Bücher mit dem Tag "f. scott fitzgerald"
35 Bücher
- F. Scott Fitzgerald
Der große Gatsby
(1.135)Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort„Der große Gatsby“ ist ein gesellschaftskritischer Roman, der im New York der 1920er Jahre spielt. Im Mittelpunkt steht die Verkörperung des amerikanischen Traums, das Streben nach Geld, Macht und Liebe und schließlich auch das Scheitern. Eine dramatische Lebens- und Liebesgeschichte trifft auf Pomp, Glamour, Intrigen und Tragik.
Nick Carraway ist neu in New York und kann sich nur einen kleinen Bungalow leisten. Anders ist sein Nachbar Jay Gatsby, der in seiner pompösen Villa allabendlich rauschende Feste feiert und dem Buch seinen Titel verleiht. Eines Tages wird auch Nick eingeladen, ohne etwas über den Gastgeber zu wissen – genau wie der Rest der Gäste. Nick Carraway ist neugierig, wer der geheimnisvolle Gatsby eigentlich ist, und nimmt Kontakt zu ihm auf. Bald stellt er fest, dass Gatsby nicht an den Schönen und Reichen interessiert ist, sondern nur an seiner großen Liebe.
Obwohl Nick Carraway der Protagonist der Handlung ist, fungiert er eher als Erzähler. Er ist Schriftsteller und man kann sich gut vorstellen, dass er die Geschichte um Gatsby selbst geschrieben hat.
Gatsby, die zentrale Figur des Romans, ist ein sensibler Mann und unsterblich verliebt. Er ist sehr erfolgreich, hat viel Geld und seine Veranstaltungen sind gut besucht. Insofern verkörpert er den amerikanischen Traum in jeder Hinsicht. Nicht zuletzt deshalb, weil er selbst ein Träumer ist. Da aber niemand so genau weiß, wer er wirklich ist, ranken sich um ihn viele Gerüchte, die mit der Wahrheit nicht viel zu tun haben. Seine Feste veranstaltet er mit dem Ziel, seiner Jugendliebe zu imponieren.F. Scott Fitzgeralds Sprachstil ist stellenweise fast lyrisch, was zugegebenermaßen typisch für seine Zeit ist, aber doch relativ zugänglich. Er spielt mit dem Unausgesprochenen und lässt die Leserinnen und Leser rätseln. Da es sich nicht um ein aktuelles Werk handelt, ist es nicht immer einfach zu lesen, vor allem, wenn man noch nie mit Romanen aus dieser Zeit in Berührung gekommen ist. Für mich persönlich war es jedoch kein Problem, da ich bereits einige Werke aus den Goldenen Zwanzigern gelesen habe und mir der Stil des Buches sehr vertraut ist.
Ein schönes Detail ist, dass F. Scott Fitzgerald sich selbst, seine Frau Zelda und andere reale Ereignisse und Personen in die Geschichte eingeflochten hat, wie er es in vielen seiner Bücher getan hat. Dabei verwendet er eine Vielzahl von Metaphern. So passt er beispielsweise die Jahreszeiten den jeweiligen Ereignissen an.
Erzählerisch sehr deutlich wird auch der Gegensatz zwischen Arm und Reich dargestellt. Die Geschichte baut langsam Spannung auf und entlädt sich in mehreren Höhepunkten.„Der große Gatsby“ ist zu recht ein Klassiker der Weltliteratur. Er ist mehr als bloß eine Geschichte; man muss die Aussagen dahinter betrachten. Ich persönlich habe das Lesen sehr genossen. Die Umsetzung zum amerikanischen Traum hat mir sehr gut gefallen und mich nachdenklich gestimmt, nichtzuletzt, weil die Schattenseiten dessen extrem deutlich hervorgehoben wurden.
Ich kann diesen Klassiker wirklich nur jedem ans Herz lesen, der sich für das Lieben und Leben in den goldenen Zwanzigern interessiert und kein Problem mit einem lyrischen Schreibstil hat.
- F. Scott Fitzgerald
The Great Gatsby
(417)Aktuelle Rezension von: betweenenchantingpagesJay Gatsby ist ein einsamer reicher Geschäftsmann, der einer verlorenen Liebe nach jagt. Das Buch spielt in den "roaring twenties" und erzählt von Genusssucht, Langeweile und der Sinnlosigkeit des mondänen Lebens.
Echt ein guter Roman, aber Meinung nach einfach nur overrated. Versteht mich nicht falsch, ich mag das Buch total, aber es gibt einfach bessere Klassiker.
- Paula McLain
Madame Hemingway
(97)Aktuelle Rezension von: VespasiaNachdem ich „Hemingway und ich“ gelesen habe, wo Hemingways dritte Frau, Martha Gellhorn, im Vordergrund steht, musste ich mir einfach auch dieses Buch zulegen. Zum Glück bin ich endlich dazu gekommen, es auch zu lesen. Hemingways erste Frau, Hadley, ist ein ganz anderer Typ Frau als Martha. Auch Hemingway scheint sich in den Jahren etwas verändert zu haben, weshalb es sicher auch interessant wäre, die Bücher direkt hintereinander zu lesen.
Paula McLain schreibt in der ich-Form und haucht Hadley damit direkt Leben und Persönlichkeit ein. Auch, wenn man natürlich immer bedenken muss, dass es sich um einen Roman handelt und nicht alles zu einhundert Prozent authentisch sein kann, finde ich diese Perspektive hier doch gut gewählt. Man kommt Hadley als Person gleich zu Anfang schon sehr nahe, kann ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen und lernt mit ihr zusammen schließlich Ernest Hemingway kennen. Hemingway ist ein wirklich interessanter Charakter; als er Hadley kennenlernt, ist er noch sehr jung und doch schon sehr exzentrisch, eigentlich schon unsympathisch. Diese erste Ehe wird von McLain mit viel Liebe zum Detail dargestellt und lässt sowohl Hadley als auch Ernest zum Vorschein kommen und für den Leser greifbar werden. Auch die Zeit wird eindrucksvoll beschrieben: das Paris der 20er Jahre, das Leben der Künstler, auf die Hadley trifft… all das wird von der Autorin zu einer angenehm lesbaren und unterhaltsamen Geschichte verwoben. Natürlich sollte man schon Interesse an Hemingway als Person haben, um dieses Buch in vollen Zügen genießen zu können, aber auch ohne großartiges Vorwissen kann man das Buch lesen. Für den Einstieg habe ich ein wenig gebraucht, sobald dieser hinter mir lag, habe ich die Lektüre aber sehr genossen.
Interessant war auch, dass einige Passagen aus Ernests Sicht geschrieben waren (wenn auch nicht in der ich-Form). So wurden die Lücken gefüllt, die Hadley nicht füllen konnte. Diese Abschnitte fand ich durchaus gelungen, da sie Einblicke in Ernests Gedankenwelt brachten. Gerade weil seine Perspektive wesentlich schwerer nachzuvollziehen war und er auch eine sehr schwierige Person gewesen zu sein scheint, fand ich den Perspektivwechsel sinnvoll. Auch zu seinen Werken finden sich einige interessante Stellen im Buch, wenngleich Hadley doch die Hauptperson ist und sein Schaffen eher hintenansteht. Jedenfalls hat das Buch mir spontan Lust gemacht, „Paris – Ein Fest fürs Leben“ und „Fiesta“ zu lesen.
Am Ende gibt es für den interessierten Leser auch noch ein Kapitel zu den Quellen sowie ein Interview mit der Autorin, die das Buch noch abrunden. Wer also Interesse hat, nach der Lektüre noch ein wenig weiterzuforschen (und das halte ich für nicht unwahrscheinlich), bekommt die Gelegenheit dazu. Hier wird auch noch einmal klar, dass sich durchaus einige Fakten im Buch versteckt haben und sich die Autorin viel Mühe mit der Recherche gegeben hat.
Fazit: Gut geschriebener Roman über Hadley Richardson und Ernest Hemingway – zwei interessante Persönlichkeiten, die in einer interessanten Zeit gelebt haben.
- Stewart O′Nan
Westlich des Sunset
(32)Aktuelle Rezension von: TheSaintStewart O'Nan schildert mit diesem Roman die letzten Lebensjahre des amerikanischen Schriftstellers Francis Scott Key Fitzgerald (1896-1940), der als 23jähriger den Roman "This Side Of Paradise" ("Diesseits vom Paradies") veröffentlichte und damit binnen kurzer Zeit zu großer Berühmtheit gelangte.
Von der Zeit des Kennenlernens Zelda Sayre's und den turbulenten Ehejahren mit ihr von 1918 bis 1934 erfährt der Leser nur fragmentarisch in Rückblenden. O'Nan konzentriert sich auf die Zeit, als die Schulden- und Alkoholflaschenberge des Schriftstellers zu gefährlichen Dimensionen anwachsen und seine Beziehung zu der britisch-stämmigen Klatschkolumnistin Sheilah Graham (1904-1988) den einzigen sicheren Hafen in den stürmischen Gewässern einer sich in einer Nervenklinik befindlichen Ehefrau und der gemeinsamen entfremdeten Tochter Frances, genannt "Scottie", darstellt. O'Nan erzählt von den mühsamen Versuchen Fitzgerald's, sich vom Misserfolg seines Romanes "Tender Is The Night" ("Zärtlich ist die Nacht", 1934) zu erholen und endlich einen Roman zu schaffen, der seinem Wunsch, ein so bedeutender Autor zu werden wie Ernest Hemingway oder William Faulkner, gerecht wird. Doch die immensen Schulden zwingen ihn immer wieder zu Kurzgeschichten und zu Lohnarbeiten in den Hollywood-Studios... Erst 1939 beginnt er mit "The Last Tycoon"... kann diesen Roman aber nicht mehr vollenden. Er stirbt 44jährig nach zwei Herzinfarkten im Dezember 1940.
Stewart O'Nan hat eine intensive Recherche betrieben und schildert (im Gegensatz zum Protagonisten) nüchtern und ereignislos den zähen und schwierigen Kampf um die Geldbeschaffung zur Begleichung der Klinik- und Internatskosten sowie des eigenen Lebensunterhalts und des Bestrebens, endlich einen von Kritik und Leserschaft anerkannten und bedeutenden Roman zu verfassen. O'Nan setzt eine gewisse Vorkenntnis über Fitzgerald's Leben voraus, denn in dem Roman verweist er oft nur mit Vornamen auf wichtige Bezugspersonen im Leben dieses Schriftstellers. So muss man selbst nach den Beziehungen zu Dorothy Parker, zu Ernest Hemingway oder zu seinem Literaturagenten Harold Ober oder dem Lektor Perkins forschen, um zu erfahren, dass die letzten beiden Herren sehr oft mit Vorschüssen und Darlehen zu Hilfe eilen mussten.
"Der große Gatsby" war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ein moderater Erfolg... Zu einem weltweiten Megaseller wurde dieser 1925 erschienene Roman erst in den 1970ern aufgrund der Verfilmung mit Robert Redford und Mia Farrow. Eine perfekte Ergänzung zu "Westlich des Sunset" sind die Amazon-TV-Serien "The Last Tycoon" sowie "Z: The Beginning Of Everything".
- Benjamin von Stuckrad-Barre
Panikherz
(115)Aktuelle Rezension von: ritafischerEin überragendes Buch, anders als alle Bücher, die ich gelesen habe. Bin ab sofort Stuckrad-Barre-Fan und werde mir andere Bücher von ihm kaufen. Liebe Lesegemeinde, jetzt Luft holen:
Solltet ihr Udo u seine Texte mögen, nicht auf Sex and Crime stehen, Wegbegleiter unserer Medienvergangenheit und junger Jahre ( na ja : Jugendlichkeit der letzten 20 Jahre) treffen wollen und auf eine gute Schreibe, entgleisen, sich verlieren und wiederfinden, sich wieder neu erfinden und Situationskomik lieben und ertragen wollen:
Dann lest es!!
BvS-B betrachtet als nun mehr 40-Jähriger, seit 10 Jahren ohne Alk und Drogen, die Zeit seines Erwachsenwerdens und begleitet sich noch einmal auf seiner Reise in die Vergangenheit als Junkie, Kokser, Säufer und glühender Verehrer literarischer und musikalischer Ausnahmekünstler.
Benjamin, Sohn eines Öko- Pastors, letztes Kind von Vieren, Udo-verliebt und schon als 12-Jähriger Kenner sämtlicher Lindenberg-Texte, Abitur ohne Studium, aber Praktikant und Redakteur beim Magazin "Rolling Stone", verdient sich, vom Ehrgeiz getrieben, die Membership der Rock- and Drug -Szene. Er will mitmischen, ist kreativ, absolut begabt und voller Enthusiasmus allem Neuen gegenüber.
BvS-B schreibt rücksichtslos ehrlich, schonungslos direkt und lässt keine Atempausen zu -weder beim Leser noch in seinem Leben. Man nimmt unmittelbar teil an seiner Einsamkeit, Verzweiflung und Melancholie sowie seinem Zwang zur Selbstaufgabe.
3x Entzug und 3x Rückfall- Udo nimmt ihn in seine Panikfamilie auf und wird sein Retter, nicht nur mental, sondern er mischt mit als Entscheider und Gönner.
Nach dem 4. Entzug hat Benjamin mit 29 Jahren alles Materielle verloren, das er sich trotz der Drogensucht als erfolgreiches "enfant terrible" der Literaturwelt erarbeitet hat. Er fängt bei Null an.
Auch jetzt ist Udo da und verordnet seinem Stuckiman eine „Licht“-Kur im Hotel Mormont in L A , die mehr als 12 Monate andauern wird.
Benjamin lernt, seinen Hunger auf alles Neue zuzulassen, aber die Gier zu dosieren. Er kämpft gegen die Versuchungen und trickst die Sucht aus.
Hoffentlich für immer.
- Emily Walton
Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte
(48)Aktuelle Rezension von: schokoloko29Dieses Buch handelt von Fitzgerald nach dem großen Roman "Der große Gatsby". Er erhoffte sich durch den Roman der neue Star der amerikanischen Literatur zu sein, doch die Verkaufszahlen sind nicht so hoch wie erwünscht und die Resonanz ist eher durchschniittlich. Er und Zelda ziehen zu den Murphys an die Riviera, um Abstand von Paris und dem Sauffreunden zu erreichen. Damit Fitzgerald an seinem neuen Roman arbeitet, Zelda zu Kräften kommt und sie sich wieder als Paar annähern.
Doch nichts dergleichen geschieht. Fitzgerald kann seine Energie nicht bündeln für den Roman lenkt sich mit Saufen und Streichen mit MacArthur. Sein Verhalten wird immer schlimmer, so dass er von seinen Freunden ausgegrenzt wird. Dabei versucht er durch negative Verhaltensweisen Aufmerkasamkeit zu erlangen, da Hemmingway der neue Star an der französichen Riviera ist. Die Murphys wissen das Potenzial von Hemmingway zu schätzen und Fritzgerald tritt immer mehr in den Hintergrund der Aufmerksamkeit.
Darüber hinaus wird die körperliche und geistige Gesundheit von Zelda immer schlechter. Sie kann kein zweites Kind bekommen. Sie leidet an undiffinierten Unterleibsbeschwerden und erhält eine Blinddarm- OP. Jedoch können ihre Beschwerden trotzdem nicht gelindert werden.
Darüber hinaus wird in diesem Buch sehr ausführlich über das selbstzerstörerisches Verhalten /destruktives Verhalten des Ehepaars Fitzgerald porträtiert. Ich empfinde es schon extrems pathologisch und es wundert mich nicht, dass Scott Fitzgerald in die Depression abdriftet und Zelda in die Schizophrenie.
Alles in allem habe ich von dem Buch zuerst etwas anderes erwartet. Es ist kein Roman. Es findet keine wörtliche Rede/ Dialoge statt. Sondern es wird alles eher nacherzählt. Als Leser merkt man, dass die Autorin sehr gut und intensiv recherchiert hat. Jedoch empfand ich das Buch stellenweise etwas trocken.
Von daher kann ich es nur Fans empfehlen, die sich intensiver mit Fitzgeralds Leben auseinander setzen wollen.
- F. Scott Fitzgerald
Der seltsame Fall des Benjamin Button
(208)Aktuelle Rezension von: Julia250916Ich empfinde dieses Buch als eine Bereicherung der Literatur. Es ist sehr faszinierend geschrieben und man selbst fühlt sich in diese Welt hineingezogen. Das Buch ist sehr kurz, daher kann man es auch am Stück lesen. Leider ist es für mich ein bisschen zu kurz, klar es ist eine Kurzgeschichte, aber manchmal fühlt man leichte Verwirrung, wenn plötzlich mehrere Jahre vergangen sind. Wenn man sich ein bisschen mehr Zeit für die Entwicklung genommen hätte und es dadurch mehr Seiten wären, wäre es für mich nur von Vorteil gewesen. Trotzdem liebe ich dieses Buch und kann nur meine Empfehlung aussprechen. Für mich definitiv ein Muss für alle Klassiker-Fans.
- F. Scott Fitzgerald
Die Schönen und Verdammten
(42)Aktuelle Rezension von: RoryBooksEs geht um Anthony und Gloria. Um die Entwicklung dieser beiden Charaktere miteinander und getrennt voneinander und darum, dass sie verdammt zu sein scheinen.Von der Geschichte und den Charakteren, auch neben den Protagonisten ist es ein typischer Fitzgerald. Die Zeit, New York der Reichen und eine Menge Alkohol und Zigaretten. Auch immer zu finden ist das alte Geld und irgendwie immer das unterschwellige Gefühl von Sinnlosigkeit und Perspektivlosigkeit. Als würde man wirr in wunderschönen Kreisen hin und her tänzeln.Das Buch hat mich sehr lange Zeit gekostet, um es zu beenden und man musste auch rein kommen, aber ich finde es wirklich gut.Es ist sehr durcheinander und man hat verschiedene Abschnitte, die sich komplett voneinander unterscheiden, aber es wirkt dadurch real und schlüssig, weil es nämlich zu den Personen passt.Mich haben die beiden nicht losgelassen, als ich fertig war und ich vermisse sie heute noch manchmal.Auch wenn ich sie oft gehasst habe und immer wieder die Seiten wechselte, so sind beide doch bei mir geblieben und der Schluss ist brillant im Bezug zum Buch.Wirklich eins meiner Lieblingsbücher, aber es fesselt einen nicht sofort.
- Ernest Hemingway
Paris, ein Fest fürs Leben
(153)Aktuelle Rezension von: Elina_moroDas ist Paris der 20er aus der Sicht von Hemingway, die Stadt, in der man ohne Geld leben, arbeiten und glücklich sein kann.
„Paris hat nie ein Ende“
Ich habe das Buch gerne gelesen. Das Buch ist persönlich, der Autor schreibt über seine Erfahrungen, Erlebnisse, seine Gefühle. Er offenbart dem Leser seine Sorgen über sein Privatleben. Er war glücklich in dieser Zeit, obwohl er nicht viel verdient hatte. Manchmal hatte er kein Geld fürs Essen. Aber er hatte etwas anderes, was ihn glücklich gemacht und ihm geholfen hat zu schreiben. Er beschreibt seine Jugend, seine Reisen in Europa und Beziehungen mit seiner Frau. Man erfährt einiges über F. Scott Fitzgerald und Ezra Pound. Es war für mich sehr interessant, Paris so zu sehen, wie Hemingway Paris gesehen hat.
Paris ist ein Fest, dass immer mit dir bleibt. - F. Scott Fitzgerald
Die Straße der Pfirsiche
(15)Aktuelle Rezension von: Marina_NordbrezeIch mag Fitzgerald sehr gerne, weil er mich spielend leicht in meine Lieblingsepoche entführt. Doch alle Werke, die ich bisher von ihm gelesen habe, stehen im großen Schatten des großen Gatsbys und deswegen werde ich immer ein klein wenig enttäuscht. Für mich funktioniert Fitzgerald nur in Romanform, seinen kürzeren Texten fehlt der Schwung. So auch bei "Die Straße der Pfirsiche". Prinzipiell ist die Geschichte eine nette Road-Novelle, in der Fitzgerald zusammen mit Zelda von New York nach Alabama fährt und dabei allerlei kuriose Dinge erlebt. Doch das war es dann auch schon. Nett. Hinzu kommt, dass das sehr schmale Bändchen auch noch aufgeplustert wird mit Fotografien, deren Sinn ich nicht ganz verstehe (denn wenn ich das richtig sehe, ist darauf nicht das Ehepaar Fitzgerald zu sehen) und mit einem Essay von Zelda Fitzgerald, welches nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat. Ich vermute mal, der Verlag versucht so, künstlich auf 156 Seiten zu kommen, um die Geschichte überhaupt als Buch herauszugeben. Das hätte man sich - meiner Meinung nach - auch sparen können. Die nächste Kurzgeschichten-Sammlung von F. Scott Fitzgerald kommt bestimmt, da wäre sicherlich noch Platz drin gewesen. - Michaela Karl
"Wir brechen die 10 Gebote und uns den Hals"
(15)Aktuelle Rezension von: leserattebremenSie sind wohl das aufregendste Paar der Roaring Twenties in New York: Scott und Zelda Fitzgerald. Er hat sein ganzes Leben eigentlich nur ein Ziel: ein berühmter Autor zu werden, den man niemals vergisst. Doch als er bereits mit 44 Jahren stirbt, fühlt er sich davon weiter entfernt denn je. Seine Romane werden nicht einmal mehr neu aufgelegt, als sie in den Läden ausverkauft sind, weil keiner sie vorrätig haben will. Die Bücher von Scott Fitzgerald werden nicht nachgefragt. Und Zelda, die Frau die er trotz aller Probleme über alles liebt und nie verlassen kann, wird an seiner Seite zum Inbegriff des „Flapper Girl“, leicht verrucht, immer ein alkoholische Getränk in der einen und eine Zigarette in der anderen Hand, mischen sie die New Yorker Gesellschaft auf. Sie sind bekannt mit Dorothy Parker, Ernest Hemingway, Dos Passos und vielen anderen berühmten Intellektuellen des 20er und 30er Jahre in Amerika.
Dies ist bereits die dritte Biographie von Michaela Karl, die ich gelesen habe und wie schon bei Dorothy Parker und Bonnie und Clyde muss man sagen, sie versteht ihr Handwerk einfach. Geschickt verbindet sie historische Hintergründe mit biographischen Fakten der Hauptfiguren. Scott und Zelda sind ganz sicher streitbare Figuren, die in ihrem Leben viele Fehler gemacht und viele Menschen verletzt haben. Dennoch urteilt Karl als Autorin nicht über sie, sondern beschreibt gewissenhaft ihren inneren Zweispalt, ihren Antrieb und auch ihre Verzweiflung, ohne sie in Schutz zu nehmen oder ihre Taten zu beschönigen.
Mit „Wir brechen die 10 Gebote und uns den Hals“ hätte man wohl keinen treffenderen Titel für eine Biographie der beiden Ausnahmepersönlichkeiten der goldenen Zwanziger Jahre währen können. Jeder der sich für diese aufregende Zeit und ihren Untergang mit der Weltwirtschaftskrise ebenso interessiert wie für die intellektuelle Szene im Amerika der damaligen Zeit, sollte unbedingt die Bücher von Michaela Karl lesen. - F. Scott Fitzgerald
Die Liebe des letzten Tycoon
(22)Aktuelle Rezension von: Woerter_auf_PapierNachdem ich vor einiger Zeit die leider schon abgesetzte TV-Serie Der letzte Tycoon gesehen habe, musste ich unbedingt auch den Roman von F. Scott Fitzgerald lesen, auf der die Serie basiert. Die Liebe des letzten Tycoon, so sollte das Buch laut Notizen von F. Scott Fitzgerald heißen, ist der letzte Roman des Schriftstellers. Aber es ist ein unvollendetes Werk, da Fitzgerald vor Fertigstellung starb. Nichtsdestotrotz ist Die Liebe des letzten Tycoon ein wunderbares Werk! Seitdem bin ich ein wenig im Fitzgerald-Fieber und habe auch schon weitere Erzählungen von ihm bei mir liegen.
In Die Liebe des letzten Tycoon geht es um den Hollywood-Produzenten Monroe Stahr, der nach dem Tod seiner Frau nur noch für seinen Beruf lebt. Doch dann trifft er auf Kathleen, die sein Herz im Sturm erobert. Diese anbahnende Liebesgeschichte wird missbilligend von Cecelia, Tochter von Stahrs Chef, beäugt, die schon seit langem in Monroe Stahr verliebt ist.
Während des Lesens ist mir aufgefallen, dass einige Stellen tatsächlich etwas unfertig wirken. Manche Sätze wirken bisweilen wie ein Platzhalter für noch nicht ganz ausgefeilte Szenerien. Dennoch fällt das insgesamt wenig ins Gewicht, habe ich doch von der ersten bis zur letzten Seite F. Scott Fitzgeralds Stil genossen.
Zum Schluss noch eines meiner Lieblings-Zitate: Bruchstücke von Träumen flimmerten über die Leinwand, wurden analysiert und verschwanden - um später vom Publikum weitergeträumt oder aber ausrangiert zu werden.
Fazit: Großartiges Roman-Fragment, das mich mit seiner Sprache bezaubert hat.
Zusatz: In Bezug auf die Figur des Monroe Stahr hat sich F. Scott Fitzgerald an der realen Figur des Hollywood-Produzenten Irving Thalberg orientiert, der für Universal Pictures und später MGM tätig war. Wer ein Faible für diese frühe Hollywood-Zeit hat, sollte auch mal einen Blick in Der Mann, der nicht mitspielt von Christof Weigold werfen. Ein großartiger Detektiv-Roman, in dem es um reale Hollywood-Skandale und Todesfälle geht. Die Serie, die nach einer Staffel abgesetzt wurde, wordurch vieles unerzählt blieb – was natürlich sehr gut zur Vorlage passt – kann ich ebenfalls empfehlen!
- Gilles Leroy
Alabama Song
(45)Aktuelle Rezension von: BeustGilles Leroy schreibt einen Roman, eine Romanbiographie, keine Biographie. Zum Glück? Weil man Zelda Fitzgeralds, der Frau des Schriftstellers F. Scott Fitzgerald, dieses Leben nicht gewünscht hätte?
Zelda und Scott Fitzgerald haben einander nicht gut getan. Geheiratet, weil sie berühmt werden wollten, weniger aus Liebe, zusammengeblieben aus Gewohnheit und weil es sich so gehörte, herabgerissen vom Alkohol und dem Leben im Exzess, vereint im „Krieg zu zweit“ (S. 149). Sie starben beide, noch ehe sie 50 wurden, er dem Vergessen entgegentaumelnd als versoffener Versager, sie eingesperrt in ein brennendes Irrenhaus.
Daraus entwickelt Leroy die Lebensbeichte Zeldas, ihren Schrei nach Leben - einem anderen nämlich, als sie es geführt hat. „Welch ein Glück, ein Mann zu sein! Wie traurig, eine Frau zu sein“ (S. 214), vor allem wenn diese Frau so selbstbestimmt ihr Leben als Abenteuer gestalten will und dabei an die Grenzen stößt, die von der Gesellschaft, der Konvention, ihrem Gatten und - hier wird es tragisch - den eigenen Beschränktheiten gesetzt werden. Die Liebe ihre Lebens nennt Zelda den Monat mit dem französischen Flieger Jozan; hier nämlich durfte sie Frau sein, ohne Ehefrau sein zu müssen; Künstlerin, ohne gekünstelt zu sein, exaltiert, ohne eine Publikumserwartung auf den nächsten Skandal erfüllen zu müssen.
Zeldas Wahnsinn ist - in Leroys Roman - ihre Antwort auf das Scheitern ihrer Träume und den Widerstand von außen: Sie zieht sich zurück in eine andere Wirklichkeit und nimmt dorthin mit, was immer sie benötigt. Die Dialoge mit den wechselnden Psychiatern sind brillante Schaufensterblicke in Zeldas Version ihrer Vergangenheit, auch der Vergangenheit ihrer Zukunft.
Man wünscht Zelda, dass ihr Leben besser war als Leroys Interpretation; und man hofft, dass Scott Fitzgerald ein nicht ganz so verkommenes Scheusal gewesen ist, wie Zeldas Anklage ihn dastehen lässt.
Ein gutes Buch, das sich Seite für Seite entblättert.
- Azar Nafisi
Lolita lesen in Teheran
(27)Aktuelle Rezension von: Giuse
Wie bei mir beliebt, keine Zusammenfassung vom Buch. Man klicke auf den Klappentext, danke echt.
Lolita lesen in Teheran, dem Buch wird vorgeworfen, Historie tendentiös wiederzugeben, dem Zweck dienend, dem Zweck der Autorin, wenn auch kein schlechter Zweck, eher naiv.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es gab mir etliche Eckpunkte einer anderen Realität. Ich habe einige in der geschilderten weiblichen Leserunde in Teheran angeführten Bücher nachgeschlagen und zugehört. Mir waren Information und Detail über diese Fremde teuer, der eigentliche Plot. Es war mir beim Lesen klar, dass diese Geschichte durch etliche Filter gelesen werden musste. Die Sprache der Bilder, jene der Geschichte, die Sprache der Autorin.
Die Geschichte schien mir etwas literarisch und irgendwie rosafarben melancholisch. Ich hatte den iranischen RAP im Kopf und sah nebenbei grünfarbene Armbänder flattern auf Youtube. Lolita war älter, gleich, wie die Diskrepanz zwischen den Geistern im Iran, die sich offensichtlich ideologisch vertieft hatte.
Wenn man das Buch ausleihen kann oder geschenkt bekommt, sehr lesenswert. - F. Scott Fitzgerald
Zärtlich ist die Nacht
(66)Aktuelle Rezension von: SarahWho"Ein Mann kann ohne moralische Prinzipien nicht leben. Ich zum Beispiel bin gegen das Verbrennen von Hexen. Immer wenn eine Hexe verbrannt wird, wird mir ganz heiß unterm Kragen."
Der angesehene Psychiater Dick Diver und seine Frau Nicole führen einen glamourösen Lebensstil an der französischen Riviera. Als eine berühmte Schauspielerin zu dem ausgewählten Kreis stößt, beginnen stürmische Zeiten.
Ein schwierig zu lesendes Buch, das deutliche Parallelen zur Biografie von Fitzgerald und der Ehe mit seiner Frau aufweist. Die Geschichte entwickelt sich über den Versuch das Leben eines geliebten schwer kranken Menschen zu retten, den Tücken einer Midlife-Crisis verbunden mit einer Alkoholsucht hin zum Projizieren der eigenen Fehler im Leben auf eine andere Person. Psychische Erkrankungen werden hier realitätsnah beschrieben und belasten eine Ehe mit Sicherheit schwer. Es entsteht jedoch zum Teil der Eindruck, dass seine Frau die Schuldige an Allem ist. Vor dem Hintergrund, dass Fitzgerald die Werke seiner Frau als seine eigenen ausgegeben hat, sollte man diese Beschreibungen durchaus kritisch lesen. Die vermeintlich schillernde Stimmung der High Society entpuppt sich als scheinheilige Welt der Oberflächlichkeiten auf Dinner-Partys mit flachen Gesprächen. - Lesley M. M. Blume
Und alle benehmen sich daneben
(6)Aktuelle Rezension von: raven1711Rezension Lesley M.M. Blume - Und alle benehmen sich daneben
Klappentext:
Durchsoffene Nächte, wilde Affären, hemmungsloser Ehrgeiz. Ellbogen zählen ebenso wie Talent. Der junge Ernest Hemingway hat nichts Geringeres vor, als die Romanliteratur zu revolutionieren, den großen Zeitgeistroman zu schreiben, nach dem alle Verlage fiebern. Mit ›Fiesta‹ gelingt ihm dieser Coup, und er wird, erst 27jährig, auf einen Schlag berühmt. Es sind die wilden Zwanziger in Paris, und die angelsächsische Expat-Gemeinde ist legendär: reiche Männer, schöne Frauen, Mäzene, erfolgreiche Literaten und solche, die es noch werden. im Mittelpunkt Hemingway, ein todestrunkener, stierkämpfender Aficionado, hartgesottener Trinker, hitzköpfiges literarisches Genie und – tatsächlich – Ehemann.
Lesley M. M. Blume erforscht das schillernde Universum, in dem aus einem unbekannten jungen Autor eine Ikone der Weltliteratur wurde und erzählt von den Menschen, die Hemingway (oft wenig schmeichelhaft) in seinem Werk verewigte. Sie dringt ein ins Herz der Lost Generation und zeigt, wie sehr diese bis heute beeinflusst, was wir lesen und wie wir denken – über Jugend, Liebe, Sexualität und Exzess.
Meinung:
Gibt es eigentlich einen Büchermenschen, der den Namen Ernest Heminway noch nicht gehört hat? Schließlich war der Schriftsteller schon zu Lebzeiten eine Legende. Doch wie hat er dahin es geschafft?
Dieser Frage geht die Autorin Lesley M.M. Blume nach und spürt dem Autor bei der Entstehung seines Werkes "Fiesta" nach. Blume erzählt über die frühe Zeit Hemingways, seine ersten Schritte, Niederlagen und Erfolge, sein Privatleben und über die Menschen, die Hemingway begleitet und geprägt haben.
Geschickt verknüpft Lesley M.M. Blume hier die Fakten und Zeitzeugenberichte und konstruiert eine spannende, fesselnde Geschichte. Dabei weiß sie, wie sie den Leser unterhält, ohne ihn mit Fakten und Namen zu erschlagen. Das sorgt für einen angenehmen Lesefluss und angenehme Lesestunden. Bereitwillig folgte ich Blumes Erzählungen und konnte so manche neue Information über Hemingway erfahren.
Abgerundet wird das Buch mit einigen Fotografien, die auch die Zuordnung der beteiligten Personen erleichtert hat. Am Ende des Buchs findet man außerdem eine umfangreiche Quellenübersicht von anderen Werken, die Lesley M.M. Blume beim Erstellen dieses Biopics geholfen haben, sowie eine Auflistung der enthaltenen Personen mit Seitenzahl zum schnellen Nachschlagen.
Fazit:
Auch wenn man schon einiges über Hemingway weiß, so fasziniert der Autor nach wie vor seine Leser. Lesley M.M. Blume hat es hier sehr gut geschafft, Fakten und Zeitzeugenberichte zu einer faszinierenden Geschichte zu vereinen, und so den Autor uns Lesern noch näher zu bringen. Einnehmend geschrieben und sehr gut recherchiert. Für Hemingway-Fans sehr lesenswert!
Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.
Vielen Dank an den DTV Verlag für das Rezensionsexemplar. - Matt Haig
Wie man die Zeit anhält
(54)Aktuelle Rezension von: JorokaPer Zufall bin ich auf diese Geschichte einer spannenden Reise durch die Jahrhunderte gestoßen. Natürlich ist sie der blanken Fantasie entsprungen, und trotzdem fieberte und litt ich mit der Hauptperson mit. Irgendwie ist es auch ein Entwicklungsroman, da er lernt zunehmend besser mit seinem besonderen Leben klar zu kommen. Somit versteckt sich auch die eine oder andere tiefere philosophische Einsichten zwischen den Seiten.
Der Leser lernt auch etwas über die Geschichte und der Nervenkitzel und der Herzschmerz kommt ebenfalls nicht zu kurz.
Christoph Marie Herbst liest anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, doch ich finde mich ein und hänge zum Ende hin einfach nur noch an seinen Lippen.
Fazit: Die Geschichte hat mich überzeugt. Eine großartige Entdeckung.
- Zelda Fitzgerald
Himbeeren mit Sahne im Ritz
(29)Aktuelle Rezension von: bouquinInhalt:
Kaum jemand verkörpert den Zeitgeist der Roaring Twenties so wie Zelda Fitzgerald. Sie war der Prototyp des »Flappers«: frech, abenteuerlustig, extravagant. Ihre Erzählungen entführen uns in das glamouröse, schillernde Bühnenuniversum der Tänzerinnen, Schauspielerinnen und Sängerinnen und erwecken das Gefühl dieser Ära zum Leben. Die Lichter des Broadways, Schrankkoffer voll Tüllkleider, Orchideen in onduliertem Haar: Diese hinreißend sinnlichen Erzählungen handeln von der hohen Kunst, sich selbst zu inszenieren – und von dem Preis, den man dafür zahlt.
Quelle: https://blogger.randomhouse.de/bloggerportal/site/title/542085.html
Bewertung:
Die kurzen einzelnen Geschichten haben mir sehr gut gefallen. Die Protagonistinnen waren sich alle ähnlich: Sie waren alle hochnäsig, erfolgsgierig und aufmerksamkeitssuchende junge Frauen. Die Erzählinstanz fand ich auch sehr interessant: Über das „Ich“ weiß man gar nichts und er/sie beschreibt die jungen Frauen aus seiner/ihrer Perspektive.
Die einzelnen Geschichten waren auch sehr schnell zu lesen, da sie relativ kurz sind. Sie handeln um Liebe, Verlobungen, Schauspiel- und Tanzkarrieren, Freundschaften und Verrat. Weiters hat mir auch die Sprache sehr gut gefallen: Sehr detailreich und beschreibend.
Zitate:
„Im Stillen erwartet sie Großes vom Leben, und zweifellos war das einer der Gründe, warum das Leben ihr Großes gewährte.“ S. 7
„Sie konnte sich nicht mehr vorstellen, im Leben überhaupt etwas zu erreichen.“ S. 128
„Für viele Menschen ist die Liebe trügerisch wie die Marmelade in „Alice in Wunderland“ – gestern Marmelade, morgen Marmelade, nur heute gibt es keine.“ S. 136
Fazit:
Kurze und einprägsame Geschichten, die die „roaring twenties“ und deren Frauen sehr gut widerspiegelt. - Joséphine Nicolas
Tage mit Gatsby
(36)Aktuelle Rezension von: BettinaDyes„Tage mit Gatsby“, viele waren es, die mich verzaubert haben, mich mitnahmen auf rauschende Feste im Pariser Nachtleben und leuchtende Sommertage an der Cote Azur. Kaum ein Buch vermochte es in den letzten Jahren, mich so tief hineinzuziehen in das Erzählte.
Joséphine Nicolas zeichnet in ihrem Roman einen Ausschnitt aus der Welt des Schrifstellerpaares Scott F. und Zelda Fitzgerald der Jahre 1924/25.
Es sind Zelda Fitzgeralds Erinnerungen und Gedanken, von der Autorin überaus feinsinnig in Worte gefasst. Skizziert sie zunächst das Leben Zeldas mit ihrem Mann in den Roaring Twenties New Yorks, wird damit die Stimmung der Zeit deutlich. Fortgesetzt wird die Schilderung mit der Reise des Jetset-Paars nach Frankreich im Frühjahr 1924.
Mit nur wenigen, aber nuanciert gesetzten Worten gelingt es Joséphine Nicolas, die Landschaft und Stimmung des südfranzösischen Sommers. Sie waren die wunderbare Untermalung für die schönen, heißen, aufregenden, bitteren und so dichten Erlebnisse Zeldas in diesen Monaten, während Scott, inspiriert und unterstützt durch Zelda, seinem größten Bucherfolg „Der große Gatsby“, zum Leben verhalf.Die Stationen sind authentisch, darüberhinaus läßt Nicolas einfühlsam das Paar über ihre geistreichen Dialoge lebendig werden, auch heftige Krisen werden erlebbar. Ob schmerzvolle Episoden oder schillernde Eskapaden, all dies ist so gewandt und kunstvoll in Worte gefasst, daß ich wie gebannt das Buch nicht aus den Händen legen mochte. Ich lebte mit Zelda, begleitete sie durch diese Zeit - sehr berührend!
Eine bittere Ironie wird deutlich: Zelda Fitzgerald wird mit diesem Roman nun etwas zuteil, das ihr berühmter Mann ihr selten geben konnte: die Aufmerksamkeit und Anerkennung, die ihre ideenreiche, sprühende Persönlichkeit und ihr eigenes überragendes Talent eigentlich verdient hätte.
Durch Joséphine Nicolas schriftstellerisches Vermögen wurde Zelda lebendig für mich. Aus der Bibliographie wird deutlich, wieviel Recherche und Vorarbeit in das Projekt geflossen ist. Daraus hat die Autorin ein so wunderbares und emotionales Buch gewoben, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
- John Grisham
Das Original
(108)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderIch verschlinge die Bücher von John Grisham und mag seine Spannungsbögen, seine Beschreibungen und auch seine Figuren. Mit Das Original ist ihm eine exzellente Homage an die Literatur und die ganz großen gelungen. Fünf Männer machen einen großen Coup. Sie stehlen original Manuskripte von F. Scott Fitzgerald. Das FBI beginnt sofort mit der Jagd nach ihnen, denn es sind Millionen die da entwendet wurden und die Manuskripte müssen zurück. Bruce Cable ist Buchhändler aus Leidenschaft und in seinem Laden auf Camino Island lädt er gerne junge weibliche Autorinnen zu Lesungen und in sein Bett ein. Um sich schart er gerne seine Frau und viele Literaturliebhaber und Schriftsteller die auf der Insel leben. Gemeinsam wird da philosophiert, kritisiert und vor allem Fach gesimpelt. Mercer Mann ist erst 31 Jahre alt, aber steckt in einer absoluten Krise. Ihr Dozentenvertrag wird nicht verlängert und der Abgabetermin ihres neuen Buches ist lange überschritten. Das Geldund auch die Zeit werden bei ihr mehr als knapp. Das FBI möchte die Manuskripte zurück und die Spur führt irgendwann zu Bruce und sie brauchen einen Lockvogel für ihn und entdecken Mercer, die mit ihrem Erstling damals in Bruce Cables Buchhandlung hätte lesen sollen. Angetrieben von Versprechen und vor allem dem Geld, macht sie sich auf die Insel und inmitten eines Kreises aus Literaturliebhaber, aber auch dunkler Geschichten, Geheimnissen und in einen Raum, wo es ganz besondere Bücher gibt. John Grisham fesselt wieder einmal ungemein und ich bin süchtig nach seinen Büchern. Die letzten Jahre hatte er manchmal leicht nachgelassen aber hier mit Das Original konnte er mich wieder total überzeugen und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und war selbst auf Camino Island und habe aufregendes gesehen und erlebt. Tipp!
- F. Scott Fitzgerald
Drei Stunden zwischen zwei Flügen
(9)Aktuelle Rezension von: BriTeilweise sehr witzig ironische und teilweise wirklich dramatische Erzählungen. In neuer bzw. leicht veränderter Übersetzung oder in dt. Erstübersetzung. Ein sehr liebevoll gestaltetes Buch. Und sicher eines meiner Lieblingsbücher. - F. Scott Fitzgerald
Der große Gatsby
(44)Aktuelle Rezension von: EmmaZeckaIch rechnete eigentlich damit, dass der Inhalt aus der Perspektive des großen Gatsbys erzählt wird. Doch ich habe mich getäuscht. Wir lernen Nick kennen, der von seinem turbulenten Start in einer neuen Heimat erzählt und uns seinen beliebten Nachbar den großen Gatsby vorstellt. Gantsby ist ein geselliger Mann. Ständig steigt irgendeine Party in seinem großen Haus. Doch die wenigsten Gäste kennen den Gastgeber. An dieser Stelle habe ich mich kurz gefragt, ob Gatsby eine Art Gordot ist. Jeder weiß, dass es ihn gibt, aber niemand hat ihn wirklich gesehen.
Gatsby tritt schließlich aus der Deckung. Denn er ist an einer Freundschaft zu Nick interessiert. Und nicht nur das: Er vertraut seinem Freund auch ein Geheimnis an. Ein Geheimnis, das schwere Folgen haben wird.
Ich war fasziniert davon, wie F. Scott Fitzgerald die Entwicklung unserer Figuren herausgearbeitet hat. Nick lernen wir vor allem als Beobachter kennen. Er ist ein angenehmer Zeitgenosse, ist aber vor allem unauffällig und bemüht, sich keine Feinde zu machen. Der Gatsby wirkt gesellig, doch steckt hinter dieser Fassade etwas ganz anderes.
Die Veränderungen der Charaktere werden leise erzählt. Genau dieses Stilmittel hat mir sehr gut gefallen.
Auch der Aufbau des Spannungsbogens war interessant. Während ich zu Beginn den Eindruck hatte, dass es vor allem darum geht uns die 1920 Jahre näherzubringen, entwickelte sich diese lebendige, euphorische Stimmung Stück für Stück zu einem kleinen Thriller. Es war klar, dass bald noch etwas passierte. Die Frage war nur was bzw. wer daran beteiligt sein wird.
Was die Hörbuchgestaltung betrifft, gab es für mich diesmal eine Premiere. Aber kommen wir erstmal zu den Fakten: Das Hörbuch wurde ungekürzt im Diogenes Verlag produziert. Ich habe bisher schon einige Titel aus dem Diogenes Verlag gelesen und bin froh, dass der Verlag auch Hörbücher produziert. Gehört habe ich den Titel aber über Audible.
Die Premiere kommt folgendermaßen zustande: Wenn mir auf Buchmessen Hörbücher vorgestellt werden, ist eine meiner ersten Fragen, wer das Hörbuch liest. Gert Heidenreich ist ein Name, der mir schon sehr häufig begegnet ist. Bisher habe ich aber keinen Titel gehört, der ausschließlich von ihm gelesen wurde. Ich habe ihn vor allem in Anthologien erlebt und konnte ihn meist nicht zuordnen. Er gehört für mich aber zu der Stammbesetzung der Hörbuchsprecher.
Gert Heidenreich hat eine tiefe, angenehme Stimmfarbe, die mir auf Anhieb gefallen hat. Ich war fasziniert davon, wie er es geschafft hat, den teils recht anspruchsvollen Schreibstil so zu interpretieren, dass ich nicht über Sätze gestolpert bin, oder manche Stellen nochmal hören musste. Er hat es geschafft, die leisen Töne des Hörbuches herauszuarbeiten, aber ohne, dass seine Interpretation an Dynamik verloren hätte.
F. Scott Fitzgerald hat einen recht anspruchsvollen Schreibstil. Mir begegneten nicht nur einige Schachtelsätze, sondern ich musste auch darauf achten, den Inhalt zwischen den Zeilen zu erkennen und begreifen zu können. Was mir sehr gut gefallen hat war, wie er die 1920er Jahre und deren Oberflächlichkeit in Worte fassen konnte.
Gesamteindruck
Als ich das Hörbuch beendet habe, war ich sehr unzufrieden mit dem Ende, weil es einfach ein tragisches Ende hat. Warum begründe ich im nächsten Abschnitt. Doch jetzt, nachdem ein paar Tage vergangen sind, fand ich den Titel ziemlich genial und kann sagen, dass es wirklich einer meiner Monatshighlights war.
Zum Film
Meine Kritik bezieht sich auf die Neuverfilmung aus dem Jahr 2013 mit Leonardo di Caprio in der Rolle des Gatsbys. Leider hat mir die Verfilmung überhaupt nicht gefallen. Der 20er Jahre Flair kam überhaupt nicht bei mir an, was zum einen viel mit der Filmmusik und den eingespielten Beats zu tun hatte, aber zum anderen auch mit der Geschwindigkeit des Filmes. Das Tempo war mir zu schnell. Dadurch gingen die leisen Töne und das was zwischen den Zeilen passiert verloren.
Außerdem hat Gatsby zwei Wutausbrüche bekommen, die überhaupt nicht zu ihm als Charakter passen und ihn eher verfremden.