Bücher mit dem Tag "frühes 19. jahrhundert"
7 Bücher
- Tracy Chevalier
Zwei bemerkenswerte Frauen
(82)Aktuelle Rezension von: MartinAZwei bemerkenswerte Frauen beschreibt nun, mit einigen künstlerischen Freiheiten, die Freundschaft der beiden sehr unterschiedlichen Frauen. Der Vergleich mit Jane Austen liegt nahe, doch unterscheidet sich Chevaliers Werk von der Autorin, obwohl … Jane Austen und Fossilien, wäre fast schon treffend. Wobei auch die Anmerkung erlaubt sein darf, dass die angedeutete Liebesgeschichte nicht vorhanden ist, sondern nur Beiwerk ist und die beiden Frauen und ihre Faszination für Kuris (Fossilien) im Vordergrund stehen.
Chevalier versetzt uns in eine vergangene Zeit, aber so detailorientiert, dass man glauben könnte selbst auf Fossiliensuche am Strand zu sein.
Chevalier lässt beide Protagonistinnen zu Wort kommen und man erkennt schnell welches Kapitel welchen Charakter beschreibt. So erhält die Geschichte durch ihre beiden Protagonisten Tiefgang.
Zwei bemerkenswerte Frauen ist eine interessante, nie langweilig werdende Geschichte, die vielleicht nur dann enttäuscht, wenn man ein kleines Liebesdrama erwartet. Gefühle spielen natürlich eine Rolle, aber Fossilien ebenso und natürlich das Lebenswerk zweier wirklich bemerkenswerter Frauen. - Jane Austen
Northanger Abbey
(581)Aktuelle Rezension von: insanebookpersonWhat to expect: Regency England, the activities of the society, the search for a husband.
Catherine Morland spends some time in Bath to get into society, where quickly finds a friend who even wants to marry her brother, but nothing is as it seems. Catherine meets Henry Tilney who she quickly falls in love with, but her friend wants her to marry her brother...Her brother is nice at first but as soon as he realizes that Catherine has only eyes for Mr. Tilney, he becomes rather manipulative and tries to sabotage their relationship.
Trigger Warnings: Classism, Misogyny, Toxic friendship, death of a parent.
- James McGee
Die Totensammler
(43)Aktuelle Rezension von: engineerwifeGelegentlich frage ich mich, warum einige Bücher ewig und drei Tage auf meinem SUB schlummern. Und dann fällt es mir wieder ein ... richtig, jeder Tag hat ja nur 24 Stunden und nur einige wenige davon kann ich mich dem Lesen widmen ;)
Doch nun ergab sich urlaubsbedingt eine kleine Lücke und James McGee durfte mit dem zweiten Teil seiner Reihe um Sonderermittler Hawkwood Einzug halten in meine Leseliste. Wie schon im ersten Teil begeben wir uns wieder in die Unterwelt Londons, die alles andere als lieblich ist. Der Captain, wie er sich gerne nennen lässt, wird angesetzt auf einen ominösen Mordfall, bei dem der Täter seinem Opfer im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Messer zu Leibe geht. Slowly but surely tauchen mehr und mehr Opfer auf, die auf ungewöhnliche Weise einige ihrer Körperteile zu missen scheinen und dadurch einen oft grausamen Tod gefunden haben. Zusammen mit alten Bekannten macht sich Hawkwood auf die Jagd und muss schnell feststellen, dass auch er manchmal an seine Grenzen gerät …
Wie schon im ersten Teil ist man als Leser schnell mit allen Sinnen in die Geschichte eingetaucht. Man scheint die Schmerzen und die Angst zu spüren, die dreckige Welt der Zwielichtigen zu riechen und das Blut und den schlechten Wein zu schmecken. Schicht für Schicht legt der Ermittler Spuren frei, während sich sein Weg dorthin mit Leichen zu pflastern scheint. Ich gebe zu, man darf nicht zimperlich sein und muss auch mit Gänsehaut weiterlesen. Denn nur dann wird man mit einer erschütternden Aufklärung belohnt, die einem die Haare zu Berge stehen lässt.
Ich vergebe für diesen spannenden historischen Kriminalroman volle fünf Punkte verbunden mit einer Empfehlung für Liebhaber.
- Lauren Henderson
Ein Date mit Mr. Darcy
(45)Aktuelle Rezension von: FuchurEin erfrischend anders auftretender Dating-Ratgeber, ideal für alle Fans von Jane-Austen und Romantiker.
In diesem Buch erwartet einen nicht nur die immer gleich skurrilen Dating-Tipps sondern logishc verständliche Ratschläge mit vielen Beispielen, in die man sich gut hinein versetzten kann. Ebenso lernt man neben den modernen Beispiel auch durhc Beispiele aus Jane Austens Romanen, etwas zu den einzelnen Charakteren und ihren Bücher.
Ein sehr tolles Buch, dass lust auf mehr macht und neue Begeisterung wekct Jane Austen zu lesen. - Julianne Donaldson
Sommer in Edenbrooke
(4)Aktuelle Rezension von: pardenJUGENDBUCH IN HISTORISCH-ROMANTISCHEM GEWAND...
Marianne Daventry würde alles dafür geben, der Langweile in Bath zu entkommen, wo ein lästiger Verehrer immer wieder versucht, sie für sich zu gewinnen. Deswegen zögert sie nicht, als sie eines Tages eine Einladung von ihrer Zwillingsschwester Cecily erhält, sie auf dem großen Landsitz Edenbrooke zu besuchen. Marianne hofft, dort in aller Ruhe entspannen und die schöne Landschaft erkunden zu können, während ihre Schwester damit beschäftigt ist, den attraktiven Erben von Edenbrooke zu umwerben – doch spätestens, als sie dem sehr unfreundlichen, aber sehr gut aussehenden Sir Philip in die Arme läuft, wird Marianne allmählich klar, dass man manche Dinge einfach nicht planen kann. Denn der geheimnisvolle Mann wird nicht nur ihr Herz in Aufruhr versetzen, sondern auch ihr ganzes Leben durcheinanderwirbeln ...
Wer mich kennt, der weiß, dass dieses (Hör-)Buch ganz und gar nicht dem entspricht, was ich normalerweise lese. Historischer Roman samt Liebesgeschichte? Beides eigentlich klare Faktoren, die für mich gegen das Buch sprechen. Aber was tut man nicht alles für eine Challenge? Nun, weh getan hat mir die Erzählung dann jedenfalls nicht, sie war sogar ganz unterhaltsam...
Die Erzählung spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts in England und dreht sich komplett um die Geschehnisse um die junge Marianne Daventry. Diese lebt seit dem Tod ihrer Mutter bei ihrer Großmutter im langweiligen Bath, wo ihre Hauptbeschäftigung darin zu liegen scheint, sich lästige Verehrer vom Leib zu halten. Daher ist sie sehr froh, als sie über ihre Schwester Cecily eine Einladung erhält, den Sommer auf dem großen Landsitz Edenbrooke zu verbringen.
Ihre Großmutter verknüpft mit dieser Reise die Bedingung, dass Marianne sich während ihres Aufenthalts auf dem Gut zu einer schicklichen jungen Dame entwickelt und es fortan beispielsweise vermeidet, das Haus ohne Haube zu verlassen oder gar im Übermut im Kreis herumzuwirbeln. Doch trifft Marianne in Edenbrooke auf einen jungen Mann, der sie sehr in Verwirrung stürzt. Sir Philip entpuppt sich als der Erbe des Landsitzes und scheint sich ganz gegen seinen Ruf doch als Gentleman zu entpuppen. Aber kann Marianne diesem Schein wirklich trauen?
Eigentlich ist dies ein Jugendbuch in historisch-romantischem Gewand. Es geht um junge Liebe im Korsett eines vergangnen Jahrhunderts, und gerade die Umstände dieser Zeitepoche verleiht dem Geschehen eine charmante Atmosphäre. Zwar gefallen mir persönlich hier weder das Männer- noch das Frauenbild, aber so war es eben, und in diesem Rahmen kann man auch schon einmal eine Geschichte genießen.
Der Hauptcharakter Marianne Daventry ist lebendig und liebenswürdig gezeichnet, war mir allerdings einen Hauch zu naiv und hinterfragte sich selbst eindeutig zu viel. Dies geriet auf Dauer etwas anstrengend und zog die Handlung auch unnötig in die Länge. Andererseits wäre es ansonsten aber wohl auch zu der ein oder anderen Wendung nicht gekommen.
Gerade das erste Drittel fand ich aufgrund vieler Geheimnisse und Andeutungen sehr unterhaltsam, das zweite Drittel zog sich doch ziemlich in die Länge, und das letzte Drittel bot dann einerseits reichlich Spannung, andererseits auch das ersehnte Happy End. Das darf ich an dieser Stelle sicher verraten, denn die Erzählung folgt dem vorhersehbaren Schema derartiger Geschichten...
Ilena Gwisdalla liest die ungekürzte Hörbuchfassung (9 Stunden und 56 Minuten) mit leichten Stimmvariationen zur Unterscheidung der Rollen auf eine gut nuancierte Art. Ich konnte ihr gut zuhören und fühlte mich insgesamt nett unterhalten.
Für Freunde historischer Liebesgeschichten eine hörenswerte Empfehlung!
© Parden - Catherine Bell
Jane Austen und die Kunst der Worte
(63)Aktuelle Rezension von: Tines_BuecherDie Romanbiografie beschreibt das Leben von Jane Austen zwischen den Jahren 1795 und 1815. Am beeindruckendsten waren für mich die Passagen, die sich um das Schreiben drehten.
Eine Autorin, die ich sehr bewundere, sagte mir einmal: „Ich habe alles im Kopf. Ich muss es nur aufschreiben.“
Catherine Bell lässt die Figur Jane Austen ähnlich denken, denn an einer Stelle sagt sie sinngemäß, dass die Figuren ihrer Bücher in ihrem Kopf ein Eigenleben entwickeln und sie manchmal fürchte, mit dem Aufschreiben zu langsam zu sein. Das bringt es für mich gut auf den Punkt. Das Schreiben war für sie definitiv das Wichtigste im Leben und das hebt Bell deutlich hervor.
Das Lesen solcher Romanbiografien ist für mich so ne Sache. Einerseits erfährt man natürlich mehr über die entsprechende Person. So wusste ich beispielweise nicht, wie viele Geschwister sie hatte und schon gar nicht, dass manche in andere Familien gegeben wurden, wie sie selbst, und sie ihre ersten Jahre auch woanders gelebt hat. Irgendwann habe ich nicht mehr durchgeblickt, welcher Bruder jetzt wohin adoptiert wurde und wer jünger war und wer älter etc. Für die Handlung war dies unerheblich, daher hab ich da mehr oder weniger drüber weg gelesen, aber hier wäre ein Stammbaum vorne im Buch hilfreich gewesen.
Seltsam zu lesen fand ich dann die Passagen, in denen Männer in ihr Leben traten. Denn dass sie nicht verheiratet war, wusste ich nun wieder. Und dann zu lesen, wie sie für einen Mann schwärmt und gleichzeitig zu wissen, dass daraus ja nichts geworden ist, fand ich leicht frustrierend. Allerdings waren manche Stellen echt zum Schießen. Wie sich Mann und Frau aneinander rangepirscht haben und eine leichte Berührung bereits einen Skandal ausgelöst hätte, einfach herrlich!! Und anstrengend!!!
Es gab nur eine Sache, die ich bis zum Schluss absolut nicht verstanden habe, und das waren die Zeitsprünge, die die Autorin macht. Und zwar nicht nur ein paar Jahre in die Zukunft, was ja noch verständlich ist, sondern dann im nächsten Kapitel wieder acht Jahre zurück. Und das eben nicht nur einmal… Das hat mich nur verwirrt und ich habe auch im Austausch mit meiner buddyread-Partnerin keine Erklärung gefunden.
Aber alles in allem habe ich einen schönen Einblick in das Leben der wunderbaren Jane Austen bekommen.
- Ludwig Tieck
Des Lebens Überfluss
(10)Aktuelle Rezension von: glowinggloomWie man dem Nachwort von Ludwig Tiecks Werksammlung entnehmen kann, war er ein führender Vertreter der Epoche der Romantik zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Diese kehrte sich ab, von der vorausgegangenen Epoche der Aufklärung, des Rationalismus, des Primates des Verstandes. Die Romantiker richten den Fokus auf ihre Gefühlswelt. Novalis sagte:“Indem ich dem Gemeinen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es.“ Ludwig Tiecks Werk „Des Lebens Überfluss“ hat seine literarische Gattungsbezeichnung (Novelle) wirklich verdient, da es von einer frappierend neuen, beispiellosen Geisteshaltung erzählt. Auch mich hat es total verblüfft, wie grenzenlos konsequent und unglaublich naiv hier eine Liebe gelebt wird. Das geht weit über das hinaus, was man sich heutzutage in unserem Kulturkreis unter Romantik vorstellt. Clara und Heinrich lieben sich, aber Claras Vater lehnt Heinrich ab, da dieser nicht standesgemäß sei. Die Beiden laufen, nur mit dem, was sie am Leibe tragen, in eine andere Stadt davon. In einem angemieteten Quartier, halten sie sich versteckt und stellen bald fest:“...So ist die Armut mit unserer Liebe eins geworden, und dieses Stübchen, unser Gespräch, unser Anblicken und Schauen in des Geliebten Auge ist unser Leben.“ Zum Glück werden sie von Claras alter Amme mit Lebensmitteln versorgt. Allerdings ist es Winter geworden, bitterkalt und das Feuerholz ist zur Neige gegangen. Heinrich fängt an „überflüssige“ Holzteile des Hauses zu verheizen, unter anderem die Treppe ins Erdgeschoß, die sie ja nicht brauchen, weil sie nie die Wohnung verlassen. Da trifft es sich gut, daß der Vermieter, der im Erdgeschoß wohnt, länger verreist ist. Die Beiden philosophieren über Treue und Pflicht, das Wesen von Träumen und Küssen, das Genießen des gegenwärtigen Tages, den Vorzug des Individuellen gegenüber dem Allgemeinen, den richtigen, weil schonenden Umgang mit Freunden, die Freude an einem Glas Wasser. Plötzlich kommt der Vermieter zurück. Er läßt sich nicht davon abbringen, daß es vormals eine Treppe ins Obergeschoß gegeben hat. Die folgende Passage ist vielleicht ein gutes Beispiel, für die, mittlerweile wohl etwas altertümlich und gestelzt wirkende, aber dennoch schöne Sprache und den naiv-witzigen Ton der Novelle:“Sein sie nicht so bös“, sagte Heinrich jetzt;“wenn Ihnen an der Geschichtserzählung etwas liegt, so kann ich Ihnen auch schon jetzt damit dienen; denn allerdigs erinnre ich mich jetzt,daß vormals hier eine Treppe war, auch bin ich nun eingeständig, daß ich sie verbraucht habe.“ „Verbraucht?“ schrie der Alte und stampfte mit den Füßen; „meine Treppe? Sie reißen mir mein Haus ein?“ „Bewahre“, sagte Heinrich, „Sie übertreiben in der Leidenschaft; Ihr Zimmer unten ist unbeschädigt, so steht das unsere hier oben blank und unberührt, nur diese arme Leiter für Emporkömmlinge, diese Unterstützungsanstalt für schwache Beine, dieses Hülfsmittel und diese Eselsbrücke für langweilige Besuche und schlechte Menschen, diese Verbindung für lästige Eindringlinge, diese ist durch meine Anstalt und Bemühung,ja schwere Anstrengung, allerdings verschwunden.“ Der Vermieter ruft die Polizei. Diese wittert Rebellion, Revolution. Doch als das Glück die Liebenden zu verlassen droht, kommt eine überraschende Wendung in die Geschichte. Aber die will ich hier nicht verraten.