Bücher mit dem Tag "fremdherrschaft"
252 Bücher
- Karin Seemayer
Die Tochter der Toskana
(74)Aktuelle Rezension von: Miss_BlaIch habe "Die Tochter der Toskana" als Lektüre für meine Toskana-Reise gekauft. Und was soll ich sagen? Das Buch war die perfekte Wahl. Zwischen dem Zirpen der Zikaden, Zypressen und den sanften Hügeln der Toskana die Geschichte von Antonella und Marco zu lesen war traumhaft schön.
Antonella, die Protagonistin, ist mir sofort ans Herz gewachsen. Auch Marco ist von Anfang an sympathisch - aber wie könnte er auch nicht? Hier will ich nicht spoilern und verrate daher nicht zu viel. Die Autorin schildert in ihrem Werk viel über das Leben der Italiener im Jahr 1833, was dem Leser zusätzlich zur Handlung viel Erfahrenswertes bietet. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und schnell, ohne gehetzt zu wirken. Antonellas Leben wird bildhaft beschrieben, sie macht eine große Persönlichkeitsentwicklung durch und die Geschichte bleibt durch das gesamte Buch hinweg spannend. "Die Tochter der Toskana" ist ein wunderbarer Roman, den ich nur empfehlen kann.
- Günter Grass
Die Blechtrommel
(554)Aktuelle Rezension von: Vani_SchneiderDas Buch handelt von Oskar Mazerath, der bei seiner Geburt schon voll geistig entwickelt ist. An seinem dritten Geburtstag beschließt er nicht mehr zu wachsen. Man begleitet Oskar durch sein Leben und bekommt durch seine Augen den Aufstieg der Nationalsozialisten und den Zweiten Weltkrieg mit.
Ich musste das Buch für die Uni lesen und bin nur sehr schwer in das Buch hineingekommen, weil es sehr anspruchsvoll ist. Das Buch zählt zur Gesellschaftskritischen Literatur und der Autor Günter Grass hat seine Kritik am Dritten Reich so kreativ und manchmal auch skurril in die Geschichte eingebettet, dass es manchmal sehr schwer herauszulesen.
Trotz alledem fand ich das Buch sehr interessant und ich finde es ist ein gutes Werk. Nur leider eben nicht sehr einfach zum lesen, also auf jeden Fall nicht für Zwischendurch und sehr zeitintensiv. Aber wichtig!
- Ken Follett
Die Leopardin
(352)Aktuelle Rezension von: roxfourFelicity Claire, eine mit einem in der Resistance aktiven Franzosen verheiratete Britin, führt ein sechsköpfiges Frauenkommando an, das als Ziel die Zerstörung einer Telefonzentrale.
Es werden zwar immer wieder mal Folterszenen sehr detailliert geschildert, alles in allem war das Buch aber sehr flüssig und spannend geschrieben. Die Story hat an sich hat mich sehr angesprochen, wenngleich ich auf die künstlich aufgeblähte, detailverliebte Schilderung vieler Szenen gut hätte verzichten können (was bei mir dazu geführt hat, dass ich einige Abschnitte schlichtweg nur überflogen habe, weil es mich irgendwann etwas generbt hat). Alles in allem trotzdem ein gelungenes, spannendes Buch.
- H. G. Wells
Krieg der Welten
(237)Aktuelle Rezension von: Stefan_NoffkeWenn es draußen mal wieder regnet oder schneit ist dieses Science-Fiction Epos eine gelungene Abwechslung zu social Media. Die Verfilmung hingegen war wieder einmal schlecht. Das ist wie bei der Hobbit und den Filmen. Sehr aufwendig und teuer. Aber das Buch schafft es mit wenigen Sätzen eine viel größere Kulisse zu schaffen.
- Stefan Zweig
Der Amokläufer
(25)Aktuelle Rezension von: HallogenErscheint mir stellenweise etwas überzogen und wird recht drastisch in der Beschreibung eines Todes, aber psychologisch (wie so viele Novellen von Zweig) trotzdem überzeugend, gerade weil er sich in einer – zumindest so empfundenen – isolierten Position befindet, und die krasse Reaktion so erklärlich wird. Auch der Stolz der Frau ist für mich voll nachvollziehbar. Meisterlich zudem die Verknüpfung der Binnen- mit der Rahmenhandlung, welche mich mit ihren Elementen der Schauergeschichte an Poe und Maupassant erinnert. Das sind ja nicht eben die schlechtesten Vorbilder, und so ist diese wendungsreiche Erzählung nur zu empfehlen. Auch die anderen Erzählungen spielen teils auf ähnlich hohem Niveau. So ist „Das Kreuz“ eine enorm brutale und schockierende Episode aus der französischen Besatzungszeit in Spanien, die wohl gerade durch die Exzesse deren Sinnlosigkeit zeigen soll, oder „Episode am Genfer See“ eine Schilderung eines dort aufgefischten russischen Soldaten, dessen Schicksal beispielhaft für Millionen andere steht. Einzig „Ein Verbummelter“ hat mir nicht ganz so sehr gefallen, ist aber mit gutem Willen glaubwürdig. Zweigs Figuren resignieren relativ häufig. So etwas hintereinander mehrfach zu lesen, ist nicht eben leicht zu verkraften. Gerade die Antikriegsnovellen bestechen aber durch ihre Konzentration auf einen Menschen. - Ivo Andric
Die Brücke über die Drina
(58)Aktuelle Rezension von: JosseleDer Roman des jugoslawischen Schriftstellers Ivo Andrić erschien im Original 1945. Der deutsche Titel ist eine wörtliche Übersetzung des serbischen Originaltitels. Das Buch ist Teil der sogenannten bosnischen Trilogie, die den Autor weltberühmt machte. Der Titel bezieht sich auf die Mehmed-Paša-Sokolović-Brücke in Višegrad im heutigen Bosnien-Herzegowina.
Es handelt sich um einen historischen Roman. Die Handlung beginnt mit der Geschichte vom Bau der Brücke im 16. Jahrhundert aufgrund der Stiftung des damaligen Großwesirs des Osmanischen Reiches, der aus der Gegend stammte. Zwischendurch macht der Autor große Zeitsprünge, so dass sich der Leser immer wieder neu orientieren muss, zumal Andrić mit geschichtlichen Fakten eher sparsam umgeht. Er schreibt aus einer Position des Wissenden und überlässt es dem Leser, ob er die geschichtlichen Fakten und Hintergründe dazu selbst eruieren will. Er beschränkt sich darauf, die Auswirkungen dieser Fakten auf die Schicksale und das Leben der Menschen zu erzählen. Der Roman endet mit dem Beginn des 1. Weltkriegs 1914.
Wunderbar beschreibt Andrić bestimmte Eigenheiten der Menschen, positive wie negative oder auch einfach harmlos wichtigtuerische wie die Neigung zu rückblickender Übertreibung: „Betrachtet durch den Tabaksrauch oder ein Gläschen milden Raki, änderten, vergrößerten und übertrieben Phantasie und Ferne oft diese Szenen, aber das bemerkte niemand von ihnen, und jeder hätte geschworen, dass sie wirklich so gewesen seien, denn unbewusst hatten sie sich alle an dieser unabsichtlichen Verschönerung beteiligt.“ (Ullstein Tb, 1974, S. 70) Oder das stille Abrücken von in Ungnade gefallenen Leuten: „Um ihn bildete sich jener Kreis von Einsamkeit und schwerer Stille, der sich immer um einen Menschen, den das Unglück traf, wie um ein krankes Tier bildet.“ (ebd., S. 166)
Seltsam mutete für mich an, dass als Bezeichnung für alle Fremden, also auch für die Österreicher „Schwaben“ verwendet wird. Ich frage mich, ob das wirklich so war oder ob das ein Kniff des Autors oder des Übersetzers ist. Etwas schwergetan habe ich mich zunächst mit der Sprache, die durchaus anspruchsvoll eben die Sprache von vor 80 Jahren ist. Nach einer Eingewöhnung war das Lesen aber flüssig möglich.
Auffällig fand ich, wie viele Personen der Autor in seiner Beschreibung mit roten Haaren versah. Rothaarige hätte ich nun auf dem Balkan eher selten vermutet. Am Ende macht der Autor eine spitze Bemerkung über die Deutschen: „Ihr Hauptmann, ein dicker, blonder Mann, der die Hitze schlecht vertrug, schnauzte gerade jetzt den Gendarmeriewachtmeister Danilo Repatz an, wie nur Vorgesetzte im deutschen Heer zu schnauzen vermögen, laut, rücksichtslos und pedantisch.“ (ebd., S.312/313)
Als Fazit lässt sich festhalten, dass Andrić herausgearbeitet hat, dass die Menschen verschiedener Herkunft und Völker im Grunde alle liebenswerte Geschöpfe sind, denen das aber allzu oft selbst nicht bewusst ist. Als solche können die Menschen, von unbedeutenden Nickeligkeiten zwischen den Volksgruppen abgesehen, im Grunde problemlos zusammenleben. Man merkt dem Buch an, wie sehr Andrić die Menschen der Region mag. Und doch zeigt er dem Leser auch das Damoklesschwert, das ständig über solch zusammengewürfelten Gesellschaften schwebt, dass das labile Gleichgewicht leicht verloren gehen kann und dann das Verkommene und Grausame im Menschen zum Vorschein kommt. Insofern ist sein Buch eine Werbung, ein Appell für die Völkerverständigung. Vier Sterne.
- Sofi Oksanen
Fegefeuer
(114)Aktuelle Rezension von: Wolf-MacbethDas Buch „Fegefeuer“ von Sofi Oksanen hat mich tief berührt. In der tragischen Geschichte der estnischen Bäuerin wird das Leiden unter unglücklicher Liebe und der grausamen Unterdrückung durch die Sowjetunion auf schmerzliche Weise dargestellt. Die omnipräsente sexuelle Gewalt gegen Frauen zieht sich durch das Werk und reißt einen emotional mit. Besonders die Nichte der Bäuerin, zur Prostitution gezwungen, berührt mich zutiefst.
Das Geniale an Oksanens Werk ist die Verbindung von zwei Zeitebenen: Gegenwart und Vergangenheit verschmelzen, was das Lesen flüssig und unglaublich spannend macht. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Die nordische Autorin erschafft hier ein literarisches Meisterwerk, das die Schrecken und das Durchhaltevermögen der Menschen einfängt.
Aber was mich am meisten nachdenklich stimmt: Egal welches System, sei es kommunistisch oder kapitalistisch, Frieden oder Krieg, die Verlierer sind immer Frauen aus ärmeren Verhältnissen. Ihre Machtlosigkeit den brutalen Machenschaften der Männer ausgeliefert zu sein, wird durch „Fegefeuer“ eindrucksvoll thematisiert.
Das Buch hat mich nicht nur während des Lesens bewegt, sondern auch lange danach beschäftigt. Sofi Oksanen gelingt es, mit ihrer Erzählung die Stimmen der Vergessenen hörbar zu machen und sie in den Mittelpunkt zu rücken. Dieses Werk ist mehr als nur Literatur, es ist ein Spiegel, der unsere Gesellschaft und deren Ungerechtigkeiten reflektiert. Es lässt mich nachdenklich, wütend und traurig zurück – und das macht die wahre Kraft von Literatur aus.
- Mahatma Gandhi
Mein Leben
(12)Aktuelle Rezension von: AicherMahatma Gandhis Autobiografie ist von allen von mir gelesenen Büchern dasjenige, das mich am meisten berührt und inspiriert hat. Gandhi schreibt mit schonungsloser Offenheit über sich selbst und spart sein eigenes Versagen nicht aus. Er teilt seinem Leser ganz ungeschminkt die eigenen Fehler und das eigene Versagen mit: Der später wie ein Heiliger Verehrter gab lieber seinen sexuellen Lüsten nach, als bei seinem sterbenden Vater Wache zu halten. Bei seinem ersten Prozess, den er als frischgebackener Rechtsanwalt vor Gericht führen sollte, überkam ihn die Angst und er ließ seinen Mandanten stehen und rannte in Panik aus dem Gerichtssaal. Wer die extreme Ehrlichkeit Gandhis vor der ganzen Welt liest, bei der er die eigene Person und das eigene Ansehen nicht schont, der versteht vielleicht ein klein wenig die unglaubliche Wirkung, die von diesem Mann ausging. - Ken Follett
Mitternachtsfalken
(231)Aktuelle Rezension von: MalinoisbaendigerDer Roman erlebt die Widerstandsbewegung einiger engagierten jungen Engländer zusammen mit jungen Dänen, welche der Besetzung Dänemarks durch Deutschland ausgeliefert wurden und Hitlers Vormarsch auf Russland stoppen wollen.
In Mitternachtsfalken gelang es Ken Folett, mich die ganze Zeit in eine enorme Spannung zu versetzen. Vom Anfang bis zum Ende lies es sich flüssig lesen. Die Protagonisten wurden klar dargestellt, sodass man mit den einzelnen Namen nicht durcheinander kam. Es wurde auch eine zarte Liebesgeschichte mit in die Handlung eingebracht, die für mich ebenfalls sehr angenehm zu lesen war, dennoch aber nicht dominand in den Fordergrund gerückt ist und so den Rest des Buches ins Abseits geschoben hat. Daher von mir eine klare Leseempfehlung mit 5 Sternen.
- Ismail Kadare
Chronik in Stein
(10)Aktuelle Rezension von: HallogenSchönes Buch, das mich lange mit den vielen Namen verwirrt hat, aber am Ende kapiert man dann doch, was das soll. Vor allem starke Bilder kann der Autor immer wieder hervorzaubern, doch manches wirkte etwas gewollt. Am meisten gestört hat mich aber die burleske Ausrichtung, die mich zu stark an Bulatovic ('Der Held auf dem Rücken des Esels') erinnert hat. Manche Überlegungen des naiven Kinderblicks sind einfach nur albern und überflüssige Wortklaubereien. Auch lassen mich manche unbekannten Wörter etwas ratlos zurück. Ebenso die Dreiteilung des Buches in Kapitel, Ausschnitte aus Chronik und Tagebüchern sowie kursive Texte, deren Abhebung sich mir einfach nicht erschließen will. Schließlich ist da noch das Zugeständnis an Partisanenpathos, das aber wohl unvermeidbar war. Trotzdem glaube ich, dass vieles hängen bleiben wird, etwa die tolle Geschichte von dem jungen Mann, der öffentlich ein Mädchen küsst und sie dann sucht oder die alten Frauen, die mit ihren Häusern verwachsen und sie über Jahrzehnte nicht verlassen. - Siba Shakib
Eskandar
(24)Aktuelle Rezension von: engineerwifeIrgendwie habe ich mich immer ein wenig gedrückt darum dieses Buch zu beginnen, obwohl mich das Thema sehr gereizt hat. Was bin ich nun im Nachhinein froh, endlich den Anstoß zum Lesen bekommen zu haben, denn das Buch stellte sich für mich, die ich sehr an der Geschichte ferner Länder interessiert bin, als wahrer Glücksgriff heraus.
Erzählt wird die Lebensgeschichte des jungen Eskandar, der völlig verarmt im Dorf ohne Namen im Iran aufwächst. Eskandar, dessen Name in der westlichen Welt besser bekannt ist als Alexander, mutiert in seiner Verzweiflung und seinem ewigwährenden Hunger zum kleinen Helden, denn er bezwingt die angeblichen Ungeheuer und schlägt sich hinüber in die Welt der englischen Männer auf der Suche nach Naft, das wir als Petroleum kennen. Schließlich hält ihn nichts mehr in seiner alten Heimat und so wird er im Laufe seines Lebens selbst zum Entdecker. Er verdient sein Auskommen als Diener, Gärtner, Übersetzer, Fotograf und eben mit allen Jobs, die ihn und schließlich seine Familie über Wasser halten. Seine wahre Leidenschaft jedoch ist das Geschichtenerzählen und so berichtet er auf fesselnde Weise über die Entwicklungen im Iran über einen Zeitraum von vielen Jahrzehnten. Er beschreibt unzählige Notizbücher und schmückt diese mit zahlreichen Zeichnungen und später auch Fotografien „gegen das Vergessen“. Kein Geschichtsunterricht kann interessanter sein, kein Sachbuch spannender … die Autorin, vielen vielleicht bekannt durch ihr Buch "Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen", hat mit ihrem Roman „Eskandar“ eine wahre Meisterleistung vollbracht. Sie führt ihre Leser durch hundert Jahre Geschichte des eigentlich so reichen Landes Iran, dessen Menschen jedoch immer wieder viel Leid und Armut erleiden mussten. Geprägt durch immer wieder neue radikale Machthaber schwankte Iran stets zwischen Fortschritt und Rückschritt und man kann sich nur wünschen, dass das Land und seine Einwohner endlich Frieden finden mögen.
Für diesen Wälzer, der sich jedoch so flüssig und eindringlich lesen ließ, vergebe ich fünf Sterne mit einem dicken Ausrufezeichen und einer unbedingten Leseempfehlung für all die Leser, die sich so für Geschichten ferner Länder begeistern können wie ich.
Inspirieren zu ihrem Roman ließ sich die deutsch/iranische Autorin Siba Shakib übrigens von der Biografie ihres Großvaters Eskandar-Agha, die die Geschichte Irans darstellt.
- Jean-Marie Gustave Le Clézio
Der Afrikaner
(23)Aktuelle Rezension von: MizuiroMit dem Klappentext bin ich mal wieder überhaupt nicht einverstanden. Er schafft es weder, den Ton des Buches wiederzugeben, noch zu erfassen worum es wirklich darin geht...
Le Clézio erzählt nicht nur von einer Afrikareise, sondern von einem für ihn sehr bedeutenden Abschnitt seiner Kindheit, in dem er in Afrika gelebt hat. (Ich finde, es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen der Reise zu einem Ort, einem Urlaub, einem Besuch und dem tatsächlichen Leben in einem Land). Er betont mehrmals, dass er als Achtjähriger eben nicht den Reiz "etwas Exotischem" empfunden hätte, sondern viel eher die Essenz des Ortes mit Gerüchen, Farben und Erscheinungen gespürt hätte.
Aber gut, für den Klappentext kann der Autor ja nichts, kommen wir also zum Punkt:
Der Afrikaner ist wirklich gut und schön geschrieben. Die Sätze sind kunstvoll und schön konstruiert ohne zu lang und gekünstelt zu wirken. Vermittelt wird ein Bild von Afrika aus den Augen eines Kindes oder wie dieses Kind sich vorgestellt hätte, dass es sein Vater gesehen haben könnte. Dabei werden angenehmerweise recht wenig Klischees bedient (auch nicht, um sie zu wiederlegen).
Besondere Bedeutung kommt der Beschreibung der Figur des Vaters zu. Diese Beschreibung wirkte authentisch, aber wenig originell. Denn über den zu strengen, zu autoritären Vater, den das harte Leben in Kriegszeiten gezeichnet hat, hat man schon zu viel gelesen.
Da es sich aber um ein autobiographisches Werk handelt ist Originalität aber auch nicht ganz so wichtig. Mehr gestört haben mich die Zeitsprünge, die das Ganze etwas Verwirrend und chaotisch wirken lassen. Trotzdem ist das Buch einfach gelungen und sehr schön zu lesen. Die abgebildeten Fotos unterstreichen die Handlung und verleihen dem Buch zusätzlich Charakter. Vier Punkte!
- Quentin Tarantino
Inglourious Basterds
(8)Aktuelle Rezension von: HoldenDas Drehbuch zu Tarantinos bis dahin in Amerika erfolgreichstem Film. Auch wenn die Story bekannt ist, fesselt das Buch noch ungemein. SS-Oberst Hans Landa (Oscar für Christoph Waltz) tötet die Familie der jungen Shoshanna Dreyfus auf einem Bauernhof in Nancy, während nur sie entkommen und untertauchen kann. In Paris nimmt sie eine neue Identität an und beschließt als Kinobesitzerin, Rache an den obersten Nazis für den Tod ihrer Eltern zu üben. Gleichzeitig ist Hillybilly Aldo Raine aus Tennessee mit seinen Leuten hinter feindlichen Linie auf Nazijagd, die entweder skalpiert oder mit einem Hakenkreuz in der Stirn laufen gelassen werden. Superschön, wie die Nazis hier voll eins aufs Maul kriegen, nit viel schwarzem Humor, und laut Kritik hat Tarantino mit dem Film auch die Kraft des Kinos gefeiert.