Bücher mit dem Tag "ewige jugend"
34 Bücher
- Oscar Wilde
Das Bildnis des Dorian Gray
(1.927)Aktuelle Rezension von: SIDDYDas Buch ist ein Klassiker und vom Titel her sicherlich jedem ein Begriff. In der malerischen Sprache des 19. Jahrhunderts wird die Geschichte von Dorian Grey erzählt, der selbst jung und wunderschön bleibt, während ein Selbstportrait an seiner Statt altert und die Male seiner Sünden trägt. Das Buch ist ein Stück Geschichte und enthält viele Weisheiten über die menschliche Natur. In unserer Social-Media-Normalität, wo die Welt schlimmer als jemals durch Oberflächlichkeit geblendet wird, sollte das Buch öfter empfohlen und gelesen werden.
- Ransom Riggs
Die Insel der besonderen Kinder
(2.093)Aktuelle Rezension von: TanteGhostUnd er war ebne nicht verrückt! Er war, wie die anderen auch, etwas Besonderes.
Inhalt: Jakob liebt seinen Großvater, der völlig verkannt als dement behandelt wird. Als der Großvater dann Aber wieder so eine Art Anfall zu haben scheint, fährt Jacob zu ihm und muss zusehen, wie er stirbt.
Nun ist es Jacob, der zu einem Psychiater muss, da man ihn für verrückt hält. Er glaubt ein Monster gesehen zu haben, als er bei seinem Großvater war. Und auch der kryptische Suchauftrag, den er von seinem Großvater bekommen hat, wirkt für Außenstehende mehr als seltsam.
Allen Widerständen zum Trotz, sucht Jacob nach des Rätsels Lösung. Er reist am Ende auch zu der Insel, von der sein Großvater immer erzählt hat. Erst hier offenbart sich ihm, was es mit den Fotos des Großvaters auf sich hatte und was mit ihm ist. Warum er Monster sieht, die wirklich existieren, die aber wohl nur er sehen kann.
Fazit: So, ich frage mich jetzt, wie ich hier eine Rezension schreiben soll, die meiner Bewertung auch nur im Ansatz gerecht werden soll ...
Der Kauf des Buches und auch gleich der Folgebände war dann doch sehr spontan. Geliebäugelt habe ich mit der Lektüre schon länger. Rezensionen habe ich nicht verfolgt, aber irgendwann habe ich dann mitbekommen, dass schon Band 4 raus gekommen ist und ich habe dann alle vier Bücher auf einmal gekauft. Und dann auch noch im Papierformat ... Eine wirklich mehr als seltene Sache bei mir.
In jedem Fall habe ich das Buch in einer rekordverdächtigen Zeit durch gehabt. Einmal angefangen, hat mich die Story einfach nicht mehr losgelassen.
Ich bin als Leser auch förmlich in die Handlung hinein katapultiert werden. Da war dieser verschroben wirkende Großvater, der dann zu Tode kommt und der Enkel sieht ein Monster. Von jetzt auf gleich wird eine normal wirkende Handlung fantastisch. – Aber der Leser wird dann noch eine Weile in der Luft hängen gelassen, bis sich die Story als eine Art grandioses Zeitreise-Abenteuer entpuppt.
Alles war leicht verständlich geschrieben. Selbst die fantastischen Stellen sind superdurchdacht und flüssig. Auch wenn die Handlung paradox war, hat sie sich mir doch supereinfach erschlossen. Ich war im Hier und Jetzt quasi nicht mehr anwesend und komplett in der Welt des Buches gefangen.
Schriftgröße und Seitenaufteilung waren sehr augenfreundlich gestaltet. Dauerlesen war somit kein Problem. Einzig die Tatsache, dass ich seit Langem wieder ein Buch in der Hand hatte, war etwas ungewohnt. – Da ich es nicht haben kann, wenn die Buchrücken geknickt sind, war die Herausforderung im so höher.
Was auch noch außergewöhnlich war: Die Handlung wurde mit Fotos aufgelockert, die Sammler zur Verfügung gestellt hatten. Außerdem waren Briefe in Handschrift mit abgedruckt und die Titelseiten der verschiedenen Kapitel farbig gestaltet. Die Seitenzahlen waren unten mittig, zwischen andersfarbigen Schnörkeln abgedruckt. - Ich würde also durchaus behaupten, dass man das Buch auch optisch sehr locker und ansprechend gestaltet hat.
Das Ende jedenfalls ist zwar in sich abgeschlossen, aber da ist durchaus noch jede Menge Möglichkeit, die Geschichte weiter zu schreiben. – Was bin ich froh, dass ich die nächsten Bände schon parat liegen habe und im Prinzip gleich weiter lesen kann. Warten wäre in dem Fall hier die pure Quälerei.
Eine absolute und megamäßig fette Leseempfehlung für dieses Buch. – Zeitreise und Abenteuer. Fantasy und Liebe, Krieg und Frieden – alle in einem einzigen Buch.
Ich, für meinen Teil, habe die 414 Seiten förmlich gefressen und war beim Lesen der Realität entflohen. – Klingt gut, oder?!
- Aldous Huxley
Schöne Neue Welt
(1.161)Aktuelle Rezension von: TanteGhostEine Welt zwischen Kasten und Zwang. – Leben wollte ich da nicht.
Inhalt: In einer zivilisierten Welt, wo Menschen nicht geboren werden, sondern nach Bedarf gezüchtet. Kinder werden so konditioniert, wie man sie braucht, und gegen schlechte Gefühle gibt es Drogen. – In dieser Welt gibt es aber noch immer Individualisten. Diese werden auf Inseln weg gesperrt. – Doch einer wehrt sich. Bringt so genannte Wilde mit nach London. Kurzer Ruhm ist der Lohn, doch trotzdem muss er London verlassen.
Und der Wilde? Der kommt mit den ganzen Regeln und erzwungenen Gemeinschaftszeiten so gar nicht klar. Er springt am Ende über die Klinge ...
Fazit: Dystopien können wirklich gut sein. Zumindest dann, wenn sie gut gemacht sind. Zumindest habe ich mir das versprochen, als ich mir den Klappentext dieses Werkes durchgelesen habe. – Ich habe dieses Buch aus der Onleihe und bin mehr als froh, dass ich dafür kein Geld ausgegeben habe.
Von der Story her war hier in jedem Fall Potential da. Da war ein Kastensystem, Menschen, die nicht geboren, sondern in Flaschen gezüchtet und dekantiert werden. (Das kannte ich bisher nur von Wein.) Und darin lebten nun Menschen, die maßgeschneidert waren und mit Drogen glücklich gehalten wurden. – Nur einer wollte sich nicht wirklich in das System fügen. Vollkommen logisch, dass das Probleme geben muss.
Was ich jetzt nicht so toll fand, war der Stil, in dem die Story erzählt wurde. Weit ausholende Gedankengänge haben mich immer wieder raus katapultiert und den Faden verlieren lassen. Dann habe ich eine Weile nicht wirklich folgen können, bis ein Aufhänger kam, mit dem ich wieder etwas anfangen konnte.
Die Welt allerdings, in der die Story spielt, war sehr gut durchdacht. Der Hörer hat etwas über Regeln und Konformitäten erfahren. Über Verhaltensweisen, die sich schicken, oder eben nicht. Und auch über menschliche Abgründe. Die waren in diesem Fall aber verwirrend, denn bei uns gelten die als normal.
Ich bin hin und her gerissen, was ich dem Werk für eine Bewertung geben soll. Die Story war super, aber die Verpackung so ganz und gar nicht meins. – Hinzu kamen bei mir noch die vielen Namen. Und das mit meiner Namensschwäche. Auch da bin ich stellenweise nicht nachgekommen.
Das Ende hat mich dann auch mehr als enttäuscht. Ein Happy End sieht definitiv komplett anders aus. – nein, wo wirklich toll war das buch nicht. Wirklich gut, das ich dafür kein Geld bezahlt habe.
Empfehlen kann ich das Buch nicht so wirklich. Der Stoff hätte so viel Potential gehabt und dann ist das so kaputt geschrieben. Jede spannende Szene ist mir philosophischer gram ... keine Ahnung, was ich davon halten soll.
Na ja, die Sternebewertung spricht wohl Bände. Da hat es der Autor wohl zu gut mit seinem Wissen gemeint. Vielleicht gibt es doch Leute, die so etwas mögen. Ich persönlich fand es nicht prickelnd. Eher ein Fail.
- Lissa Price
Starters
(1.280)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenMeine Meinung:
Als ich das erste Mal "Starters" von Lissa Price entdeckte, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch lesen musste! Das Cover hat mich auf düstere Art gelockt und der Klappentext hat mich sofort begeistert! Eins kann ich vorweg nehmen: Dieses Buch hat einen Platz auf der Liste meiner Lieblingsbücher erhalten und mich mehr als begeistert!
In "Starters" erzählt die Drehbuchautorin Price eine aufwühlende Dystopie, die mich stellenweise schockiert hat. Denn die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Nach einem Sporenbefall, der die Bevölkerung langsam aber sicher dahinrotten ließ, wurde mit dem lebensrettenden Impfstoff gegeizt, so dass es nur noch junge Leute - die sogenannten Starters - und die alten Leute gibt, die Enders genannt werden. Minderjährige Waise werden in Waisenhäuser gebracht, wo sie ein mehr als unwürdiges Leben führen müssen, während sich die Enders auf ihrem Wohlstand und reichtum ausruhen. Und es gibt die Seite, auf der die Hauptprotagonistin Callie Woodland steht: Die der minderjährigen Straßenkinder, die vor dem Gesetz flüchten und in Armut leben.
Callie schlägt sich zusammen mit ihrem siebenjährigen Bruder Tyler und ihrem guten Freund Michael durch, doch ihr Bruder ist krank und Callie sieht nur eine Möglichkeit, wie sie ihn retten kann: Sie will ihren Körper vermieten, an die Body Bank, die es reichen Enders ermöglicht noch einmal jung zu sein. Callie hat große Probleme mit diesem System, zumal es illegal ist, aber das viele Geld lockt sie und so entschließt sie sich der Body Bank auszuliefern.
Was Callie nicht weiß: Ihre Mieterin hat einen grauenvollen Plan gefasst, den sie auf Callies Rücken austragen will. Schnell muss sich Callie entscheiden auf welcher Seite sie stehen will und was die Wahrheit ist.
"Starters" hat mich von der ersten Seite an gepackt. Da das Buch aus Callies Sicht geschrieben wurde, war ich sofort mit ihrem Emotionen verbunden. Callies Gedankengänge sind sehr erwachsen und vernünftig. Sie ist zielorientiert und bereit alles für ihren kleinen Bruder zu tun. Man spürt ihre Verzweiflung und die Wut, aber nichts davon wirkt aufgesetzt. Lissa Price hat eine autentische Schreibweise, die mich beeindruckt hat. Ich wollte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, denn jede Seite strotzt vor lauernden Gefahren, Geheimnissen und neuen Entdeckungen. Die Welt in der Callie lebt ist ein einziges Drama und doch scheinen auch noch ein paar Sonnenstrahlen durch. Denn Callies Liebe und Fürsorge für ihren Bruder gibt der düsteren Athmosphäre einen Widersacher.
Die Idee der Geschichte hat mich wirklich umgehauen. Hast Du kein Geld, keine Perspektive, keine Zukunft? Dann vermiete Deinen Körper! Hinter jedem System stehen gierige Menschen, die davon profitieren und die Charaktere, die die Body Bank verkörpern haben mich wirklich mit Ekel befallen. Was für ein Schmierentheater! Doch genauso oft habe ich gelacht und für Tyler ein paar Tränchen verdrückt.
Ein rundum gelungenes Buch. Überzeugende Charaktere und eine verdammt geile Geschichtsidee - gibt es noch mehr dazu zu sagen?
Wer es noch nicht kennt, sollte es kennen lernen! ;-)
Fazit:
Dieses Buch hat sich wirklich zu meinem Lieblingsbuch gemausert - das war mir schon nach nur fünfzig Seiten klar, denn Price hat mich mitgezogen und Callie ist eine wunderbare Protagonistin, wie die Leserwelt sie lieben wird! Echt, zu allem bereit, aufopferungsvoll und verdammt mutig! Kombiniert mit dieser düsteren Stimmung und einer weltverändernden Idee hat Price wirklich ein Meisterwerk geschrieben. Als Drehbuchautorin weiß sie am besten wie man Worte zu Bildern werden lässt und das hat sie bei mir deutlich geschafft.
- Oscar Wilde
Picture of Dorian Gray
(323)Aktuelle Rezension von: lonelyThought"The picture of Dorian Gray" dürfte eine, wenn nicht die bekannteste Geschichte Oscar Wildes sein. Innerhalb seines Romans greift er vom Dandytum, über den Ästhetizismus und Hedonismus bishin zur Persönlichkeitsentwicklung und -struktur verschiedene Themen auf.
Auch die Doppelgängermotivik wird an verschiedenen Stellen aufgegriffen und mit der Spaltung Dorians auf eine interessante Weise umgesetzt. Diese Spaltung kann man auch in Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung als ein Hauptthema ansehen.
Anfangs ein Wunsch - vermutlich aus "jugendlichem Leichtsinn" heraus - wird die ewige Jugend Dorians irgendwann zu einem Fluch, der nicht nur seinen Alterungsprozess außer Kraft gesetzt hat, sondern auch einer Ent- und Weiterentwicklung der Persönlichkeit im Wege steht. Das Ende erscheint als eine mehr als logische Konsequenz, um die gespaltenen Teile seiner Seele wieder miteinander verbinden zu können.
- Marlene von Hagen
Die Weltenwirbel
(22)Aktuelle Rezension von: yadahDie Geschichte um Yllren hat mir wirklich gut gefallen. Die Figuren sind großartig beschrieben. Für Spannung ist immer gesorgt. Und 3 Geschichtsstränge führen zum Ende. Und das war eigentlich der Wermutstropfen und ich ziehe einen Stern ab. Denn ich fand das Ende etwas zu konstruiert. Nichts desto Trotz würde ich mich sehr freuen, wenn es noch einen nächsten Teil gibt - Inca Vogt
Götzenkinder
(17)Aktuelle Rezension von: Kiki_Wettstein_WeberIch stiess per Zufall auf diese Bücher.
Da ich die Beschreibung spannend fand und ich immer an neuen Autoren und spezielle spannenden Thriller intressiert bin startete ich mit der Amato Reihe.
Mittlerweile bin ich beim 3ten Buch und die Bücher begleiten mich jeden Tag als E-Books auf den Weg zur Arbeit, nachhause und zuhause weiter bis zum einschlafen.
Ich habe viele Bücher durch viele Genre und viele Autoren, es fing mit Stephen King an, dann Festa Bücher, die gehypten Schriftsteller wie z.b Fitzek sagen mir gar nicht zu. Und zuletzt war es die Ethan Cross und Chris Carter Reihe.
Viele Bücher hab ich auch abgebrochen.
so ging es mir zuerst mit dem ersten Teil, ich war zuerst verwirrt von den wechselnden Passagen . Doch dann verknüpfte sich alles und ich las weiter. Den Stil finde ich hammer, einzigartig und blicke nie bis zum Schluss durch.
Das macht für mich ein gelungenes Buch aus tolle Hauptakteure, fesselnde Passagen, Humor und bei den Bücher will man wissen wie es weitergeht in welche Richtung es geht.
Wer der Böse ist, die Handlung mit Zoe Winter und den vielen Persönlichkeiten war aussergewöhnlich und hammer mässig auf den Schluss kam ich nicht das dass die Lösung wäre.
Die Einzigartigkeit der Schreibweise, die verworenen Wege, die tolle Toni mit Pizza und Pasta mit Mario im Schlepptau, und das Herzblut vom Chris.
Ich kann diese Buchreihe wärmstens empfehlen an Leser die Spannung, komplexe Handlungen, wichtige Themen und Humor in einem Buch vereint lesen wollen.
- Lissa Price
Enders
(616)Aktuelle Rezension von: LadyMayCallie muss den Old Man zur strecke bringen, doch wer befindet sich hinter der Maske? Und wem kann Callie noch trauen?
Ich fand den Abschluss richtig genial. Callie ist zwar immer noch naiv und trifft dumme Entscheidungen, aber daran hab ich mich gewöhnt.
Einen Twist hab ich tatsächlich null kommen gesehen und der hat mich sehr kalt erwischt, was ich unfassbar gut fand.
Alles in allem eine sehr unterhaltsame Dystopie, die man trotz ihrem Alter auch heute noch sehr, sehr gut lesen kann und die einfach Spaß macht.
- Irène Némirovsky
Jesabel
(46)Aktuelle Rezension von: virginiestorm_autorin»O Marie-Thérèse, versprich mir, dass du mich an dem Tag, an dem du mich alt, wirklich alt siehst, im Schlaf töten wirst.«
Paris in den 30ern, die immer noch attraktive, reiche Gladys Eysenach wird beschuldigt, einen jungen Mann erschossen zu haben.
Der Roman beginnt mit dem Verhör der Angeklagten. Schnell sind sich die Zuschauer einig, dass der Ermordete Glayds’ Liebhaber gewesen sein muss. Denn sie brauchte die Bewunderung der Männer, wie die Luft zum Atmen.
Irene Nemirovsky erzählt von der Jugend der Protagonistin, der alle Männer zu Füßen lagen. Sie beschreibt das Älterwerden und die damit aufkeimende Angst allein zu enden.
»Im Grunde gibt es nur ein einziges Glück auf der Welt, nämlich die Jugend.«
Glayds hat keine Arbeit, der sie nachgeht, sie betätigt sich nicht karitativ. Alle Befriedigung zieht sie aus den Blicken und Huldigungen der Männer. Selbst für ihre Tochter empfindet sie keine Zuneigung. Denn sie sieht diese als Konkurrentin.
Zum Ende des Buches löst sich das Rätsel, und wir erfahren warum Gladys den Mann erschossen hat. Doch vorher konfrontierte er sie mit sich selbst.
Es war teilweise anstrengend, den weinerlichen Ausführungen der Protagonistin zu lauschen, die sich klein macht und um Anerkennung bettelt und nicht sieht, wie gut es ihr im Vergleich zu anderen geht. Die Figuren fand ich durchweg unsympathisch - oberflächlich, nur auf sich bedacht, Verantwortung von sich weisend.
Die Autorin Irene Nemirovsky wuchs selbst in sehr behüteten und luxuriösen Verhältnissen auf. Ihre Eltern interessierten sich nicht für sie. Während der Russischen Revolution floh die Familie nach Paris. 1942 wurde Nemirovsky nach Auschwitz deportiert.
Den vorliegenden Roman wurde 1936 veröffentlicht. Ich könnte mir vorstellen, dass die Autorin darin das Aufwachsen in der Oberschicht Russlands schildert, wenn nicht sogar in ihrer eigenen Familie.
Heute, 80 Jahre später, lese ich aus diesem Roman die starke Abhängigkeit der Frauen von den Männern ab. Dazu erzogen, zu gefallen, ohne berufliche Tätigkeit, die Befriedigung schenkt, sinkt der Wert der Frau mit ihrer schwindenden Jugend. Des Weiteren wird ein Kulturwandel, die Frustration der jungen Menschen über fehlende Zukunftsperspektiven und die Macht des Geldes thematisiert.
Für mich zeigt der Roman nur die dunkle Seite der Medaille: Neid, Rache, Ohnmacht, Sexismus, Doppelmoral. Alle sind ausnahmslos von der Schönheit fasziniert. Nur darf sie eine Frau nicht für sich nutzen, darf ihre Lust nicht ausleben, sonst wird sie als Verführerin, als Jesabel angesehen. So wie Isebel aus dem Alten Testament, die den falschen Gott anbetete und mit vielen Männern schlief. Die Männer im Roman dagegen wählten immer neue, immer jüngere Frauen, und wurden dafür nicht verurteilt.
Ich frage mich, warum die Autorin nicht auch die helle Seite, die Konzentration auf etwas Dauerhaftes, die Unabhängigkeit von oberflächlicher Anerkennung und Vergnügen geschildert hat. Hat Nemirovsky diese selbst nicht gesehen, nicht erlebt?
Eine Anklage, ohne Erlösung.
Der Roman hat mich persönlich wenig positiv berührt, da ich keine Identifikationsfiguren gefunden habe und auch das Thema sehr weit von meiner Lebenswelt entfernt ist. Bei den Protagonisten hat keine Erkenntnis, keine Weiterentwicklung stattgefunden.
Ein tragisches Zeitdokument mit einem befriedigenden Spannungsbogen.
- Kai Meyer
Die Alchimistin
(394)Aktuelle Rezension von: n8eulchenDie Geschichte spielt Ende des 19. Jahrhunderts. Aura Institoris, Tochter eines Alchimisten, wächst in einem düsteren Schloss am Meer auf. Auf dem Weg nach Zürich, wo sie ein Mädcheninternat besuchen soll, verliebt sie sich in den Mörder ihres verhassten Vaters und gerät mit ihm in einen Krieg zwischen Templern und Unsterblichen, der über Jahrhunderte voller Hass brodelt.
Meine Meinung:
- düstere Atmosphäre
- durchweg fesselnd und spannend
- teils grausame Szenen
- detailreiche Landschafts- und Charakterbeschreibungen
- gerade die detaillierten Beschreibungen in Verbindung mit dem leicht und schnell zu lesenden Schreibstil gefiel mir sehr.
- leider blieben die Charaktere bezüglich ihrer Gedanken und Emotionen etwas farblos
- die eigentliche Geschichte beginnt erst ab ca der Hälfte und ab da nahm leider auch die Spannung etwas ab, da das vorangegangene Rätseln von Antworten abgelöst wurde.
Top oder Flop?
- für mich persönlich eher Top
Empfehlung?
- Für Freunde von Genremix, historischen Romanen (Templer), Krimis/Thriller mit Fantasy/Mysterytouch Faust. Der Tragödie zweiter Teil
(323)Aktuelle Rezension von: PhaedrusBoldDer sehr anspruchsvolle Schreibstil Goethes machte mir das Verstehen des sowieso schon abstrusen Inhalts quasi unmöglich.
Sehr wahrscheinlich muss man sich schlichtweg intensiver mit dem Werk beschäftigen, als ich das getan habe. Jedoch hatte ich nach dem Lesen nicht den Drang mich mehr reinzuarbeiten.
Trotzdem für mich ein 2-Sterne Werk, da mich der Stil von Goethe Stellenweise begeistern konnte.
Insgesamt war ich sehr froh das Buch ad Acta legen zu können. Meiner Meinung nach sollte man sich mit dem ersten Teil zufrieden geben und um den zweiten einen Bogen machen.
- Bettina Kiraly
Adolescentia Aeterna
(28)Aktuelle Rezension von: coldi1"Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung" ist der erste der Adolescentia Aeterna Trilogie, eine rundumerneuerte Neuauflage der Autorin. Für mich war es auch das erste Buch welches ich von ihr gelesen habe. Jetzt sitze ich hier an meiner Rezension und mir ist es schon lange nicht mehr so schnell gefallen, die richtigen Worte zu finden. Dieses Buch ist einfach unglaublich. So richtig wusste ich nicht was mich erwartet, der Klapptext sprach mich an, das Cover fand ich toll, trotzdem war ich mir nicht so ganz sicher was mich erwartet. Ich habe angefangen zu lesen und konnte das buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist einfach unglaublich und ohne Worte. In einem Rutsch habe ich es zwar nicht geschafft zu lesen, aber immerhin an zwei Abenden, obwohl die zweite Nacht richtig kurz für mich wurde, ich musste einfach wissen was passiert und wie es endet. Das beste an dem ganzen ist, das der zweite Teil vor kurzem erst erschienen ist, und ich so schnell wie möglich weiter lesen kann.
In diesem Buch dreht es sich um Eva, die auf Wunsch ihrer verstorbenen Mutter Soziologie studiert. Ihre Abschlussarbeit soll sich um das Thema Sekten drehen und das ist gar nicht so einfach, denn jedes Thema das sie ihrem Professor vorschlägt wird abgelehnt. Eine Bibliotheksmitarbeiterin gibt ihr den entscheidenden Tipp und so lernt sie Julian kennen von der Bruderschaft Adolescentia Aeterna was Ewige Jugend bedeutet.
Dieses Buch beginnt wie eine ganz normale Liebesgeschichte, doch es ist so viel mehr. Mit am besten haben mit die zeitlichen Rücksprünge von Jul gefallen. Auch das es eine Frau hier teilweise den Dominaten Part übernommen hat, fand ich als erfrischende Abwechslung. Ich bin wirklich gespannt wie es weiter geht. Wie Evas Rolle bei den AA sich entwickeln wird, und ob Julian es wirklich schafft eine Beziehung zu führen und und und. Ich bin wirklich gespannt. Dankeschön das ich es lesen durfte.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er ist flüssig, locker und leicht. Es wird alles wunderbar erklärt, trotzdem blieben noch einige Fragen offen.
- Marcus Schütz
Klaftertief
(9)Aktuelle Rezension von: tigerbeaDie Geschwister Lukas und Sophia entdecken in einem Brunnen eine Botschaft, die nur durch einen Code zu lesen ist. Sie sind erfolgreich und entdecken darin einen Hinweis auf den Schatz der Templer. Zusammen mit Marek, dem Sohn der Bauern auf deren Grundstück der Brunnen steht, machen sie sich auf die Suche nach dem Schatz und geraten in viele Abenteuer.
"Klaftertief" ist ein Jugendroman, der sich auch für Erwachsene eignet. Man muß sich nur darauf einlassen. Die Handlung ist nicht rasant spannend, sondern halt auf Jugendliche ausgelegt. Jedoch lernt man hier noch eine Menge über die Templer und ihre Bräuche. Ich glaube nicht, daß einige Details sehr verbreitet sind, so daß man auch als Erwachsener so manches mal staunt und es fast nicht glauben kann. Die Charaktere sind recht gut beschrieben und leben vor den Augen des Lesers. Einziges Manko sind die immensen Zeitsprünge. Hier muß man schon etwas aufpassen, denn es werden auch gerne einmal 2 Jahre übersprungen. Schöner wäre eine fortlaufende Handlung gewesen. Aber gut, wenn man es nicht überliest, ergibt sich auch mit den Sprüngen eine komplette, stimmige Handlung.
Mit "Klaftertief" hat man ein unterhaltsames Buch vor sich, daß für jede Altersstufe geeignet ist.
- Kai Meyer
Die Gebannte - Die Alchimistin III
(101)Aktuelle Rezension von: Ms_ViolinZehn Jahre nach den Ereignissen im zweiten Band ist Aura zur Beerdigung ihrer Mutter zurück ins Schloß Institoris gekommen. Während zwischen ihr und ihrer Schwester Sylvette starke Spannungen herrschen, versucht Tess zwischen den Schwestern zu vermitteln. Dabei erwähnt sie Aura gegenüber, dass Gian ihr regelmäßig aus Paris Briefe schreibt, sie bisher aber keinen davon geöffnet hat und bietet Aura an, so etwas über ihren Sohn zu erfahren, zu dem Aura selber kaum noch Kontakt hat. So erfährt sie schließlich, dass Gian Gerüchte gehört hat, dass man Gillian in einer Pariser Sanatorium gefangen hält und er vorhat seinen Vater dort herauszuholen. Aura, die seit gut zehn Jahren nicht mehr mit Gillian geredet hat, macht sich sofort auf den Weg nach Paris, um Gillian zu retten. Dort erhält sie Hinweise darauf, dass die Drahtzieher hinter Gillians Entführung in Prag zu finden sind, wohin sich Aura postwendend auf den Weg macht, um sich alten und neuen Feinden zu stellen.
Da ich dieses Mal keine lange Pause zwischen den Bänden eingelegt habe, sondern den dritten Band direkt im Anschluss an den zweiten begonnen habe, war ich zumindest noch gut über die Geschehnisse im Bilde. Umso enttäuschter war ich allerdings, dass die Figuren (mal wieder) ihre Versprechen untereinander nicht eingehalten haben und so kaum noch in Kontakt zueinander stehen.
Auch, dass die im zweiten Band eingeführten und dort so wichtigen Figuren von Konstantin, Karisma und Innana kaum eine Erwähnung mehr finden, fand ich etwas seltsam. Während es bei Konstantin und Karisma zumindest noch halbwegs damit erklärt wird, dass die jeweiligen Beziehungen einfach im Sande verlaufen sind innerhalb der in der Geschichte verstrichenen zehn Jahre, hatte Innana im zweiten Band so einen wichtigen Stellenwert, dass ich es extrem schade fand, dass auf ihre Situation überhaupt nicht eingegangen wurde.
Trotz dieser - eher kleinen Irritationen - war ich sofort wieder in der Geschichte gefangen. Kai Meyer schafft es einfach immer wieder mich mit seinem Schreibstil sofort tief in die Geschichte zu ziehen und mich dort zu halten. Auch wenn dieser Teil wieder nicht mit Gewalt, Blut und Grausamkeiten geizt - was ja, wie schon häufiger erwähnt, nicht gerade meine Lieblingsthemen sind - und man dieses Mal schon sehr früh in diese Düsternis gestoßen wird (dank Gillians Tortur), konnte ich auch dieses Buch wieder kaum aus der Hand legen.
Auch diese Geschichte entwickelt sich größtenteils wieder nachvollziehbar und vor allem unverkrampft und hat erneut ein paar Überraschungen bereit und so war ich dann fast schon erstaunt, wie schnell ich beim Ende angekommen bin.
Vom Ende selber war ich aber dann wieder nicht ganz begeistert, denn so richtig abgeschlossen hat es sich für mich nicht angefühlt (v.a. in Bezug auf Gian und Axelle) und dann gibt es da noch ein paar Kleinigkeiten, die mir nicht ganz nachvollziehbar waren (Was sollte das mit der Standuhr? Gibt es einen Grund für diese Mechanik? Dafür dass sie anfangs so in den Mittelpunkt gestellt wurde, ist sie dann komplett beiseite gefallen. Und soll ich wirklich glauben, dass in den ganzen Aufzeichnungen etc. von Nestor nie eine Erwähnung von Sophia aufgetaucht ist? Obwohl sie sich so lange gekannt haben sollen?).
Aber im Grunde hatten selbst diese Punkte nur wenig Einfluss darauf, dass mich dieses Buch einfach wieder bestens unterhalten konnte. Es ist eher Meckern auf sehr hohem Niveau und so vergebe ich 4,5 Sterne für diesen Abschluss der Reihe und bin tatsächlich ein wenig wehmütig, dass ich diese Welt, so düster sie auch ist, jetzt verlassen muss.
Fazit: Spannender und fesselnder Abschluss einer wirklich gut ausgearbeiteten Reihe. So düster die Welt auch ist, werde ich sie ein wenig vermissen. Zwar hätte ich gerne noch ein paar Klärungen gehabt, aber am Ende haben die Kritikpunkte mein Lesevergnügen kaum schmälern können.
- Michel Houellebecq
Die Möglichkeit einer Insel
(174)Aktuelle Rezension von: StephanusIn einer fernen Zukunft besteht die Menschheit nur mehr aus Klone, die ihr Leben fernab von dem, was eine Gesellschaft ausmacht bestreiten. Isoliert, ihren Aufgaben und der Arbeit nachgehend und getrieben vor der Angst des Altwerdens leben die Klone. Daniel 1,24 und Daniel 1,25 sind mit diesem Leben nicht mehr zufrieden und wollen es nicht weiter führen. Daniel 1,25 lernt Marie 23 kennen und lieben. Beide begeben sich auf den Weg ein anderes, gemeinsames Leben zu finden, das ihnen mehr Glück beschert.
Der Autor entwirft ein teils sehr düsteres Bild einer Zukunft aus Klonen und einer aufgelösten Gesellschaft aus Individuen, die wie eine Sekte gleich, zusammenleben. Immer wieder kommt jedoch eine gewisse Romantik zum Vorschein, die bislang beim Autor fehlte, aber das Buch durchzieht. Ein wenig schwierig zu lesen, da immer wieder zwischen den Figuren und damit der Gegenwart und Vergangenheit hin und her gesprungen wird, bleibt das Buch für mich hinter anderen Werken des Autors zurück. Wer den Autor gern liest wird auch dieses Buch mögen, für Einsteiger aber weniger geeignet.
- Stephanie Rowe
Es kann nur Eine geben
(48)Aktuelle Rezension von: bookwormceliJustine ist die sogenannte Hüterin und ihre Aufgabe ist es, gemeinsam mit der Drachin Theresa den Kelch Mona zu beschützen. Die Aufgaben und Regeln einer Hüterin sind klar definiert und strengstens einzuhalten. Doch als sie Derek LaValle kennenlernt, merkt Justine, dass das oft gar nicht so leicht ist.
Die Geschichte hat mir grundsätzlich gut gefallen, nur an manchen Stellen hat es sich dann schon mal in die Länge gezogen. Die Idee für das Buch fand ich nicht so schlecht, nur anfangs ist es dann doch oft ein wenig kompliziert und man braucht erst mal eine Weile bis manches versteht.
Theresa war irgendwie eine lustige Nebenfigur. Auch wenn sie eigentlich eine richtige Tussi ist und zu dem Typ Frau gehört, den ich nicht aushalte, hat jedoch die Tatsache, dass sie ein Drache ist, ihr Verhalten ausgeglichen und lustiger gemacht.
Justine wirkte auf mich wie so eine Mischung aus allem. Mal ein wenig kalt, dann wieder total fürsorglich, dann zu Derek hingezogen und plötzlich sucht sie wieder den Abstand und befolgt strengstens ihre Regeln. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass sie vorsichtig ist, wenn man beachtet, welche Strafe sie erwarten würde, aber dann sollte sie sich entscheiden, was sie denn nun genau will. So ein ewiges hin unf her finde ich persönlich anstrengend.
Zu Derek LaValle habe ich keine richtige Bindung aufgebaut. Er war mir nicht unsympathisch oder so, aber mein liebster Charakter war er auch nicht. Zu ihm konnte ich mir keine richtige Meinung bilden irgendwie.
„Es kann nur eine geben“ ist ein nettes Buch für zwischendurch, aber umgehauen hat es mich jedoch nicht. An sich war das Buch ja nicht schlecht, aber die Umsetzung hat für mich an manchen Stellen nicht so gut gepasst.
- Lara Adrian
Gesandte des Zwielichts
(642)Aktuelle Rezension von: mariameerhabaIch habe nicht viel gelesen, aber das genügt, um ein ganzes Bild von dem Buch zu haben. Entweder kann die Autorin überhaupt nicht schreiben, oder bei der Übersetzung ist irgendetwas grauenhaft schiefgegangen.
Die Autorin beschreibt jedes Gefühl so, als hätte sie in ihrem Leben noch nie etwas gefühlt. Sie übertreibt, formuliert es viel zu kompliziert und versucht mit aller Gewalt dramatisch zu wirken, was schließlich dafür sorgt, dass jede Beschreibung lächerlich klingt. Ich konnte das Buch unmöglich ernstnehmen.
»Seine Knochen fühlten sich unter seiner Haut an wie heiße Eisenstangen. «
Wie soll man sich das vorstellen. Spürt man die Knochen im Körper, wenn man reglos steht? Spürt man die Knochen überhaupt? Ich meine, wenn ich tippe, dann fühle ich die Fingerspitzen, die Haut darum, die Muskeln, aber die Knochen? Es gibt viele solche Beschreibungen, die so weltfremd sind, dass man sich fragen muss, ob die Autorin jemals den eigenen Körper gefühlt hat.
»Waldemar atmete pfeifend, versuchte die Hände zu heben, als Reichens Gewicht ihm die Luftröhre abzudrücken begann "Bitte ... sag mir doch, was du von mir willst."
"Gerechtigkeit." «Dann tauchen jede Menge Widersprüche auf, die die Autorin völlig ignoriert. In diesem Fall drückt die Figur sein Knie auf die Kehle seines Kontrahenten. Er drückt so fest zu, dass der Typ unter ihm pfeifend atmet. Wie kann der Typ dabei so eine klare Frage stellen? Kein Husten, kein Keuchen, kein Ringen nach Luft, sondern eine glasklare Aussage. Das Buch ist voll mit Widersprüchen, die jeder Logik widersprechen.
Natürlich gibt die Figur eine Antwort, als wäre er aus einem schlechten Anime entschlüpft.
Anschließend kommt Claire ins Bild. Sie ist eine Art Kühlschrank für den Vampir, der von Mister Gerechtigkeit gejagt wird. Die Autorin versucht, Claire als eine unschuldige Frau darzustellen, wie sie ihre Entscheidung mit dem Vampir bereut und dabei nur noch Gutes tun möchte. Aber sie lebt weiterhin in der Luxusvilla von dem Vampir, trägt Designerkleider und kann für ihren riesigen Garten einen Architekten arrangieren, der ihr bei der Umgestaltung hilft. Sie ist ein richtiger Gold-Digger, die ihre Seele eindeutig für Geld verkauft hat. Wie soll mir da so eine Frau sympathisch werden?
Es wäre anders, würde sie zurückgezogen leben und sich dem Luxus entsagen würde. Es genügt nicht, dass sie den Vampir, der sie so sehr verwöhnt, hasst, sondern sie hätte sich ihm entsagen müssen, sie hätte sich gegen ihn wehren müssen, sie hätte ihr Leben umgestalten müssen. In dieser Form habe ich mir so sehr gewünscht, dass Mister Gerechtigkeit sie gleich am Anfang tötet und ich war so enttäuscht, dass er es nicht getan hat.
Und Mister Gerechtigkeit, dieser Andreas Reichen, wirkte wie ein 08/15er böser gewordener Held, der im späteren Verlauf für die Liebe seine Absichten vermutlich aufgeben wird. Er ist so ein verdammtes Klischee, so eine billige Kopie seiner Vorgänger und noch dazu so over-powered, das ich mir das Buch nicht antun wollte.
- Nadine d'Arachart und Sarah Wedler
Watcher. Ewige Jugend (Die Niemandsland-Trilogie, Band 1)
(110)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeDie Niemandsland-Trilogie subbt bei mir schon ein paar Jahre. In dieser Zeit habe ich einige Dystopien gelesen und bin aufmerksamer, was Worldbuilding und Logik angeht.
Leider weist "Watcher" für mich ein paar Ungereimtheiten auf, zudem bleiben sehr viele Fragen offen. Ich hoffe, dass diese im Lauf der Trilogie beantwortet werden, bleibe aber skeptisch.
Zunächst konnte ich mich kaum in Jolettes und Cys Welt zurechtfinden, da überhaupt nicht erwähnt wird, wie es zu der Aufteilung in Metropolen und Niemandsland kam, wo Industrielle herrschen. Außerdem ist unklar, wie weit in der Zukunft wir uns befinden. Somit fehlte mir immer der Bezug zu heute.
Daneben ist mir rätselhaft, was es mit den Cupids und den Heilern auf sich hat. Woher stammen sie? Die Watcher werden ja zum Beispiel durch Chips manipuliert.
Immerhin wurde am Ende das Rätsel gelöst, warum die Cupids hinter Patience und anderen Kindern mit Heilerkräften her sind. Dennoch fand ich die Erklärung schwammig.
Logiklöcher konnte ich zwischendurch leider auch entdecken. So ist es für Cy, Jo und Patience extrem schwierig auf ein Schiff zu kommen, im Epilog sind sie jedoch problemlos mit einer größeren Gruppe auf eine verlassene Insel gelangt.
Ein geheimnisvoller Junge namens "Skinner" schließt sich ihnen an, Jo vertraut ihm auch sehr schnell, obwohl er sich weigert, etwas von sich preiszugeben.
Zum Schluss deutet sich dann wieder mal ein Liebesdreieck an. Darauf hätte ich gut verzichten können! Mal sehen, ob der zweite Teil mich noch reizen kann.
- Markus Kavka
Hamma wieder was gelernt
(49)Aktuelle Rezension von: HoldenDer ewig junggebliebene M.K. berichtet von seinen Eltern, die plötzlich älter werden, von Rentenfonds und von Eheschießungen, die epidemisch zunehmen. Wirklich interessant ist nur das Quentin-Tarantino-Interview. Das Ganze hat mit Kafka nichts zu tun. - Julia Annina Jorges
Zwielicht Single 2
(3)Aktuelle Rezension von: rewareniWer die Zwielicht- und Zwielicht Classic Reihe kennt und mag, wird sicher seine Freude daran haben, 4 Kurzgeschichten von der Autorin Julia Annina Jorges in Zwielicht Single 2, lesen zu können.
Es sind Geschichten, in denen Frauen egoistisch, emotional und auch verzweifelt reagieren.
,,Wo deine Schuld vergeben ist´´, ist eine berührende Geschichte von einer Mutter und ihrem kleinen Kind, das sie zwar abgöttisch liebt, aber nicht merkt, in welcher Gefahr dieses schwebt.
,,Für immer Helena´´, hat wieder eine Protagonistin, die für ihren Schönheitswahn zu allem bereit ist.
,, Sehen wir uns nicht in dieser Welt´´ zeigt dem Mann, dass es nicht immer von Vorteil ist, wenn man sich auf eine Frau verlässt.
In der Geschichte ,, Symbiose´´ wird der Leser Zeuge einer besonderen Übereinkunft zwischen der Bewohnerin mit ihrem Haus.
Die Autorin versteht es mit ihrem einfühlsamen, bildhaften, aber auch zum richtigen Moment eingesetzten gruseligen Schreibstil, den Leser für sich zu gewinnen.
Die Mischung zwischen Mitleid und Abscheu gegenüber den Protagonistinnen machen die Kurzgeschichten spannend. Unheimliche Phantastik und subtiler Horror beschreiben meiner Meinung nach die Geschichten am besten. Auch wenn das schwarz / weiß gehaltenen Cover, wo eine halbe Gesichtshälfte eine gruselige Fratze zeigt, jetzt vielleicht nicht unbedingt jeden anspricht, sollte man trotzdem das dünne Büchlein mit seinen 88 Seiten lesen.
Es ist wirklich ein Lesevergnügen, das man von der Autorin Julia Annina Jorges geboten bekommt.
- Kieran McGovern
The Picture of Dorian Gray
(65)Aktuelle Rezension von: janaobristomg ich war wirklich so am zaudern mit der Bewertung. Der einzige Grund wieso ich keine 5 Sterne gegeben habe ist weil ich beim Lesen echt oft abgeschwankt bin und manchmal gar nicht gecheckt habe um was es gerade geht. Aber das Buch an sich wie es geschrieben ist, ist einfach WUNDERSCHÖN. Wie über die Liebe geschrieben ist, so poetisch ich liebe es. Die Personen sind auch toll beschrieben und die Geschichte und was dahinter steckt auch wirklich hervorragend. Ich muss das Buch sicher nochmals Lesen und dieses mal richtig.
- E. L. Doctorow
Das Wasserwerk
(9)Aktuelle Rezension von: SATZZEICHENNew York im Jahre 1871.Stellen Sie sich vor, Sie sehen Ihren Vater in einem von Pferden gezogenen Omnibus.
Stellen Sie sich vor, er sitzt dort zusammen mit ein paar anderen alten Herren und schaut gänzlich unverwandt durch Sie hindurch.
Stellen Sie sich vor, all dies passiert einige Monate nach der Beerdigung Ihres Vaters.Würden Sie an sich zweifeln? An der Klarheit Ihrer Sinne? Oder würden Sie plötzlich alles Geschehene in Frage stellen?
Der amerikanische Autor Edgar Lawrence Doctorow lässt seine Romanfigur Martin Pemberton genau diesen Albtraum durchleben. Martin, der als freier Journalist für mehrere Zeitungen arbeitet, gilt als schwermütig. Er ist hochsensibel, klug und äußerst eigenwillig. Als Schreiberling verdient er wenig und schlägt sich mehr schlecht als recht durch – doch dieses entbehrungsreiche Leben ist frei gewählt. Als Sohn des vermögenden Augustus Pemberton hätte er sich auch einfach auf dem Reichtum des Vaters ausruhen und den Luxus genießen können, doch Martin unterscheidet sich grundlegend von seinem Vater: Martin hat ein Gewissen.
Das Vermögen des Vaters basiert auf der Kunst, billig produzierte und mangelhafte Ware an möglichst viele Menschen zu verkaufen, ohne sich dessen zu schämen. Außerdem gehörten dem alten Pemberton Sklavenschiffe, mit denen er sich noch ein ordentliches Sümmchen dazuverdiente.
Alles in allem der blanke Horror für einen jungen Mann mit dem Herzen am rechten Fleck und Anlass genug, sich in Grund und Boden zu schämen für seinen Vater. Bereits früh ließ sich Martin daher enterben. Alles schien besser, als von diesem unmoralischen Vater abhängig sein zu müssen.
Und nun steht genau dieser aufrechte Kerl vor McIlvaine, dem Chefredakteur der New Yorker Zeitung „Telegram“, und erzählt ihm im Brustton der Überzeugung, dass sein verstorbener Vater noch lebt. McIlvaine nimmt ihn keine Sekunde lang ernst. Abgesehen davon, dass Martin ein cleverer Bursche ist, ist er nämlich auch dem Alkohol nicht abgeneigt – eine Erklärung für seine merkwürdigen Äußerungen ist also schnell gefunden.
Doch dann verschwindet Martin Pemberton von der Bildfläche und McIlvaine beginnt, sich Sorgen zu machen und sich zu fragen, ob sein freier Mitarbeiter nun den Verstand verloren hat oder ob hinter dieser absurden Behauptung vielleicht doch mehr steckt, als er bislang ahnte.
Die Stimme, die erzählt und den Leser durch die Geschichte trägt, gehört McIlvaine. Er ist der Ich-Erzähler, der das Geschehene mit größerem zeitlichen Abstand formuliert. Da er eine allwissende Position hat, den Ausgang der Geschichte bereits zu Beginn kennt, ihn aber nicht verrät, sind die Grenzen zum auktorialen Erzähler verwischt.
Doctorow lässt McIlvaine den Leser immer wieder direkt ansprechen, was ein interessanter Schachzug ist:
Und wenn Sie wissen wollen, ob jemand noch am Leben ist, was tun Sie dann? Sie gehen natürlich ins Leichenschauhaus. Ins Archiv.
Viele Sätze werden von Auslassungspunkten zerfetzt. Das verdeutlicht das Rohe, das Zögerliche, das Noch-nicht-Fertige – fast ein wenig, als wäre es gar keine Niederschrift sondern eine mündliche Berichterstattung, bei der der Erzähler, während er redet, noch überlegt, wie er das Kommende eigentlich ausdrücken soll.
Wenn Sie es sich recht überlegen, leben wir vorwiegend aus Gewohnheit weiter … wartend … aufrechterhalten von vorübergehenden Vergnügen … oder von Neugier … oder von diffusen verzweifelten Kräften … einschließlich der Bosheit … nicht aber von jener stärkenden Zukunftsvision, die sich nur in jener heimlichen Empfänglichkeit rührt, die jeder sehen kann außer den beiden, die sich töricht … anstarren.
Man ahnt, dass, wenn ich mich so früh schon auf formale Themen stürze, mich das Buch nicht sonderlich gefesselt haben kann. Sonst gäbe es andere Dinge zu berichten. Und in der Tat ist es so, ich habe mich schwer getan mit „Das Wasserwerk“.
Der Plot an sich ist spannend, keine Frage: Mitarbeiter verschwindet, Chef wird unruhig, forscht nach und stößt auf … eine Riesengeschichte. McIlvaine geht bei seiner Recherche akribisch und professionell vor, als wäre er ein Detektiv oder gar ein Polizist. Und tatsächlich holt er sich bei einem Gesetzeshüter namens Edmund Donne auch Hilfe bei seiner Suche nach Pemberton junior. Nach etwa einem Drittel des Romans fällt das erste Mal der Name Dr. Sartorius – der Arzt, der Augustus Pemberton zuletzt betreute und von dem seine (übrigens sehr junge) Witwe ein knappes Telegramm bekam, in dem er ihr den Tod ihres Mann mittteilte. Nach und nach wird klar, dass dieser Arzt der Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ist. Ein Mediziner, der sich im Bürgerkrieg verdient gemacht (er konnte rasend schnell amputieren, was ihm die Verletzten von Herzen dankten) und innovative neue Verfahren entwickelt hatte, die jedoch von seinen Medizinerkollegen des Ärzteverbandes skeptisch beäugt wurden.
McIlvaine und Donne machen sich auf, mehr über diesen ominösen Arzt herauszufinden. Rasch zeichnet sich das Bild eines skrupellosen Forschers ab, der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht, um sein neues Projekt voranzubringen … Und so stoßen die beiden Spürnasen dann auch auf des Rätsels Lösung.
Vielleicht bin ich zu wenig „amerikanophil“, aber ich kann es nicht beschönigen: Mich haben die vielen ausführlichen Beschreibungen der amerikanischen Gesellschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert, die Doctorow geschickt in seine Erzählung einflicht, nicht sonderlich gefesselt. Viele davon gibt es innerhalb dieses Romans, bei den meisten juckte es mich in den Fingern, einfach rasch vorwärtszublättern, da ich ein zu ungeduldiger Leser bin. Für meinen schlichten Geschmack hätte das Buch deutlich entschlackt werden dürfen, um die spannenden „Elemente des Detektiv- und Schauerromans“, wie sie so schön auf der letzten Umschlagsseite* genannt werden, etwas mehr in den Vordergrund zu bringen.
Und doch fallen mir ad hoc gleich 5 Leute in meinem Umfeld ein, von denen ich weiß, dass sie dieses Buch genau wegen dieser vielen Abschweifungen lieben werden. Doctorow versteht sich auf sein Handwerk, er kann fabulieren und formulieren, er hat gut recherchiert – und doch berühren mich seine Geschöpfe nicht, die Personen bleiben mir alle fern und fremd, sie kommen nicht an mich ran. Es liegt also weniger am Buch als an mir, dass das nicht so passte mit uns beiden.
* Der Verlag stellte mir freundlicherweise das im April neu erschienene eBook als Rezensionsexemplar zur Verfügung. Ich stellte jedoch wiedereinmal fest, dass ich mit eBooks nicht klarkomme und ich kaufte mir dann noch ein gebundenes, echtes, richtiges Exemplar des Titels. Daher die Umschlagsseite …
- Robert Ludlum
Das Sigma-Protokoll
(43)Aktuelle Rezension von: Jens65Ludlum wie er besser nicht sein kann. Einen Stoff so fesselnd zu be- bzw. verarbeiten, stilvoll ohne große Ausschweifungen, zeigt das Genie von Ludlum. Dieses Buch ist es wert, dass man sich die Nacht um die Ohren schlägt. Das war nicht mein erstes Buch von Ludlum aber sicher auch nicht mein letztes. - Oscar Wilde
Das Bildnis des Dorian Gray
(50)Aktuelle Rezension von: NelebooksCover: Also das Cover dieses Hörbuchs finde ich nicht sehr ansprechend und es verrät auch nicht gleich die Geschichte/Titel wie es bei anderen Covern der Fall ist. Daher finde ich dieses Cover nicht sehr gelungen. Es passt irgendwie besser zu einem modernen Thriller.
Inhalt (LB): "Der Künstler Basil Hallward malt ein Porträt des jungen und schönen Dorian Gray. Dorian Gray bewundert sein Abbild und wünscht sich, dass das Porträt an seiner Stelle altern soll, so dass er für immer jung aussehen kann."
Meinung: Basil war mir grundsätzlich sympathisch, aber sich so abhängig zu machen von einer Person kann ich nicht ganz verstehen, bzw. abhängig im Sinne von, dass die Stimmung etc. von einer Person abhängt und nicht von einem selbst kommt. Harry hat klar Ansichten. Dorian ist zu Anfang noch einfach naiv und weltfremd, doch wird er zunehmend unsympathischer, auch wenn man durch das enge Begleiten doch auch Verständnis hat. Basil und Harry sind Dorians beste Freunde und doch können sie es nicht erkennen oder ihm helfen. Generell eine interessante, aber auch etwas erschreckende Geschichte. Ein Klassiker, den man kennen sollte.