Bücher mit dem Tag "frankfurt"
701 Bücher
- Judith Winter
Lotusblut
(147)Aktuelle Rezension von: ZahirahDer Thriller ist gut erdacht und kommt mit einigen unvorhersehbaren Wendungen daher. Der Autorin gelingt es die Spannung lange zu halten, da man als Leser nicht zu schnell auf den Mörder und seine Motivation schließen kann. Die Anlaufschwierigkeiten in ihrer Zusammenarbeit, die ja schon in Band 1 intensiv beleuchtet wurden, sind auch in diesem Serienteil noch nicht ausgeräumt. Das zeigt sich auch darin, dass beide jeweils allein ihren eigenen Ermittlungsansätzen folgen, was wiederum ihr Vorgesetzter gar nicht gern sieht. Aber allmählich merken die beiden so unterschiedlichen Charaktere, dass sie zusammenarbeiten müssen, wollen sie den Fall zum Abschluss bringen. Hat man den Vorgänger gelesen und erinnert sich an die Zickereien der Beiden, wirkt die hier beschriebene Weiterentwicklung durchaus überzeugend und glaubwürdig. Auch die Nebencharaktere passten mit ihren Persönlichkeiten gut in die Geschichte. Alles in allem eine gelungen Fortsetzung. Mich hat der Krimi gut unterhalten und ich kann 4 von 5 Sterne vergeben.
- Judith Winter
Sterbegeld
(139)Aktuelle Rezension von: ZahirahBei „Sterbegeld“ handelt es sich um den dritten Kriminalroman um die beiden Frankfurter Ermittlerinnen »Em« und Zhou aus der Feder von Judith Winter. Erneut müssen sie gemeinsam einen komplexen Fall lösen. Der Schreibstil ist geradlinig und flüssig zu lesen. Die Autorin schafft es dabei elegant von einem zum anderen Schauplatz zu wechseln. Auf diese Weise erhält die Geschichte Tempo und man bleibt als Leser stets in der Erwartung was folgen wird. Auch die Hauptfiguren Em und Zhou bekommen erneut wieder mehr Profil. Langsam wird beiden nämlich bewusst, das sie durchaus Sympathie für die jeweils Andere empfinden, und sind nun endlich bereit sich zu duzen. Alles in allem ein fesselnder Krimi der durch die komplizierten Fälle zu unterhalten vermag. Allerdings war mir das Ende zu schnell erzählt. Auch wurden nicht alle Handlungsstränge abgeschlossen – vielleicht Potenzial für einen Nachfolgeband? Man wird sehen/lesen. Von mir gibt es für diesen Teil der Serie eine Leseempfehlung. Bewerten kann ich den Kriminalroman mit 4 von 5 Sternen.
- Daniel Kehlmann
Die Vermessung der Welt
(3.411)Aktuelle Rezension von: BM2TE22aIch finde das Buch sehr spannend zu lesen und es ist relativ einfach geschrieben, so dass es leicht zu lesen ist. Ich hielt den Einblick in das Leben und die Arbeit der beiden Wissenschaftler Gauß und Humboldt für sehr spannend. Allerdings sollte man immer bedenken, dass es sich um einen Roman und nicht um ein historisches Werk handelt, daher sind einige Ereignisse im Buch nicht historisch korrekt. Das Ziel des Buches ist es aber nicht, die historischen Ereignisse korrekt darzustellen, sondern den Hauptfiguren eine gute Persönlichkeitsbild zu geben. Meiner Meinung nach ist dies sehr gut gelungen und man lernt die beiden Herren beim Lesen sehr gut kennen und weiß, wie sie dachten. Ich würde das Buch allen Lesern empfehlen, die sich für Geschichte und Wissenschaft vor 200 Jahren interessieren. JR
- Giulia Enders
Darm mit Charme
(811)Aktuelle Rezension von: MarielInteressant. Lehrreich. Empfehlenswert. Kurzweilig.
- Thomas Mann
Buddenbrooks
(2.381)Aktuelle Rezension von: mj303Ich kannte das Buch noch aus Schulzeiten, leider konnte es mich dieses mal nicht so begeistern.
Es war teilweise sehr schwer es konzentriert zu lesen - 3 Sterne
- Anne Frank
Das Tagebuch von Anne Frank
(2.406)Aktuelle Rezension von: anastazjaIch fand das Buch super interessant, allerdings manchmal schwierig zu lesen. Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte es gelesen haben.
- Stefan Lehnberg
Die Affäre Carambol
(78)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerFrankfurt zur Zeit der Vorherrschaft Napoleons über Europa. Goethe besucht mit seinem Freund Schiller seine Mutter. Am Tag der Abreise werden sie zu einem Gespräch beim Fürsten Thurn und Taxis gebeten. Dort informieren sie zwei Stadträte über rätselhafte Vorgänge in und um Frankfurt, die alle befürchten lassen, dass es zu einer erneuten Besetzung Frankfurts durch die Franzosen kommen könnte. Goethe schlägt vor, den Gesandten Frankreichs offen zu informieren, doch zu dem anberaumten Gespräch kommt es nicht mehr, denn der Gesandte und sein Gesinde werden ermordet, sein Schloss abgebrannt. Wer ist der mächtige und scheinbar allwissende Gegner? Goethe und Schiller beschließen, vorerst in Frankfurt zu bleiben und den ungleichen Kampf aufzunehmen. Beide geraten mehrfach in Lebensgefahr, können eine wahrhaft gigantische Intrige aufdecken, bleiben aber letzten Endes die Verlierer.
Mit "Die Affäre Carambol" legt der Autor Stefan Lehnberg bereits den zweiten Roman mit den Ermittlern Goethe und Schiller vor, Parallelen zu Holmes und Watson sind unübersehbar und gewollt. Ebenso wie Holmes hat der Dichterfürst Goethe so seine Macken und Befindlichkeiten, auf die es Rücksicht zu nehmen gilt. Wer es mit der Wahrheit nicht so ganz genau nimmt, wird mit dieser Räuberpistole bestens unterhalten.
- Melisa Schwermer
So bitter die Schuld
(66)Aktuelle Rezension von: Natalie_LohnerDas Buchcover ist mir sofort ins Auge gesprungen. Der Klappentext zu dem Cover hat mich richtig neugierig auf das Buch gemacht. Ich wurde definitiv nicht enttäuscht und äußerst gut unterhalten von diesem Thriller. Die Story hat mich mega gefesselt, so dass ich immer sofort wissen wollte wie es weitergeht. Der Protagonist Kommissar Prior war mir sehr sympathisch.
- Linda Winterberg
Für immer Weihnachten
(59)Aktuelle Rezension von: mabuerele„...Voller Hoffnung hatte Eva eben noch auf dem Bahnsteig des Frankfurter Hauptbahnhofs zwischen den vielen Angehörigen gestanden, die genauso wie sie auf Kriegsheimkehrer warteten. Das Foto ihres geliebten Mannes und ein von Lotte gemaltes Willkommensschild in den Händen...“
Doch Lotte wartet vergebens. Ein Freund ihres Mannes bringt ihr nun 1950 die Todesnachricht. Eine Lungenentzündung hatte Lottes Mann das Leben gekostet.
Die Autorin hat eine berührende Weihnachtsgeschichte geschrieben. Es ist eine leise Erzählung. Dazu passt der fein ausgearbeitete Schriftstil.
Ein Jahr ist vergangen. Eva hat Paul kennengelernt und ist mit ihrer Tochter zu ihm gezogen. Alles sah nach einem Neuanfang aus. Doch kurz vor Weihnachten ändert sich plötzlich Pauls Verhalten. Er lehnt es ab, Weihnachten zu feiern, will aber nicht über die Gründe sprechen.
Auch Lotte hat es nicht einfach. Nach einem Unfall in den Trümmerbergen beim Spielen humpelt sie noch. Doch sie trägt die trostreichen Gedanken ihrer Mutter in ihrem Herzen.
„...Irgendwo dort oben war ihr Papa. Die Mama hatte es gesagt. Vom Himmel hoch blickte er auf sie herab, gab auf sie acht und sandte ihr ganz viel Liebe...“
Bei einem Spaziergang im Park schenkt ihr ein Leierkastenmann einen kleinen Esel. Als Lotte ihn mit in Pauls Wohnung bringt, eskaliert die Situation. Plötzlich stehen Lotte und Eva kurz vor Weihnachten auf der Straße.
Beide finden mit ihrem Esel eine Unterkunft und verleben ein besonderes Weihnachtsfest. Doch wird es für das Zusammenleben mit Paul noch eine Chance geben?
Geschickt verwoben mit der Geschichte werden Erlebnisse und Erfahrungen der Männer aus dem Krieg. Dort liegen die Wurzeln dafür, dass Paul Weihnachten nicht ertragen kann. Er fühlt sich schuldig und es bedarf vieler Gespräche, bis er erkennt, was wirklich geschehen ist. Der Gesprächspartner hat Ähnliches erlebt und deshalb Verständnis und Einfühlungsvermögen.
Außerdem sind es zwei Weihnachtslieder, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
- Robert Scheer
Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück
(42)Aktuelle Rezension von: pardenEIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...
Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.
"Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)
Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.
Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.
Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.
Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.
"Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)
Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.
Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.
Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.
Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.
© Parden - Andreas Franz
Der Fänger
(55)Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-Ich habe es als Hörbuch gehört.Auch ich habe manchmal den Faden verloren, war ich doch leider nicht so konzentriert dabei und teilweise etwas abgelenkt mit persönlichen Gedanken. Verschiedene Handlungsstränge führen am Ende zu einem stimmigen Bild zusammen, allerdings muss man zwischendurch schon aufpassen, dass man den Faden nicht verliert. Ansonsten hat mir der Kriminalfall gut gefallen und der Epilog am Ende traf meinen Geschmack. Die Reihe um die Ermittlerin gefällt mir sowieso. Alles in allem ein solider Krimi. - Susanne Fröhlich
Wundertüte
(64)Aktuelle Rezension von: uli123Die Protagonistin Andrea Schnidt und ihre Familie sind ja bereits aus einigen Vorgängerbänden bekannt. In dem vorliegenden geht es um einen neuen Lebensabschnitt. Ihr neuer Lebensgefährte ist bei ihr eingezogen und es tun sich die typischen Probleme mit dessen Tochter aus erster Ehe auf. Daneben wird mit dem Tod von Andreas Vater und der beginnenden Demenzerkrankung ihrer Mutter ein ernstes Thema angerissen. Es tauchen viele Bekannte aus den Vorbänden auf, besonders amüsant ist insoweit der hesselnde Ex-Schwiegervater. Wie schon bei den früheren Büchern wird man auch hier wieder gut unterhalten.
- Ivonne Keller
Lügentanz
(71)Aktuelle Rezension von: Rosi25Einer schon labilen Ehefrau werden Halluzinationen vorgetäuscht und sie in die Irre geführt. Sehr gut gemacht, hätte mir aber ein bisschen mehr erhofft. Einige Handlungsweisen konnte ich sogar nicht nachempfinden und waren nicht wirklich reell. Auf die Auflösung wäre ich so nicht gekommen, aber gut gemacht, jedoch hatte das Ende länger sein können, wobei es in der Geschichte dann dinige Längen vorkamen. Es hätte noch ein bisschen mehr psychologisches Know How geben können.
- Clarissa Linden
Ich warte auf dich, jeden Tag
(53)Aktuelle Rezension von: MissNorgeKurz zur Geschichte:
Erin findet auf dem Dachboden einen alten Brief, aus dem Jahr 1933, an ihrem verstorbenen Großvater Alexander, unterschrieben mit dem Namen „Lily“ und ein Flugticket nach Deutschland. Doch wer war Lily? Erin´s Großmutter hieß anders. Da Erin selbst im Moment einige persönliche Probleme zu verarbeiten hat, die Trennung von ihrem Mann und der Job in der Buchhandlung ihrer Freundin steht auf der Kippe, stürzt sie sich in die Vergangenheit ihres Großvaters und macht sich auf die Reise nach Deutschland um herauszufinden, wer Lily war und warum sie und ihr Großvater sich 60 Jahre nicht vergessen konnten.
Wird es Erin gelingen, dem Geheimnis ihres Großvaters auf die Spur zu kommen?
Meine Meinung:
Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, einmal im Jahr 1999 mit Erin und einmal im Jahr 1933 mit Lily. Doch zum Ende hin verknüpfen sich diese beiden Erzählstränge sehr harmonisch und logisch.
Clarissa Linden hat es sofort geschafft, mir ihre beiden Hauptpersonen, Erin und Lily, sehr nahe zu bringen. Zwei Frauen die zwar zu unterschiedlichen Zeiten lebten, aber doch einiges gemeinsam haben. Sie müssen mit ihren eigenen und den Entscheidungen von Anderen klar kommen und ihr Leben neu ordnen.
Der wundervolle Schreibstil der Autorin beschreibt selbst alltägliche Situationen so, dass man als Leserin sich alles sehr genau vorstellen kann. Das kommt vor allem sehr gut rüber, wenn es um Lily und Erin´s Opa Alexander geht und die schwere Nazizeit in Frankfurt.
Wie stark und groß, muss diese Liebe zwischen Lily und Alexander gewesen sein? 60 Jahre in denen sie einander nie vergessen haben.
Auch die Gedanken und Gefühle von Erin werden sehr gut ausgedrückt. Man erhält tiefe Einblicke in Erin´s Seelenleben man fühlt und leidet richtig mit ihr.
Wer eine Geschichte sucht mit Geheimnissen, Sehnsucht, Entscheidungen, Wendungen, Annäherungen, Entfremdungen und dem Glauben an die einzige wahre große Liebe des Lebens, der kann es sich mit diesem Roman gemütlich machen und einfach in die Story versinken.
- Annette Dutton
Das geheime Versprechen
(52)Aktuelle Rezension von: LujomaInhalt (Klappentext):
Erschüttert liest die Australierin Sarah einen Artikel über die „vergessenen Kinder“. Englische Kinder aus armen Familien, die nach Australien gebracht wurden, oft ohne das Wissen ihrer Eltern. Ein Coup zweier Regierungen – ohne Rücksicht auf Gefühle. Ein Verdacht keimt in Sarah auf: hat auch ihre Vater dieses Schicksal erlitten? Immerhin wuchs er in einem der Waisenhäuser auf, die im Artikel genannt werden. Sarah beginnt zu recherchieren – und erkennt überrascht, dass die Spuren nach Deutschland führen. Sie kann nicht ahnen, dass am Anfang aller Geheimnisse ein Versprechen zwischen zwei verzweifelten Jugendlichen steht, gebrochen und doch für immer bewahrt.
Meine Meinung:
Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht. Ich lese gern Romane mit geschichtlichen Hintergrund, gern auch mit zwei Erzählsträngen. Dieses Buch konnte mich aber leider nicht überzeugen. Am nervigsten empfand ich die Zeitsprünge, oft wechselte es in jedem Kapitel und man musste sich immer wieder neu orientieren. Am Ende wird zwar alles gut zusammengefasst, aber der Weg dahin war anstrengend.
Von den Protagonisten konnten mich Leah und Michael am meisten überzeugen… zwei Jugendliche, mit den Kindertransporten nach England geschickt, und mit dem Auftrag zu versuchen ihre Familien nachzuholen und somit zu retten. Was sie erleben und wie sie darauf reagieren und sich entwickeln ist sehr spannend zu verfolgen.
Sarah und ihr Vater blieben dagegen blass. Da hätte ich mir mehr Tiefe, mehr Emotionen und Gedanken gewünscht. Bei David erkennt man eine Entwicklung, vom verschlossenen Mann zu einem Mensch, der sucht und findet und sich auf andere einlässt. Sarah dagegen blieb durchweg farblos.
Fazit:
„Das geheime Versprechen“ ist ein interessantes Buch über sensible Themen während und nach dem 2. Weltkrieg bis in die heutige Zeit. Ich hätte mir bei manchen Personen mehr Tiefe gewünscht, deshalb vergebe ich nur 3 Sterne.
- Andreas Franz
Kalter Schnitt
(55)Aktuelle Rezension von: gudrunfJulia Durant ermittelt in ihrem 17. Fall und der hat es wirklich in sich. Das erste Opfer ist ein Frau, die brutal verstümmelt wurde und bei der Ermittlern viele Fragen aufwirft. Vom Täter fehlt jede Spur und da in der Vergangenheit ähnlich gelagerte Fälle vorgefallen sind, kommt bei Julia schnell der Gedanke an einen Serientäter.
Die Charaktere sind wie immer sehr gut gezeichnet und auch das zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz. Die Taten sind nichts für schwache Nerven. Sehr spannende Unterhaltung die man schwer aus der Hand legen kann.
- Lilian Loke
Auster und Klinge
(39)Aktuelle Rezension von: VictoriaGraderLilian Loke verdient ihre Auszeichnungen, das wird mit der Lektüre klar. Ich finde "Auster und Klinge" nochmal viel besser als "Gold in den Straßen". Normalerweise spreche ich das Cover nicht an. Aber hier? Es springt einem nur so ins Gesicht und ich liebte es von Anfang an. Die Handlung ist packend, die Charaktere sind vielschichtig, hier ist nichts glatt poliert. Das außergewöhnliche an dem Titel ist aber, dass die lebhafte und durchaus actionreiche Handlung in einem extrem hohen sprachlichen Niveau verpackt kommt. Sie ist modern und präzise, kennt allerhand Details, verzichtet auf blumige Ausschmückungen, trifft aber direkt ins Herz.
Inhaltlich möchte ich nicht zu viel verraten. Was passiert wohl, wenn ein Einbrecher und ein Künstler gemeinsam ein Restaurant eröffnen?...
Unbedingt lesen!
- Andreas Franz
Todesmelodie
(174)Aktuelle Rezension von: queenkeenTodesmelodie ist der erste Band, der - zumindest zum Teil - von Daniel Holbe geschrieben wurde. In wie fern das Skript von Andreas Franz aufbereitet war, weiß ich nicht.
Was mir insbesondere gefallen hat, ist die Tatsache, dass man in dem Buch auch mehr Informationen über die anderen Kollegen von Julia Durant bekommen hat. Normalerweise liegt der Fokus sehr stark auf den Hauptprotagonisten Durant und Hellmer, was teilweise etwas mühsam wird, da oftmals Fakten endlos wiederholt werden (was Durant am Abend macht etc.). Da wäre es doch viel spannender, würde man mehr über die anderen Charaktere erfahren. In diesem Band kann ich mich diesbezüglich nicht beklagen :D Ich hoffe sehr, dass Holbe dies so weiterführen wird!
Der Fall war okay. Ich fand ihn nicht außergewöhnlich, aber es war auf jeden Fall spannend und mir wurde nicht langweilig. Insbesondere das Ende (etwa die letzten 50 Seiten) waren genial geschrieben und ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen!
Fazit: Ich freue mich auf mehr!
- Nele Neuhaus
Schneewittchen muss sterben (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 4)
(1.811)Aktuelle Rezension von: thenightKlappentext:
An einem regnerischen Novembertag werden Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein vom Hofheimer K 11 zu einem mysteriösen Verkehrsunfall gerufen: Eine Frau stürzte von einer Fußgängerbrücke auf ein fahrendes Auto.
Ein Zeuge glaubt beobachtet zu haben, dass die Frau von der Brücke gestoßen wurde. Die Ermittlungen führen Pia und Bodenstein in das kleine Taunusdorf Altenhain, in dem das Unfallopfer Rita Cramer früher gelebt hat. Elf Jahre zuvor verschwanden dort an einem Abend im September zwei siebzehnjährige Mädchen spurlos. In einem reinen Indizienprozess wurde damals der jährige Tobias Sartorius, Rita Cramers Sohn, zu zehn Jahren Haft verurteilt. Bodenstein und Pia Kirchhoff erfahren, dass Tobias nach Verbüßung seiner Haftstrafe vor kurzem in seinen Heimatort Altenhain zurückgekehrt ist. Hat der Angriff auf seine Mutter etwas mit seiner Rückkehr zu tun? Im Dorf stoßen Pia und Bodenstein auf eine Mauer des Schweigens. Als wieder ein Mädchen verschwindet, scheinen sich die Ereignisse der Vergangenheit auf unheilvolle Weise zu wiederholen. Die Ermittlungen werden zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn für die Dorfbewohner steht sofort fest, wer der Schuldige ist und sie sind entschlossen, dieses Mal die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Es ist nicht alles wie es scheint, das zeigt uns dieser Roman, von Nele Neuhaus, egal ob es um Tobias geht,der 10 Jahre lang wegen Mordes an 2 Mädchen im Gefängnis saß oder um diverse Dorfbewohner die dann doch anders sind als sie sich am Anfang geben. Nele Neuhaus schafft es, den Leser durch den Roman zu führen ohne das Langeweile aufkommt, auch wenn viel passiert und man immer wieder neue Informationen bekommt.
Das gut eingespielte Ermittlerteam Pia und Oliver, soll eigentlich einen Verkehrsunfall aufklären, der sich als Mordversuch entpuppt, aufklären, dabei stoßen sie auf die alten Mordfälle wegen denen Tobias berurteilt wurde. Pia stösst dabei auf Ungereimtheiten und ermittelt halboffiziell erneut, im Dorf stösst sie dabei auf eine Mauer aus Schweigen und Lügen.
Die Dorfbewohner schrecken nicht mal vor Gewalt zurück um Tobias wieder zu vertreiben, schnell erfahren wir das sie einiges zu verbergen haben. Tobias versucht herauszufinden was damals in der Mordnacht wirklich geschah da er sich an nicht erinnern kann unterstützt wird er dabei von seiner Jugendfreundin Nadja und Amelie einem jungen Mädchen, das einem der Mordopfer sehr ähnlich sieht.
Als auch Amelie verschwindet, überschlagen sich die Ereignisse.
Mein Fazit, trotz vieler Wendungen, vieler verschiedener Verbrechen, es geht nicht nur um Mord sondern auch um Erpressung und Vergewaltigung, verliert man nie den Faden und das Buch bleibt immer spannend. - Andreas Franz
Tödlicher Absturz
(111)Aktuelle Rezension von: Engelchen07Der Bankdirektor Karl von Eisner vergnügt sich in der Silvesternacht für wenige Stunden mit einer Prostituierten, wenige Tage später findet die Polizei genau diese Frau ermordet hinter der Bank von Karl in einem Müllcontainer. Die Polizeigruppe um Julia Durant wird zu dem Fall gerufen und soll ermitteln.
Fast zur gleichen Zeit wird ein Streifenwagen in ein Villenviertel in Frankfurt gerufen. Hier wurde eine Anzeige wegen evtl. häuslicher Gewalt von Nachbarn gemeldet: Der Tatverdächtige ist der Stadtbekannte Politiker Stefan Löbler, dieser soll seine Frau Nathalie mehrfach verschlagen haben.
Kurze Zeit später findet man Nathalie Löbler tot in der Badewanne. Die herbeigerufenen Beamten gehen erstmals von Suizid aus, jedoch wird nach allen Seiten ermittelt, schließlich liegen ja noch die Anzeigen wegen häuslicher Gewalt vor.
Karl von Eisner wird schnell in Verbindung mit der Toten Prostituierten gebracht und mehrfach von der Polizei verhört und besucht. Wenige Tage später ist Karl von Eisner tot: Ist er tatsächlich selbst in den Tod gesprungen, weil er die Schuldgefühle an der Toten nicht mehr ausgehalten hat?
Julia Durant ermittelt in beiden Fällen und stößt bei beiden Ermittlungen auf den Anwalt von Karl von Eisner, der zufällig auch der Anwalt von Stefan Löbler ist.
Ist dies Zufall oder haben die (Selbst-) Morde etwas miteinander zu tun ?
Hier geht es wieder um eine spannende Ermittlung um das Team von Julia Durant. Mir hat das Buch im großen und ganzen ganz gut gefallen, nur stellenweise ist es mir ein Stück weit zu sehr in die Länge gezogen worden.
Dennoch absolut lesenswert.
- Daniel Holbe
Giftspur
(60)Aktuelle Rezension von: PAWVW81fande es spannend sodass ich gleich die bis dato gesammte Reihe bestellt habe.
- Eva Völler
Zeitenzauber
(1.598)Aktuelle Rezension von: Mirabellahammer12•Zeitenzauber - die magische Gondel von Eva Völler•
Ich könnte die Geschichte von Anna und Sebastiano noch unzählige Male lesen und sie würde immer eine absolute Herzensbuchreihe für mich bleiben! Allein der erste Band hat mein Herz schon höher schlagen lassen und dafür gesorgt, dass ich immer mehr von Anna und Sebastiano haben möchte!💙
Das Cover kann mich zwar nicht zu 100% überzeugen, aber ich finde dennoch, dass es sehr gut zur Geschichte passt und einem bereits einen kleinen Vorgeschmack gibt. Den Schreibstil von Eva Völler jedoch liebe ich sehr! Er ist leicht und locker, hat Humor und versprüht gleichzeitig an den richtigen Stellen unglaublich intensive Emotionen. Es ist so leicht, sich in Anna hineinzuversetzen und ein Teil der Geschichte zu werden.
Anna ist mir einfach von Seite eins an unglaublich sympathisch gewesen. Ich liebe ihre lockere, humorvolle und leicht ironische Art sehr. Sie nimmt nichts zu ernst und trotzdem ist nicht alles für sie ein Witz. Sie weiß sich mit Worten zu verteidigen und in ihr steckt eine unglaublich mutige und starke Protagonistin, die in der Geschichte mehrmals über sich hinauswächst und den Leser damit sehr überrascht. Ich habe mich ihr immer sehr verbunden gefühlt!
Doch auch Sebastiano hat es in mein Herz geschafft und sich einen Platz auf der Bookboyfriend-Tribüne geholt. Zugegeben, anfangs ist er wirklich ein Mistkerl und zeigt sich sehr arrogant und desinteressiert. Aber je weiter die Geschichte voranschreitet, umso näher lernt man ihn kennen und merkt, was für ein wundervoller junger Mann er ist. Er ist aufmerksam und mitfühlend, kümmert sich wundervoll um Anna und beschützt sie. Gleichzeitig verliert er nie sein Ziel aus den Aufgen, ist stur und entschlossen. Auf Sebastiano kann man sich zu 100% verlassen.
Doch auch die Nebencharaktere dieser Geschichte sind sehr vielseitig und größtenteils wirklich wundervoll! So habe ich Matthias mit seiner leicht unbeholfenen Art sofort ins Herz geschlossen, genauso wie Bart, José, Vanessa und die alte Esmeranza. Auch Clarissa war mir nach anfänglichen Schwierigkeiten und einigen Zwischenfällen am Ende doch sympathisch. Denn so viele nicht faire Dinge sie auch getan hat, ihre Beweggründe waren schon irgendwie nachvollziehbar. Außerdem waren José und Esmeranza unglaublich interessante und geheimnisvolle Charaktere. Man muss die beiden einfach ins Herz schließen, auch wenn sie gerne und viel in Rätseln sprechen und sich im Hintergrund halten. Es gab noch so viele andere Charaktere, die die Geschichte zu dem gemacht haben, was sie ist. Auch wenn sie nicht alle toll waren, werde ich sie definitiv nicht so schnell vergessen und wurde gut von ihnen unterhalten.
Als ich die Geschichte von Anna und Sebastiano das erste Mal begonnen habe, wusste ich nicht, was auf mich zukommen und dass ich die Geschichte so sehr lieben würde. Aber je tiefer ich in die Geschichte gesunken bin, umso mehr habe ich angefangen, sie zu lieben. Mittlerweile habe ich sie schon so viele Male gelesen, dass ich sie schon fast auswendig kann. Aber was soll ich sagen? Dieses Buch ist einfach eim Herzensbuch für mich. Ich habe mich schon nach wenigen Seiten in der Geschichte wohlgefühlt, was vor allem Annas wundervollem Charakter zu verdanken war. Doch auch die lockere, humorvolle und teils geheimnisvolle Atmosphäre hat mir sofort Lust auf mehr gemacht, genauso wie das tolle Setting im Venedig, sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit. Doch das, was definitiv ein Lieblingsteil der Geschichte für mich ist, ist die Zeitreise-Thematik. Ich war sofort Feuer und Flamme davon und habe jede Sekunde in der Vergangenheit mitgefiebert, vor allem auch wegen Anna, deren anfängliche Situation mir wirklich durch und durch gegangen ist. Aber das Venedig der Vergangenheit hatte unglaublich viele neue Seiten zu bieten, genauso wie Gefahren und Abenteuer. Ich fand es total spannend, mehr davon zu erfahren. Allerdings waren Anna und Sebastiano definitiv das Highlight der Geschichte. Diese beiden zusammen sind wirklich unverbesserlich. Ich fand es wundervoll zu sehen, wie aus diesen beiden Fremden, die nur durch ein Zufall zusammengeschweißt wurden und sich anfangs nicht wirklich mochten, mehr wurde. Ich habe jeden Moment zwischen ihnen genossen, genauso wie das Vertrauen, das so schnell zwischen ihnen gewachsen ist. Außerdem waren die Emotionen zwischen ihnen wirklich so intensiv und wunderschön! Und die besonderen Umstände ihres Aufeinandertreffens haben sie in meinen Augen noch mehr zusammenwachsen lassen. Sie geben wirklich ein schönes Paar ab! Gleichzeitig hat es mich begeistert zu sehen, wie Anna und Sebastiano sich alleine und zusammen entwickelt haben. Die Umstände im Venedig der Vergangenheit haben beide dazu gezwungen, über sich hinauszuwachsen, vor allem Anna. Ihre Entwicklung hat mir ganz besonders gefallen und mich stolz gemacht. Sie hat so viel Mut und Stärke bewiesen! Zudem war die Story wirklich wirklich toll und unfassbar spannend! Es kam keine Langeweile auf und immer neue Gefahren haben das Jahrhundert gefährlich gemacht und Anna und Sebastiano für neue Herausforderungen gestellt. Mein Herz hat auf jeden Fall ordentlich schnell geschlagen, vor allem bei den Ereignissen zum Ende hin. Eine Wendung nach der anderen, die einen so unerwartet getroffen hat. Doch auch das Ende war wirklich wundervoll! Es hat in einem sofort den Wunsch geweckt, mehr von Anna und Sebastiano zu bekommen.
Fazit: abschließend gebe ich dem ersten Band der Geschichte von Anna und Sebastiano definitiv 5+ von 5 Sternen. Schon der Auftakt ihrer Geschichte ist ein absolutes Highlight und Herzensbuch für mich, das ich nur jedem ans Herz legen kann!
- Eva Baronsky
Manchmal rot
(38)Aktuelle Rezension von: TintensportManchmal rot: Roman
War ich beim erwachenden Mozart einfach nur bezaubert, von Idee, Kreativität und Frische der Schreibe (obwohl dem Erstlingswerk die Kinderschuhe anzuspüren waren), so war ich von `Manchmal rot'- trotz scheinbar trivialerem Plot (doch dies täuscht, und zwar gewaltig) - völlig hin und weg!
Und das mir, die ich nicht eben eine erklärte Literaturanhängerin bin, dank meiner Schulzeit, wo ich - zumeist gegen meinen Willen und mit erheblichen Emanzipationsschmerzen und anderen Kollateralschäden - in den Köpfen der sogenannten hehren Literaten - von Goethe bis Grass - (zwangs)spazieren geführt wurde, bis das Vorurteilspaket im Kopf komplett war, das da besagt, dass ...
- Literatur schwergewichtig und anspruchsvoll zu sein hat!
- Frauen anscheinend nicht schreiben können; denn sonst wären die in den Schulcurricula ja mal vorgekommen?
- Und selbstverständlich ist Literatur niemals unterhaltsam!
Doch wenn mir dann ein solch feines Werk wie `Manchmal rot' über den Weg läuft atme ich - noch heute - auf und weiß: alles Stuss! Die Kunst wahrer Literatur liegt in ihrer Leichtigkeit und Lesbarkeit (und in der besonderen weiblichen Sicht auf die Welt schon sowieso)!
Nur ... das kann eben nicht jeder! Doch der Baronsky gelingt die sehr schwierige Gratwanderung zwischen reiner Unterhaltung und literarischem Anspruch auf ganz unprätentiöse Weise.
Sprachlich hat sich die Autorin mit diesem Roman zudem zu einem sehr ausgereiftem knapp-prägnanten Stil weiter entwickelt, so dass ich wahnsinnig gespannt bin auf die weiteren Werke.
Besonders gefällt mir, wie sie ihren scheinbar alltäglichen Figuren in einem alles andere als ungewöhnlichen Setting mit feiner Beobachtungsgabe zu Leibe zu rücken vermag, bis das Beschriebene ... eben alles andere als bloß noch eine Eintagsfliege ist. Da wird die Doppelbödigkeit männlicher Moral durchleuchtet, ohne den emanzipativen Zeigefinger zu erheben, der stumpfe Irrsinn eines Wirtschaftsmodells entlarvt ohne moralinsauer aufzustossen, die Einsamkeit der Figuren gezeigt, ohne den Leser in Schwermut zu stürzen.
Und die Heldin emanzipiert sich ohne Heldengetue oder wohlfeiles Pflicht-Happyend.
`Manchmal rot' ist ein - scheinbar - kleines, doch sehr fein gezeichnetes Werk von gekonnter Hand, Das bei mir spontan ins Regal zwischen Sagan (Bonjour Tristesse) und Modick (Ins Blaue, Klack) fand und das ich auch in fünf, zehn und zwanzig Jahren noch einmal in die Hand nehmen und lesen werde.
(Korrektur: habe es letztens als Hörbuch genossen - mit der Betonung auf genossen).
Fazit: meine absolute Empfehlung - einer meiner erklärten Lieblingsromane - Eva Völler
Zeitenzauber
(1.000)Aktuelle Rezension von: living_in_a_bookworldNach ihrem ersten gemeinsamen Zeitreiseabenteuer in Venedig, geht es im zweiten Band für Anna und Sebastiano ins Paris des 17. Jahrhunderts.
Doch nach ihrem gemeinsamen Erfolg mit dem berühmten Casanova, wird Anna unerwartet erneut nach Paris gerufen um nach Sebastiano zu suchen, der auf einer weiteren Mission in der Vergangenheit sein Gedächtnis verloren hat und sich weder an Anna noch an die Tatsache, dass er eigentlich aus der Zukunft stammt, erinnern kann.
Nachdem ich vom ersten Band der Reihe sehr begeistert war, war der zweite Teil verglichen damit leider etwas schwächer. Dies liegt vor alle daran, dass sich die Geschichte in der ersten Hälfte nur sehr langsam entwickelt und die Handlung bis dahin auch schon im Klappentext zusammengefasst worden ist. Auch die Beschreibungen des historischen Pariser Lebens haben den Lesefluss etwas ausgebremst, obwohl diese natürlich dennoch spannend waren.
Die zweite Hälfte des Buches hat mir dann wieder sehr gut gefallen, da das Geschehen durch Intrigen und Geheimnisse schneller vorangetrieben wurde. Am Ende war es sogar richtig spannend und ich habe sehr mit Anna mitgefiebert.
Gleichermaßen schön wie herzzerreißend war es zu beobachten, wie Anna und Sebastiano trotz seines Gedächtnisverlustes wieder zueinander finden und da sie auf entgegengesetzten Seiten stehen kamen sogar leichte Enemies to lovers Vibes auf. Ich mochte diese Spannung sehr, da sich Anna trotz ihrer Gefühle für ihn nie sicher sein konnte, ob sie ihm vertrauen kann und gleichzeitig versuchte Informationen von ihm zu bekommen.
Dennoch stehen in der Reihe nicht wirklich die Gefühle im Vordergrund, sondern die kurzweilige Handlung mit ihren Verstrickungen und Verschwörungen, welche, zumindest in der zweiten Hälfte, für viel Spannung gesorgt haben.
Besonders gut gefallen haben mir auch die Szenen im Theater, die historischen Partys (Soireen und Bälle) und dass die Musketiere eine so große Rolle gespielt haben.
Aber auch die Nebencharaktere waren wieder toll ausgearbeitet und in diesem Band war es noch schwieriger zu durchschauen, wer auf welcher Seite steht, wodurch ich öfter mal von den Figuren und Wendungen überrascht worden bin.
Insgesamt ein stabiler zweiter Band, den zu lesen sich durchaus lohnt (vielleicht vorher nicht den Klappentext lesen) und der wieder einiges an Spannung, Kitsch, Sarkasmus und Abenteuern in der Vergangenheit bereithält.