Bücher mit dem Tag "fremde welt"
195 Bücher
- Cornelia Funke
Tintenwelt 1. Tintenherz
(10.770)Aktuelle Rezension von: Naomi13Ich habe das Buch damals mit 15 gelesen und habe es geliebt. Erst zwei Jahre vorher hatte ich das lesen für mich entdeckt und bin mit Krimis eingestiegen. Tintenherz war mein erstes Fantasy-Buch und ich habe es geliebt!
Heute kenne ich einige Geschichten, die mir deutlich besser gefallen.
Bei Tintenherz stört mich einfach ein bisschen das Worldbuilding. An sich bin ich heutzutage eh überhaupt kein Fan mehr von Büchern in denen es darum geht, wie toll doch Bücher sind... Finde ich einfach nicht toll.
Aber an sich ist die Idee mit den Vorlesen und dass Figuren aus den Geschichten herausgelesen werden können echt toll, führt aber finde ich dazu, dass ein eher unstimmiges Bild entsteht - die ganzen Figuren aus komplett unterschiedlichen Geschichten und Welten passen finde ich einfach nicht so gut zusammen und das mag ich nicht. Außerdem bin ich heutzutage überhaupt kein Fan mehr von Geschichten, in denen eine Fantasy-Welt mit der unseren verbunden ist (spätestens nach Elfenkrone was für mich ein unglaublicher Flop war, mag ich das gar nicht mehr).
Heutzutage würde ich das Buch nicht mehr lesen wollen, aber damals hab ich es sehr gefeiert, deshalb kann ich nicht anders und gebe der Nostalgie wegen 3 Punkte.
- Timur Vermes
Er ist wieder da
(3.394)Aktuelle Rezension von: KiraNearTitel: Er ist wieder da
Autor*in: Timur Vermes
Erschienen in Deutschland: 2012
Originaltitel: -
Erschienen in -: -
Übersetzer*in: -
Weitere Informationen:
Genre: Satire, Slice of Life
Preis: € 9,99 [D] | € 10,30 [A]
Seiten: 394
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-404-17178-1
Verlag: Bastei Lübbe AG
Inhalt:
Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nnach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das ist jetzt eines der Bücher, die schon seit mehreren Jahren auf meinem SuB liegen und bei denen nicht genau sagen kann, seit wann. Es könnte 2017 sein, oder auch 2018 oder 2019. Dazu lag das Buch dann doch zu lange in einer Kiste herum, dass ich das nicht mehr sagen kann. Ich weiß nur noch, dass ich das Buch mal in einem Gebrauchtwarenladen bekommen habe. Seitdem liegt bzw lag das Buch bei mir herum und als ich es dann vor wenigen Wochen in einem Karton gefunden hatte, dachte ich mir: Komm, lies das doch mal endlich. Da ich den Film nicht kenne, hatte ich keine Ahnung, was mich wirklich erwarten würde.
Mich hatte es ja schon überrascht, dass das ganze Buch aus Hitlers Sicht geschrieben wurde, ich hatte hier doch mit irgendeiner Art von Erzähler gerechnet. Dadurch hatte man aber die ganze Zeit Einblick in seine Gedankenwelt bekommen können. Nun, was soll ich sagen, es war irgendwo interessant, aber noch viel mehr erschreckend. Regelmäßig habe ich mir beim Lesen bewusst gemacht, das ist keine seltsame Fantasiefigur, die böses denkt. Nein, dieser Mensch hat wirklich existiert und seine Weltansicht, seine Gedanken, all das, die gab es so wirklich. Natürlich nicht 1:1, aber von der Art her. Um ihn herum denken alle, dass er ein Schauspieler ist, ein Komiker, der 24/7 IC ist und ums Verrecken, nicht mal für ne Sekunde, OC gehen möchte. Wie oft dachte ich mir: Leute, der Kerl macht keine Scherze, das ist sein voller Ernst?
Dass er sich auch die ganze Zeit so selbst gelobt hatte, fand ich auch sehr unangenehm. Das ist auch einer der Gründe, warum mir diese Rezi so schwer fällt. Wie bewerte ich das Buch am besten? Am Ende ist es auch nur ein Roman, aber ich hatte auch noch nie den Fall, dass ich mich so derartig von einem Hauptcharakter angewidert gefühlt habe. Dazu wurde er dann doch zu überzeugend geschrieben. Sagen wir einfach, ich distanziere mich von ihm.
Was den Humor angeht, scheint das Buch die Leute wohl zu spalten. Die einen konnten mit dem Humor nichts anfangen oder haben ihn gar nicht erst gesehen. Die anderen fanden es urkomisch und kamen nicht aus dem Lachen heraus. Nun, ich muss zugeben, mich bringen Bücher extrem selten zum Lachen, das schaffen eher Fanfictions, aber ich wollte dem Buch trotzdem mal eine Chance geben. Gut, es gab hier und da eine sehr absurde Situation, wo ich dann doch mal kurz auflachen musste. Aber das wars. Ich bin nicht lachend über den Boden gerollt oder hab mir Lachtränen aus dem Gesicht gewischt. So sehr hatte es mich dann doch nicht erheitert.
Außerdem fand ich, dass es auch sehr interessante Beobachtungen gibt, was das Verhalten seines Umfelds angeht. Ich habe in den letzten Monaten, über einen sehr langen Zeitraum einen Podcast gehört, in dem es um berühmte Sekten und Kulte ging. Dort ging man aber nicht nur auf die Sekten/Kulte an sich ein, sondern auch auf die jeweiligen Gründer, welche Geschichte sie hatten, wie sie so tickten usw. Auch haben sie immer wieder das Verhalten und die Auswirkungen auf die Mitglieder erklärt. Sehr viele Sektenführer waren stark charismatisch, hatten son gewisses Etwas in der Seele/Psyche/Ausstrahlung, das viele Menschen überzeugt und angezogen hatte. Und auch hier konnte ich das langsam sehen.
Wenn sie den Hitlergruß benutzen oder nach einer erfolgreichen Besprechung "Heil Hitler" in der Gegend herumrufen, weil sie es witzig finden, weil sie denken: Ist doch nur Spaß. Das hat mich beim Lesen dann doch sprachlos gemacht. Und ich war sehr, sehr oft sprachlos bei diesem Buch.
Wer mir im Buch am besten gefallen hat, war Vera Krömeier. Sie hat im Film, soweit ich heute erfahren habe, einen anderen Vornamen, aber ich bleibe bei Vera. Sie ist wirklich eine sehr nette, junge Frau und dass sie die ganze Zeit im Berliner Dialekt redet (ja, ihr Dialog ist komplett im Berliner Dialekt geschrieben), hat sie mir gleich sympathisch gemacht. Überhaupt finde ich den Dialekt ziemlich cool, die Leute, die ihn sprechen, kommen mir immer total locker und cool rüber. Sie hat mir Leid getan, weil sie doch recht oft mit ins Kreuzfeuer geraten ist. Auch wenn ich aus einer völlig anderen Gegend komme, habe ich sie sehr gut verstehen können. Dass sie ihn oft mit "meen Führa!" anspricht, war seltsam, absurd und gruselig zugleich. Immer, wenn sie mit dabei war, hatte ich beim Lesen der Szene gleich viel mehr Spaß.
Fazit:
Zu sagen, dass ich das Buch genossen habe, wäre aus so vielen Gründen einfach nur falsch zu sagen. Zusätzlich waren mir Hitlers Art zu denken, diese doch ausladene Sprache, in der er redet und denkt, auf Dauer zu anstrengend. Das hat sich dann doch manchmal gezogen wie Kaugummi. Dafür fand ich aber die Unterhaltungen zwischen ihm und Vera (wegen Vera) sehr erfrischend, die haben mir dann wieder Spaß gemacht. Ansonsten, ist das Buch allein vom Thema her schwer zu bewerten. Es ist ein sehr interessantes und unheimliches Gedankenexperiment. Auch wenn 2011 sich anfühlt, als wäre das vor 60 Jahren gewesen und nicht vor 12 Jahren.
Jedenfalls, ich bewerte meine Leseerfahrung, die ich während des gesamten Buches gemacht habe, als Ganzes. Und dafür gebe ich dem Buch insgesamt drei Sterne. Vielleicht werde ich mir auch irgendwann den Film ansehen.
- Walter Moers
Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär
(2.207)Aktuelle Rezension von: Julia_04010Ein wirklich tolles Buch.Hier steckt viel Liebe für Details drin.Ich finde,dass trotz der großen Seitenanzahl einem eigentlich nie langweilig.Eine Sache stört aber:Manche Erzählungen wurden sehr in die Länge gezogen,wie (Achtung Spoiler‼️) das Duell zwischen Blaubär und Nussram Fhakir oder das Wegrennen vor der Spinnenhexe.
- Mary E. Pearson
Der Kuss der Lüge
(1.461)Aktuelle Rezension von: ForkyLia ist die Prinzessin des Königreichs Morrighan und soll aus politischen Gründen mit dem Prinzen von Dalbreck verheiratet werden. Die beiden haben sich noch nie getroffen. Lia ist nicht bereit, ihr Leben dem politischen Kalkül alter Könige zu unterwerfen und flieht. Endlich frei, versucht sie sich zusammen mit ihrer Freundin als Schankmädchen in einem entfernten Küstenort über Wasser zu halten. Da lernt sie zwei attraktive Männer kennen, die sich beide um ihre Gesellschaft und Nähe bemühen. Was Lia nicht weiss: Einer der beiden ist der zurückgewiesene Prinz von Dalbreck und der andere ist ein gedungener Attentäter, der die Prinzessin aus dem Weg räumen soll.
Die Geschichte ist spannend und interessant aufgebaut und man lernt im ersten Teil erst einmal die beteiligten Person kennen und lieben. Besonders fasziniert war ich davon, dass auch immer aus Sicht des Prinzen und des Attentäters geschrieben wurde. Bis am Schluss jedoch, liess die Autorin den Leser nicht wissen, wer denn nun wer ist. Son konnte man mit beiden mitfühlen und musste immer hoffen, für "den Richtigen" die Daumen zu drücken. Ich bin froh, dass ich den nächsten Band der Reihe bereits auf dem EReader habe. Jetzt werde ich gleich erfahren, wie es weitergeht. Bisher für mich eine ganz tolle Geschichte!
Das Buch endet sehr spannend und ich bin wahnsinnig gespannt auf den nächsten Teil und wie die Story weiter geht.
Es ist tatsächlich eine relativ „langsame“ Geschichte. Dafür finde ich aber, man lernt die Charaktere wirklich gut kennen und lieben.
Was ich besonders spannend finde ist, dass man als Leser bis kurz vor dem Ende des Buches tatsächlich auch nicht weiß welcher Mann wer ist. Also fiebert man ebenfalls mit, wer der Attentäter ist und wer der Prinz ist. - Pascal Mercier
Nachtzug nach Lissabon
(1.378)Aktuelle Rezension von: nymphe--Wer träumt nicht mal einfach in einen Zug zu steigen und davon zu fahren? Alles aus seinem Leben hinter sich zu lassen?
Für Raimund Gregorius ist dies nun kein Tagtraum mehr, als er mitten am Schultag das Gymnasium, in dem er als Lehrer für alte Sprachen arbeitete, verließ und nie wieder kam. Nachdem er einer jungen Portugiesin das Leben rettete, stieß er in einer Buchhandlung auf die Veröffentlichungen eines gewissen Amadeu Padro, dessen Aufzeichnungen und Gedanken Gregorius so sehr faszinierten, dass er den Nachtzug nach Lissabon nahm, um den Spuren des Autors zu folgen.
Der Sinn des Romans besteht schon in den Aufzeichnungen Padros, der seine Gedanken zu verschiedenen Stationen seines Lebens zu Papier brachte. Er war ein Feind des Kitsch, glaubte nicht an die Liebe, sondern nur an die Loyalität, welches das Einzige wäre, dass annähernd Bestand hätte. Er war kritisch und aufrichtig zu sich selbst, schonungslos aufrichtig, so dass einem der Roman vorkommt wie ein Essay.
Versteht mich nicht falsch, Essays sind wunderbar und viele Dinge in Nachtzug nach Lissabon haben mich tatsächlich zum Nachdenken angeregt, aber für jemanden, der auf Spannung steht, ist der Roman nichts.
Zudem hat Nachtzug nach Lissabon für mich einige Probleme. Das erste ist der wesentlichste: Es ist kaum zu übersehen, dass Amadeu Padro der eigentliche Hauptcharakter des Romans ist. Nur kommt er kein einziges Mal vor und wird nur durch die Erinnerung andere oder seine Aufzeichnungen beschrieben. Eigentlich finde ich das Konzept sehr spannend. Doch verhält es sich hier ein wenig mit John Greens Eine wie Alaska und zwar wird hier mal wieder eine Person idealisiert und das Leiden dieser Person. Das geht mir inzwischen ziemlich auf die Nerven.
Zunächst sieht niemand gut aus, wenn er leidet. Niemand sagt: "Gott, wie ist die Person tiefgründig!" Niemand wird sich wünschen, an ihrer Stelle zu sein, denn Leiden ist - tut mir leid, wenn ich das mal so drastisch sagen muss - nichts erstrebenswertes! Und es ist auch nicht ästhetisch. Ich weiß nicht, woher diese Illusion kommt. Vielleicht liegt es auch daran, dass es oft heißt Künstler würden ihre größten Werke im Schmerz vollbringen. Also wird Leiden für uns zu etwas, dass uns besonders macht, dass uns gut macht und uns Anerkennung bringt.
Und das tat es auch bei Amadeu Padro. Sein Buch wurde vielleicht kein Bestseller, aber jeder Mensch, den Gregorius im Laufe des Buches traf, hat Amadeu angehimmelt und vergöttert und das wortwörtlich, obwohl er selbst so einsam war Das halte ich auch für problematisch und höchst unrealistisch.
Denn in Wahrheit leiden wir alle allein und wir wünschen uns zwar, dass irgendjemand auf uns blickt und uns dafür bewundert, aber das passiert in den wenigsten Fällen und es sollte auch nicht passieren. Man sollte Leute bewundern, die es geschafft haben, glücklich zu sein und sich selbst reflektieren und vergeben können.
Keine Person kann so toll sein und meist liegt die Verehrung einer Person nicht besonders an dieser Person, sondern eher an der, die sie verehrt. Menschen sind so, wie wir sie sehen und welche Personen uns was bedeuten, das liegt an uns.
Hier kommen wir zum zweiten Problem und zwar Gregorius, der eigentliche Hauptcharakter oder zumindest Erzähler des Buches. Doch hier liegt das Problem, denn er ist weder noch. Man erfährt schon etwas über ihn und kann durch gewisse Handlungen auf sein Inneres schließen, doch im Endeffekt ist er nicht wichtig für die Handlung. Er erzählt Padros Geschichte nicht und wenn er mit Personen aus seinen Leben spricht, dann merkt man kaum, dass er anwesend ist und er spricht so gut wie nie.
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum er das alles macht und warum er sein Leben verlässt. Denn seine Ambivalenz habe ich ihm nie ganz abgenommen, so wie sein Fernweh. Seine Handlungen sind mir so melodramatisch beschrieben, als das ich es ernst nehme könnte und für jemanden, der Kitsch hasst, ist der Roman fast zu romantisch. Denn es geht auch alles viel zu einfach. Natürlich hatte Gregorius auch keine Geldprobleme, sodass er wochenlang in verschiedenen Hotels wohnen und quasi von Genf und Lissabon pendeln konnte. Die Sprachbarriere war nie ein Problem. Entweder sprachen alle Französisch oder Gregorius konnte nach einen Kurs Portugiesisch schon ein Gespräch anfangen. Und Padros Texte konnte er natürlich auch einfach wie einen Lateintext übersetzen.
Obwohl Gregorius vielleicht kein Paul Varjak ist, gibt es doch eine Sache, die ihn für mich einfach unwichtig und sinnlos erscheinen ist und zwar, dass er nichts am Ende davon mitnimmt. Er verändert sich nicht durch die Gespräche mit den anderen. Das Leben von Padro verändert ihn nicht, außer dass er wahrscheinlich am Ende auch tot krank wird und wahrscheinlich genau so stirbt wie Amadeu Padro. Diese Spannung mit Gregorius "Schwindelanfällen" haben mich nicht gepackt und das offene Ende fand ich auch etwas zu gewollt.
Letztendlich führte Gregorius kein anderes Leben nach seinem Aufenthalt in Lissabon. Er kehrt zurück nach Bern und lässt sich dann in eine Klinik einweisen.
Ich hätte gern nochmal so einen abschließenden Epilog gehabt, indem erklärt wird, was Gregorius jetzt so macht, nachdem er diese Reise gemacht hat, denn so hatte das Buch am Ende keine Message und nichts, worauf irgendwas hinauslief.
Und nochmal zum Schluss finde ich es auch sehr merkwürdig, dass das Erlebnis mit der Frau am Anfang, die von Brücke springen wollte und Gregorius diese Telefonnummer auf die Stirn schrieb. Das war nämlich das eigentliche Ereignis, was Gregorius zu seiner Reise bewegt hatte und es kam NIE wieder zur Sprache. Oder wenn nur so am Rande, was ich sehr schade finde. Es wäre cool gewesen, wenn Gregorius sie am Ende vlt nochmal angerufen hätte diese Nummer und vielleicht jemand aus Padros Leben abnahm. Das hätte den Bogen nochmal zurück gespannt. Es hätte auch irgendjemand ran gehen können.
Erst dachte ich ja auch, Gregorius geht nach Portugal, um diese Frau zu finden, aber was soll's. Ich verstehe dann nur ihren Zweck in der Handlung nicht, denn so hätte man Gregorius auch anders aufs Buch stoßen können.
Nachtzug nach Lissabon ist keines Falls ein schlechtes Buch, aber meines Erachtens vielleicht ein bisschen überbewertet und es handelt von Dingen, von denen ich mir wünschen würde, dass man auch mal über etwas anderes schreiben könnnte.
- Cornelia Funke
Tintenwelt 2. Tintenblut
(3.461)Aktuelle Rezension von: Naomi13Wie schon beim ersten Teil ist es für mich über 10 Jahre her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Die Tinten-Reihe waren meine ersten FantasyBücher und dementsprechend habe ich sie auch sehr geliebt.
Außerdem finde ich bis heute die Cover von allen drei Bänden in der Hardcover Version sehr genial.
An der Story mochte ich sehr, dass nun endlich nicht nur die Fantasy-Figuren vorkamen, sondern die Tintenwelt der Schauplatz der Geschichte war. Aber auch schon damals haben mich ein paar Dinge gestört: Das Verhalten von Farid und wie er auf Staubfinger fixiert war. Außerdem ging es mir viel zu sehr um Fenoglio. Ich als damals noch ein Teeny und als Mädchen, und als jemand der noch damals sich selbst noch nicht für das Schreiben eigener Geschichten interessierte, war dieser Strang der Geschichte einfach zu langweilig. Es ging um einen alten Autor, der endlich seine selbst geschaffene Welt erlebt und versucht alte Fehler auszumerzen. Hm, damit konnte und kann ich mich auch heute überhaupt nicht identifizieren und finde ich für ein Kinder-/Jugendbuch auch nicht so passend. Ich kann verstehen, dass es der Autorin sehr gefallen hat, aber für mich als Leser war es leider nicht so toll.
Nichts desto trotz war es besonders damals für mich echt schön zu lesen, ein netter Einstieg in Fantasy und deshalb gibt's dann auch noch den 3. Stern.
- Christopher Paolini
Eragon - Der Auftrag des Ältesten
(2.920)Aktuelle Rezension von: mymagicalbookwonderlandRezension
Buchname: Der Auftrag des Ältesten: Eragon 2
Autor: Christopher Paolini
Seiten: 800 (Print)
Fromat: als Print, Hörbuch und Ebook erhältlich
Verlag: cbj; 5. Auflage. (10. Oktober 2005)
Sterne: 4
Cover:
Das Cover ist richtig schön gestaltet worden. Der Buchtitel steht in hellen bzw gelb/goldfarbenen Buchstaben im unteren Bereich. Das Cover wurde in Rot gestaltet und man kann einen Drachenkopf darauf erkennen. Auf dem ersten Blick ist das schon mal sehr ansprechend.
Klappentext: (aus Amazon übernommen)
Christopher Paolinis Weltbestseller "Eragon" - tauch ein in Alagaësia, die fantastische und faszinierende Welt der Drachenreiter!
Die Dämmerung setzt ein…
Die Verzweiflung wächst…
Finstere Mächte regieren!Geschunden, aber siegreich ist Eragon aus seiner ersten Schlacht gegen den mächtigen Tyrannen Galbatorix hervorgegangen. Er ist zum Helden vieler Elfen, Zwerge und Varden geworden, doch nicht alle sind ihm wohlgesinnt. Die Kräuterfrau Angela hat einen Verräter prophezeit, der aus Eragons eigener Familie stammen soll. Eragon ist sich sicher: Der einzig lebende Verwandte ist sein Cousin Roran – aber niemals würde dieser sich gegen ihn wenden! Doch die Prophezeiung spricht: »So wird es kommen, selbst wenn du es zu verhindern suchst.«
Mit seiner Drachenreitersaga Eragon begeistert Christopher Paolini ein Millionenpublikum. Alte Fans und neue Leser*innen lieben Alagaësia, die fantastische und faszinierende Welt der Drachenreiter, die Christopher Paolini mit seinem im November 2023 erscheinenden neuen Roman »Murtagh« noch weiter ausbaut.
Alle Bände der »World of Eragon«:
Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter (Band 1)
Eragon - Der Auftrag des Ältesten (Band 2)
Eragon - Die Weisheit des Feuer (Band 3)
Eragon - Das Erbe der Macht (Band 4)
Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon (Kurzgeschichten, Band 1)Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors ist total flüssig, liest sich super und ist sehr leicht verständlich.
Charaktere:
Der Hauptprotagonist ist Eragon
Ich fande alle Charaktere von Anfang an total sympathisch und liebenswert. Des weiteren gibt es noch ein paar andere Charaktere. . Meiner Meinung nach sind alle Charakter sehr gelungen und haben einen sehr guten Platz im Buch bekommen.
Meinung:
!!!! Achtung !!! Könnte Spoiler erhalten!!!
Mir hat „Der Auftrag des Ältesten: Eragon 2“ von Christopher Paolini recht gut gefallen. Das zweite Buch geht nahtlos am Ende vom Band 1 weiter. In diesem Band muss Eragon wieder eine ganze Menge an gefährlichen Abenteuer und Situationen überstehen. Ich persönlich mag einfach die ganze Welt und die ganze Art und Weise des Autors. Wie er mit Worten umgeht ist echt ganz großes Kino. Ich kann mir Alagaësia so gut vor meinem inneren Auge vorstellen, als ob es die Welt wirklich geben würde. Ohne viel spoilern zu wollen, ihr müsst diese Reihe unbedingt lesen, denn sie ist Fantasy vom feinsten. Dadurch, dass mir die Geschichte von Eragon so gut gefällt, fliege ich beim Lesen förmlich nur so durch die Seiten und freue mich schon sehr auf Teil 3 der Geschichte, weil der Cliffhänger ist ja grausam... Von mir bekommt „Der Auftrag des Ältesten“ sehr verdiente 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Fazit:
Tolle und spannende Fortsetzung. Ein Fantasyhighlight für Jung und Alt.
- Cornelia Funke
Tintenwelt 3. Tintentod
(2.878)Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen"Tintentod" war der ursprüngliche letzte Teil der Tintenwelt Trilogie von Cornelia Funke, das bereits 2007 veröffentlicht wurde und hätte ich nicht gewusst, dass in diesem Jahr eine Fortsetzung erscheint, hätte ich automatisch nach dem vierten Band gefragt, nicht nur weil ich diese Bücherreihe liebe, sondern weil das Ende sich irgendwie unvollständig anfühlte. Ob Cornelia Funke dieses Buch so abgeschlossen hat, in dem Wissen, dass es eine Fortsetzung geben wird, weiß ich nicht, aber ich bin froh, dass es so ist. Vor allem auch deshalb, weil diese Reihe dadurch noch einmal in den Fokus gerückt wurde, wo ich sie dann auch endlich für mich entdeckt habe.
Mit diesem dritten Teil wird die Tintenwelt von Fenoglio noch lebendiger, noch gemeiner und verlockender...
Handlung: Seit drei Monaten sind Meggie, Mo und Resa nun schon in der Tintenwelt und nach ihrem Erlebnis auf der Nachtburg verstecken sie sich unter den Räubern und ziehen auf der Flucht vor den Männern des Natternkopfs von Lager zu Lager, während sie helfen das arme Volk zu beschützen. Mo, der sich komplett auf diese Welt eingelassen hat, spielt seine Rolle als Eichelhäher, den Räuber, der dem Natternkopf das Ende bringen soll, so überzeugend, dass sich Meggie fragt, ob sie wirklich aus der anderen, realen Welt in die fiktive Tintenwelt gekommen sind, oder ob sie selbst nur aus Papier und Tinte bestehen. Orpheus, der sich wie die Made im Speck in dieser Welt bewegt und nicht vergessen hat, wie liebevoll alle anderen über Mo und Meggie reden, hat bereits große Pläne geschmiedet um der Tintenwelt seinen Stempel aufzudrücken und der Krieg Worte gegen Worte beginnt...
Einstieg: Elinor ist immer noch alleine und Mo und Meggie haben die Rollen getauscht, wenn es um ihre Faszination für die Tintenwelt geht. Es war ein trauriger, fast schon melancholischer Einstieg in den dritten Band. Man merkt direkt zu Beginn, dass Meggie diesmal nicht im Mittelpunkt steht.
Stimmung beim lesen: Die Tintenwelt wird immer größer und hat mich diese Reihe noch mehr lieben lassen. Es kommen ein paar neue Orte vor und einige neue Charaktere, die es gleichzeitig spannend und nervenaufreibend machen. Und Cornelia Funke weiß, wie sie doch noch ein paar Überraschungen herauskitzeln kann, denn mit ein paar Plot Twists hätte ich absolut nicht gerechnet. Sich als Leser in diese Welt fallen zu lassen, ist verdammt einfach. Dass das eigene Herz ziemlich gefordert wird, ist eine Mindestanforderung für eine gute Geschichte und bei jeder umgeblätterten Seite hat mein Herz Purzelbäume geschlagen.
Protagonisten: Meggie die man als Hauptbezugsperson der letzten Bücher begleiten konnte, ist in "Tintentod" eher eine blasse Randfigur mit viel Furcht und wenig Nachsichtigkeit. Sie hat Angst um ihren Vater, dem sie sich auf dieser Welt immer noch am verbundensten fühlt und dieses Gefühl überschattet alles andere und hat meiner Meinung nach für einen Charakterstillstand gesorgt. Ihre Beziehung zu Mo wurde seit dem ersten Buch schon als sehr besonders dargestellt und die (unfreiwillige) Abwesenheit ihrer Mutter Resa hat die beiden zwar für eine Weile einander näher gebracht, doch sie wird niemals so sein, wie ihre Bindung zu Mo. Auch Meggies Schwärmerei für Farid gerät ins Stocken, dem nur daran gelegen ist Staubfinger zurück zu bekommen. Oh ja, Farid hat mich einiges an Nerven gekostet und am liebsten hätte ich ihn durch die Seiten gezerrt. Dagegen war mir Orpheus mit seinen eigenen Lobliedern ja schon fast lieber. Zumindest bis er das Fenoglio-Level an Selbstverliebtheit und Selbstüberschätzung um ein vielfaches gesprengt hat. Farids regelrechte Obsession für Staubfinger hätte ruhig ein bisschen mehr erklärt werden können.
Wenn Cornelia Funke Bösewichte schreibt, dann kann man sich darauf verlassen, dass es immer eine Steigerung gibt und nichts unmöglich erscheint. Bei all den düsteren Charakteren in "Tintentod" hätte ich mir fast schon Basta zurück gewünscht, denn er war trotz seiner Skrupellosigkeit ein wenig vorhersehbarer.
Einen wunderbaren Kontrast hat die Autorin diesmal mit Mo geschaffen, der in der Rolle als Eichelhäher aufgeht. Er kämpft mit sich selbst und gegen die Welt, manchmal auch gegen seine eigene Familie.
Auch Violante, die Tochter des Natternkopf, ist nicht einfach nur eine Nebenfigur, was sogar Fenoglio überrascht. Genau diese unvorhersehbaren Charakterzüge haben diese Geschichte geprägt.
Positiv: "Tintentod" hat einen düsteren Titel, der seiner Geschichte mehr als gerecht wird. Als Leser ist es leicht darin zu versinken und mit den Charakteren zu lieben und zu leiden, doch diesmal hatten die besonderen Geschöpfe für mich die Nase vorn, wenn es um die Dinge geht, die mich am meisten begeistert haben. Die Glasmänner, die beim schreiben helfen und ihre extravaganten Charaktereigenschaften. Und der Humor erst. Selbst über den finsteren Glasmann Eisenglanz konnte ich lachen, auch wenn ich seine Mobberei am kleineren Bruder furchtbar fand. Natürlich kam Rosenquarz schon im zweiten Band vor und ich konnte über ihn lachen, doch mit Eisenglanz und Jaspis zeigte sich eine neue Seite, die den Glasmännern sogar eine kleine, nicht unbedeutende Rolle eingebracht hat. Für mich haben diese Figuren ein wenig die Härte aus traurigeren Situationen genommen.
So lala: Schon nach dem letzten Band habe ich mich gefragt, ob die Tintenwelt wirklich romantisch sein muss. Eine große Priese Liebe oder Sehnsucht gehört in jedes Märchenbuch oder Räubergeschichte, doch mit Meggie im Fokus, deren Liebe zu Büchern für mich immer aufregender und nachvollziehbarer war, als ihre unsicheren Blicke zu Farid, fühlte es sich zu gezwungen an. Farid ist zwar auch an Meggie interessiert, doch dieses Interesse verblasst sehr stark gegenüber Staubfinger, außerdem haben die beiden nie selbst darüber geredet. Meist haben es die anderen Charaktere ausgesprochen und das macht es schwierig sich als Leser in diese "Schwärmerei" reinzudenken.
Fazit:
"Tintentod" knüpft nahtlos an seine Vorgänger an und bringt die Fantasie wieder zum strahlen, denn als Leser begleitet man Meggie und Mo an neue, noch unentdeckte Orte, die genauso vielversprechend und aufregend sind, wie die, die man bereits lieben oder fürchten gelernt hat. Cornelia Funke hat wieder ein Buch gezaubert, das alles übertrifft. Die entstehenden Konflikte lassen die Charaktere auf natürliche Weise wachsen und immer wieder muss man sich als Leser die selbe Frage stellen, die auch Meggie sich schon gestellt hat: Sind die Charaktere "echt" oder haben sie in ihren Adern Tinte statt Blut. Es ist eine aufregende Frage mit so vielen Möglichkeiten, doch wirklich Bedeutung hat sie für die wahre Handlung nicht, sondern dient eher als zusätzlicher Reiz für den Leser.
Während Meggie verblasst, Mo zwischen zwei Persönlichkeiten steht, Resa die Rolle der Frauen revolutioniert, Orpheus' Eitelkeit noch die von Fenoglio übertrifft, wird Violante zu einem Charakter, den man durch viele Perspektiven sehen kann, was ebenso für ihren grauenvollen Sohn gilt. Farid ist bereit alles zu tun, um Staubfinger zurück zu bekommen und Meggie bekommt Aufmerksamkeit von einem Jungen namens Doria, der genauso mutig die armen und schwachen verteidigt. Auch unter den Männern des schwarzen Prinzen gibt es Zweifel an der Macht des Eichelhähers, was ebenso für eine gewisse Brisanz sorgt.
Für mich war "Tintentod" ein Krieg der Worte. Wer schreibt besser, schneller, glaubwürdiger und wird es schließlich war, oder nicht? In einer so machtvollen Geschichte, wo man nur ein Talent für Buchstaben braucht, um Chaos zu säen oder vermeidlich über Sieg und Niederlage zu entscheiden, ist es nicht immer leicht herauszufinden, welche Motivation hinter dem Handeln der Charaktere steckt. Auch das hat dieses Buch so unberechenbar und toll gemacht.
Wenn dieser dritte Teil wirklich ursprünglich als Ende gedacht war, dann kann ich nur froh sein es jetzt zum ersten Mal gelesen zu haben, mit dem Wissen, dass Band vier kommt, denn das Ende war etwas holprig und so viele Lücken hätte man Füllen können, ganz zu schweigen von dem vielen Potenzial für weiteren Geschichtsstoff.
Cornelia Funke hat mich begeistert, berührt und etwas einmaliges geschaffen. Jeder Autor benutzt Worte, aber es ist die Zusammensetzung, die Funkes Schreibstil so besonders macht.
- Noah Gordon
Der Medicus
(2.225)Aktuelle Rezension von: QuaaltaghUm es gleich vorweg zu nehmen: Es gibt Bücher, die sind völlig zurecht Bestseller – und „Der Medicus“ ist ein beeindruckendes Beispiel hierfür. Eigentlich der Fantasy und Science-Fiction zugetan, lese ich hin und wieder Werke anderer Genres und gelegentlich mischt sich auch ein Bestseller darunter. Meist kann ich dann zwar verstehen, weshalb sich der Roman gut verkauft, in der Regel aber lasse ich mich nach dem Lesen dennoch nicht unbedingt zu überschwänglichen Lobpreisungen hinreißen. Bei dem Historienepos von Noah Gordon ist das aber anders.
Journalist mit Hang zur Medizin
Der amerikanische Schriftsteller Noah Gordon (geb. 1926 in Worcester, Massachusetts) befasst sich in seinen Romanen ausführlich mit der Religion und hier besonders mit dem Judentum. Zweites, immer wiederkehrendes Thema in seinen bisher acht Romanen ist die Medizin. Aus Lust am Schreiben studierte Gordon Journalismus und bereits mit seinem ersten Roman „Der Rabbi“ gelang ihm der Durchbruch. „Der Medicus“ machte Noah Gordon weltberühmt und ist der erste Roman einer Trilogie rund um die Mediziner-Familie Cole.
Die Lehrjahre eines Medicus
Robert Jeremy Cole wird mit neun Jahre plötzlich zum Waisen. Das ist im London des Jahres 1021 ein schweres Schicksal. Eher zufällig gerät er an einen Bader, der ihn in die Lehre nimmt. Dort lernt er, Menschen zu heilen, aber auch kaufmännisches Geschick und ein gewisses Maß an Verschlagenheit. Und er entdeckt, dass er eine Gabe besitzt: Durch die Berührung der Hände seiner Patienten spürt er, wenn sie dem Tode nahe sind. Diese Entdeckung weckt sein Interesse an der Medizin derart, dass er nach dem Tod des Baders beschließt, sich zum Medicus ausbilden zu lassen. Es ist jedoch kein jüdischer Medicus bereit, ihn, einen Christen, aufzunehmen, da es gegen das Gesetz wäre. Allerdings hört er von einem Heiler im fernen Persien, dessen legendärer Ruf bis nach Europa hin bekannt ist: Ibn Sina. Rob macht sich auf eine zwei Jahre dauernde Reise nach Isfahan, während der er seine spätere Frau Mary kennenlernt. Um an der Madrassa, einer medizinischen Universität, aufgenommen zu werden, muss er sich als Jude ausgeben, denn auch hier ist einem Christen der Zugang verwehrt. Während seines Studiums freundet er sich mit dem etwas oberflächlichen Karim und dem vernünftigen Mirdin an. Als der junge Schah Ala auf die drei aufmerksam wird, versammelt er sie immer wieder um sich und bezeichnet die Runde stolz als „Die vier Freunde“. Bald stellt sich aber heraus, dass diese Freundschaft eher eine Laune des Herrschers ist – mit tragischem Ende: Karim und Mirdin werden sie nicht überleben. Nachdem auch Ibn Sina, gleichzeitig Lehrer und Mentor von Rob, stirbt und Isfahan kurz vor der Eroberung durch die Seldschuken steht, ergreift der junge Medicus Rob mit seinen drei Kindern und Mary die Flucht. Sie kehren zurück nach London. Doch Mary kann sich nicht an die graue und unfreundliche Stadt gewöhnen. Schließlich reist sie in ihre Heimat Schottland ab. Rob Cole arbeitet zunächst weiter als Arzt. Als er aber vor der Kirche seine Identität nachweisen soll, was ihm wegen seiner langen Abwesenheit kaum möglich ist, macht auch er sich ebenfalls auf den Weg nach Schottland.
Konfliktpotenzial Medizin vs. Religion
Was erhebt den „Medicus“ vom herkömmlichen Historienroman zum Epos? Wikipedia erklärt diesen Begriff mit „… weitläufige oder ausschweifende Erzählung“. Und diese Definition trifft es im Falle von Gordons Roman auf den Punkt. Der Autor erzählt die Geschichte der Lehrjahre von Robert Jeremy Cole über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. In sehr detailreichen, atmosphärischen und farbigen Bildern beschreibt er, wie der etwas starrköpfige, aber dennoch ängstliche Junge zu einem aufopferungsvollen Mediziner heranreift und wie dieser später mit an Fanatismus grenzender Akribie die Heilkunst erforscht. Dabei lässt sich Cole weder von strengen Gesetzen noch dem Unmut von Freunden und Familie abhalten. Gordon zeichnet ein erzählerisches Bild des 11. Jahrhunderts in ganz unterschiedlichen Gesellschaften, voller Leben, aber auch voller Grausamkeiten. In dem Aufeinandertreffen von Islam, Judentum und Christentum zeigt er deutlich Unterschiede und auch Parallelen auf und bringt sie stets in Verbindung mit ihrer aus heutiger Sicht rückständigen Einstellung zum Leben und zur Medizin.
Insbesondere bei der eingehenden Beschreibung von Krankheiten verliert sich der Autor hin und wieder in Details, die man als Leser eigentlich lieber nicht kennen möchte. Doch verfällt er nie in Geschwafel. Vielmehr wird durch diesen Detailreichtum die Leidenschaft des Protagonisten deutlich, der in seiner Arbeit eine Berufung sieht, die auch seinem Talent geschuldet ist, den nahen Tod von Menschen vorhersehen zu können. Interessant und gleichzeitig befremdlich wirken die Rituale der Juden, denen Rob Cole auf seiner langen Reise begegnet. Jemand der sich wie ich noch nie mit dieser Religion ernsthaft befasst hat, ist versucht, angesichts der bizarren Bräuche ständig den Kopf zu schütteln. Doch schnell wird einem klar, dass es bei Christen oder Moselms nicht anders aussieht. Jede Religion zeigt ihren Glauben auf ihre ganz eigene Weise – und die ist objektiv betrachtet oft nicht weniger bizarr.
Die Religionen in „Der Medicus“ dienen als Projektionsfläche für die gesellschaftlichen Moralvorstellungen angesichts Leid und Tod. Was erlaubt der Glaube? Welche Rolle spielt er in der Gesellschaft? Und welchen Anspruch erhebt die Religion bei der Versorgung der Menschen? Rob Cole stößt auf vielen Hürden, die heute, 1000 Jahre später, vielfach noch immer bestehen. Auch heute beanspruchen die Religionen noch für sich, den richtigen Weg zu kennen. Nur wird es nicht mehr so plakativ wie damals vorgetragen. Man geht subtiler vor, weil die Menschen mehr verstehen. Der Medicus hingegen hat mit der Unwissenheit und Ignoranz einer tief religiösen Umwelt zu kämpfen, und dabei begibt er sich so manches Mal in Lebensgefahr.
Am Ende gibt es allerdings trotz zahlreicher Schicksalsschläge, die Rob Cole erfahren muss, ein geradezu hollywood-gleiches Happy End im schottischen Hochland. Als Leser schließt man den Buchdeckel mit dem guten Gefühl, Zeuge eines ereignisreichen Abenteuers geworden zu sein, bei dem man viel über Medizin, Religion und den nahen Osten um das Jahr 1000 gelernt hat.
Fazit
Ich habe selten ein Buch gelesen, das so bunt, so detailreich und so erzählerisch spannend war. Immer wieder fragte ich mich während der Lektüre, wieviel Zeit Noah Gordon wohl in die Recherche gesteckt haben mag. Es muss immens gewesen sein. Religionen, Medizin, Lebensweise im Jahr 1000, London und vieles mehr ist so ausführlich beschrieben, dass ich die Handlung fast greifbar vor Augen hatte. So entstand ein überaus lebendiges Portrait einer Zeit, die längst vergangen ist, die aber bis heute in vielerlei Hinsicht nachwirkt. Der Roman „Der Medicus“ ist eine absolut fesselnde Geschichte und mit Fug und Recht ein Bestseller geworden. Meine Urteil: Sehr empfehlenswert! Ich werde mit Sicherheit auch die beiden Nachfolge-Teile „Der Schamane“ und „Die Erben des Medicus“ lesen.
- Kristin Cashore
Die Beschenkte (Die sieben Königreiche 1)
(2.741)Aktuelle Rezension von: Chrissy87Katsa hat die Gabe des Tötens und ihr Onkel der auch gleichzeitig ihr König ist, macht davon großen Gebrauch. Katsa will dieses Leben nicht, traut sich aber erst durch Prinz Bo auszubrechen. Die beiden machen sich auf die Suche nach den wahren Entführern seines Großvaters.
An sich fand ich die Geschichte richtig gut, allerdings fing sie recht spannend und unterhaltsam an, was aber im Verlauf der Geschichte immer mehr nachließ. Gerade der Showdown auf den man das gesamte Buch über hinfiebert, war quasi in zwei Sätzen abgehandelt.
Was ich hingegen großartig fand war Katsa. Die Entwicklung die sie im Verlauf der Geschichte durch läuft, war eher still und leise, dafür aber umso nachvollziehbarer.
Jetzt bin ich mal gespannt was Teil Zwei für mich zu bieten hat.
- Christopher Paolini
Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter
(2.995)Aktuelle Rezension von: JuliesBookhismusEs ist wohl tatsächlich egal, wie oft man seine Lieblingsreihe liest oder hört, sie wird immer die Lieblingsreihe bleiben. So auch bei diesem Buch. Ich liebe Eragon und die Welt um Alagaesia. Ich habe wieder Rotz und Wasser geheult, als es Herzschmerz gab und mitgefiebert, als es spannend wurde.
Eragon auf seiner Reise zum Drachenreiter zu begleiten wird nie langweilig und auch wenn es zwischendurch ruhige Phasen gibt, bleibt es immer spannend, denn Eragon muss jede Menge lernen und trainieren. Ihn dabei zu begleiten und die Geheimnisse um die Drachen und der Welt um ihn herum zu erfahren ist einfach super mega spannend. Ihr braucht also Taschentücher, Popcorn und jede Menge Knabberkram um das zu überstehen.
Ich freue mich jetzt schon auf das Reread vom Rest der Reihe und das neue Buch, denn Murtagh ist genauso spannend wie Eragon und seine Geschichte interessiert mich auch brennend.
- Cornelia Funke
Reckless - Steinernes Fleisch
(1.766)Aktuelle Rezension von: R_D1Begeisterten Leserinnen und Lesern des Tintenwelt-Zyklus und LiebhaberInnen der Grimm-Märchen werden mit Reckless auf ihre Kosten kommen!
Die Atmosphäre im Buch ist weniger düster als in der Tintenherz-Reihe, dafür sind die Referenzen zu Märchen zahlreich. Überzeugt haben die Goyle, die eine Haut aus Edelsteinen besitzen. Ob darin eine Anspielung auf "Gargoyle" liegt, dem englischen Begriff für die steinernen Wasserspeier an historischen Gebäuden?
Die Hauptfiguren Will und Jacob scheinen die Brüder Wilhelm und Jakob Grimm selbst zu sein...
- Douglas Adams
Per Anhalter durch die Galaxis
(3.263)Aktuelle Rezension von: BloomingLilly"Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams ist zweifellos ein Klassiker der Science-Fiction-Literatur, der von vielen geliebt wird. Allerdings muss ich gestehen, dass Science-Fiction einfach nicht mein bevorzugtes Genre ist, weshalb meine Bewertung bei 3 von 5 Sternen liegt.
Die Geschichte von Arthur Dent, der sich plötzlich auf eine abenteuerliche Reise durch die Galaxie wiederfindet, ist zweifellos originell und voller skurriler Ideen. Douglas Adams' humorvoller Schreibstil und sein scharfer, satirischer Blick auf die Welt sind charakteristisch für das Buch und haben viele Leser begeistert.
Dennoch konnte mich das Buch nicht vollständig packen. Der Humor, obwohl originell, traf nicht immer meinen persönlichen Geschmack, und ich fand es manchmal schwierig, mich in die absurde Welt des Buches hineinzuversetzen. Die Handlung schien zuweilen ein wenig zusammenhangslos und chaotisch, was es mir schwer machte, mich in die Geschichte einzufinden.
Das Buch hat zweifellos seinen Reiz für Fans des Science-Fiction-Genres und für diejenigen, die schwarzen Humor und satirische Elemente schätzen. Es gibt viele bemerkenswerte und witzige Szenen, die zum Schmunzeln anregen.
Obwohl "Per Anhalter durch die Galaxis" nicht ganz meinen persönlichen Geschmack getroffen hat, erkenne ich die Bedeutung und den Einfluss dieses Buches auf die Science-Fiction-Literatur an. Es ist zweifellos ein Werk, das viele Leser begeistert hat und weiterhin begeistert, auch wenn es nicht zu meinen Favoriten gehört.
- Jennifer Benkau
One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
(819)Aktuelle Rezension von: Rose_1997Die große Stärke des Buches ist das ungewöhnliche politische System, in dem wir uns befinden. Ich mochte es gemeinsam mit Mailin Lyaskye zu entdecken. Das World Building ist gut gelungen und dadurch, dass wir zu Beginn so unwissend wie Mailin sind, erfahren wir über das ganze Buch immer wieder etwas Spannendes über die Welt. Ich bin leider nicht mit allen Charakteren warm geworden. Aber die Familienbeziehungen sind hier das Kernstück der Geschichte und ich habe mit Mailin dahingehend gut mitfühlen können. Leider konnte mich die Liebesgeschichte nicht so packen, denn ich hatte ständig das Gefühl, dass sie irgendwie überflüssig war, weil das Buch in meinen Augen den Fokus auf einen anderen Handlungsstrang (den ich aus Spoilergründen nicht nennen werde) legt. Das Ende fand ich auch etwas verwirrend, aber den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall lesen :-)
- Sabine Schulter
Die Hüterin der Welten
(54)Aktuelle Rezension von: hope_stlp[Info]
TITEL: Hüterin der Welten
AUTOR: Sabine Schulter
VERLAG: BoD
SEITENANZAHL: 548 Seiten
PREIS: 16,99€
ISBN: 978-3837005301
ERSCHEINUNGSDATUM: 31. Mai 2016
[Inhalt]
Néle wollte nur Abstand von ihrer Arbeit und vor allem von ihrem Ex-Freund, der sie schamlos Betrogen hat. Doch auf dem Weg zu ihrer Schwester gerät Néle irgendwie in eine ihr völlig Fremde Welt, in der sie zugleich beinahe von einer wilden groß Katze gefressen und einer Horde Nashorn ähnlicher Wesen zertrampelt wurde. Glücklicherweise wurde sie von den stattlichen Rittern Mathey und Liam, wie deren Kameraden gerettet. Spätestens nach der Begegnung mit den Männern in schillernder Rüstung war ihr Bewusst, dass sie nicht mehr in ihrer Welt war. Nach dem sie den ersten Schock verdaut hatte, bescherte Mathey ihr den nächsten. Er offenbarte ihr, dass seine Welt im Krieg war, so wie die vielen anderen Welten, die existierten, und dass nur sie sie retten konnte.
[Meine Meinung]
Begeistert hat mich das Buch leider nicht. Ich war ziemlich gespannt auf das Buch. Das Cover hat mich sofort angesprochen und der Klappentext hat mich noch neugieriger auf das Buch gemacht. Leider wurde ich doch etwas enttäuscht. Der Schreibstil hat mir, wie oben bereits erläutert, einfach nicht zugesagt und die Autorin konnte mich auch nicht fesseln. Mit dem Buch kam ich nur schleppend voran, weshalb ich es auch immer wieder aus der Hand legen musste. Die Idee hinter der Geschichte fand ich sehr interessant, jedoch war die Umsetzung nicht all zu gut. Immer wieder waren stellen, die einfach unnötig waren und die man hätte weglassen können. Teilweise waren auch die Kapitel so ellen lang, was mir zusätzlich noch die Lust am lesen genommen hat.
Was mir jedoch gut gefallen hat, waren die Charaktere. Mathey und Liam haben mich einfach von Anfang an begeistert und haben sich schnell ein Platz in meinem Herzen ergattert.
Die Frage, mit wem der beiden die liebe Néle zusammen kommt, hat mich dann doch immer wieder weiter lesen lassen.
Wer ist nun Schluss endlich geworden ist, verrate ich jetzt nicht, dass könnt ihr selbst herausfinden, falls es euch interessiert.
Wer nicht das ganze Buch abwarten kann hier ein Tipp: Auf der letzten Seite erfahrt ihr es
Fazit: Ich bin ziemlich geteilter Meinung über das Buch. Einerseits waren die Charaktere wirklich toll und ansprechend, andererseits war das Buch doch ganz schön langatmig und schleppend. Deshalb kann ich das Buch nicht wirklich weiterempfehlen. Wenn euch der Klappentext anspricht, lest einfach mal rein und bildet euch eine eigene Meinung. - Terry Goodkind
Das erste Gesetz der Magie - Das Schwert der Wahrheit
(363)Aktuelle Rezension von: HaddonDie Geschichte ist sehr spannend geschrieben. Auch wenn das Buch sehr viele Seiten hat, gibt es durch die vielen Auf und Ab's die Neugierde oder Hoffnung, dass das Team es am Ende schafft, die Bedrohung zu beseitigen. Und man macht es dem Team sehr sehr schwer.
Aber Achtung! Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven, da dort viele brutale Folter-und Vergewaltigungsszenen detailliert beschrieben werden. Für meinen Geschmack zu viel. Aber dadurch erkennt man, dass die Bösen wirklich wirklich böse sind.
Zu den Charakteren.... Ich fand manchmal den Charakter von Richard gegen Mitte schwierit. Vorallem sein Verhalten gegenüber Kahlan war sehr seltsam (er war manchmal wirklich sehr grob zu ihr). Aber Zedd und Darken Rahl waren absolut der Wahnsinn. Zedd wsr wirklich weise und Darken Rahl war wirklich ein sehr interessanter Bösewicht!
Ich empfehle dieses Buch absolut.
- Philip Pullman
Der Goldene Kompass
(1.556)Aktuelle Rezension von: NalasBuchBlogDie Geschichte beginnt damit, dass Lyra heimlich an einem Vortrag teilnimmt, wo sie etwas über Staub erfährt. Dieses Thema fasziniert sie so sehr, dass sie seither an nichts anderes mehr denken kann. Doch kurz darauf muss sie das College, an dem sie wohnt, verlassen und fortan bei einer Frau leben, die ihr Angst bereitet und die auch etwas über den Staub zu wissen scheint.
Gleichzeitig verschwinden in Lyras Umgebung immer mehr Kinder. Ob die Frau wohl etwas damit zu tun hat? Was ist der wahre Grund, dass Lyra bei ihr wohnt und von ihr lernen soll?
Schon auf den ersten Seiten war ich gefangen von den Geschehnissen und vom Schreibstil.
Jeder der menschlichen Bewohner hat einen eigenen Daemon, der die Gestalt wechseln kann. Aber nur, solange man noch Kind ist – später wählt der Daemon eine endgültige Form aus, die den Charakter wiederspiegelt.
Ebenfalls wollte ich wissen, was es mit den verschwundenen Kindern auf sich hat und warum diese entführ werden.
Es gab mehrere spannende Momente, die es schwer gemacht haben, das Buch wegzulegen. Ein paar Szenen haben zwar langwierig gewirkt, doch wurden hier stets sehr interessante Erkenntnisse vermittelt, die zum Nachdenken anregen.
Auch wenn es sich hierbei um ein Kinderbuch handelt, würde ich es eher etwas älteren empfehlen. Denn manche der beschriebenen Kampfszenen sind etwas brutaler angehaucht und Zigaretten, Kaffee und Alkohol sind selbst für Kinder Grundnahrungsmittel.
Leider fand ich die letzten Kapitel des Buches nicht ganz so gelungen. Zu schnell haben hier die Handlungen stattgefunden und zu viele Fragen blieben offen.
Bleibt daher zu hoffen, dass diese in den kommenden Bänden beantwortet werden.
- Stephen King
Schwarz
(1.075)Aktuelle Rezension von: kleineLauchPandaSternfruchtBevor ich hier als Hasser von Stephen Kings Büchern abgestempelt werde, möchte ich gerne erwähnen, dass dies bislang das einzige seiner Werke war, das mich jedes Mal größte Überwindung gekostet hat weiterzulesen und dermaßen mit unnützen Beschreibungen vollgestopft war, dass kaum eine Handlung geschweige denn Spannung zu finden war.
Die Charaktere:
Gibt es sie? Ja. Verfügen sie über Eigenschaften, die sie wie reale Menschen mit Gefühlen, Gedanken und Zielen erscheinen lassen? Nicht das ich wüsste. Aber Spaß bei Seite. Neben dem Revolvermann und dem Mann in Schwarz, über die man praktisch nichts erfährt, außer hier und da ein paar Stücke an zusammenhangsloser Vorgeschichte, werden immer wieder Charaktere einmalig erwähnt, die im weiteren Verlauf der Handlung nicht mehr aufgegriffen werden. Dies hat mich beim Lesen nicht nur verwirrt, sondern nach einer Zeit sogar richtig gestört, da nie erklärt wurde, wer diese Menschen sind und warum sie einfach so aus dem Nichts erwähnt werden. Ich weiß nicht, ob einige von ihnen in den späteren Bänden noch eine Rolle spielen werden, doch ich wage es ehrlich gesagt zu bezweifeln und vermute eher, dass der Autor Spaß daran hatte, die Leser zu verwirren.
Die Handlung:
Auch von der fehlte bis zur 2/3 Marke des Buchs leider jegliche Spur. Obwohl (oder gerade weil) man Stephen King sonst für seine spannenden und packenden Geschichten kennt, hat mich der Inhalt des Buches sehr enttäuscht. Anstatt die Handlung weiter auszubauen oder dringend notwendige Erklärungen zu liefern, geht der Autor lieber bis ins kleinste Detail auf Gespräche, über Gespräche, über Gespräche mit irrelevanten Personen ein und springt gut und gerne immer mal wieder zwischen den unterschiedlichen Handlungsebenen hin und her.
Ein weiteres absolutes „Highlight“, das unbedingt erwähnt werden sollte, war die seitenlange Beschreibung über die komplexe Gedankenwelt des Revolvermannes zum Thema „Durst“. Warum dieser Durst hatte, trotzdem nichts trank, sich darüber freute, usw. wird ausführlich und mit (zu viel) Liebe zum Detail beschrieben.
Sprache:
Die Sprache empfand ich noch als einen der erträglicheren Aspekte des Buchs. Musste ich oftmals Sätze mehrfach lesen, um deren Sinn zu verstehen (was mir auch dann nicht immer ganz gelang)? Ja. Jedoch lag dies nicht an den Schachtelsätzen, die man auch von Kings übrigen Werken kennt, sondern eher an der Banalität und Zusammenhangslosigkeit des Geschriebenen.
Fazit:
Man hätte das bisschen an Handlung auch gerne als 20-seitigen Prolog am Anfang des nächsten Buches zusammenfassen können, da der Roman eher wie eine zu lange Einleitung wirkt. Vielleicht ist der Rest der Reihe wie viele behaupten auch wirklich besser, aber da muss ich schon sehr große Langeweile haben, dass ich mich nochmal aufraffe weiterzulesen.
- Cornelia Franke
Jamies Quest
(50)Aktuelle Rezension von: angeltearzIch muss ehrlich gestehen, dass ich bei dem Buch ein wenig hin und her gerissen bin.Ich finde den Plot genial. Ich mag Computerspiele sehr gerne und die Idee, dass sich der Protagonist in diesem Spiel wiederfindet, statt es einfach nur zu spielen, find ich super. Allerdings ist mir die Verbindung zu einem Computerspiel zu wenig. Im Prinzip hätte Jamie auch in ein Buch oder in einen Film gezogen werden können. Es hätte im Ablauf der Geschichte keinen Unterschied gemacht. Das finde ich so schade, da sich die Autoren ja sicherlich was dabei gedacht haben, dass es ein Computerspiel ist. Auch die Aufgabe war mir nicht stark genug hervorgehoben.Ansonsten mag ich die Geschichte gerne. Dass Jamie überhaupt irgendwo reingezogen wurde, nichts kennt und trotzdem von den Leuten gut aufgenommen wurde mit ihnen ein Abenteuer erlebt. Es hat Spaß gemacht es zu lesen.Hier und da hat sie ein paar Längen, aber die halten sich in Grenzen.
Die Charaktere finde ich großartig. Ich mag Jamie wirklich gerne, vor allem von seiner Art her. Ich kann ihm vom Alter her aber leider nicht einschätzen. Einerseits geht er noch in die Schule, aber dann mit seiner Freundin und wie er sich generell gibt, könnte er schon erwachsen sein.Briors Bewohner finde ich unglaublich putzig und süß geschrieben. Genau so stelle ich mir die Charaktere in einem Computerspiel vor, sollte man diese mal treffen.
Sexuelle Andeutungen gab es in dem Buch auch und ich weiß nicht, wie ich es einordnen soll. Es ist kein Jugendbuch, wenn ich es richtig gesehen habe. Aber… Ich weiß auch nicht. Sind sie Fehl am Platz? Sollen sie witzig sein? Keine Ahnung. Direkt verteufeln möchte ich das jetzt auch nicht.
Über die Autoren zu schreiben fällt mir ein wenig schwer. Dominic ist Anfang 2018 leider verstorben. Das ist eine Tatsache die es mir schwer macht diese Rezension zu schreiben und auch Kritik zu üben. Leider kenne ich keine weiteren Werke von ihm, so dass ich keine Vergleichsmöglichkeiten habe. Aber ich würde jetzt sagen, dass er ein toller Autor war. R.I.P.!Von Cornelia habe ich bereits schon ein weiteres Buch gelesen, was mir wirklich sehr gut gefallen hat. Ich mag ihren Schreibstil sehr. Auch in diesem Buch merkt man die Harmonie der beiden Autoren.
Übern Schnitt mag ich das Buch einfach. Es fehlt hier und da was, aber mein Gefühl sagt mir, dass ich unbedingt noch mehr davon lesen möchte.
Das Cover: Ich mag das Cover so, so gerne. Es strahlt dieses gewisse Abenteuerfeeling aus.Ich bin ein großer Fan von Illustrationen und freue mich immer, wenn ich kleine Bildchen im Buch wieder finde.
Fazit: Es hat hier und da ein paar fehlende Feinheiten, aber es hat mir Spaß gemacht das Buch zu lesen. Und das ist für mich die Hauptsache. - Jennifer Benkau
One True Queen, Band 2: Aus Schatten geschmiedet (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
(433)Aktuelle Rezension von: NovaaaAchtung: Spoiler der kompletten Handlung!
(Kurze Info: ich hoffe, dass von der Handlung alles so stimmt, wie ich es schreibe. Es ist schon etwas her, dass ich das Buch gelesen habe und meine Notizen waren sehr lückenhaft)
Zum ersten Buch habe ich zwar noch keine Rezension verfasst, aber ich hätte bestimmt vier Sterne vergeben. Die Protagonistin war (noch) sympathisch, die Story (noch) spannend und die Welt (noch) gut durchdacht.
Voller Vorfreude habe ich also angefangen, den zweiten Band zu hören (Hörbuch) und habe mich jedoch ziemlich schnell gefragt, ob irgendetwas passiert ist, das ich hätte mitbekommen sollen. Hat jemand anderes das Buch geschrieben, oder war Mailin schließlich so besessen und kontrolliert von Layasky (ich weiß leider nicht, ob ich alles ganz richtig schreibe, da ich wie gesagt das Hörbuch gehört habe), dass sie zu einer ganz anderen Person geworden ist. Und das zusammen mit der ganzen Welt?
Puh, wo fange ich an?
Beginnen wir doch ganz am Anfang. Der war zum Glück noch ganz in Ordnung.
Die Handlung beginnt ein paar Monate nach dem Ende vom ersten Band. Mailin ist wieder zurück in der „normalen“ Welt und hat es dort allerdings sehr schwer, da sie Lyaskye vermisst. Ihrer Mutter versucht sie, davon zu erzählen, aber diese glaubt ihr bis zum Schluss nicht. Das war eigentlich logisch, aber gleichzeitig auch anstrengend, da Mailin es immer und immer wieder versucht hat.
Sie ist beim Kampftraining und hat plötzlich eine Art „Trance“ in der sie ihre Kampflehrerin verletzt. Hier kommen wir auch schon zum ersten Punkt der mich stört, oder wie ich gerne sage: zu dem, an dem das Unheil beginnt. Denn später erfahren wir, was genau das war, was sie im ersten Band ganz am Schluss gemacht hat. Und zwar hat sie eine „Verbindung“ zwischen sich und Liam geschaffen. Und damit darf sie seine ganzen Alpträume mitträumen (weshalb sie z.B. in die Art Trance gefallen ist, da Liam zu dem Zeitpunkt einen Alptraum hatte). Und von diesen Alpträumen hat Liam anscheinend mehr, als es Königinnen in Lyaskye gegeben hat.
Warum also? Warum? Was bringt es Mailin, dass sie dann genau so leidet wie er? Super! Wie lange kennt sie diesen Typen? Und hat sie ihn überhaupt gefragt, wie das für ihn ist, wenn sie das miterlebt? Hätte sie nicht mit Pärchentattoos anfangen können? Die kann man wenigstens weglasern lassen…
Insgesamt ist ihr Leben zurück in der „realen“ Welt ziemlich trist. Ihr geht es schlecht, wegen allem was passiert und passiert ist, aber sie gibt sich keinerlei Mühe, irgendwie ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen, und Gedanken um ihre Mutter macht sie sich sowieso nicht viele. Als wäre es für diese nicht schlimm, dann auch noch ihr zweites Kind im Koma liegen zu haben und dann… noch den Tod der anderen zu überstehen.
Das ist nämlich auch noch passiert. Allerdings wurde es erst viel später erzählt, als man sich schon mehrere Kapitel lang gewundert hat, was nun mit Mailins Schwester geschehen ist. Aber diese ist einfach gestorben. Aus und vorbei.
Später tauscht sie sogar noch ihre Erinnerungen an diese bei der „wirklichen Königin“ ein, sodass sie sich einen Großteil der Geschichte gar nicht mehr an sie erinnert. Den Sinn dahinter habe ich nie verstanden. Warum? Warum kann sie nicht einfach trauern? Was hat sich die Autorin dabei gedacht? Auch den großen Wert den diese Erinnerungen für die „wirkliche Königin von Lyaskye“ haben, habe ich nie ganz verstanden. Mailin redet nur immer wieder davon, dass sie ohne Erinnerungen nicht mehr schwach wäre. Was für ein Schwachsinn! Sie soll trauern, nicht einfach ihre Erinnerungen weggeben!
Mailin trauert natürlich, aber will vor allem die ganze Zeit einen Weg zurück nach Lyaskye finden, weil sie sich dort „Zuhause“ fühlt. Und natürlich, weil sie Liam so unsterblich vermisst. Aber das dort ihre Überlebenschancen bei vielleicht einem Jahr liegen und sie absolut keine Lösung dafür hat … ach, darum kümmert man sich, wenn man da ist. Eins nach dem anderen.
Sie fängt natürlich an, wie versessen nach irgendeiner Möglichkeit zu suchen, zurück nach Lyaskye zu kommen und siehe da, gleich bei ihr zuhause findet sie die ersten Hinweise.
Ab dann dreht sich auch plötzlich alles um ihren Vater, der anscheinend ein Weltenspringer gewesen ist (ich weiß schon gar nicht mehr, wann man es erfährt, aber ab da ist es einem eigentlich spätestens klar, nämlich was ein Wunder: sie ist auch eine Weltenspringern!). Sie überzeugt Nathaniel, mit ihr nach ihrem Vater und somit nach einer Möglichkeit zurück nach Lyaskye zu kommen, zu suchen. Sie finden stattdessen so ein halb existentes Wesen (Schatten der „wahren Königin“), mit dem Mailin einen sehr unüberlegten Deal abschließt und schaffen es schließlich, zurück nach Lyaskye zu kommen. Natürlich dank ihrer tollen Weltenspringerfähigkeiten.
Zurück in Lyasky hat sich die Geschichte zwar ein bisschen weniger in die Länge gezogen, als davor, da die Welt einfach unglaublich interessant gestaltet ist, aber Mailin fehlt einfach der Plan. Es ist schrecklich. Und diese Planlosigkeit zieht sich durch das ganze Buch.
Sie geht wieder in den Königspalast und lässt sich dort einfach von dem König rumkommandieren. Und klar, er hat die Macht über die Schlosswachen/Königskrieger, aber sie ist doch die Königin von Lyaskye. Irgendeine Art Macht muss sie doch haben. Wenigstens das ganze Volk steht hinter ihr. Das hat mich immer sehr verwirrt. Mal hatte sie Macht und mal war sie dann wieder komplett machtlos. Und auch in Bezug auf Lyaskye bin ich verwirrt. Manchmal hat Lyaskye unendlich viel Macht und dann kann sie manchmal wie bei so etwas gar nichts anrichten.
Aber jetzt zu dem was sie schaffen will: zu dem Zeitpunkt hat sie hat die „eigentliche Königin von Lyaskye“ gefunden. Deren Bruder ist der böse König und sie war eigentlich dazu bestimmt, zu Herrschen (die perfekte Herrscherin, die Lyaskye erschaffen hat, damit niemand mehr sterben muss), aber ihr Bruder war eifersüchtig und hat sie eingesperrt. Und verändert mithilfe von Clanmagiern, die er gefangen hält immer wieder sein Aussehen, um bei jeder Königin der König sein zu können. Jetzt braucht sie das Blut von ihrem Bruder, um sich zu befreien und ihn zu stürzen.
So wie dieses kleine gruselige Mädchen, das sich die wahre Königin nennt aufgetreten ist, habe ich mich aber gefragt, ob sie wirklich die bessere Wahl ist.
Eigentlich sollte man sich aber denken: gar nicht so schwer an ein bisschen Blut vom König zu kommen. Wenn man jemand anderes als Mailin ist, vielleicht schon.
Die braucht allerdings noch ungefähr 300 Seiten. Zu dem Zeitpunkt in der Geschichte hatte sie sich aber sogar einen Plan überlegt gehabt. Sie wollte sich dem König gegenüber reumütig und gebrochen zeigen und so tun, als würde Lyaskye sie beherrschen. Nicht wirklich der beste Plan, aber na gut. Als Leser akzeptiert man an dem Zeitpunkt alles, was nach Plan klingt. Aber was dann kommt war der beste Plottwist, den ich je gelesen habe. Ich habe es echt nicht kommen sehen. Innerhalb der ersten Minute mit dem König schafft sie es, ihren Plan zu vereiteln. Nicht, weil irgendetwas passiert ist, das sie nicht hatte kommen sehen. Nein. Sie konnte sich schlichtweg einfach nicht zusammenreißen, denn sie hatte ja so einen Hass auf ihn (welcher alle paar Naslang mal erwähnt werden muss).
Hier auch noch ein kleiner Abstecher zu Grace. Irgendwann fand ich sie nämlich wirklich gruselig. Ich weiß nicht, ob es am Hörbuch und an dieser weinerlichen und jammernden Stimme lag, aber dieser Satz „Ich bin Grace und DU bist MEINE Freundin!“ hat mich eher an eine Stalkerin erinnert, als an eine liebe Freundin.
Und noch allgemein zu den Sklaven: natürlich ist Mailin die erste und einzige, die sie dazu ermutigt, mit ihr zu sprechen, weil sie natürlich so „anders“ ist (wobei sie gegen ihre Behauptungen, den Königinnenstatus und die Macht ein wenig zu sehr mag). Und eine Frage, die ich mir schon seit dem ersten Buch gestellt habe: warum kann sie einfach so sprechen? Hatte sie es als Kind doch gelernt? Gesagt wurde das aber nie.
Die Zeit im Palast zieht sich allgemein etwas sehr in die Länge. Es gibt zwar den bösen König, aber vor dem muss man irgendwie nicht wirklich Angst haben. Er schüchtert sie zwar ein, aber passieren tut ihr außer einem Mal nie etwas. So plant sie irgendwelche seltsamen Dinge, denkt an Liam, macht mal ab und zu einen bissigen Kommentar, denkt an Liam, trottet wahllos durchs Schloss und denkt an Liam.
Zwischendurch, als sie entgültig zur Königin gekrönt werden kann, gibt es auch mal einen Aufstand und sie hätte die Möglichkeit gehabt, den König zu töten. Ganz einfach. Aber nein, sie macht es nicht. Plötzlich sind Hass und Rachegefühle wie vom Erdboden verschluckt. Wo ist der Hass geblieben? Sie hatte doch dauernd erwähnt, wie sehr sie ihn töten will und wie sehr sie ihn hasst. Aber wenn sie die Möglichkeit hat, ihn zu töten, macht sie es natürlich nicht. Soll unsere super Protagonistin nicht zur Mörderin werden, oder was? Mir hätte es sie sympathischer gemacht, dann hätte sie nämlich endlich, endlich mal gehandelt und das letzte Drittel vom Buch wäre gar nicht mehr nötig gewesen.
Es kommen dann im weiteren Lauf der Geschichte verschiedene Pläne, Rebellen tauchen auf und so weiter. (Es ist inzwischen schon eine Weile her, dass ich das Hörbuch gehört habe, aber es noch einmal anzuhören, wollte ich mir nicht antun).
Irgendwann trifft sie dann auch wieder auf Liam, der in der Zeit in der sie weg war beschlossen hat, Einsiedler zu werden. Das war lustig, bis sie dann wieder nur aneinanderklebten. Und trotz allem hat Liam immer noch Tausend Geheimnisse und zieht seine eigenen Pläne durch. Als sie noch nicht ganz zusammen waren, hat man das ja auch noch verstanden, aber so wurde das echt nervig und war nicht irgendwie „mysteriös“. Und von dem Wort „Vertrauen“ haben beide auch ganz unterschiedliche Definitionen.
Die Zeit, in der sie Liam noch als Peter gekannt hatte, war die Zeit in der ich wollte, dass die beiden zusammenkommen. Aber danach wurde es einfach nur noch ätzend mit den beiden. In Mailins Kopf spielte sich „Liam, Liam, Liam“ als ein einziges Mantra ab und irgendwie war das Knistern zwischen ihnen spurlos verschwunden und stattdessen kam Langeweile und der übliche klischeehafte Kitsch (sie können ohne einander nicht mehr leben Blablabla. Wenn es mir so gehen würde, würde ich mal meine Beziehung überdenken, ob ich nicht ein wenig zu abhängig bin…) Ab ungefähr dem Punkt bin ich schließlich dazu übergegangen, Liam und Nathaniel zu shippen, weil es zwischen denen bei weitem mehr geknistert hat, als zwischen Liam und Maylin. Leider sind sie natürlich nicht zusammengekommen, aber es hat mir sehr geholfen, noch den Rest des Buches durchzustehen.
Hat Liam übrigens in der Zeit in der Mailin weg war ein neues Hobby gefunden? Leiden? Macht es ihm Spaß? Oder warum begibt er sich wirklich immer und immer und immer wieder in Situationen, in denen er unglaublich leidet, aber in denen er gar nicht sein müsste? Oder hat er das „Handbuch zum perfekten Loveinterest“ fertig gelesen und beschlossen „je mehr Leid und je mehr Trauma, desto attraktiver wirst du für die Protagonistin und die Leser“ ganz persönlich zu nehmen? Was anderes kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Nein, es ist eigentlich gar nicht lustig, was er alles erlebt. Und es hat mich wirklich wütend gemacht, wie mit so etwas umgegangen wurde. Ein Traumata nach dem anderen, die er wirklich leicht hätte verhindern können. Und dann macht er mit Mailin „Traumtherapie“ und „Pooltherapie“ im Traum und es wirkt natürlich sofort. Mailin kann ihm natürlich sofort helfen! Zum Glück hatte er keine Spontanheilung, wie man aber erst später erfährt, und wie ich es in andern Büchern schon gelesen habe, aber so wie es geschrieben war, hat es mir genügt. Kurze Zusammenfassung für die, die sich unter Pooltherapie nichts vorstellen können: sie treffen sich durch Liam‘s tolle Traumweberfähigkeiten im Traum und da er extreme Angst vor Wasser hat und echt traumatische Erinnerungen damit verbindet, machen sie Pärchenplantschen (rummachen) in einem Pool, damit er sich dem stellen kann. Nein, diese Stelle war so cringe, dass ich sie mir gar nicht ganz anhören konnte, sondern durchgeskippt habe. Es ist eben einfach immer nach dem Motto: unsere Liebe ist so stark, dass ich dadurch alle Ängste überwinden kann.
Die Nebencharaktere waren mir da noch wesentlich sympathischer, auch wenn ich manchmal nicht verstanden habe, wie Nathaniel Mailin überhaupt noch so sehr mögen und unterstützen kann. Denn manchmal hat sie sich echt blöd gegenüber ihm verhalten, obwohl er sie monatelang in der anderen Welt unterstützt hat, obwohl er eigentlich fast genau so sehr hatte leiden müssen, da er nicht wusste, ob er jemals wieder zurückkann.
Und auch die Wendungen bei den Nebencharakteren. Warum mögen Liam und Alys Nathaniel plötzlich? Was ist passiert? Wo ist das Kapitel hin verschwunden, in dem das erklärt wird? Oder haben sie einfach mal so beschlossen, plötzlich beste Freunde zu sein?
Und am Schluss sind Nathaniel und Alys plötzlich zusammen? Schön. Sie beiden sollen ja nicht hoffnungslos verliebt Enden, denn Mailin und Liam werden sich natürlich nie trennen. Warum kommen die beiden dann nicht einfach zusammen? Da hat die Autorin ja eine praktische Lösung gefunden.
Später in der Geschichte wird dann auch das Dorf in dem Liam wohnt ausfindig gemacht und es kommen viele ums Leben. Aber was ein Wunder… niemand, der Mailin etwas bedeutet hätte.
Die Restlichen, die überlebt haben kommen in ein Gefängnis.
Die Idee von dem Gefängnis war echt interessant, wie vieles in der Welt. Es ist eine riesige „Grube“, in die die nicht so schlimmen Verbrecher kommen, bis sie einmal pro Jahr überflutet wird. Dann werden alle frei gelassen.
Was mir dabei nicht gefallen hat, war der Plan, sie rauszuholen: Liam schmuggelt sich rein und darf noch mehr leiden! Super! Von dort aus, will er ohne weiteren Plan eine Flucht planen. Einmal kommt Mailin ihn sogar besuchen, die dann irgendwann mit Schloss (also die Bewohner, nicht das Schloss) und Gefolge auf dem Weg zur Abbysschlucht ist. Ohne wirklichen Sinn benutzt sie ihre Weltenspringermagie, um ihm einfach mal einen Besuch abzustatten. Obwohl diese dann wieder lange braucht um sich „aufzuladen“. Zumindest erschien es mir ohne wirklichen Sinn. Sie haben nicht irgendetwas unglaublich wichtiges besprochen. Nicht die Flucht umgesetzt. Nein, sie haben zum großen Teil einfach rumgemacht. Und das ist kein Scherz. Mailin wurde bei diesem unnötigen Besuch fast von anderen entdeckt, und hat sich nicht nur im Gefängnis in Gefahr begeben, sondern auch im abschloss, da der König es hätte merken können.
Habe ich schon erwähnt, dass Liam ein Traumweber ist? Und zwar einer der Letzten, oder sogar der Letzte? Natürlich muss er so besonders sein. Stand wahrscheinlich auch in seinem „Handbuch für den perfekten Loveinterest“, sodass er es dann auch irgendwann Mailin erzählt hat, damit sie und wir als Leser wissen, wie besonders er ist. Sonst wäre er wahrscheinlich nie damit rausgerückt. Und natürlich lastet aber die Schuld von seinem Clan auf ihm, da sie den anderen nicht geholfen hatten. (Hat er sicher auch aus dem Handbuch)
Das Ende war wirklich seltsam. Also wirklich seltsam. Und enttäuschend. Aber vor allem seltsam. Aber Teilen wir es mal in zwei Teile auf:
An der Abbysschlucht:
Der Kampf war zwar spannend, aber…
Zum einen hat es mich verwirrt, dass sie während dem Kampf mal durch Lyaskye so schwach wird, dass sie sich nicht mehr aufrecht halten kann und gezeigt wird, wie ihre Kraft schon fast verschwunden ist und sie bald sterben wird. Und dann, wenn sie Kraft braucht, ist diese manchmal plötzlich einfach wieder da. Als würde Lyaskye so einen Schalter „Mailin’s Kraft“ haben, den sie aus Langeweile nach Lust und Laune aus und an schaltet.
Es ist außerdem niemand wichtiges gestorben. Einfach niemand. So wie schon die ganze Zeit davor (abgesehen von ihrer Schwester). Ich bin eigentlich ziemlich gut im Erraten, wer stirbt. Aber das war eben das Seltsame. Es ist niemand gestorben, der ihr wichtig war. Nicht einmal annähernd.
Ich hatte fest darauf gewettet, dass Grace stirbt. Liebe Freundin der Protagonistin, keine wirkliche Bedeutung und perfektes Opfer. Aber nein, nicht einmal die stirbt. Sondern ihr Freund (Freund von Grace). Ihr Freund! Ich kann mich an kein einziges Gespräch zwischen ihm und Mailin erinnern, aber sie trauert fast so sehr um ihn, als wäre es Liam gewesen. Und natürlich schein es so, als wäre dieser, also Liam auch tatsächlich gestorben, aber natürlich stimmt das nicht. Und somit zu Teil zwei vom Schluss…
Auch wie sie den König besiegt habe ich bis jetzt nicht verstanden. Ein bisschen Blut und alles gut? Und das hat sie bis zu dem Augenblick nicht geschafft?! Und dann fällt das Schwert in die Schlucht und dann irgendwie ist auch mal einen Illusion der „wahren Königin“ da, und dann taucht sie irgendwann echt auf, oder so und dann ist Mailin aber im Sterben und vergiftet, aber eine einfache Herzdruckmassage rettet sie natürlich. Ich hätte es ehrlich gesagt wirklich besser gefunden, wenn sie einfach gestorben wäre. So kamen irgendwelche unlogischen und verwirrenden Aktionen, um sie zu retten.
Einige Zeit nach dem Kampf:
Ende gut, alles gut. Sie hat ihren Vater nach Hause gebracht, wahrscheinlich als Entschädigung dafür, dass sie sich gar nicht darum schert, ob ihre Familie sie vermisst und wie es ihrer Mutter geht. Auch dass der Vater noch lebt war eine so unnötige Ergänzung, aber wenigstens war es kein super Wiedersehen, sondern von allen Seiten ein wenig seltsam.
Und Liam … ist doch nicht tot (hätte ich auch besser gefunden, aber wer weiß, was ihre Intention hinter dieser Auferstehungsgeschichte war). Unlogisch wie sonst was hat er dank einer supercoolen Superstahl-Kette den Absturz in die Schlucht überlebt. Klar, das kann ich auch. So oft, wie erwähnt wurde, wie unglaublich, unendlich, unvorstellbar tief diese Schlucht ist. Und das einzige was passiert ist, ist dass er unsere Liebe Mailin und seine restliche Vergangenheit vergessen hat.
Doch sie findet ihn, wie er irgendwo mit magischen Wesen in einer heruntergekommenen Hütte haust und schafft es, dass er sich wieder erinnert.
Irgendwie unnötig? Der Grund, warum er sich in diese Schlucht gestürzt hat, ist, dass die supertolle neue Königin die Clanmagier kontrollieren will, und Liam das nicht wollte und somit beschlossen hatte, seinen Tod vorzutäuschen. Tolle Königin und toller Plan. Mehr muss man dazu nicht sagen.
Also der Schluss noch einmal kurz zusammengefasst, für die, für die es ein wenig verwirrend war: sie befreien echte Klnigin, böser Bruder besiegt, aber echte Königin auch blöd, weil sie Clanmagier versklaven will, Liam springt lieber in eine Schlucht, hatte es aber geplant und kann sich durch Superseil so retten, dass er „nur“ alles vergisst, aber überlebt, Mailin sucht ihn, Mailin findet ihn, er erinnert sich plötzlich wieder.
Und nun nach dieser in der Länge etwas aus dem Ruder gelaufenen Rezension mein Fazit.
Um es kurz und schmerzlos zu halten: es wäre am Besten gewesen, wenn ich den zweiten Band einfach nicht gelesen hätte, sondern das Ende vom ersten als endgültig betrachtet hätte. Kein überdrehtes Happy End und Charaktere die ich leiden konnte. Dank der tollen Welt aber noch zwei Sterne.
- Michael Scott
Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der unsterbliche Alchemyst
(633)Aktuelle Rezension von: Eule_I"Die Humani haben gelernt, ihre Sinneswahrnehmungen auszublenden und wie in einer Art betäubendem Nebel zu leben." Das sind die Worte, die den Zwillinge Sophie und Josh Newman von einem göttlichen Wesen gegen Ende des ersten von sechs Büchern der abgeschlossenen Buchreihe gesagt werden. Ein Satz, der sehr gut zusammenfasst, was das Buch mit mir gemacht hat: Die Sinne geöffnet, um die mystische Welt zu entdecken, die in unserer Welt liegt.
Die Buchreihe besteht aus sechs Büchern, die zwischen 2007 und 2012 vollständig von dem irischen Autor Michael Scott veröffentlicht wurden. Übersetzt ins Deutsche wurden die Bücher von Ursula Höfker. Wem diese sechs Bücher verständlicherweise nicht ausreichen, der kann die Lost Stories lesen. Eine Sammlung von Geschichten, die in der gleichen Welt spielen, aber nicht mit der Handlung der sechs Bücher verknüpft sind.
Schon bald lernen wir mit den Zwillingen Sophie und Josh, dass die Welt, wie wir sie kennen, noch viel mehr enthält, als wir uns vorstellen können! Eben noch ein ganz normaler Tag, an dem die Zwillinge ihrem Ferienjob im sonnigen San Francisco nachgehen, da überschlagen sich schon die Ereignisse und sie lernen Wesen kennen, die es eigentlich gar nicht geben dürfte, wie Menschen - sind sie überhaupt Menschen? - die längst tot sein sollten. Wer sich in Geschichte auskennt, weiß, dass Nicholas Flamel 1418 in Paris starb und John Dee unter Königin Elisabeth I. königlicher Berater war. Doch zusammen mit einer Sagengestalt aus der keltischen Mythologie und vielen anderen Wesen wird die Welt der Zwillinge kräftig durcheinander gewirbelt und die Welt ist nicht mehr, wie sie einmal war, denn es geht um nichts Geringeres als die Rettung der Welt - oder ihre Zerstörung?
Diese Buchreihe führt in rasantem Tempo durch die unterschiedlichsten Mythologien: Kelten? Ägypter? Römer? Ganz egal. Michael Scott hat all diese Mythologien in seinem Buch auf eine Weise zusammengebracht, die nur Sinn ergibt. Er hat einen faszinierenden Schreibstil, in dem jede Figur von Anfang an weder als hell noch als dunkel dargestellt wird, was nach vielen anderen Büchern eine wahre Wohltat ist. Sobald man mit dem ersten Band angefangen hat, sollte man schon den zweiten Band zur Hand haben, denn man kann gar nicht aufhören zu lesen. Es passiert sehr viel und man kommt kaum zum Durchatmen, während der erste Band nur zweieinhalb Tage umfasst - gelesen ist er eher in zweieinhalb Stunden. Aber auch die Charaktere haben nicht viel Zeit...
Definitiv eine meiner absoluten Lieblingsreihen!
- Rainer Wekwerth
Das Labyrinth erwacht
(750)Aktuelle Rezension von: Nardi_Da_VinciIch finde das Buch wirklich aufregend. Manche Stellen sind ein bisschen verwirrend beschrieben und etwas durcheinander. Die muss man dann schonmal zweifach lesen um sie zu verstehen. Trotzdem gefiel mir die Idee. Das Ganze hat ein bisschen Ähnlichkeit (ist aber definitiv nicht gleich) zu Maze Runner. Der Unterschied sind die verschiedene Welten. Bisher bin ich auch zufrieden mit den jeweiligen Opfern in jedem Abschnitt.
- Stephen King
Glas
(644)Aktuelle Rezension von: LegendenzeitEtwas langatmig, aber der Weg zum Turm ist weit. Die Soryline dieses Abschnitts der Saga ist im Grunde ein Western.
Der junge Roland reist auf Geheiß seines Vaters mit zwei Freunden in eine der beschaulichen Baronien - mit dem Ziel, ihn aus den Intrigen am Hofe Gileads herauszuhalten. Doch natürlich kommt alles anders als geplant.
Der junge Revolvermann stellt sich den Herausforderungen, ob sie nun von übermütigen Söldnern, rachsüchtigen Hexen oder den feindlich gesonnenen Streitkräften des „Guten Mannes“ ausgehen. Doch obwohl ihn sein übermenschlich hartes Training gelehrt hatte, wie man mit diesen Arten Gefahren umzugehen hat - einer Herausforderung steht Roland vollkommen unvorbereitet gegenüber: den Verlockungen der Liebe.
Wie wird sich der erst vierzehnjährige Roland entscheiden, wenn er vor unbarmherzige Wahlen gestellt wird, die selbst einen erfahrenen Mann zum Wanken bringen würden?
Meine Meinung:
Der 4. Band der Sage um den Dunklen Turm hat seinen eigenen Stil und enttäuscht nicht. Obwohl ich die „Slow Burning Storylines“ von King sehr gerne mag, hätte die Erzählung doch ein wenig beschleunigt werden können. Das Ende schließt das Buch rund ab, der gewählte Ton passt in die finstere Erzählung der Buchreihe.
- Philip Pullman
His Dark Materials 2: Das Magische Messer
(1.048)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeLyra ist es gelungen in eine Parallelwelt zu reisen. Dort begegnet sie Will, der aus der uns bekannten Welt ebenfalls einen Durchgang zu dieser Welt gefunden hat. Gemeinsam versuchen sie, die vor ihnen liegenden Aufgaben zu meistern und dem Geheimnis um Wills verschwundenen Vater und Lyras Fragen rund um das Thema Staub zu beantworten.
Pullman schreib flüssig und fesselnd und die von ihm erdachten Welten sind vielschichtig und wirklich interessant. Wie auch im ersten Teil verliert sich der Autor aber ab und an in teils wissenschaftliche, teils theologisch-soziale Erläuterungen, die das Zielpublikum ab 12 mit großer Wahrscheinlichkeit überfordern dürfte. Auch eine immer wieder mal recht klar beschriebene Brutalität ist wohl eher ungeeignet für diese Altersempfehlung. Davon abgesehen versteht es Pullman den Leser zu fesseln und in seine Welten eintauchen zu lassen. Der Spannungsbogen ist durchgehend leicht steigend und das Ende erneut ein deutlicher Cliffhanger. Die einzelnen Figuren gewinnen weiter an Tiefe und Lyra rückt ein wenig hinter Will in den Hintergrund ohne auch nur im Ansatz zu verblassen.
Mein Fazit: Eine mehr als gelungene Fortsetzung, die Lust aufs Weiterlesen macht.