Bücher mit dem Tag "euthanasie"
82 Bücher
- Sebastian Fitzek
Noah
(2.059)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueAlso, ich bin bislang noch nie so lange vor einem Buch von Sebastian Fitzek gesessen und wusste nicht um was es ging? Ausbruch der Malina Grippe? Überbevölkerung? Umweltkatastrophen? Fleischkonsum?
Jetzt, wo ich das Buch beendet habe, muss ich sagen, es geht genau um alles davon. Dazu kommt Noah der seine Erinnerungen verloren hat.
Ich muss sagen, ab dem Zeitpunkt wo ich wusste wo der Hase lang geht, hat mir das Buch sehr gut unterhalten. Obwohl ich das Thema Pandemie, Ausgangssperre und Quarantäne nichts mehr hören möchte. Fand es aber wirklich krass, dass dieses Buch schon ein paar Jahre auf den Buckel hat.
Das Buch halt nach und bleibt mir definitiv im Gedächtnis! Empfehlung!
- Ken Follett
Winter der Welt
(800)Aktuelle Rezension von: Lisi33Die Geschichte handelt von der Zeit vor und während dem 2. Weltkriegs. Sie wird anhand vieler Handlungsstränge erzählt, von denen viele die Fortsetzung des 1. Buchs der Trilogie sind. Das Buch ist sehr spannend zu lesen, auch und vor allem weil viele vertraute Bekannte aus dem 1. Teil wieder vorkommen. Außerdem frischt man quasi im Vorübergehen sein geschichtliches Wissen auf
Teilweise ist die Handlung jedoch etwas zu blumig erzählt, und rein ‚zufällig‘ ist an jedem großen, geschichtlichen Ereignis einer der Hauptcharaktere hautnah vor Ort.
- Sebastian Thiel
Sei ganz still
(40)Aktuelle Rezension von: Buecherseele79Oberwachtmeister Friedrich Wolf ist ein Ermittler den man nicht in eine Kiste packen kann.
Er liebt den Alkohol, hält sich gerne in Freudenhäuser auf und seine Verhörmethoden sind nicht gerade sanft.
Von seinem Vorgesetzten wird er angeschwärzt und landet somit im menschenverachtenden Strafgefangenenlager Aschendorfermoor.
Doch der SS Arzt Kampa holt ihn heraus und hat nur eine Aufgabe für ihn- er soll die verschwundene Verlobte wiederfinden, die ihren Tod vorgetäuscht hat um unterzutauchen.
Wolf beginnt mit seinen Ermittlungen, in der untersten Gosse in Düsseldorf, dort wo man ihn schätzt oder hasst und erhält immer mehr Hinweise zu der verschwundenen Verlobten....die geheime Dokumente versteckt die von brisanter Wichtigkeit zu seinen scheinen und bevor Wolf merkt in welches Machtspiel er hineingeraten ist wird er selbst zum Gejagten...
Dies ist mein erstes Buch von Sebastian Thiel und ich kann nach diesem Buch sagen- es wird nicht das letzte Buch sein!
Der Schreibstil ist flüssig und der Autor spannt einen düsteren Spannungsbogen über Deutschland im Jahre 1938 auf der mich nicht mehr loslassen wollte.
Sein Ermittler Wolf ist ein ganz spezieller und jenseits von Gut und Böse, ich denke entweder man mag ihn und seine eigenen Ermittlungsmethoden oder man hasst ihn.
Mir hat er unheimlich gut gefallen da es einfach in die Zeit von damals sehr gut hineinpasst ohne übertrieben zu wirken.
Die Protagonisten sind alle sehr authentisch und ich konnte mich in die geschichtliche Situation sehr gut ein- und zu Recht finden.
Wie wichtig die Ideologie des "reinen arischen Blutes" zu diesen Zeiten war und was dafür alles getan wurde, was Menschen, vor allem Kinder erleiden mussten- schonungslos zeigt der Autor die Ansichten und kranken Sichtweisen der damaligen Zeit auf!
Ein Krimi mit einem bösen Wolf als Ermittler ;) , in einer sehr dunklen Zeit in Deutschland welcher sich durchweg spannend liest und auch sehr bewegt und nachdenklich stimmt.
Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus. - Jussi Adler-Olsen
Verachtung
(892)Aktuelle Rezension von: ZahirahDer 4. Teil vom Sonderdezernat Q ist ein komplexer und sehr spannend erzählter Krimi. Diesmal stehen die Halbgötter in Weiß im Mittelpunkt des Geschehens. Denn durch ihre menschenverachtenden Handlungen werden Aktionen ausgelöst, die zu mehreren Morden führen. Und hier kommt Carl Mørck und sein Team ins Spiel.
Das Thema und die agierenden Charaktere ergeben eine wunderbare Einheit. Spannend, emotionale Kälte von seitens der Ärzte und mit einer sehr dunklen Atmosphäre ausgestattet, ist das für mich der bis dato beste Teil der Serie.
Die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere des Sonderdezernats sind glaubwürdig und die immer wieder eingestreuten Frotzeleien beleben die doch sehr beklemmende Geschichte. Ich kann auch Teil 4 wieder weiterempfehlen und vergebe erneut volle 5 Sterne.
- Hilda Röder
Henning flieht vor dem Vergessen
(38)Aktuelle Rezension von: itwt69Ein mitreißendes und hochemotionales Buch über das Leben und das Sterben: Henning ist 68, als er die Diagnose Alzheimer bekommt. Für ihn steht schnell fest, dass er sich nicht zu Tode pflegen lassen will und er erkundigt sich über Sterbehilfe (die in den Niederlanden in bestimmten Fällen erlaubt ist). Da auf einer wahren Begebenheit basierend, ist die Geschichte umso dramatischer: Henning erfährt als Jugendlicher die ganze Grausamkeit dieser Krankheit - sein Großvater leidet und stirbt daran. Doch das ist nicht alles, was das Leben an Schlimmem zu bieten hat, er verliert noch einige liebe Menschen auf dramatische Weise. Das bringt ihn auch dazu, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Das Buch ist spannend und mit allerlei Erinnerungen gespickt, wird er den letzten Schritt gehen? Ein sehr nachdenklich machendes Buch und man stellt sich unweigerlich die Frage: Was wäre wenn? Nun da es in Deutschland keinerlei Möglichkeit gibt, begleitet aus dem Leben zu scheiden, wird das Thema Patientenverfügung auf einmal sehr wichtig und hochaktuell. Denn wer weiß schon, wann es soweit ist? - Jodi Picoult
Beim Leben meiner Schwester
(1.873)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderAnna Fitzgerald ist eigentlich ein lustiges junges Mädchen, aber sie war ein Kind nach Plan. Ihre ältere Schwester Kate leidet an Leukämie und Anna wurde gezeugt, damit sie Knochenmark, Blut usw. spenden kann. Schon Blut aus der Nabelspur wurde für das Überleben ihrer Schwester genommen. Ihr Bruder muss immer wieder zurück stecken und die Mutter kämpft erbittert um das Leben ihrer kranken Tochter. Mit elf Jahren beschließt Anna aber dass es reicht. Sie will nicht nur für ihre Schwester leben und fasst einen Plan.
Jodie Picoult ist eine ergreifende, erschütternde, berührende und zu Herzen gehende Geschichte gelungen. Durch das Wechseln der Erzählperspektiven gibt es noch mehr Spannung und jeder kann seine Gefühle und Gedanken ausdrücken.
- Jojo Moyes
Me Before You
(253)Aktuelle Rezension von: M_aus_HHDas Buch lässt einen mit der Geschichte um Will und Lou das Leben auch einmal von einer ganz anderen Seite betrachten, hinterfragen und wertschätzen.
Das Buch ist sehr gefühlvoll geschrieben, sodass ich beim Lesen wirklich die volle Bandbreite an Emotionen durchlebt habe.
- Ellen Sandberg
Die Vergessenen
(20)Aktuelle Rezension von: Claudia107Inhaltsangabe: "Manolis Lefteris erhält 2013 den Auftrag, geheimnisvolle Akten in seinen Besitz zu bringen. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das weit in der Vergangenheit liegt. Die Spur führt ihn zu Kathrin Mändler, die sich, als sie 1944 eine Stelle als Krankenschwester annimmt, zum ersten Mal in ihrem Leben nützlich fühlt. Als sie dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, merkt sie zu spät, worin seine Arbeit besteht und dass diese das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes."
Das Hörbuch besteht aus 1 MP3-CD, hat eine Laufzeit von 10 Stunden 7 Minuten (gekürzte Lesung) und wird von Thomas M. Meinhardt sehr gut eingelesen. Mir hat es jedenfalls Freude gemacht ihm zu lauschen.
Diese Geschichte deckt ein schweres Verbrechen im Dritten Reich auf, Euthanasie, das Töten von unwertem Leben. Es ist wirklich unglaublich und leider wahr, was damals im 2. Weltkrieg unter der Führung Hitlers geschah. Auch wenn die Klinik Winkelberg, wie in dem Roman von Ellen Sandberg beschrieben, nur fiktiv ist, kann es so oder so ähnlich tatsächlich gewesen sein.
Leider kommen in diesem Roman sehr viele Personen vor, was das Ganze sehr komplex macht und man muss höllisch aufpassen, dass man alles versteht und nicht durcheinander kommt, u.a. auch wegen der teilweise ähnlich klingenden Namen. Da ich ja das Hörbuch lauschte hatte ich nicht die Möglichkeit nachzulesen, sondern musste konzentriert hören. Zum Ende hin wird es dann sehr spannend und ich fand, es ist der Autorin gut gelungen die Verwirrungen logisch zu erklären.
Fazit: Das Thema Euthanasie im Dritten Reich, verpackt mit einer Familiengeschichte ist hier gut gelungen, wenn es auch durch die vielen Mitwirkenden sehr verwirrend ist und man musste aufpassen alles zu verstehen. Das Ende ist dann dermaßen spannend, dass ich am Liebsten nonstop weiter gelauscht hätte.
- René Junge
Aktenzeichen Tod
(18)Aktuelle Rezension von: annlu„Geschichte wiederholt sich nicht? Wer sagt das? ICH wiederhole die Geschichte.“
Der ehemalige Soldat Simon Stark lebt auf der Straße und verdrängt mit Alkohol seine Erinnerungen. Als Obdachlose verschwinden und seine neue Bekannte Sophie Palmer vom Hilfe-Bus in Schwierigkeiten gerät, muss er sich an seine Ausbildung erinnern und den Soldaten in ihm wieder zum Leben erwecken. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Selten wurde ich mit einem Hauptcharakter wie Simon Stark konfrontiert: traumatisch Erlebnisse aus Afghanistan verfolgen ihn, er wird von seinem Alkoholismus – inklusive einer destruktiven Stimme in seinem Inneren – verführt und lebt unter der Brücke. Sophie bringt zwar einen Gegenpunkt dazu, schließlich ist sie in einer gutsituierten Familie aufgewachsen und hat eine Hilfsorganisation aufgebaut, ihr Charakter bleibt aber etwas farblos und geht in den actiongeladenen Szenen unter.
Schon bald werden auch die Gegenspieler vorgestellt, sodass der Leser gleich schon in die hochtrabenden Pläne eingeweiht wird. Diese basieren auf die Naziideologie und den Euthanasiegedanken, was ein schweres Thema darstellte. Allerdings wurden damit die Gegner auch gleich als die „Bösen“ dargestellt. Für mich war das fast zu klischeehaft, da man nur ihre schlechten Absichten erfuhr, aber wenig über ihre Psyche.
Manche der Themen haben mich sehr angesprochen. So fand ich es interessant die Obdachlosen hier in den Mittelpunkt zu stellen und mit Simon auch einen unter ihnen kennenzulernen. In anderen Krimis sind sie öfters Opfer, nie aber Hauptcharakter. Erwähnt wurde auch, wie schnell und wie unverschuldet man selbst alles verlieren kann. Besonders interessant fand ich auch, wie unterschiedliche Begegnungen mit den auf der Straße lebenden verlaufen konnten – von Hooliganangriffen über Nichtbeachtung bis zu netten Plaudereien war alles mit dabei. Auch die Themen Traumabelastung bei Soldaten und Alkoholismus empfand ich als schwierig aber durchaus interessant.
Die Umsetzung der Geschichte konnte mich leider nicht immer erreichen. Dafür basierte sie zu sehr auf Action und erinnerte viel zu oft an einen Hollywood – Streifen. Simon als ehemaligen Soldaten konnte ich seinen Kampf ja noch abkaufen, aber bisher friedliebende Zivilisten mit Waffen auf eine Geheimagentenmission zu schicken war mir doch zu übertrieben. Ebenso musste ich die rasante Verfolgungsjagd mit der Polizei und die vielen Schusswechsel inklusive jeder Menge Toter waren mir doch zu unrealistisch.
Fazit: Viele interessante Themen wurden aufgegriffen – für mich war aber zu viel Hollywood-Action-Streifen-Feeling mit dabei.
- Felix Weber
Staub zu Staub
(23)Aktuelle Rezension von: buecherGott🌟🌟🌟🌟🌟 fünf Sterne weil für mich alles gepasst hat und ich den lese Spaß hatte
Ich bin ganz ehrlich das ist nicht so meins aber dieses Buch ist irgendwo spannend beim Lesen,mal was anderes da mich das Cover auch neugierig gemacht hat .
Der Klappentext und die Leseprobe haben mich dann doch überzeugt es zu lesen auch wenn ich anfangs durch die Zeit Ebenen Schwierigkeiten hat lohnt es sich das Buch zu lesen.
Wer sich für die Kriegs Zeit im 2.Weltkrieg und das drum herum intressiert ist hier mit dem Buch genau richtig es spielt sich in den Niederlande um1949 ab.
Staub zu Staub von Felix Weber ist sehr gut geschrieben sodass man mit kommt und es ist spannend und intressant auch wenn man sich anfangs warm lesen muss
Aber es ist auch nicht ohne wenn man so bedenkt . .da fühlt aber jeder wieder anders beim Lesen
Ja es ist schon ein Krimi aber nicht so ein Krimi den wir kennen
Hier gibt es ein paar Zeitebene und Orte beim Kapitel Wechsel was wiederum ein verwirren könnte mit der Seiten Anzahl geht es aber dann .
Es ist spannend und lesenswert😉📚 - Uwe Timm
Ikarien
(15)Aktuelle Rezension von: kaelleRomane über den Zweiten Weltkrieg gibt es viele. Dieser hier ist keiner davon. Stattdessen werden hier quasi eine Geschichte vor dem Krieg und eine danach erzählt.
Letztgenannte bildet die Rahmenhandlung. Ein Amerikaner wird kurz vor Kriegsende nach Deutschland geschickt, wo er schließlich den Befehl erhält, den Assistenten bzw. Freund eines Rasse-Eugenikers zu befragen. Diese Rahmenhandlung hat mir am besten gefallen, erhält man doch einen ungewöhnlichen Blick auf die Tage kurz vor und kurz nach Kriegsende - und zwar aus der Sicht eines Amerikaners.
Die Gespräche mit dem oben erwähnten Assistenten bilden den zweiten Handlungsstrang. Darin wird versucht zu erklären, wie es so weit kommen konnte, dass besagter Rasse-Eugeniker zum Rasse-Eugeniker wurde. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Kommune Ikarien, deren Ziele beide begeistern. Dort, in der amerikanischen Wildnis, wollten Idealisten die perfekte kommunistische Gemeinschaft errichten. Dieser Handlungsstrang ist im Vergleich zum anderen eher langatmig erzählt. Obwohl er viele spannende Gedanken enthält, hat er mich nicht so stark gepackt.
- Christiane Fux
Das letzte Geleit
(43)Aktuelle Rezension von: julestodoTheo Matthies, der seinen Dr. in Medizin gemacht hat, übernimmt dann doch das Bestattungsunternehmen seinder Vorfahren.
Die Vorbildung macht es ihm möglich, nicht an den natürlichen Tod von Anna Florin zu glauben. Er beginnt zu ermitteln und der Leser darf ihn dabei begleiten
Der flüssige Schreibstil der Autorin hat mich überzeugt, weiter Bücher aus dieser Reihe zu lesen.
- Elisabeth Zöller
Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens
(49)Aktuelle Rezension von: hummmelfinished: 01. Januar 2021
Das Buch wurde schön geschrieben, aber der Grund, wieso es eine 4/5 bekommt, ist, dass Anton & ich uns verbindet: das Stottern. Ein, für mich, noch sensibles Thema, über das zu wenig gesprochen wird. Es ist mir wichtig, mich & andere mit einem Stottern daran zu erinnern, dass man nicht alleine damit ist. Viele Seiten haben mich im Buch deswegen noch mehr mitgenommen. Eine sehr wichtige Lektüre, die auch jüngere vieles Lehren kann.
Auch kommen wir beide aus dem Münsterland :)
- Pierre Frei
Onkel Toms Hütte, Berlin
(65)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66Ein amerikanischer Offizier stand mit einem Militärpolizisten und dem Fahrdienstleiter auf den Gleisen. Sie hatten die Tote neben die Schienen gebettet. Sie war blond und hatte ein schönes, ebenmäßiges Gesicht. Ihre blauen Augen starrten ins Nichts. Blutunterlaufene Strangulierungsmale kerbten sich in den zierlichen Hals. Klaus Dietrich deutete auf ihre Nylonstrümpfe, die kaum getragenen Pumps und das helle, modische Sommerkleid. »Eine Amerikanerin«, meinte er besorgt. »Wenn das ein Deutscher getan hat, gibt’s Ärger.«
Der weiblichen Leiche werden in Kürze weitere folgen. Als wenn es in diesem Land nicht schon genug Tote gegeben hätte, treibt nun auch noch ein Serienmörder im Sommer 1945 in Berlin sein Unwesen…
An diesem Buch steht Krimi dran, drin steckt aber noch viel mehr. Neben der Jagd auf den Serienmörder zeichnet der Autor ein umfangreiches und vielschichtiges Bild des Nachkriegs-Berlins. Außer den Problemen zwischen Besatzungsmächten und Bevölkerung werden auch viele Schwierigkeiten behandelt, mit denen die Menschen damals umzugehen hatten.
Die Art und Weise, wie das hier umgesetzt wird, ist ungeheuer intensiv und lässt den Leser immer ganz nah an den einzelnen Schicksalen sein. Konkret verfolgt man Werdegang und Leben jedes Opfers mit und trifft dabei unter anderem auf Themen wie Prostitution und Euthanasie. Zudem sind die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten vertreten, so dass mal eine Adlige im Fokus steht, mal eine Frau aus ganz ärmlichen Verhältnissen.
Apropos: Die akute Notlage der Menschen im Sommer 1945 wird natürlich ebenfalls behandelt, hier geht der Blick immer wieder auf den deutschen Ermittler Klaus Dietrich und seine Familie, speziell auf den 15jährigen Sohn.
Die Krimihandlung selbst ist spannend und gab mir reichlich Stoff zum Mitermitteln. Gut gefiel mir dabei, dass ich (obwohl ich schon früh eine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte) erst am Ende die kompletten Zusammenhänge erkennen konnte. Und sogar eine Überraschung gab es noch, wirklich gut gemacht!
Alles in allem hatte ich also viel Lesespaß, trotzdem aber auch einen Kritikpunkt. Als ich in einer anderen Rezi kritische Worte zu manchen Sexszenen las, musste ich zunächst schmunzeln. Aber als ich die Szenen dann selber las, den Kopf schütteln. So real alles andere in dem Buch wirkt (einschließlich diverser Vergewaltigungen nach dem Einmarsch der Besatzer), bei den „normalen“ Sexszenen scheint der Autor in einer Traumwelt zu leben, in der jede Frau ständig willig und lüstern ist und jeder Mann sooo toll! Ich fand das sehr schade, denn das ansonsten gute Niveau sank bei diesen Passagen leider ziemlich.
Fazit: Spannende Zeitgeschichte mit Krimi, wirkt sehr lebendig, intensiv und realistisch. Lediglich einigen Sexszenen würde eine Überarbeitung guttun.
- Ellen Sandberg
Die Vergessenen
(285)Aktuelle Rezension von: ErdbaerchenVera ist Journalistin, doch schon lange unglücklich in ihrem Job, denn sie arbeitet für eine Frauenzeitschrift. Lieber würde sie über spannendere Themen berichten. Als ihre Tante einen Schlaganfall erleidet, entdeckt Vera ein lange gehütetes Geheimnis, das sie sogar in Gefahr bringt.
Das Buch war von der ersten Seite an unglaublich spannend geschrieben. Zwar brauchte ich anfangs ein wenig, um die einzelnen Charaktere richtig zuzuordnen und kennen zu lernen, allerdings war mir Vera gleich total sympathisch. Im Gegensatz zu ihrer Tante wusste sie ganz genau was sie wollte und ließ sich davon auch nicht abbringen.
Ihre Tante verlor am Ende ihre Authentizität. Leider wirkte der gesamte Handlungsstrang mit Dr. Landmann auf mich ein bisschen zu konstruiert.
Trotzdem brachte die Autorin das Hauptthema sehr gut rüber. Beim Lesen der Kapitel über die Heil- und Pflegeanstalt schnürte es mir oft das Herz zu. Was für eine grausame Zeit. Unvorstellbar.
- Tino Hemmann
Hugo. Der unwerte Schatz
(17)Aktuelle Rezension von: Manuela_DreessenHugo wird am 24.12. 1931 als drittes Kind geboren. Leider ist er nicht das leibliche Kind seines Vaters. Das wird ihm zum Verhängnis. Seine Mutter ignoriert ihn weitesgehend und sein Vater hasst ihn. Er schlägt ihn und so bildet Hugo eine Persönlichkeitsstörung.
Hugo ist hochbegabt, aber durch seine Persönlichkeitsstörung passt er nicht in die Welt der Nazis. Somit wird sein Leiden noch größer. Ein Professor hat es auf ihn abgesehen und will an ihm forschen. Wie wird es Hugo ergehen? Hat er eine Chance?
Für mich war es das bisher emotionalste Buch, das ich je über diese Zeit gelesen habe. Es zeigt, wie grausam Menschen sein können.
Definitiv ein Buch das man gelesen haben muss
- Susanne Abel
Was ich nie gesagt habe
(154)Aktuelle Rezension von: atteir95Die Geschichte hat mich wortwörtlich umgehauen. Die Geschichte um Gretchen fand ich sehr spannend und hat mir viel Freude bereitet sie zu lesen. Die Charaktere fand ich sehr gut beschrieben. Ich empfehle jeden das Buch der es liebt einmal in der Gegenwart zu sein, sowie in der Vergangenheit.
- Rainer Gross
Kettenacker
(11)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerKonnte von dem Buch nicht lassen und habe es fast in einem Rutsch gelesen. Fasziniert war dabei nicht das frueh erkennbare Ende, sondern die Darstellung und der Erfindungsreichtum der beiden Hauptakteure. Ein etwas anderer Krimi für anspruchsvolle Leser. Hoffe, das Duo schafft im jetzt schon fortgeschrittenen Alter noch einen weiteren Fall. War mir allerdings nicht ganz klar, in welcher Zeit der Krimi spielt. - Jodi Picoult
Zeit der Gespenster
(247)Aktuelle Rezension von: abuelita…so ging mir das bei diesem Buch. Ich habe noch nie zuvor vom Eugenik Projekt in Vermont gehört und musste erst mal googeln, ob das auch wirklich real ist bzw. war. Und eben nicht nur etwas aus der Nazi-Vergangenheit….
Anfangs fand ich das Buch recht verwirrend und unzusammenhängend. Ross Wakeman will unbedingt sterben, und kann es nicht – daher versucht er sich mit der Geistersuche um mit seiner verstorbenen Frau Kontakt aufnehmen zu können. Wir hören von einem Spencer, der im Pflegeheim ein Baby schreien hört, erleben Shelby, die Schwester von Ross und deren Sohn Ethan, der eine seltene Krankheit hat. Dazu kommen noch Meredith, Wissenschaftlerin mit Tochter Lucy, die Geister sehen kann. Az, der über hundert Jahre alte Indianer findet seinen Weg ins Buch genau wie Eli, der Polizist. Das war doch alles recht viel und ich konnte es auch nicht so richtig verbinden.
Erst im zweiten Teil fügte sich alles und wurde dann auch spannend für mich; es fesselte mich dann so, dass ich den Rest in einem Zug durchgelesen habe. Das Ende hat mir auch gut gefallen.
- Hannes Niederhausen
Sanitöter
(18)Aktuelle Rezension von: LorixxDeutschland 2035 - in nicht allzu ferner Zukunft.
Angesichts der aktuellen Lage, kein so abwegiger Gedanke, der in diesem Buch aufgefriffen wird. Und gerade das Thema Überbevölkerung sollte man nicht ausser Acht lassen. Aber die Wege die in dieser Geschichte dargestellt werden, werfen Fragen nach Ethik und Moral auf.
Zuviele Menschen bevölkern die Erde, Hungernöte und Naturkatastrophen tragen ihren Teil dazu bei. Welche Lösungen gibt es?
Die super spannende Geschichte der "Sanitöterin" Susanna Bergmann wirft viele Fragen auf. Was ist richtig und was ist falsch? Dürfen einige wenige über das Schicksal anderer entscheiden?
Erschreckend real schildert der Autor Hannes Niederhausen das Szenario. Realität und Fiktion werden gekonnt miteinander verbunden und herausgekommen ist ein Buch der Extraklasse!
Unbedingt lesen!!!
- Jodi Picoult
Bis ans Ende der Geschichte
(207)Aktuelle Rezension von: Lilli_Marleen_ArtDie junge Sage trägt ein schweres Schicksal mit sich herum. Eine Narbe im Gesicht, lässt sie immer daran denken. Doch eines Tages lernt sie den hochbetagten Josef kennen und freundet sich mit ihm an. Doch schließlich macht Josef ihr ein schreckliches Geständnis und damit gerät die Welt für Sage völlig aus den Fugen.
Das Buch ist immer wieder in 3 Abschnitte aufgeteilt. Gegenwart, Zeit des Nationalsozialismusses und eine Fantasiegeschichte, welche man zuerst nicht recht einzuordnen weiß, es aber später klar wird.
Ich habe den Teil, welcher die Jugend von Sages Großmutter behandelt, sehr gerne gelesen. Er stellt die Grausamkeit dieser Zeit erschreckend realistisch da und hat mich wirklich sehr berührt. Auch deshalb kann ich das Buch wirklich weiterempfeheln. Gefühlt nimmt dieser Part auch den größten Teil des Buches ein. Die Gegenwart mit der Geschichte von Sage, fand ich hingegen eher langweilig und vieles vorhersehbar. Auch war mir die Figur von Sage eher unsympatisch.
Aber wie schon gesagt, die Geschichte um ihre Großmutter ist einfach lesenswert.
- Herman Koch
Sommerhaus mit Swimmingpool
(139)Aktuelle Rezension von: Stella_StellarisEin hipper Amsterdamer Hausarzt lässt sich auf private Kontakte mit einem seiner Patienten und dessen Familie ein. Nach einem gemeinsamen Urlaub ist für beide Familien nichts mehr so wie es vorher war.
In diesem Roman geht es um menschliche Gefühle aller Art sowie um Handlungen, die tief in das eigene Leben und das Leben anderer eingreifen. Mir ist die Geschichte phasenweise "richtig an die Nieren" gegangen. Verstörend, ekelig... Dennoch war ich nicht in der Lage dieses Buch aus den Händen zu legen. Ich wollte unbedingt wissen wie es weitergeht. Hermann Koch hat es grandios geschrieben; der Schreibstil gefällt mir sehr gut.
Eine klare Leseempfehlung meinerseits!
- Michela Murgia
Accabadora
(29)Aktuelle Rezension von: mariameerhaba»Sag nicht niemals, das nehme ich dir nicht ab.« Es ist ein Satz, dessen Gewicht ich geahnt habe und doch traf es mich wie ein riesiger Fels, der mein ganzes Wesen unter sich erstickte, und das ist eines der schönsten Geschenke, die eine Autorin ihren Lesern bieten kann.
Die Sprachgewandtheit der Autorin hat mich gleich in den ersten Seiten überrascht, ihre Leidenschaft zum Wort bezauberte mich mit jeder Zeile. Die wohlformulierten Sätze waren wie eine Melodie, in der meine Seele trieb und mich dermaßen fesselte, dass ich das Buch auf der Stelle lesen, es verschlucken, mich darin verlieren und als die Protagonistin aufzublühen musste.
Auch wenn das Buch kurz ist, die Autorin schafft es, ein ganzes Leben in die Seiten zu pressen und das mit einer Geschicktheit, dass mir schnell jede Figur sympathisch wurde und mir nichts anderes blieb, als sie alle zu lieben. Jede einzelne! Am Ende entfaltete sich die Vorarbeit dermaßen stark, dass ich den Schmerz der Protagonistin so deutlich gefühlt habe, als würde es mich selbst betreffen. Grandios!
- Robert Domes
Nebel im August
(60)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeEin sehr bewegendes Buch, das die Geschichte von Ernst Lossa erzählt.
Eine schockierende Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht.
Ernst Lossa wird von seiner Familie getrennt, kommt in ein Kinderheim.
Er klaut, gilt als schwer erziehbar und wird so von einem Kinderheim ins nächste gesteckt.
Irgendwann landet er in der Psychiatrie, obwohl er kerngesund ist. Doch er gilt als Psychopath.
Außerdem ist er ein Jenischer, ein "Zigeuner".
Und so wird er letztendlich ein Opfer der NS-Euthanasie. Er bekommt 1944 die Todesspritze verabreicht.
Es ist bestürzend, dass diese "Geschichte" wahr ist. Die Dialoge sind fiktiv, aber das ganze Gerüst drum herum ist wahr und macht es so grausig und schockierend.
Mich hat die Geschichte von Ernst Lossa tief bewegt als Beispiel von so unendlich vielen Opfern der damaligen Zeit.
Den Film habe ich noch nicht gesehen, möchte das aber noch nachholen.
Das Buch kann ich auf jeden Fall empfehlen!