendet.

     

    Fazit: Schon für die gründliche Recherche hätte Sabine Ebert viele Preise verdient. Diese historischen Ereignisse dann noch in einen so fulminanten Roman zu packen, kann nicht leicht gewesen sein und ich spreche an dieser Stelle meinen ganzen Respekt aus. Natürlich spielt immer auch etwas Schicksal dazu, aber ohne wäre es ja langweilig, oder?

    5 von 5 Mäxchen!

     

    Apropos... Der lässt in den nächsten Tagen bestimmt auch noch etwas von sich hören. Momentan verdaut er noch "Blut und Silber".



    mehr auf http://celinesbuchwelt.jimdo.com

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