Bücher mit dem Tag "ethnologie"
167 Bücher
- Hanns-Josef Ortheil
Das Kind, das nicht fragte
(47)Aktuelle Rezension von: Federfee'Das Kind' ist in diesem Fall ein fast 40jähriger Ethnologe, der noch immer darunter leidet, was seine vier älteren Brüder ihm angetan haben und dass sie auch heute noch versuchen, über ihn zu bestimmen.
Er kommt im sizilianischen Ort Mandlica an, über dessen Bevölkerung er eine Forschungsarbeit schreiben will. Dazu muss er viele Gespräche und Interviews führen. Er ist immer derjenige, der sich alles erzählen lässt, aber von sich selbst sprechen kann er nicht. Daran sind alle seine Beziehungen zerbrochen. Hier aber trifft er in Paula, einer Deutschen, die große Liebe, der es gelingt, sein Herz zu öffnen oder - prosaischer ausgedrückt - ihn zum Reden über sich und sein Leben zu bringen.
Das mag kitschig klingen, ist es aber in keinster Weise. Schließlich ist der Autor ein anerkannter Professor für Literatur und kreatives Schreiben, der für seine feinen Beobachtungen und Beschreibungen bekannt ist. Genau das machte die Geschichte für mich allerdings ein bisschen langweilig. Eine poetische Sprache allein war mir da ein bisschen zu wenig.
Dennoch: für Fans von Hanns-Josef Ortheil lesenswert. - Jan Weiler
Maria, ihm schmeckt's nicht!
(1.144)Aktuelle Rezension von: MoniqueHJan Weiler schreibt Geschichten die teils basiert sind auf sein eigenes Leben. Dieses Buch beschreibt den Anfangsjahren in seine Beziehung, später Hochzeit und die ersten Lebensjahre. Wichtig ist dabei das er eine Frau geheiratet hat die eine italienische Vater hat. Vieles in dieses Buch dreht um den Vater. Der ist originell und sich selbst. Jeder muss sich ihm anpassen ob er will oder nicht es passiert einfach. Jan kommt dadurch in viele komisch und unmögliche Situationen und erzählt es so als ob man selbst daneben sitzt.
Lachen vorprogrammiert.
- Herbert Renz-Polster
Kinder verstehen
(24)Aktuelle Rezension von: An-chanDas Sachbuch ist thematisch sehr umfangreich und betrachtet aus v.a. evolutionärer Sicht alles von z. B. Nahrungsaufnahme, Schlaf, Schreien über Fremdeln bis hin zur Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern. Dazu kommt ein Kapitel zur Evolution an sich, das als Hintergrundwissen sicherlich für einige Lesende nützlich ist.
Die Kapitel bestehen immer aus einem Abschnitt zum Hauptthema und einem ergänzenden Kapitel dazu "Einblick und Ausblick", in dem nochmal weitere Aspekte näher betrachtet werden.
Geschrieben ist alles sehr leicht verständlich und mit zahlreichen Beispielen untermauert. Man bekommt hier gute Einblicke in das Leben von Kindern rund um den Globus, welche Unterschiede es gibt und was davon dem Start ins Leben unserer Urahnen am nächsten kommt. Dadurch werden viele Verhaltensweisen von Kindern, die uns heute unsinnig oder gar störend vorkommen, nachvollziehbar. Was man als Eltern daraus macht, bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen. Hier hebt Herbert Renz-Polster auch nicht den belehrenden Zeigefinger, sondern stellt sachlich da, was Kinder aus welchen Gründen einfordern. Ob die Eltern darauf eingehen oder Alternativen durchsetzen wird nicht bewertet.
Ich finde das Buch sehr informativ und hilfreich, um mein Kind besser zu verstehen, auch wenn natürlich nicht alles wissenschaftlich belegt ist und es oftmals mehrere Theorien zu einem Thema gibt.
Auch optisch macht das Buch was her: es ist auf hochwertigem Papier gedruckt und die Kapitel mit Fotos eingeleitet. Verschieden farbige Überschriften erleichtern die Orientierung innerhalb der Kapitel.
Auf jeden Fall eine große Empfehlung an alle Eltern und Menschen, die mit Kindern zusammen arbeiten.
- Jean Liedloff
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
(41)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDieses Buch zeigt eine gesunde Philosophie auf, wie man sein Kind zu einem glücklicherem Menschen macht. Und was wir im Umgang miteinander noch von den Stämmen der Venezuelanern lernen können.
- Samuel P. Huntington
Kampf der Kulturen
(38)Aktuelle Rezension von: HypochrisyDer amerikanische Politikwissenschaftler Huntington stellt in seinem Buch die Frage nach den weltpolitischen Entwicklungen im 21. Jahrhundert. Statt eines harmonischen Zusammenwachsens in einer zunehmend vernetzten Welt sieht er neue Konflikte globalen Ausmaßes entstehen: Konflikte zwischen den Kulturen. Er unterscheidet die zeitgenössische Welt in sieben große Zivilisationen: die chinesische, japanische, hinduistische, islamische, westliche, lateinamerikanische und afrikanische. Die Weltpolitik des 21. Jahrhunderts wird nicht von Auseinandersetzungen ideologischer oder wirtschaftlicher Natur bestimmt sein, sondern vom Konflikt zwischen Völkern und Volksgruppen unterschiedlicher kultureller Zugehörigkeit. - Marlo Morgan
Traumfänger
(490)Aktuelle Rezension von: gstIch habe dieses Buch vor über zwanzig Jahren und jetzt noch einmal mit Begeisterung verschlungen. Obwohl es mir an vielen Stellen doch sehr märchenhaft vorkam, versuchte ich dem Vorwort der Autorin zu glauben, alles selbst erlebt zu haben. Erst als ich im Anschluss nach näheren Angaben zur Autorin suchte, musste ich entdecken, dass sie bereits 1996 zugab, diese Erzählung erfunden zu haben.
Auch als Roman ist das Buch lesenswert. Denn es behandelt eine Einstellung der australischen Ureinwohner zur Natur, die uns allen gut täte! Da wird voller Überzeugung der Glaube verbreitet, dass man den anderen nur durch den eigenen Lebenswandel, die eigene Handlung und Verhaltensweise beeinflussen kann. Gleichzeitig wird den Aborigines nachgesagt, dass sie in fünfzigtausend Jahren keine Wälder vernichtet, kein Wasser vergiftet und keine Pflanzen oder Tiere ausgerotteten. Trotzdem hätten sie immer über ausreichend Nahrung und Obdach verfügt, viel gelacht und nur selten geweint. „Ihre Leben sind lang, ausgefüllt und gesund, und wenn sie diese Welt verlassen, tun sie dies mit Zuversicht in ihren Seelen.“ (Seite 153) Es gefiel mir, dass Aborigines keinen Geburtstag feiern, sondern die Wissenserweiterung eines Menschen, die Entwicklung neuer Talente. Die Verwendung natürlicher Medikamente wird hervorgehoben, ebenso wie übernatürliche Fähigkeiten.
Die US-amerikanische Ärztin und Autorin Marlo Morgan wurde 1937 in Fort Madison, Iowa geboren. Die erste Auflage dieses Buches erstellte sie laut Wikipedia zusammen mit ihren Kindern und verlegte sie selbst. Darin machte sie noch Reklame für ein bestimmtes Teebaumöl, das ihr geholfen hatte, die im Outback erworbenen Wunden zu heilen. 1994 erschien dann die amerikanische Originalausgabe unter dem Titel Mutant Messages Down Under“ bei Harper CollinsPublishers und wurde schnell zu Bestseller.
Fazit: diese Abrechnung mit unserer Art zu leben und dabei die Natur zu zerstören sowie das Herausheben der Lebensweise der Ureinwohner liest sich angesichts der deutlich spürbaren Welterwärmung sehr gut und macht nachdenklich.
- Matilde Asensi
Der verlorene Ursprung
(31)Aktuelle Rezension von: Nala73Für mich mehr Sachbuch als Roman. Manche Stellen ziehen sich sehr, die spannenden Teile sind sehr kurz.
Der junge Anthropologe Daniel Queralt erkrankt lebensgefährlich und fällt ins Koma, ohne dass die Ärzte eine Ursache dafür feststellen können. Sein Bruder Arnau setzt alles daran, ihn zu retten. Er erfährt, dass Daniel mit der Entzifferung einer geheimnisvollen Schrift der Inka zu tun hatte. Seine Spurensuche führt Arnau zu den Ruinen von Tiahuanaco im Dschungel des Amazonasgebiets. Ist Daniel einem uralten Fluch zum Opfer gefallen? - Michael Hugentobler
Feuerland
(14)Aktuelle Rezension von: lesefreude_bookThomas Bridges ist fasziniert von den Yamana im argentinischen Feuerland. Als Ziehsohn eines britischen Missionars lebt er hier am Ende der Welt. Er will die Sprache der Yamana zu verstehen. Sein Lebenswerk ist es die Wörter und die Sprache der Yamana festzuhalten. Dies verfolgt er obsessiv.
Jahrzehnte später wird das Buch gestohlen und fällt dem deutschen Völkerkundler Ferdinand Hestermann in die Händer. Hestermann spürt sofort, dass es sich hierbei um einen wahren Schatz handelt. Als die Nazis beginnen Bücher einzusammeln und zu verbrennen, muss er es irgendwie außer Land schaffen.
„Feuerland“ ist in drei Teile gegliedert. Schade fand ich, dass sich zwei der drei Teile mit Hestermann under seiner Person, der Völkerkunde per se und Hestermanns Angst um das Buch beschäftigen. Lediglich im Mittelteil geht es um Thomas Bridges und seine Zeit bei den Yamana. Hier hätte ich mir wesentlich mehr Einblicke in die Lebensweise gewünscht.
Nichtsdestotrotz fängt „Feuerland“ super spannend an. Der Schreibstil ist mitreißend und von großer Genauigkeit geprägt – zumindest empfinde ich das als Laie auf dem Gebiet so. Es werden viele unterschiedliche Sprachen und Bücher der Anthropologie erwähnt.
Im letzten Teil wird es mir zu skurrile. Es fühlt sich mehr wie ein Drogenwahn als die Erzählung einer wahren Geschichte an.
- Nigel Barley
Traumatische Tropen
(27)Aktuelle Rezension von: evaczykZugegeben, so ga nz taufrisch ist Nigel Barleys Buch “Traumatische Tropen. Notizen aus meiner Lehmhütte” über die Feldforschungs-Erlebnisse eines jungen britischen Ethnologen im Norden Kameruns nicht. Ursprünglich 1986 veröffentlicht, erschien im vergangenenen Jahr eine neue Auflage, in der noch nicht mal die DM-Angaben in Euro umgerechnet wurden – möglicherweise, weil die Lektoren es lieber gar nicht erst darauf ankommen lassen wollten, sich auf die Entwicklung von Inflation und Kaufkraft in Kamerun und den passenden Relationen in Euro oder Pfund einzulassen.
Das ist aber auch völlig egal, denn den Kulturschock, auf den sich Nigel Barley eingelassen hat, dürfte n Feldforscher in so ausgesprochen ländlichen Regionen Afrikas auch im 21. Jahrhundert überall dort erleben,wo sie sich weitab städtischer Gegenden mit Mobilnetz und Fernsehempfang bewegen. Und so manches Abenteuer des Autors mit Behördenwillkür, Nepotismus, Korruption und einer Mischung aus Fatalismus und überhöhten Erwartungen dürfte sich auch heute noch so oder ähnlich ereignen. Mir kam jedenfalls vieles sehr vertraut vor – auch ohne irgendeine Kenntnis der Dawoyos., jenes kleinen und zumindest damals noch sehr unsprünglich lebenden Volkes, unter dem Barley seine Lehmhütte baute – beziehungsweise bauen ließ.
Im Originaltitel “The innocent anthropplogist” klingt ein bißchen was von Mark Twains Klassiker “Innocents abroad” mit, und so wie einst amerikanische Touristen mit Europa fremdelten, durchlebt auch der junge Feldforscher seinen Kulturschock. Das ist höchst vergnüglich zu lesen, spart Nigel Barley doch auch nicht mit angelsächsischer Selbstironie und nimmt vorgefertigte Meinungen über Kolonialismus und afrikanische Kultur ebenso auf die Schippe wie die doch eher spezielle afrikanische Ausprägung von Bürokratie und Beamtenwillkür und unwillige Diplomaten, die taube Ohren angesichts der Nöte ihres forschenden Landsmanns haben..
Feldforschung, das wird dem Leser schnell klar, ist Afrika auf die harte Tour. Da gibt es nicht Strand oder Safari mit kühlen Drinks bei schöner Aussicht, sondern allerhöchsten Hirsebier und eher eintönige, wiederum hirselastige Kost. Während sich der Forscher bemüht, die Kultur der Dawoyos zu begreifen, ist er für seine Gastgeber nicht weniger ein – mitunter lächerlich erscheinendes Studienobjekt. Zwischen haarsträubenden Unfällen, Hepatitis und Malaria kann niemand behaupten, dass es der Ethologe an Einsatz fehlen lässt.
Zugegeben, es sind schon ganz besondere Erfahrungen, die Barley als Ethnologe macht. Denn das Leben der Dowayos ist noch einmal anders als das von Dorfbewohnern, die zwar weder Elektrizität noch eine großartige Infrastruktur haben, deren Lebensweise aber nicht so grundlegend anders ist als die europäischer Bauern Anfang des letzten Jahrhunderts. Als sogenannter primitiver Volksstamm sind sie auch unter den Kamerunern ein Völkchen für sich, mit Regenzauberern und Riten, die sich der Forscher mühsam zu erschließen versucht. Mit touristischen Besuchen in Massai-Dörfern oder im Omo Valley, die bei manchen Touristen so beliebt sind, hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Die ethnologischen Abenteuer haben jedenfalls hohen Unterhaltungswert. Barley beschreibt die Dowayos weder respektlos oder übergeblich, noch durch die rosarot verfärbte Brille als “edle Wilde”. Menschlich, allzu menschlich ist es eben allerorten – ob nun im afrikanischen Großstadttrubel oder im Busch.
- Thomas Pletzinger
Bestattung eines Hundes
(48)Aktuelle Rezension von: EiseisbabyBestattung eines Hundes ist definitiv eines der besten Bücher der jüngeren Gegenwartsliteratur. Nicht weil es international, spannend, schnell und brilliant geschrieben ist, sondern weil es in jedem Satz, in jedem Zitat, in jeder Konstruktion die Intelligenz und Akribie des Autors offenbart und dennoch keinem Leser den Zugang versperrt. Da stört es auch nicht, dass die Figuren manchmal einen Tick zu cool und artifiziell aufschlagen und man hintenraus etwas kürzen hätte können. Im Zweifel ist das von Thomas Pletzinger genau so gewollt. Also: Kaufen und Bücherschrank aufwerten, sofort. - Lily King
Euphoria
(118)Aktuelle Rezension von: katzenminzeDie junge Ethnologin Nell Stone ist ist mit ihrem Ehemann Fen auf Forschungsreise in Neuguinea. In den 30er Jahren steckt die Ethnologie noch in den Kinderschuhen aber Nell hat bereits mit ihrer ersten Veröffentlichung einiges an Ruhm und Popularität erlangt. Dass Nell diejenige ist, die mit ihren Tantiemen die Forschungsreise finanziert und das Eheliche Konto füllt nagt allerdings etwas an Fens Ego. Doch als die beiden auf Forscherkollegen Benson treffen, scheinen sich die Wogen etwas zu glätten. Und auch Benson ist mehr als glücklich über ihre Begegnung. Die Einsamkeit macht ihm schwer zu schaffen und seine Forschung über die Kiona steckt fest. Da passt es hervorragend, dass sie die drei gegenseitig beflügeln. Aber Benson kann nur schwer seine grenzenlose Faszination für Nell verbergen.
Was war das wieder für ein wunderbares Buch von Lily King?! Ich habe bereits „Writers & Lovers“ sehr geliebt und obwohl „Euphoria“ zeitlich und thematisch eine ganz andere Richtung einschlägt, hat es mich mindestens genauso begeistert!
Einmal ist natürlich das Setting absolut faszinierend: Neuguinea, der Dschungel, Fremde Völker mit ihren eigenen Riten, Regeln, Religionen und Tabus, der Rausch des Forschens und Entdeckens, Hitze, Mosquitos, wilde Natur, indigene Kunst und alte Traditionen, die entschlüsselt werden wollen. Daneben lebt der Roman aber vor allem von den drei Hauptfiguren. Erzähler Benson ist sensibel, sympathisch, offen und denkt viel zu viel nach. Eigentlich das Gegenteil von Fen, der etwas verschwiegenes, leicht aggressives hat aber direkt, tatkräftig und anpackend ist. Und dann ist da natürlich Nell: Zierlich mit einem flinken Geist und begierig zu lernen.
King stößt den Leser nie mit der Nase darauf, aber wie Nell sich zu ihrem eigenen Nachteil müht, dass Fen sich nicht herabgesetzt fühlt, wie sie schweigt, wenn er unfair wird und viele Kleinigkeiten mehr sorgen für eine dezent unangenehme Stimmung, die aber immer wieder durch ein nettes Wort abgemildert wird. So dreht sich dieser Roman viel um Liebe, Besitzanspruch, Konkurrenz und Kameradschaft.
Wie schon erwähnt hat mir „Euphoria“ ausgesprochen gut gefallen. Manche Sätze Kings treffen genau ins Herz ohne jemals kitschig zu sein. Dezent lenkt sie auf ein Drama zu, das einen letztlich doch überrascht und berührt. Es sind der lakonische Ton, die simplen schnörkellosen Fakten, die mich am Ende mehr getroffen haben, als jeder Showdown es getan hätte. Ein wunderbares, buntes, bedächtiges und besonders Buch.
- C. G. Jung
Der Mensch und seine Symbole
(17)Aktuelle Rezension von: siebenundsiebzigEin umfangreiches Buch über uns Menschen, unsere Träume und die Symbole, die tief in unserer Seele verborgen sind und manchmal doch in Träumen und Visionen an die Oberfläche unseres Lebens kommen. Dieses letzte Werk des berühmten Arztes C.G.Jung, sollte nach seiner eigenen Aussage so verfasst sein, daß es auch vom "Durchschnittleser" verstanden wird. Über den Zugang zum Unbewussten, die Funktion der Träume, den Archetyp in der Traumsymbolik, der Gestalt des Helden, die ewigen Symbole und noch viel, viel mehr, unser eigenes "Ich" betreffend, geht es in diesem umfangreichen und interessanten Buch. Es ist gut zu lesen und auch die einzelnen Abschnitte von z.B. Marie-Luise von Franz, Joseph L. Hederson, Jolande Jacobi und Aniela Jaffe, mit zahlreichen Bildern versehen, lassen sich gut und verständlich durchlesen. "Wenn man versteht und fühlt,daß man schon in diesem Leben an das Grenzenlose angeschlossen ist, ändern sich Wünsche und Einstellung" C.G.Jung. In diesem Sinne kann ich nur jeder Person, welche sich für dieses Gebiet interessiert, das Buch empfehlen. - Wolf-Dieter Storl
Die "Unkräuter" in meinem Garten
(3)Aktuelle Rezension von: Barbara_ReisingerDas Buch bietet ein umfangreiches Wissen der gewählten Wildkräuter - ob für Neulinge oder Kenner, es gibt immer wieder Neuigkeiten zu finden! Tipps für die Praxis im eigenen Garten runden ab und die vielen schönen Fotos machen das Erkennen der Pflanzen in der freien Natur recht einfach. Schönes Werk! - Emmanuelle Loyer
Lévi-Strauss
(2)Aktuelle Rezension von: WedmaDiese Biographie (Bio) habe ich gern gelesen. Sie ist etwas Besonderes. Nicht nur weil es um einen außerordentlichen Wissenschaftler geht. Auch die Art, wie sie geschrieben wurde, ist auf jeden Fall bemerkenswert. Emmanuelle Loyer ist sehr gut gelungen, das Wesen von Claude Lévi-Strauss (CLS), seine Art, seinen Gedankengut, seine Arbeit, seine Bücher, uvm. den Lesern näher zu bringen.
Diese Biographie weist ein recht hohes Niveau auf. Passt zu CLS. Im Wesentlichen ist diese Bio chronologisch aufgebaut, aber insb. zum Schluss eher nach Themen, sodass man mal in den Zeiten springt. Aber das ist gerechtfertigt.
An folgende Zeilen des Klappentextes musste ich oft denken, da sie so toll den Inhalt beschreiben: „Wissenschaftler, Schriftsteller, Melancholiker, Ästhet – Claude Lévi-Strauss (1908-2009) hat nicht nur Wissenschaftsgeschichte geschrieben, sondern auch unseren Blick auf uns selbst und auf die Welt verändert. In ihrer preisgekrönten Biographie durchmisst die Historikerin Emmanuelle Loyer das Leben und den intellektuellen Werdegang des weltberühmten Anthropologen.“
Dieser Werdegang ist faszinierend, weit davon entfernt, gradlinig und von Kindesbeinen an auf nur ein vordefiniertes Ziel ausgerichtet zu sein. Sein Vater ist Künstler, Maler. Claude wuchs entspr. nach dem humanistischem Vorbild auf, studierte zunächst Philosophie und unterrichtete diese. Dann reiste er nach Brasilien und besuchte auf mehreren Expeditionen die indigenen Völker. Dies hat ihn dazu bewegt, Anthropologe zu werden, der sich und der Welt diese Menschen, die Vielfalt ihrer Kulturen, ihre Eigenart, etc. mithilfe von Strukturalismus zu erklären suchte. Nach der Epoche des Strukturalismus, die paar Jahrzehnte gedauert hatte, wendete er sich der Mythologie der Völker und versuchte auf diesem Gebiet, gemeinsame Nenner zu finden und diese zu erklären. Danach widmete er sich der Ästhetik, bereiste Japan und lernte die eigenartige Kultur dort kennen. Insb. in der zweiten Hälfte seines Lebens und zum Schluss erwies er sich recht unkonventionell, oft kontrovers zur öffentlich angenommenen Meinung in seinen Urteilen und offenherzig in seinen Äußerungen. Dies hat ihm noch mehr Aufmerksamkeit gebracht, aber da er hatte schon längst den Status einer Kultfigur im In- und Ausland erreicht.
Es gibt viele Zitate aus seinen Werken, aus seiner Korrespondenz, auch der seiner Gefährten und u.a. Kontrahenten und schlicht anderen Denkern, die stets wunderbar das Gesagte beleuchteten.
Die Quellen wurden in den Fußnoten angegeben. Passt ganz gut, ist recht leserfreundlich, da man alles gleich vor Augen hat und nicht hin- und her blättern muss. Allerdings gibt es die Quellen im Anhang nicht nochmals in Form einer Auflistung.
Die Vielfalt an Themen und Blickwinkeln der Betrachtung ist schier überwältigend. Man lernt nicht nur CLS, sondern seine Kollegen und Weggefährten kennen, u.a. was LAS war, wie dort gearbeitet wurde, welche persönlichen Beziehungen seine Mitarbeiter untereiander pflegten, Werdegang und Rolle seiner Mitarbeiter bei der Arbeit der LAS, welche Rolle CLS selbst dabei spielte, wie er sich um seine Leute kümmerte, welche Bücher er z.Zt. schrieb, uvm.
Auch die Höhen und Tiefen seiner Karriere, wie auch seines Privatlebens, sind eingehend beleuchtet worden, z.B. dass er oft nicht verstanden und gar verklärt wurde, da er nicht viel reden mochte. Eine klassische Uni-Karriere schien anfangs unmöglich, die zweite Frau weg. Er ging aber unbeirrt seinen Weg und hinterließ trotz aller Widrigkeiten ein beachtliches Erbe, das die Wissenschaft und das Selbstverständnis der Menschen noch heute prägt.
CLS schrieb gern Bücher: 22 Titel sind im Anhang aufgelistet, die sich zwar kaum an breites Publikum richten, da recht anspruchsvoll, wurden aber stets gut verkauft, auch im Ausland, und in diverse Sprachen übersetzt.
Es gibt auch Fotos, manche sehr ausdrucksstark: nach Teil II, die CLS in seinen jungen Jahren, seine Mutter, seine zweite Frau mit Sohn Laurent als Baby zeigen, und nach Teil III. Dort bilden die Fotos CLS in seinen reifen Jahren ab, auch seine vier Masken aus Britisch Columbia sind dabei, alles in schwarz-weiß, auf dem gleichen Papier wie der Text.
Das Buch wiegt gut ein Kilo. Eine gute Übung für die Arme, wenn man es länger vor Augen hält.
Fazit: Eine außergewöhnliche, beeindruckende, anspruchsvolle Biographie von Claude Lévi-Strauss, eines herausragenden Wissenschaftlers, Schriftstellers, Humanisten, Ästheten.
Wenn man eine spannende Persönlichkeit auf diesem Wege kennenlernen möchte, ist man hier an der richtigen Adresse. Gut möglich, dass man dann auch den Wunsch verspürt, die Werke von CLS zu lesen. Die gibt es auch auf Deutsch.
- Marc Levy
Am ersten Tag
(101)Aktuelle Rezension von: SonnenBlumeDie Archäologin Keira und den Astrophysiker Adrian verbindet ein gemeinsamer Sommer, an dessen Ende sie ihn wieder verlässt. Beide haben lange keinen Kontakt und gehen ihren Berufen leidenschaftlich nach, bis sie ein hochdotierter Wissenschaftspreis wieder zusammenbringt. Doch auch dieses Mal ist Adrian nicht mehr als eine Nach vergönnt, nach der Keira einen geheimnisvollen Anhänger bei ihm lässt.
Sie will wieder zu ihrer Ausgarbungsstätte nach Äthiopien zurückkehren, während Adrian versucht herauszufinden, was Keira ihm mit diesem geheimnisvollen Anhänger mitteilen wollte. Als er sich auch nach einiger Zeit keinen Reim auf das alles machen kann reist er zu Keira und versucht gemeinsam mit ihr das Geheimnis um den mysteriösen Anhänger zu lüften. Die beiden reisen um die Welt und ihre Fragen beantwortet zu bekommen und sind sich lange nicht bewusst, dass all die Unfälle um sie herum keine Zufälle sind, sondern sie mit ihrer Suche eine mächtige Organisation gegen sich aufbringen, die vor wenig zurückschreckt.Ich habe mich gefreut auf einen Liebesroman, der mir mein Herz erwärmt. Bekommen habe ich ein Buch, dessen Gerne ich nicht so recht einordnen kann mit Dialogen, die wahrscheinlich kein Mensch so verkrampft führen würde. Lange wusste ich nicht, wohin mich die Geschichte führt (außer einmal fast um die ganze Welt), am Ende angelangt war ich von Marc Levy als Reiseführer leider aber nicht sonderlich überzeugt.
Abgesehen von den völlig krampfhaft konstruierten Dialogen war ich spätestens ab Hälfte des Buches sehr genervt von der geheimnisvollen Gruppierung, die Adrian und Keira um jeden Preis stoppen will. Man bekommt als Leser immer nur kleine Stückchen zugeworfen, die nicht mal den hohlen Zahn füllen und nicht wirklich Informationen bringen, die mich gerne zum Weiterlesen bewegt haben.Alles in allem mache ich keine Freudensprünge bei der Aussicht auf Teil zwei, auf der anderen Seite möchte ich aber natürlich wissen, was es mit dem Anhänger jetzt wirklich auf sich hat und vor allem, wie es Adrian geht. Hoffnung auf große Verbesserungen mache ich mir aber leider nicht.
- Dieter Nuhr
Gibt es intelligentes Leben?
(218)Aktuelle Rezension von: BuecherkopfkinoIch sag es lieber direkt: Das Buch ist auf meinem SaB (Stapel abgebrochener Bücher) gelandet und wird dort auch definitiv bleiben. Nach Seite 117 habe ich es nur ganz grob überflogen und mir die Bilder angeschaut.
Wer hier auf Wissenserweiterung mit ein bisschen Komik hofft, liegt ziemlich falsch. Es gibt zwar ein paar Informationen aus Studien und Wissenschaft, aber nicht ausreichend, dass es wirklich nennenswert wäre. Die "Witze" kommen einem sehr gezwungen vor und sind gespickt mit Klischees und Vorurteilen.
Leider kein Buch, dass ich empfehlen würde und daher nur 1/5🦉
Irgendwann fand ich Dieter Nuhr mal witzig, habe aber schon ewig nichts mehr von ihm gesehen oder gehört. Vielleicht hat sich mein Geschmack auch geändert. Das sollte ich mal auf die Probe stellen. Das Buch ist übrigens auch schon aus dem Jahr 2006 und somit 15 Jahre alt (wie die Zeit vergeht 🙈), da können sich Meinungen ändern. Das Buch habe ich allerdings irgendwo günstig bekommen oder aus einem öffentlichen Bücherregal und habe mich erinnert, dass ich das Buch mal lesen wollte. Es lag jetzt aber auch schon Jahre auf meinem SuB.
- Douglas Preston
Credo. Das letzte Geheimnis
(122)Aktuelle Rezension von: PetroelIn einem abgelegenen Labor geschieht das Unfassbare: Wissenschaftler finden eine Möglichkeit, mit Gott zu kommunizieren! Aber darf der Mensch sich dies anmaßen? Während ein TV-Prediger die Öffentlichkeit gegen die Blasphemie aufhetzt, versucht Spezialermittler Wyman Ford im Auftrag der Regierung herauszufinden, was wirklich in der Forschungseinrichtung geschieht. Ihm bleibt nicht viel Zeit, denn vor den Toren des Labors formiert sich ein wütender Mob …
Ich persönlich glaube nicht und mir ist das ganze suspekt. Aber die Gottesfürchtigen sind radikal in ihrem Glauben.