Bücher mit dem Tag "franken"
203 Bücher
- Nicole Joens
Hopfenkönigin
(95)Aktuelle Rezension von: SelinavoDer Kriminologe und Dozent Jens Hauser muss aufgrund eines Auftrages zurück in seine Heimat Kehlheim, die er vor mehr als 20 Jahren aufgrund eines dienstlichen Vorfalls verlassen musste.Zusätzlich stirbt auch noch seine Kidheitsfreundin Gisela an Krebs. Obwohl er es nicht will, wird er zwangsweise mit in Verstrickungen über ihren Tod hineingezogen, der vielleicht gar kein natürlicher Tod war. Es tun sich ungeahnte Familiengeheimnisse und -machenschaften auf.
Die Geschichte konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Die Charaktere erschienen mir kaum glaubwürdig. In Bezug auf die eigentliche Story war mir der Aspekt mit Jens Hausers Frauen zu viel des Guten.
Auch das Finale der posthumen Rache war für mich komplett übertrieben. Wie kann man sich da so sicher sein, dass nicht andere Menschenleben gefährdet werden? Manchmal hatte ich zudem das Gefühl, einige Geschichtsstränge nicht richtig mitbekommen zu haben. Irgendwie fehlte mir öfter etwas.
An sich war die Geschichte eine tolle Idee, nur hätte sie besser ausgereift sein und die Stränge besser miteinander verwoben sein müssen. Denn was Jens Hauser und seine Affären mit dem "Glycinien Mord" zu tun haben, ist mir schleierhaft...
- Fanny Wagner
Überwiegend fabelhaft
(51)Aktuelle Rezension von: hannelore_bayerDas ist die Fortsetzung von "Überwiegend wechselhaft".
Wir sind wieder zurück, genauer gesagt in Wiestal mit Marie, Nina, Christian, dem schärfsten Schreiner ever und den Schnepfen.
Es läuft eigentlich alles toll, viel zu toll! Nina blickt vor lauter Arbeit nicht durch und engagiert einen Hiwi namens Patrick. Marie und ihr Freund filmen und beschließen das zu ihrem Beruf zu machen. Mit einem Mal gehen die Aufträge zurück, ja werden gestrichen.Wer oder was daran schuld ist sollten sie selber lesen. Auch Christians Frau meldet sich intensiv. Mit der Hilfe von ihrem Ex, von ihren Freundinnen und den Wiestalern biegt es Nina wieder hin. Zum guten oder schlechten? Was spielt Patrick für eine Rolle und kriegt Nina ihren Christian endlich? Lesen sie selbst!
Frängisch ist nicht so schlimm, es wird ja eine gute Anleitung geliefert.
- Ulrike Sosnitza
Hortensiensommer
(54)Aktuelle Rezension von: BeiterSonjaOb Schneerosen, Taglilien oder Anemonen – im malerischen Sommerhausen verzaubert Johanna kahle Gärten in duftende Paradiese. Seit einem tragischen Ereignis lebt sie alleine in einem viel zu großen Haus und vermietet die Einliegerwohnung an Philipp mit dem Panamahut. Nur zögernd freunden sie sich an. Als Philipp beginnt, ihr vorzulesen, schleicht sich langsam die Liebe in ihr einsames Herz. Im Mai dann erklingt Kinderlachen im Garten und Philipp stellt Johanna seine kleine Tochter vor, woraufhin sie entsetzt flüchtet. Als Philipp den Grund für Johannas Verhalten erfährt, setzt er alles daran, sie wieder zum Strahlen zu bringen ...
Ich hab es gern gelesen und das Cover ist so schön ❤❤❤
- Anja Bogner
Bülent Rambichler und die fliegende Sau
(86)Aktuelle Rezension von: Normal-ist-langweiligMeine Meinung:
Ich habe im Bloggerportal nach neuen Bücher geschaut und da wurde mir Band 3 dieser Reihe angezeigt (Mai 2022). Ich lese zwischendurch gerne unterhaltsame, kurzweilige Regionalkrimis. Von diesen habe ich auch schon einige rezensiert.
Da ich die Autorin noch nicht kannte, habe ich Band 1 dieser Reihe gebraucht gekauft. Falls man das Buch doch nicht mag, ist es nicht ganz so schlimm, wenn man nicht so viel bezahlt hat.
Bülent Rambichler ist ein Unikum, wie man so schön sagt. Ein Polizist, der eigentlich gar nicht ermitteln will, sondern lieber im Büro auf seinem Hintern hockt. Leider hat er weder mit seinem Vater noch mit seiner ambitionierten neuen Kollegin gerechnet, die ihn endlich an den Schauplatz eines Verbrechens locken wollen.
Wie bei diesen Provinz- bzw. Regionalkrimis bisher immer üblich steht der Fall für mein Verständnis nicht im Mittelpunkt. Die Figuren und das Miteinander dieser stehen im Vordergrund und machen den Großteil der Geschichte aus. Der Fall löst sich irgendwie von selbst.
Bei Bülent Rambichler sind es vor allem seine Eltern, die dem Ganzen Pep verleihen. Sein Vater ist ein wirklich sympathischer Mann, der nur das Beste für seinen Sohn möchte, teilweise aber übers Ziel hinausschießt. Seine Mutter ist einfach genial – mit einem trockenen Humor und genau den richtigen Sprüchen. Bülents Kollegin ist sehr speziell, wie ich finde und dadurch immer für eine Überraschung gut. Bülent ist Büli – irgendwie niedlich, aber irgendwie auch sehr anstrengend. Aber er muss ja auch noch was lernen…und über sich hinauswachsen.
Tatsächlich höre ich solche Geschichte eigentlich lieber, da oft auch verschiedene Dialekte zum Tragen kommen, hier fränkisch. Bei diesem Buch aber hat auch das Lesen wirklich Spaß gemacht. Leicht, flüssig, schnell zu lesen – gute, kurzweilige und seichte (nicht negativ gemeint) Unterhaltung. Band 2 habe ich schon bestellt und ich bin gespannt, wie es mit Büli und Astrid weitergeht. Die Probleme haben ja erst angefangen! 🙂
(4 / 5)
Eine Kleinigkeit hat mich tatsächlich gestört. Kerstin – das Opfer – wird nackt gefunden und wird des Öfteren als sehr, sehr dick beschrieben und sehr fleischig. Irgendwo heißt es dann aber zwischendurch, dass sie Größe 44 trägt. Ähm ok….bei diesen Beschreibungen hätte ich mit Größe 50 aufwärts gerechnet.
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Reiheninfo:
Band 1: Bülent Rambichler und die fliegende Sau (Mai 2018)
Band 2: Bülent Rambichler und der störrische Karpfen (November 2019)
Band 3: Bülent Rambichler und der verliebte Bulle (Mai 2022) - Donna W. Cross
Die Päpstin
(4.375)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteWer sich etwas mit mit der Geschichte der christlichen Kirche auseinandersetzt wird garantiert schon mal von diesem Fall gehört haben. Ein einfaches Mädchen, dass durch die Umstände der Zeit dazu getrieben wird, ihr Geschlecht zu verleugnen um sich ihren großen Traum des Lernens und des Wissens zu erfüllen. Dass sie dieser Weg bis zur Papstwürde reichen würde, hatte sie auch nicht erwartet. Doch beginnen wir von Vorne.
Das Cover meiner Taschenbuchausgabe von 1998 zeigt Johanna, die Protagonistin als Päpstin auf dem heiligen Petrusstuhl am regieren. Dabei hält sie ein Rotes Buch im Schoß, worauf das Symbol des weiblichen Geschlechts abgebildet ist. Es spiegelt genau den Titel wieder.
Die Protagonistin ist Johanna, ein einfaches Mädchen, welches zuerst Zuhause im stillen vom Bruder das lesen uns schreiben lernt um dann durch einen besonderen Lehrer der örtlichen Scolae, tiefere Bildung zu erhalten. Ein schwieriger Weg beginnt....
Es ist unglaublich, wie gut die Autorin es schafft, einem in die Welt des dunklen 9. Jahrhunderts zu versetzen. Sie beschreibt das Leben von Johanna sehr anschaulich und erschafft dabei ein Werk über eines der peinlichsten Kapitel der christlichen Kirche. Es dürfte einige geben, die von der Päpstin Johanna zumindest schonmal gehört haben. Die stolze Christliche Kirche, welche bis heute am Zölibat und an der Ausübung des Priestertums nur durch Männer festhält ist es tatsächlich passiert, dass eine Frau den obersten aller Titel einnimmt. Und dass in einer Zeit, in der öffentlich von der Zweitrangigkeit der Frau gepredigt wird. Was ein Symbol für die Gleichwertigkeit der Geschlechter. Besonders gelungen ist, wie die Autorin die realen Umstände der Zeit einbaut und sich daran hält. Es gibt einige künstlerischen Freiheiten, welche sich aber größtenteils auf das verschieben einiger zeitlichen Tatsachen beschränkt, die aber innerhalb des Romans den Fortgang unterstützen. Diese werden im Anhang aber auch dargelegt, weshalb dies ein Roman und keine geschichtliche Abhandlung ist.
Sehr interessant ist auch, welche Konsequenzen dieses handeln von Johanna hatte. (Obwohl die Kirche es in den folgenden Jahrhunderten versucht hat zu verschleiern und zu vertuschen, gibt es genug sichere Beweise, dass es als gesichert gilt, dass es eine Päpstin im 9. Jahrhundert gab.)
Ihr handeln müsste eigentlich ein Vorbild sein, dass das Christentum keinen Schaden nimmt, wenn man Frauen die Priesterweihe zugesteht und das alte System in der Richtung reformiert.
Ein Klassiker dem ich jedem nur ans Herz legen kann...
- Sabine Weigand
Die Manufaktur der Düfte
(34)Aktuelle Rezension von: zauberblumeDies ist der erste Roman, den ich von Sabine Weigand gelesen habe und ich muss sagen: Die Autorin hat einen neuen Fan. In ihrer großartigen Gründerzeitsaga sind fast alle mitwirkenden Personen real und auch die Seifenfabrik Philipp Benjamin Ribot, um die sich dieser Roman dreht, war einst ein wichtiger Betrieb in Mittelfranken.
Unsere Geschichte beginnt im Jahr 1845. Der junge Philipp Ribot befindet sich auf der Walz und macht eines schönes Tages in Schwabach halt. Hier bekommt er beim Seifensieder Strunz Arbeit. Und somit ist der Grundsein der Seifenfabrik Ribot gelegt. Nach und nach kommt es zu Veränderungen beim alten Strunz. Und dann ist da Fritz, Philipps Sohn, der große Träume hat. Gerne probiert er Neues und seine Seifenrezepturen machen die Familie reich und mächtig. Und als Fritz in Russland weilt, lernt er seine große Liebe Aleksandra kennen. Doch die Liebe der beiden steht unter einem schlechten Stern. Auch seine Schwester Lisbeth verliebt sich in den falschen Mann. Darf sich eine Tochter aus reichem Haus mit einem Arbeiter abgeben? Und dann droht auch noch der Krieg und Fritz Lebenswerk steht auf dem Spiel.....
Wahnsinn! Ich bin jetzt noch schwer beeindruckt von diesem Meisterwerk, denn das ist dieses Lesehighlight für ich auf jeden Fall. In dieser Lektüre wird das Leben der Familie Ribot wieder lebendig. Besonders dazu beigetragen haben die Kapitel mit der Anmerkung "Aus den Lebenserinnerungen des Fritz Ribot, begonnen 1921. Heraurragend recheriert bekommt man ein Buch zu lesen, das mich von der ersten bis zur letzten Seite wirklich total gefesselt hat. Ich fühle mich direkt ins Jahr 1845 zurückversetzt. Ich sehe ich in Schwabach, lerne die einfachen Handwerker kennen, sehe wie alle ums Überleben kämpfen. Und dann ist da auch das Leid und der Kummer, den Philipp in den Anfangsjahren zu spüren bekam. Mich hat dies zutiefst berührt. Begeistert hat mich aber dann Fritz. Spannend seine Jahre in Russland, dann die Rückkehr, die Veränderungen in der Firma, die ja eigentlich mit der Seifenproduktion angefangen hat und sich immer weiterentwickelte. Man lernt auch die Ribots kennen, ihre Stärken und ihre Schwächen. Bedauert hat ich vor allem, dass zur damaligen Zeit, so vieles was heute für uns selbstverständlich ist, nicht möglich war. Wie stark der Einfluss der männlichen Familienmitglieder auf ihre Frauen war. Es sind ja wirklich alle Charaktere so bildlich beschrieben, ich kann mir wirklich jeden Einzelnen vorstellen. Und einigen von ihnen hätte ich ja gerne meine Meinung gesagt, denn auch im Hause der Ribots lag einiges im Argen. Und viele wurde einfach totgeschwiegen. Total interessant fand ich jedoch die geschichtliche Entwicklung im Laufe der Jahre. Die Autorin hat hier meine Neugierde geweckt. Besonders gerne war ich jedoch bei Fritz im Labor, denn hier riecht es ja wirklich wunderbar. Ich bin nämlich auch ein großer Fan von handgemachten Seifen. (Ein Dank an die Autorin für die vielen interessanten Hinweise im Anhang.)
Übrigens ist auch die ganze Aufmachung des Buches klasse. Das Cover ein echter Hingucker. Wenn an das Buch aufschlägt, kommt erst richtig ins Schwärmen. Dann gibt es noch ein hilfreiches Personenverzeichnis und den ganzen Stammbaum der Familie Ribot. Für mich ein perfektes Gesamtpaket.
Man kann dieses Buch gar nicht genug loben, schade, dass man eigentlich nur 5 Sterne vergeben darf, denn diese herausragende Lektüre hat eindeutig mehr verdient. Ein Lesevergnügen der Extraklasse! - Katharina Drüppel
Frankenstich
(34)Aktuelle Rezension von: Jan_NSchon vor einiger Zeit konnte ich mit Vergnügen „Frankenstich“ von Katharina Druppel und Heike Heinlein beenden, komme aber erst jetzt dazu eine Rezension zu verfassen.
Genre: (Lokal)Krimi
Wieso ich das Lokal vom Krimi in Klammern setze? Weil es für mich, der keine Ahnung von Erlangen hat, gar nicht so entscheidend war. Man muss die Stadt nicht kennen, um das Buch genießen zu können, für Einwohner ist es aber bestimmt ein spannendes Gimmick.
Handlung:
Krimiautor wird tot in einer Buchhandlung gefunden. Nicht nur die Polizei um Hauptkommissar Sartorius ermittelt, sondern auch die Besitzerin der Buchhandlung, Felicitas Reichelsdörfer, da sie das Opfer kannte.
Und mehr verrate ich nicht, da müsst ihr schon selber lesen!
Meinung:
Ich konnte den Roman einfach runterlesen. Der Schreibstil beider Autorinnen ist wunderbar flüssig und lässt das Auge nur so die Zeilen verschlingen.
Sehr angenehm für mich war, dass die Polizei hier als kompetent dargestellt wird, und nicht die Buchhändlerin jene ist, die alles aufdeckt.
Die Charaktere sind alle sehr lebendig und ihr Zusammenspiel war für mich jederzeit gut nachvollziehbar. Teilweise regte ich mich ein bisschen über das Verhalten mancher Charaktere auf, wie ich es auch in echt machen würde.
Als Niederrheiner störte mich auch der ab und an eingestreute Akzent nicht. Im Gegenteil gab er den Personen mehr Authentizität, besonders da es immer zu den jeweiligen Akteuren passte.
Die verschiedenen Fährten, die im Laufe des Buches ausgestreut wurden, wurden alle gut nachvollziehbar aufgelöst, ohne Logiklöcher zu hinterlassen.
Fazit:
Ein flotter Krimi, der mich gut unterhalten hat und auf den Nachfolger Lust macht.
Gerne mehr davon! - Iny Lorentz
Die Tochter der Wanderhure
(497)Aktuelle Rezension von: buchfeemelanieGenre: Historischer Roman
Erwartung: eine spannende Geschichte in toller Atmosphäre
Meinung:
Der Schreibstil ist okay.
Ich habe vor längerer Zeit die vorherigen Bücher gelesen. Leider kam ich nicht so gut mit dem Buch klar.
Trudi ist mir recht sympathisch. Ich kann ihre Hoffnungen auf die Liebe gut nachvollziehen. Ihre Freundin treibt sie leider zu unüberlegten Handlungen. Was heute nicht so schlimm ist, war damals aber große Schande. ...
Leider konnte ich mich das Buch nicht so recht überzeugen obwohl die die allgemeine Atmosphäre ganz gut beschrieben fand.
Zu viel politisches Hin und Her. Ich konnte die handelnden Figuren und ihre offenen und verdeckten Absichten nicht auseinander halten. Leider nahmen diese Abschnitte dann doch einen zu großen Teil ein, sodass ich das Buch bei ca. der Hälfte abgebrochen habe. Mir ist tatsächlich die Leselust vergangen.
Fazit: Enttäuschte 2 Sterne von mir
- Iny Lorentz
Das Vermächtnis der Wanderhure
(717)Aktuelle Rezension von: Margarete-van-MarvikWie immer war auch dieser Roman lesenswert.
- Josef Rauch
Tod in Oberammergau
(41)Aktuelle Rezension von: yviwiEmil Bär und Philipp Marlein sind Detektive und schaffen es mal wieder plötzlich einen neuen Fall an Land zu ziehen. Eigentlich wollten sie nur ein Seminar besuchen, doch dann passiert ein außergewöhnlicher Mord. Dabei geraten Emil und Philipp ins Visier der Polizei, sie müssen also nicht nur den Mord aufklären, sondern auch ihre Unschuld beweisen. Doch alle die Informationen hätten, verschwinden oder sterben urplötzlich. Sie kommen dem Geheimnis immer näher und haben jetzt nicht nur die Polizei am Hals, sondern auch einen Geheimbund, der die beiden jagt.
Ich kann direkt sagen, dass ist ein Krimi anderer Art, aber super witzig, wenn man sich darauf einlässt. An Humor wird nicht gespart und das macht das Buch noch interessanter. Das Buch ist super recherchiert, sodass Realität und Fiktion fließend ineinander übergehen. Das Buch wurde von zwei Autoren verfasst und speigelt sich in den Erzählweisen der Protagonisten wider, macht das Buch dadurch noch realer.
- Tommy Jaud
Resturlaub
(1.069)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchEin sehr lustiges und kurzweilig geschriebenes Buch, das man nicht immer in der Öffentlichkeit lesen sollte, da man auch mal einen Lachkrampf bekommen kann. Empfehlenswert, wer gerne lachen möchte.
- Josef Rauch
Schwarze Madonna
(23)Aktuelle Rezension von: buchversunkenDer Schreibstil war dem Thema angepasst, die Geschichte flüssig zu lesen. Spannungstechnisch hat mich das Buch leider nicht unbedingt abgeholt, aber man lernt zumindest etwas über den Allgäu. Ich bin vermutlich einfach nicht die Zielgruppe.
- Iny Lorentz
die Kastellanin
(783)Aktuelle Rezension von: Siko71Nachdem Marie nun ihr Glück mit Michel gefunden hat, glaubt sie das nichts sie trennen kann. Was ihnen noch fehlt ist ein Kind. Aber sie werden enes Besseren belehrt. Michel zieht in den Kampf um die Hussiten und wird dabei von seinem ärgsten Gegener Falko von Hettenheim schwer verwundet zurückgelassen. Marie setzt unterdessen keinen Gedanken daran, das Michel tot ist und begibt sich auf die Suche nach in. Wird sie ihn finden und ihm mit jemandem Besonderen bekannt machen können?
Eine Fortsetzung der Wanderhure. Ich muss gestehen, ich habe diese noch nicht gelesen. Aber die Kastellanin kann man auch ohne Vorkenntnisse lesen. Schöner gefälliger Schreibstil und eine Handlung, die einen in den Bann zieht. Für mich als Fan von historischen Romanen einfach volle Punktzahl.
- Fanny Wagner
Garantiert wechselhaft
(93)Aktuelle Rezension von: baerinDie Berlinerin Nina, 49 und ihre Tochter Marie jubeln: Nina hat von ihrem Onkel einen Gasthof in der fränkischen Schweiz geerbt. Da Berlin und ihr Ex-Mann sowie der jetzige nur noch nerven, bestellt sie kurzerhand einen Umzugswagen und das Abenteuer Franken kann beginnen! Doch das Anwesen entpuppt sich als kalt und zugig und recht renovierbedürftig. Eine nette und hilfreiche Nachbarin gibt es, der Rest gehört zu den Schnepfen, die offensichtlich etwas gegen Nina haben. Die Handwerker sind anfangs etwas widerspenstig, bis auf einen - die Sahneschnitte von Schreiner namens Christian. Doch auch hier gilt es erst einmal, einige Missverständnisse auszuräumen.
Dieser unterhaltsame Roman ist sehr witzig geschrieben, ich musste des öfteren laut lachen, denn die fränggische Sprache ist etwas ganz besonderes. Und die sich daraus ergebenden Missverständnisse waren oftmals zum Schießen. Da ich selbst gebürtige Fränkin bin und nicht weit von der fränkischen Schweiz entfernt wohne, hatte ich mit den Dialekt-Begriffen keinerlei Schwierigkeiten. Die beteiligten Personen sind sehr gut beschrieben und zum größten Teil auch sehr sympathisch. Die interessante Geschichte ist sehr lebendig erzählt und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt.
- Katharina Drüppel
Schöner Sterben in Franken
(27)Aktuelle Rezension von: abuelita….fragt sich Felicitas Reichelsdörfer, die auf dem Erlanger Schloßgartenfest in der Skulptur des Hugenottenbrunnens eine markgräflich gekleidete Frau entdeckt – erdrosselt. Dazu kennt Feli die Frau auch noch und Kommissar Sartorius ist sehr „begeistert“ von all dem….
Es ist wohl ein zweiter Band mit diesen Protagonisten, aber man diesem hier auch gut folgen, ohne den ersten gelesen zu haben. Ich fand die Scharmützel zwischen Sartorius, dem pikfeinen und reichen Kommissar und seiner Partnerin Cora anfangs ganz lustig, aber mit der Zeit nahm das überhand. Hier wäre weniger mehr gewesen meiner Meinung nach. Auch die Dialoge zwischen Feli „Karotte“ und Ihrem Seelenverwandten Boschi sind amüsant und der Humor kommt hier in diesem Buch wirklich nicht zu kurz.
Die Figuren sind sehr gut und detailreich ausgearbeitet und der Fall an sich - es gibt noch eine weitere Leiche – auch spannend. Einzig den Schluss finde ich doch seltsam – was will das Autoren-Duo mir damit sagen?
- Ilona Schmidt
Brunnenleich
(25)Aktuelle Rezension von: unclethomIch mag es für mich neue Autoren zu entdecken. Hier habe ich mir das neue Buch der Autorin Ilona Schmidt ausgesucht und ich kann sagen, dass sie es versteht spannend und unterhaltend zu schreiben.
Gleich mit dem Prolog oder wie hier, dem ersten Kapitel, hat sie mich gefesselt. Nach und nach lernt man viele sehr interessante und sehr plastisch beschriebene Charaktere kennen.
Besonders gut gefiel mir das Ermittlerteam und da insbesondere das Verhältnis zwischen Robert Levin und seiner Vorgesetzten Maxi Frohn.
Die Story ist von Anfang an auf einem recht hohen Spannungslevel und behält die Spannung auch weitestgehend bis zum dramatischen Finale bei.
Ich mag es wenn ich mitermitteln kann, doch genau das macht einem Ilona Schmidt nicht allzu leicht. Geschickt eingebaute Wendungen lassen den Leser immer wieder an andere Schuldige denken, und auch diese Spuren führen oftmals ins Leere. Das ist für mich großes Kino, denn ich mag geschickt konstruierte Krimis die jedoch nicht konstruiert wirken.
Ilona Schmidt gelingt es ihren Figuren Leben einzuhauchen, so gut dass man teilweise das Gefühl hat neben den Figuren mitzuermitteln.
Schritt für Schritt führt die Autorin den Leser durch die Story und je weiter man vordringt desto spannender wird es und gipfelt dann in einem dramatischen Finale.
Mich konnte Ilona Schmidt auf Beste unterhalten. Und ich denke, dass „Brunnenleich“ nicht mein letztes Buch aus der Feder von Ilona Schmidt gewesen ist.
Insgesamt komme ich hier auf 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung! - Anja Mäderer
Mainschatten
(19)Aktuelle Rezension von: Thea_LehmannEin gemütlicher Heimatkrimi, der niemandem den Schlaf raubt, aber dafür schöne Einblicke in die fränkische Seele und speziell Würzburg bietet. Mit viel Lust am Erzählen entführt uns die Autorin in die Gesellschaft einer Tanzschule und den Animositäten und Intrigen, die hinter den Kulissen stattfinden. Im Mittelpunkt steht Kommissarin Nadja Gontscharowa, die das K1 stellvertretend leitet. Sie und ihre Kollegen ermitteln im Fall eines toten Tanzlehrers, dessen Tod sich im Laufe der Ermittlungen als Mord herauskristallisiert. Die Kommissarin taucht als Tanzschülerin ein ins Milieu der Tänzer und Freunde der Tanzschule, um den Mörder zu entlarven. Dabei ist sie allerdings wenig erfolgreich. So liebevoll die einzelnen Szenen, vom Aussuchen eines Ballkleides bis zur Geburtstagsparty einer Tanzlehrerin geschildert werden, so wenig spannend wird die Ermittlungsarbeit beschrieben. Selbst als die Kommissarin im Zuge der verdeckten Ermittlung in Lebensgefahr kommt, als noch ein Mord passiert und als das Team zum Schluss auf der richtigen Fährte ist und dem Mörder eine Falle stellt, kommt keine echte Spannung auf. Den Fall lösen letzten Endes nicht Kommissarin Gontscharowa. und ihr Freund und Kollege Peter, sondern der beherzte Einsatz der psychisch angeschlagenen Mutter eines Verdächtigen. Interessant sind die Einblicke in die unterschiedlichen Mordmethoden, die angewendet werden. Gekonnt auch stellt Anja Mädler eine Reihe sehr unterschiedlicher Charaktere vor, seien es Kollegen von Nadja Gontscharowa bei der Kripo, über den Staatsanwalt und Gerichtsmediziner bis zum in seiner Freizeit tanzenden Pater. Das ist eine sehr bunte, weltoffene Mischung von Protagonisten, die viel Potential für weitere Fälle haben.
Ich hoffe, es gibt bald mehr von dieser jungen Autorin.
- Martina Kempff
Die Gabe der Zeichnerin
(44)Aktuelle Rezension von: talishaDa ich schon begeistert über die Welfensaga/Karolinger-Frauen-Trilogie von Martina Kempff war, muss ich ihr neuestes einfach lesen. Ich wurde nicht enttäuscht!
Der Fernhändler Isaac und der Baumeister Iosefus werden zusammen mit dessen Sohn Esra und seiner Haussklavin Dunja von Kalif Harun al Raschid nach Aachen zu König Karl dem Grossen gesandt. Sie sollen Karl bei seinem grossen Traum, dem Bau eines grossen Gotteshaus behilflich sein. Was zuerst niemand weiss, dass Ezra kein Junge sondern ein Mädchen ist.
Ihre Mutter starb bei der Geburt und gab ihr den Namen Teresa. Fortan zieht Dunja das Kind auf und Iosefus gibt Teresa als Jungen aus. Ezra hat das Talent ihrer Mutter geerbt: Zeichnen. Und einen Traum.
Zusammen mit Odo von Metz und seinem Sohn Lucas bauen Iosefus und Ezra am mächtigen Dom, dessen Highlight eine grosse Kuppel sein soll.
Wie sie das um das Jahr 800 herum bewerkstelligt haben, die Liebe zwischen Ezra und Lucas sowie Einblicke in Karls Leben, Reisen, Politik und Bauwesen zur damaliger Zeit - all dies hat Martina Kempff in diesen aussergewöhnlich guten historischen Roman über den Dombau zu Aachen gepackt.
Wie auch ihre Karolinger-Frauen-Trilogie ist dieser Roman exakt recherchiert und gibt beim Lesen das Gefühl "genauso könnte es gewesen sein". Für Leser der Trilogie gibt es sogar ein Wiedersehen mit Gerswind und Luitgard.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz: besonders als Isaac Abul Abbas, den weissen Elefanten, von Bagdad nach Aachen transportieren muss.
Fazit: Ein toller spannender historischer Roman und eine krönende Zugabe der Welfensaga! 5 Punkte. - Thomas Kowa
Der Puma mit den drei Streifen
(39)Aktuelle Rezension von: parden(K)EIN KRIMI...
Herzogenaurach, ein beschauliches Städtchen in Franken, Heimat von Adidas, Puma und Lothar Matthäus. Doch plötzlich geschieht eine Entführung und ein fränkischer Kommissar liefert sich einen Wettstreit mit der Tochter des LKA-Präsidenten aus München, wer den Fall als erstes klärt...
"Der Puma mit den drei Streifen" spielt genau wie schon "Mord mit Lametta" im beschaulichen Herzogenaurach. Dort müssen der Kommissar und seine neue Assistentin, gegen die er sich anfangs noch sträubt, den Fall einer Entführung aufklären. Eine Mitarbeiterin der ortsansässigen Apotheke wurde vor den Augen ihrer Kollegin entführt...
Herzogenaurach ist auch in der realen Welt die Heimat von Adidas, Puma und Lothar Matthäus. Deshalb darf es nicht verwundern, dass sich in diesem Booksnack reihenweise augenzwinkernde Anspielungen befinden, die genau auf diesen Umstand hinzielen.
Die Arbeit der Polizisten gestaltet sich recht launig, überraschendes Ende inbegriffen. Eine unterhaltsame Kurzgeschichte, die dann irgendwie doch (k)ein Krimi ist...
© Parden
- Andreas Herteux
Aus dem Leben eines Teufels
(99)Aktuelle Rezension von: Frank1Klappentext:Ein Teufel hat es nicht leicht, denn auch die Hölle kennt soziale Auf- und Abstiege. Ein Weg, dem Elend zu entkommen, ist es, sich der satanischen Unterhaltungsbranche zu verschreiben, mit deren Hilfe die Wesen der unheimlichen Sphären mit Geschichten aus der Menschenwelt erfreut werden.
Zu diesem Zweck dürfen geeignete Kreaturen in die Welt der Menschen heraufsteigen, um dort "Beiträge" zur Zerstreuung der Höllenbewohner zu generieren. Dass dieses nicht immer zur Erheiterung der Menschheit geschieht, dürfte sich von selbst verstehen, spielt aber keine Rolle, denn jene soll ja auch nur bedingt dadurch erheitert werden.
Unser bislang namenloser Beelzebub ist jedoch noch ein blutiger Anfänger. Für eine bestimmte Probezeit in die Menschenwelt entsendet, stellt er sich nun zitternd der Prüfung seiner Ergebnisse. War es eine gute Idee, die Spielregeln so zu ändern, dass ein einfacher Mensch plötzlich die Zeit anhalten konnte? War es richtig, Materie zu beleben? Einen Schneemann frieren zu lassen? Sterne vom Himmel zu holen? Jemanden durch die Hölle zu jagen? In der Weihnachtsnacht auf dem Friedhof zu verweilen oder die Augen für eine merkwürdige Liebe zu öffnen?
Ja, der Höllenbewohner hat so manches Chaos erzeugt, doch findet es Gefallen? In wenigen Minuten wird sich das große Tor öffnen und die Prüfung, die sein Schicksal entscheidet, kann beginnen.
Rezension:
Als Teufel hat man es auch nicht leicht. Schon gar nicht, wenn man die Aufgabe hat, zur Unterhaltung der höllischen Mitbewohner die Menschenwelt zu manipulieren. Da muss man sich schon etwas einfallen lassen, was neu ist. Und das auch noch, wenn man ausgerechnet Franken als Tätigkeitsgebiet zugeteilt bekommt. Wie wäre es zum Beispiel, einem Studenten die Macht zu verleihen, die Zeit anzuhalten? Wie wird der diese Fähigkeit nutzen? Oder sollte man lieber einer Frau die wahre Liebe schenken und sehen, was dann passiert? Am Ende bleibt ohnehin nur die Hoffnung, dass die höllische Prüfungskommission mit den Ergebnissen zufrieden ist.
Die Idee, einem Teufel die Welt manipulieren zu lassen, klingt interessant. Was Andreas Herteux in seinem Buch daraus macht, ist jedoch nicht einfach zu beurteilen. Manche seiner Einfälle sind wirklich gut, andere eher skurril – und manche einfach nur dämlich. Um das zu begründen, muss man etwas weiter ausholen: Der Teufel, der der Hauptprotagonist dieses Buches ist, steht vor der Prüfungskommission, der er seine unterhaltsamen Manipulationen der Menschen präsentieren muss. Manche führt er vor, über andere denkt er nur für sich nach, in beiden Fällen werden sie dem Leser erzählt. Und genau diese Geschichten und Geschichtchen sind es, die den eigentlichen Inhalt dieses Buches ausmachen. Leider sind nur wenige wirklich gut, manche durchaus lesbar und andere schlicht und einfach Zeitverschwendung. Dabei ist in viele sogar eine Kritik an unserer realen Welt eingewoben. Insgesamt gesehen kann das Buch jedoch nicht überzeugen.
Fazit:
Die wenigen guten Ideen können das Buch als Ganzes leider nicht retten. Dabei wäre die Grundidee durchaus tragfähig.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
Dem Eisenacher Rezi-Center kann man jetzt auch auf Facebook folgen.
- Dagmar Trodler
Die Waldgräfin
(123)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen Blick auf das Geschehen kann der Leser hier auf der Buchseite werfen. Ich ergänze lediglich meine persönliche Meinung:
Das Buch ist der Auftaktband zur sogenannten "Eifelgräfin-Trilogie" und gleichzeitig der Debütroman der Autorin. In Anbetracht dessen kann man sagen - ein gelungenes Debüt!
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich aussergewöhnlich: Sehr gefühlvoll, blumig und sehr bildgewaltig. Sie vermag es mit ihrer Sprache starke Gefühle zu erzeugen und intensive Einblicke in die Lebenswelt des 11. Jahrhunderts zu erzeugen. Weniger gefallen haben mir die zahlreichen Einschübe in lateinischer, hebräischer und altnordischer Sprache. Diese haben den Lesefluss immer wieder gehemmt und gestört, auch wenn die Autorin selbst sagt, dass diese Einschübe für die Handlung nicht Wesentlich seien und diese auch im Glossar übersetzt werden.
Die Handlung selbst ist spannend und bietet schöne Einblicke in das damalige Leben. Allerdings wird der Spannungsbogen doch oft durch deutliche Längen unterbrochen.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Beide sind in ihrem Wesen aber sehr zwiegespalten. Die weibliche Hauptfigur ist zwar eine für ihre Zeit sehr aufgeschlossene, starke Frau, die aber immer wieder von Gewissenszweifeln - insbesondere religiöser Natur - geplagt wird. Ungewöhnlich: Die Autorin schreibt aus Sicht dieser Hauptfigur in Ich-Form!
Die männliche Hauptfigur ist zwar ein harter Mann, hat aber auch einen weichen Kern.
Beide entwickeln sich im Laufe der Geschichte, wobei das hin und her zwischen den beiden Charakterseiten etwas zu breit ausgewalzt wird, Überhaupt nimmt der religiöse Aspekt (sowohl der christlichen, als auch der nordischen) einen sehr breiten Raum ein. Selbstverständlich hat zu damaliger Zeit die Religion einen sehr dominanten Einfluss auf das Leben gehabt; im Buch war es mir dann aber doch etwas zu überbetont.
Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen und mich teilweise ob der schönen Schreibweise sogar fasziniert. Da konnten mich auch die vorhandenen Längen nicht übermäßig stören. Ich werde auch die beiden Folgebände lesen.
- Jacqueline Lochmüller
Zappeduschder
(24)Aktuelle Rezension von: MissNorgeEin toller Roman für alle die regionale Geschichten lieben. Spannender Plot, gut ausgearbeitete Charaktere mit einer Prise Humor, fertig ist der neue Krimi der Autorin. Ich habe mich unterhalten gefühlt und der Schreibstil läßt sich gut lesen. Allerdings gefallen mir ihre Irland-Thriller unter einem Pseudonym vom Setting her noch ein kleines bisschen besser.
- Johann Wolfgang von Goethe
Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand
(166)Aktuelle Rezension von: Heike110566Goethe studierte, bevor er die Arbeiten am "Götz von Berlichingen" aufnahm, die Autobiographie des Ritters, die 1731 erstmals unter dem Titel "Lebensbeschreibung des Herrn Götzens von Berlichingen" erschien. 1771 hatte der Autor auch eine Urfassung fertig, den "Urgötz", den aber nur wenige Auserwählte, wie Herder und Lenz, zu lesen bekamen. Erst in der "Ausgabe letzter Hand" der Goethe-Werke wurde die Urfassung 1832 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bevor die uns bekannte erste Druckfassung des "Götz von Berlichingen" 1773 erschien, überarbeitete Goethe den "Urgötz" noch einmal reichlich. Er schrieb Szenen um und neu und wurde auch sprachlich entschärft. Dennoch bot dieses Stück, dass Goethe zusammen mit seinem Freund Mercks im Selbstverlag auf eigene Kosten herausgab, genügend Zündstoff für Diskussionen. Es ist zwar auf dem ersten Blick ein historisches Drama, aber Goethe hat in diesem historischen Gegenstand seine Kritik an der Gegenwart dargeboten. - So betrachtet ist es ein Charakter- und Gesellschftsdrama mit zeitgenössischem Bezug. Der Ritter Götz von Berlichingen, der dem Kaiser und ansonsten niemanden zur Treue verpflichtet ist, befindet sich in Fehde mit dem Bischof von Bamberg. Dieser hat Götzens Sohn in seine Gewalt gebracht und versucht den Ritter unter Druck zu setzen. Berlichingen wehrt sich aber und er unterstützt diejenigen, die ebenfalls etwas gegen den Bamberger und dessen Vasallen haben. Zudem ist sein früherer bester Freund, Weislingen, zum Bischof übergelaufen und unterstützt diesen nun im Kampf gegen den Ritter Götz. Der Bischof sieht in Götz Zügen gegen des Bischofs Verbündete ein Verspotten des Kaisers und damit auch einen Bruch der Treue des von Berlichingen gegenüber dem Kaiser. Im Auftrag des Bischofs reist Weislingen zu seinem alten Freund, um diesen aufzufordern der Fehde abzuschwören. Berlichingen lehnt ab und er scheint sogar Weislingen überzeugt zu haben, dass er wieder auf Berlichingens Seite wechseln sollte. Zumal der ehemalige Freund die Schwester des Ritters, Maria, heiraten will. Der Bischof lockt aber Weislingen zurück nach Bamberg, wo die schöne Adelheid derzeitig residiert. - Weislingen fällt auf diese Verlockung herein, verrät Berlichingen erneut. Der Ritter hat auch mit Nürnberg Fehde, weil von da der Verrat an seinen Sohn erfolgte. Er raubt daher Nürnberger Kaufleute aus. Diese werden beim Kaiser vorstellig und erbitten Hilfe. Weislingen unterstützt dieses Ansinnen und insistiert beim Kaiser Maximilian. Über Berlichingen wird die Acht verhängt. Die Reichsexekutive marschiert gegen den Ritter, den es aber in Unterzahl gelingt fast das gesamte Heer aufzumischen. Sein Schloss wird daraufhin belagert. Auf die Kapitulationsaufforderung reagiert er mit: "Er aber, sag's ihm, er kann mich ..." Der Ritter ist bereit für seine Ideale, die Freiheit des Menschen, einzutreten, dafür zu kämpfen und notfalls auch zu sterben. - Da bieten die Reichstruppen ihm freien Abzug an. Er fällt darauf herein und wird geschlagen. In Heilbronn muss er vor Gericht erscheinen. Vorgeworfen wird ihn der Treuebruch gegenüber dem Kaiser. Er weist darauf hin, dass er dem Kaiser nicht untreu ist, sondern nur Fehde mit Bamberg und Co hat. Er soll darauf in den Turn. - Da erscheint sein getreuer Franz von Sickingen mit 200 Mann vor Heilbronn und nimmt die Stadt ein. Götz kann auf sein Schloss zurück, steht aber weiter unter Bann. Dieser Bann trifft ihn hart. Der immer aktive Ritter ist zur Untätigkeit verdammt. - Da beginnt im Schwabenlande ein Bauernkrieg. Einige Anführer locken Berlichingen herbei und zwingen ihn ihr Hauptmann zu werden. Unter diesem Zwang wird er bann- und wortbrüchig. Zudem zerstreiten sich die Anführer untereinander. Weislingen führt die Truppen gegen Götz. Er nimmt den Ritter gefangen. Der ehemalige Freund könnte nun obenauf sein, aber er bekommt Gewissensbisse. Er zerreißt sogar das verhängte Todesurteil. Zu spät allerdings seine Reue, denn Adelheid, die inzwischen seine Frau geworden war, lässt ihn vergiften. Adelheid wird daraufhin zum zweifachen Tod durch Strang und Dolch verurteilt. Götz und seine Gemahlin landen im Turn. Dort baut er physisch immer mehr ab, verliert auch psychisch an Energie und stirbt als er vom Tode seiner getreuesten Gefährten erfährt. Sein Kampf ist gescheitert. Er ist gescheitert. - Götz von Berlichingen war nicht bereit Kompromisse einzugehen, stand mit Leidenschaft zu dem, wofür er eintrat, von dem er überzeugt war. Er versuchte als Selbsthelfer gegen das Establishment anzugehen. Im Grunde war er unter der Konstellation zum Scheitern verurteilt. Das Drama erlangte vor allem als Lesedrama Bedeutung. Mit 56 Einzelszenen, ständig wechselnden Handlungsorten, jeder Menge Personalien und teilweise sehr kurzen Szenen war dieses Stück de facto unspielbar für zeitgenössische Bühnen. Dennoch wurde es ein Meilenstein, ein Initiationsdrama für den Sturm und Drang. Und es ist noch heute ein bemerkenswertes Stück. - Sabine Weigand
Die Markgräfin
(175)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDies war mein erstes Buch von der Autorin und ich bin begeistert. Es war sehr interessant ihr Leben zu verfolgen und es hat mir viel Freude bereitet diesen Roman zu lesen, weil er einfach gut geschrieben ist und Lust auf mehr Bücher von ihr macht.